DER WAHRE GLUBB BLOG
04.10.2024
DER WAHRE GLUBB: KLOSE TO THE EXIT – WAS FÜR EIN NONSENS!
Am 25. Oktober wird in der Nürnberger Tafelhalle der Fußballspruch des Jahres gekürt. Die bisherigen Einsendungen sind wieder mal vom feinsten. So bierernst wie manche darüber sprechen, ist also der moderne Ligafußball dann doch nicht...
Jan Sievert sagte als Interimstrainer bei Mainz auf die Frage
nach seinem Status: »Welcher Bundesliga-Trainer ist
denn nicht Trainer bis auf Weiteres?«. Miro Klose kann
davon ein Lied singen, der wird ja von der Lokalpresse schon
regelmäßig filetiert, wenn er in Darmstadt ein Unentschieden
herausholt. Sein Kopf wird seit dem dritten Spieltag gefordert.
Was bitte erwartet ihr alle?
Das Joti mit eisernen Besen Spieler aussortierte, welche die
letzte Saison eher ausgesessen haben, war richtig. Dass er
mutmaßlich durch seine DFB Connections hoffnungsvolle Talente
geholt hat, auch. Aber warum soll das jetzt alles nach drei
Wochen Saisonvorbereitung wie geschmiert funktionieren bei
Jungtalenten, die mental noch nicht soweit sind, auch mal
hergespielt zu werden? Max Eberl sagte nach seinen ersten
Wochen bei den Bauern: »Ich bin erst zehn Wochen da. Es
fühlt sich an wie zehn Jahre.« Das denkt sich Miro
sicher auch. Seine fehlende Spielidee? Cristian Fiéls Spielidee
konnte man in der letzten Saison schon nach wenigen Spieltagen
sehen. Was hat es uns genützt? Zittern die letzten Spieltage,
oft wurde ein Spiel nur deswegen gewonnen, weil Can Uzun und
Nele Brown es für nötig hielten, zu gewinnen.
Hätte Nürnberg das Umfeld von Freiburg, wären wir schon weiter
und Hans Meyer wäre der örtliche Christian Streich und hätte
letzte Saison freiwillig abgedankt. Aber in Nürnberg liegt halt
leider der Fluch von Mordor auf dem Stadion, den Darth Bader
damals hinterlassen hat. Miro hat sicher eine Spielidee,
vielleicht sollte man mal Teambilding machen. Aber nicht wie
Michael Köllner in Südtirol alte Friedhöfe anschauen, sondern
mal einen saufen gehen. Hier gibt es auch einen passenden
Spruch. Heidenheims Trainer Frank Schmidt sagte nach dem Sieg
über die Bauern: »Wer heute nicht auf die Piste geht, den
schmeißen wir raus.«
Auch das Umfeld sollte mal kreativ werden. Unreife Influencer
zuhause aufzulauern und zu verletzen, geht gar nicht. Schalker
Fans lösen Unzufriedenheit anders. Sie machen am Ende einer
weiteren verkackten Saison einfach ein geiles Spruchband. Und
zwar 2017 beim Saisonabschluss in Ingolstadt: »Wir
danken der Mannschaft, dass sie uns auch in dieser Saison so
zahlreich hinterhergereist ist.« Mein Schlusswort: Wir
sind auf einem guten Weg. Zuerst mal hinten dicht machen und
sich nicht jedes Mal auscoachen lassen. Das hat gegen Hangover
lange funktioniert. Mutige Personalentscheidungen im
Mittelfeld, passende Leute vorne haben wir bereits. Bis dahin
bringt es der Spieler auf den Punkt, der viel zu selten
eingewechselt wird. Enrico Valentini: »Wir schaffen
es nicht einmal, 90 Minuten mittelmäßig zu
spielen.«
Ewald Funk
30.07.2024
DER WAHRE GLUBB: WAS IN DER NEUEN SAISON BESSER WERDEN MUSS!
Jedes Mal wenn ich in der letzten Saison ins Stadion ging, kam ich zu spät. Warum? Weil ich keine Lust hatte. Und weil ich die Flasche Schanze Rot vor dem Spiel...
...einfach noch fertig genießen wollte. Da kamen mir Ideen wie: Warum die Schanzenbräu zur Glubb-Stadionwurst nicht eine Spezialedition namens Schanze Rot-Schwarz abfüllt.
Jetzt aber mal nüchtern betrachtet: Seit der letzten Kolumne ist viel passiert, was ich nie für möglich gehalten habe. Lichtgestalt Joti kauft die Konkurrenz leer, wenn es sein muss geht er dabei bis nach Aserbaidschan. Oder hilft als in Hellas verwurzelter Hesse dem griechischen Supertalent Tzimas sprachlich beim Glubb über die erste Zeit. Aber auch Interna aus der letzten Saison kommen ans Tageslicht wie die um Hübner, der verletzt von Fiél liegen gelassen wurde, stattdessen ließ er einfach weiter trainieren.
Oder dass Cristian F. schon vor seinem Dementi wusste, dass er nach Berlin gehen würde. Dort angekommen ließ er verlautbaren, schon lange vorher sicher gewesen zu sein, die Tante Hertha-Offerte anzunehmen. Da gibt es noch mehr zu berichten, aber wir schauen nach vorne. Unter dem letzten Vorstand Sport wirkten die Neuzugänge immer wie eine Art Best Of aus der Resterampe von transfermarkt.de. War ja auch egal, man hatte ja das heimische NLZ. Dort, wo Andy Wolf in mühsamer Arbeit den einen oder anderen Rohdiamanten schliff, der dann zu den Profis durfte.
Chatzi hingehen schmiss erst mal mit einem beim Glubb nie dagewesenen Roundkick reihenweise Stammspieler raus, da war die legendäre FCN-Oktober-Revolte 1984 ein laues Revolutiönchen dagegen. Hawk Tuah! Und weiter: Der Miro-Chatzi Effekt macht auch den einen oder anderen spannenden Transfer möglich, ein Robin Knoche hätte zum Beispiel nie gesagt, dass er ablösefrei nach Bratwurstcity gehen würde, weil er die Visionen eines Dieter Hecking „spannend“ findet. Jetzt ist der allseits respektierte Knoche Mannschaftskapitän. In: Nürnberg!
Eins ist sicher: Der dunkle Schatten von Mordor ist erst einmal aus dem Morlock-Station vertrieben, jetzt muss eigentlich nur noch Benjamin Goller durchstarten. Und Jens Castrop ist der alte geblieben, das hat man im Testspiel gegen die etwas pomadigen Stars von Juve gesehen. Ach ja, selbst der Kicker berichtet neuerdings sogar positiv über den Glubb.
Was gibt es sonst noch neues, außer dass uns diese Scheiß-EM den Torjubel endgültig abgewöhnt hat? Auch in der Liga dürfen nur noch die Mannschaftskapitäne beim Schiri meckern. Brilliant! Das schenkt uns noch mehr Spielzeit. Nur beim Derby sehe ich schwarz. Dann hat der Hrgota noch mehr Zeit zum ständigen Reklamieren… Gruß nach Fürth, ich fand leider nirgendwo eine Antwort auf die Frage, ob der Branimir weiterhin Kapitän ist? Schon, oder?
Ewald Funk
30.05.2024
FÜNF ANZEICHEN DAFÜR, OB DU BESSER DEINEN LIEBLINGSVEREIN VEREIN WECHSELN SOLLTEST
Es geht diesmal nicht nur um die aktuellen Geschehnisse, sondern auch um O-Töne aus den letzten Jahren. Meinungen aus lesenswerten Medien und Gespräche mit anderen Fans zum Thema Weiterentwicklung beim FCN. Was machen die letzten Jahre persönlich bei dir? Hier der humorvoll-fiktive Psychotest an einen männlichen Teil einer Partnerschaft, ob es noch alles stimmt in der Beziehung.
1. Bist du gerne Fan des 1. FC Nürnberg?
Am Anfang war das wie frisch verliebt, man freute sich auf das nächste Spiel. Heutzutage enden Gespräche unter langjährigen Kumpels meist in der Einsicht, dass schon lange nichts mehr stimmt in der Ehe mit dem Glubb. Richtig schön war mal der Urlaub nach dem Pokalsieg in Europa, aber das ist Jahrzehnte her und ist damals durch Darth Bader verpufft.
2. Fällt es dir schwer aufzustehen, wenn du heute den FCN sehen wirst?
Leidlich. In den letzten Jahren noch genervt, heute hilft nur noch Sarkasmus. Ehrlich gesagt ist seit Jahren jeglicher Respekt verloren. Man kommt absichtlich zu spät und die Kollegen im Block saufen sich derweil alles schön und feiern jeden der seltenen Ballgewinne grölend ab. In der Kneipe wird hinterher diskutiert, wer beim Glubb als erstes rausfliegen sollte, und welcher Hobo zwei Wochen danach.
3. Stimmt es finanziell bei euch beiden?
Gar nicht. Immer wenn meine zwei Dauerkarten zwangsweise abgebucht werden fühlt sich das an wie eine Unterhaltszahlung an eine bekackte Ex, die dann alles sinnlos verprasst. Welche Amtszeit der letzten Jahre endete beim FCN denn mit einem herzlichen Goodbye? Die 2 % guten gingen von selbst, der Rest endete im Rosenkrieg.
4. Wie siehst du deine persönliche Zukunft mit dem FCN?
Mangels Alternativen wird das wohl weiterhin eine langsam und dauerhaft schmerzhafte Streckbank werden. Wo anders ist das Gras immer grüner, vielleicht haben wir irgendwann eine Saison mal richtig Strahl und fallen nicht auf irgendwelche Blender herein oder ein Weiler bleibt auch mal eine weitere Saison da.
5. Was müsste sich konkret ändern, um die angeknackste Beziehung zum FCN zu reparieren?
Ich müsste mal das Gefühl haben, dass die Profis, die beim FCN arbeiten endlich die Überhand gewinnen. In Bezug auf Außendarstellung im Web, Ticketing, Merchandise ist das mittlerweile echt Profinievau. Auch die Arbeit vom NLZ und die Frauenabteilung werden sträflich unterbewertet. Wer was darf an leitender Stelle ist aus meiner Sicht leider nebulös. Wenn eine Clique mit örtlichen Glubbfans aus der Wirtschaft als Aufsichtsrat wenig oder viel zu spät Handlungsbedarf anmahnt, dann doch besser ein professionelles Gremium an dieser Stelle.
Ewald Funk
Wenn Zeit demnächst mal mehr aus
2024
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2017
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20.11.2015
SPANNENDE WOCHEN MIT TANTE HERTHA UND MORDOR 96
Mein lieber Herr Gesangverein, da scheppert es aber gerade nicht nur im Weltgeschehen sondern auch im Fußballgeschäft ganz schön.
Blatter fällt, Platini dribbelt ins Aus, Niersbach dankt ab.
Unser Kollege Olli hätte da schon eine Idee für einen
Niersbach-Nachfolger: „Der Bader sollte eigentlich DFB Präsi
werden, oder gleich den Blatter beerben – das „Zeug“
(kriminelle Energie mit einem Schuss Selbstbereicherung) dazu
hat er.“
Bis dahin aber schauen wir mit Grausen auf die Winterpause und
die gleichzeitig beginnende Transferperiode, welche
Glubbspieler den Weg nach Hangover „schweren Herzens“ finden
werden. Natürlich: Wer von den Spielern in der zweiten Liga
haften bleibt, hat entweder keinen gesunden Menschenverstand,
oder keiner will ihn wegkaufen. Wir sind also gespannt, ob sich
Kutschke nach der Winterpause immer noch als Sturmspitze
einklagen muss, oder ob Burgstaller nach Sylvestr auch noch
Dreikönig in Nürnberg feiern darf. Bei unserem Posterboy mit
Zahnpastalächeln sieht die Sache schon etwas anders aus:
Alessandro Schöpf wird wohl nicht mehr lang in der Noris
weilen, denn er sagte ja schon vor einiger Zeit, dass jeder mal
irgendwann in der ersten Liga spielen möchte. Und da Martin
Sauron in Hangover ja seinen Vertrag kennt, wäre der Maddin
blöd, wenn er da nicht noch einmal gen seinen alten verein FCN
nachtreten, und den Tiroler an die Leine hängen würde.
Zumal der Vito Bader ja nach seinem Wechsel keine Gelegenheit
ausließ, gegen seinen alten Verein zu sticheln. Aus Argentinien
kam auch ein Kommentar zum neuen starken Mann in Hangover.
Javier-Robin Hood, genannt Pino habe bis zuletzt auf einen
Anruf aus Nürnberg gewartet, dass man ihn wieder brauche. „Weil
der Mann, der ihn (Pino), weggeschmissen hat, sei ja jetzt weg
beim Glubb.“ Coach Weiler habe ihn bis zuletzt halten wollen,
entgegen anderslautender Gerüchte war es Maddin Corleone, der
Pino abservierte. Das passt dann auch ins Bild über St. Martin,
das man sich nach seinem Weggang so langsam zusammen baut. Die
nächsten Wochen werden also spannend werden!
Hat der Glubb eine Chance im Pokal gegen Tante Hertha? Was kommt als nächstes an dunklen Bedrohungen aus Mordor 96? Welche notdürftige Kackfirma wird demnächst unser sportlicher Ausrüster? Welcher vogelwilde und frisch gekürte Lottomillionär kauft sich den Stadionnamen? Wann bekommt unser Fußballtempel endlich eine Lautsprecheranlage, die funktioniert? Wir werden weiter heftig diskutieren bei uns in Block 5.
Immerhin hat es Shultzie aus unserer Mitte jetzt sogar als Aufklapp-Playmate ins Stadionmagazin geschafft. Wenigstens er rief seine Leistung im Gegensatz zu manchen Feldspielern tadellos beim Interview vorher ab und rezitierte fehlerfrei Datum und Mondphase der schönsten Momente seiner Fankarriere. Drollig auch die Redaktion der Stadionpostille: Die retuschierte sauber die Westvorstadt-Liebesbotschaft auf seiner Mütze weg, fast wie damals in den 70ern, als oft genug die Mumu einiger Nacktmodelle in diversen Illustrierten der Zensurschere zum Opfer fiel. Wir zeigen die Mütze oben im Original, unzensiert. Siehe Bild.
Ewald Funk
HERBSTDEPRESSION
Jetzt, im Monat eins nach Maddin B. ist meine Aufbruchstimmung ziemlich platt gewalzt, vor allem nach dem Spiel gegen den Tabellenletzten aus Duisburg. Ich tue mich gerade schwer, daran zu glauben dass es der Glubb noch schafft, zumindest nicht in die dritte Liga abzusteigen. So langsam setzt auch der logische Verstand aus, was wohl der Grund für das bescheidene Gekicke gegen die Meidericher gewesen sein könnte. Die größte Lachnummer war wohl das Einklagen von Einsatzzeit neulich für Koch und Kutschke, was mich nach deren Leistungen beim 0:0 gegen den MSV fatal an das Leben des Brian erinnert hat, als sich bei der Rede von Pontius Pilatus das Volk vor lachen auf dem Boden wälzte, und der schwer lispelnde Schwanzus Longus nach vorne drängte: „Lafft mich fuh ihnen fprechen!“. Als sie beide also gegen den MSV spielten, trug dies auch nicht gerade zur Spielkultur bei. Und es ist wirklich nicht schwer, wenn man für den gerade dauerhaft als Notnagel in der Mitte eingesetzten, formschwachen Blum eingewechselt wird. Auffallend hingegen sind die in letzter Zeit aus der zweiten Mannschaft nach oben beförderten Jungspunde. Die kriegen sogar richtig exakte Pässe auf die Reihe und wissen, in welcher Richtung das gegnerische Tor steht. Die Frage ist nur, ob das Niveau der ersten Mannschaft eher Regionalliga ist, und die Youngster deswegen positiv auffallen, oder ob die Primaner einfach noch keinen Rechtsanwalt haben, der sie in die Zweitliga hochklagt und man es deswegen noch mit Leistung schaffen muss. Auch wenn die Vito Badereone schon längst nicht mehr am Valznerweiher weilt, der dunkle Atem Saurons ist noch lange nicht weggeblasen aus einem Stadion, das jetzt auch noch zu allem Überfluss bald keinen Namen mehr tragen wird. Grundig steigt aus. Vielleicht sollte man es beim Wilhermsdorfer Stuhlhersteller Stechert probieren, denn das Stadion ist eh mittlerweile dauerhaft leer gespielt, dass man die ganze Zeit ihre schönen Stühle sehen kann. Wenn das Gekicke so weiter geht, werden bald mehr Ordner, Schank- und Bratwurstpersonal als Zuschauer im Stadion sein. In eine Trainerdiskussion schalte ich mich nicht ein, denn der Weiler ist wohl die ärmste Sau. Spielzeit einklagen, meine Herren, das geht gar nicht. Ich schaue mich jetzt sonst nach einem Rechtsanwalt um, und klage bei der Mannschaft Spielkultur ein. Für solche Spiele kriegt man woanders Schmerzensgeld, erkrankt an Augenkrebs oder bei Zeigler’s wunderbare Welt des Fußballs wird neben dem Kacktor nun auch das Kackspiel des Monats eingeführt.
Ewald Funk
WEG MIT DEM FRÄNKISCHEN PESSIMISMUS!
Ich habe nämlich mal eine nüchterne Bestandsaufnahme nach dem Sandhausen-Spiel gemacht und sehe mich in meiner früheren Meinung, die Mannschaft sei besser als ihr Ruf, bestätigt. Überhaupt sollte JEDER fränkischer Berufs-Nörgler sich einfach mal vorstellen, Fan eines anderen Clubs zu sein. Dann geht es einem wieder gut, so schlecht stehen wir gerade nicht da. Lest doch einfach mal folgende Zeilen: „Das Spiel hat angefangen, wie wir es nicht wollten. Wir waren viel zu passiv, haben körperlos gespielt. Wir haben den Gegner dadurch aufgebaut. Wir haben sie in Ruhe spielen lassen. Das Tor war so nur eine Frage der Zeit. In der 2. Halbzeit war es dann ein bisschen besser. Aber wir haben heute viele Dinge falsch gemacht. Der Gegner war immer wacher. Wir haben verdient mit 0:2 verloren." Die Worte könnten von Trainer Weiler stammen. Sind sie aber nicht, sondern von Sandhausens Trainer Alois Schwartz nach dem Spiel im Frankenstadion. Ertappt ihr Euch auch dabei, dass das Wort für Wort für viele Glubbspiele vorher gelten könnte? Also froh sein, dass WIR langsam besser werden und zwar Probleme haben, aber ANDERE haben ligaübergreifend noch viel größere! Hangover in der ersten Liga zum Beispiel. Die letzten Jahre nicht vom Erfolg geküsst, soll nun auch noch Martin Bader kommen, der beim Tippen dieses Artikels gerade auf den Malediven weilt. Bei H96 soll er angeblich anfangs auch Trainer Frontzek taktisch mit beraten. Das erinnert mich persönlich – bei allem Respekt vor Maddins Arbeit – an den Moment, als das Alien auf die „Nostromo“ eingeschleppt wird. Und unsere Derbypleite? Die gönne ich der Westvorstadt, ich muss ja nicht jeden Abend als Fan damit einschlafen, dass Felix Zwayer die Partie in seinem unnachahmlichen Stil gepfiffen hat. Googelt doch einfach im Internet nach „die Akte Zwayer“... Und liebe Kräuter Fans, wo wärt ihr heute ohne unseren geschenkten Punkt gegen 1860 (aktuell 301 Minuten ohne Tor am Stück) am Ende der letzten Saison? Aufgemerkt: Refugees sind abseits aller Rivalitäten in Nürnberg UND Fürth willkommen, warum Glubberer nicht in Fürth? Lucien Favre oben bei Gladbach hingegen hatte vor seinem Rücktritt andere Sorgen. Der hat auch ein Derby verloren, spielt diese Saison Champions League und sein letztjährig hochgelobter Verein hat am 7. Spieltag zwei Tore geschossen und null Punkte. Die Augsburger Erfolgsfans freuten sich zwar jetzt über den ersten Dreier der Saison, aber der Weinzierl-Hype kriegt gerade etwas Risse, weil ja der FCI gerade die „Nummer zwei“ im Freistaat ist. Null Punkte am 5. Spieltag: Gladbach und der schwäbische Dauerpatient VFB. Ein Punkt: Hoppelhausen und Hangover. Wer ist hier der Depp? Einen Nörgler gegen den Glubb kann ich mir aber mal nicht verbeißen. Setzt bitte auf die Tagesordnung der Jahreshauptversammlung folgende Bader-Frage als Antrag, vielleicht ist sie auch nach Drucklegung schon beantwortet: Ich dachte immer, es gibt keine Abfindung, wenn man von selber geht? Zumindest der Kicker schreibt von einer Abfindung, die der FCN dem Maddin noch zu zahlen hätte...
Ewald Funk
AFFENTRETZEN UND HERZBUMBERN
Es beginnt eine neue Zeitrechnung, der Baderismus ist vorbei und der Verein macht ab September ohne seinen zurück getretenen Cäsaren weiter. Bleibt zu hoffen, dass der Circus Maximus im Frankenstadion besseren Zeiten entgegen sieht. Kontraproduktiv werden da aber noch die vielen Leichen im Keller sein, die in den nächsten Wochen noch ans Tageslicht gezerrt werden. Nur langsam wird für die Öffentlichkeit bekannt werden, wie lange dem Verein noch Zeit bleibt, alte Zöpfe abzuschneiden, bevor ihn der Strudel in die dritte Liga saugt. Fränkische Tugenden erleben Hochkonjunktur: Man freut sich eher nach innen, ein gewisser Grundpessimismus ist bei uns normale Lebensqualität, und beim Nachbarn ist das Gras eh grüner. Auch wenn es – blickt man über die Stadtgrenze – im Gegensatz zu manchen Blumen, nicht blüht. Ist aber auch wahr, jeder Gang ins Stadion hat etwas von einer Wurzelbehandlung beim Zahnarzt, man weiß, dass es wehtun wird. Aber muss halt sein... Deswegen steht ja auch auf der Dauerkarte was von „Herzbumbern“. Ein neues Geschäftsmodell wäre eigentlich, vor jedem Heimspiel vor dem Stadion mit dem Bauchladen Herztabletten stückweise zu verkaufen. Oder Beruhigungstabletten, damit wäre man im Block dann so gechillt wie unsere Spieler unten auf dem Platz. Siehe Bochum Spiel auswärts... Überhaupt: Die letzten vier Wochen werden eh in die Glubbgeschichte eingehen. Der großartige Auftakt / Dämpfer in die neue Saison in Porto Alegre... äääh Freiburg. Die von Padre Bader genehmigte Autogrammstunde für besorgte Ultras nachts auf einer Autobahnraststätte. Der Rücktritt des Commandante, inklusive angeblicher Sondergratifikationen mit Beschäftigungsgarantie bis September. Die Charmeoffensive der Bildzeitung dank einer undichten Stelle im Zentralkommitee... wären wir ein Karnevalsverein, müsste die erste Prunksitzung im Fasching wegen der Büttenreden auf drei Tage gestreckt werden. Jetzt aber mal Butter bei die Fische: Beim Glubb geht es zu, wie beim Affentretzen. Spaß macht da die Arbeit sicher nicht, weder auf noch neben dem Platz. Wer muss als nächster in die Mitte? Nachdem das Finanzgenie Woy ging, Bader aufgegeben hat, schießt man sich wahlweise auf Chefscout Möckel ein, wählt Wolf als neuen Buhmann, den einfach gestrickten B-Mannschaftstrainer Prinzen oder den Chef des Nachwuchsleistungszentrums. Oder den Aufsichtsrat. Weiler sowieso, es sei ja kein Spielsystem zu erkennen. Wer sagt denn, dass die Spieler bei dem Vereinsgehabe im Oberbau noch Bock haben, einem Spielsystem zu folgen? Ich habe nach wie vor noch Hoffnung, die Mannschaft ist besser als ihr Bulth... Ruf. Und Weiler ist seit A-Roth der erste, der sich Lügen spart und einfach die Wahrheit sagt: Klar: Stark wurde aus wirtschaftlichen Gründen verkauft. Respekt! Ist mir als Fan lieber, als sich den Kopf zerbrechen zu müssen.
Ewald Funk
HÄUSLICH EINRICHTEN IN DER ZWEITEN LIGA
In der ersten Bundesliga wäre Platz 9 ja ganz nett gewesen, aber unser Sofa steht wohl nun für länger in Liga zwei, und da ist Platz 9 in etwa so wertvoll wie ein Fensterplatz in der U-Bahn. Warum das mit dem häuslich einrichten in der zweiten Liga? Täglich schlug ich seitdem die Zeitung auf in der Hoffnung, dass Knallertransfers beim Glubb einschlagen. Vergeblich. In der Westvorstadt kaufen sie ja auch immer nach dem Prinzip Auster ein, in der Hoffnung, dass in der zwanzigsten Muschel endlich mal eine Perle drin sei. Ich bin ja eh ein Flachhirn, aber der letzte Einkauf der Kräuter, der mir namentlich was sagte war Gerald Asamoa. Beim Glubb geht es mir seit zwei Jahren fast auch so, wobei immerhin gleich von zehn Spielern einer dabei war, von dem ich mir jetzt auch mal im Nachhinein ein Trikot kaufen würde. Zumindest als Sonderangebot. Das muss damals jeweils irgendein externer Tipp gewesen sein, als Schöpf, Burgstaller oder Blum kamen, denn von Möckel kamen die sicher nicht. Und so sagten mir auch die Neuzugänge jetzt relativ wenig, als Saisonziel würde ich also Platz 9 ausrufen. Und liebe Vereinsführung, Treue-Dauerkarten für drei Spielzeiten zu verscherbeln, um noch mal schneller an die Lizenz zu kommen, ist so durchschaubar wie mein Hund, wenn er was angestellt hat. Super Idee auch, denn so hat man übernächstes Jahr in der dritten Liga wenigstens noch 1000 eiserne, die halt ihre Triple-Dauerkarte zum Zweitligapreis im Unterhaus noch gar absitzen. So tickt der Franke halt. Der einzige neue Transfer, auf den ich hoffe, war Gislason. Der Tipp kam nämlich von Pelle, also nicht von Möckel. Und so ziehe ich immer noch mein Pelle Trikot an, in der Hoffnung der Zauber wirkt wie bei den afrikanischen Priestern, die sich ein verwesendes Huhn als Voodoo um den Hals hängen. Hast was gut zu machen mit deinem Tipp, Pelle, verdammter Legionär! Und heimlicher Torschützenkönig beim Glubb. Als Innenverteidiger. Wie ärmlich! Für die Vereinsführung. Aber wir haben ja den jahrelang beobachteten Filigrantechniker Bulthuis, von dem jetzt bei vielen sein erstes Tor am Saisonende kleben blieb. Ich weiß nicht, ich habe die restlichen 15 Kackspiele nicht vergessen, die er abgeliefert hat. Fast lachen musste ich über die Meldung, MC Gebhart habe eine klare Ansage bekommen, dass diese Saison jetzt seine letzte Chance sei. Ich hätte ihm die Ansage schon viel früher gegeben. Und wenn es nicht geklappt hätte, dann wäre ihm bei einer seiner Rückfahrten vom Mash Up mit seinen Fürther Kumpels an der Stadtgrenze beim Checkpoint Quelle halt einfach die Einreise verweigert worden. Er kann ja auch im Ronhof anheuern. Eine Win-Win Situation! Mein Pino Trikot ziehe ich weiterhin an. Javier hat seinen Platz in der Glubb Walhalla. Nur: Ich hätte ihm seit dem Pokal nur Halbjahresverträge angeboten. Dann hätten wir seitdem permanent Erstligaleistungen von Transferfenster zu Transferfenster gehabt. Ich rufe jetzt mal Simons an, vielleicht hat der ja Lust, so nebenbei für uns schnell zu scouten. Nicht, dass uns Aalen in der ersten Pokalrunde rausschmeißt. Das oben erwähnte Pelle-Voodoo-Trikot stammt übrigens vom Havelse Spiel.
Ewald Funk
SAISONFINALE
Vor uns stehen Union Berlin und Heidenheim. Die Leitung des Vereins hat es mit ihren verpflichteten Spielern geschafft, innerhalb von zwei Spielzeiten den Glubb von Platz zwei in Bayern auf Platz vier absaufen zu lassen. Wie beschreibt man am effektivsten eine verkorkste Saison, die man eigentlich gleich wieder vergessen möchte? Achtung, wir reden hier jetzt vom Glubb und nicht von der Westvorstadt! Die können sich eigentlich auch bei uns bedanken, denn ohne vier Punkte aus zwei Derbys stünden die jetzt eigentlich in der dritten Liga. Fussballfranken hat jedenfalls momentan beiderseits der Stadtgrenze überhaupt keinen Spaß an Ballspielen mehr. Und das i-Tüpfelchen für den Glubberer war wohl das Spiel gegen den Traditionsverein aus München, der durch eine äußerst seltsame Entscheidung eines gewissen Jochen Drees im vorletzten Ligaspiel rettende drei Punkte geschenkt bekam. Schaut man auf den fast wie bei einer Trainingseinheit ohne Gegenwehr gefallenen Führungstreffer durch Niklas Stark, dann hätte der Glubb nach der Führung nicht wie so oft in der Saison den Aufbaugegner spielen, sondern von Trainingsspiel auf Bundesliga umschalten sollen. Der Saisonabschluss dann steht wie ein erlebtes Fazit der gesamten Saison da: Sonntag, 24.05.2015, 17 Uhr. Weder mildes Wetter, Freibier noch Pfingstfeiertage sorgen dafür, dass mehr als 29.000 Glubbfans in ein 50.000 Personen fassendes Frankenstadion pilgern. Vor dem Anpfiff werden die Spieler Peniel Mlapa, Manuel Bihr, Adrian Nikci und Samuel Radlinger verabschiedet. Früher war man traurig, wenn Spieler den Verein verließen, heute ist man froh. Pino Rosso bekommt eine Riesen Choreo von den Utras geschenkt, damit er Pippi in den Augen bekommt und mutmaßlich auch einen Vertrag zu verkürzten Bezügen unterschreibt. Und er war definitiv einer der besten Spieler der Saison. Ein 32-jähriger zweifacher Familienvater als Hoffnungsträger für das nächste Jahr ist ein Armutszeugnis für das Scouting! Der jahrelang gescoutete Dave Bulthuis hat die letzten zwei Spiele zwar Boden gut gemacht für seine 1,25 Mio. Ablöse, aber man darf die andere zwölf Partien und teils haarsträubende Aussetzer davor nicht vergessen. Hart gesagt möchte ich auch Celustka, Koch und einen unserer Torhüter in der nächsten Saison nicht mehr ertragen müssen. Und viele unserer Leser arbeiten hart in ihren Jobs und die machen das mit Sicherheit besser, als unsere Hintermannschaft Bälle nach vorne verteilt. Von Hovland, Petrak, Mössmer, Polak und Stark habe ich jedenfalls selten eine Spieleröffnung gesehen, die diesen Namen auch verdient. Weiter mit dem Saisonfazit im nächsten Heft, dem letzten vor der Sommerpause. Und, hey, ich Danke dem Himmel für René Weiler und fordere Monatslöhne für Spieler, die an Zuschauerzahlen gekoppelt sind!
Ewald Funk
MASTERPLAN FÜR DEN VALZNERWEIHER
Früher konnte man nach Niederlagenserien wenigstens noch mit Galgenhumor die Stimmung heben, mittlerweile kenne ich da draußen nach zwei Jahren kontinuierlicher Talfahrt keinen einzigen Glubberer mehr, der irgendwo noch eine Faser Humor hätte. Der dunkle Atem Saurons weht weiter am Valznerweiher und wird auch so schnell nicht Bader, pardon, baden gehen. Das sieht man schon an den aberwitz... –pardon- witzigen Forderungen, die jetzt überall laut werden. Nein, Chuck Norris ist gerade nicht verfügbar. Sportarzt entlassen hilft auch nicht, die zweite Mannschaft spielen lassen ist auch keine Lösung. Fliegen statt Bus fahren hat auch nichts genützt, eventuell hilft Taxi fahren? Vielleicht hilft auch irgendein exotischer Medizinmann, der die Bösen Geister in Zabo vertreibt, damit diese unglaubliche Pechsträhne der letzten Jahre ein Ende hat und wir zum willkommenen Aufbaugegner mutieren. Ursprünglich wollte ich hier auch den HSV-Fan Horst Schneider zu Wort kommen lassen, damit man als Glubbfan mal sieht, dass sich andere Vereine noch effektiver zum Affen machen als wir. Doch der hatte keine Zeit. Auf jeden Fall heißt es jetzt, Arschbacken zusammen kneifen und irgendwie die Klasse halten um in der nächsten Saison mit einem Topetat der zweiten Liga einen Kader zusammen zu stellen, der sich gewaschen hat. Und der nicht so wie in der aktuellen Saison spielt, als sei hier die Resterampe des Marktes zusammen gekauft worden. Wir bei .rcn sind nämlich schon weiter und haben bereits den rettenden Masterplan für die nächste Saison zum Durchmarsch an die Honigtöpfe der ersten Liga zusammen gestellt: Die jahrelang gescoutete Mannschaft der Zukunft! Eine Mannschaft, die für dermaßen viel Schlagzeilen sorgen wird, dass die Presse gar keine Zeit haben wird, auf sportliche Misserfolge hinzuweisen, weil abseits des Platzes soviel passiert, dass der Glubb fortan Liebling der Medien sein wird. Wie einst bei Paul Newman im Eishockeyfilm „Schlappschuss“ mit seinen Hanson Brothers. Also: Als Torwart holen wir erstmal Tim „Hulk“ Wiese zurück, dessen athletische Präsenz den Strafraum fortan beherrschen wird! Timo „MC“ Gebhart als eigensinnigen Mittelfeldregisseur haben wir ja bereits, der überrascht taktisch mit eigenem Plan, wozu noch Trainer? Emir Spahic soll auch frei sein, der sorgt dann verbal für Ruhe in der Verteidigung und wird als Sprecher mit den Schiris verhandeln. Die sechs Mille für Paolo Guerrero im Sturm sollten dann auch drin sein. Der sorgt dann für Pressing vorne, hält den gegnerischen Keeper im Schach und kümmert sich ansonsten um die nonverbale Kommunikation mit den Fans mittels Fanartikel wie Trinkbecher. Außerdem installieren wir Doppelagent Vlado Kasalo beim Hauptkonkurrenten um den Aufstieg, der sorgt dann mit ein paar Eigentoren für Klarheit in der Tabelle zu unseren Gunsten. Da unser Knipser Silvestr zu klein ist, holen wir einfach wieder die 1,92 m Bohnenstange Joshua Kennedy zurück. Gesprochen werden muss noch über den Toiletten-Paparazzo Stefan Reisinger, den Diplomaten-Balitsch, Takashi „Flatulenz“ Inui vielleicht, der sorgt fortan für gutes Klima in der Kabine und für die Mannschaftsmoral sollte Albert Streit als Berater sicher zu haben sein. Haben wir jemand vergessen? Breno vielleicht? Das Geld holen wir uns durch Wetten. Wir setzen einfach in den restlichen Spielen viel Geld darauf, dass von der gegnerischen Mannschaft entweder der letzte Honk ein Tor gegen uns schießen wird, oder ein Ex-Fürther oder Ex-Glubberer einnetzen wird. Das funktionierte jetzt zwei Jahre ganz gut, wir werden reich und kaufen dann den Glubb!
Ewald Funk
SCHAFFEN WIR DEN ABSTIEG NOCH?
Kommunikation ist heute alles, und mit der richtigen Rhetorik lässt sich sogar eine Niederlage in einen letztendlich positiven Lernprozess umformen. Diese merkwürdig realitätsferne Mode hat ihren Ursprung in den Wirtschaftsuniversitäten und Kaderschmieden der Schlipsträger, vorbei die Zeiten, wo der Spieler nach einer Niederlage mal offen sagte, dass das ein Kackspiel mit Kacktoren und einem blinden Schiri war. Gut, dass wir im Stadion als Publikum noch laut und meistens sehr fäkal äußern können, was wir denken. Für die Seelenhygiene und zum Ablassen von im Alltag aufgebauten Aggressionen ist das schließlich auch wichtig. Und oft genug lag man später betrachtet mit Frontalsarkasmus letztendlich richtig. Da bin ich schon froh über unseren Trainer Weiler, der mit kommunikationsgeschulter Vorbildung auch seine jungen Spielern mal daran erinnert, dass das Ziel des Spieles Tore sind und hierfür zielführender Handlungsbedarf mittels Willen und Können vonnöten ist. Bereits jetzt darf konstatiert werden, dass diese Saison verkackt wurde, und kein Glubberer eine solche Spielzeit genauso wie die vergangene, noch einmal erleben möchte. Bereits jetzt werden schon die Weichen gestellt. Das ewige Talent Mlapa würde uns eine Million kosten, wenn er nach der Saison per – laut kicker – mühsam erhandelter Kaufoption nicht nach Gladbach zurück kehren würde. Die haben wir nicht. Diego Füllkrug macht es schon cleverer, der verletzt sich langfristig, so dass Bremen die Rückkaufoption über zwei Mille zum Saisonende wohl kaum ziehen wird, um einen Invaliden zu kaufen. Wie der kürzlich verlängerte Vertrag von Schöpf jetzt aussieht, kann ich nur befürchten. Für die Öffentlichkeit wird das als treue Vertragsverlängerung verkauft, ich selber denke mir eher, dass nur die Ausstiegsklausel – mittlerweile sicher Bestandteil jedes modernen Spielervertrags – monetär bei längerer Laufzeit verändert wurde. Ich habe da eigentlich aber eher schlimmere Sorgen rund um den Wiederaufstieg – sagen wir mal realistisch – 2025. Nämlich, wie lange sich der Fuchs René Weiler noch dem dunklen Atem Saurons am Valznerweiher entziehen kann, und dann irgendwann mal entnervt hinschmeißt. Laut Medien war ja vor dem Spiel gegen Verbeeks Bochumer eine Besprechung angesetzt, bei der ein Schulterschluss heraus kam. Ich kann nur eins sagen. Ich sehe bei Weiler ohne jeglichen Zweifel den hundertprozentigen Willen, den Verein weiter zu bringen, weil er genau oder auch mal durch die Blume gesprochen den Finger in die Wunden legt, die seit Jahren offen sind beim Glubb. Diese Offenheit und Selbstreflektion fehlt mir aber beim Sportvorstand, beim Scouting und bei der Jugendarbeit. Funktionsgebäude und Jugendinternat sind eine lobenswerte Weiterentwicklung, aber wichtiger sind die Leute, die drin arbeiten. Die sollten wissen, wie es gerade aussieht im Glubbererherzen. Und ich kenne in meinem sehr großen Bekanntenkreis NIEMANDEN mehr, der noch mit der Vorfreude der Meyer-Ära ins Stadion geht. Das Wort Vorfreude kommt bei mir selber auch nicht mehr vor, also, liebe Vereinsführung, das kann es doch nicht sein, oder?
Ewald Funk
WAS ERLAUBE WEILER?
Das ist in den Web-Foren und auf den Sozialmedien mittlerweile schon ein Running Gag geworden wie das für Insider sehr bekannte „Wir sind im Auftrag des Herrn unterwegs“ im Blues Brothers Film. Im letzten Heft waberte noch der dunkle Atem Saurons über meine Berichterstattung, das laue Derby vom Dezember im Nacken, ebenso die Millioneneinkäufe des Glubbs in der Winterpause und ein Testspiel gegen Pilzen, bei dem ich mir immer dachte, die simulieren doch nur schlechtes Spiel, damit die extra angereisten Scouts vom FSV Frankfurt (deren sorgsam getarnte Wagen stand direkt neben dem Glubbshop am Valznerweiher) uns unterschätzen. Als kurz danach das erste Pflichtspiel 2015 beim FSV mit 2:1 verloren wurde, wusste ich, die simulieren nicht nur, die können wirklich noch immer nicht mal zweitklassigen Rumpelfussball. Zuhause gegen Union Berlin rieben wir uns im Block 5 aber erstmal die Augen. Spielt da gerade unser Glubb? Die blinden Duckmäuser vom Frankfurt Spiel? „Wos hommsen dem Buldhuus haid gehm?“ oder „Ich siech nimmer gscheid vuu dou aus, is dess der Mmlabba, oder hodd si der Farfan haid im Fasching als Glubberer vergleided? Der kann ja schbilln, wenn er wüll?“ waren noch die harmlosen Zwischenrufe. Als der Peniel dann nach vier Spielminuten einen missglückten Befreiungsschuss der Berliner statt ins Seitenaus in das Berliner Tor reflexartig parierte, dachten wir einen Moment lang, ein neuer Joshua Kennedy sei da in unserem jahrelang gescouteten Kader am heranreifen. Quasi unsere neue Stürmerperle. Dann polterte es, und der ehemalige Glubberer und jetzige Berliner Sebastian Polter, machte seinen Ausrutscher gegen seinen Ex-Verein gleich wieder wett. Gelb und Elfer gleichzeitig, das hätte unser Pino besser hingekriegt, und zwar mit Rot! Das 3:1 letztendlich glaubten wir erst, als es wirklich in allen Medien kommuniziert wurde. Auswärts in Düsseldoof dann das übliche Bild. Der Glubb simulierte die erste Halbzeit wieder Bezirksliganiveau, worauf die Düssel mit Bezirksligarumpelfussball antworteten. Sie gingen dann auch noch mit einem Bauchnabeltor in Führung und der dunkle Atem Saurons hatte uns wieder umschmeichelt. Nach dem Tor aktivierte der Trainer René an der Seitenlinie dann wohl so eine Art Fernsteuerung oder Dopamineinspritzung in unseren Stars, und die spielten die Fortuna dann in die Krise. Die jahrelang gescouteten Neuzugänge Blum und Kerk erhöhten dann auch noch zu einem 1:3 für uns. Auf Platz 6 schauen wir mal weiter. Überhaupt! Also des geht fei ned, Herr Weiler! Wie sie da die Spieler motivieren und bewusst Scheiße spielen lassen, damit die Gegner taktisch ratlos sind, alle Achtung! Was machen sie da gerade mit dem Glubb? Doch ihr Meisterstück steht ihnen noch bevor: Aus dem jahrelang gescouteten Feingeist MC Gebhart unseren neuen Mittelfeldmotor zu zaubern, weil der Schöpf nach Saisonende wech is’!
Ewald Funk
WINTERPAUSENKOLLER? NICHT DIE BOHNE!
Ich weiß ja nicht, wie es anderen geht, aber so kurz vor Ende Januar 2015 hält sich die Vorfreude auf den Auftakt bei mir arg in Grenzen. Die letzten eineinhalb Jahre unter Wiesinger, Verbeek und Ismail gingen einfach ziemlich an die Substanz. Oder sollte man sagen die letzten eineinhalb Jahre unter Bader? Wie viel Schmach kann ein Fan aushalten? Der dunkle Atem Saurons wollte einfach nicht vom Valznerweiher verschwinden, und vor allem die letzte Erstliga-Pfosten-Pech-Schiri-Verletzungs-Pleitensaison konnte man nicht einmal mit der allerletzten Sepp Herberger-Weisheit aus der untersten Schublade erklären. Qualität stand ja in Liga Eins damals noch ein bisschen auf dem Platz beim Glubb. Der Exitus des Erstliagkaders und Ismails schmeichelhafte Arbeitsnachweise mit seinen jahrelang gescouteten Spielern in der Hinrunde aber ernüchterten dann doch. Im Dezember hellte es aber mal etwas auf. Kann natürlich auch sein, dass die Sauron-Wolke inzwischen nach Dortmund weiter gezogen ist, aber unter der Schweizer Lichtgestalt Weiler keimt sogar beim durchschnittlichen Natural-Pessimistic-Franconian die Hoffnung auf, dass zum Saisonende nun ein-zwei Plätze vor dem Relegationsplatz zur dritten Liga durchaus gehalten werden können. Vom Aufstieg träumt bei uns in Block 5 keiner mehr unter drei Promille. Wenn dann aber mal ein halbwegs koordinierter Konter bis über den gegnerischen Sechzehner gestolpert wird, stimmen wir immer leise die ersten „Europapokal“-Chöre an. Beim Vorglühen motivieren wir uns immer mit den Theorien, dass der Bader jetzt eigentlich zum HSV gehen müsste, damit diese Scheiß Stadionuhr dort endlich abmontiert wird. Wenn man da vor dem Glubbstadion sein Zirndoofer „Landbier“ unter drei Minuten trinken muss, weil sonst die Brühe aus der Floßaustraße schal wird, werden die wildesten Fabeln entwickelt. Wie eigentlich genau die Kostenstelle Wolfi Wolf beim Glubb steuerlich gebucht wird. 3830 Leergut? Oder doch 6345 Sonstige Raumkosten? Und wenn gar nichts mehr hilft, ist da ja noch unser Dave. Jahrelang wurde Bulthuis gescoutet und so. Diese Million Abschreibe-Ablöse ist ein Schlag ins Gesicht jedes Dauerkarteninhabers, der sich seinen Stehplatz mühsam mit bezahlter Arbeit vom Mund absparen muss. Und wenn dann wirklich gar gar nichts mehr hilft, ist da ja noch unser Timo. MC Gebhart wurde neulich doch laut unserem IM hier aus dem Viertel tatsächlich von einer Gruppe Ultras mit einer Clique in Franken angestellten Fußballer beim Spätschoppen angetroffen. Und die waren keine Glubbspieler. Früher hatte man in hohen Häusern immer einen Hofnarr. Wir sind uns sicher, Timo kriegt keinen Spielgehalt, sondern wird als 6026 Tantiemen in den Büchern geführt. Wir sinn der Glubb, auf geht’s zu neuen Gestaden!
Ewald Funk
TRADITION KANN MAN NICHT KAUFEN
Der Audi-Trainer Hasenhüttel nahm das laut Donaukurier mit Humor und ist froh, dass das Gerede um „seine“ Serie endlich ein Ende hat. Wir in Nürnberg hätten so ein Luxusproblem gerne mal. Der Schanzer weiter: „Wenn man sieht, was das für Nürnberg bedeutet – die feiern hier, als sei heute Weihnachten und Ostern – das zeigt doch, dass wir uns eine Menge Respekt erarbeitet haben.“ Sehr geehrter Sportvorstand des FCN, vielen Dank, dass sie es geschafft haben, seit dem Pokalsieg den Glubb kontinuierlich soweit herunter gewirtschaftet zu haben, dass uns einstige graue Mäuse der zweiten Liga milde belächeln und sich gleichzeitig zielgerichtet nach oben arbeiten. Zur Ehrenrettung von Sportsmann Hasenhüttel muss aber gesagt werden, dass er nach der Niederlage respektvoll sagte, hier würden noch mehr Mannschaften verlieren. Auch wenn der Glubb oft genug Regionalligaluft schnuppern musste, wieder aufstand und dabei nicht mal Fusionen eingehen musste, sind uns andere Vereinskonstrukte taktisch und vom Businessplan her längst enteilt. Im Prinzip schmunzelt, zieht man eine Linie auf Höhe Nürnberg quer durch Deutschland, alles relevante was davon südlich liegt über uns. Heidenheim, Aalen, Stuttgart, Ingolstadt, Augsburg, Freiburg, die Bauern... über die 60er rede ich erst nach der Begegnung mit den weissblauen, deren Torjäger Okotie war damals beim Glubb... lassen wir es. Das Gras beim Nachbarn ist immer grüner, und wir Franken sind halt chronisch minderwertigkeitskomplexgefährdet. Paranoiagefährdet bin ich ja eigentlich nicht, aber bei Schiri Sippel war ich mir nach der Ingolstadt-Partie nicht sicher, ob der privat nicht Audi fährt. Es gab sogar Sprechchöre „Schiri, wir wissen wo dein Audi steht!“ Dieser Schiri schaffte es sogar, die Leistung von Bibi Steinhaus wenige Wochen zuvor noch zu unterbinden. Letztendlich bin ich aber guten Mutes für den x-ten Neustart in den letzten Jahren seit Heckings Weggang mit dem Eidgenossen Weiler, das war ich aber auch bei Ismail. Was da auf Trainerseite aber an Kompetenzdefiziten im Nachhinein ans Tageslicht kam, war gruselig und ist für mich ein weiterer Hinweis, dass die dunkle Seite der Macht nicht über dem Valznerweiher schwebt, sondern im neuen Funktionsgebäude sitzt. Das ist wie beim Steuerberater, den sollte man laut fachlichem Rat einfach alle zehn Jahre grundsätzlich wechseln. Über die Kaderzusammenstellung will ich nicht reden, das würde der Mannschaft nicht gerecht werden. Schließlich haben sie gegen FC Audi und Rat Bull gewonnen und somit gezeigt, dass man Tradition nicht immer kaufen kann.
Schöne Winterpause und guten Rutsch bis zum nächsten Heft und hoffentlich wird beim Derby dahoam im Frankenstadion wieder eine tolle Show geboten!
Ewald Funk
LEBBE GEHT WEITER, EIN GEBET AN DEN FUSSBALLGOTT
Seit dem letzten Heft haben wir bis vor Darmstadt sieben Punkte mittels grottigen Rumpelfussball erkämpft, die Aufsichtsratwahl inklusive Mitgliederversammlung ohne Meerrettichrevolution überstanden, einen radikalen Schnitt bei den Profis vollzogen, der Trainer kann plötzlich Taktik und die Mannschaft ist auf dem besten Weg, eine zu werden. Ich selber hatte sogar auch mal Recht. In der zugegeben vernichtenden ersten Kolumne hieß es, ich glaube immer noch, dass die Mannschaft viel mehr Potential hat, als mancher glaubt, lasst uns mal abwarten bis zum achten Spieltag. Der achte Spieltag war dann das Heimspiel gegen Lautern. Also, Lebbe geht weiter, seht doch bitte nicht, was alles schief lief, sondern dass uns die letzten zwei Jahre auch so manches erspart blieb.
DANKE FUSSBALLGOTT, DANKE!
-Dass uns im Nachhinein Gertjans stockelsteife und sture Schönspiel-Harakiri-Taktik mit Durchmarsch in die dritte Liga erspart geblieben ist.
-Dass wir bundesweit in der Szene an Achtung gewonnen haben, weil ausgerechnet ein Tiroler vom Glubb den Siegtreffer gegen einen von einem Österreicher ferngesteuerten Dosen-„Verein“ erzielt hat.
-Dass ein Sportprofessor den Aufsichtsrat führt, in dem jetzt statt nach innen orientierte Versicherungsmakler auch mal Profis aus der Wirtschaft sitzen.
-Dass ein Trainer endlich mal das Rückgrad hat, äußerst radikale Personalentscheidungen durchzuziehen, die sofort Wirkung zeigen. Und den Fans somit zeigt, dass nicht er der Sand im Getriebe war.
-Dass Du die Ultras mal für zwei Heimspiele im Klassenzimmer verteilt hast. Endlich kein galeerenhaft-monotones Getrommel über 90 Minuten, was die Spieler einlullt. Jetzt traut sich der Rest des Stadions endlich mal, die Mannschaft dann zu unterstützen, wenn sie es wirklich braucht.
-Dass wir mit etwas Glück in der nächsten Saison vielleicht nicht mal aufsteigen müssen, und vielleicht trotzdem gegen den BVB spielen dürfen.
-Dass Bader auch mal über seinen eigenen Posten nachdenken musste, denn eine Jobgarantie gibt es nirgendwo. Mist. Nicht ganz. Ich habe Sepp Blatter vergessen.
-Danke auch für unsere Klassenkasper! Ohne Typen wie Gebhart, Bulthuis und Mlapa wäre es ja öde und irgendwie Hoffenheim hier. Denn wir müssten ja im Block auf unsere Kracherfrage verzichten: „Was machen die eigentlich beruflich so?“
-Dass man jetzt endlich auch mal wirklich „jeden Stein umgedreht“ hat, wie Bader das früher immer ankündigte. Selbst wenn verdiente Helden wie den Rapha zum Wohle des Vereins auf der Tribüne zuschauen dürfen, wie es so läuft ohne sie.
-Dass wir im Sommer für Hlusek, Kyo und Platte sogar noch Geld bekommen haben!
-Dass wir uns 2014 keine Michael Wiesinger-Pressekonferenzen mehr anschauen müssen.
Liste ist fortsetzbar, hört aber aus Platzgründen hier auf. AMEN!
Ewald Funk
DIE UNERTRÄGLICHE PEINLICHKEIT DER LIEBE
Wäre der Glubb ein Ehemann dann hätte nach dem blamablen Auftritt in Karlsruhe selbst die letzte Optimistin auf diesem Planeten ihre Scheidungspapiere eingereicht. Viele, nein, ALLE Glubberer denken so, wie es der Bembers neulich auf seinem privaten Account so treffend bemerkte: „Was machen die da bloß gerade mit meinem Glubb?“ „Die“, das sind nicht wie früher die Fussballmafia DFB, die Schiris, stumpfer Rasen, die Ultras oder die Glücksgöttin. Nein, das sind die gerade das Spiel simulierende Akteure auf dem Platz, Management, Spottvorstand und ein Trainer, der schon am sechsten Spieltag weiß, dass er gescheitert ist. Er kann das nur nicht richtig artikulieren... Es musste schon viel passieren in den letzten zwei Jahren, dass ich als treuer Fan mit einer gesunden Distanz zum Kasperletheater Bundesliga das „gesund“ gestrichen habe und nur noch distanziert und völlig emotionslos die Spiele des FCN verfolge. Mit Ausnahme einiger kurzen cholerischen Ausbrüche, wenn gerade die erfahrenen Akteure in der Mannschaft die schlimmsten Böcke schießen. Nach dem Motto: Je teurer das Auto zum Rasen, desto größer der Slapstick-Effekt auf dem Rasen. Da war Juri Judt wenigsten noch ein Mann, der fuhr immer – soweit ich weiß - im Fiesta am Valznerweiher vor. Hier und heute: Jetzt wird natürlich bis zum Großkampftag Mitgliederversammlung die Schraube gesucht, die den Absturz ins Bodenlose verursachte. Ich bin immer noch der Meinung, dass die Mannschaft auf jeden Fall ein Riesenpotential hat, aber geradezu katastrophal von Ismail instruiert wird. Es fehlt einfach nur der Messias auf der Bank. Der Jürgen Höller, der Therapeut, Charismatiker, Taktikfuchs, eine Art smarter Glubbjogi. Darauf muss jetzt alles gebündelt werden. Von mir aus kann Ismail bleiben, sofern er bei der Arbeit via Headphone ferngesteuert wird von Mister X und sich aus dem taktischen raus hält.
Zum Schluss noch Danke an Shultzie. Der hat mit viel Kleinarbeit mal recherchiert, was unsere ihre Liebe keinesfalls bereuenden Ex-Spieler so alles in der Fremde zustande gebracht haben. Mehr auf unserer Webseite, Stand: 17.09., in Klammern Anzahl der Einsätze.
Positiv:
Mak, Robert – (4) 2 Tore
Der Rest (Auszug):
Chandler, Timothy – Eintracht Frankfurt, BL+LS (2), 0 Tore
Esswein, Alexander – FC Augsburg, ohne Einsatz
Ginczek, Daniel – VfB Stuttgart, ohne Einsatz
Hlousek, Adam – VfB Stuttgart, ohne Einsatz
Campana, José – Sampdoria Genua, ausgel. FC Porto, ohne Einsatz
Pogatetz, Emanuel – Columbus Crew, ohne Einsatz
Drmic, Josip – Bayer Leverkusen, (4), 0 Tore
Plattenhardt, Marvin – Hertha BSC, (1) 0 Tore
Frantz, Mike – SC Freiburg, (4), 0 Tore
Ausgeliehen:
Gärtner, Sebastian – FSV Mainz 05 II, (3) 1 Tor
Stepinski, Mariusz – Wisla Krakau, (2) 1 Tor
Colak, Antonio-Mirko – Lechia Gdansk, (2) 2 Tore
Ewald Funk
DIE IRRFAHRTEN DER FREGATTE FCN
Allein das umfangreiche Geschehen seit dem Abstieg des FCN
in die zweite Bundesliga in ein paar lesenswerte Zeilen zu
packen, ist unmöglich. Einen Versuch aber trotzdem wert: In den
letzten zwei Monaten haben es Kapitän, Offiziere und die
Mannschaft der Fregatte FCN nämlich dank eines perfiden Planes
geschafft, den Kahn so richtig in schwere Seenot zu bringen.
Der Plan: Es gibt keinen Plan. Oder der Plan ist,
kontrolliertes Absaufen eines Profivereins durch eine
amateurhafte Crew bis hinunter zur Regionalliga. Zumindest
sieht die Irrfahrt bislang so aus. Das ging mit der Ablösung
des ersten Offiziers Verbeek noch auf hoher See in der ersten
Bundesliga schon los. Mir fällt auch jetzt leider kein anderer
Begriff ein, als die Mannschaft der Saison 2013/14...mit einem
Haufen Meuterer zu vergleichen. Als der Deckoffizier Prinzen
den Abstieg klar gemacht hatte, verließen die berühmten Ratten
das sinkende Schiff. Gleich hernach gab man seitens Kapitän
Bader dann den sofortigen Wiederaufstieg dank prall gefüllter
Kriegskasse als neuen Kurs aus und machte sich gleich ans
Anheuern einer neuen Mannschaft für
die angeblich leicht zu kreuzenden Küstengewässer der zweiten
Liga. Im Nachhinein hätte man vielleicht erst einmal einen
neuen ersten Offizier anheuern sollen, und mit ihm die neue
Besatzung zusammen stellen sollen. Und man hätte Personal
nehmen sollen, dass die christliche Seefahrt nicht erst lernen
muss, denn der FCN ist doch kein Schulschiff! Mittlerweile ist
klar, dass die aktuelle Mannschaft erstmal eher für eine
Flusskreuzfahrt taugt, als für küstennahe Gefechte gegen
brandgefährliche Gegner wie Aue, Duisburg oder Frankfurt. Und
dann auch noch die Schlacht gegen die Wissenschaftsstadt Född
erst! Gleich fünf Treffer knapp über der Wasserlinie brachten
die MS FCN schwer in Seenot. Was allein die Küstenartillerie
der Ultras da auch noch sinnlos herum geballert hat, ging auf
keine Kuhhaut! Und der Kurs des FCN bei den Aufeinandertreffen
mit anderen Schiffen ist auch schon chaotisch genug, seetüchtig
ist etwas anderes, eher schenkt man den dem Gegner den Sieg,
als dass man selber mal zu treffen versucht. Fazit: Es ist
unheimlich schwer, bei dem schweren Grundrauschen in allen
Medien, den Foren im Internet oder bei persönlichen Gesprächen
eine weise Essenz heraus zu filtern. Jeder hat sein eigenes
Rezept für die Werftarbeiten am FCN. Kollege Shultzie fasste es
hingegen einfach zusammen: „Immer wenn man meint, es geht nicht
mehr unterirdischer, setzt der Glubb noch einen drauf!“ Ich
finde es wäre praktisch, wenn man dieses tosende Grundrauschen
um unseren Lieblingsverein einfach mal für ein paar Wochen
abschalten könnte. Und dann einfach mal bis zum achten Spieltag
warten, und dann weiterreden. Vielleicht schält sich aus dem
Stolperhaufen dank Panikeinkäufe, einem wieder gesunden Jan
Polak und etwas Hilfe für Ismael plus fleißiges Üben so etwas
wie...Taktik auf dem Platz heraus?
Zum Schluss noch Danke an Shultzie. Der hat mit viel Kleinarbeit mal recherchiert, was unsere ihre Liebe keinesfalls bereuenden Ex-Spieler so alles in der Fremde zustande gebracht haben. Mehr auf unserer Webseite, Stand: 17.09., in Klammern Anzahl der Einsätze.
Positiv:
Mak, Robert – (4) 2 Tore
Der Rest (Auszug):
Chandler, Timothy – Eintracht Frankfurt, BL+LS (2), 0 Tore
Esswein, Alexander – FC Augsburg, ohne Einsatz
Ginczek, Daniel – VfB Stuttgart, ohne Einsatz
Hlousek, Adam – VfB Stuttgart, ohne Einsatz
Campana, José – Sampdoria Genua, ausgel. FC Porto, ohne Einsatz
Pogatetz, Emanuel – Columbus Crew, ohne Einsatz
Drmic, Josip – Bayer Leverkusen, (4), 0 Tore
Plattenhardt, Marvin – Hertha BSC, (1) 0 Tore
Frantz, Mike – SC Freiburg, (4), 0 Tore
Ausgeliehen:
Gärtner, Sebastian – FSV Mainz 05 II, (3) 1 Tor
Stepinski, Mariusz – Wisla Krakau, (2) 1 Tor
Colak, Antonio-Mirko – Lechia Gdansk, (2) 2 Tore
Ewald Funk
DER WAHRE GLUBB – WO GEHT DIE REISE HIN?
Wut darüber, wie einerseits der HSV mit einer unterirdischen Leistung - nämlich gar keiner – es doch noch geschafft hat, die erste Spielklasse im deutschen Profifußball zu halten. Hardliner fügen vielleicht noch an, die Westvorstadt wollte in der Relegation gar nicht aufsteigen, ein Schelm wer denkt sie hätten es gar nicht gekonnt. Andererseits beschäftige ich mich immer noch mit der Frage, was da hinter den Kulissen in den letzten Saison-Spieltagen beim Glubb ablief, als Verbeek kurz vor dem Ende der Saison gegangen wurde. Einziges überdeutliches Indiz war verstörend und unlogisch: die komplette Unlust der Mannschaft nach Gertjans Rauswurf, die auch nach dem Weggang von „Schleifer“ Verbeek nur noch mit 60 % Motivation jegliches Rückgrad vermissen ließ und sozusagen fahrlässig und mit Absicht in den verbliebenen Spieltagen den Karren in den Sand setzte. Ob die alle mit ihren Verhandlungen schon vor dem Frühling soweit waren, dass sie nach dem Abstieg mit Vorverträgen schnell noch eine Etage höher umsteigen konnten in die nächstbeste U-Bahn im Netzwerk erste Liga? Wie schäbig ist das denn? Schäbig sicherlich, und wohl auch leider die Zukunft im Profifußball, damit muss man als Anhänger eines sogenannten Traditionsvereins eben fortan dealen. Erst passt mir der Trainer nicht, fühle mich als Spieler überfordert, und wenn dessen Kopf rollt, verpisse ich mich! Wer sich als hochbezahlter Spieler aber schäbig und doppelbödig verhält, darf nicht vergessen, dass er im Internetzeitalter lebt. Das Netz vergisst nichts und man kann meist schnell nachprüfen, was sogenannte Profis wann gesagt haben, von wegen Liebe nicht bereuen und so. Und man darf gespannt sein, was diese Spieler in der ersten Liga zukünftig so an Satzbausteinen in die Mikrofone diktieren werden. Denn all das wird in den sozialen Netzwerken sicherlich zur Genüge auch aus der alten Heimat mit freundlichen Grüßen von den Glubbfans aus der Deckung heraus kommentiert werden. Eigentlich sollte man keine Kraft verschwenden, vergangenes noch aufzuarbeiten und nachzutreten, sondern lieber Ruhen zu lassen. Aber für mich war wohl eine Aussage des Vorstands nach dem Abstieg ganz wichtig: dass sich keiner der Profis nach dieser Saison bzw. Leistung der letzten Spiele einbilden möge, er bekomme jetzt noch einen Zweijahresvertrag. Das ist ein deutliches Signal dafür, dass da etwas oberfaul war in der Mannschaft der letzten Erstligatage. Ich bin gespannt, was die außerordentliche Mitgliederversammlung am 23. Juni da gebracht haben wird. Was der Fan, und die sind in Nürnberg wirklich einmalig, verdient hat, ist maximale Transparenz über die letzten Tage im Oberhaus 2014. Manchmal braucht man einfach einen kompletten Reboot, und der kann nur gelingen, wenn man aus den Fehlern davor lernt. Lernen kann man aus Fehlern aber nur, wenn die wirkliche Wahrheit ans Tageslicht kommt. Und danach: Wieder aufstehen, Mund abputzen, die Dauerkarte habe ich schon!
Ewald Funk
ABSTIEG... ES IST VOLLBRACHT! 10.05.2014, SCHALE 04 - GLUBB: 4:1
Auf wen wir einen Groll haben? Nicht auf Vorstand, Trainer, DFL, Schiris oder Freibrief-Kampagnen. Groll haben wir auf eine Reihe von Spielern (nicht alle), die wir nächstes Jahr keinesfalls mehr als Teil des Kaders sehen wollen. Es spielten immer zwei Mannschaften die letzten Matches. Die die spielen wollten, und die welche scheinbar absichtlich daneben schossen oder Kampf nur vom Game auf ihrer Playstation kennen. Sah oft so aus, wenn man für Paranoia empfänglich ist. Bezeichnend der Sky Reporter beim finalen Schale-Spiel: Gebetsmühlenartig sagte er berechtigt und objektiv während des Spiels, dass er Abstiegskampf beim Auftritt der Ruhmreichen in Gelsenkirchen beim besten Willen nicht erkennen könne.
Natürlich darf man keinen Spieler öffentlich der Untätigkeit
bezichtigen, aber - liebe Freunde - so sah es halt einfach aus
die letzten Spiele! Punkt. Der Klassenerhalt wurde ein jedes
Mal auf nächsten Spieltag verschoben, dafür wurde die Fanseele
bei jeder Begegnung ans Kreuz genagelt und man kochte innerlich
wie eine Schnellkochtopf, der auf der heißen Platte vergessen
wurde. Dampf ablassen geht halt nur bis zu einem gewissen
Level, und das Füllhorn der Entschuldigungen in den Statements
der Protagonisten nach Abpfiff gärte in manchem Fan bis zum
Urschrei, der raus will... das wäre im Wilden Westen reif für
Lynchjustiz gewesen. Aber wir leben ja im Zeitalter der
Beschönigungen und der verbalen Abmilderungen. Die Kreuzigung
wurde - mal wieder - von den Freunden aus Herne West
vollstreckt, die am Samstag den letzten Sargnagel in unser
Kreuz zimmerten und wir singen jetzt alle mal, "Allways Look On
The Bright Side Of Love". Die Liebe, die einen noch
umbringt.
Wir freuen uns (huch!), dass laut NN in der nächsten Saison
folgende Spieler nicht mehr in Nürnberg spielen werden:
Balitsch, Pekhart, Mak und Pogerl. Zumindest für Pino braucht
jetzt keine Internetkampagne gestartet zu werden. Gerne sehen
würden wir nächste Saison falls motiviert: Feulner, Campana,
Hasebe (auch wenn seine Mitspieler auf Schlacke für seine Pässe
oft zu langsam waren), Ginczek und vielleicht auch Petrak und
die gesamte Palette an jungen Spielern aus der zweiten, die
noch wohin wollen in ihrer Karriere. Für unseren japanischen
Ballartisten wünschen wir eine grandiose WM, damit wir uns nach
seinem Abschied die Tränen mit Christiano Ronaldo versüßen
können, damit die Frauen im Stadion auch mal was zu sehen
haben. War ein Spaß. P.S.: Drmic hat die Pillenkoffer schon
gepackt und - anderer Verein - Veh geht übrigens nach
Stuttgart. Für ein zweites Mal, man darf gespannt sein auf
international spielen die Saison darauf.
Hier
eine Auswahl an schönen Sprüchen aus der vergangenen Saison,
die Persona Non Grata aus Freiburg haben wir weg gelassen.
Weiter unten dann noch der Bericht aus Herne von unserem
rollenden Rolland.
ZITATE BEST OF SAISON 13/14 FREI NACH
SPON:
Martin Bader irgendwann vor dem Saisonende zu
den Spielern: "Gebt euren Frauen Fotos von euch, weil ihr sie
in den nächsten drei Wochen nicht seht!"
Raphael Schäfer zu Beginn des
Abstiegskampfes, der nie einer war: "Fair Play ist mir ab
sofort scheißegal."
Gertjan Verbeek vor dem Verletzungs-Super-Gau
daheim gegen Nordtirol: "Auch die Bayern-Profis gehen zur
Toilette - und da kommt dasselbe raus wie bei uns."
Gertjan Verbeek in der Saison-Halbzeit: "Ich
hoffe, dass ich 90 Jahre alt werde. Dann kann ich sagen, ich
hätte 100 werden können. Aber ich habe in Nürnberg
gearbeitet."
Hiroshi Kiyotake: "Wir brauchen keinen
Fußball-Gott. Wir haben ja Schäfer."
Jürgen Klopp macht sich Nürnberger Probleme
zu eigen, hat aber mehr motivierte Spieler als wir: "Wenn die
Waschmaschine kaputt geht, ist am nächsten Tag der Trockner
auch im Arsch - und dann geht meist auch noch der Fernseher
kaputt."
Jürgen Klopps bestes Kompliment der saison
nach München, nachdem ihn : "Ich glaube nicht, dass der FC
Bayern einen Punkt weniger hätte, wenn Matthias Sammer nicht da
wäre – oder gibt er Pep (Trainer Guardiola, d. Red.) Tipps wie
man gut trainiert?"
Armin Veh: "Bei uns muss schon einer im
Strafraum erschossen werden, damit wir mal einen Elfmeter
bekommen."
Und hier das Staffelholz weiter gereicht zu Roland:
Das war`s ENDLICH
Schalke gegen "alleiniger Rekordabsteiger": 4:1
Hätte so schön sein können. Saisonabschluss vom Freitag bis
Sonntag im Ruhrpott. Etwas Touristik und als Höhepunkt mit
Thomas vom Schalke Fanclub „Krefelder Knappen“ das letzte Spiel
ohne zittern verfolgen und gemeinsam mit den Freunden auf
Schlacke feiern.
Hätte ist Fahrradkette, bzw. seit Wochen vergeigen unsere
immer schlechter spielenden Helden eine Nichtabstiegschance
nach der anderen. So ging es im Regen, der während des Spiels
zum Wolkenbruch wurde, zum Gelsenkirchener Tempel, auch
Bier-Plörre oder Veltins-Arena genannt. Zum Glück verfügt diese
über ein Dach, sonst hätte der Wolkenbruch dafür gesorgt, dass
das Spiel abgebrochen wird und das kollektive Leiden, Hoffen,
Bangen der Clubbfans wäre bis zum Wiederholungsspiel
weitergegangen.
Der Tempel ist umringt von riesigen Parkplatzflächen und wohl
einmalig, diese sind kostenlos. Vermutlich deshalb fährt in
Krefeld, Oberhausen, Moers, Uerdingen etc. gefühlt mindestens
jeder zweite PKW mit Schalke Aufkleber durch die Gegend.
Gewohnt freundlich die Reaktion der Schalke Fans auf die
vielen Clubberer. Aufmunterndes Schulterklopfen, häufiges „Kopf
hoch“, viel Mitgefühl und der einmütige Wunsch „kommt bald
wieder“ waren die Begleitung auf dem Weg in die Veltins
Arena.
Natürlich wimmelt es außerhalb und auch im Stadion von
Plörreverkaufsständen, nicht einmal teuer, auch drin, 3,60 Euro
für 0,5l (der Preis ist seit mindestens vier Jahren
unverändert!), wenn man eine Knappencard hat. Allerdings sollte
man sich, nicht nur von den Nachwirkungen her, vor zuviel
Plörre hüten. Die genialen Erbauer des Stadions haben nämlich
statt einer Pissrinne, Urinale in die Herren-WCs gebaut und
damit einen permanenten Stau geschaffen.
Freundlich wird vor dem Spiel über Lautsprecher „Die Legende
lebt“ gespielt und alle Schalker hören ruhig und aufmerksam zu.
Die Mannschaftsaufstellung unseres Clubbs wird laut hörbar
verlesen. Die Pfiffe für unsere Superstars wie bei "Mak" kommen
nur aus dem Clubbblock, während unsere Nachwuchsspieler von
dort dafür frenetisch beklatscht werden.
Zum Spiel, nachdem die Mannschaften nicht nur ein Fahnen-
sondern auch ein Trommlerspalier beim Einlaufen passiert haben,
ging es los und die Schalker Freundschaft war vorbei.
Wie gewohnt, sorgte die erste Standardsituation, ein Eckball
in der 6. Minute, für das 1:0 für unsere Schalker Freunde. Da
kann Fan nur sagen, „ihr seid so blöd“. Interessant, bei der
Spielstanddurchsage und dem üblichen „Danke“ - „Bitte“
Wechselspiel, ruft der Stadiensprecher „Glück“ und das Stadion
antwortet „auf“. Danach plätscherte das Spiel so vor sich hin.
Der 23. Nürnberger Alutreffer, auch ein Rekord auf den wir
verzichten könnten, entstand eher zufällig durch eine
missglückte Flanke von Angha. Man hatte nie den Eindruck als
würde Nürnberg gefährlich werden. Dazwischen war im Schalker
Block ein Transparent „Polizei HH mehr als ACAB fällt uns auch
nicht ein“ zu sehen. Kurz vor der Pause wurde der Ball im
Angriff wieder einmal leichtfertig verdaddelt und ein schneller
Spielzug führte kurz vor dem Halbzeitpfiff zum 2:0.
In der 2. Halbzeit wurde wie schon in Mainz und gegen Hannover
im Block der Support eingestellt. Trotzdem hauten sich unsere
Helden voll rein und es kam zur ersten Ecke (56.) für den
Clubb. Gefährlicher war da schon die Rauchbombe (59.), wohl als
Einleitung zu „als ich ein kleiner Bub war…“ in Minute 60.
Nachdem die Zaunfahnen eingepackt wurden, wurde das passende
Transparent „Manchmal hasst man das was man doch auch liebt“
aufgehängt. Nach dem 3:0 (75.) schwenkten einige weiße Tücher.
Emotionaler Höhepunkt in einem trostlosen Spiel war als das
ganze Stadion sang, „Der FCN steigt wieder auf“ (84.). Da
wurden viele Clubberer Augen feucht. Das Tor von Drimic (90. +
1) und die Schalker Antwort durch Obasi (90. + 2) waren nur
noch Randerscheinungen. Letzteres Tor natürlich mit „Glück“
„Auf“ begleitet.
Unsere Rekordabstiegshelden wagten sich noch in die Kurve, wo
ihnen wütende, nicht druckreife Kommentare
entgegenschlugen.
Viele Spieltage haben wir gezittert, gebangt und gehofft.
Leider geschah dies nur auf den Rängen, während sich unsere
Helden auf dem Platz scheinbar ohne große Gegenwehr aufgegeben
haben und leichtfertig die erste Liga vergeigten. So einfach
wie 2013/2014 war es wohl noch nie, dem Abstiegsstrudel zu
entgegen. Wie es weitergehen muss, hat nach Spielende das
Schalker Transparent gezeigt, „Die Talente in der Jugend
gesucht, heute wurde Europa gebucht“: Freuen wir uns mit einer
jungen Mannschaft auf Sechzig, Ingolstadt, St. Pauli, Union,
Düsseldorf und Bochum.
Roland Hornauer
UNSER SEMPFT AM 20.04.2014, FROHE OSTERN, GLUBBERER: FCN - LEBERKUSEN: 1:4
20.04.2014, FROHE OSTERN, GLUBBERER: FCN -
LEBERKUSEN: 1:4
Es ist Ostersonntag, mein Sohn und ich gingen emotionslos und
ohne Erwartung ins Stadion, um unsere Dauerkarte die restlichen
zwei Heimniederlagen abzustehen. Wir wurden nicht enttäuscht.
Für mich ist der Glubb nüchtern betrachtet schon länger als
zwei Spiele am Abgrund. Spannend war an Ostern eigentlich nur
die Frage, was die momentan eingesetzten Mannschaft sich nach
der sicheren Niederlage so alles an Entschuldigungen einfallen
lassen würde, um ihre Zweitligatauglichkeit zu kaschieren. Oder
ob der Herr Sportdirektor sich vielleicht auch mal in der
Öffentlichkeit zeigt und ein paar aufrichtende, warme Worte an
sein tapfer zahlendes Nürnberg richtet. Vielleicht mal andere
Sprüche, als den Abstiegskampf nach jeder Pretschen auf das
nächste Spiel zu verschieben. Wir hätten ja noch
x-Spiele...
Der einzige, der zurzeit vor die Kameras geschubst wird, ist der holländische Steuermann, der uns Fans in seiner Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den Kießling-Werksklub voll motiviert, weil er erst die Journalisten halb anmault, sich beklagt, was in Deutschland Scheiße sei und dann auch noch verkündet, stur weiterhin voll auf Offensive zu setzen. Da passt das Kinoplakat von All Is Lost mit Robert Redford pfeilgenau!
Eine Offensive, die uns seit gefühlten 20 Spielen jedes Mal ins Verderben stürzt, und nichts ändert sich. Der Glubb ist jede Woche ein anderer Cowboy aus „Vier Fäuste für ein Hallelujah“, der von Terence Hill alias der jeweilige Gegner blitzschnell abgewatscht wird und flink bevor er sich versieht den Colt unter die Nase gehalten bekommt. Abbau- statt Aufbauspiel, Umschaltspiel im Schneckentempo, Fehlpässe en masse, Grundschnelligkeit nicht vorhanden und leicht zu knacken sind wir sowieso. Genau genommen reicht gegen uns, sich hinten reinstellen und Konter mit zwei schnellen Stürmern zu üben. Warum wir nicht mal üben, diese Konter zu verteidigen, weiß ich nicht. Wir sind ja der Glubb und müssen uns ja nicht auf den Gegner einstellen, sondern die auf uns.
Nerven habe ich weder bei der Niederlage gegen VW-Hausen noch Leberkusen verloren, weil ich schon vorher illusionslos anerkannt habe, dass von dieser Mannschaft gar nichts mehr kommen KANN. Gegen wen wollen die denn gewinnen? Vorne der beste schusslige Passgeber für den Gegner zu sein und hinten offen wie ein Scheunentor zu stehen ist halt Harakiri. Wer alles von den "bekackten Amateuren" (Zitat vom Dude) schon mit andern (Erstliga-)Vereinen liebäugelt, will ich als Kritik unter der Gürtellinie nicht auspacken, das überlasse ich den Internet-Shitstormern. Bequem könnte man die Schuld ja auch auf Schiri oder Pfosten schieben, aber nicht einmal das trat ein gegen die Pillendreher.
Ich mag den Verein, die alte Fregatte Glubb, aber die
Besatzung sollte mal grundsolide abgelöst werden. P.S.: Ich
empfehle die Veh-Variante. Man könnte eigentlich die meisten
Spieler jetzt schon für ihre nächste Erstligasaison bei anderen
Vereinen schonen. Und dann soll halt Roger Prinzen mit ein paar
Willigen der Ersten wie Drmic und Campana und einem gesund
gespritzten Chandler und Cleverness plus ein paar richtigen
Amateuren statt Sturheit Platz 17 mit Anstand halten. Die Liebe
ist kalt, aber WIR sind immer noch der Glubb!
Ewald Funk
05.04.2014 FCN - GLADBACH: 0:2
Clubb : Gladbach 0:2
Ach ist der aktuelle Kinospot schön. Das Abstiegsgespenst geistert durch Nürnberg und final sogar durch die Clubbkabine und wird eindrucksvoll von der Clubhexe verjagt.
So positiv eingestimmt konnten die Gladbacher in das ausverkaufte Stadion kommen. Zur vollen Hütte hatten auch ziemlich viele Gladbach Fans beigetragen. Diese warteten zusätzlich zu Beginn mit einer schönen Choreo auf. Ein geteiltes Banner, oben stand „Vfl Borussia Du bist mein Verein“ und unten „und wirst es ewig sein“ im Block wurden in der oberen Hälfte weiß-schwarze und im unteren Teil grüne Schals nach oben gestreckt. Das mit „wirst es ewig sein“ gilt für uns natürlich auch, nur müssen wir leider aktuell auch noch betonen „Ich bereue diese Liebe nicht“.
Nachdem unsere Helden wie befürchtet fast alle zurückliegenden sechs Punkte-Spiele mit Ausnahme des Matches gegen die Gelbfüßler aus Stuttgart vergeigten, war schon vor dem Anpfiff Skepsis angesagt. Wie zum Trotz legten unsere Heroen bzw. unser letztes Aufgebot furios los und spielte, ja wirklich spielte, eine starke erste Hälfte. Angriff über Angriff, schön über die beiden Außenseiten herausgespielt, rollte auf das Gladbacher Tor zu. Lediglich das genaue Flanken wurde in den Tagen davor wohl zuwenig trainiert.
Die Gladbacher selbst spielten schnell und direkt und suchten ebenfalls die Offensive. Wie so häufig in dieser beschissenen Saison gab es letztendlich nur für Gladbach zählbares. Ein Freistoss von Arango (17.) fälschte unser Goalgetter Drmic gewohnt stark ab, leider unhaltbar für unseren Heiner in das eigene Tor. Dafür gibt es keine Punkte in der Tabelle zur Torjägerkanone. 10 Minuten vor der Pause köpfte endlich unser Schweizer Goldstück auf das richtige Tor und wenn ich es richtig gerechnet habe, war das zum 23. Mal (!!!) ein Aluminiumtreffer. Den Abpraller von der Latte nahm Rückkehrer Balitsch direkt und schoss ter Stegen direkt in die Arme.
In der zweiten Halbzeit ließ unser Clubb stark nach. Insbesondere Dabanli zeigte, warum er „nur“ unser Innenverteidiger Nr. 6, nach Pelle, den Österreicher, Pino “Grigio“, Naseputt Petrak und Stark der Junge, ist. Und Angha verlor immer mehr die Linie/Übersicht oder anders gesagt die Bundesligatauglichkeit. Richtig fahrlässig ging Gladbach mit den zahlreichen Großchancen um. Oder wollten sie unseren überragenden Heiner für die WM warmschießen? Als schon alles (nur) nach einer 0:1 Pleite aussah, flog Kruse (79. Minute), man könnte auch sagen er hob unbedrängt ab und den 11er versenkte er auch gleich dazu. Somit war das Spiel gelaufen und Aluminiumtreffer Nr. 24 von Kiyo flog in der Nachspielzeit natürlich noch von der Latte in das Feld zurück.
Platz 17, noch 5 Spiele, der Titel alleiniger Rekordabsteiger mit dann 8 Abstiegen aus der Bundesliga rückt greifbar näher. Wunder gibt es immer wieder. Wahrscheinlicher ist, dass wir am 10. Mai nach dem Schalkeauftritt wieder singen müssen „ich bereue diese Liebe nicht“.
Roland Hornauer
23.03.2014 GLUBB GECHEN FRANKFURT: 2:5
29.03.2014 FREIBURCH GECHEN GLUBB: 3:2
Kein Kommentar
26.03.2014 GLUBB GECHEN VFB: 2:0
Kein Kommentar
23.03.2014 GLUBB GECHEN FRANKFURT: 2:5
Kein Kommentar
16.03.2014 HIV GECHEN GLUBB: 2:1
Kein Kommentar
08.03.2014 GLUBB GECHEN BREMEN: 0:2
Kein Kommentar
01.03.2014 DORTMUND GECHEN GLUBB: 3:0
Kein Kommentar
22.2.2014, GLUBB - BRAUNSCHWEISS: 2:1 „ICH ÜBERLEBE DIESE LIEBE NICHT“...
22.2.2014, GLUBB - BRAUNSCHWEISS: 2:1
Diese drei Big Points im Abstiegskampf könnten uns am Saisonende den Hals retten. Es war ein Tag, an dem für mich eigentlich alles anders lief. Normalerweise hat man so seine Rituale vor dem Spiel. S-Bahn zum Stadion, Freunde treffen, Zirndorfer zum warm werden, Steaksemmel, Leierkastenmann und im Block nervös eine nach der anderen qualmen bis die Lunge pfeift. An diesem Samstag war alles anders. Ich fuhr dekadenterweise mit dem Taxi zum Stadion, mein Sohn hatte seinen Schal vergessen, Shultzie stand im Stau, Steaksemmel war aus, Kippen vergessen nur Walter Birkner stand wie immer mit dem Leierkasten vor dem Stadion und ich hatte auch Kleingeld für ihn dabei. Das hat dem Glubb wohl den Sieg beschert.
Man kann gleich mit dem Fazit beginnen: Über dieses Spiel werden wir noch nach Jahren erzählen, weil es wie ein Saunaabend mit anschließendem Eiswasserbad in sechs Gängen war. Die Wechselduschen hießen "Rot für Pelle", "Führungstreffer für Braunscheiss", "Elfer gegen den Glubb, doch Daniel Klewer-Schäfer hält", "14 Sekunden nach Wiederanpfiff knipst Kiyo den Ausgleich" und "Pekhart erhöht eine Minute danach zum 2:1 Endstand". Grausig die Spielstände aus den anderen Stadien als weitere Wechseldusche: Vor allem die Spitzenmannschaft aus Dortmund bekleckerte sich beim 3:0 für den Tabellenvorletzten HIV an diesem Nachmittag nicht mit Ruhm. Dazwischen waren nicht wenige Zuschauer am Rande des Nervenzusammenbruchs, als der Fußballgott alles Pech der Welt über dem Glubb ausgeschüttet hatte. Doch irgendwie hexte Gandalf Verbeek in der Pausenséance in der Kabine und in einem selten dramatischen Spiel gewann der Glubb mit viel Kampfgeist letztendlich nach drei Minuten Nachspielzeit irgendwie verdient.
Diesmal gab es dank neuem Rasen aber Gott sei Dank keine
Schwerverletzten. Motzdirektor Matze „Gsund“ Samma mäkelte ja
beim letzten Heimspiel, Bauern Di Munchon war ja zu Gast, etwas
über den schwer bundesligauntauglichen Rasen, worauf die Woche
danach gleich für 100.000 Ömmers ein neuer grüner Teppich im
Frankenstadion ausgerollt wurde.
36657 Zuschauer waren da, 13343 Plätze waren noch frei, und
jeder, der an diesem Tag nicht im Stadion war, hat eines der
legendären Spiele des Glubbs verpasst! Klare Ansage: Ein Aufruf
an die 13343 daheim gebliebenen, Arsch hoch vom Sofa und ab ins
Stadion! Beim Glubb ist immer was los, nicht so wie bei den
Bauern-Kunden, die Woche für Woche ihr langweiliges 4:0 oder
5:0 vor dem Fernseher absitzen müssen oder das Spiel gar nicht
mehr anschauen, weil es gibt ja den Liveticker auf dem
Smartphone...
Held des Spieles war Daniel Klewer als Rapha Schäfer
verkleidet im Glubb-Tor. Er hielt mit Ausnahme des
Führungstreffers alles, was da in Richtung Tor flog. Er
verursachte einen Elfer und hielt den dann heldenmutig. Und
mutierte zum Elferkiller, indem er noch einen hielt. Ein
weiterer Elfer für den Glubb, Kiyo traf den Torwart, der lenkte
an den Pfosten, sorgte dann für einen neuen Rekord in der
Bundesliga: Drei verschossene Elfer in einem Spiel gab es noch
nie und wird es so schnell nicht mehr geben. Schuld daran war
auch ein bißchen der junge Schiri Daniel Siebert, der an diesem
Nachmittag Mühe hatte, Ruhe durch cleveres Pfeifen in das raue
Spiel zu bringen.
Zweiter Held des Tages war dann unsere tschechische Torfabrik
Tomas. 13 Sekunden nach dem Anstoss zur zweiten Halbzeit
erziehlte Kiyo unter Beteiligung des zur Pause eingewechselten
Pekhart aus 18 Metern den Ausgleich, knapp über eine Minute
später knipste der völlig verwandelte Tscheche den
Führungstreffer, der dann unter großem Aufwand und Glück bis
zum Schlußpfiff gehalten wurde. Dass viele Zuschauer in unserem
Block bis dahin ziemlich fertig mit den Nerven waren, konnte
man daran ablesen, dass etwa ab der 80. Minute immer wieder
vereinzelte "Pfeiff endlich ab!"-Rufe durchs Rund hallten.
Weniger gut gefallen hatten neben Gertjan auch ein Großteil
der Zuschauer die erste Halbzeit, in der sich die Glubberer
wohl erst an den neuen aber ziemlich gelbgrünen Rasen gewöhnen
mußten. Jeder vernunftbegabte Trainer hätte nach der Pause
einen Spieler zur Stabilisierung eingewechselt, aber Verbeek
steht da drüber. Er wechselte Pekhart ein und das waren simpel
gesagt die drei Punkte.
Respekt muß man aber den tapfer kämpfenden Braunschweigern
zollen, die geschickt das Feld zu stellten. Natürlich foulten
sie immer dann, wenn die individuelle Klasse fehlte, aber mit
dem Lieberknecht haben sie einen echten Sportsmann als Trainer,
der nach dem Spiel konstatierte, dass dieses Match "Werbung für
den Fußball" gewesen sei. Wer weiß, wie wohl diverse Münchener
nach so einem Spiel geklungen hätten. Deren Fans langweilten
sich dann am Folgetag über ein - eh klar - 0:4 auswärts gegen
Hangover.
Spruch des Tages kam aber von meinem Nachbar, bei dem ich auf
Einladung mit dem Taxi zum Stadion mit fuhr. Auf die
strunzblöde Frage des Taxifahrers über das Fahrtziel
"Frankenstadion", ob wir etwa das Glubbspiel anschauen würden
sagte der Stefan trocken "Naa, mier gengä eingdli blouß zum
Fressen und Saufen dou naus!"
STIMMEN ZUM SPIEL
Gertjan Verbeek: "Ich hoffe, dass ich 90
Jahre alt werde. Dann kann ich sagen, ich hätte 100 werden
können. Aber ich habe in Nürnberg gearbeitet."
Gertjan Verbeek: "Es gibt viel zu besprechen.
Ich hoffe, dass meine Spieler dann wacher sind und nicht so
schlafen wie in der ersten Halbzeit. Das war schrecklich. So
geht es nicht. Erst in der zweiten Halbzeit haben wir gezeigt,
dass es geht, wenn die Einstellung stimmt. Natürlich bin ich
glücklich über den Sieg, aber ich habe Mühe, erfreut zu
sein."
Sieht man sofort danach: Das Spiel kostete
Nerven!
GLUBB SCHOCK: KEINE VERLETZTEN NACH DEM SPIEL! SO WAR AUGSBURG-GLUBB, 16.2.14, 0:1
"Wisst ihr, was uns vom Club unterscheidet? Dass wir unsere
großen Zeiten noch vor uns haben", scherzte das Kasperle vor
dem Anpfiff auf der Anzeigetafel im Augsburger Rosen... halt,
die haben ja neu gebaut. Und die Fuggerer marschieren gerade
mit einem halben Dutzend Siegen schnurstracks in die
Euroleague. Die Nürnberger Gäste behalten den Optimismus
hingegen bei sich, selbst 90 Minuten später nach einer Hooligan
Attacke im Spielertunnel konstatierte unser Käptn Heiner
Schäfer "Wir sind immer noch krank und weiter zur Beobachtung
im Krankenhaus, aber die Prognose ist jetzt definitiv eine
bessere". Seinen schmollenden Kollegen Gebhart hatte dieser
übrigens kurz zuvor wieder aus der Umkleidekabine vom Schmollen
geholt, nachdem er wohl den Durchgang zum Spielertrakt mit dem
Eingangsbereich einer Nürnberger Disko verwechselt hatte. Aber
so impulsiv ist sie halt, die mittlerweile seltene Gattung der
Straßenfußballer. Den letzten Sieg gegen den Glubb zuhause
hatte es für Augsburg übrigens vor knapp 40 Jahren (3. August
1974, 2:0) gegeben. Kommen wir zum Nachbericht, hier Rolands
Sonntagsreportage aus Augsburg:
AUGSBURG-GLUBB, 16.2.14, 0:1
"Des Kasperle hat wieder einmal eine geklatscht
bekommen"
Unspektakulär verlief die Anreise mit dem Zug in die
Schwabenmetropole Augsburg. Zumindest wenn Fan davon absieht,
dass der ICE 1005 von einer roten Lok gezogen wurde und die
Wagen alte, aber überholte und damit holzgetäfelte Waggons
waren. Dafür kreisten die Gespräche im Abteil eher um einen
Stromausfall am Vorabend in Färdd. "Die Infra hat schon mit
einen Warnstreik begonnen", "zum Glück fiel das Licht aus, das
Färdder Gegurke auf dem Spielfeld kann doch keiner ertragen"
waren der Grundtenor am Sonntagmorgen. In Augsburg angekommen,
warteten dann gleich eine Reihe Grün-Weißer Busse auf uns. Da
wir aber nur Rot-Schwarz fahren, nahmen wir halt die
Straßenbahn zum Stadion in der Augsburger Pampa.
Der Augsburger Erfolgsverein, an Titeln können sie Bayerischer
Pokalsieger 1951, Süddeutscher Meister 1974,
Zweitliga-Vizemeister 2011 und Auswärtssieg 2013 gegen den
ruhmreichen Glubb im Briefkopf führen, ist unser
Lieblingsauswärtsgegner. Schließlich verloren wir zuletzt 1974
in der Puppenkistenstadt. Trotzdem waren die bayerischen
Spätzles sehr siegessicher. Sozialdemokratische
Stadtratskandidaten zum Beispiel verteilten Flyer mit der
Aufschrift "drei Stimmen für uns und drei Punkte für unseren
FCA", kein Wunder dass die SPD-Wahlergebnisse in Bayern nicht
so berauschend sind, die Anreisenden Heimfans redeten auch nur
noch über die Höhe des Heimsieges. Und selbst das Kasperle
verkündete via Anzeigentafel vor dem Spiel, "der Unterschied
zwischen dem Club und dem FCA ist, das wir unsere großen Zeiten
noch vor uns haben, deswegen gewinnen wir 2:0" als
Prognose.
Die Augsburger Fankurve wird "FCA-Nordwand" gerufen. Eher
Nordwändchen wenn man die bescheidene Choreo vor Spielbeginn
sieht oder den spärlichen Support hört. Es begann ein sehr
taktisch geprägtes Spiel. Die Nürnberger Abwehr vor einem
überragenden Heiner "der" Schäfer (wäre er 10 Monate jünger
würde ihn uns Barca wegkaufen) schob sich lässig den Ball zu,
als wäre es ein Freundschaftsspiel oder die Trainingsübung 3
gegen 1 würde fortgesetzt. Unser Pino-Grigio wird als
Innenverteidiger immer besser, Marvin "die Haare schön"
Plattenhardt wurde gut von Hlousek "dem Renner" unterstützt,
der Schwede spielte ruhig, nur Martin "der Neue" Angha brauchte
ein paar Minuten um in das Spiel zu finden. Ein fataler
Stellungsfehler von ihm verursachte die erste
Schwabenchance.
Überhaupt kam der FCA nur zu Angriffen, weil nach den Pässen
nach vorne unser Japaner Kyo und unser Edelstürmer Mak
leichtfertig und ständig die Bälle verloren. Um die 30. min
hatte der Clubb das Spiel im Griff und dominierte zunehmend,
allerdings ohne Zählbares zu erreichen. Kurz vor der Pause war
dann der FCA am Drücker und dank Heiner, toll und einmalig wie
er einen gefährlichen Weitschuss im Stil eines Volleyballers
Richtung Seitenaus herausbaggerte, ging es mit 0:0 in die
Kabinen. In der Pause gab es ein Memoryspiel zur Unterhaltung
und die Nürnberger Fans rätselten wie bei einen ausverkauften
Stadion ein Drittel der Plätze auf der Haupttribüne leer
bleiben kann. Das Problem kennt man auch in der Nachbarstadt an
der Isar... dort wird schon über Zwangseinweisung ins Stadion
nachgedacht.
Zur zweiten Halbzeit wurde José "unser Spanier" Campana für
den schwachen Kiyo eingewechselt. Er gefiel bei seinen Debut
mit feiner Technik und gutem taktischen Verständnis.
Hoffentlich macht er so weiter. In der 55. Min. kam Discofreund
Gebhardt für den schwachen Mak und ersetzte ihn nahtlos. Unser
Wohnwagenfahrer schaute sich dies nur 25 Minuten an und brachte
dann konsequenterweise unseren tschechischen Goalgetter
Pekhart. Grußlos und auf die Werbetafel im Kabinengang
schlagend verließ der Timo das Grün Richtung Panic Room.
Ach ja, in der 65. min. gab es die erste Torchance für uns in
der 2. Halbzeit. Der Spanier spielte einen feinen Pass auf
Hlousek, dieser flankte exakt und Josip "Hrubesch" Drmic
erköpfte seinen 11. Treffer. Danach drückte und drängte der
FCA, doch dank Heiner und etwas Glück (der Augsburger Jungstar
Hahn ballerte frei aus 11 Metern über Heiners Kasten), wurde
das 1:0 gehalten. Es war nervenaufreibend, denn dummerweise
vergaben unsere Helden um das fleißige und unermüdlich
kämpfende Mittelfeldduo Petrak und Feulner leichtfertig die
Konterchancen. Beinahe wäre der Ausgleich in der 88. gefallen,
ein Freistoß flog Richtung Gambel, doch Heiner machte sich lang
und faustete den Ball zur Ecke. "Nicht einmal fangen kann er",
wurde diese Aktion vom "Ich mag Schäfer nicht"-Fanclub aus
Erlangen-Süd kommentiert.
Endlich war Schluss und die Mannschaft wurde in weißen
T-Shirts mit Aufdruck "Gute Besserung Ginni und Chandi!"
fanatisch von den Fans gefeiert. Nach vier Rückrundenspielen
mit großen Verletztungspech und drei Siegen dann Platz 14 zu
erreichen, konnte sich auch kaum ein Clubbfan vorstellen.
Fantastisch einfach. Der trotzige Timo war beim abfeiern auch
dabei, er wurde extra vom Heiner aus der Kabine zurück aufs
Feld geholt. So ist er halt, unser Kapitän der Herzen. Die
Rückfahrt ging gemütlich mit der Bummelbahn nach Ingolstadt und
dann mit einem richtigen ICE in die Heimat. Immer wieder wurde
dabei "Ich bereue diese Liebe nicht" angestimmt. Ob der eine
oder andere Fan unserer erfolgreichen Reisegruppe dabei eher an
seine Partnerin gedacht hat, blieb im Unklaren.
Roland Hornauer
STIMMEN ZUM SPIEL:
Gertjan Verbeek: "Die erste Stunde haben wir das Spiel gut
kontrolliert. ... Die letzte halbe Stunde hat mir aber nicht so
gefallen."
Markus Weinzierl (FC Augsburg): "Der Club war der erwartet
schwere Gegner. Sie haben uns mit ihrer Art und Weise zu
spielen weh getan. ... Der Club war heute effektiver, das Tor
fiel nach einer sehr schönen Aktion. In der letzten halben
Stunde hätten wir noch den Ausgleich erzielen können. Ich kann
meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, wir sind heute an
einem guten, effektiven Gegner gescheitert."
08.02.2014, UNSER SEMPFT ZU GLUBB-BAUERN 0:2, G'SUND SAMMER... NED!
08.02.2014, GLUBB-BAUERN 0:2
Derbytime ist schon immer Ausnahmezustand in Nürnberg. Ob nun die Westvorstadt zu Gast ist (die auch als Gäste ohne Betretungsverbot nach Nürnberg dürfen) oder die Bauern. Liest man die Presse nach dem Spiel könnte man meinen, es herrschten bürgerkriegsähnliche Zustände an diesem milden Samstag im Februar. Zaungäste rund um das Stadion dürften auch so geurteilt haben, denn schwere Hubschrauber kreisten ab der zweiten Halbzeit über dem Stadion. Und das waren keine Rettungshubschrauber. Immerhin gab es zwei langfristig Verletzte auch noch zu beklagen: Seitens der Nürnberger Spieler. Die Pep-Allstars hingegen kamen unverletzt wieder nach Hause, sieht man von der roten Birne von Matze Samma und den durch Ausfahren etwas angeschrammten Ellbogen des Sturmrüpels Mandzukic ab.
Verlierer des Tages war nicht nur der Glubbkader, sondern auch
die Stadionbetreibergesellschaft. Die hatte dem
Isar-Fußballballett doch tatsächlich das Wasser abgedreht und
somit einen stumpfen Acker für das Spiel präsentiert. Ob das
dann auch zu den für den Verein teuren Verletzungen von Ginczek
und Chandler geführt hat und ob das Gelb - äääh - Grün auf dem
Platz auch wirklich miserabel war, dafür fehlt mir der
Sachverstand. Aber der einstige Kupferkopf und jetzt Glatzkopf
Sammer fand das Spielfeld pauschal Scheiße, dies und das auch
und natürlich sollte der Schiri seine Stars auch schonen, damit
die schwierigen Partien gegen Freiburg und die furchterregenden
Hamburger im Pokal am Mittwoch (12.2.2014, ab 20.30 Uhr, live
in der ARD und bei Sky) gemeistert werden.
Zum Spiel. Natürlich kacken die Bauern das selbe wie andere
auch wenn sie auf den Lokus gehen, wie es der Gertjan vor dem
Spiel sinnbildlich sagte, aber das drumherum ist natürlich bei
Pepis Truppe schon etwas anders. Wo in Nürnberg nach den
längeren Verletzungen von Chandler und Ginzcek schon etwas der
Spielernotstand ausbricht, da hat man in Oberbayern noch ein
zweites Drohnenteam in der Schublade. Wir haben als
Chandler-Ersatz dafür "nur" einen 20-jährigen Angha, der sich
mit etwas mehr Spielpraxis sicher weiter entwickeln wird und
Stürmerabwesenheit kompensiert zumindest der Herr Verbeek mit
der abschreckenden Geheimwaffe Pekhart. (Da kann man gleich
Stepinski óder Colak auflaufen lassen, was verliert man denn
dabei?) Dessen (Pekharts) Zukunft beim Glubb sehen wir
allerdings eher in der Innenverteidigung, wenn er dort nur
etwas graziler auftreten würde und nicht soviel Fouls
produzieren täte. Sorry Tomas, das mußte mal raus und wir
wissen, du meinst es auch nur gut.
Immerhin: die erste
Halbzeit hat rein spieltechnisch Spaß gemacht. Wenn Ginni, Kiyo
und Josip ihre Chancen gleich am Anfang gemacht hätten, wäre
sogar eine 3:6 Niederlage in Reichweite gewesen. Aber... Scheiß
drauf, der Rasen war halt Schuld. Mario "Ellbogen-Check"
Mandzukic konnte dann zur Führung nach erster Bauernchance in
der 18. Minute einnetzen, nachdem Platte hinter ihm stand, und
nicht zwischen Flankengeber Alaba und ihm. Damit auch alle
zufrieden waren ermöglichte man dem in Interviews eigentlich
immer recht fairen Sportsmann und Kapitän Lahm sein erstes Tor
seit - festhalten - 2010! Rekorde werden halt immer in Nürnberg
aufgestellt.
Zur Derbyroutine gehörten auch traditionell Rudelbildung um
den Schiri herum, auch wenn der junge Schweini heute nicht
dabei war. Ich will den Referee Tobias Welz (Wiesbaden) nicht
kritisieren, denn es wird sich niemand im Verband darum reißen,
ein Bauernspiel zu pfeifen. Vor allem wenn der dunkle Atem von
Matze Samma vom Spielfeldrand weht. Der Posten des vierten
Offiziellen dürfte ebenfalls nicht heiß begehrt sein, steht der
doch auch noch im Brennpunkt direkt neben der
Operationszentrale des FCB. Einen Trainer haben die auch: Pepsi
Cola ist ein Sportsmann, und ließ sein Mitgefühl nach dem Spiel
für die verletzten Nürnberger sofort verlauten. Eine markierte
Coaching Zone vor der Trainerbank existiert für den Spanier
allerdings nicht. Der Pepi agierte meist direkt ungeahndet am
Spielfeldrand außerhalb seines markierten Trainerbiotops. Sieht
man von Block 5 gut!
Abseits des Spielfeldes ging es aus Sicht eines Normalfans
gesittet zu. Die massiven Polizeikräfte in der Nordkurve hatten
schicke Robocop-ähnliche Protektoren in grün für den Nachmittag
angezogen. Sah echt knorke aus. Zu tun gab es für sie anfangs
weniger. Im Gästeblock hatten die schicken Isartaler allerdings
keine lange Fahne dabei. Die tauchte dann, hier muß ein Zauber
im Spiel gewesen sein, doch tatsächlich im Nürnberger
Ultrablock auf und wurde dort auch noch erst offen gezeigt und
dann zerrissen. Das ist für beinharte Ultras in etwa so
schlimm, wie wenn dich Deine Frau in der Hochzeitsnacht
betrügt. Hoffen wir, dass bei der angekündigten Kriegserklärung
der Schickimickeria für die nächsten Wochen keine Personen zu
Schaden kommen. Dafür war die Choreo der Nürnberger Ultras mit
dem Tschick Cajkovski-Zitat toll. Wo die nur das wieder
ausgegraben haben? In München sieht man solche genialen Sprüche
eigentlich nie. Da reicht es nur zur Defensive: "Euer Hass ist
unser Stolz". Na, wer sich so definiert, hmm.
Fazit: Es bleibt bei der alten Weisheit: Ein Tor hätte dem
Spiel gut getan. Und zwar für Nürnberg zur rechten Zeit.
Ansonsten hat die individuelle Klasse gewonnen und der
Verlierer hat trotzdem ein tolles Spiel abgeliefert und leider
einen viel zu hohen Preis dafür gezahlt.
EINTRÄGE INS KLASSENBUCH
Knieverletzung ist ein Arschloch! Auch wenn zuerst niemand so
recht den Sinn hinter den Winterzugang Ondrej Petrak sah,
spätestens seit seinen letzten Spielen in der Innenverteidigung
ist der Tscheche Gold wert. Wer sollte denn auch sonst in die
Innenverteidigung? Geheimwaffe Pekhart? Dann kam noch der
Spanier Campana. Der wird wohl unfreiwillig und sehr bald sein
Debut im Mittelfeld feiern müssen, damit Feulner und Kiyo
vielleicht an anderer Stelle eingesetzt werden. Einen Eintrag
ins Klassenbuch bekommt neben dem Abseitskönig Pekhart sein
Landsmann Hlusek, ehemals - natürlich - Kniepatient. Der ackert
zwar defensiv wie ein Verrückter, ist aber immer, also einfach
immer, an einem Nürnberger Ballverlust beteiligt. Schade. Lob
für Gebhart: In seinen persönlichen 15 Minuten bekam er nicht
einmal eine gelbe Karte. Fazit: Die Vergangenheit lehrt uns
Optimismus! Bisher haben katastrophale Ausfälle schon immer
verborgene Talente aus der zweiten Reihe offeriert, die ihre
Sache erstaunlich gut machten.
ZITATE ZUM SPIEL
Gertjan Verbeek nach der Verletztenmisere:
"Für Nürnberg ist das katastrophal im Abstiegskampf. Ich muß
erst mal zuhause ein Bier trinken."
Gertjan Verbeek nach der Verletztenmisere zum
kommenden Spiel (2): "Ich warne die Augsburger: Wir spielen mit
elf!"
Statistik: "Sechs Mal Abseits für Nürnberg,
einmal für die Bauern, drei gelbe für die Bauern, zwei für
Nürnberg"
Pep Guardiola: "Ich habe sofort gemerkt,
warum der FC Bayern hier in den letzten sechs Jahren nur einmal
gewonnen hat."
Matze Samma: "Großes Kompliment, so werden
sie mit dem Abstieg nichts zu tun haben."
Pep Guardiola: "Der Rasen war sehr, sehr
schwierig, das war nicht gut für unseren Ballbesitz."
Philipp Lahm: "Der Platz ist nicht wirklich
überragend, um Kurzpass zu spielen."
Markus Feulner: "Am Ende war es aber ein
verdienter Sieg der Bayern. Wir haben mit der besten Mannschaft
mitgehalten, deshalb ist die Niederlage auch kein
Rückschlag."
____________
Zusatzbericht Holand Rornauer, Block 3/11
Andere Taktik, gleiches Ergebnis
Im Hinspiel hatten wir uns gegen die Bauern ein 0:2 ermauert,
jetzt ein 0:2 erstürmt.
Klar wenn es gegen die Bauern geht, diese Millionärshorde aus
Nordösterreich, geleitet von Steuer- und Zollbetrügern ("wer
betrügt der fliegt") muss beim Clubb niemand mehr motiviert
werden. So verwundert es nicht, dass schon 60 Minuten vor
Spielbeginn in der Nordkurve laute Gesänge einsetzten. "Tod und
Hass…","Uli Hoeneß in den Knast…", "ihr seid seelenlose
Münchner ohne Herz…" oder "wo ist eure Fahne ihr Wixxer?" waren
einige der Willkommensgrüße in Richtung der Bauern und ihrer
nicht verlieren könnenden "Fans". Dazwischen wurde immer wieder
das neue Lied "Ich bereue diese Liebe nicht" eingestreut und
der Anpfiffschoreo entgegen gefiebert. Zu recht, beide Seiten
der Nordkurve, Unter- und Ober(!)rang, waren dank enorm vieler
Fahnen komplett Rot.
In der Kurvenmitte ein riesiges Banner mit unseren früheren
Trainer, schwarz umrahmt. Unten dann über die komplette Kurve
das riesige Spruchband "CLUBFAN WARE ICH SCHON DA HABE ICH NOCH
DIE BAYERN TRAINIERT TSCHIC CAJKOVSKI 1971 – 1973". So
was Tolles sieht man in der Arroganz Arena nie. Kein Wunder,
dass die Bauern in den ersten Minuten angesichts der Choreo
fast gelähmt wirkten und unseren Helden nichts entgegen setzen
konnten. Unsere waren körperlich sehr präsent, aufmerksam,
spielten mutig gegen die Seriensieger, waren lästig und
unangenehm für die teuren Stars. Drei (!) Großchancen in den
ersten vier Minuten, Ginczek (2.), Drmic (3.) und Kiyo (4.).
Unser japanischer Supertechniker traf dabei die Latte, unser
19. (!!!) Aluminiumtreffer.
Auch in den nächsten Minuten dominierte der Clubb. Leider
wurde dies mit den schweren Knieverletzungen von Chandler (8.)
und Ginczek (20.) sehr teuer bezahlt. Für Chandler kam
der erfahrene Martin Angha, der am 21.9.2013 seine bisher
einzige Bundesligaminute bei seiner Einwechslung gegen Dortmund
spielen durfte. Der erfahrene Martin fügte sich zumindest
defensiv gut in unsere Abwehr ein. Unser Daniel der Sturmtank
Ginczek lag noch verletzt auf dem Rasen als die Bauern ihren
ersten Angriff starteten.
Alaba bewegte sich auch zum ersten Mal in Richtung unseres,
gewohnt gut haltenden, Heiners, flankte, Marvin "die
Haare schön" Plattenhardt stand nur hinter dem kroatischen
Nationalisten und Mandzukic schoss das völlig unverdiente 1:0.
Danach war das Spiel ausgeglichen, es gab Chancen auf beide
Seiten. Fairerweise, ja so sind wir, muss festgehalten werden,
in der 32. hatten wir Glück, der haarige und blasse Holländer,
"früher fand ich Robben süß", traf mit einen Freistoß nur den
Pfosten und den Abpraller köpfte der Österreicher Müller an die
Latte.
Alle Hoffnungen auf eine glückliche Wende in der 2. Halbzeit
machte der ansonsten kaum sichtbare Bauern Kapitän und
Torfabrik Lahm in der 49. mit seinen ersten Tor seit dem
11.12.2010 kaputt. Danach hatten die Bauern das Spiel im Griff
und die Kurve konnte das vor Beginn eingeübte Liedgut
konzentriert vortragen. Besonders laut natürlich die
Sprechchöre in Richtung Steuerbetrüger Uli, schade dass auf der
Anzeigentafel nicht sein roter Bauernschädel zu sehen war. So
kam es zur unverdienten Niederlage unseres Clubb.
Nach drei Unentschieden und zwei Siegen in Folge muss jetzt
halt gegen die Augsburger Marionetten eine neue Serie gestartet
werden. Im Hinspiel hatten wir uns gegen die Bauern ein 0:2
ermauert, jetzt ein 0:2 erstürmt. Die letzte Taktik war zwar
nicht erfolgreicher, dafür aber viel viel schöner.
Roland Hornauer
Mehr von unserem amateurhaftes G'waaf in unserem Glubb-Blog DER WAHRE GLUBB
__________________
Hier gehts zur
Kampagne!
UNSER SEMPFT ZU TANTE HERTHA GECHEN DEN GLUBB: 1:3 - WEINER IN DIE ELF DES TAGES!
Unsere Hauptstadt. Der Staubsauger für Steuermillionen. Hier
in den Südländern wird immer viel diskutiert, dass Bayern,
Hessen und Schwaben fast den Bundeshaushalt erwirtschaften,
während Berlin vor allem durch diesen Länderfinanzausgleich
profitiert und das überschüssige Geld zügig inhaliert. Der
Glubb hingegen macht das anders herum. Er transferierte drei
bitter benötigte Pünktla aus der Hauptstadt. Weiner und Berlin,
der Glubb und Olympiastadion, das war schon immer ein dankbares
Pflaster für die - neuerdings - Helden vom Valznerweiher. Auch
wenn es nächste Woche zuhause gegen die Bauern geht. Immerhin:
Da bleiben die Punkte zumindest im Süden.
Den Hauptstadtbericht mit feinem ironischen Unterton wieder
vom Shultzie:
UNSER SEMPFT: 02.02.2014 TANTE HERTHA - GLUBB,
1:3
Berlin scheint für den Ruhmreichen immer eine Reise wert zu
sein! Sei es wie vor nunmehr 90 Jahren, als der FCN in Berlin
seine 3. Deutsche Meisterschaft dingfest machte (im übrigen
gegen den derzeitigen Tabellen-17. Mit der unsäglichen Dinouhr)
und woran die Utras mit ihrer Choreo vor Spielbeginn
erinnerten. Oder wie am 26. Mai 2007, als der frisch gekürte
Meister VfB Stuttgart in der Verlängerung des Pokalendspiels
durch das Traumtor von Jan Kristiansen besiegt wurde. Oder eben
wie am gestrigen Sonntag, als die frisch mit Geldspritze
gedopte Hertha mit 1:3 das Nachsehen hatte.
Die Fachmedien versuchen sich seit Sonntag, 17.20 Uhr in
Auslegung von Regelkunde, diskutieren über passives Abseits und
ob ein gekreuzter Laufweg aus selbigem ein aktives Abseits
macht oder nicht. Aber wir lehnen uns einfach mal zurück und
glauben fest daran, dass der Fußballgott in der Winterpause
doch erfolgreich den Fachholschulkurs „Fränggisch für Anfänger“
absolviert hat. Die platte Fußballweisheit, dass sich im Laufe
einer Saison Fehlentscheidungen und Pech wieder ausgleichen,
scheint doch Gültigkeit zu besitzen.
Mein Respekt gilt aber dem Schiedsrichtergespann um Michael
Weiner, das die Chuzpe besaß, in solch einer Phase eine bereits
getroffene Entscheidung zu revidieren. In der Vorrunde hätte es
den Ausgleich mitsamt roter Karte für Petrak gegeben, dazu wäre
in der Nachspielzeit wohl noch der Siegtreffer für die Hertha
gefallen. Wobei, das wäre sicher nicht spielentscheidend
gewesen, denn in unserem Seuchenhalbjahr wäre weder der Schuss
von Feulner in den Maschen gelandet, noch der abprallende
Pfostenschuss von Ginczek bei Josip Drmic gelandet.
Apropos Drmic: die Art und Weise, mit welcher Josip seine
Treffer vor der Fankurve zelebriert und anschließend feiert,
das lässt hoffen. Und zwar darauf, dass der Junge so
bodenständig und geerdert ist, dass ihn auch ein hochdotiertes
Angebot eines finanzkräftigen Vereins aus dem In- und/oder
Ausland genauso kalt lässt wie einst das Phantom Marek Mintal.
Und ich bin mir sicher, wenn er weiter solche Treffsicherheit
an den Tag legt, dann werden diese Angebote kommen…
Bis dahin gehen wir aber mal entspannt in das nächste Spiel.
Man sagt zwar immer, dass das nächste Spiel immer das schwerste
ist, aber ich denke, dass es das leichteste der ganzen Saison
sein wird. Gegen Ulis Norditaliener erwartet doch niemand
irgendwas von uns, keiner wird uns eine Chance einräumen. Und
genau diese nicht vorhandene Chance gilt es zu nutzen, wer
weiss, vielleicht taugt das System Verbeek ja auch zum Beenden
fremder Serien?
Marcus Schultz
25.1.2014 - GLUBB GECHEN HOPPELHEIM: ICH BEREUE DIESEN STADIONBESUCH NICHT!
25.1.2014 FRANKENSTADION, GLUBB-HOPPELHAUSEN 4:0, ZU
NULL!
(Von Marcus Schultz)
Er kanns doch noch, unser Ruhmreicher! Mit dem Anlauf von 17
Vorrundenspielen gab es vergangenen Samstag endlich den ersten
Dreier zu feiern. Und das nicht nach langem Zittern und Bangen,
nein, gleich 4 Buden durften die FCN-Anhänger bejubeln!
Kurz nach 17 Uhr schrieb mein Sprössling per WhatsApp: „Bin
ich noch besoffen von gestern oder führen die tatsächlich 4:0?“
Aufgrund der räumlichen Entfernung in Höhe von 91,4 Kilometern
konnte ich zu seinem Blutalkoholpegel nach Faschingsparty vom
Vorabend keine verlässlichen Angaben machen – wohl aber zum
Spielstand in der künftigen Lotto-Söder-Arena (oder glaub
irgendwer ernsthaft daran, dass das kleine Söderlein hier keine
platten Wahlkampfparolen vom Stapel gelassen hat?).
Chandler und Drmic vor der Pause, sowie Ginczek und nochmals
Drmic nach der Pause haben den Bock am 18. Spieltag der
laufenden Saison endlich umgestoßen und die Sportsfreunde aus
Hoppelheim wieder ins Rennen um die Abstiegsplätze mit
aufgenommen. Gut, die haben nun auch die schwächste Defensive
der Liga, mag da der ein oder andere Kritiker einwerfen. Aber
machen wir uns jetzt mal nicht gleich wieder auf die Suche nach
dem Haar in der Suppe, genauso wenig sollten wir jetzt in den
Rausch der Euphorie verfallen. Doch die Verbeek-Jongens haben
endlich bewiesen, dass sie nicht nur guten und attraktiven
Fußball spielen können, sondern auch erfolgreichen!
Ein paar Anmerkungen jedoch möchte ich jedoch noch
machen:
1. Wieso muss ich erst aus
der Presse der vergangenen Woche erfahren, dass ein Javier
Pinola ja eigentlich gelernter Innenverteidiger ist und erst
beim Club auf Linksverteidiger geeicht wurde? Jedenfalls war er
für mich der Mann des Tages, sicher in der Defensive,
zweikampfstark und mit sehr guten Akzenten bei der
Spieleröffnung.
2. Den Zaubertrank, den
Gertjan Verbeek seit Amtsantritt für Mike Frantz zusammenbraut,
sollte er sich patentieren lassen! Der gute Mike ist in all
seinen Jahren beim FCN – auch aufgrund von Verletzungen – nie
wirklich über den Status eines Ergänzungsspielers hinaus
gekommen. Doch seit er die Königsposition den modernen
Fußballs, den Sechser, geben darf, ist er kaum mehr
wiederzuerkennen! Die Luft reicht nun auch über die gesamte
Spieldauer und dass er Gefühl im Fuß hat, das hat er spätestens
mit dem langen Pass auf Ginczek vor dem 3:0 bewiesen.
3. Wo sind eigentlich all
die Nörgler hin, die der sportlichen Leitung immer
unterstellen, man könne nur Fallobst auf dem Transfermarkt
kaufen? Josip Drmic, den vor der Saison nicht einmal Insider
wirklich auf dem Schirm hatten, erzielte seine Saisontreffer 7
und 8, damit rangiert er in der Torschützenliste der Liga auf
einem Platz mit Nationalspielern wie Thomas Müller oder Marco
Reus.
4. Nachdem der Fußballgott
anscheinend ein Einsehen mit unseren Torschüssen hat und diese
nicht mehr an Pfosten oder Latte lenkt, wieso nur jagt er
unserem Kader jetzt so viel Verletzungspech an den Hals? Erst
Makoto Hasebe, dann Emanuel Pogatetz, jetzt auch noch Pelle
Nilsson. Das sollte jetzt aber eigentlich für den Rest der
Rückrunde reichen…
Skandal: Auch in der Kicker Elf des Tages waren gleich drei Glubberer vertreten.
So, nun warten wir mal auf den kommenden Sonntag. Denn erst in Berlin zeigt es sich ob man diesen ersten Sieg zu einer kleinen Serie ausbauen kann. Eine solche dürfte so oder so unerlässlich sein, wenn man bedenkt dass auch Frankfurt und Freiburg jeweils 3 Punkte mitgenommen haben. Und darauf zu hoffen, dass vom Aussterben bedrohte Dinos weiterhin so desolat auftreten wie gegen unsere Gelsenkirchener Freunde, das wäre sehr illusorisch… Also, auf Sieg spielen in der Hauptstadt, dann kommen die Norditaliener. Wenn wir aus diesen Spielen 4 Punkte holen, dann lege ich mich fest, dann rocken wir das mit dem Klassenerhalt! Und bis dahin nochmals das neue Credo: Ich bereue diese Liebe nicht! J
Alte Liebe rostet nicht. Damit sich die Nordtiroler im Frankenstadion in zwei Spieltagen wohlfühlen, wird jetzt schon für den großen roten Teppich Göld gesammelt.
GLUBB KOLUMNE "DER WAHRE GLUBB" IM HEFT 175 FEBRUAR: STILL HALTEN!
Transferperiode: Alle warteten auf Zungenschnalzer, die Manager Bader auf dem Wintertransfermarkt wohl noch einsacken würde, aber es blieb bei Klatsch und Tratsch über Ladenhüter von der Resterampe, die dann doch woanders hin wechselten. Einzig der Tscheche Ondrej Petrak wurde verpflichtet als zwar unerfahrener aber vielseitig einsetzbarer Backup für die Defensive. Stattdessen reparierte Trainer Verbeek alle anderen Defizite mit Bordmitteln im Trainingslager und an dieser Stelle muss die hypothetische Frage aus dem letzten Heft noch einmal gestellt werden: Was wäre denn gewesen, wenn statt Verbeek irgendein lauwarmer Trainerkompromiss an der Außenlinie stehen würde? Nach zwei Wochen und Niederlagen säßen wir noch tiefer im Sumpf.
Verbeek ist aber nicht berechenbar, weil in seinem Keller keine Bundesliga-Leichen liegen, an dem ihn die Presse aufknüpfen könnte. Verbeek hingegen arbeitet wie Gandalf und sah Mitte Januar mit Bart auch langsam so aus. Durch einen geheimnisvollen Zauber besiegte er den dunklen Atem Saurons und beseelte das Frankenland zum Stillhalten. Am Valznerweiher, wo früher nach so einer Pleiteserie der nukleare Holocaust ausgebrochen wäre, herrschte... Ruhe und Zuversicht.
Nein, Verbeek arbeitete nicht mit holländischen THC-Aerosolen, die zur Beruhigung versprüht wurden. Er hext Spieler besser und legt Talente frei, die bisher keiner für möglich gehalten hätte. Pino, vor Wochen noch „vor dem Absprung“ und als zu alt und zu langsam verspottet, bewachte am ersten Spieltag der Rückrunde das eigene Tor wie ein Kettenhund. Mike Frantz, früher nicht gerade als Edeltechniker bekannt, putzt das defensive Mittelfeld leer wie ein Derwisch und schlägt gleichzeitig Pässe über 40 m direkt auf den Schuh der Exekutive im Sturm.
Mir fällt außer Hluseks ständigen Ballverlusten und Schäfers Spieleröffnung/Abwurfverhalten keine offene Baustelle ein. Hasebe verletzt? Frantz kann es eigentlich besser. Pogatetz verletzt? Pino plötzlich in der Form seines Lebens. Nilsson verletzt? Petrak hält den Kasten nach zwei Wochen Glubb sauber. Belohnung der ungewöhnlichen und stoischen Ruhe: Am 25.1.2014 zauberte ein Fußballspiel wieder ein Lächeln in Stadt und Umland, als der Glubb den Geldadel von Dietmar H. (S.e.H.) aus H. mit 4:0 ablederte. Im Frankensprech hieß das dann: „Kann des sei, dass der Glubb hait vierzunull gwunna hot? Hä? Nujo, a fünfzunull hädds ah sah kenna!“
Ewald Funk
14.12.2013 MURPHYS LAW BLEIBT WEITER UNSER BESTER FREUND, HANGOVER-FCN 3:3
Der Ex-Westvorstädter Edgar Prib wollte den FCN bei seinem
neuen Arbeitgeber Hangover 96 "ärgern". So stand es im
Boulevard. Stattdessen ging er mit hängendem Kopf in die Kabine
zur Halbzeit. Dass die Niedersachsen in der zweiten Halbzeit
gestärkt aus der Pause kommen würden, war jedem klar. Nur nicht
den Glubb-Spielern. Drei Tore zu Null Vorspung muß man einfach
auch mal nach Hause schaukeln können, von mir aus sogar mit dem
alten Beton-System Hecking, in das die Mannschaft nach dem
Einstand vom neuen Trainer Verbeek oft genug mitten im Spiel
verfallen war. Diesmal natürlich nicht.
Tüchtig dazu geholfen hat das Schiri-Gespann, dass alles getan
hat, um Spannung im Spiel bis zur letzten Minute zu halten.
Leider zum Leidwesen der besseren Mannschaft. Wie es der FCN
auch twitterte, die neuzeitliche Auslegung der Abseitsregel,
dass knapp zwei Meter im Abseits nicht gelten, wenn der
Leidtragende auf einem Abstiegsplatz ist, das kennen wir schon
von anderen Mannschaften auf dieser Position. Woher der alles
überragende Weltklasse Schiri Kinhöfer dann auch die drei
Minuten Nachspielzeit hernahm, wissen wir nicht. Vielleicht war
er früher mal bei der Bahn und Verspätungen gehören zu seinem
Alltag.
Der Rest ist bekannt und wir können jetzt weiter diskutieren
was denn eigentlich der Schlüssel zum Unentschieden war.
Mangelnde Kondition des FCN über eine Spielstunde hinaus? Das
Defizit, das anstrengende Verbeek-System auch auf den Platz zu
bekommen? Jeder der in seiner Freizeit Sport treibt, weiß, dass
man mit Spaß am Spiel mehr Kraft frei setzen kann. Und die drei
Tore hatten doch Spaß gemacht, oder? Also warum nicht mit Spaß
weiter spielen?
Wie so oft hieß es bisher "Wir haben versäumt, das zweite Tor
zu machen". Diesmal hatten nicht mal drei gereicht. Nochmal zum
mitschreiben: Eine Drei-Tore-Führung zur Halbzeit MUSS man nach
Hause bringen! Auch gegen Murphys Law!
Dass die Spieler nach dem Abpfiff selber außer sich vor Wut
waren, sah man im aktuellen Sportstudio. Pelle Nilsson mußte
von einem Vereinskollegen zurück gehalten werden, damit er nach
dem Schlusspfiff nicht Amok lief. In der Mixed Zone auf dem Weg
in die Kabine brüllte er wie ein Berserker, alter Schwede!
Schäfer, immer ein Freund klarer Ansagen diskutierte ebenfalls
laut mit dem obersten Lenker Kinhöfer.
Mirko Slomka vor dem Spiel: "Der Club hat, wie zum Beispiel in
Mönchengladbach, überzeugende Auswärtsleistungen gezeigt, auch
in Stuttgart gepunktet. Mit ihren neun Zählern sehe ich sie
aktuell unter Wert. Aber wir sind umfassend auf Nürnberg
vorbereitet." Dieses Detail könnte er uns mal als Tipp
weitergeben. Was ist eine umfassende Vorbereitung in diesem
Sinne?
Kritik darf ja nicht verletzend sein, also sparen wir uns das
Herumgemecker um Abwehr, Ginczek, Hlusek (trotz Tor) und
Kiyotake, um rätselhafte Einwechslungen, fehlende
Systemumstellung in HZ zwei und das Fehlen wirklicher
Alternativen auf der Ersatzbank. Wir beschränken uns darauf:
Zum kotzen!
Und sollten hier mit vielen Fans und den Spielern eine Meinung
sein. Unser neues Motto sollte wie das alte vom Frühjahr sein,
der berühmte Ausspruch aus der Klamottenkiste vom Commander
Jason Nesmith, dem glorreichen Kapitän der NSEA "Protector" aus
Galaxy Quest: "Niemals aufgeben, niemals kapitulieren"!
EF
P.S.: Ganz nett: Ottmar Hitzfeld macht Josip Drmic Mut, es
noch in die Schweizer Auswahl zur WM zu schaffen. Ein anderer
hat da weniger Chancen. Timm Klose war auf Hitzfeld's Rat nach
WOB gegangen, damit seine Chancen zur WM-Teilnahme steigen. Da
sitz der nun. Auf der Ersatzbank. Ohne recht viel Chancen zur
WM-Teilnahme mangels Spielpraxis. Wieder so ein
Lebenstraum-Ding...
So stand es in der Blöd: "Am besten aufgrund eines
Treffers von Josip Drmic (21). Der Club-Stürmer (fünf
Saison-Treffer) hat gute Chancen auf einen Platz im Schweizer
WM-Kader. Nationaltrainer Hitzfeld: „Er muss nur die gute Form
der Hinrunde halten.“ Abwehr-Mann Timm Klose wäre dagegen
besser in Nürnberg geblieben. Hitzfeld: „Als Stammspieler beim
Club wären seine WM-Chancen gut gewesen.“ Als Ersatzmann in
Wolfsburg nicht."
WOZU SIND REKORDE DA? FCN-MAINZ, 1:1. 06.12.2013 FRANKENSTADION
Da wir vorraussichtlich bis Weihnachten wohl ohne Dreier den Negativrekord noch aufstocken, muß sich der Alleinherrscher Bader, von unserer Seite aus bisher immer ohne Kritik bedacht, sehr an seinen angekündigten Neueinkäufen messen lassen. Eins ist sicher: So halbsteife Talente wie Dabanli, Pekhart, Angha, Hlousek und, sorry, man muß ihn jetzt einfach dazu zählen, Kiyo, wollen wir nach der Winterpause dann nicht als Neuzugänge oder "Perspektivspieler" sehen.
Bader vor dem Spiel: "Das ist das Spiel für uns. Wir müssen ins Bewusstsein der Mannschaft bringen, um was es geht". Was müssen wir ins Bewusstsein der Spieler bringen? Über was reden wir denn seit dem dritten Saisonspiel ständig? Ständig wird das aber gebetsmühlenartig auf den nächsten Spieltag geschoben. Können wir alle echt nicht mehr hören.
Nochmal zum vorherigen Absatz: Überhaupt Sensibelchen Kiyotake sorgte mit seinen mittlerweile gewohnten Pässen ins Leere für verhaltene Schmunzler bei uns in der Nordkurve. Stilbildend war wohl sein Hackentrick mit dem Rücken zum Gehäuse kurz vor Schluß direkt im Mainzer 5er ins Nichts. Ob das der Versuch eines Torschusses war oder ein Pass zu einem Potemkischen Geisterspieler (=>siehe auch "Phantomspieler"), bleibt das Geheimnis des japanischen Wunderkindes. Sein Landsmann Hasebe hingegen ist meist ein Gewinn für den Glubb. Immerhin ist er mittlerweile Spezialist für Aluminiumtreffer. Die Torbalken sollten jetzt aus irgendeinem anderem Leichtmetall gefertigt werden, ich kann das Wort Aluminium einfach nicht mehr hören.
Ansonsten begann der Nürnberger Offensivverband recht flott, dass sogar Mainzer Zeitungen hinterher urteilten, der Glubb habe das Spiel zwei Drittel lang dominiert. Zlatan war nach seinem glücklichen Kopfballtor sogar an einer weiteren hundertprotzentigen Chance dran. Wie immer wußte man aber bereits nach einer halben Stunde genau, dass dies kein Dreier werden wird. Denn man MUSS das zweite Tor nis dahin machen, wenn man Verbeek-like offensiv aufgestellt ist und sich nicht Hecking-like hinten reinstellt.
Nachdem Frantz nach rüdem Einsteigen gegen einen Mainzer rotgefährdet ausgewechselt wurde (Mikes Treibstoff reicht eh nie für 90 Minuten), fehlte ein zweiter 6er und die Nürnberger Mitte war offener. Da reichte dann der berühmte Einbruch im Spiel der Glubberer, man bettelte fortan nach dem Ausgleich auf ein weiteres Gegentor. Rekorde wollen ja nicht nur gebrochen werden, sondern neue (=>Tasmania Berlin) müssen angepeilt werden. Den Mainzern reichte auch, dass der Glubb ihnen die Schlußoffensive überließ, mit Einwechselspielern wie Pekhart hakte ich das Ergebnis bereits ab. Ein Colak hätte mir an dieser Stelle getaugt... aber der Gertjan weiß ja was er tut.
Nicht so Felix Magath, der sich in Blickpunkt Sport letzte Woche schon mal in den Auswahlkader für den nächsten Trainerwechsel geplaudert hat, und offen kund tat, Verbeek kenne sich halt noch nicht so aus in der Bundesliga. Selbiger Holländer sagte immerhin, er sei kein "Wunderdoktor" und schob den schwarzen Peter mit etwas Fantasie... zu Bader.
Bevor wir jetzt Schultzie, extra zum Heimspiel aus der fränkischen Taiga angereist, zu Wort kommen lassen, möchten wir Marvin Plattenhardt danken. Er hat seinen Vertrag verlängert. Ob er das freundlicherweise getan hat, um seinen Marktwert für einen Absprung aus der sinkenden Fregatte in der Winterpause noch einmal zu steigern, weil ja Linksverteidiger gefragt sind, sei dahin gestellt. Immerhin zeigt er als einer der wenigen im Kader konstant gute Leistungen und bringt offensiv wesentlich mehr zustande als sein "Verfolger" Stolper-Pino. Vergessen, als Platte mal sagte, der Glubb sei für ihn ein ideales Sprungbrett. Durchgangsstation also. Marvin nach dem Spiel: "Wenn wir umsetzen, was der Trainer uns zeigt, wird der erste Sieg bald kommen". Wenigstens einer, der den Trainer versteht. Aber ein bißchen schmissiger hätte er seine Botschaft an die Glubbfans vor Spielbeginn schon in das Auzeichnungsgerät sagen können. Das hatte nämlich etwas leicht traniges...
Kurz vor Schluss sah der Mainzer Petar Sliskovic noch die Rote Karte für rüdes Einsteigen gegen Heiner Schäfer, der nach dessen Kung Fu-Abstauber abging wie eine Rakete und nur durch Rudelbildung vor einer Standpauke des am Boden liegenden zu stoppen war. Fehlte eigentlich nur noch ein Kadett, der in der 93. Minute aufs Spielfeld fährt und Unterschriften auf seiner Motorhaube für einen neuen Konditionstrainer gesammelt hat, die er hier im Achteck gerne präsentieren möchte. Damit den Spielern nicht jedes Mal nach 70 Minuten die Luft ausgeht. Mit der vorweihnachtlichen Lichteraktion im Mainzer Block zum Anpfiff wäre das so ein runder Abend geworden! Mit Rekord obenauf! Wer zahlt jetzt eigentlich für die Mainzer Bengalozündelei? Der Glubb wegen schwacher Einlasskontrollen oder Mainz für seine Hobby-Pyrotechniker?
EF
Kommen wir zum Schlußwort durch Shultzie, wie immer messerscharf getroffen: "Ich bin ehrlich gesagt extrem deprimiert und sauer zugleich. Wenn kommende Woche Kiyo in der Startaufstellung steht, dann werde ich gleich ausschalten, denn den gucke ich mir echt nicht mehr an. Das ist einfach nur eine Frechheit, was der da fabriziert! Und nix gegen Hlousek, im Gegensatz zu Kiyo bemüht er sich ja, aber das ist seit Wochen nix. Und als er dann für Frantz auf die Doppelsechs gerückt ist, da war er dann endgültig komplett überfordert...
Das zieht sich aber komplett durch alle Reihen! Ginczek kann keinen Ball behaupten, hat ein Kopfballspiel wie ein Rollstuhlbasketballer. Chandler, naja, da muss ich nix weiter dazu sagen. Platte hat viel versucht und war dann aber oft alleine gelassen, weil Hlousek eben ein Totalausfall war. Feulner hab ich auch nur bei seiner Einwechslung gesehen, Mak nur da, als er wegen des schauspielernden Ex-Westvorstädtlers den Ball ins Aus gespielt hat. Hasebe dagegen ist viel gelaufen, hat Bälle gefordert und vor allem hat er seine Nebenleute rumgescheucht wenn sie nicht gelaufen sind.
Aber machen wir uns nix vor, der Fußballgott ist trotzdem Franke, weil ansonsten Braunschweig, Frankfurt und Freiburg schon längst über alle Berge wären. Dennoch glaube ich, dass das der Abstieg war..."
MS
SO WAR: 30.11.13 BAYER 0-5 LEBERKUSEN - FCN, 3:0
_
Kein Alt, kein Glühbier, keine Punkte – dafür Kölsch satt oder sieglos in Leverkusen
Seit einer gefühlten Ewigkeit läuft im FCN Fanclubb „Die
Legendenpfleger“ der Diskurs, hat Leverkusen eine Altstadt oder
nicht? Ich selbst konnte mich vor Jahren nach einem sieglosen
Auftritt der Ruhmreichen in der Kunstfarbenstadt in einer
Altstadtkneipe aufmuntern. Andere Mitglieder meines Fanclubs
schafften es bei einen anderen Auswärtsspiel des Ruhmreichen
nur bis zu einen nach einer norddeutschen Wasserfläche
benannten Fischshop in der scheußlichen Fußgängerzone. In
Erinnerung an die „Schönheiten“ Leverkusens verging so die
Zugfahrt und Köln wurde planmäßig kurz vor Mittag
erreicht.
Dort war die Stadt voll wie am Rosenmontag. Von
Weihnachtsmarkt zu Weihnachtsmarkt, jeder freie Fleck der
Kölner Innenstadt wurde zum Budenaufstellen genutzt, durch die
völlig überfüllte Fußgängerzone ging es zum Hotel in die
Altstadt. Vor der Weiterfahrt nach Leverkusen wurde kurz die
Schenke „Zum Pfaffen“ mit „Pfaffen Kölsch“ besucht.
In Leverkusen angekommen reichte die Zeit natürlich noch für
einen Kurzabstecher in die Leverkusener Innenstadt. Diese ist
immer noch einfach nur hässlich. Das dortige Rathaus ist
zwischenzeitlich mit einem Konsumtempel vereinigt und verstärkt
mit seiner futuristischen Architektur den Eindruck der
Trostlosigkeit. Natürlich auch hier Weihnachtsmarktbuden soweit
das Auge reicht. Mittendrin der Fanshop von Bayer, allerdings
falsch beschildert. Schließlich heißt es ja nach der Klatsche
gegen Manu Bayer 05 und nicht Bayer 04.
Genug Vorprogramm, vor und im Stadion fast nur freundliche
Wesen. Einige hielten Schilder „Fragen? Wir helfen!“. Nicht
schlecht, nur auf die Frage nach einem Auswärtssieg gab es nur
erstauntes Schulterzucken. Selbst der Bayer Löwe wusste da
nicht weiter, nahm einen wenigstens tröstend in den Arm.
Im Stadion, der Leberkusener Farbentopf gehört für mich zu den
Schöneren im Vergleich zu Mainz oder Hoffenheim, ging es mit
der Freundlichkeit weiter. 45 Minuten vor Anpfiff wurden wir
Nürnberger vom Stadionsprecher begrüßt und „die Legende lebt“
in voller Länge gespielt. Verständlich, wenn man als Heimverein
kein gescheites Liedgut hat. Immerhin spielen ja genug
Ex-Nürnberger bei den Pillendrehern, die können ja dann
mitsingen.
Leberkusen hat übrigens auch eine Nordkurve, allerdings
bestehen die Stehplätze nur aus den untersten 12 Reihen,
dahinter sind vier Reihen abgedeckt, damit die anschließenden
Sitzplätze in der Sicht nicht durch Fahnen behindert sind. Das
ausgehängte Spruchband der Leverkusener Ultras „ABHAKEN
ARSCHLECKEN HEUTE WIEDER ANGRIFF“ hätten wir in Nürnberg diese
Saison bei jeden Spiel aufhängen können, aber wir Franken sind
halt robuster und das eine oder andere sieglose Spiel haut uns
nicht um.
Die Anzeigetafel im Farbentopf ist mit zwei Uhren versehen.
Die Obere zeigt, das ergab ein Vergleich mit unseren Uhren, die
Uhrzeit. Die Untere, dies ermittelte ein Stuhlkreis
verdeutlicht die Zeit bis zum Anpfiff und danach die aktuelle
Spielzeit. Bei soviel komplexer Technik ist der Text des
Stadionliedes dafür ausgleichend schlicht. „Leverkusen wir sind
die Macht am Rhein, das wird immer so sein, von der Plastikelf
zum Werksverein“. Dazu wird im Stehplatzbereich der Schal
gereckt, der Rest des Stadion bleibt aber bewegungslos. Sind
halt Plastikfans bei diesem Traditionsverein.
Das Spiel selbst war in den ersten 30 Minuten ausgeglichen.
Unsere Helden verloren zwar in gewohnter Manier recht schnell
den Ball, aber die Angriffe der Plasteelf wurden auch recht
schnell gestoppt. Zunehmend wurde es ein asiatischer Zweikampf
zwischen Südkorea und Japan. In der 19. setzte sich Josip
„ansonsten harmlos“ Drmic auf der linken Seite durch und es kam
zu einer dreifachen hundertprozentigen Chance des Clubbs. Die
Hereingabe kam auf den freien Adam „neben der Kappe“ Hlousek,
doch dieser verfehlte den Ball und schoss ein Luftloch. Der
Ball rollte weiter zum völlig freien Makoto Hasebe und dieser
traf aus vollem Lauf wieder einmal den Pfosten. Den Abpraller
erwischte Hiroshi Kiyotake, doch der setzte den Ball weit neben
das Tor. Es blieb beim 0:0.
Mit zunehmender Spielzeit wurde eines leider wieder deutlich.
Wenn die Hälfte unserer Mannschaft aus Totalausfällen bzw.
bundesligauntauglichen Spielern besteht (exemplarisch in LEV:
Pogatetz, Hlousek oder Kiyotake) oder aus nach vorne völlig
mutlosen Hasen (Marvin „die Haare schön“ Plattenhardt), dann
gehst du in Leverkusen unter.
In der 36. Minute verdattelte Kiyo leichtfertig den Ball,
Leverkusen spielte verboten schnell und Heung-Min Son markierte
das 1:0 für Südkorea gegen Japan. So ging es in die Pause. Noch
ist nichts verloren, dachte man, denn nicht zum ersten Mal hat
der Clubb in der Ersten grottenschlecht gespielt und
anschließend eine gute zweite Halbzeit hingelegt.
Diese Hoffnung hielt bis zur 47.. Unser früherer Leihspieler
Hegeler wurde am 16er nicht gestört, passte per Hackentrick zu
unseren Kieß und dieser traf wie immer gegen uns zum 2:0. In
der 69., eigentlich viel zu spät, wurde Kiyo ausgewechselt und
Sturmtank Pekhart spielte an der Seite von Sturmtank Ginczek,
der zu Beginn der 2. Halbzeit eingewechselt wurde. Trotz
unserer beiden großen Sturmtanks schaffte es der Clubb fast
alle Kopfballduelle im Strafraum von Leverkusen zu verlieren.
Waren wir nicht mal für unsere gefährlichen Standards
gefürchtet?
In der 77. leistete sich Pogatetz, als Krönung seines
unsäglichen Auftritts, einen schlimmen Fehlpass am eigenen
Strafraum und Son machte mit seinen zweiten Treffer den Sieg
Südkoreas gegen Japan fest. In Leverkusen spielte unsere
Mannschaft, unsere Helden wie ein Absteiger, der auf Rekordjagd
geht, eine komplette Saison ohne Sieg zu bleiben. Lediglich
unser „Heiner“ - der Kapitän der Ultraherzen - spielte
fehlerlos und verhinderte ein Ergebnisdebakel. Unter Wiesinger
wurde übrigens nicht schlechter gespielt, in der Regel
zumindest eine Halbzeit lang besser.
Nach diesem ernüchternden Auftritt des Clubbs, ging es zur
3. Halbzeit wieder in die Kölner Altstadt. Dort entdeckten wir,
dass unser Ersatzverteidiger Pino zwischenzeitlich ein eigenes
Lokal aufgemacht hat. So kann ein Profi die fehlenden
Einsatzzeiten leicht ausgleichen. Wieder in einen
Brauereigasthof gelandet, verbesserte sich von Runde zu Runde
„Mühlen Kölsch frisch aus der Malzmühle“ die Laune schnell. Es
ist ja auch faszinierend zu beobachten, wie der Kellner mit dem
Kölsch-Tablett jongliert, die frischen Gläser hinstellt, in die
Leeren mit dem Finger reingreift und so mit einer Hand die
Gläser wechselt und zwischendurch ein übrig gebliebenes Glas
auf Ex schnell leert. Ein Schauspiel was Clubbfan nicht lange
genug sehen kann. Bei der Heimfahrt am nächsten Tag hätte ich
eigentlich glücklich und stolz drein blicken können, hatte ich
doch tatsächlich die Leverkusener Altstadt „vorzeigen“ können,
eigentlich.
Roland Hornauer
STIMMEN ZUM SPIEL:
Gertjan Verbeek: "Man hofft natürlich vor
solchen Spielen auf einen schlechten Tag des Gegners und auf
einen guten der eigenen Mannschaft. Das war heute leider nicht
der Fall. ... ...nach dem 0:1 habe ich bis zur Pause eine
Nürnberger Mannschaft gesehen, die ich so nicht sehen will. Wir
hatten Glück, dass wir mit 0:1 in die Kabine gegangen
sind."
BLA BLA ZUM SPIEL:
Markus Feulner: "Wir werden alles versuchen,
dass der 1. FC Nürnberg auch im nächsten Jahr erstklassig
ist."
Per Nilsson: "...uns endlich mal dafür
belohnen. Am Freitag steht jetzt das wichtige Spiel gegen Mainz
an."
Raphael Schäfer: "Wir wollten gut stehen, das
ist uns anfangs auch gelungen..."
Pressemeldung 02.12.13 15:43
Bader kündigt Neuzugänge an
Sportvorstand Martin Bader vom 1. FC Nürnberg hat nach dem
erneuten Rückschlag des Fußball-Bundesligisten bekräftigt, den
Kader nach der Vorrunde verstärken zu wollen.
Nürnberg - Sportvorstand Martin Bader vom 1. FC Nürnberg hat
nach dem erneuten Rückschlag des Fußball-Bundesligisten
bekräftigt, den Kader nach der Vorrunde verstärken zu wollen.
"Wir werden uns nicht scheuen, im Winter nachzulegen", sagte er
dem kicker. Seit Wochen sei er damit beschäftigt, Namen von
Kandidaten zu sammeln, "wir arbeiten Tag und Nacht und haben
inzwischen eine lange Liste von unterschiedlichsten Spielern
für alle Mannschaftsteile".
Die Lage beim Club, dem der achte Abstieg droht, ist nach dem
14. Ligaspiel ohne Sieg in dieser Saison und dem vorletzten
Tabellenplatz mit acht Punkten äußerst angespannt. Deshalb war
auch die Weihnachtsfeier der Nürnberger am Montagabend "nur
eine Zusammenkunft. Gefeiert wird nicht", stellte Bader
klar.
Vielmehr gilt der ganze Fokus beim 1. FCN der
Bundesliga-Heimpartie am Freitag (20.30 Uhr/Sky) gegen Mainz
05. Bader sprach nach dem jüngsten 0:3 in Leverkusen von einer
"wahnsinnigen Herausforderung". Zweifel an Trainer Gertjan
Verbeek, der Ende Oktober Michael Wiesinger abgelöst hatte und
in fünf Spielen ebenfalls das Blatt nicht wendete, ließ der
Sportvorstand im kicker aber nicht aufkommen, "wenn ich sehe,
was und wie er trainiert und wie sich die Spieler an das
klammern, was er sagt".
Der Niederländer (51) hatte zuletzt schon ernüchtert
festgestellt, dass er "kein Wunderdoktor" sei und sich die
ganze Situation auch "ganz anders" vorgestellt habe. Er wisse,
dass es am Freitag "ein sehr wichtiges Spiel" sei: "Wir können
uns nicht mehr so viel erlauben." Der Abstand zu den
Nicht-Abstiegsplätzen dürfe nicht zu groß werden, "man kann ja
nicht von uns verlangen, dass wir die letzten zehn Saisonspiele
gewinnen". An den Abläufen will Verbeek aber nichts verändern.
Man werde "nichts Spezielles" machen. Ab kommender Woche wird
aber der unter Wiesinger ausgemusterte Hanno Balitsch wieder
mit der Mannschaft trainieren, wie eine Vereinssprecherin dem
SID bestätigte. Der 32 Jahre alte Mittelfeldspieler wird in
dieser Woche noch wie bisher mit der zweiten Mannschaft
arbeiten, bis diese sich in die Winterpause verabschiedet.
Balitsch habe laut Bader "alles dafür getan, dass wieder auf
Null gestellt werden kann". Für die Begegnung mit Mainz steht
Balitsch aber wohl noch nicht zur Verfügung.
23.11.2013: FCN-WOB, NÜRNBERG WAR FAIR ZU HECKING
Was bleibt vom Unentschieden gegen die VW-Mannschaft im Gedächtnis hängen? Das Ergebnis sagte jedenfalls nicht sehr viel aus.
Der Glubb kann froh sein, dass er ein Unentschieden über die Zeit rettete. Wenn die Wolfsburger nicht teilweise wirklich -sorry- zu blöd gewesen wären, richtig eindeutige Chancen rein zu machen, hätte das wieder eine schöne Klatsche gegen unsere Helden gegeben. Und ein weiterer Schlag ins Gesicht eines jeden Fans, der noch so blöd ist und da noch Eintrittsgeld dafür bezahlt.
Das Glück was den Westfalen fehlte, fehlte auch dem Glubb. Der Ex-Volksburger Hasebe jedenfalls nützte die Gelegenheit, um mal wieder den x-ten Pfostentreffer der Saison zu markieren. Wenn sich da nicht Ginczek nach seiner Einwechslung sehenswert in den 16er durchgedribbelt hätte und einfach draufzog, wären wir wieder einmal leer ausgegangen. Ein Spiel zum kotzen, einen Dreier bis Weihnachten können wir uns sowieso abschminken.
Symptomatisch: Direkt nach dem Ginzcek-Tor in der zweiten Halbzeit sah sich bei uns im Block in der Nordkurve (Der Glubb spielte ausnahmsweise in der HZ 2 gegen die Südtribüne) jeder an und wartete auf das Veto des Schiedsrichters. Ist man einfach gewöhnt. Abseits, Stürmerfoul, Ball nicht im vollem Umfang ins Netz gedroschen, Phantomtor... oder vielleicht Hand? Er war aber trotzdem drin und wurde gewertet. Dann jubelte man erst. Hatten wir ja diese Saison sehr selten. Dass die Helden das Spiel noch drehen, hat den verunsicherten Haufen eh keiner zugetraut. Oft gibt es jetzt auch Phasen, wo Totenstille im Stadion herrscht. Gab es früher nie.
STIMMEN ZUM SPIEL
Gertjan Verbeek (1. FC Nürnberg): "...Nach
dem Ausgleich gab es noch Chancen auf beiden Seiten, aber das
1:1 war heute das Maximum für uns..."
Dieter Hecking (VfL Wolfsburg): "...Es ist
ärgerlich, zeigt uns aber, dass wir nicht zu viel träumen
sollten. So ein Spiel musst du 1:0 nach Hause bringen, wenn du
ganz hohe Ansprüche anmelden willst..."
Markus Feulner: "...Die Mannschaft ist heute
nach dem Rückstand gut zurück gekommen..."
Daniel Ginczek: "...Jetzt wollen wir nach
Leverkusen fahren und dort punkten..."
Raphael Schäfer: "I...Wir müssen jetzt
weiterarbeiten und uns weiter verbessern..."
DIE UNERTRÄGLICHE FASSUNGSLOSIGKEIT NACH DEM SPIEL - GLATZBACH-GLUBB, 09.11.13 3:1
Glück für den Glubb...
1. Der Mannschaft darf man dieses mal überhaupt keinen Vorwurf machen, denn die Jungs standen taktisch perfekt und dominierten über ein Stunde eine Mannschaft, die gerade auf einem Champions League Platz steht.
2. Aus der Heckingschen Rumpelfussballtruppe und dem orientierungslosen Wiesehahnhaufen der letzten Monate machte Verbeek innerhalb kurzer Zeit einen gefährlichen Gegner, den man keinesfalls unterschätzen sollte. Sagt sogar ein Fußballwissenschaftler wie Favre.
Fragt mal den FC Augsburg nach diesem Spieltag, wie herablassend man als Kanonenfutter der Bauern durch den Schiri am Platz so angesprochen wird. Da liegt schon mal ein angebliches "Verpiß' Dich" in der Luft. Gut dass der FC Nordtirol dauernd gewinnt, denn das Gejammere von Greini und der Robbe kennen wir ja noch von Dahoam neulich, als es vor gefühlten Jahrhunderten für die intergalaktischen Landeshauptstädter nicht so lief. Da war bei jedem Spiel nach jedem Pfiff Rudelbildung um den Schiri angesagt. Den Augsburgern ging es schirimäßig in der Zweiklassengesellschaft BL am Wochenende also auch nicht anders, spielten sie doch gegen die Unantastbaren.
Fragt doch mal den Kollegen Trainer Lieberknecht aus Braunschweig, der lustigerweise am 5.10. die Hecking-Allstars aus Volksburg mit 0:2 daheim in der Autostadt ablederte. Der stand oft genug nach weniger "glücklichen" Matches verzweifelt nach dem Spiel Rede und Antwort, da entgleitet einem schon mal die beinahe fränkisch anmutende negative Selbsteinschätzung, man sei vor dem Unparteiischen halt einfach ein "kleiner Pissverein", und es gelte im Zweifel gegen den Pißverein. Kennen wir auch.
Als Glubberer darf man jetzt nicht aufstecken, denn Augsburg schaffte es letztes Jahr sogar mit Rumpelfußball zum Klassenerhalt, aus ähnlich grottiger Punktesituation und vor allem mit so international begehrten Knipsern wie Sascha Mölders. Wir sollten vor allem froh sein über Gertjan! Wenn es bis jetzt noch keiner geschrieben hat, schreibe ich das jetzt einfach mal: Dass der darob mancher Entscheidungen und Murphys Law bis jetzt noch keinen Huub Stevens-Vulkanausbruch mit eingetanztem Kloppo-Rumpelstilzhen an der Seitenlinie gebracht hat, liegt wohl daran, dass in Holland der Umgang mit THC etwas liberaler als in Deutscheland gehandhabt wird. Nein, der kifft nicht, Verbeek will wohin mit dem Glubb und arbeitet hart dafür, da bringt Aggression nichts, Bravo!
Jetzt stellt Euch als Glubbfan doch einmal vor, Bader hätte nicht den Gertjan geholt, der fundiert Fußball lehren kann und uns helfen will und sich damit in der wohl besten Liga Europas beweisen will? Stellt Euch vor, ein Babbel, ein Fink oder ein Köstner säßen da in Glatzbach nach der Niederlage bei der Pressekonferenz hinter dem Mikro und erklärten in essigsaurer Miene, es habe halt diesmal nicht gereicht und man werde weiter hart daran arbeiten. Verbeek ist da schon weiter. Der erklärt alle Mißverständnisse gleich hinterher, auch wenn man ihn vom Satzbau her nicht immer versteht. Aber immerhin weiß man meistens, was er gerade gemeint hat. Wiese hörte man ja meist nicht, so leise mäanderte der inmitten seines Phrasenschweinvokabulars.
Als Verbeek Pelle vom Platz holte, der vorher seinen zugeteilten Mann oft über das ganze Spielfeld bis aufs Klo folgte, dachte jeder, was will der jetzt mit Stark? Pelle war verletzt, dann macht die Einwechslung wieder Sinn. Schade, dass Stark Scheiße am Fuß mitbrachte. Und über diesen offiziellen Milchbart mit der Pfeife will ich gar nichts erzählen, weil der ja Bestnoten (hüstel) bei der wahren Tabelle hat. Richtige Entscheidungen 1, gegen 3 Fehlentscheidungen und 7 strittigen in 5 Spielen. Das ergibt trotzdem einen Bodymassindex von 3,9. Paßd scho! Auch wenn irgendwo steht, er solle die Nachfolge vom harten Knut (Kircher) und dem Weiner als FIFA-Mann antreten. Wohlan!
Da weht halt der dunkle Atem Saurons über das Spielfeld, wenn Drmic von seinem Landsmann umgesenst wird und Elfer und Gelb/Rot ausbleiben. Die dunkle Seite der Fifa, pardon, Macht war halt auch Schuld, als der junge Josip-Luke Skywalker den Ball mit der Macht von der Latte hinter die Torlinie beförderte und eine gerechte Entscheidungstechnik hier nicht vorhanden war. Oder war ein Traktorstrahl schuld? Halt, das war Star Trek... :-)
Fazit: Denken wir doch mal an ein paar Szenen, die jedem Fan des Glubb diesmal gefallen haben müssen, weil wir das den Lemmingen von den Erfolgsvereinen vorraus haben und sich über sowas noch freuen können. Als der Heiner Schäfer nach dem Abpfiff seine Mannschaft zur Kurve führte (die Fans hatten witzigerweise unterstützend alle Kapitänsbinden an) und klar wurde, dass es keinen Streit gibt weil Rapha seine Überreaktion zugab und so, also alles wird gut. Toll war das nicht gespielte blanke Entsetzen von Lucien Favre an der Linie zu sehen, als seine Mannschaft schwamm wie eine losgerissene Boje im Nordseesturm. Oder als der junge ter Stegen fassungslos beim Abschlag mit den Händen ruderte, weil niemand anspielbar war. Gabs unter Wiesehahn nicht, solche Gegnergesten. Da gab es noch Dutzende andere Szenen mit schönem Fußball, die beim nächsten Mal noch besser klappen, denn schlechter wurde es bisher unter dem Holländer nicht. Das einzige was ich seit Samstag hasse, ist der senil-debile Grinseblick von diesem Arango. Aber der ist 33 und sicher nächstes Jahr nicht mehr da.
Also, die Parole lautet: Hausaufgaben machen, und es Braunschweig nachmachen. Die haben als kleiner Pißverein Heckings Plastiktruppe schließlich auch auswärts besiegt. Warum wir auch auswärts, wo wir doch daheim spielen? Weil das Frankenstadion ja schließlich Heckings Heimat war, und er nie nach Wolfsburg wechseln wollte. Und nach der Länderspielpause kriegt er ein halt ein Auswärtsspiel im eigenen Stadion serviert. Wir tun als wäre es eins, dann klappt das auch mit der Heimschwäche. Unsere Unterstützung habt ihr, Jungs!
EF
UNSER SEMPFT: GLUBB VS. FREIBURG, 02.11.2013 0:3, SCHON WIEDER SCHÖNREDNEREI...
Als Glubbfan muß man diese Saison schon viel ertragen. Sei es lasche - pardon, habe mich verschrieben - "unglückliche" Trainer, Rekorde für Pfostentreffer, lustige Schirientscheidungen oder der Fluch von Freiburg. Kollege Shultzie hat es richtig formuliert. "Seit Jahrhunderten braucht sich kein Freiburger in Nürnberg beschweren, ob es da zur Halbzeit 4:0 steht, oder der Glubb drei nach der HZ nachlegt." Diesmal wird die öffentliche Krisendiskussion allerdings unter der Gürtellinie geführt, und auswärtige Medien reduzieren die Nürnberger Fanschar gar auf die Ultragemeinde. Das ist falsch.
Die Ultras sind natürlich sauer, weil nach dem Spiel die Mannschaft zur Kurve kam und Schäfer verspätet von den Pressinterviews die Kapitänsbinde wegen der puren Aggression aus der Kurve... lassen wir es. Wer da wen mißverstanden hat, ist jetzt einmal Wurstwasser. Es hätte auch einen anderen Weg gegeben. Die Mannschaft hätte sich einfach mal an den Zaun begeben müssen, damit wären die wutentbrannten Gesichter sicher wieder auf Betriebstemperatur herunter gekommen und es hätte hinterher nicht so viele Mißverständnisse gegeben. Den Kopf wäre den Spielern nicht abgerissen worden, aber die Fans hätten gemerkt, dass die Großverdiener da unten auch Eier in der Hose haben und es sich lohnt, für die Profikonstellation (ich vermeide am 11. Spieltag noch das Wort Mannschaft) der Saison 13/14 Rabatz auf den Rängen zu machen.
Was war passiert? Das Worst Case Szenario hat sich bewahrheitet, schon nach 20 Minuten wußte ich, dass wir auch heute wieder mit einem Unentschieden gut bedient sein sollten. Danke, dass auch mal wieder der Quoten-Ex-Fürther sein Tor machen durfte. Schrauben wir die Erwartungshaltung halt einfach noch etwas tiefer. Zum 0:5 gegen HIV aus dem unteren Tabellendrittel war das 0:3 gegen den Vorletzten schon ein Fortschritt. Schön gespielt, und hinterher wieder alles schön geredet, aber zwei Eier weniger in Schäfers Kasten. Beim nächsten Mal wird alles besser, versprochen.
Zum neuen Trainer kann ich nur applaudieren, denn der hält sich zurück und wird sicher noch auf seine Weise mit der Mannschaft neue Übungs- und leistungsverbessernde Trainingsinhalte implizieren. Was mir stinkt, ist die ständige Vertagung des "wird bald alles besser" der Wortführer im Verein auf den jeweiligen nächsten Spieltag. In der Regel passiert dann nichts. Und entgegen anderslautenden Pressestimmen sah ich am Samstag nicht zwingend eine Verbesserung.
Der Glubb begann wie immer und Freiburg zeigte gleich mal, das sie die Mannschaft sind, die heute gewinnen will. Zu einem Heimspiel gehört, dass sich der Gegner die ersten fünf Minuten gar nicht erlauben darf, die Heimhälfte zu betreten. Dann ging wieder das lustlose Quer-Herumgeschiebe in der eigenen Hälfte los. Da denke ich mir doch als Gegner, "Aha, die wollen heute bestimmt nicht gewinnen, prima!". Das ist als wenn die Frau an der Theke einen ein herzliches "Ficken?" zur Begrüßung entgegen schleudert.
Der Glubb spielte auch beherzt brasilianisch im gegnerischen Strafraum. Die Südamerikaner wollten nämlich früher auch immer jeden Ball ins Tor tragen, statt einfach drauf zu hauen wie das europäische Rumpelfussballer damals immer gemacht haben. Ja was soll ich denn als Fan von der derzeitigen Profikonstellation halten, die von Unglück redet, statt dem Unglück einfach ans Schienbein zu treten? Und beherzt die ersten Minuten so zu spielen, wie sie es die letzten Minuten ab der 70. immer tut, wenn die Zeit davon läuft. Die letzten 10 Minuten gegen Freiburg am Anfang statt am Schluß hätte nicht nur vermieden, einen verunsicherten Torwart wieder aufzubauen, sondern hätte auch das Vertrauen ALLER Fans dazu gewonnen.
Nicht vergessen: Es waren nicht nur die Ultras sauer. Die Zuschauer verließen selbst bei uns im leidensfähigen 5er Block in Scharen das Stadion. Hurra! Das Wochenende war mal wieder gerettet. Demnächst spielen wir in Glatzbach bestimmt wieder verbessert, kommen ohne Punkte heim und der Klassenerhaltungskampf wird auf den nächsten Spieltag vertagt. Wie dort spielen? Besser als der Trainer wissen das natürlich tausende Fans, aber ob die Mannschaft Verbeeks neue Taktik auch umsetzt, steht in den Sternen. Ich habe da nur meinen romantischen Traum von neulich nachts, als ich Trainer war und dachte, was kannste verlieren, indem du jetzt mal Colak, Stepinski, Angha und Gärtner spielen läßt? Hat ja vor Jahren mit ein paar jungen Spielern auch geholfen.
EF
FR. 25.10.2013: VFB VS. FCN, 1:1
3. Minute Tor für Stuttgart
6. Minute Tor für Nürnberg
Wieder nur ein Punkt. Ohne Worte...
STIMMEN ZUM SPIEL:
Gertjan Verbeek: "Wir haben gut auf den
frühen Rückstand reagiert und ein schönes Tor gemacht. ... Auch
wenn wir wieder nicht gewonnen haben, ist das 1:1 für uns heute
okay."
Per Nilsson: "Der Punkt ist in Ordnung ...
Jetzt müssen wir uns weiter steigern und immer besser
werden."
Niklas Stark: "... Ich denke, der Punkt ist
okay."
Emanuel Pogatetz: "... Der Trainer hat uns
ein paar taktische Überlegungen mit auf den Weg gegeben. Die
haben wir versucht umzusetzen. Das hat ganz gut funktioniert.
Nun müssen wir weitermachen."
22.10.2013. DER WAHRE GLUBB: WER IST EIGENTLICH DIESER VERBEEK VON DEM JETZT ALLE REDEN?
War ein Scherz... 22.10.2013. Wir sind all natürlich froh, dass die Trainersuche endlich ein Ende hat und Bader das ganze sorgfältig erledigt hat. Loddar wird es nicht. Dumm nur, das "Blöd" gestern Abend alles ausgeplaudert hat und schon meldete, dass Gertjan Verbeek beim Glubb unterschreibt. Die NN war so nett und meldete das erst heute morgen, bzw. um 4 Uhr morgens hatte man das in der Printausgabe der Tageszeitung im Briefkasten liegen.
Die NN vermeidet auch, sich beim Portrait über Verbeek allzu
sehr in die Stichworte "harter Hund", "Medizinbälle" und
"Schleifer" zu versteigen. Wir bei .rcn halten einfach mal
unsere Fresse und sagen erst was, wenn in Stuttgart am Freitag
Abend Verbeeks erstes Spiel abgepfiffen ist. AUF JEDEN
FALL FREUEN WIR UNS AUF EINEN NEUEN TRAINER, wünschen ihn alles
Gute und da Bader sich ja lange Zeit genommen hat, wird das
bestimmt der Beste im Rahmen unserer Möglichkeiten
sein!
Deswegen hier die nüchterne Pressemeldung von heute (Goldig:
"Ich habe mich in den Club verliebt"):
"22.10.13 13:24 DJN: SID/Fußball/Gertjan Verbeek neuer Trainer beim 1. FC Nürnberg Nürnberg (SID) - Der Niederländer Gertjan Verbeek ist neuer Trainer des Fußball-Bundesligisten 1. FC Nürnberg. Der Club stellte den 51-Jährigen am Dienstag offiziell bei einer Pressekonferenz vor. Verbeek tritt die Nachfolge des vor zwei Wochen entlassenen Michael Wiesinger an und erhält einen Vertrag bis zum 30. Juni 2015. Er bringt als Assistenz-Trainer seinen Landsmann Raymond Libregts mit an den Valznerweiher, Club-Legende Marek Mintal komplettiert das Trainerteam. Die Franken beendeten damit eine langwierige Suche, in der in Nürnberg unter anderem auch die Schweizer Christian Gross und Marcel Koller als Kandidaten galten. "Eine solch wesentliche Personalentscheidung bedarf intensiver Gespräche und ausführlicher Diskussion. Beide sind der Meinung, dass es gut passen kann", sagte FCN-Manager Martin Bader, der vor zehn Tagen erstmals Kontakt zu Verbeek aufgenommen hatte. "Ich habe mich verliebt in den Club. Das ist ein Traditionsverein mit jungen, talentvollen, aber auch erfahrenen Spielern. Das spricht mich an", sagte Verbeek. Erstmals wird Verbeek den neunmaligen deutschen Meister, der in dieser Saison noch kein Spiel gewonnen hat und auf Platz 16 liegt, am Freitag (20.30 Uhr/Sky) im Bundesliga-Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart betreuen. Verbeek hat zuletzt drei Jahre den AZ Alkmaar in der niederländischen Ehrendivision trainiert und 2013 mit dem AZ den Pokal gewonnen. Am 29. September wurde er in Alkmaar entlassen."
22.10.2013, 14:09 Uhr
"Nürnberg (SID) - Fußball-Bundesligist 1. FC Nürnberg kann
am Freitag (20.30 Uhr/Sky) im Bundesligaspiel beim VfB
Stuttgart möglicherweise wieder auf Daniel Ginczek und Markus
Feulner zurückgreifen. Beide würden beim Training am
Dienstagnachmittag "voll mitmischen", teilte der Club mit.
Angreifer Ginczek (22) hatte sich im Training vor knapp vier
Wochen einen offenen Mittelzehbruch zugezogen,
Mittelfeldspieler Feulner war wegen einer Innenbandverletzung
im linken Knie ausgefallen. Die Einheit der Franken am Dienstag
wurde noch von Assistent Marek Mintal geleitet. Der neue
Nürnberger Coach Gertjan Verbeek, der kurz zuvor beim Club als
Nachfolger von Michael Wiesinger vorgestellt worden war, stand
nur als aufmerksamer Zuschauer auf dem Platz."
Jetzt aber endlich einmal ein Blick zurück nach Frankfurt,
unser rollende Roland war im Waldstadion. Hier sein
Bericht...
PRINZENROLLE HOLT PUNKT IN FRANKFURT - ZU WENIG, UM
DEN JOB ZU BEHALTEN
Es herrschte richtig tolles Ausflugswetter, mit tief stehendem
Nebel, erstem Raureif im Erlanger Wiesengrund, bei blauem
Himmel und strahlenden Sonnenschein und es ging nach Frankfurt.
Nach der Heimpleite gegen den HSV, die ich urlaubsbedingt
glücklicherweise nur als Zusammenfassung sah, nicht unbedingt
mit euphorischen Gefühlen. Die hübsche Zugbegleiterin im IC
2024 verstärkte dies noch. Obwohl von uns sehr freundlich
begrüßt und aufgenommen, jeder südländische Gigolo könnte von
unseren fränkischen Flirtkünsten lernen, bemerkte sie
angesichts unseres Outfits nur, „lauter Clubfans, oh weh, die
verlieren doch schon wieder“. Nachdem in ihrem Kontrollgerät
leider keine drei Punkte für uns drin waren ließen wir sie
ziehen und widmeten uns unseren fünften Mitreisenden im
Abteil.
Auch Clubbfan, inzwischen beim mindestens neunten Becks
angekommen (0,33l), erzählte er, er bereitet sich auf „Schlag
den Raab“ vor. Da er mit 35 jünger als Raab ist, lernt er
Allgemeinwissen, zurzeit Länder und ihre Hauptstädte. So
entwickelte sich ein lustiges Ratespiel und schnell wurde
deutlich, der Raab-Herausforderer hat noch einige Lerneinheiten
vor sich.
Traut sich nur noch ohne Fanfarben nach Frankfurt:
Roland (rechts)
Im Stadion, von Polizeieinheiten belagert, gefiel das
Musikprogramm vor dem Spiel und in der Halbzeit. „Depeche
Mode“, „Mando Diao“ oder „Kings of Leon“, wie toll wäre es,
solche Mucke auch im heimischen Stadion hören zu können. Im
krassen Gegensatz dazu, die Frankfurter „Legende lebt“ im Stil
der 50er, „Im Herzen von Eintracht vom Main, nur du sollst
heute siegen, weil wir Dich alle lieben“. Der Gipfel, die
Frankfurter Ultras machen mit, obwohl das Lied aus der Konserve
vom Polizeichor (!) geschmettert wird. (Oder arbeiten dort
beide Parteien zusammen? EF)
Neu war, dass die Frankfurter Mannschaft auf dem Videowürfel im Kabinengang vor dem Reinlaufen zum Aufwärmen gezeigt wird, unterlegt mit einem gut hörbaren Pulsschlag. Müsste so ein Spannungsaufbau nicht vor dem Anstoß erfolgen? Neu war auch, dass die Schiris die Netzwerke an den Toren akribischer als sonst kontrollierten, auch in der Halbzeit. Haben die Frankfurter alte Netze in der ansonsten perfekten Bundesliga?
Dritte Neuerung: Zum Abschluss des Aufwärmens bildeten die Clubbspieler zweimal einen Kreis und rannten dann in alle Richtungen davon. Hätten sie lieber bleiben lassen sollen, denn so spielten sie dann auch. Immer weg vom Ball! Sehr defensiv agierend, wurde jeder Zweikampf in der Offensive vermieden. Der Ball wurde meistens planlos nach vorne gedroschen. Fehlpässe über Fehlpässe. Chandler begleitete die Gegenspieler nur. Kiyo trabte wie üblich orientierungslos herum. Pino Grigio und Plattenhardt spielten laut Aufstellung überraschend zusammen auf links. Und hatten massive Abstimmungsprobleme.
Der erste wirkliche Schuss auf das Frankfurter Tor war ein
weiter Abschlag des wieder sehr guten und sicheren „Heiner“
Schäfer. Heiner versuchte, genauso wie die an der Seitenlinie
sehr aktive Prinzenrolle, immer wieder die Mannschaft zurecht
zu weisen, vergebens. Der zweite und letzte Torschuss war in
der ersten Halbzeit ein müder Freistoß Kiyos auf den
Torwart.
Auf meine Bemerkung, „Pekhart spielt heute unglücklich“ fragte
mein Nachbar, „was ist an diesen Satz alles falsch“? Soviel zu
unserer Offensive. Frankfurt war sehr überlegen, der Clubb
wackelte, aber zwingende Großchancen konnten sich die Würstchen
nicht erarbeiten und mit Glück Stand es 0:0 zur Halbzeit. In
der zweiten ging es dann so weiter und nach 50 Minuten fiel das
zu erwartende Tor für Frankfurt.
Das war somit endlich der offizielle Anpfiff für die
Glubberer. Wie schon in Hoffenheim oder Bremen fing jetzt
endlich der FCN an, sich am Spiel offensiv zu beteiligen.
Einfach frecher, der Zweikampf wurde gesucht und dann auch
erfolgreich gedribbelt, giftiger, schneller und aggressiver
wurde gespielt und das Match war auf einmal komplett gedreht.
Geht doch! Chance über Chance und zwar die deutlich besseren
als Frankfurt in der ersten Halbzeit, erarbeitete sich der
Clubb.
Und Prinzen machte alles anders als Wiesehahn, nachdem man die
Frankfurter in der ersten Halbzeit zunächst eingelullt hatte.
Es wurden mit Robbie Mak, Josip "der Remis-Keeper" Drmic und
Chocolat, nein, Colak (mit k) drei (!!!) Stürmer eingewechselt
und diese wirbelten nach einer Eingewöhnungsphase die Würstchen
noch mehr durcheinander. Colak von der 2. Mannschaft fiel durch
seinen frechen und unorthodoxen Stil positiv auf. Endlich, in
der 86. Minute sicherte Drmic mit seinen dritten Tor nach
Hoffenheim und Bremen das dritte Unentschieden für den
Clubb.
Mehr als verdient, nach den vielen Chancen wäre mehr drin
gewesen. Insbesondere wenn der "starke" Lattenknaller von
Niklas drin gewesen wäre. Ich hätte das als Phantomtor gezält.
Letztendlich spielte Bankfort in den letzten Minuten auf Zeit
und war stehend k.o. und froh über den Schlusspfiff.
Nachtrag
Die Transparenttexte der Frankfurter Fans in der 2.
Halbzeit:
-„Bestechung, Arbeitssklaven & Tote bei Eurer Scheiß WM –
Nicht der Rede wert“
-Che Guevera Fahne muss bestraft werden, Pyrotechnik eine
Schande, verhöhnende Fangesänge ein Skandal“
-„UEFA, FIFA, DFB, FICE – korrupte alte Heuchler“
-„Politisch motivierte Provokationen – UEFA Du bist ein
Hurensohn“
Roland Hornauer
WIR MELDEN UNS NICHT VOM ABGRUND: FCN-MITGLIEDERVERSAMMLUNG GESTERN (14.10.2013) NBG. MEISTERSINGERHALLE
Aloha from hell – ach nee,
Meistersingerhalle…
So gewisse Vorteile hat man ja, wenn man Mitglied seines
Herzensverein ist. Vorkaufsrecht bei Tickets, 10% auf Einkäufe
im Fanshop. Aber an oberster Stelle natürlich das jährliche
Freigetränk mit dem Paar Wienerle mit Brötchen bei der
Mitgliederversammlung des Ruhmreichen in der
Meistersingerhalle. So auch gestern, da dachte ich mir: Mensch
Shultzie, Ereignisgastronomie ist das Zauberwort, kulinarische
Genüsse mit teils kabarettistischen Darbietungen und
typisch-fränkischem Gegrantel, das gibst Dir wieder. Und ich
war nicht allein, wegen des großen Andrangs verschob sich der
Beginn um mehr als eine halbe Stunde nach hinten. Genau 1313
Mitglieder gaben sich gestern die Ehre, so viele wie noch
nie.
Der dritte Mann. Unbestrittener Co-Trainer und
sozusagen unkündbar: Marek M., er bekam besonders viel
Applaus.
Nach Unmutsbekundungen gegen Sky-Sprecher und Aufsichtsratsvorsitzenden Klaus Schramm sah sich dieser dazu veranlasst, sich demutsvoll zu entschuldigen, dass er mit halbgaren Infos aus den Sondierungsgesprächen mit Christian Gross an die Öffentlichkeit geprescht war. Und man merkte, dass dies von Herzen kam, der überwiegende Teil der Mitglieder spendete Beifall und sah damit über dieses Lapsus hinweg, auch in Anbetracht der Tatsache, dass Schramm seit nahezu 50 Jahren ehrenamtlich für seinen und unseren FCN da ist. So wurde auch ein kurzfristiger Dringlichkeitsantrag, Schramm als Aufsichtsratsmitglied abzuberufen, mit weit mehr als 2/3 der Stimmen nicht zugelassen.
Demutsvoll gaben sich auch die nicht bei ihren Nationalmannschaften weilenden Spieler, die bis zum Ende der Berichte der Vorstände Bader und Woy sowie den Aufsichtsratsvorsitzenden Schramm anwesend waren. Lediglich unser Disco James Dean Gebhart war noch immer zu Mama abkommandiert. Ihm hätte so ein Abend wie gestern sicherlich ganz gut getan, zu hören, mit wieviel Herzblut die Fans und Mitglieder bei der Sache sind. Vor den Wortmeldungen der Mitglieder, die Fragen an Vorstand und Aufsichtsrat stellten, verließ die ganze Mannschaft wieder den Saal. Die ganze Mannschaft? Nein, ein unbeugsamer Keeper namens Heiner Schäfer blieb nahezu bis zum Ende der kompletten Mitgliederversammlung! Man könnte jetzt sagen, sowas erwarte ich auch von einem Käptn. Aber trotzdem ist es nicht selbstverständlich und sollte gerade deswegen nicht unerwähnt bleiben.
Weilte zuhause in Memmingen: Gebhart, quasi unser
Quoten-Arnautovic.
Nichts Neues gab es erwartungsgemäß zur Trainer- bzw. Nichttrainerfrage. Martin Bader ließ sich, wie man es von ihm gewohnt ist, keine Namen entlocken und dankte nochmals Michael Wiesinger und Armin Reutershahn für ihre geleistete Arbeit. Bader wie auch Woy konnten sich jedoch auch die ein oder andere Spitze nicht verkneifen, sie führten mehrfach an, dass Trainer und Spieler eben nicht zu halten seien, wenn sie unbedingt in die Weltstadt Wolfsburg wechseln wollen. Ein wie immer bestens gelaunter Ralf Woy präsentierte den Mitgliedern dann auch die Bilanzzahlen, die bereits am Nachmittag der Presse unterbreitet wurden. Ein Gewinn von 750.000 Euro nach Steuern ließen das negative Eigenkapital (zu gut neudeutsch und umgangssprachlich „Schulden“) auf 1,59 Millionen Euro sinken. Ein beachtlicher Wert, wenn man bedenkt dass vor 3 Jahren diese Marke noch bei über 10 Mio. stand.
Höhepunkt meiner persönlichen Sicht waren dann aber die Wahlen für den Aufsichtsrat. Die dreijährige Amtszeit für Ralf Peisl, Hanns-Thomas Schamel und Fritz Stahlmann war abgelaufen, ebenso musste für den im Dezember zurückgetretenen Prof. Dr. Klaus Wübbenhorst ein Ersatzkandidat für das eine Jahr seiner noch ausstehenden Amtszeit gewält werden. Hierzu stellten die Kandidaten sich in 3-minütigen Reden kurz vor, die Aufmerksamkeit der Mitglieder spannte sich dabei von Gähnen bei Marc „Ö“ Oechler, aufmerksamem Beifall nach flammender Vorstellung von Ex-Held von Essen Manfred Müller, Pfiffen bei Haxn-Stahlmann bis hin zu tosendem Applaus bei Ralf Peisl. Letzterer setzte sich dann auch mit überwiegender Mehrheit von über 900 Stimmen vor den fast stimmengleichen Manfred Müller und Hanns-Thomas Schamel (beide um die 560 Stimmen) durch. Fritz Stahlmann wurde mit gerade einmal rund 80 Stimmen schallend abgewählt. Anschließend setzte sich dann Siegfried Siggi Schneider bei der Wahl als Ersatzkandidat für ein Jahr knapp gegen den ehemaligen Areva-Geschäftsführer Ulrich Gräber durch. Na gut, hat der Ruhmreiche wenigstens wieder einen gut frisierten Bart im Gremium.
Zu fortgeschrittener Stunde, es war bereits 1 Uhr, war dann auch Feierabend in der Event-Gastronomie. Spätestens nach den Aufsichtsratswahlen waren schon viele Mitglieder aufgebrochen, so auch mein Sitznachbar, immerhin musste der noch den Weg in die Landeshauptstadt auf sich nehmen. Euer .rcn-Korrespondent jedoch hielt tapfer bis zum Ende durch und war dann erst gegen 2 daheim im Steigerwald, falls ihr also Tippfehler oder grammatikalische Unsauberheiten findet, so trinkt nen Kaffee auf mich und jongliert mit ihnen… ;-)
Shultzie
UNSER SEMPFT: FCN - HSV, 06.10.13 0:5
DER NÜRNBERGER PATIENT VIII... FCN - HSV, 06.10.13
0:5
Was für eine Klatsche! Gegen zunächst etwas verunsichert
auftretenden Rothosen mit weißen Hosen begann der Glubb
zumindest zwei Minuten recht nett, gab aber dann den Gästen
gleich das Heft in die Hand. Die ließen sich das Angebot der
Glubberer Anno 2013, traditioneller Aufbaugegner gegen
verunsicherte Mannschaften in der Krise zu sein, nicht
nehmen.
Natürlich wird gerade überall über das Spiel hitzig
diskutiert, analysiert, gefordert in den Diskussionsforen. Hier
wollen wir nicht auch noch eins drauf hauen. Es gäbe nämlich
nichts, was wir in dieser Saison nicht schon einmal geschrieben
hätten. Jedesmal mussten wir feststellen, dass es
unterirdischer nicht mehr geht, und wurden eines besseren
belehrt. Dass der Glubb zu lange braucht, um bei Balleroberung
umzuschalten und dass Pässe ständig ins Leere gehen. Es half
auch keine Strafversetzung von Balitsch und auch keine der
gebetsmühlenartig angekreideten Systemfehler der letzten Woche.
Es ist schlichtweg kein System erkennbar.
Der Glubb ist einfach, viel zu einfach ausrechenbar mit der
fehlenden bzw. viel zu spät erfolgenden Spieleröffnung. Als
Zuschauer in der Nordkurve geht mir das ständige Hin- und
Hergeschiebe einfach nur noch auf die Nerven. Und wenn es dann
wie gestern total brennt, brauchen wir auch keinen Trainer, der
auf seiner Bank sitzt und sinniert. Das interpretieren 30.000
Fans im Stadion absolut falsch. Punkt.
EF
Ich übergebe mich und an Shultzie, der das selbe tat wie wir,
nach Jahren erstmals das Stadion vor dem Abpfiff zu
verlassen:
"Wir schreiben den 21. Oktober 1978. Ort: das Städtische
Stadion zu Nürnberg. Im roten Dress mit Grundig-Aufdruck auf
der Brust stecken Spieler wie der spätere Vize-Weltmeister
Norbert Eder, wehen die langen Locken eines Horst Weyerich und
der gezwirbelte Schnurrbart eines Herbert Heidenreich.
Letzterer schießt an diesem Tag das zweite Tor für die Mannen
in Rot-Schwarz, die leider jedoch 4 Minuten vor dem Abpfiff von
einem Dortmunder Spieler mit dem klangvollen Namen Willi „Ente“
Lippens egalisiert wird. Im Stadion sind rund 35.000 Zuschauer,
die sich natürlich nicht so wirklich über die Punkteteilung
freuen können.
Wieso ich das schreibe? Nun, an jenem 10. Spieltag der
Bundesliga-Saison 1978/79 war ich einer der 35.000 Zuschauer.
Ein kleiner Bub, der einen Monat vor seinem 8. Geburtstag mit
dem Club-Gen infiziert wurde. In all den 35 Jahren habe ich –
genau wie viele viele andere Clubfans – einiges mitgemacht.
Zahllose Aufstiege aber auch Abstiege, Pokalfinale 1982,
Spielerrevolte, austickende Manager und Präsidenten, ein
Traditionsverein in der Regionalliga, den Pokalsieg 2007,
Relegationssiege. Aber es musste erst der 6. Oktober 2013
kommen, relativ genau 35 Jahre nach meinem „ersten Mal“. Der 6.
Oktober, ein für mich historisches Datum: kein einziges Mal
vorher habe ich das zigfach umbenannte Achteck am Dutzendteich
vor dem Abpfiff verlassen! Doch gestern war es nicht mehr
anders möglich, eine weitere Minute oder gar die gesamte
Schlussphase hätten wohl eine chronische Diarrhoe zur Folge
gehabt…
Auf das Spiel und die teils haarsträubenden Szenen mag ich im
einzelnen schon gar nicht mehr eingehen. Man kann auch mal mit
0:5 verlieren, wenn der Gegner z.B. als Biene Maja verkleidet
oder gar in seltsamer Lederhosentrikottracht unsere
Gastfreundschaft genießt und man versucht, mit solch einer auf
jeder Position doppelt und dreifach besser besetzten Elf
mitzuspielen. Ja, da kann man dann schon mal unter die Räder
kommen. Aber dass dies an einem sonnigen Sonntagnachmittag
gerade gegen den HSV passiert, der an diesem Tag nicht wirklich
auch nur einen Hauch besser war an diesem Tag, dann zeigt dies
nur, dass jetzt die Zeit der Alibis und der ständig
heraufbeschworenen Moral im Team abgelaufen ist. Wir Fans
wollen nun endlich Taten sehen, wir wollen Punkte sehen!
Wie geht’s nun weiter? Alles andere als ein Trainerwechsel
käme wohl einer mittleren Sensation gleich. Wann, wenn nicht
jetzt? Es ist nun eine Länderspielpause, der neue Übungsleiter
könnte zumindest die Spieler, die nicht bei ihren Auswahlteams
weilen bereits kennenlernen und ihnen Vernunft und Einsatz
einimpfen. Oder einfach nur jeden einzelnen aus dem Kader das
berühmte Stuhlfauth-Zitat auswendig lernen lassen. Oder es
ihnen erörtern und erklären, was es denn heisst, dass es eine
Ehre ist, für diese Stadt, diesen Verein und die Bewohner
Nürnbergs zu spielen!
Doch ist ein Trainerwechsel wirklich die einzige Lösung? Und
wenn ja, wer ist denn auf dem Markt? Was ist dran, dass ein
gewisser Felix M. bereits zu Gesprächen mit Martin Bader in
Nürnberg weilte? Wie lange dauert es sich, bis ein Herr Lothar
M. aus H. sich ins Gespräch bringt? Was macht eigentlich Heinz
Höher? Spielt Herr Oenning nicht gerade in irgendeiner Bar
Piano? Ich weiß es nicht, auf all diese Fragen habe ich keine
Antwort. Ich bin ja aber auch nur ein Fan, der seit 35 Jahren
das Club-Gen in sich trägt, leidensfähig und wahrscheinlich
genauso ein Depp wie der Glubb. Aber das weiß ich ganz sicher:
die Mitgliederversammlung heute in einer Woche wird
hochexplosiv, wenn wir so weiterspielen können wir schon mal
gucken welche Autobahn nach Münster oder Heidenheim führt, und
stolze Glubberer wie Maxl Morlock oder Heiner Stuhlfauth haben
sich gestern nicht nur einmal im Grabe herumgedreht..."
MS
STIMMEN NACH DEM SPIEL:
Michael Wiesinger: "...Die Mannschaft ist
jetzt natürlich sehr niedergeschlagen..."
Bert van Marwijk (Trainer Hamburger SV): "So
ein Sieg hilft uns sehr."
Per Nilsson: "...Nach der Pause dann so
aufzutreten, ist unfassbar. Ich finde keine Worte. Ich verstehe
den Unmut der Fans."
Josip Drmic: "Das Resultat sagt viel über die
Leistung aus."
UNSER SEMPFT: GLUBB GEGEN WERDER, 29.09.2013 3:3
GLUBB GEGEN WERDER, 29.09.2013 3:3
Nur 3:3 statt 5:5. Oder: an der Weser wird ohne Abwehr
gespielt
Während eines Sonntagsausflugs in den hohen – müsste es nicht
tiefen heißen? - Norden erlebt man einige sonderbare Dinge.
Schon am Erlanger Bahnhof vor 6:30 Uhr stehen jede Menge
Dirndl- und TrachtträgerInnen. Es ist ja gerade auch ein nach
dem kommenden Monat benanntes Fest in Nordösterreich. Sogar
gleichgeschlechtliche Paare haben sich kostümiert. Ist dies
Ausdruck wie weit sich unsere Gesellschaft entwickelt hat oder
Zeichen von Dekadenz? Im ICE aus München kommend, weiter von
Nürnberg nach Hannover standen Schuhe im Gang, verbreiteten
einen massiven Schweißgeruch, während ihre offensichtlich
außerbayrischen Besitzer auf dem Heimweg den Rausch im Abteil
ausschliefen.
Richtig gemütlich war es dann im IC von Hannover nach Bremen,
es war der Ostfriesenkrimiexpress nach Norddeich Mole mit Halt
u.a. in Westerstede-Ocholt, Augustfehn, Leer und Norden.
Pünktlichst kurz vor 12:00 Uhr war Bremen erreicht und bei
stahlblauen Himmel, aber sehr kalten Wind (jemand sagt „steife
Brise“ dazu) konnte Bremen besichtigt werden.
Roland (vorne Mitte) und Roland (hinten
Mitte)
Nach der Stärkung mit original Bremer „Knipp“ (Foto) ging es langsam zu Fuß zum Ballsporttempel. In Nürnberg läuft man am Dutzenteich entlang zum Stadion, ähnlich in Bremen. Nur dort ist es ein sehr lang gezogener Teich mit schöner Promenade und interessanten Figuren. Sogar die Wahlurne der Bundestagswahl war noch aufgebaut, jetzt verstehe ich auch endlich das Wahlergebnis.
Knipp
Kunscht
:-)
Wir erreichten das Weserstadion. Komischer Name. Bei uns müsste das Max Morlock dann eigentlich Dutzendteichstadion heißen, jedoch gibt es hier etwas vermutlich weltweit Einzigartiges: Ein Stadionheftverkäufer hat sich einmal so darüber geärgert, dass sein Heft regenbedingt nass wurde, das er, aber nur er, das Stadionheft in Prospekthüllen verkauft. So musste zumindest mein Stadionheft trotz des kalten Windes nicht frösteln.
Stadion und Teich/Weser
Das Stadion schaut von außen aus wie ein Einkaufszentrum,
kulinarisch dominieren Fischsemmeln und Bratwurst, bzw. was man
im kleinsten Bundesland so als Bratwurst bezeichnet.
Was ist blau und stinkt nach Fisch?
Drinnen fällt auf, dass der untere Tribünenteil, der die
frühere Laufbahn überdeckt nur eine windige
Stahlrohrkonstruktion in Färdderbauweise ist. Ist wohl ein
Markenzeichen grünweißer Vereine. Die Flutlichtmasten sind
mittels Träger im Dach verankert. Die Bremer Kurve heißt - wie
passend - Prostkurve. Um noch mehr Werbung platzieren zu
können, wurden auf der Haupt- und Gegengeraden in die Brüstung
weitere LED-Werbebanden angeschraubt. Das Musikprogramm ist
nicht schlecht, stark Indie geprägt. Allerdings werden die
Songs fast nie ausgespielt.
Die Stadionsprecher, darunter Arnd Zeigler, begrüssten uns wie
folgt: "Wir haben ja Gäste aus Bayern nicht so gern, dies gilt
aber nicht für unsere Gäste aus Franken, dem Nürnberger
Traditionsverein“ und legten „die Legende lebt“ auf. Leider nur
sehr kurz nach gefühlten 30 Sekunden waren die heimischen
Klänge auch schon vorbei. Die Bremer Fanlieder sind eher
traurig, Texte wie „wenn die Weser einen großen Bogen macht um
das Weserstadion“ werden durch die typische Schlagermusik noch
schauriger gemacht.
Unser Heiner
Bei der Bremer Mannschaftsaufstellung wird zum Schluss
mehrfach „die Nr. 12 sind“ angekündigt und das Rund antwortet
mit „Wir!“. Soviel Mitmachen muss sein, dafür werden bei der
Stadionhymne nur vereinzelt die Schals hochgereckt. Auch sonst
ist das Bremer Publikum etwas reserviert. Durchgehende
Unterstützung, in der Noris Standard, kennt man hier nicht.
Schön dagegen, wenn die Bremer Kurve „Werder“ ruft und der Rest
des Stadion mit „Bremen“ antwortet. Der Bremer Fan ist
politisch korrekt, sogar andere Ultras werden per Banner „Für
eine antirassistische Ultrakultur – Weitermachen Ultras
Braunschweig“ unterstützt. Und Nazis vertrieben: „Stadionverbot
für Voigt und seine Kameraden – Scheiß NPD“. Freundlich ist der
Bremer auch, vor, während und nach dem Spiel wurden wir
sichtbaren Clubbfans kein einziges Mal angepöbelt.
Mitleid mit den Braunschweigern, Lob für unseren
letzten Aufbaugegner.
Leider ist die Bremer Mannschaft nicht so freundlich. Sie
wirbelte los, ein gefährlicher Angriff nach dem anderen kam
über ihre linke Seite, unser Chandler war also noch etwas müde.
Unserem „Heiner“ Schäfer steckte vermutlich noch der Nürnberger
Opernball in den Knochen und seine ungewohnte Unsicherheit
steckte die ganze Abwehr an. So ging der schöne Plan schief,
bis auf den ewig torlosen Bremer Wunderstürmer Eljero Elia alle
konsequent zu decken. Berkay „Abfälscher“ Dabanli schaffte in
der jungen Saison sein zweites Eigentor und Elia erhöhte kurz
danach mit seinen ersten Bundesligator für Bremen auf 2:0. Nach
der letzten komplett torlosen Saison konnte dies kein Bremer im
Stadion fassen.
Eigentlich war das Spiel gelaufen. Zahllose Fehlpässe, ein
Esswein der laufend den Ball verlor, null Druck nach vorne, es
war nur eine Frage von Minuten bis Werder erhöht. In der 40.
Minute dann der erste Schuss auf di Bremer Kiste, es blieb aber
eher ein Roller von Chandler auf das gegnerische Tor. Dann kurz
vor der Halbzeit der erste planmäßige Glubb-Angriff. Hlusek
verlängert rückwärts blind über seinen Kopf Richtung 5er, der
Ball hüpft drollig über einen goldrichtig stehenden Bremer
direkt vor die Flinte von Hiroshi, der dann gnadenlos
einhämmerte. Nach der Halbzeit kam „Highspeed“ Drmic für
Esswein und es war ein komplett anderes Spiel. Der Clubb
spielte die Fischköppe schwindlig, diese verloren den Faden,
blieben aber bei Standards sehr gefährlich. Ein schöner
schneller Angriff brachte das 2:2.
Doch Bremen hat ja einen teuren Wunderstürmer, der fast nie,
sondern nur gegen Nürnberg trifft und Elia traf zum 3:2. Der
Clubb griff unbeeindruckt weiter an, zerlegte durch Kiyo und
Japaner Nr. 2, Makoto Hasebe, richtig planmäßig die Werder
Abwehr und Adam Hlousek zeigte Esswein auf der Ersatzbank, wie
man abstaubt und schoss in der 70. Minute das verdiente 3:3.
Der Clubb wollte jetzt endlich den ersten Dreier, mit Glück,
Dusel und einen guten Torwart rettete Bremen den Punkt. Ein
doch gerechtes Ergebnis nach einen irren, sehr wechselhaften
und spannenden Spiel.
Der Heimweg verlief gewohnt, der aus München gekommene ICE von
Bremen nach Nürnberg musste natürlich erst gereinigt werden,
fuhr dann auch 10 Minuten zu spät los, kam aber pünktlich um
23.24 Uhr in Nürnberg an. Im Regionalexpress nach Erlangen dann
wieder eine Horde Trachtler aus München. Ihrem Gesichtsausdruck
zur Folge hatte ich den deutlich schöneren Tag verbracht.
Roland Hornauer
Fazit: Man sollte auch einmal beachten, dass die
Schirileistung an diesem Tag gut war. Hat nur keiner gemerkt,
da das Heiss-Kalt-Spiel sehr unterhaltsam war. Der in letzter
Zeit etwas glücklose Drmic machte das Match zu seinem Spiel.
Kiyo bekam erst in der zweiten Hälfte Spaß am Ballsport,
während Peki immer als erster bei Flanken mit dem Kopf am Ball
war. Hätten wir den Elfer gepfiffen bekommen, und Nilsson statt
Dabanly verteidigt, wären Pekharts Kopfbälle platziert
gewesen... hätte hätte Fahrradkette. Vielleicht sollte man vor
jedem Glubbspiel die Anzeigetafel einfach auf 2:0 für den
Gegner einstellen, dann kombinieren unsere Idole auch motiviert
und konzentriert. Daß Wiesehahn Bundesliga kann, sah man in der
zweiten Halbzeit. Die Pausenansprache wirkte. Vielleicht hat
auch Magic Mintal die Kabinenpredigt gehalten, oder es wurde
den Spielern mit Labskaus bei Null Punkten gedroht. Für den
Fight gegen den HIV am Sonntag zuhause gilt: Da anknüpfen, wo
in Bremen aufgehört wurde und endlich dreimal mal punkten. Mit
lauter Unentschieden kommen wir nicht zum Klassenerhalt.
EF
GLUBB-SCHOCK! GINCZEK LÄNGER VERLETZT, PEKHART: VOM FILMSTAR WIEDER ZURÜCK AUF DEM PLATZ!
Nicht lachen. Das Bild ist das Cover der demnächst am 18.11. erscheinenden DVD "Only God Forgives" (Tiberius/Sunfilm)... " „Ultracooler, extrem stylischer Auftritt von Ryan Gosling“ STERN, „Einer der sehenswertesten Filme des Jahres“ SPIEGEL ONLINE. Ryan Gosling sieht auf dem Cover auf jeden Fall aus wie Tomas Pekhart.
Zurück zur realen Welt:
Sonntag geht es dann weiter gegen Bremen auswärts. Die haben
gerade die furchterregende Weltklassemannschaft HIV aus
Hamburch, wo übrigens gerade als Gegenveranstaltung zur
Münchener Wiesn das Reeperbahnfest läuft, besiegt im Nordderby.
Wir hoffen also, dass der Glubb dort eine ebenso gute Figur
macht wie beim Anzugcheck gestern in einem Bekannten Nürnberger
Modehaus, das zufällig genauso heißt wie ihr größter Fan Dagmar
W. mit Nachnamen.
Nordbayern.de meldet gerade:
"Trainingsunfall legt die Sturmhoffnung des 1. FC Nürnberg
lahm
Nürnberg - Schlechte Nachrichten vom
Valznerweiher: Der 1. FC Nürnberg muss in den kommenden Wochen
auf Daniel Ginczek verzichten. Der Angreifer, der besonders zu
Saisonbeginn mit starken Leistungen auf sich aufmerksam machte,
brach sich bei einem Trainingsunfall am Donnerstag eine Zehe.
Nürnbergs Neuzugang wird derzeit von Club-Arzt Matthias Brem
operiert. Wie lange er dem FCN genau fehlen wird, ist noch
ungewiss."
Gut dass Martin Driller das nicht kommentieren durfte. Der
hätte gesagt: "Ach Zehenbruch, damit sind wir früher trotzdem
bis zum gegenerischen Strafraum durchgebrochen und sind danach
noch in die Kneipe gegangen und haben die letzte
Derbyniederlage mit den Fans diskutiert. Aber die Jungs heute,
die verstecken sich ja lieber hinter ihren Kopfhörern, wenn sie
nach dem Spiel nach Hause gehen."
Fakt ist, dass Daniel Ginczek von den Gegnern nach den ersten
beiden Spielen trotz nachfolgender Formkrise jeweils sehr wohl
als torgefährlich eingestuft wurde. Sozusagen als das neue
Prime-Target der Bundesliga ausgerufen wurde. Und seitdem
steigen ihm die Innenverteidiger ständig auf die Schlappen. So,
jetzt haben wir den Salat! Zehenbruch. Zweimal gut gespielt,
und schon wollen einen alle in der ersten Liga den Schneid
abkaufen. Eckes würde dazu sagen: "Ach weißt du, wir haben da
früher einfach mit Sicherheitsschuhen gespielt, oder
Stahlkappen eingelegt, da konnte der Gegener noch soviel
treten, des wor uns wurscht!"
Spässle gemacht. Der Unfall ist im Training passiert.
Die Chance für Tomas Pekhart. Der gilt statistisch gesehen,
was die letzte Saison angeht, nicht als torgefährlich. Und
genau das macht ihn so gefährlich. Wir schlagen folgendes neues
System mit fliegenden 11er vor: Peki stellt sich als
Platzhalter vorne für Abstauber bereit, die eh nicht kommen
beim Glubb. Wenn der FCN dann doch kontert, wetzt Zlatan nach
vorne und Pekhart übernimmt seine Absicherung derweil in der
Innenverteidigung. Wenn Pepsi Cola Lahm als offensiver
Mittelfeldspieler statt Außenverteidiger einsetzen kann, können
wir das auch!
Noch kurz eine Nachlese zum Spiel gegen die Zecken. Wir gingen
ins Stadion und warfen vor dem Spiel beim Leierkastenmann Walter Birkner
unseren abergläubischen Obulus ein. Der war gerade dabei, seine
Sammelbüchse in ein sicheres Gefäß abzulehren. Warum? Er
meinte, dass ihm sein Spendenkästchen schon mal direkt unter
seinen Augen beim Kurbeln weggeklaut wurde. Wie schäbig ist
dass denn, dachten wir! Wer sowas macht, dem sollen die Eier
abfallen oder die Eierstöcke herausfallen!
Weiter ins Stadion. Mando Diao-Chefscout Bernd H. aus B. war
samt Partnerin Sunny B. - auch aus B. - ebenfalls in Nürnberg
anwesend und eher verhalten optimistisch gestimmt. Er sollte
Recht behalten. Wir rieben uns die Augen, wer sich denn heute
da auf dem Spielfeld als Glubb verkleidet hatte? Aber doch, der
Flügelflitzer mit dem Hohlkreuz war tatsächlich Chandler,
Marvin P. war eindeutig an seinem Bart und der Frisur zu
erkennen und Mike Franz machte im offensiven Mittelfeld auf
neuer Position doch sogar mal richtig ein Faß auf. Nummer drei
war todischer auch der wahre Nilsson und glich nach dem
Pausentee wie Zlatan mit einem bombigen Distanzschuß aus zwei
Metern Entfernung eiskalt aus. Sie können es doch, hallte es
nachher tausendfach durch die Foren.
Warum ein Herr Balitsch nicht aufgestellt war, wurde nach dem
Spiel spekulativ die ganze Woche über rege in den Medien tot
diskutiert. Kann auch einfach sein, dass Hanno in Wirklichkeit
zusammen mit der Trainingsgruppe B aus Hoppenhausen den neuen
Verein Wiese Wehbaden gründen will und deshalb sich aus seinem
Vertrag in Nürnberg hinaus diskutieren will.
Am Schluß hatte dann der teilweise auch Interesse an der
Mitarbeit zeigende, eingewechselte Alexander Esswein noch die
Möglichkeit sich unsterblich zu machen, handelte aber im Sinne
der wahren Glubbfans. Er verschenkte kurz vor Schluß unseren
Dreier, setzte die Kirsche über die Latte und half so den
Bauern nicht an die Tabellenspitze, denn so hatte die B-Elf von
Doofmund immerhin einen Punkt und behielt die
Tabellenführung.
Als Schlußwort übergebe ich noch an Schultzie, der es im
CEF-Forum auch schon fast zur Vaporisierung gebracht hat.
"Es hätte doch alles so schön einfach sein können.
Zumindest vorher. Der Ruhmreiche gegen den BVB, Vorletzter
gegen Tabellenführer. Eigentlich prima gewählt für den
Geburtstag meines Sohnes, das vorauszusehende 0:4 – wohlwollend
gedacht – hätte ich auch gar nicht live miterleben wollen, der
Smartphone-Ticker hätte mir da gereicht.
Doch dann? Wird erst Sportsfreund Balitsch zur U23
abkommandiert, Pino darf sich auf die Bank orientieren, und
schon wird tatsächlich Fußball gespielt? Und dann auch noch
erfolgreich? Naja, teilerfolgreich, für den absoluten Erfolg
hätte Esswein in der Nachspielzeit sorgen können, doch würde er
solche Bälle regelmäßig reinmachen, dann würde er sicher nicht
am Valznerweiher kicken. Auf unseren Glubb ist halt – mal
wieder – keinerlei Verlass! 84 % Passquote (erfolgreich
wohlgemerkt, nicht 84 % der Pässe zum Gegner!), respektable 48
% Ballbesitz bei nur 7 Fouls. Zwar war das nicht der
herbeigesehnte erste Saisonsieg, aber im Gegensatz zu den
Spielen gegen Augschburg und Jägermeisterhausen waren außer dem
kommenden Welttorhüter 2014, Raphael Schäfer, doch tatsächlich
einmal bundesligataugliche Spieler auf dem Platz! Daher kann
ich nur meinen nicht vorhandenen Hut ziehen…
Doch nun gilt es nachzulegen, die Spiele in Bremen und gegen
den schwer kriselnden HSV sollten mindestens 4, noch besser
natürlich 6 Punkte bringen, sonst bleibt auch dieser Punkt
gegen den BVB eine eine, aber doch unbedeutende Randnotiz.
Apropos Randnotiz: von einem Spieler mit 334 Bundesligaspielen
und einem A-Länderspiel auf dem Buckel hätte ich mir in den
letzten Monaten auf dem Platz nur mal halb so viel Engagement
gewünscht, wie Sie, Herr Balitsch, nun gegen gegen Ihre
Zwangsversetzung zur U23 protestieren."
EF/MS
DER FRÄNKISCHE PATIENT. UNSER SEMPFT ZUM GLUBB GEGEN BRAUNSCHWEIG, 15.09.2013
Es erinnert alles irgendwie fatal an die letzten Tage von Michael Oenning. Ein sanftmütiger, humorloser Trainer ringt vor der Kamera nach Worten, wie er die aktuelle Niederlage - und genauso danach sah das Unentschieden gegen der Tabellenletzten auch aus - noch schönreden könnte. Bemüht, das Vokabular des Neusprechs nicht zu verlassen. Der nächste Spieltag ist bald für sie da, wir bitten um etwas Geduld. Aber: Die Erprobungsphase des Trainerduos ist beendet, so langsam sollten wir mal anfangen, Fussball zu spielen, statt ständig Aufbaugegner zu sein! Sogar gegen den (durch seinen Trainer) selbsternannten Pissverein aus Braunschweig. Wer braucht gerade Punkte? Kommt her, wir haben genug davon in Nürnberg! Zu verschenken nämlich.
Selbst der talentierteste Neuzugang mutiert nach der Eingewöhnungszeit am Valznerweiher zum fränkischen Mufflon, dem nichts mehr gelingen mag. Beim aktuellen Können von Ginczek, und seine Skills hat er bereits bewiesen, wird auch dem letzten Hiwi klar, dass der Glubb zur Zeit das beste Mittel gegen Spielfreude ist. Verschlafene Halbzeiten, Spieler die ausflippen (Pino), nur noch halbherzige Standarts (einst unser Kronjuwel) oder Zweimillionen-Neuzugänge, die nach kurzer Zeit auf dem Platz abstumpfen, lassen erkennen, dass nicht mal mehr Kevin Prince Boateng den Glubb noch retten könnte.
Im Spiel gegen die Zecken brauchen wir uns am Samstag nur noch über die Höhe der Niederlage unterhalten, die "Bretschen" könnte nur positiv zu sehen sein, wenn dadurch die Bauern asynchron zum Ligaplan dieses Jahr einmal nicht Meister werden. Die Verantwortlichen beim Glubb sollten mal etwas offener sein mit den internen Problemen, damit der Fan einen Neuanfang besser nachvollziehen und auch tragen kann. Die U23 brauchen wir eh nicht aufzustellen, denn die figuriert gerade ebenso mau wie die FDP bei der Landtagswahl in unserem zusammen geflickten Freistaat.
Auf der Hitliste unserer internen Nachfolgetrainer tummelt sich einiges. Alles natürlich nur mit Humor zu sehen. Trapp hätte gerade Zeit, der ist ja erst über 70, macht aber tolle Pressekonferenzen nach Niederlagen. Frankens größter Fussballer aus Herzogenaurach wurde von sich selber bisher auch noch nicht ins Spiel gebracht. Entgegen unserer angeborenen Aversion gegen die Nordtiroler sollte sich Olly Kahn endlich als Trainer versuchen, denn der bringt das mit, was unserem Spiel fehlt: Eier! W.i.r. b.r.a.u.c.h.e.n. E.i.e.r.! Wir brauchen einen Taktiker, Psychologen und Charismatiker in Personalunion! Aber die Trainer, auf die das paßt, müßte man aus laufenden Verträgen heraus kaufen, wie es Wolfsburg letztes Jahr beim Hecking mit uns gemacht hat.
Spieler? Cohen zurückholen bringt nix. Auch Andy Wolf wurde in letzter Zeit öfters wieder in Franken gesichtet, da sein aktueller Verein ja gerade große eingekauft hat. Hört man in die Kurven-Foren im Internet, so ist der Favorit bei den etwas unterbelichteten Fans ein gewisser Felix M-Punkt aus Aschebersch. Der König der Quälhügel, Majestät Medizinball. Laberbadia braucht jetzt keiner, der hat jetzt erst in Schdugohrd die Loser-Karte fürs erste gezogen. Nordlicht Schaaf paßt nicht ins nervöse Franken. Auch ein Trainerduo aus Andy Wolf (Assistent) und Marek Mintal (Trainer) ist unrealistisch, auch Herr Galasek aus Eckental hat wohl seinen Trainerschein noch nicht vollständig. Und wohl auch keine Erfahrung.
Schade, dass Herr Bader, der bisher immer seinen Hausaufgaben gemacht hat, gerade keine Zeit hat zum Lesen der Foren hat. Der würde sich nämlich gerade krank lachen. Wehe, der hat schon wieder alles eingetütelt und setzt uns hier den letzten ungenannten Mohikaner auf die Bank: Markus Babbel. Dann widmen wir uns bald wieder unserer Kernkompetenz, dem Roggen Roll, denn vom Fussball haben wir bei .rcn wie immer nur eins: Keine Ahnung!
EF
GLUBB-SCHOCK: FCN VS. FC AUGSBURCH 0 : 1
Hervorzuheben beim "Spiel" waren die Reflexe von Rapha, aber nicht seine Jammerei gegen die Schiris. Damit bugsiert man sich in eine Rolle eines Underdogs, der spielerisch nichts drauf hat und sich deswegen ungerecht behandelt fühlt, um dann mit Standarts die Klasse halten zu wollen. Ebenso lobenswert war Pinos Ausraster, ihm wird bei aller Liebe die Zeit auf der Bank gut tun und Platte kann sich nach etlichen Anläufen hoffentlich endlich beweisen. Was fehlt in der Mannschaft ist nicht ein Einpeitscher im Tor, sondern einer auf dem Platz, der die anderen mitreißt. Nicht schlecht war Robert Mak, von dem offensiv bis zu seiner Auswechslung viel kam. Das wäre sicher auch mal belohnt gewesen, wenn sich jemand in dem lethargischen -sorry- Scheißhaufen anbieten würde. Einfach frei laufen und Finger heben! Kyo sollte mal zum Psychologen gehen und sich seine Körpersprache auf Video angucken. Und: Drmic war eine arme Sau und bekam keine Bälle. Esswein holte sie sich und zeigte sogar mal etwas mehr Einsatz. Und das Trainergespann sollte langsam mal die eigene Handschrift zeigen und dieses grottige Hecking-System aus den Köpfen der Spieler kriegen.
EF
Neurdings wird das Spielsystem vor dem Match durch
Ratespiele mittels Modellen dargelegt. Am 1. September hieß es:
"Beton anrühren". Klappte aber dann nicht.
Kollege Roland schreibt diesmal den Bericht:
FCN VS. FC Augsburg 0 : 1
Serie putt, oder frei nach den Hosen-Liedtext:
Schade, scheiße, wie kann das passieren, gegen so eine
Mannschaft zu verlieren?
Wie immer, wenn es gegen eine Mannschaft geht bei der unser
Ruhmreicher gewinnen muss, läuft Fan mit schlechtem Gefühl auf
das geliebte Stadion zu. Zwei Wochen vor der Landtagswahl und
drei Wochen vor der Bundestagswahl wurde rundum natürlich
plakatiert. Sehr erfreulich, darunter fand sich endlich auch
etwas Wählbares.
Im Stadion war es dann relativ leer. Ca. 13.000 Fans fehlten
und auch der beliebte 8erwahn-Stand war unbesetzt. Dies bei
einen bayerischen Traditionsderby! Zum Ausgleich oder um von
den leeren Rängen abzulenken wurden im 7er Rauch-Pyros
gezündet. Irgendwie pubertär bzw. hohl, weil die sinnige
Ultraaktion nach Namensschildern für die Staatsgewalt damit
parallel konterkariert wird. Im Nachhinein wären viele wohl
dankbar gewesen, wenn die Pyros zu einem Spielabbruch geführt
hätten.
Mit Ausnahme des in überragender Form spielenden „Heiner“
Schäfer erwischten unsere restliche Helden einen
grottenschlechten Tag. In den ersten Minuten spielten nur die
Minimaltechniker und Rumpelfußballer aus Schwaben. Nachdem
diese in den letzten 14 Spielen gegen uns sieglos blieben,
meinten Pino „Grigio“ und Co., die Serie hält sowieso ewig.
Langsam wurde hinten der Ball hin und her geschoben und dann
meist weit zu einem Augsburger Abwehrspieler gedroschen.
Kam der Ball mal zu einen unserer Helden wurde der Zweikampf
verloren oder ein Fehlpass gespielt. Vorhandene
Anspielstationen im Mittelfeld wurden geflissentlich übersehen,
nach dem Motto, 'sorry, der Hasebe ist halt noch nicht da'.
Lediglich Robertla Mak setzte zu einigen gefährlichen
Dribblings an. Dagegen musste unser „Heiner“ etliche Mal
fliegen, fausten und ab und an auch fangen, um das 0:0 in die
Halbzeit zu retten. In der Halbzeit war die beherrschende
Grundstimmung, es könne eigentlich nur besser werden. Denkste,
Wieshahn zogen die Außenverteidiger Pino „Grigio“ und
„Annafest-Schäuferla“ Feulner etwas nach vorne. Dies sorgte
optisch für mehr Offensive. Leider nur optisch.
Augsburg blieb besser und gefährlicher. Pino kämpfte zwei Mal
mit Anlauf den Gegenspieler nieder und bekam dafür Gelb-Rot
nach Petze von Bibi Steinlaus. Ob zu Recht oder Unrecht mag
dahin gestellt bleiben. Die Augsburger wechselten jedenfalls
ihre Gelbsünder gleich aus. Was angesichts der in dieser Saison
nicht nur manchmal sonderbaren Schierientscheidungen wohl die
beste Taktik ist. Der Glubb hatte da schon mehr Karten als
Auswechselmöglichkeiten. In Überzahl stürmten die Augsburger
noch mehr und schossen sogar, kaum zu glauben, ein Tor.
Unser Clubb versuchte kämpferisch zwar alles, dies aber wie
immer zu spät. Aber spielerisch war an diesem Tag überhaupt
nichts drin. Die Augsburger hatten dagegen noch etliche gute
Möglichkeiten, doch scheiterten sie entweder am Heiner oder
ihrer eigenen Unfähigkeit. Nach vier Spieltagen und vielen
guten Kritiken („Spiel noch gedreht“, „noch zurückgekommen“,
„eine Stunde überragende Defensivarbeit“) zeigt die Tabelle mit
Platz 17 den tatsächlichen Sachstand. Unser Trainerduo Wieshahn
hat noch viel Arbeit vor sich. Hoffentlich lässt Clubbfan sie
in Ruhe arbeiten.
Roland Hornauer
UNSER SEMPFT: 24.08.2013 BAUERN GEGEN GLUBB
24.08.2013 BAUERN GEGEN GLUBB, 2:0
3. Spieltag, Südschlager Norditalien gegen den Ruhmreichen,
aktueller Rekordmeister gegen ehemaligen Rekordmeister und noch
immer amtierenden Rekordmeister der Herzen. Und das dazu noch
in der Arroganz Arena. Ganz ehrlich? Viel Erwartung hatte ich
nicht, der 28. März 1992 wird wohl noch länger als Tag des
letzten Sieges beim aktuellen Triple-Herpes-Gewinner stehen.
Dann nur nicht so abschießen lassen wie der Hamburger
Schießbudenverein in der vergangenen Saison. Und zur Sicherheit
bin ich dann doch lieber auf den Provinzsportplatz gezogen und
habe meiner Tochter beim Pfeifen zugesehen und alle
Viertelstunde mal probiert, im Funkloch ein aktuelles
Zwischenergebnis zu erhaschen.
Doch halt, was war das? Was mussten meine trüben Äuglein da
lesen? Größte Chance in der Anfangsphase für den Glubb durch
Ginczek, nur das Brett vorm – ääääääh ich meinte, das Aluminium
überm Kopf von Herrn Neuer hat die Führung verhindert. Unsere
neue Nummer 11 spielt sich mit jedem Auftritt mehr in die
Herzen des fränkischen Publikums und zeigt, dass er die
Rückennummer des Phantoms nicht nur bekommen hat, sondern sich
auch verdienen will.
Leider jedoch scheint die DFL eine Weisung an alle
Bundesliga-Schiedsrichter ausgegeben zu haben, nach der als
Konzessionsentscheidung zum nicht gegebenen Treffer für
Hoppelhausen am 1. Spieltag in SAP-Dorf ab sofort in jedem
Spiel ein Strafstoß GEGEN den FCN zu pfeifen ist. Nur hatten
die hohen Herren wohl nicht damit gerechnet, dass unser Käptn
Heiner Schäfer auf seine alten Tage nicht nur in der Form
seines Lebens zu spielen scheint, nein, er sich sogar noch zum
Elferkiller mausert! Das ganze hatte dann Herrn Mandzukic wohl
so in Rage gebracht, dass er seine Wut über die nicht erreichte
Führung mittels bösem Tritt gegen Berkay Dabanlis Knie
kompensieren musste. Aber auch hier hatte der
(Un???)-Parteiische kein fränkisches Herz und beließ es beim
gelben Karton.
In diesem Zusammenhang nochmals ein gepflegtes „Hoch die
Tassen“ an die bajuwarischen Facebook-Nutzer, die unter das
Bild von Dabanlis Knie Sprüche wie „Weichei“, „Memme“ und
dergleichen an geistiger Diarrhoe ablassen mussten. Darf ich an
das wahre Greinmeicherla namens Weinsteiger erinnern, der nach
dem 1:1 im Hinspiel der vergangenen Saison in Nürnberg vor
laufenden Kameras fast geheult hat, weil die Clubspieler sich
erdreistet hatten, den ach so heiligen Herren aus Norditalien
statt Begleitschutz beim Torschuss einen erfolgreichen, fairen
Zweikampf entgegenzusetzen?
Nach etwas über einer Stunde war das Bollwerk um Heiner
Schäfer dann leider doch machtlos und ermöglichte den
Kopfballtreffer von Franck Ribery, kurz darauf stand die
Clubabwehr beim Solo von Robben – möglicherweise auch aus Angst
vor einem weiteren Elfmeterpfiff den Herrn Dingert – Spalier.
Aber hey, ein couragierter Auftritt unseres Teams, alle zogen
an einem Strang. Nicht so ein blutleerer Auftritt wie noch vor
einigen Monaten! Und das macht Hoffnung, jedoch muss jetzt
gegen Augsburg am kommenden Samstag ein Dreier her, dann liegen
wir wieder im Soll.
Was bleibt sonst noch? Dritter Alutreffer von Ginczek im
dritten Spiel, Wiesehahn können auch Matchplan, neues
Spielsystem mit 4 Außenverteidigern und die Tatsache, dass auch
mit der höchsten Ballbesitzquote seit Feststellung durch die
DFL nur Einzelaktionen die Clubdefensive überwinden konnten.
Dann warten wir mal ab, es gibt ja noch ein Rückspiel… Wäre
auch mal an der Zeit, mit noch niedrigerem Ballbesitz mal ein
solchen Spiel zu gewinnen! Ach nein, dann wird ja wieder
geweint an der Isar…
Shultzie
"Das schlimme ist ja, dass der Verlag den Slogan mit dem „großartigsten Fußballverein der Welt“ bei allen Vereinen anbringen und alle Bücher von diesem Jörg Heinrich geschrieben sind. Das ist aber nicht dieser ehemalige Nationalspieler, oder? ;-)" Shultzie
"Wenn die ein Buch brauchen: 222 Gründe gegen die Bauern, ich bin bereit!" Don Ewaldo
GLUBB: SO WAR DER ZWEITE SPIELTAG, 18.08.2013 FCN - TANTE HERTHA: 2:2
Wenn der eigene Sohn Geburtstag hat und als Geschenk seine
neue Dauerkarte (dieses Jahr ohne Felder für Relegationsspiele
zum Abzwicken) am Eingang Nord in den Leseautomaten steckt,
erwartet man für ihn an seinem Freudentag schon ein schönes
Spiel. Ganz so schön war es dann nicht, aber mit Hängen und
Würgen gerecht. Letztendlich. Punkt. Punkt vor allem, weil man
das Wort Gerechtigkeit und dazu die Leistungen von Schiri
Winkmann und Konsorten nicht in einem Satz stehen lassen darf.
Da schwillt mir schon der Kamm, wenn man dann auch noch am
nächsten Tag in der renommierten Regionalzeitung von
"unglücklicher" Leistung des Pfeifenmannes liest, und dann dort
auch sonst noch hochgradig um den heißen Brei herum geredet
wird. Ist das Beschwichtigungsjournalismus, oder sitzen da
Männer mit Eiern am Computer?
Man muß nicht einmal die Fanbrille aufhaben, und ich stehe ja
auch nicht auf dem Platz und weiß, es ist alles so schwer...
Aber wenn ein Spieler wie Baumjohann im Gesicht von Pino
herumfummelt, dann gehört sich da nach dieser Tätlichkeit
gleich Rot gezückt und nicht beide Spieler verwarnt. Anders
herum: Was allein Kyo nach jeder Ballannahme umgesenst wurde,
oder Ginczek oder... Diese Reihe ließe sich beliebig
weiterführen. Warf sich ein Herthaner aber theatralisch aufs
Grün und wälzte sich im scheinbaren Todeskampf, gellte sofort
der Hinkmann-Pfiff und die gelbe Karte wurde hinterher
geschoben. Und zwar nicht wegen der Schauspielerei an die
Greinmeicherla aus Westberlin, sondern gegen den Glubb. Am
besten auch genau dann, wenn wir gerade im Spielaufbau waren.
Das ganze war so dermaßen offensichtlich, dass man es hinterher
als Lehrfilm hernehmen könnte, wie man ein Spiel rafatisieren
kann. Ganz ohne Hetze: Es gibt auch Schiris, die hinterher
ritterlich zugeben, hier oder da falsch gelegen zu haben,
und denen gilt mein vollster Respekt und jegliche
Vergebung.
Zurück zum Gleichstellungsbeauftragten-Quartett in Gelb. Das
mit dem Überparteilichkeit der DFL sah man ja am Vortag bei
unserem nächsten Gegner, den "Bauern di Munchen" (O-Ton Pepsi
Cola, pardon, Guardiola). Nach dem Spiel legte der sonst immer
sehr gefasste und fein sarkastische Armin Veh aus Bankfort im
Interview noch eine Schippe oben drauf und war nicht nur wie
sonst extrem ironisch, sondern extrem sauertöpfisch angepisst.
Warum sich die DFL da auf ein derartiges Niveau herabläßt...
lassen wir es, sonst fällt hier noch der aus der topfairen
Formel 1 bekannte Begriff "Stallorder". Nur ist die hier nicht
Rennstall- sondern Vereins- und reglementübergreifend.
Abgepfiffen wird also erst, wenn die Bauern gewonnen haben,
oder lieber früher, wenn die Rot-Schwarzen am Ende noch fast
gewinnen würden. Fazit zum zweiten Gegner auf dem Platz in
Gelb: das Spiel hatte ein G'schmäckle, Amigos!
Voll des Lobes: Die gesamte Glubbmannschaft inklusive
Trainer umringt die Gäste und bedankt sich bei den vier
angereisten BVB-Fans, die als Unparteiische verkleidet in ihren
Dortmunder Vereinsfarben das Unentschieden und die
BVB-Tabellenführung für den Glubb heldenhaft festgehalten
haben.
Dritter Gegner am zweiten Spieltag war der Glubb sich selber.
Aber nur ein bißchen. Die Lehre aus den letzten Jahren: Ein 1:0
verwalten geht ins Auge und darf in der Bundesliga nur von
Gladbach und Lucien Favre zelebriert werden. Als der ziemlich
zertretene aber wie ein Löwe kämpfende Feulner von Wiesehahn
vom Platz im Tausch gegen Dagobert Chandler geholt wurde, und
dann der verdammte Mittelfeldgott Robbie Mak beim verlassen des
Grüns Alexander "das ewige Talent" Esswein abklatschte, flachte
das Nürnberger Spiel dann doch etwas ab und man signalisierte
eine gewisse Beamtenmentalität. Verwalten statt walten. Das
Geschenk nahmen die Schausteller im attraktiven Blau-Weißen
Streifenmuster gerne an und wollten uns wie die Eintracht als
Schießbude missbrauchen. Dazu noch ein Zitat aus unserem Gesang
beim verlassen des Stadions später: "Ohne Schiri gewinnt ihr...
nichts!"
Berkay Dabanli hat sich mittlerweile als echter Glücksgriff
entpuppt. Ist Zlatan Nilsson krank, steht Dabanli drin und
keiner hat so wirklich Angst, dass der seinen Job nicht genauso
gut macht wie Pelle. Nur das Tore schießen muß Berkay noch
lernen. Sein erstes in der Liga gelang ihm aber am Sonntag. Und
dann auch noch ins eigene Tor mit Brustabwehr nach Zuspiel
eines - igitt - Ex-Westvorstädters! Wir sind aber bei unserer
Nummer 24 sicher, nach soviel Pech am zweiten Spieltag wird er
unser neuer Wollscheidt, bleibt aber nach der Saison noch beim
Glubb und Bader winkt dann auch die 15 Millionen von Arsenal
ab, weil die einen Ersatz für den formschwachen Mertesacker
brauchen. Das haben wir jetzt mal ironierfrei für ihn (Berkay,
nicht Mertesacker) so bestellt beim Fußballgott.
Kommen wir zum wahren Gegner auf dem Papier und auch Platz,
den Mimen aus Berlin. In der Kurve wurden eigentlich ständig
Loblieder auf die Westberliner angestimmt, das zog sich von dem
abgewandelten "Berlin, Berlin, wir schmeißen uns nach Berlin"
(oder hieß es anders?) bis zum ganz unterirdischen Chorgesang,
in dem etwas schwarzes aufgehängt wurde. Habe ich aber nicht
mitgesungen. Hüstel. Auf jeden Fall klappte dieses auskontern
wie gegen Fraport - wie die Stadt am Main laut Trikot jetzt
glaube ich heißt - gegen die Glubberer nicht so richtig. Auch,
wenn deren Automatikhebel auf "Neutral"-Stellung steht. Mal
parierte Heiner im Tor, mal die Verteidigung. Das das
Verteidigen auch schon im Sturm beginnt, lohnt sich. Immerhin
hatte unser 11er-Daniel schon beim Führungstreffer den Ball
nach Verlust nahe Mittelkreis von Tante Hertha wieder
geholt, und den Ball gleich vor dem obligatorischen Umsensen
noch schnell aufgelegt. Auf Josip "Dirmitsch" Drmic, der im
Gegensatz zu manch um 1,5 Millionen billigeren Spielern aus
seinen Fehlern lernt und die Kirsche einfach reinhaut. Zum 1:0,
präsentiert von "Willkommen in der ersten Liga, Hertha!".
Der sogenannte Jetlag-Freistoß (Bild) von Kyo, in Japan
sagt man dazu: "Der Regenbogen im Morgentau, der am Ende immer
länger wird".
Ein kurzer Wunsch an die Stadiontechnik. Macht doch bitte bei
der neuen Torhymne die Lautstärke so, wie wenn die beiden
Stadionsprecher etwas sagen. Bei denen hört man bei uns in
Block 5 nämlich gar nichts. Ich weiß nie, was Guido oder Martin
da gerade so sagen. Das komische Liedchen nach dem Tor kenne
ich nicht, hört sich nach Ballermann an, und auf Malle sind wir
ja nicht. Klar, man kann es eh niemanden Recht machen. Vor
allem nicht in Franken. Wir schlagen eine salomonische Lösung
vor. In Bremen ertönt nach einem Tor tief und sonor ein
Schiffshorn. Bremen ist Hafenstadt, da kennt man das. Laßt doch
in Nürnberg ein typisches fränkisches Geräusch laufen.
Ungeeignet: Das knusprige Zerspringen der Kruste, wenn man sein
Schauferla anschneidet. Oder das Brutzeln von Broutwerscht auf
dem Rost über knisternden Butzlküh'? Das Geräusch, wenn eine
Kolb-Bretzel bricht. Spaß beiseite: Von Nürnberg in die
Westvorstadt fuhr die erste deutsche Eisenbahn, wie wäre es mit
dem sonoren Zischen und Fauchen einer Dampflok, die langsam
Fahrt aufnimmt und wo dann ganz tief das Horn bläst? Kostet
keine Gema und die ganzen älteren Dauerkartenbesitzer kennen
das sogar noch. Asoziiert zwar nicht jeder mit Franken, aber
das ist schmerzfrei wie das Bremer Schiffshorn.
Fazit: Wieder einmal gilt der Dank Herrn Bader, der 10
Millionen aus England für Kyo ablehnt, der dann einen Punkt
rettet. Dank an die Mannschaft, die mittlerweile auch erste
Halbzeit spielen kann. Und gekämpft hat, als ginge es in die
Revanche gegen Sandhausen. Und Dank dem Schiri, der dem Gast
aus der Hauptstadt wenigstens noch ein bißchen
Bundesligaromantik mit seinem Elfer gelassen hat. Komisch nur,
dass das Schiriquartett unter Regenschirmen in die Kabine ging.
Bei uns in der Nordkurve hatte es gegen 17:30 Uhr nicht
geregnet! Respekt an fast alle Spieler und vor allem Pino, der
im richtigen Moment Kreide gefressen hat, nämlich als er nach
dem Spiel zu seiner großen Liebe A. Baumjohann befragt wurde.
Nicht zu vergessen auch den Stadionversorger, der mit einem
Bierpreis von 3,90 mittlerweile auch fast Hauptstadtniveau
erreicht hat. Jungs, die 4 EUR-Hürde nehmt ihr noch bis zur
Winterpause!
AUSGEWÄHLTE STIMMEN ZUM SPIEL
Jos Luhukay (Hertha-Trainer, erfindet auf
fcn.de die erste zweite Halbzeit): "Wir hätten auch in Führung
gehen können. Wir waren in der ersten zweiten Halbzeit
überlegen, deshalb finde ich den Punktgewinn für den Club
schmeichelhaft."
Daniel Ginczek (11, findet die richtigen
Worte): "Wir haben jetzt zweimal unentschieden gespielt und
sind damit noch ungeschlagen. Da gibt es andere Mannschaften,
denen es schlechter geht."
Javier Pinola (früher Argentinier, jetzt
Franke): "...wir müssen uns auf das Spiel gegen Bayern
konzentrieren. Das ist für uns in Franken ein ganz besonderes
Spiel."
Stefan Effenberg bei Sky90 über Pinos
Gegenspieler Baumjohann: "Perfekt von Pinola. Allererste Sahne,
sich so zu verhalten, anstatt sich auf dem Boden zu wälzen, wie
es viele andere getan hätten!"
Bild.de: "Jetlag-Japaner schlenzt Hertha von
der Spitze"
10.08.2013 TSG 1988 HOPPELHAUSEN - FCN: 2:2
Man hat es nicht einfach in Rothenburg ob der Tauber. Unten das Taubertal-Festival, oben in der Stadt herrscht der FCB. Nachdem das "Guckloch" keinen Fernseher mehr hat (O-Ton Wirt), finden in der historischen Touristenmetropole keine öffentlichen Übertragungen von Glubbspielen mehr statt. Der Wirt im sogenannten "Rock Café" lacht einen dafür laut aus, wenn man vorher nach der Übertragung fragt, "da sind zuviele andere Fans hier. Wer ist denn schon Glubbfan?" Gut. Nein, schlecht. Immerhin Konferenz, auch wenn die Kneipe zur Hälfte mit Glubberern voll ist. Der Rest BVB, ein Bauernfan, und ein paar, die sich nicht trauen, preiszugeben für was sie stehen. Tja, die Konferenz. In der bekam man dann zusammen gerechnet zehn Minuten Glubb zu sehen, weil die ganze Zeit nur Tante Hertha gezeigt wird und ständig "Tor in Berlin" reinkommentiert wird. Unser rasende Roland hingegen fuhr nach Hoppelhausen, hier sein Bericht.
Nach dem Pokal schon wieder in den Kraichgau –
dieses Mal zum Traditionsverein
Nur 6 Tage nach dem erfolgreichen Pokalfight in Sandhausen -
im Gegensatz zur Vorsaison erreichten unsere Helden schließlich
sogar das Elfmeterschießen, und das bei einen Zweitligisten (!)
- ging es schon wieder die rund 180 km durch Altfranken in den
Kraichgau zum geliebten Badener Traditionsverein.
Na gut, selber schuld, hätte der Clubb vor knapp vier Monaten
im modernen Sinsheimer Fußballtempel gewonnen, die TSG würde
jetzt in der 2. Liga hoppeln und Montags bei so Vereinen wie
Färdd antreten müssen.
Im Gegensatz zum letzten Spiel im Frühling gegen Hoffe war es
jetzt mindestens 20 Grad wärmer und Fan kam dank sonnigen
Platzes schon vor dem Anpfiff ins Schwitzen. Im Unterschied zur
letzten Begegnung wurde unser "Heiner" Schäfer schon zum Start
des Warm-up-Programms von den Ultras mit frenetischen Applaus
begrüßt - was hat sich seit April geändert, dass aus einen
Pfeifkonzert eine begeisternde Begrüßung wurde? Heiner dankte
später beim Spiel mit einer überragenden Leistung, gewohnt
sicher wechselte er zwischen souveränem Ballfangen und
spektakuläre Faustabwehren.
Das Stadion war aber nicht nur deutlich wärmer, sondern war
unter dem Dach mit Fahnen aus der Region bestückt. Die
Fanfahnen selbst, die das Einlaufen der Teams begleiten, sind
mit Sponsorenwerbung versehen, so viel Tradition muss sein! Im
Gästeblock waren dagegen die gewohnten Schwenkfahnen zu sehen.
Schön dass diese und die Schwenker die Sommerpause überstanden
haben.
Nach wie vor sind die Stadionhymnen nur scheußlich. Mit ätzenden Texten wie "und darum schwörst du ewige Treue auf unseren Dorfverein". Passend, dass die Texte dazu auf der Anzeigentafel von "Draht Mayr" präsentiert werden. Kein Wunder, dass dem AOK Ball schon vor dem Spiel die Luft ausging.
Kurz vor Anpfiff gab es noch eine Choreo der Dörfler, "Denker"
"Lenker" (sollte wohl den Gründer und Finanzier des
Traditionsbundesligisten Hopp darstellen) "zurück zu den
Wurzeln" war zu lesen. Will die TSG sich etwa wieder auf das
Turnen konzentrieren? Passend antworteten die Ultras mehrfach
"Dietmar Hopp, Sohn einer H...." Die akustische Schmähabwehr
der Hoppelhausener mittels aufgestellter Lautsprecher blieb
aber diesmal aus. Fand sich wahrscheinlich kein Sponsor
dafür.
Unser Clubb begann trotz dieses grausamen Vorprogramms recht
flott und die Hoffenheimer Abwehr wackelte. Nachdem aber
insbesondere Gebhart und Mak, letzterer knüpfte nahtlos an
seine gewohnt schwachen Spiele zu Saisonbeginn nach jeweils
guter Vorbereitung, an, durch schnelle Ballverluste auffielen,
hatte die Heimelf nach und nach mehr Chancen. Zwangsläufig fiel
nach einer Ecke in der 35. das Gegentor. In den letzten
Sekunden der 1. Halbzeit erhöhte Hoppelheim auf 2:0, indem der
Ball hinter der Linie wieder nach vorne hüpfte. Nachdem unser
"Heiner“ aber nach einigen Schrecksekunden einfach clever
weiter spielte, staunte Schiedsrichter Kinhöfer ...und vergass
das Tor zu pfeifen.
Zum Trainer. Der fast einhellige Pausentenor in der Kurve war,
"in München sitzt ein anderer auf der Bank!". Unser Wiesehan
wechselte also zur Halbzeit und brachte Mike the Frantz und
Josip "Schweizer" Drmic für Mak und Gebhart. Hoppelheim
registrierte dies zunächst nicht und schoss in der 51. das
2:0.
Jetzt endlich merkten die Kraichgauer die Einwechslungen.
Linksverteidiger Markus "Alladooch Annafest" Feulner, für den
nachvollziehbar nicht aufgestellten Chandler aufgeboten,
spielte jetzt viel offensiver, setzte sich durch und flankte
toll auf Frantz der nur 3 Minuten später zum 1:2 einköpfte. Ob
bei Mike nun im fünften Jahr der Knoten endlich platzt? Kurzer
Nachtrag zu Feulner: Der war nicht saufen auf dem Annafest
sondern ging gemütlich mit Familie am letzten Tage, Montag, zum
Essen und war um 18 Uhr schon auf dem Heimweg. Nicht dass es
danach wieder heißt... das übliche.
Zurück zum Spiel. Weitere 3 Minuten später passte Drmic auf
Goalgetter Ginczek und - kaum zu glauben - nach zwei
Stürmertoren war das Spiel in wenigen Minuten gedreht. Die
Stadionregie versuchte mittels Verkehrsmeldungen der
umliegenden Autobahnen das Geschehen zu beruhigen. Vergeblich.
Es entwickelte sich ein tolles und spannendes Spiel, bei dem
beide Mannschaften mehrere Chancen zum Siegtreffer hatten. In
den letzten Sekunden hätte Drmic so seine gute Leistung krönen
können, allerdings wäre das 3:2, auch gegen so einen Verein,
unfair gewesen. Also legte der pflichtbewußte Schweizer lieber
dem Gegner den Ball quer, statt forsch zum mitgelaufenen
Dabanli zu passen.
Noch zwei Sätze zur Stadionregie. Wenn nach jeden Foul "Wir
wünschen gute Besserung - AOK" eingeblendet wird, ist dies fast
zynisch! Nett dagegen der Stadionsprecher nach dem Abpfiff, der
nicht nur Applaus für die Blauen fordert, sondern "Applaus auch
für die Roten, die Nürnberger kämpften sich toll zurück". Das
macht den Retortenverein aber auch nicht symphatischer.
Letzte Anmerkung, obwohl von japanischen Girlies wie ein
Popstar unterstützt, spielte Kiyotake nicht so, dass sich die
Angebote aus England deutlich erhöhen werden. Wir können uns
also zurücklehnen.
Roland Hornauer
4.8.2013 POKAL, SV SANDHAUSEN - FCN: 4:3
Der Bembers war auf hundertachzig. Erzählte er uns neulich. Hatte am Vorabend einen Auftritt und kam spät heim. Verschlief den halben Tag und schälte sich dann doch aus dem Bett um in der Kneipe das Pokalspiel "vom Glubb" zu schauen. Ihm ging es wie uns allen. Er fragte "Wos worn eitz des? Wos wor denn dess? Aff hunderchtzich wor' I!"
Unser Shultzie wollte sogar einen offenen Brief an Timothy
Chandler schreiben...
"guten tag herr chandler!
haben sie ihre ringkampfeinlage mit dazugehöriger
spielteilnahmeverweigerung auf der reservebank in hoffenheim
noch einmal reussiert? das war doch ein graus im boggal,
oder? die ersten 10 minuten noch gedanklich in der kabine, dann
haben sie am spiel teilgenommen und nach dem 1:0 haben sie
kollektiv als mannschaft das fußballspielen eingestellt... ich
hatte ja in der verlängerung damit gerechnet, dass kurz vor
ende der rakovsky für unseren heiner kommt. aber da haben pinos
wadenkrämpfe leider nen strich durch die rechnung gemacht."
Bericht gibt es keinen, wir sind stinkert!
FCN: SONNTAGSAUSFLUG NACH SELIGENPORTEN AM 7.7.2013
Wer glaubte, das Testspiel gegen den Oberpfälzer Regionalligisten SV Seligenporten würde zum sonntäglichen Nachmittagsspaziergang, sah sich als einfach gestrickter Glubbfan doch etwas getäuscht. Ich nicht, auch als Blonder. Zumal sich der Glubb ja traditionell gegen unterklassige Vereine etwas schwer tut, so konnte man das Spiel bei sengender Nachmittagssonne gut als Generalprobe gegen beherzt auftretende Gastgeber wie etwa Havelse im letzten Jahr oder der diesjährige Pokalgegner Sandhausen auf Augenhöhe sehen. Seligenporten hat nicht nur einen alten Bahnhof ohne Abfahrtsgleise, auch die Bauern taten sich vor Monaten hier ziemlich schwer gegen den Viertligisten.
Ein Kompliment also an die von Trainer Florian Schlicker
(der auch schon beim Glubb und der Westvorstadt Dienst tat)
taktisch gut eingestellten Klosterer, wie Seligenporten
regional gerne genannt wird. Ein Kloster und ein paar Häuser
herum sagt man im Jargon. Am Ortseingang nach Neumarkt steht
gleich ein 5m-Mast mit Bauernfahne dran als Gruß an anreisende
Glubberer. Die "MAR Arena" hingegen ist ein großes
Funktionsgebäude und ein Platz mit Haupttribühne, rundherum
Erdwälle als künftige Tribünen, geparkt wird auf den Äckern um
den Platz. Alles ist noch im Bau, was das Umfeld des kleinen
Stadions den Charme einer Bauschuttdeponie gibt.
Sprecher Ali vergißt auch nicht zu erwähnen, dass man sich via
Dauerkarte hier den exklusiven Sitzplatz inklusive Schatten und
Überdachung für die kommende Saison exklusiv "mieten" kann. Zum
Wurststand hat man hier nur zehn Schritte und wird flott
bedient. Vier im Weckla für 3 EUR, halbe Wasser für 2,50 sind
OK. Die Würstel kommen mir aber fast wieder hoch, als nach dem
Spiel der Liefer-LKW von "Howe" vor dem Platz parkt. Die Firma
von Wurst-Uli. Übrigens: Man merkt, dass man in der Oberpfalz
ist, wenn die "Elf" als "Ölf" ausgesprochen wird. :-)
Vor dem Anpfiff wurde auch schön die SVS Hymne gespielt und
die abgespielte CD leider nicht angehalten. Zum Gruß für die
Gäste aus Nürnberg lief dann der Anfang von "Stern des Südens",
einem ekelhaften Song über einen Verein aus Nordtirol. Besser,
man hätte die örtliche Blaskapelle das erledigen lassen, die
ebenfalls aufspielten. Die erste Halbzeit verlief dann sehr zäh
für den Glubb. Mit dem angestammten "Seniorenpersonal" ohne
Pelle, Mad Dog, Peki, Kyo, Mak und Frantz ging nicht sehr viel.
Bei den Klosterern fehlte Goalgetter Rosinger. Haha. Der spielt
ja bekanntlich beim FCN II. Ansonsten mußten die Viertligisten
im Frühling tüchtig Spieler abgeben, die Mannschaft um
Mittelfeldtechniker Dominik Stolz (Ex-FCN II) präsentierte sich
trotzdem sehr diszipliniert und konterstark bis auf den
Abschluß.
Einmal knatterte der Ball sogar gegen den Pfosten von Raphael
Schäfer, während seine Feldspieler vorne ihre Chancen meist
gepflegt 15 Meter neben das Tor setzten. Wenn sie nicht durch
die SVS-Spieler vorher schon unsanft gebremst wurden. Selbst
ein Mendler, der normalerweise den Gegenspieler auch auf einem
Kanaldeckel ausdribbeln kann, küßte öfter den trockenen Rasen
der O-Pfalz. Das Ergebnis hätte locker 2:3 heißen können, das
"zu Null" für den Glubb war schmeichelhaft aber letztendlich
tendenziell verdient. Doch uns interessieren in erster Linie
die neuen Spieler, oder? Und die Routiniers...
Rapha klärte oft und hielt das "zu Null"
fest.
Die Routine heißt Raphael Schäfer. Trainer Wiesinger ist ja
eher ein stiller Zeitgenosse, hierfür ist sein Vertreter
Schäfer aber sein vollwertiges Sprachrohr auf dem Platz. Den
Rapha hörte man mit dem Anpfiff je nach Wind bis Allersberg
oder Neumarkt. Die ersten zehn Minuten blökte Rapha seine
Vorderleute derart laut zur Ordnung, dass die heimischen
Zuschauer doch etwas eingeschüchtert still hielten. Und der
zweite Routinier war auch ganz der Alte. Man sah einen Pino in
bester Form 2012/2013 as usual. Offensiv ganz nett bis er
stolpert, defensiv... hmm... sagen wir es so: Da er vorne viel
mitmischte und einmal sogar beherzt einen Ball mit 60 km auf
das Tor "ballerte", hechelte er in der Sommerhitze seinen
zugeteilten Mann öfters hinterher. Vielleicht übernahm sein
Vertreter hinten ja den Mann auch nicht...
Platte hingegen war da in der zweiten Halbzeit schon aktiver
und zeigte eine solide, schnörkellose Leistung. Chandler
hingegen zeigte Willen, aber der Ball ist nach wie vor nicht
unbedingt sein bester Freund. Das sah man vor allem, als in der
zweiten Halbzeit der für sein Alter extrem abgezockte,
spritzige und spielstarke Angha tüchtig Alarm auf seiner Seite
machte und auch noch relativ platzierte Flanken gab. Esswein
hatte es schwer gegen bremsende und rustikale Gegenspieler, ob
er zu wenig Bälle zugespielt bekam oder zuviel gockelte,
behalte ich mal für mich. Ein ruheloser Aktivposten mit viel
Biß hingegen war eindeutig Daniel Ginczek. Links, rechts, ab
durch die Mitte und immer den Abschluss suchend, ich dachte
jede Sekunde daran, wie gut das tut, so einen Spieler jetzt
beim Glubb zu haben! Sorry Tomas, falscher Verein.
Die Abwehr offerierte durch taktisch gut stehende Gegenspieler
das übliche Leid. Immer der selbe Spielaufbau. Stark (spielte
statt KorKorczowski solide bis gut und durch!) links zu Pino,
der nach vorne und bei Esswein war dann meist Schluß. Oder
Dabanli (spielte auch durch) nach rechts zu Chandler, der immer
zu Mendler, welcher dann von zwei Gegenspielern irgendwo zum
stehen gebracht wurde. Zwei, drei geschundene Einwürfe, dann
stand man vor dem Sechzehner und es gab mit Glück einen
Standart, aus dem dann ein Tor erziehlt wurde. Somit haben wir
das Hecking-Konzept ohne Glanz und Gloria der letzten Saison im
Prinzip wiedergegeben.
Da hatten die Klosterer das Nachsehen: 0:1 nach
Freistoss direkt von Gebhart.
Dass es auch anders geht, bewies die zweite Halbzeit. Gebhart
gab bis zu seinem schönen Tor (direkt verwandelter Freistoß)
den Kyo, Balitsch einen soliden aber leider nicht fehlerfreien
Simons. Für Gebhart kam Hlousek, der nach langer Verletzung
entsprechend vorsichtig agierte. Was aber dann kam, war eine
Augenweide. Sebastian Gärtner machte Dampf und ließ endlich
auch so etwas wie Mittelfeld passieren und in den Spitzen
rappelte es richtig. Ginczek knipste aus schwierigem Winkel zum
Endstand und was Stepinski, Angha, teiweise Weber und vor allem
Drmic dann dort vorne veranstalteten, läßt auf eine tolle
Saison hoffen. Da sprühte es vor Tordrang, Torhunger und
Spielwitz nur so und ich wünsche mir nichts sehnsüchtiger als
möglichst viele Einsätze dieser Raketen. Nur Rakowski hätte mal
eine Viertelstunde nach dem 2:0
Es ist eine verdammt harte und unsportliche Aussage, aber nach
dieser Vorstellung würde ich einem Pekhart, Esswein und
Chandler keine Träne nachweinen, wenn sie sich einen anderen
Verein ausgeguckt hätten. Und Kyo werden seine neuen
Vorderleute sicher noch tüchtig inspirieren. Also nix verkaufen
"De Japaner"! Fazit: Tolle Offensive! Die machen nämlich auch
was aus ihren Chancen, und rein gehen die auch irgendwann mal.
Der Ausrutscher von Drmic sei ihm verziehen. Schäfer auf der
Linie nach wie vor sehr gut.
Es spielten beim Glubb: Schäfer, Chandler (63. Angha),
Dabanli, Stark, Pinola (63. Plattenhardt), Feulner (72.
Korczowski), Balitsch (63. Gärtner), Mendler (46. Stepinski),
Gebhart (72. Hlousek), Esswein (46. Drmic), Ginczek (72. Weber)
und die Tore fielen beide um die 60. Minute herum. Mittwoch
spielt der Glubb in Lichtenfels.
EF
GLUBB RÜSTET WEITER AUF: JOSIP DRMIC KOMMT AUS DER SCHWEIZ
Spox, der Schweizer Blick und mehrere Medien berichten seit heute Mittag, der Wechsel des Schweizer Nationalstürmers Josip Drmic zum FCN sei nun vollzogen. Wie von Transfergott Martin Bader bei der Vorstellung von Mad Dog Pogatetz gestern schon leicht angedeutet, soll sich Drmic bereits von seinen Mannschaftskollegen verabschiedet haben und mit seinem Bruder unterwegs nach Nürnberg zum Medizincheck sein.
Hier die Originalmeldung aus dem Ticker von heute Mittag.
"04.07.13 13:53 DJN: SID/Fußball/Blick: Nürnberg holt Drmic aus Zürich
Fußball-Bundesligist 1. FC Nürnberg soll sich mit dem FC Zürich über einen Transfer von Stürmer Josip Drmic geeinigt haben. Die Ablösesumme liegt angeblich bei vier Millionen Euro.
Nürnberg (SID) - Fußball-Bundesligist 1. FC Nürnberg soll sich mit dem FC Zürich über einen Transfer von Stürmer Josip Drmic geeinigt haben. Die Ablösesumme liegt angeblich bei vier Millionen Euro. Dies berichtet die Schweizer Zeitung Blick. Demnach hat sich der 20-Jährige am Donnerstagvormittag bereits von seinen Teamkollegen in Zürich verabschiedet, am Nachmittag sollte der Medizincheck in Nürnberg stattfinden. Der Nationalspieler hat in 62 Spielen für den FCZ 18 Tore geschossen.
(END) Dow Jones Newswires
July 04, 2013 07:53 ET (11:53 GMT)"
Wird Zeit, dass die Saison wieder los geht und das Transfertheater langsam abebbt. So langsam wird einen nämlich der neue Kader des FCN unheimlich und man kann es kaum erwarten, die Jungs im Bundesligaeinsatz zu sehen.
P.S.: Willkommen Emanuel Pogo in Nürnberg, alle großen Österreicher beginnen mit "P": Prohaska, Pacult, Polster, Pogatetz und ääh.. P... P... Puntigamer!
16.6.13: TIMM KLOSE WILL NICHT MEHR GLUBBERER SEIN
Wenn nicht, dann gibt es Klose halt nur im Paket mit Pino für sieben Mio. :-) Klose kostete dem Glubb damals laut Transfermarkt 400.000 EUR. Deal?
Viele Fans befürchten aber auch, dass dem FCN so langsam wichtige Spieler abhanden kommen und auch der Nachwuchs geht momentan recht fleissig zu anderen Vereinen. Zuletzt wurde jetzt Julian Wießmeier zu Wehen Wiesbaden ausgeliehen. Zeitz ging ganz nach Paderborn. IV Ballas aus der zweiten Mannschaft wechselte nach Hangover.
Hoffentlich glücken also noch einige günstige Transfers, die sich hinterher als sehr glücklich erweisen. Außerdem hat der Teil der Mannschaft, der zuletzt neu dazu kam, die Gelegenheit sich jetzt im Rahmen seiner Möglichkeiten für höheres zu empfehlen. Also Spieler wie Ildiz-Mo, Mu, Dabanli oder Korczowski. In den letzten Jahren ersetzte sich jeder herbe Verlust beim Glubb mit etwas Glück durch einen meist gleichwertigen oder einfach anderen Spielercharakter.
Der Glubb hat "unersetzbare" Abgänge in der jüngeren Zeit immer gut kompensiert, warum sollte das jetzt nicht auch klappen? Man denke an Namen wie Wolf, Wollscheid, Gündogan, Galásek usw. Sogar Jahrhundertspieler wie Kennedy, Charisteas oder Tavares kompensierte der Glubb!
Ja und wenn wir jetzt keinen langen Lulatsch mehr als Innenverteidiger kriegen? Dann macht's halt der Pekhart für eine Zeitlang! :-)
Fazit: Der Glubb steht jetzt nicht unter einem Zwang, sondern kann rechtzeitig noch auf dem Transfermarkt reagieren. Dass Klose wie Wollscheid noch ein halbes Jahr bis zum Wintertransferfenster sehr ordentlich beim Glubb spielt, ist unwahrscheinlich aber machbar. Klose hat sich das sehr lange überlegt und spielt mit offenen Karten. Ob sein Plan aufgeht, wird er selber sehen. Je nachdem wie lange Hecking VW-Trainer bleiben wird und wer da sonst noch in WOB so alles in den Kader schneit. Den Kredit bei den Glubbfans hat er mit in die Waagschale für diesen Transfer geworfen und verzichtet jetzt schon darauf. Und Hecking hat den letzten Kredit in der Noris damit auch verloren. Damit müssen nicht wir leben, sondern die zwei Neu-Wolfsburger.
12.06.2013 GLUBB-SCHOCK! TIMMY SIMONS VERLÄSST DEN FCN NOCH VOR DER NEUEN SAISON
Simons, der nie durch markige Sprüche aber immer durch eine vorbildliche Leistung auffiel, wechselt überraschend zum FC Brügge, dem Verein, bei dem er groß geworden ist. Damit kommt neben dem wahrscheinlichen Klose-Verlust auf Manager Bader und dem Trainergespann noch ein Riesenproblem zu. Wie stopfe ich das Loch in der Mannschaft, wenn das Herz und die Lunge eines Vereins heraus gerissen wurden. Zum Glück ist noch etwas Zeit, die Sommerpause hat gerade erst begonnen.
HIER ZUR OFFIZIELLEN PRESSEMELDUNG AUF FCN.DE >>
Diese Meldung vom link hier als Text direkt:
"Der belgische Nationalspieler wechselt nach drei Jahren
beim 1. FC Nürnberg zu seinem belgischen Heimatverein FC
Brügge.
"Timmy Simons ist ein Spieler mit Persönlichkeit und
Erfahrung, der einen hohen Stellenwert innerhalb der Mannschaft
genossen hat. Seine vorzeitige Rückkehr nach Belgien bedauern
wir sehr", erklärte Martin Bader, Vorstand für Sport &
Öffentlichkeitsarbeit beim 1. FC Nürnberg, zur
Vertragsunterschrift des defensiven Mittelfeldspielers beim
belgischen Spitzenklub.
In Brügge erhält der 36-Jährige, der in der vergangenen
Spielzeit 2012/13 ältester Feldspieler der Bundesliga war,
einen Zweijahresvertrag mit Anschlussoption für einen Wechsel
in den Trainerstab des FC Brügge. "Timmy kam vergangene Woche
überraschend mit dem Wunsch auf uns zu, zu dem Verein zurück
gehen zu können, in dem er groß geworden ist. Wir haben alles
versucht, ihn zu halten. Aber der Lockruf aus der Heimat war zu
reizvoll", konkretisierte Martin Bader die besondere
Konstellation.
Ablösesumme für den 1. FC Nürnberg
Für den FC Brügge hat Timmy Simons in der Jupiler League
bereits von 2000 bis 2005 die Fußballschuhe geschnürt (182
Spiele, 27 Tore). Mit dem Traditionsverein feierte er zweimal
die belgische Meisterschaft (2003 und 2005) und holte 2004 den
Pokalsieg. "So eine Chance verbaut man einem verdienten Spieler
nicht", sagte Martin Bader. Im Gegenzug erhält der 1. FC
Nürnberg eine Ablösesumme, über die beide Vereine
Stillschweigen vereinbart haben.
Timmy Simons war im Sommer 2010 vom PSV Eindhoven nach fünf
erfolgreichen Spielzeiten für zwei Jahre an den Sportpark
Valznerweiher gewechselt und hatte im Jahre 2012 einen neuen
Zweijahresvertrag unterschrieben. Beim Club war Timmy der
"Dauer(b)renner". Trotz seines für einen Fußballspieler reifen
Alters bestritt er alle 110 Pflichtspiele (Bundesliga 102,
DFB-Pokal acht) von Beginn an und erzielte 14 Treffer für den
1. FC Nürnberg.
Würdiger Abschied
Timmy erklärte gegenüber fcn.de: "Es waren drei tolle und
erfolgreiche Jahre in Nürnberg mit den Plätzen sechs und
zweimal dem zehnten Rang." Obwohl er in Eindhoven regelmäßig
Champions League spielte, entschied er sich für den Club. "Das
habe ich nie bereut. Ich habe dem 1. FC Nürnberg viel zu
verdanken, auch, dass er mir jetzt die Möglichkeit gibt, zu
gehen."
Der 1. FC Nürnberg wird für Timmy einen Zeitpunkt finden, bei
dem er die Gelegenheit haben wird, sich gebührend bei den
Club-Fans zu verabschieden. "Darüber hinaus werden wir mit
Timmy freundschaftlich in Kontakt bleiben", ergänzte Martin
Bader abschließend.
Auf der rechten Seite haben wir euch zum Abschied nochmal die
besten Bilder von Timmy Simons aus drei Jahren beim 1. FC
Nürnberg zusammengestellt."
Quelle: fcn.de am 12.6.2013
GLUBB: PINOLA VERLÄNGERT BIS 2015, PLUS: UNSER SEMPFT ZUM SPIEL GEGEN WERDER.
Breaking News oder so. Heute um 15:13 Uhr meldet der Kicker, das Javier Pinola für weitere zwei Jahre beim Glubb unterschrieben hat. Er wäre dann nach Ablauf zehn Jahre beim Glubb. Wir sind uns sicher: Alles wird gut, und wenn er mal gerade nicht so proper spielt, wird er mental sicher auch wichtig für die jungen in der Mannschaft sein. Weiter mit dem letzten Spieltag, hier ist unser Sempft zum Spiel gegen Bremen und Wolfsburg...
UNSER SEMPFT ZUM GLUBB: SAISONABSCHLUSS AM 18.05.2013, FCN-SV WERDER: 3:2
Warum macht man eigentlich als Fan immer so eine Hektik, bloß pünktlich ins Stadion zu kommen, wenn eh meist die zweite Halbzeit beim Glubb die interessantere ist? Weil man Fan ist. Insofern gab es am letzten Spieltag ein scheinbar unwichtiges Spiel im Frankenstadion, dass jedoch in der zweiten Halbzeit zu unser vollsten Zufriedenheit endete. Tolles Wetter, volle Hütte, tolle Tore und nette mitgereiste Gastfans, die einen "netten" Gegner von der Weser unterstützten, dem kurz zuvor eine Legende -pardon - ein Leit-Schaaf verlustig ging und der als Verein auch noch eine völlig verkorkste Saison hinter sich hatte.
Verkorkste Saison: Das kennt man als Glubberer leider auch
zur genüge. Es ist gar nicht lange her, da mussten wir selber
zweimal in die Relegation. Insofern war der diesjährige
Spieltag eigentlich nur ein Test, ob sich die Mannschaft an ein
altes Gelübde erinnert und - weil der letzte Eindruck am
tiefsten anhält - ob sich manche Spieler die für die nächste
Saison empfehlen. Bei uns oder bei einem anderen Verein. Schon
die letzten beiden Spiele machten wir intern so unsere
Aufstellungen, wessen Weggang wohl am wenigsten schmerzen
würde. Wer das im einzelnen war, behalten wir mit Rücksicht auf
die Spieler für uns. Tatsache ist, dass Robert Mak in dieser
Saison so seine Phasen hatte, in dem ihn keiner vermissen
würde. Die letzten beiden Spiele aber kickte er so dermaßen mit
Zug zum Tor, dass er wohl auf Platz zwei rutschte der am
meisten gefoulten Spieler in unserem Kader nach Kyotake, der am
Samstag wegen "Müdigkeit" nicht im Kader stand. Das mit dem
Gelübde klären wir zur Halbzeit.
Meine persönliche Wish-List für den letzten Spieltag:
Volksburg verliert, wir gewinnen und Hoppelhausen steigt ab.
Nach dem Spieltag muss ich aber meine leise wachsende Symphatie
für den Bayern-Jäger Nr. 1, dem BVB leider wieder einstellen.
Wie wollen die denn die Chapignons werden, wenn sie nicht mal
einen Dorfverein vom Tabellenende besiegen? OK, Havelse war am
Saisonbeginn auch mal für unsere Profis eine Schuhnummer zu
ehrgeizig...
Alles wird gut am Schluß...
Den Preis für die schlechteste Frisur des Tages bekam dann
noch schnell der junge Vater Sebastian Polter mit Blumen
überreicht. Aus VW-Hausen ausgeliehen, verläßt er uns leider
gen Wolfsburg, das Prädikat "leider" vergeben wir aber nach
durchwachsener Saison aber nur heute, denn er erzielte ein ganz
ganz wichtiges Tor gegen seinen früheren und künftigen Trainer.
Stadionsprecher Guido Seibelt bekam dann auch einen
Blumenstrauss für zehn Jahre Freude und Leid am Mikro und
Alexander Stephan wurde in den Vorruhestand in Abwesenheit
verabschiedet. Er bleibt dem Verein aber an anderer Stelle
erhalten. Es könnte auch das letzte Spiel von Pino gewesen
sein, ich überlegte zuhause noch, ob ich die 25 anziehe oder
die 3. Entschied mich für Nilsson, was die richtige
Entscheidung war. Und was Pino angeht, siehe oben...
Kommen wir zum Spiel. Zunächst einmal gab es ein schönes
Zuschauer-Mitmachspielchen, in dem man der Gewalt im Fußball
(also abseits des Rasens) eine rote Karte zeigen konnte. Obwohl
wir ja gerne mitgemacht hätten, fanden wir in unserem
Nordkurvenblock keine dieser netten Souvenirs. Schade.
Mitmach-Choreo: Irgendwie klappte das am Unterrang nicht so richtig mit der roten Karte (siehe unteres Bild)... Die Choreos der Nordkurve klappen da besser!
Dann staubte es im Bremer Block in einem ekligen Grün, das wir sonst nur von Tasmania F. her kennen. Grund: Die Küstenkicker von der Weser hatten kurz vor dem Spiel zu einem völlig unwürdigen Zeitpunkt ihren Trainer Thomas Schaaf vor das Schott gesetzt und klopften wohl gerade den Grünspan aus den Klamotten. Oder war das Schimmel? Getrockneter Seetang? Schade auf jeden Fall für den sturmerprobten Trainer, dessen Kommentare all die Jahre zwar meist etwas spröde ausfielen, der aber zum Verein gehörte er wie anderswo irgendwelche Statuen vor dem Stadion. Werder ohne Schaaf ist irgendwie wie Ebbe und Flut, nur ohne Wasser. Oder wie er selber mal sagte, als man ihn auf eine bestimmtes Spiel ansprach: "Bei welchem Spiel war ich denn all die Jahre mal NICHT bei Werder?"
Was staubt grün und riecht nach Fisch?
Endlich wurde angepfiffen. Da die Zwischenstände aus den
anderen Stadien - in denen es noch um etwas ging - eingeblendet
wurden, verständigten sich beide Mannschaften auf ein
verhaltenes Freundschaftsspiel, um auch mit einem Auge den
spannenden Abstiegskampf der anderen via Ergebniseinblendungen
zu beobachten. Lediglich Kevin De Bruyne zeigte seinen
mitgereisten Fans, dass sie mit ihm wohl die
Nichtabstiegsgarantie bei Werder für die nächste Spielzeit
verlieren werden. Hoffentlich kaufen die uns nicht den Mak ab,
den der sorgte nach verhaltenem Anfang später für eine
Visitenkarte, die sich hinter der De Bruyne-Note nicht zu
verstecken brauchte.
Der rotgesichtige Belgier überlupfte dann auch unseren Heiner,
der am Samstag im BVB-Trikot das Tor hütete, und in der 37.
Minute sah mit dem 0:1 mal alles nach einer Verlängerung
unserer Serie aus. Und zwar die Serie, nach der das
Abschlußspiel im Frankenstadion meistens verkackt wird. Derweil
poppte die Toranzeige für andere Stadien auf wie beim Besuch
einer Gratis-Klingelton-Webseite, am laufenden Band wurde
sichtbar, dass die Bauern unglaubliche 3 Kisten kassiert haben,
dass Augsburg wohl nicht absteigen wird und ergo direkt Fürth
definitiv und wirklich sicher abgestiegen ist. Was ich nur am
Rande noch einmal erwähnen möchte... Plopp... Schale scheint
wohl gegen die Tannenzäpfle doch noch direkt in die
Champignons-Liga zu marschieren, und die ungeliebten Bankforter
Hessen bekamen von Heckings Geld-Belegschaft auch noch die
Hucke voll. Die Spätzle zeigten derweil, dass sie vom
Pokalgewinn so weit weg sind, wie Düsseldorf von einer
schlagkräftigen Bundesligatruppe.
In der Pause gab es dann gepflegte Langeweile, die
ausgefallene Lautsprecheranlage in der Nordkurve tat ihr
übriges. Niemand konnte das Gebrabbel verstehen, was da gerade
über die P.A. gelabert wurde. Ich wünschte mir derweil, dass
folgender oft verwendeter Satz in der Zeitung am Dienstag
stehen würde: "Die Pausenansprache von Trainer Wiesinger war
wohl eine besondere, denn..." oder "Das Trainerduo Wiesinger
Reutershahn hatte offenbar die richtigen Worte in der
Halbzeitansprache gefunden..." Ich denke aber, die Ansprache
hielt Mike Frantz, denn er erinnerte sicher an den kleinen
Zettel, der seit der Winterpause angeblich in der Kabine an der
Wand hängt. Auf der verkündete Dieter Hecking bei
Rückrundenstand in einer Gazette, dass Volksburg am Saisonende
auf jeden Fall vor Nürnberg stehen würde. Das Eigentor seines
Angestellten Rodriguez in Frankfurt kostete dem Werksverein
jedenfalls heute die dafür nötigen Punkte.
Seit zehn Jahren der Mann am Mikro im Frankenstadion:
Guido Seibelt vom Funkhaus Nürnberg, Radio Gong.
(Mitte)
Anpfiff zweite Halbzeit. Ich dachte an die Pausenansprache
oder den Zettel und es begann wieder ziemlich langweilig. Doch
dann platzte der Knoten. Ich hatte das richtige Trikot an, denn
Zlatan Nilssonovic zauberte sich einen eigenen Assist für die
Ewigkeit und köpfte nach einer Plattenhardt-Ecke (oder war es
Mak?) so an den Pfosten, dass ihm der Ball vor die Füße sprang
und vollstreckte seine eigene Vorlage. Nachdem der von Rainer
Adrion nicht nominierte U21-Nationalspieler Esswein eher blaß
blieb, zeigte der slowakische Nationalspieler Robert Mak das,
was er oft selber nicht weiß: dass er prima Fußball spielen
kann. Er war lange Zeit die treibende Kraft bei den Kontern und
krönte seine Gala, als er einen Bremer Verteidiger bei einem
Sturmlauf eiskalt tunnelte.
Zu gefallen wußte auch Niklas Stark. Was kaum jemand bemerkte
war aber, dass Timmy Simons zweimal gefährlich vor dem Bremer
Tor auftauchte. Meldungen über einen kleinen internen
Torjägerkanonen-Wettstreit unter den Verteidigern Simons,
Zlatan und Klose würde ich jetzt nicht als Fabel
hinstellen.
Mein persönlicher Fokus lange Zeit in der zweiten Halbzeit lag
aber auf Tomas Pekhart. Ich schaute einmal genau auf das, was
er eigentlich machte: Es war wie immer das gleiche umhertraben
ohne Biß, das man von ihm gut kennt. Er kann köpfen, er kann
den Ball über die Linie spitzeln, er kann Bälle halten, aber
warum kann er nicht mal kernig an den ballführenden Gegner ran
gehen, auf Fehler hoffen oder halt einfach mal mit dem Körper
signalisieren, dass er hier nicht 90 Minuten warmlaufen mimt,
sondern auch ein Tor will? Dafür wird immer behauptet, er
spiele in der falschen Mannschaft. Wer köpft denn dauernd nach
Standarts? Unsere Verteidigung. Torhunger zeigte dann aber der
Holterti-P. Und der ehemalige Jugend-Torhüter von Werder Bremen
traf ausgerechnet zu Ungunsten seines künftigen Trainers Dieter
H. ein wichtiges Tor mit der Rübe nach Eckball von, hüstel,
Robert Mak.
17:13 Uhr: Holterdipolter köpft zum 2:1.
Allerdings traf dann auch noch Tomas Pekhart zum wichtigen
3:1, indem er nicht wie vorher mit Polter zu spät auf den Ball
zurutschte. Die Vorlage kam von - hüstel - Robert Mak. Als
Pekhart die Mannschaft dann vor Jubel unter sich begrub, war
das schon eine rührende Szene, und zeigte, dass da unten trotz
all der Kohle sehr wohl ein Haufen Kumpels auf dem Platz
standen. Der grüne Youngster aus Belgien verkürzte dann noch
gleich im Anschluß auf 3:2 und die einzige schwarze Wolke am
himmelblauen Firnament war wohl die Tatsache, dass es im fernen
Duell Klopp gegen Hopp der gelbe Championsleague-Finalist nicht
geschafft hatte, zwei Tore Vorsprung als Rückversicherung gegen
Schiris und DFB gegen den unsäglichen Hoppelhausener Dorfverein
einzulochen. Das Rückspiel der Relegation gegen Lautern findet
dann für Hoppenhausen - by the way - auf dem Betzenberg statt.
Stürmer bei den roten Teufeln ist ganz am Rande übrigens Albert
Bunjaku, der mit 13 Saisontreffern Platz 6 der zweiten Liga
inne hat. Ein Wert, von dem Glubb-Stürmer noch träumen, da
ihnen ja die Verteidiger immer die Torchancen weg nehmen.
Platz 2 der Zweitligatorjäger hält übrigens ein gewisser
Daniel Ginczek von Pauli, der laut Presse in der nächsten
Saison beim Glubb stürmen wird. Wieder ein Spieler, wo ich
jedesmal nachschauen muß, wie der richtig geschrieben wird. Ich
behalte aber mal derweil mein Nilsson-Trikot und schreibe im
Zweifelsfall Daniel Grizmek.
Ewald Funk
UNSER SEMPFT: (11.05.2013): FORTUNA DUSELDORF – GLUBB 1:2
Auswärts in Düsseldorf - Clubb erreicht am
vorletzten Spieltag den Ausgleich zum 3:3
Kein schlechtes Ergebnis für den Auswärtssaisonabschluss!
Jetzt könnte eigentlich Ruhe und Zufriedenheit einkehren.
Eigentlich, aber wir sind ja beim Clubb, und drei Nürnberger
Torschützen ohne Gegentreffer heißen noch lange nicht ein zu
Null.
Die Anfahrt von Erlangen aus war gewohnt spannend, die
Regionalbahn nach Nürnberg um 6.28 Uhr - eigentlich viel zu
früh - hatte wegen Personen auf den Gleisen fast 30 Minuten
Verspätung. So war es eine glückliche Entscheidung, eher
aufzustehen und den früheren Zug auf der Dauerproblemstrecke
Forchheim-Nürnberg zu nehmen, denn ich kam gerade noch
rechtzeitig in der Noris an. Dort, von meiner erfahrenen und
rüstigen Reisegruppe erwartet, die nächste Überraschung: Aus
dem gebuchten ICE 1122 mit Reservierung im Wagen 1 wurde ein
Intercity, der mit den Wägen ab 6 startete. Kein Problem, die
Bahn denkt mit und die Reservierungen vom ICE Wagen 1-5 wurden
in den IC-Wagen 7 und 8 verlegt. Dumm nur, dass das
Zugbegleitpersonal erst ab Koblenz von dieser Entscheidung
wusste. So fuhren wir auf nicht reservierten Plätzen und
konnten an jeden Zustiegsort - die Schweizer sagen ja Bahnhof -
hektische und genervte Menschen, darunter offensichtlich auch
einige Sozialpädagogen und Lehrer beiderlei Geschlechts,
beobachten, die ihre reservierten Plätze mangels Wagen nicht
fanden.
Zwischendurch wurde natürlich die sportliche Taktik
besprochen. Schnell war klar, wir müssen verlieren und dann
bekommen wir am Abend von jedem Düsseldorfer in der Altstadt
Freibier ausgegeben. Die Saison ist ja eh gelaufen und schön
ist es auch wenn der Glubb durch Niederlagen gegen Düsseldorf
und nächste Woche daheim gegen die Fischköpfe die Abstiegsfrage
mitentscheidet. Die benachbarte Reisegruppe diskutierte dagegen
die Frage, ob „wir“ zur WM nach Brasilien fahren. Sorgfältig
wurden Pro und Contra abgewogen und was es sonst zu bedenken
gibt. „Da müssen wir sehr vorsichtig sein, da wollen unsere
Frauen mit“. „Mit unseren Frauen nach Brasilien, das ist ja wie
Perlen vor die Säue“, wurde analytisch auf hohem Niveau durch
die Jogi-Fangruppe diskutiert.
Mit 30-minütiger Verspätung wurde Düsseldorf erreicht, ohne
zusätzliche Verspätung die Hotelzimmer an der Kö belegt und die
proppenvolle U-Bahn, was tatsächlich eigentlich drei
Strabo-Garnituren sind, geentert. Am Rheinstadion,
zwischenzeitlich bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt, ist kein
Stadion mehr zu sehen. Die Massen laufen auf ein Gebäude zu,
das aussieht wie ein gut verkleidetes Parkhaus oder ein
Eigentumswohnungsklotz. Die Einlasskontrollen, wir waren nicht
im Gästebereich, sondern füllten wie zahlreiche, geschätzt über
10.000, anderen Glubberer, die Nord und Westtribüne, waren
schnell bewältigt. Danach ist man in einer Art „Turnhalle“. Der
komplette Stadionaußenbereich ist eingehaust, mit gutem Blick
auf die gläsernen Logen-Fressstationen. Irgendwie steril, sehr
modern aber ohne Geschichte und Atmosphäre.
Genau rechtzeitig zum Warmmachen war endlich der Block 135 in
dem Labyrinth gefunden, der Rheinländer findet wohl auch ohne
sichtbare Beschilderung seinen Platz. Wie immer als unser
Erster kam „Heiner“ Schäfer raus zum Warm machen und wurde
freudig und aufmunternd von den Fans begrüßt, „Du Arschl…. halt
halt amol wengstens an Bolln“ war der Tenor. Die Düsseldorfer
fingen hingegen beim Warmmachen ihrer Helden mit dem Singen an.
Trotz aller Sterilität, die Fangesänge sind im neuen, viel
engeren Rheinstadion deutlich lauter. Schnell entwickelte sich
ein Duell, gestartet von uns, „Hier regiert der FCN“ und fast
genauso laut und klug sowie phantasiereich gekontert „Hier
regiert Fortuna“. Während des Spiels sind die Fortunen Fans
zwar laut aber ihr Repertoire beschränkt sich fast nur auf
„Fortuna“ bzw. „Hei Fortuna“ und das ist halt zunehmend
nervig.
Im Stadion wird das trinkbare und für uns wahrlich wie
geschaffene Altbier Frankenheim ausgeschenkt, 3,80 Ömmers für
0,5l. Der Genuss dieses Stoffes wird allerdings durch
Frankenheims patriotische Bandenwerbung „mein Herz schlägt für
dich am Rhein… da kannst Du jeden in Deutschland fragen… F95
ist einfach nicht zu schlagen“ doch erheblich gemildert.
Zum Anpfiff ehrte die Düsseldorfer Kurve ihren Lumpi via
Choreo für Insider. Lumpi ist kein Hund, sondern der Spieler
Andreas Lambertz mit den Spruchbändern „4 Ligen… 10 Jahre… 295
Spielen“, großen Doppelhaltern und hoch gehaltenen Lumpischals.
Dachte mir: „S’ gibt nur einen Marek Mintal!“ Dann wurde
angepfiffen.
Es begann eine sehr fahrige Partie. Unser Clubb versuchte
schnell zu spielen, doch meistens blieb es beim Versuch.
Fortuna blieb ohne jegliche Chance. Lumpi machte ein Handspiel,
der Schiedsrichter war im Gedanken beim Altbier, Pfiff nicht
und unser Hanno Balitsch traf unbedrängt zum 1:0. Damit war die
Eigentorbilanz ausgeglichen, bislang verzeichnete Düsseldorf
zwei fremde Geschenk-Treffer, während Juanan, Latka und Lumpi
höchst selbst die bisherige Düsseldorfer Eigentorführung in
dieser Saison erzielten. 3:3 bei den Eigentoren ist also für
den Düsseldorfer Aufsteiger kein schlechter Wert.
Der Clubb, der in Deutschlands Stadt mit den meisten Japanern,
taktisch geschickt keinen Japaner - nicht mal Kiyo - einsetzte,
hatte zwar Chancen, doch diese wurden leichtfertig vergeben
oder durch unterirdisch sicheres Passspiel verschenkt. So ging
es mit 0:1 durch Diego Balitsch in die Pause. In der Pause
teilten sich ein Düsseldorfer und ein Nürnberger ein Pissoir:
„Wenn wir für euch schon die Tore schießen, können wir auch
gemeinsam in ein Becken rein pinkeln“. Fazit: Die
Halbzeitergebnisse aus anderen Stadien waren spannender als die
ersten 45 Minuten.
Fast könnte man schon sagen gewohnt überragend spielten unsere
Helden in der zweiten Halbzeit. Wir suchen noch im Nachhinein
verzweifelt nach dem Grund, was da wohl in der Kabine passiert
ist. Halbzeitansprache durch Wiese, er werde bei schwacher
Leistung alle Mobilnummern der Mannschaft auf Facebook stellen?
Straftrainingsandrohung am Schmausenbuck durch Reutershahn?
Bader mit der Drohung der Vertragsverlängerung für Pino? SMS
von Maly, man werde in der nächsten Saison Quälix verpflichten?
Oder fiel den Spielern siedend heiß ein, dass sie ja am
Saisonende VOR Heckings Wolfsburg sein wollten?
Druckvoll, bissig-aggressiv (geht es für Düsseldorf eigentlich
noch um was?), um jeden Ball kämpfend, schnell, direkt und
trickreich kombinierend wurde eine Chance nach der anderen
herausgespielt. Nach all den Chancen hätte Mendler fast einen
Hattrick erzielt und „Roberdla“ Mak die Clubbtorschützenliste
jetzt mit deutlichem Abstand alleine anführen können. Statt 8:1
traf aber nur der eingewechselte und als Linksaußen relativ
starke Plattenhardt sowie Mak zu einem deutlichen Sieg des
Glubbs. Wann haben wir eigentlich das letzte Mal auswärts drei
Tore erzielt und nach dem 0:1 das Spiel zu einen 2:1
gedreht?
In der sehr starken Elf fiel „Mike the“ Frantz durch eine sehr
kampfstarke Leistung, Roberdla durch viele tolle Dribblings,
die man eigentlich von Esswein erwartet (leider aber nicht
durch mehr Tore) und natürlich unser „Heiner“ Schäfer auf.
Letzterer gewann alle entscheidenden Duelle gegen unseren
Angststürmer, den früheren Födder Reisinger. Genial auch, als
er kurz vor Schluss einen harmlosen Ball sicher fing und mit
Ball zu Boden plumpste. Solche Safties sind im American
Football üblich, in der Bundesliga eher nicht, bringen aber
wertvolle Sekunden. Völlig unnötig, denn den Düsseldorfern
zitterten eh die Knie und ein Tor hätten sie auch in 11 Stunden
nicht erzielt. Ihnen lief einfach die Zeit davon, weil Nürnberg
sich auf sein Bundesliganiveau besonnen hatte. Auch
nennenswert: Dabanli, der durch seine rustikale Spielweise doch
langsam an längst vergessene Spielertypen wie Andy „die Axt“
Wolf erinnerte.
Erstaunlich: Trotz der grandiosen Überlegenheit des Clubbs ab
der 46. Minute geht kaum ein Düsseldorfer früher und nach dem
Schlusspfiff wird die Mannschaft auch nicht ausgepfiffen. Oder
war dies der F95-Fan-Respekt vor der Leistung des Clubbs? Die
Mannschaft ging natürlich artig in die Kurve, bedankte sich
kurz und Heiner gab das Zeichen zum Weg in die Kantine.
Eigentlich zu Recht, wer Heiner in Hoffenheim auspfeift, die
Mannschaft nicht anfeuert, dann daheim nach dem Leverkusenspiel
unser Helden wieder auspfeift, braucht nicht erwarten, dass
alles in Ordnung ist und dass groß mit der Kurve La-Ola-Wellen
angesetzt werden. Etliche Fans haben dies in der dritten
Hhalbzeit anders gesehen und trotz Auswärtssieg steht wohl der
nächste Ärger mit den Fans ins Haus.
Erfreulich die Endergebnisse des Spieltags, Zwischenstände
wurden im Stadion mit Rücksicht auf die Heimmannschaft nicht
vermeldet, Hoppelhausen hat verloren und Färdd kommt endlich
einmal in die Geschichtsbücher. 34 lauthals angekündigte
Bundesligafeiertage und tatsächlich daheim 17 Totensonntage,
der einzige Bundesligaverein ohne jeglichen Heimsieg. Ob man
hier schon von einem Fluch im altehrwürdigen Ronhof sprechen
kann?
In der dritten Halbzeit in der Altstadt gab es leider kein
Freibier. Verdurstet sind wir trotzdem nicht. Im Brauhaus
Schumacher war die Ernährung etwas sonderbar. Ein
Gourmet-Teller entpuppte sich als geröstete Blutwurst, Wienerle
und mehrere Bratwurstsorten auf Kraut mit Kartoffelbrei. Schön
war der Brauhaus Tipp des Folgetags, das wäre was für uns
gewesen, nämlich den Muttertags Lunch im Brauhaus.
Nach mehreren Lokalwechseln kam es zum letzten „Höhepunkt“. Am
Fenster beim Spanier sitzend, konnte laut Pressemeldungen
folgendes live verfolgt werden:
Kurz vor 23 Uhr sollen auf der Bolkerstraße "300 stark
alkoholisierte Problemfans des 1. FC Nürnberg ohne erkennbaren
Anlass gezielt die Auseinandersetzung mit der Polizei" gesucht
haben, heißt es in einer Pressemitteilung der Ordnungshüter.
Gesehen haben wir, dass etliche „Fans“ durch die Straße
rannten, dabei Stühle und Tische umwarfen und einige dieser
Gegenstände und Heizpilze gezielt in Richtung Polizei
schleuderten. Diese, gut ausgerüstet, war aber auch nicht
zimperlich. Was diese sinnlose Aktion in der Düsseldorfer
Altstadt sollte bzw. wie mit so was die wahren Werte des
Fußballs im Kampf gegen die Kommerzialisierung verteidigt
werden sollen, verstehe ich nicht.
Roland Hornauer, Aufhübschung Ewald Funk
GLUBB: 27.04.2013, HOPPENHAUSEN – FCN 2:1
Weiter im vereinsinternen Abstiegs- pardon, Abrisskampf. Der Glubb präsentiert sich in Hoppelhausen wie Barfuß Galiläa. Starker Tobak für den Fan. Fährt hin wie unserer Roland, opfert Herzblut, Geld und Hingabe und bekommt wieder mal unsere Dauerkrankheit serviert: Verschlafen der ersten Halbzeit. Wie viele andere treue Fans war er auch enttäuscht. Und wenn dieser unzufriedene „Mob“ aus Auswärtsfahrern berechtigt sauer ist, fährt denen dann der Verein übers Maul. Jeder Arbeitnehmer musste sich bei schwacher Performance in der Arbeit schon mal einen geharnischten Anschiss anhören. Das gilt natürlich nicht für unsachliche Kritik unter der Gürtellinie, aber man sollte sich als Mannschaft trotzdem mal damit auseinandersetzen. Nicht über die Form, sondern wie schlecht die eigene Leistung war, die solche Kritik hervor ruft. Denn in manchen Gesellschaftsschichten ist der Ton nun einmal rau, und diese Leute zahlen auch Eintritt im Stadion...
GURKENGEKICKE IN DER KÄLTE BEIM „TRADITIONSVEREIN“
Da fährt Fan Ende April zu den Badenern, erwartet deutlich wärmere Temperaturen und liegt komplett daneben. Je näher man kommt, umso stärker regnet es und umso kälter wird es. In Sinsheim, beim sogenannten Traditionsverein waren es dann 6 Grad, bei kaltem Wind, also gefühlte 0 Grad. Auch unabhängig von den Temperaturen waren die Frühlingsgefühle schnell verflogen. Der Plan war, unseren netten Nachbarn aus Färdd zu helfen, wir verlieren also freiwillig das Derby und gewinnen anschließend gegen die Färdder-Mitbewerber um einen 2. Ligaplatz: Hoffenheim, Düsseldorf und Bremen. Doch der schönste fränkische Plan scheitert wie immer an den doofen Färddern. Diese haben sich wohl komplett auf uns verlassen oder wollte Tasmania Färdd wirklich den Rekord mit den wenigsten Bundesligaheimsiegen haben? Schließlich vergeigten die Färdder am Freitag wieder ihr Heimspiel und der schöne Plan war nutzlos geworden.
Im
scheußlichen, mitten auf dem Acker stehenden modernen
Sinsheimer Fußballtempel gab es eine Neuerung. Während des
Aufwärmens wird der komplette Hintertorbereich durch ein
riesiges Netz geschützt. Kurz vor Spielbeginn wird dieses in
einen Korb verstaut und unter das Dach gezogen. Absolut
überflüssig, weiß doch jeder dass unsere Clubbheroen beim
Aufwärmen treffen und im Spiel dann eher das Stadiondach
abschießen. Das einheimische Liedgut verstärkte dann die
gefühlte Kälte. Zeilen wie „Lästereien und Neidereien, gehen
uns am Arsch vorbei“ passen nicht zu Erfolgsfans die nicht
einmal bei Abstiegsendspielen wie heute ihre Kleinarena füllen
können.
„Unsere“ Ultras setzten voll dagegen und hingen ein Transparent auf „Derbyniederlagen kann man nicht schön reden“. Zusätzlich verblüfften sie die Badenser Landbevölkerung, indem sie komplett auf Anfeuerungen verzichteten und zum Stimmungsboykott zusätzlich jeden Ballkontakt unseres überragenden „Heiners“ mit einen Pfeifkonzert begleiteten. Das sind halt echte Fans und tolle Unterstützer. Schade, dass es doch noch viele andere Clubberer gab, die Anfeuerten und das eine oder andere Mal „Ultras wir hören nichts“ riefen.
Beim
Einlaufen wurden erstaunlich viele Fahnen geschwenkt. Mehr
Fahnen als Hoffenheim Einwohner hat oder „Hurra, hurra, das
ganze Dorf ist da“ (dank an Christina für dieses Zitat). Sogar
eine Fahne eines Audi-Autohauses wurde geschwenkt. Wäre doch
was für unsere Nachbarn im Ronhof, eine Trollifahne zu
schwenken!
Der Stimmungsboykott unserer freundlichen und für andere Meinungen immer offenen Ultras war unnötig. Unsere Helden spielten so, dass nach 19 Minuten jegliche Stimmung flöten ging. Plattenhardt knüpfte an seine unterirdische Leistung in Augsburg an und über rechts kam ein gefährlicher Angriff der Hoffenheimer nach den anderen. Es war überraschend, dass erst nach elf Minuten das 1:0 fiel und in der 19. Minute erst das 2:0. Das hätte schlimmer werden können, als wie bei den Bauern!
Beim zweiten Tor verharrte Heiner bei einer langen, langen
Flanke auf der Linie, Balitsch tauchte ab und Salihovic bekam
ein Tor somit geschenkt. Ansonsten glänzten unsere Helden durch
Fehlpässe über Fehlpässe. Und der eingewechselte Goalgetter:
Holterdiepolter und die Kugel sind total verschiedene Welten,
die einfach nicht zusammen passen. Heiner, angetrieben durch
das Pfeifkonzert, machte durch rasche Abwürfe das Spiel viel zu
schnell für unsere überforderten Rastellis. Nur wenn Heiner
weit abschlug konnten wir wenigstens das Mittelfeld
überbrücken.
In der 58. verwandelte Simons einen Elfer, Casteels zog rechtzeitig seine Birne ein und die Traditionself bekam das Nervenflattern. Unnötig, das Spiel hätte bis zum 1. Mai gehen können und unser Clubb hätte keinen weiteren Treffer erzielt. Nachdem Augsburg gewonnen hatte ist Tasmania Färdd rechnerisch endgültig abgestiegen, die Nachbarschaftshilfe beim Derby war damit also völlig unsinnig.
Roland Hornauer (der ausdrücklich versichert,
kein Geld dafür erhalten zu haben, um freiwillig nach Sinsheim
zu fahren.
UNSER SEMPFT ZUM GLUBB: DERBY GECHEN KRÄUTER FÜRTH, 28.04.2013
Könnte uns jemand bitte den Pekhart abkaufen? Und jemand Herrn Kyotake fragen, ob er es eigentlich bemerkt, wenn 40.000 Zuschauer gerade zur Kernschmelze übergehen, weil er bei Rückstand in der 70. Minute immer schön langsam zur Eckfahne schlendert. Und hoffentlich erzählt Gebhardt der Mannschaft, wie es im Block war...
DIE KOLUMNE ENDE APRIL, DER WAHRE GLUBB
TSCHÜSS EUROPAPOKAL!
Was für bewegte Wochen im April 2013. Da schaffte es der Glubb doch tatsächlich in zwei Spielen rekordgespickte Sensationen zu präsentieren, und alles in zwei weiteren Spielen wieder bis auf die Grundmauern einzureißen. Fangen wir mit der tollen Aprilhälfte an.
Da war unser Polizist mit seinem Geldverein aus Golfsburg zu Gast in seiner alten Wirkungsstätte. Bereits zur Pause führte das grüne Zeug aus Westfalen mit 0:2. Zum einen traf dieser schnöde Brasilianer, zum anderen der Balkankicker I. Olic von der Bauern-Resterampe. Dann passierte das unfassbare. Der Belgier Timmy „Brehme“ Simmons zimmerte per Direktabnahme das Tor des Monats zum Anschlusstreffer in den Kasten, der Ball war wahrscheinlich sogar zu schnell für die Geschwindigkeitsmessung. Der Polizist tobte, denn auch er hätte gerne den belgischen Immobilienhai für ein letztes Amtsjahr vor der Frühpension und dem Rekord „ältester Bundeligaspieler“.
Auch Kyo hätte er sicher gerne, denn der tat, was er besonders gut kann und zirkelte einen Ball genau zu Zlatan Nilsson, der zum Unentschieden und Punktgewinn abrundete. Wann hatte der Glubb das letzte Mal zwei Tore aufgeholt? Das muss vor der Währung gewesen sein!
Gegen Tuchels Matchplan-Kicker passierten dann ebenso Wunder. Pino kassierte nach einem Schubser nicht einmal eine gelbe Karte, sondern „nur“ einen Elfer. Anschließend ein zweites Wunder, als Heiner „Elferkiller“ Schäfer den eigentlich unhaltbaren Elfer durch heftiges Pusten am Tor vorbei lenkte. Auch wenn der Glubb mal wieder pennte und Mainz überraschend in Gleichstand ging, sorgte Zlatan Nilsson für die glückliche Führung und den Endstand durch Doppelpack.
Dann kippte die Stimmung. Dahoam in der Arroganz-Arena war die Mannschaft auf seltsame Weise nur Begleitschutz für das Starensemble aus Erding-Süd und blamierte seine rührigen Fans, die Polizeikessel zum Trotz und zu erwartender Packung trotzdem tüchtig Geld ausgeben und auch noch jedes Mal freiwillig nach Schleißheim-Süd fahren. Seltsam unmotiviert das alles, nur Timm Klose konnte nach einer Gehirnerschütterung nur durch Heiner S. vom Feld gezogen werden, so motiviert war der Schweizer und wollte um alles in der Welt weiter spielen.
Und dann kam das wahre Derby. Man darf als Glubberer nicht gegen die Westvorstadt verlieren, vor allem wenn man vorher so großkotzige Sprüche fährt, wie manche Glubberer. Man darf aber erst Recht nicht zweimal gegen Zirndorf Ost verlieren, bei allem guten Willen des Schiris mit seinem seltsam grenzdebilen Gepfeife dazu, den Abstieg von Tasmania Hack noch etwas hinaus zu zögern. Das Verlieren gilt als Hochverrat, und wird mit wochenlangem Dauerbashing über Motzbuch, Twitter und alle sonstigen Kanäle nach dem Spiel geahndet. Es gibt Tage, da will der Ball einfach nicht drin sein, auch wenn J.B.O. es auf ihrer neuen Platte anders behaupten. Liebe Mannschaft ihr habt alles verspielt an Kredit von Euren Fans, die tapfer 15.000 EUR für eine Choreo sammeln, was einer von Euch hingegen in der Woche verdient. Schande, Schande, Schande über Euch!
Ewald Funk
UNSER SEMPFT: 13.04.2013, BAUERN - FCN: 4:0
Draufgehauen wurde ja genug auf die Mannschaft, also lassen wir das mit einem Spielbericht und begeben sich auf die Suche nach den positiven Eindrücken.
Da der FCN höchstwahrscheinlich nicht absteigt dieses Jahr, begänne jetzt eigentlich die Zeit für heimlich abwanderungswillige Spieler, sich zu präsentieren. Das gelang jedoch keinem der Spieler auf dem Platz, ist also positiv zu sehen. Nach dieser Vorstellung sank der Gesamtmarktwert der Glubbmannschaft wahrscheinlich genauso rapide, wie momentan der Goldpreis.
Toll auch die Leistung des Schiris Weiner, denn der sonst so oft gescholtene Unbayrische machte eigentlich alles richtig, und pfiff überlegt und fair. Auch Mike Frantz überzeugte für kurze Zeit und war nur durch eine Notbremse zu stoppen. Leider rettete der Bauern-Ersatzkeeper Starke durch eine sehenswerte Seitengesichtsabwehr seine Mannschaft vor dem drohenden Ehrentreffer beim darauf folgenden Elfer durch Simmons.
Warum schreibt eigentlich jeder, die Glubberer waren nicht motiviert gewesen? Also Timm Klose war sowas von motiviert, dass er nur durch Käptn Schäfer gehindert werden konnte, nicht mit Gehirnerschütterung weiter zu spielen. Und Kyotake nutzte seine Fernsehzeit auch durch einige kluge Dribblings, bevor er in der Regel durch drei Bauern in die Zange genommen wurde, die ihm das Spielgerät gleich wieder weg nahmen. Das war eigentlich die Taktik des Glubbs immer...
Pino kommt in der Rolle des Glubb-Dinos nicht zurecht und will einfach wieder heim nach Argentinien. Anders sind seine ständigen Schnitzer wohl nicht zu erklären. Nicht mal mehr Lust aufs wirkliche Derby gegen Buch-West nächsten Sonntag hatte er, den Gefallen eines angekündigten Kurzurlaubs auf der Tribüne tat ihm dann Weiner durch die zehnten gelbe Karte für Javier. Weiner tat somit auch vielen Kritiker des Gauchos einen Gefallen und so wird Plattenhardt wohl gegen die fahnenlosen Westvorstätter antreten. Könnte also ein Glücksfall für diesen sein, wenn er seine Chance nützt.
Michael Wiesinger hingegen beschönigte nichts und machte durch einen sehenswerten Auftritt im aktuellen Sportstudio wieder viel wett in der positiven Außendarstellung eines Vereins, die an diesem Spieltag wohl arg gelitten hatte. Nicht nur Glubbfans hatten nach dem Spiel nämlich die Vermutung, daß die Mannschaft das Match bereits von vorne herein abgehakt hatte.
Wenn da nicht die blöde Vermutung wäre, dass die Mannschaft auch das Heimderby gegen die "Blödel aus Fädd" mal wieder vergeigen wird, denn die haben nichts zu verlieren am Sonntag und warten nur darauf, uns noch einmal ein Bein zu stellen, bevor sich Kräuter-F in die zweite Liga verabschiedet.
Ich würde gegen die Westvorstadt an Wiesehahns Stelle mit der B-Elf antreten, das hat doch für die Bauern am Sonntag gegen den Glubb auch funtkioniert, oder?
EF
UNSER SEMPFT ZUM GLUBB: ZEN-FUSSBALL, ERGEBNISORIENTIERT UND EFFEKTIV. 07.04.2013, FCN-MAINZ, 2:1.
Trainer Tuchels Matchplan ging nicht auf. Das heilige Papier
wird von Tuchels Assistenten auf der Bank geführt. Hatte
eigentlich schon mal jemand die Idee einer Minikamera zum
ausspionieren desselben? Der Glubb machte das Gegenteil vom
Volksburg-Spiel. Nicht eine schlechte und eine gute Halbzeit,
sondern zwei, hüstel, bescheidene. Aber das sah nur so aus.
Denn die ansonsten konterstarken Mainzer kamen kaum über das
Mittelfeld hinaus, und schafften es auch nicht, wie sonst in
den ersten zehn Minuten gleich zwei spielentscheidende Tore zu
erzielen.
Nicht einmal, als ihnen der heftig um sich schubsende Pinola
Schützenhilfe gab, und sich komischerweise nicht einmal Gelb
oder Rot abholte, sondern „nur“ einen Elfer. Doch dann kam die
Stunde von Elfmetertöter Heiner Schäfer. Er war
spielbestimmend. Allein durch seine mächtige Präsenz schoss
Mainz am Tor vorbei, später schenkte er bei einem
Karnevals-Konter den Mainzer ein Tor durch zu forsches
Herauslaufen. Sie wiegten sich sicher, doch der vorher schon
erfolgreiche Zlatan hatte schon heimlich was dagegen. Dann
schießen wir halt noch eins!
Unser neuer Torjäger Zlatan Nilsson kommt beim sogenannten
Wiesehahn-System nämlich aus der Abwehr. Bei kaum einem Verein
schießen ausnahmslos die Verteidiger die Tore. Feulner,
Simmons, Klose, Nilsson. Denn die lassen sich im normalen
Spielfluss immer weit zurück fallen und gehen bei den
gefürchteten Standards nach vorne, haben keinen direkten
Gegenspieler zugeordnet und vollstrecken dann nach exakten
Vorlagen durch unseren japanischen Standart-Hausangestellten
Kiyo. Einmal eine chirurgisch präzise Ecke, einmal Freistoss
nach der alten japanischen Weisheit „Zen-wa isoge.“ (was soviel
heißt wie "Gutes ist am besten gleich getan."), und schon war
Mainz mit etwas Zeitschinderei in den letzten Minuten
geschlagen.
Trainer Tuchel packte seinen Matchplan, das Strategiepapier
und die einstudierte Siegesansprache für Sky wieder ein und
ging. Er, der junge Fussballtheoretiker und Einpeitscher von
der Sorte Seitenlinien-Hampelmann hatte gegen das stille
Kollektiv Reuterswiese verloren. Wobei vor allem Wiese massig
Symphatien erntet, weil er nicht nur die Mannschaft besser
motiviert als der Polizist, sondern auch noch Serien und Punkte
liefert. Einfach nach der alten japanischen Weisheit „Die
Wissenden reden nicht, die Redenden wissen nicht.“. So gesehen,
hat Schweigsamkeit nur Vorteile.
Ewald Funk
So, und hier raus aus dem 5er Block und hinein in der
9-11er Block, wo unser Kollege Horny Hornauer wegen der
ständigen Fahnenschwenkerei langsam das Gefühl nicht los wird,
das er und seine grauen Panther von den Zigarettenbürschle aus
dem Block gedisst werden sollen.
GLUBB: 07.04.2013, FCN-MAINZ, 2:1
Zerstört der Narrenverein aus Mainz schon wieder unsere Träume
von Europa?
Klar. Nach acht ungeschlagenen Spielen in Folge, einer
unglaublichen Heimserie, haben wir eigentlich schon einmal
daheim verloren, wird natürlich beim Clubb über mögliche
internationale Spiele diskutiert. Europaleaque-Quali bedeutet
kein Urlaub im Juli, erste Runde Bukarest, zweite Runde Rom, in
Kopenhagen schellt das Telefon.... So schnell kommt Fan ins
Träumen, doch dann kommt ja Mainz.
Die Narren waren bislang
fast immer unsere Spielverderber. Vor fast genau zwei Jahren,
auch an einen Sonntag den 24. April 2011 musste ein Heimsieg
gegen Mainz her, um die Europaträume etwas realistischer zu
machen. Es gab ein torloses Unentschieden und unsere Träume
waren weg.
Angesichts dieser traumatischen Erfahrung machten sich trotz
Osterferien und Frühling, das ist die Jahreszeit wo das Bier
schneller getrunken werden muss, weil es sonst warm wird, nur
35.082 Zuschauer in unser Stadion, das eigentlich jeder anders
nennt.
Dort tobte mit neuer Schärfe der Schwenkfahnenkampf in unserem
Block vor uns. Seit Beginn der Rückrunde werden in den
„Stimmungsblöcken“ die großen Schwenkfahnen fast ohne
Unterbrechung geschwenkt. Die Blöcke heißen jetzt auch
Sichtbehinderungsblöcke. Seitdem gibt es viele, massive, aber
wirkungslose Fanbeschwerden. Die Ultras reagierten darauf in
ihrem Flyer beleidigt, nach dem Motto „besoffene,
stimmungstötende Altfans pöbeln“. Am Sonntag wurden dann vor
dem Spiel gegen Mainz im Block 911 Unterschriften gegen die
Schwenkfahnen gesammelt. Parallel versuchen die Ultras einen
größeren Blockwechsel zu organisieren. Natürlich wurde genau
auch diese Idee „Blockwechsel“ durch ständiges Fahnenschwenken
unterstützt.
So konnte man nur zwischendurch einen Blick auf das spärliche
Mainzer Fanhäuflein werfen. Die spielen in Sachen
Auswärtsfahrer in einer Liga mit Hoffenheim, Wolfsburg,
Augsburg und Erlangen Süd. Leverkusen hat dagegen inzwischen
schon fast eine tolle Fankultur. Nachdem immer mal wieder der
Blick auf den Rasen möglich war, fiel auf, dass die Mainzer mit
doppelten Trauerflor spielten. Praktisch diese Trikots: Wenn
einer gestorben ist, wird der Flor einfach auf einer Seite
überklebt.
Mainz begann ohne Ivanschütz und ließ damit erstmal den lang
eingeübten Spruch, den häufig skandierten, „Ivanschütz – Sohn
einer Hure“, fieserweise ins Leere laufen. Unser Clubb spielte
scheinbar mit einer Art Frühjahrsmüdigkeit in den Knochen und
dies ganz ohne Frühjahr. Anders ausgedrückt, der Clubb spielte
mit der erfolgreichen Schalker Taktik, machte nichts und ließ
viele gegnerische Chancen zu. Sogar einen Elfmeter schenkte
„Pino“ Grigio den Mainzern.
Doch der Mainzer Adam Szalai dachte sich, bevor unser Heiner
seine sagenhafte Bilanz - ein gehaltener Elfmeter bisher -
verbessert, semmel ich lieber vorbei. Dank Szalai und vieler
weiterer leichtfertig vergebener Chancen sowie einigen guten
Paraden Heiners ging es mit 0:0 in die Halbzeit.
Diese wurde zur Derbyvorbereitung der nächsten zwei Spieltage
genützt. Und abwechselnd „Tod und Hass den Kleeblatt Färdd“ und
„Tod und Hass den FCB“ angestimmt. Die 2. Halbzeit war eine
nahtlose Fortsetzung der ersten, bis sich in der 54. Minute
unser Goalgetter „Pele“ bzw. „Zlatan“ gerufen, aufraffte und
bei einem Kiyo-Freistoss sich hoch wuchtete und zum 1:0
einköpfte.
Nicht einmal drei Minuten später holte unser Clubb den ersten
Eckball. Weitere drei Minuten später, sorgte der frühere
Färdder und immer noch doofe Nicolai Müller zum mehr als
verdienten Ausgleich für Mainz. Wäre ein glückliches
Unentschieden für uns gewesen, nur haben wir halt eine
Torfabrik.
In der 69. schoss Kiyo eine Ecke und Pelé Nillson zeigte, dass
er auch mit dem Fuß treffen kann. Sein zweiter Treffer machte
ihn mit jetzt sagenhaften fünf Treffern zu unserem alleinigen
Torschützenkönig. Der Clubb ist also der einzige
Bundesligaverein, der einen Mintal in der Innenverteidigung
hat.
Ansonsten gab es, auch dank der Schwenkfahnen, nicht mehr viel
zu sehen. Unser alter Bekannter Eric Maxim Choupo-Moting wurde
eingewechselt und bewies, dass es kein Fehler war, ihn nicht
dauerhaft zu verpflichten. Zur großen Freude der Clubbfans
wurde Ivanschütz auch noch eingewechselt und der eingeübte
Spruch konnte jetzt endlich berechtigt gerufen werden. In der
88. Minute, jetzt bei plötzlich einsetzendem Sonnenschein,
wurde noch Holter-die-Polter eingewechselt, klärte umgehend
gegen „Pino“ Grigio, der auf das Mainzer Tor stürmte, machte
anschließend ein grobes Foul gegen einen Mainzer, erhielt Gelb
und machte deutlich, warum es besser ist, wenn er als frisch
gebackener Vater besser die Bank wärmt oder Windeln
wechselt.
Endlich war das Spiel vorbei und der Clubb siegte wie schon
gegen Schalke sehr glücklich. Für viele Fans ist der neue Trend
beängstigend, schlecht spielen und gewinnen. Ist ja fast wie
bei den Nordösterreichern. Dort nächste Woche gewinnen und wir
wären Bayerischer Meister 2013! Zum Schluss wurde dann nach der
erneuten „Die Legende lebt“ noch das Europapokallied erfreulich
laut angestimmt.
Roland Hornauer
STIMMEN ZUM SPIEL:
Markus Feulner: "Der Sieg war heute sehr
glücklich. ... Rechnerisch können wir immer noch absteigen.
Deshalb wollen wir jetzt erstmal die 40 Punkte schnellstmöglich
voll machen, dann können wir über andere Dinge reden."
Per Nilsson: "Ich bin sehr froh, dass ich
heute zwei Tore machen konnte, so etwas gelingt einem
Innenverteidiger nicht jeden Tag. ... Wir sagen Hiroshi
Kiyotake immer, dass er konzentriert bleiben soll, weil seine
Standards ein Spiel entscheiden können. Das ist eine Waffe. Wir
wollen jetzt so schnell wie möglich 40 Punkte sammeln und haben
ein schweres Auswärtsspiel in München vor uns."
Alexander Esswein (auf Glubb TV): "Ich tu mir
zwar heute schwer, mich mit dem Sieg anzufreunden, weil wir in
so vielen Bereichen schlechter waren als der Gegner, aber
morgen interessiert das keinen mehr, wir haben gewonnen und
sind sehr glücklich über die drei Punkte."
31.03.2013: VFL VOLKSBURG - GLUBB, 2:2
Was immer da auch in der Pause in der Kabine passiert ist, man sollte es wiederholen. Mit einem Taktikwechsel wechselten Wiesehahn den vorderen Innenverteidiger Tomas Pekhart für Frantz ("Heckings Spruch habe ich nicht vergessen") ein, und zog Esswein an die Flanke. Noch viel rigoroser war aber die Motivation der Mannschaft. Sie spielten plötzlich richtig ansehnliches Tikitaka, waren bissig wie zu besten Hecking-Zeiten, mit dem Unterschied, dass ihnen teilweise göttliche Spielzüge glückten und die Mannschaft sich auch noch selber belohnte.
Das Tor des Monats zimmerte dann Timmy "Brehme" Simmons mit einer 200 km-Hitzlsperger-Gedächtnis-Direktabnahme in die Maschen. Der Ball lag wahrscheinlich außerhalb der Meßgeschwindigkeit. War aber drin. Simmons hatte sich wohl daran erinnert, dass Hecking ihn ja zu gerne gekauft hätte für seinen Millionärshaufen. Einen Samurai wie Kyo hätte er ja sicher auch gerne, denn der zauberte eine seiner gefürchteten "Die Morgensonne küßt die Kirchblüte"-Freistossflanke direkt vor das Tor, wo dann der Vollstrecker Pelle Nilsson den Ausgleich markierte.
Somit sind wir nahe an den geforderten 40 Punkten, lassen unsere tolle Mannschaft hochleben und verabschieden sich so langsam aus dem Abstiegkampf mit einem Gruß an Tasmania F. Hoffentlich wird die Mannschaft jetzt nicht satt und läßt kurz vor der ziemlich sicheren Meisterschaft der Bauern die Saison nicht noch genügsam ausschwingen. Wozu brauchen wir auch Stürmer, wenn unsere Verteidigung die Tore schießt?
Ewald Funk
UNSER SEMPFT ZUM GLUBB: 1. FCN GECHEN SCHALE 04, 3:0 AM 16.03.13
So langsam wird einem die Glubb-Schale-Fanfreundschaft wieder symphatisch. Wo man sich früher auf die Schulter klopfte und brav die Punkte an die Champignons aus Herne-West abgab, ist es heute anders herum. Man klopft sich auf die Schulter und die Punkte bleiben da, wo sie hingehören. Zuhause. Die Ruhrpöttler haben aber auch eine tolle Mannschaft! Kunstfertig zeigten sie, wie man hintereinander immer genau auf Pfosten oder Heiner Schäfer trifft. Haste Scheiße am Fuß haste Scheiße am Fuß! Der Glubb hingegen wird immer unheimlicher.
Tolle Choreo inklusive blauem Himmel: Schale und der FCN!
Jährlich folgt einer bescheidenen Vorrunde der fussballerische Frühling im meteorologischen Frühling. Dieses Jahr aber gelingen ganz neue taktische Winkelzüge. Plötzlich glücken z.B. das schnelle Umschaltspiel, am Samstag wurde sogar ein paar Minuten zum Schluß hin spanisch ohne Mittelstürmer gespielt und Konter werden neuerdings auch noch clever verwandelt. Bisher noch nie gesehen: Rechtsaußen und der rechte Verteidiger tauschen blitzschnell den Posten, der Laienbeobachter konnte oft nicht genau erkennen, ob Balitsch oder Chandler nun verteidigen oder stürmen.
Ganz besonders freut uns aber das kalt wie ein Fisch vollstreckte Abstaubertor von Mike Frantz, der aus Freude über sein Tor nach vorher ganz viel Scheiße am Fuß aus Dank gleich die Eckfahne küsste, und zwar etwas rustikal volley mit der Fußspitze. Traumhaft auch die Vorlage von unserem Vorneverteidiger Tomas Pekhart, der perfide ein Rückwärts-Tor a'la Ibrahimović geplant hatte, Markus Feulner schnappte sich den Ball in der Luft aber irgendwie mit der Brust und vollstreckte gegen Hildebrand ebenso eiskalt wie später auch Esswein beim Konter. 3 Tore, 3 Punkte und am besten das gleiche nach der Länderspielpause wünschen wir uns! Doch jetzt zum Schultzie-Bericht:
Kaiserwetter auf dem Weg zum Stadion: Fahrt ins
Blaue...
1. FCN VS. SCHALE 04, 3:0 (16.03.13)
Glubb gegen Gelsenkirchen. Das bedeutet Fanfreundschaft,
Volksfeststimmung im Stadion, Vereine mit langer Tradition,
aber seit Jahrzehnten ohne Meistertitel. Aber war da nicht noch
etwas? Ach ja, das grandiose 4:1 im Heimspiel der vergangenen
Saison, als ein alles überragender Didavi die Knappen fast im
Alleingang aus dem damaligen Isigreddidschdadion schoss.
Nun, seitdem hat sich einiges geändert, die Trainer heissen
nicht mehr Hecking und Stevens, unsere Spielstätte firmiert
nunmehr als Grundig Stadion und vorgenannter Daniel Didavi
kommt im Ländle einfach nicht mehr auf die Beine. Entsprechend
skeptisch schienen wohl auch die Fans zu sein, denn es wurden
beiweitem nicht alle verfügbaren Karten verkauft.
Und die gesunde Skepsis setzte sich denn auch nach dem Anpfiff
fort, zu tonangebend waren die blau-weissen, zu statisch und
verschreckt die weinrot-schwarzen. Es hätte sich wohl niemand
ernsthaft beschweren können, hätte die Anzeigentafel nach 30
Minuten einen Spielstand von 0:2 oder gar 0:3 verkündet. Doch
das Unvermögen der Schalker Angreifer im Verbund mit Käptn
Schäfer und dem fränkischen Fußballgott in Form des ovalen
Aluminiums verhinderten einen eigentlich verdienten Rückstand
und machten es möglich, dass Tomas Pekhart in der 31. Minuten
einen Ball mit dem Rücken zum Tor äußerst sehenswert in den
Lauf von Markus Feulner verlängern konnte. Dieser degradierte
Matip und Höwedes zu kleinen Schuljungen, nahm den Ball mit
vollem Körpereinsatz - und nein, das war keine aktive Bewegung
der Hand zum Ball, daher auch kein zu ahndendes Handspiel! -
mit und netzte mit einem satten Flachschuss ein. 1:0, der
Spielverlauf komplett auf den Kopf gestellt! Die konsternierten
Knappen versuchten nun postwendend eine entsprechende Antwort
zu setzen, doch schienen sie ihr Zielwasser im Mannschaftsbus
vergessen zu haben.
Da hingehen, wo die Fans sind: Simon D. aus N. im
Auftrag der Bundesagentur, vom Stadionbetreiber aus gab es aber
leider blaue statt rote Jacken als Leihgabe. Gut, dass nicht
Hoppenhausen zu Gast war!
In der Halbzeit stellte das Trainerduo Reutinger bzw.
Wiesehahn um, ließ Pekhart in der Kabine, brachte dafür den
schnellen Mike Frantz und stellte Esswein in die Zentrale,
sozusagen als sogenannte "falsche 9". Grund war die Vermutung,
dass Schalke jetzt aufmachen würde, was man mit geballter
Kontertaktik beantworten wollte. Und diese Rechnung ging,
gerade im Nachhinein betrachtet, mehr als nur auf. Nach
mehreren erfolglosen Versuchen der Schalker, den Spielstand
auszugleichen, hätte nach etwas mehr als einer Stunde Kiyotake
nach einem herrlichen Pass von Esswein lediglich auf den
mitgelaufenen Frantz passen müssen, doch vergab er da noch
eigensinnig. Was sich im Gegenzug fast gerächt hätte, doch
Raphael Schäfer war einmal mehr auf dem Posten und machte
deutlich, dass der Fauxpas in Augsburg wirklich nur ein
Ausrutscher war. Doch 2 Minuten später war es dann soweit,
Esswein tankte sich gegen Bastos durch, ignorierte dessen
Versuche ihn umzureißen und beendete seinen Sprint mit einem
humorlosen Schuss ins kurze Torwarteck - 2:0, die
Vorentscheidung.
Damit war der letzte Widerstand auf Schalker Seiten gebrochen.
Mike Frantz freistehend vor Hildebrand und Kiyo mit einem
Jan-Kristiansen-Gedenkschuss, der die Latte streichelte,
vergaben noch, aber als Kiyo dann Iron Mike mit einem
Außenristpass steil schickte, ließ dieser den zögerlichen
Hildebrand aussteigen und setzte den Schlusspunkt zum 3:0
Endstand. Wieder ein Heimsieg gegen Schalke, wieder mit 3 Toren
Differenz!
Was bleibt nun nach diesem Spieltag? Zum einen die Erkenntnis,
dass der Ruhmreiche sich unter dem Trainerduo
Wiesinger/Reutershahn spielerisch und auch taktisch
weiterentwickelt hat. Plötzlich kann man davon sprechen, dass
der FCN eine lange nicht gesehene Effektivität an den Tag legt,
gleich die erste sich bietende Chance zur Führung verwertet.
Dazu wurden die Serien von 7 Spielen in Folge ungeschlagen,
sowie seit 10 Heimspielen in Folge ohne Niederlage fortgesetzt.
In der Rückrundentabelle thront man auf einem 4. Rang, was ein
deutlicher Trumpf des Trainerduos in Sachen
Vertragsverlängerung ist. Und - nein, wir verfallen jetzt nicht
in Größenwahn - die Tatsache, dass der zur Champions League
Quali berechtigende Rang 4 nur noch 5 Punkte und 4 Tore
entfernt ist, der Relegationsplatz bereits 10 Punkte.
Bleibt also noch ein frommer Osterwunsch, so kurz vor der
Länderspielpause. Und dies wäre ein dreifacher Punktgewinn im
kommenden Auswärtsspiel am Ostersonntag bei VW Golfsburg. Der
zuletzt zweimal groß auftrumpfende Alex Esswein dürfte da
gleich doppelt motivert sein, geht es doch gegen den
Ex-Trainer, der ihn im Herbst vor versammelter Presse zum
Prügelknaben gemacht hatte... Seien wir gespannt und drücken
die Daumen!
Shultzie
Ihr wollt mehr so Zeugs lesen?
Mehr Geseier in unserem Glubb-Blog: http://www.rcnmagazin.de/go/rcn/home/derwahreglubb.xhtml
GLUBB GECHEN FREIBURCH: UNSER SEMPFT
02.05.2013, FCN - FREIBURG, 1:1
Der nächste Gegner steht gerade auf dem Relegationsplatz, heißt Augsburg und hat sich jetzt klammheimlich auf sieben Punkte an den Glubb heran gepirscht. So langsam sollten wir uns also auf verschärften Abstiegskampf einstellen. Nach Abstiegskampf sah die Rumpelpartie am Samstag gegen die Überraschungsmannschaft aus dem Breisgau aber nicht aus. Nach Niederlagen suchen Blogger, Journalisten und Hobbyschreiber wie wir ja normalerweise einen Schuldigen für die Pleite. Mittlerweile sucht das Umfeld beim Glubb sogar nach einem Unentschieden den Schuldigen. Der hieß diesmal mehrheitlich Zwayer, war Schiri der Partie, und hatte entweder einen rabenschwarzen Tag erwischt, oder er pfiff seltsam einseitig.
So ein Kaiserwetter hatte das Spiel eigentlich gar nicht verdient. Aber mehr Zuschauer beestimmt!
Natürlich war das ständige Abpfeifen aller Vorteile für den
Glubb teilweise so kurios, dass nicht wenige im Stadion
"Schieber" riefen. Der spielt aber jetzt beim BVB und durfte
parallel in Dortmund beim 3:1 gegen Hangover endlich mal
einnetzen. Das wurde auch in Nürnberg auf der Anzeigetafel
annonciert, und schwupps, noch mehr Zuschauer riefen "Schieber,
Schieber". Apropos Stürmer Schieber, nein darüber später mehr.
Wie auch immer, ich sage keinesfalls, dass es ein Schiri
einfach hat, aber eine derartige Spielleitung war ganz die
untere Schublade. Spielfluß kam nie zustande, und keiner weiß,
wie der Glubb gespielt hätte, wenn ihn Zwayer auch mal
ausnahmsweise genau das erlaubt hätte.
Mehr darf man dann eigentlich gerade wegen dem Referee nicht
über das Spiel sagen. Ich tue es natürlich trotzdem. Der Elfer
für den Glubb war grenzwertig, aber letztendlich ausgleichende
Gerechtigkeit für voran gegangene Fehlentscheidungen zu unseren
Ungunsten. Das hilft aber den Freiburgern auch nicht weiter,
wenn wir gegen Stuttgart 21 oder Hangover irgendwas nicht
gekriegt haben und sie jetzt dafür "büßen" müssen. Zur
Belustigung einiger Kopfschüttler kam dann noch der
Platzverweis für Glubb-Torwarttrainer Matysek (!) dazu.
All das lenkt aber viel zu sehr vom Spiel ab. Deswegen schon
Schluß mit dem...
Fazit: Der Glubb hätte halt erneut doppelt so gut spielen
sollen, wie der Schiri schlecht war, dann gäbe es solche
Diskussionen nicht. Trotzdem war der Pfeifenmann einfach -ähem-
nicht bundesligareif, wie auch manche Glubberer mitunter auch.
Deswegen loben wir hier mal die Säulen der Mannschaft. Und die
hießen wieder Schäfer, Klose, Feulner und a bisserl auch wieder
Nilsson. Ganz großes Kino war Alexander Esswein, der wirklich
unberechenbar und meistens hochklassig stürmte und wirklich mal
Impulse setzte. Außerdem brachte er auch mal einen Torschuß
zustande. Der mutige Wechsel hinten links auf Marvin
Plattenhardt statt Pino war zwar anfangs angsterregend, Platte
spielte sich dann aber zunehmend warm und in die Mannschaft
hinein. Ausbaufähig. Gut das Kyo gerade so daneben spielt. Dann
kauft ihn auch keiner weg.
Mir hat ein Freiburg-Fan vor dem Spiel gemailt, er hätte ein
schlechtes Gefühl, weil seine Mannschaft mittlerweile zu lange
am Limit spiele. Recht viel davon hat man am Samstag nicht
gesehen, nicht wenige sagten aber auch, wie es um alles in der
Welt Freiburg bis auf Platz 5 geschafft hat. Wenn man überhaupt
etwas sicher sagen konnte, dann dass wir ein Stürmerproblem
haben. Egal wen die Wiesehahn-Twins aufstellen, beide
Glubbstürmer festigen die lange Glubbtradition, wonach wohl
Eckstein der letzte große Knipser im Glubbtrikot war. Was kann
Reuterswiese beim nächsten Mal eigentlich falsch machen, wenn
man beide einfach mal pausieren läßt und den Rosinger von
Seligenporten aus der U23 stattdessen ins kalte Wasser
schmeißt. Nichts. Nochmal: Wir können nichts dabei verlieren.
Und Heimspiele muss man gewinnen, genauso wie man Konter
einfach verwandeln muß. Aber das kann scheinbar nur
Feulner.
Ewald Funk
Ihr wollt mehr so Zeugs lesen?
Mehr Geseier in unserem Glubb-Blog: http://www.rcnmagazin.de/go/rcn/home/derwahreglubb.xhtml
GLUBB – OPERATION EICHHÖRNCHEN, 23.02.2013. VFB-FCN: 1:1
Eigentlich sollte man alles an dem Spiel vergessen bis auf das grandiose Tor von Markus „The Hammer“ Feulner. Ihm ist zu verdanken, das der Glubb aus Schdugord ein Pünktla mitnahm, um weiter mit der Operation Eichhörnchen das Fernziel 40 Punkte zu erreichen. Ganz ehrlich betrachtet war die Abwehrleistung im Zentrum noch halbwegs akzeptabel, aber das Umschaltspiel des Glubb hatte die Behäbigkeit eines –pardon- Rollstuhlfahrers. War das ein Spiel der Paralympics, oder war das Bundesliga? Eingebrannt haben sich vor allem die Fehlpässe, insbesondere Hanno Balitsch gelangen die saubersten. Sein Kunststück, sich bei einer pfauenartigen Querlaufbewegung auch noch hinterrücks den Ball vom Fuß klauen zu lassen, ging gar nicht. Wir sind der Glubb und nicht der FC Tranquillo! Stuttgart! Diese Mannschaft haben wir in der letzten Saison schon mal –wenn man vom ungerechten Ergebnis absah- dominiert, oder im Pokal niedergekämpft!
So wird das nix im Derby demnächst, nicht vergessen Jungs,
die Schmach ist noch nicht getilgt! Genug Gemotze, kommen wir
zu Rolands Sause:
ZEITGLEICH ZWEI MATCHES – EIN ZIEL: OBEN
BLEIBEN!
Spieltagmorgen, Erlangen, Frisur sitzt. Sche... Bahn, es
nervt. Schon wieder mit dem Schönen-Wochenende-Ticket unterwegs
und schon wieder muss ich im dichten Schneetreiben bei
gefühlten minus 10 Grad zum Bahnhof radeln. Am Bahnhof Erlangen
dann das Schienenersatzverkehrchaos, da die Bahnlinie zum
Nürnberger Hauptbahnhof wegen der Sprengung der
Paul-Gossen-Brücke zwischen Erlangen und Vach nicht befahren
wurde. Aber Dank der akribischen Vorbereitung wurde dieses gut
bewältigt.
Am Nürnberger Hauptbahnhof angekommen wurde ein „Fuss
Sonderzug“ (wohl statt Fussball-Sonderzug) auf der großen
Anzeigetafel eingeblendet. Also zum Laufen sind eindeutig zu
faul, da nahmen wir dann lieber den „normalen“ Zug. Ganz
pünktlich brachte uns daher der Regionalexpress ab Nürnberg in
die Spätzlemetropole. Schon auf der Strecke füllte der sich
zusehends. Von Bahnhof zu Bahnhof immer voller werdend.
Schließlich nutzten die Fans dreier Mannschaften diesen Zug.
Neben vielen Clubbfans und VfBlern stiegen vorwiegend Ältere,
grünlich kostümierte und zumindest verbal ziemlich aggressive
Fans dieses dubiosen Vereins Stuttgart 21 zu.
Diese motzten schon vor dem Anpfiff im Zug pausenlos herum, „eine riesige Sauerei ist des“, „unsere Steuergelder werden zum Fenster rausgeschmissen“, „die Bahn lügt doch nur“, „der Kretschmann ist doch umgefallen, dieser Schwächling“ oder „die Grünen sind doch auch nur eine FDP mit Fahrrad“. Am Stuttgarter Bahnhof angekommen (der übrigens immer noch oben verläuft), sorgte die Polizei für eine strikte Fantrennung. Die Grünlichen wurden mittels Absperrgitter zu ihren Match gegen Stuttgart 21 geleitet, was in deren Liga Demo heißt.
Clubberer und VfBler durften unbehelligt die S-Bahn nach Untertürkheim nutzen. Dort empfingen uns Polizisten auf schönen Pferden, oder wie die Rinder in der Lasagne jetzt heißen, auf dem Weg in das Stadion.
Das Stadion selbst ist immer noch voll Kommerz an allen Ecken und Enden. Die Anzeigetafel ist eine einzige Dauerwerbesendung. Manchmal sogar passend, wie bei der Einblendung „Alt Gold – Spätzle – Nudel“. Bei so vielen Nebeneinnahmen ist das Stadionheft natürlich auch ein kostenloses Anzeigenblatt und liegt palettenweise zur Mitnahme aus.
Direkt am Gästeblock ist übrigens eine Handballhalle angebaut.
Vermutlich damit sich gewaltbereite Gästefans wie unsere
Rentnergang wenn nötig vor dem Groundhopping warm machen
können.
Kurz vor dem Anpfiff quälen sich die Spätzles gerne. Es kommt
zu akustischen Grausamkeiten. Die Gelbfüßler suchen nämlich
einen VfB-Stadion Song. Die international bekannten Superstars
„Te Killa“ und „Frontal PartyPur“ durften deshalb jeweils einen
Song zur Abstimmung präsentieren. Für mich als Musikkenner:
Musikalisch unterstes Partygegröhle und textlich unterirdisch
„VfB, ole, ole ole“, „He VfB, wir werden deutscher Meister“
oder „VfB is des schee“. Jeder Song der früheren Dieter Thomas
Heck-Hitparade von ist dagegen ein Meisterwerk. Aber so wird
Fastenbrechen ausgelöst, und man muss trinken um das besser
ignorieren zu können.
Die Stuttgarter Fans in der Cannstatter Kurve blieben wohl
deshalb so stumm bis zum Anpfiff. Erst danach schwenkten sie
ihre Fahnen. Schön, ihre Choreo zu Spielbeginn, zig rote Karten
und Spruchbänder „Rote Karte für Viagogo“ und „No go Viagogo“
zeigten es, nicht nur beim Clubb ist dieser unsägliche
Ticketdealer unbeliebt.
Zum Gebolze. Im Vergleich zum letzten Besuch am 25.3.2012
verzichteten unsere Helden, das Spiel überlegen zu gestalten
und so viele Torchancen wie damals zu kreieren. Das Spiel einst
ging ja auch unglücklich mit 1:0 verloren. Unser „Heiner“, der
Schäfer im Tor, versuchte zwar durch für ihn sehr rare, rasche
Abwürfe das Spiel schnell zu machen, leider ohne Erfolg, da
keiner seiner Mitbolzer mit so etwas rechnete. Alle Versuche,
gefällig zu kombinieren machten Spieler wie Mike „The Fehlpass“
Frantz, Timothy „Katastrophenzuspiel“ Chandler oder Hanno
„spiel zum Gegner“ Balitsch zunichte und halfen so, schnelle
VfB Konter einzuleiten.
Einmal, leider nur einmal bis zur Auswechslung, hatte
HolterdiPolter eine gute Szene und netzte ein. Ein klares Tor!
War genau von unserer anderen Stadionseite zu sehen! Lediglich
durch die verzerrte Fernsehkameraoptik, die sich der
Linienrichter zu Eigen machte, war eine Abseitsstellung zu
sehen. So ging es mit 0:0 in die Pause. Wie der aktuelle
Wechselkurs für Handelfmeter steht, wissen wir nicht, hoffen
aber, dass das Konto wegen der Frantz-Schwalbe bald mal
ausgeglichen ist. Für eine unglückliche Schwalbe zum Vorteil
Glubb zwei Elfer für den FCN nicht geben? Schlechter Kurs!
In der zweiten Halbzeit wurde nahtlos an die ersten 45 Minuten
angeknüpft. Die Ballburschen abseits mussten nach wie vor im
Sitzen frieren. Der für Mu eingewechselte Esswein sorgte zwar
für Schwung in der Vorwärtsbewegung, blieb aber leider trotzdem
uneffektiv. Denn nachdem Laufwege momentan wohl nicht mehr
trainiert werden, standen sich Esswein, Pino und Kyotake öfters
gegenseitig auf den Füßen und Stuttgart konnte ohne viel
Laufarbeit den Ball im Gehacksel einfach aufnehmen und
kontern.
In der 51. machte Mike „The Fehlpass“ Frantz genau das,
Stuttgart konterte schnell, der Stuttgart-Österreicher Harnik
schoss völlig freistehend. Natürlich wehrt „Heiner“ im Tor toll
ab, doch der Nachschuss von Traoré ging in das einladend frei
stehende Tor. 2012 wäre das Spiel damit gelaufen, nicht so
2013. Frecherweise wird der Glubb 2013 da keck und versucht
auch selber ein Tor zu schießen. Malefiz!
Erst einmal wurde aber unser richtiger Neuner eingewechselt.
Thomas Gorniak, der vierte Schiri an der Seite, gefiel durch
eine Neuerung, er zeigte auf der Wechseltafel statt der
Trikotnummer die taktische Position UND die Spielernummer an.
Mit dem Wechsel Pekhart für HolterdiPolter wird ja die 9 gegen
eine neue 9 gewechselt. Anzeige stimmte also, auch wenn die
Presse etwas anderes behauptete!
Sichtbar wurde versucht, Druck zu machen. Einmal gelang dies
und Feulner netzte doch tatsächlich in der 71. durch einen
satten Schuss ein. Unglaublich, es ist 2013 ein Markenzeichen
unseres Clubbs geworden, Rückstände aufzuholen! Dank auf beiden
Seiten schließlich nicht gepfiffener Handelfmeter blieb es dann
beim 1:1. Ein etwas glückliches aber nicht unverdientes
Remis.
Die Rückfahrt, wieder im regulären Regionalexpress, verlief
gewohnt unterhaltsam. Auch dank Crailsheimer Jungs, die dem
mobilen DB-Caterer die Sechsämtervorräte abnahmen und inwendig
entsorgten. Schön, dass der Fichtelgebirgswhisky bei der Bahn
deutschlandweit als Gruß aus Hochfranken feilgeboten wird. Dank
dem Schienenersatzverkehr war der Anschluss in Nürnberg früher
und ich war 15 Minuten eher in Erlangen und durfte bei
geschlossener Schneedecke wieder heim radeln. Um 22.00 Uhr war
ich dann für das Aktuelle Sportstudio eigentlich viel zu früh
zu Hause. Sch... Bahn!
Roland Hornauer, Garnitur: Ewald Funk
UNSER SEMPFT: FCN-HANNOVER AM 17.02.2013, 2:2
FCN-HANNOVER AM 17.02.2013, 2:2. ICH LIEBE
FRANKEN!
Rückblick zum vorletzten Spieltag: Das einzig anständige an
der Nullnummer in Krankfurt war das Lob von Zwietracht-Trainer
Veh hinterher, der das Trainerduo Wiesenhahn laut Blöd mit
„Meisterleistung“ für die Taktik lobte, die Nürnberger
Gästefans hingegen durften vor lauter Gastfreundschaft nicht
einmal Fahnen mit ins Commerz-Stadion mitbringen, weil sie
angeblich Pyros im Gesamtgewicht von zwei Zementsäcken mit ins
Stadion mitnehmen wollten. Die Gastfans aus Hangover hingegen
durften am Sonntag in Nürnberg außer waffenfähigen Uran
eigentlich alles mit ins Stadion nehmen. Ernsthaft also Fahnen
usw., ich habe vor dem Spiel nämlich mal auf der Hangover
96-Webseite nachgeschaut, was da so an Infos über eine Fahrt
nach Nürnberg ins Max Grundig-Stadion erlaubt ist. Wurde von
Hannoveranern in der S-Bahn auch als sehr gastfreundlich
kommentiert.
Max Grundig ist übrigens gebürtiger Nürnberger. das mit dem
Namen müssen wir auch kurz erörtern. Ich finde auf jeden Fall
den Stadionnamen Grundig Stadion akzeptabel. Kein -Arena oder
-Park oder so, sondern einfach Stadion. Jetzt müssen wir nur
noch den türkischen Inhabern von Grundig verklickern, dass sie
für Grundig jetzt 1000 Arbeitsplätze in Taiwan abbauen und in
Franken ansiedeln. In Kronach stünde da zum Beispiel das
gebeutelte Loewe-Werk, wo man sogar Kompetenz im Fernseherbau
sitzen hätte. Vielleicht schneit in fünf Jahren, wenn
hoffentlich das Hoffenheimer Modell Geschichte ist, ein Sponsor
daher, der das Max-Morlock-Stadion verwirklicht, ohne seinen
eigenen Namen sehen zu wollen. Vielleicht müssen wir dann aber
auch sagen, Red Bull präsentiert Max Morlock Stadion. Dann doch
lieber Jenö Konradt-Arena...
Nun, kurz vor dem Weg ins Stadion ein kurzer Blick über den
Eisernen Vorhang nach F****. Jetzt haben wir momentan 14 Punkte
Vorsprung hinunter zu Tasmania Zirndorf-Ost, die gerade immer
noch bei 12 Punkten figurieren. Deren Trainer hat nicht nur von
Natur aus einen ziemlich dicken Hals, sondern übt sich
mittlerweile schon im besten Ruhrpott-Sarkasmus, man könne nach
der x-ten unglücklichen Niederlage zum 42. Mal nicht schon
wieder die Kaderdiskussion anfangen. Ganz ohne Scheiß, ich
bewundere da die vielen Kräuterfans, die fränkisch-stoisch die
ständig niederprasselnden Niederlagen wegstecken. Es wurden bis
dato noch keine Suizide von jenseits der Stadtgrenze gemeldet.
Vielleicht sollte man einfach mal den Präsi in den Kurzurlaub
schicken, der mittlerweile in Sachen charismatischen
Führungsstil schon fast unseren ehemaligen großen Vorsitzenden
Glubb-Aro den Rang abläuft.
Da lobe ich mir doch die lebenslustige Seite vom Frankenland
flußaufwärts der Pengertz! Allein mein Weg „naus“ ins Grundig
Stadion formerly known as Frankenstadion jedes Mal, das ist
Kabarett pur! Diesmal: Scheiß Wetter. U-Bahn, betretene
Gesichter (in Berlin quasselt da in so einem Moment immer einer
vor sich hin, bis das Abteil lachend abhebt). Weiter ab
Hauptbahnhof in der S-Bahn. Ich setze mich neben drei
vorglühenden entfernt humanen Doppel-Whoppern, die theoretisch
Bengalos allein in ihren Fettdepot-Hautlappen am Bauch
unbemerkt ins Stadionrund schmuggeln könnten.
Statt Wurst-Uli-Bratwurst im Stadion dann am Bahnhof
Frankenstadion mit der munter weiter frotzelnden Menge
ausgestiegen und ein kaltes Zirndorfer Landbier, was kein
Landbier ist, sondern in der Stadt östlich von Zirndorf gebraut
wird, ein Zirndoofer Stadtbier also halt, am Walk-Up-Bierbuffet
unter die Achseln geklemmt als Wegzehrung für die anstrengenden
900 Meter zum Stadion. Neben dem Ultrastand dann noch schnell
an der Wurstbude die weltbeste Steaksemmel eingeworfen - mit
rohen Zwiebeln - („mir hamm kaa Zwiebeln mehr, nur noch
rohe!“), da scheitert neben uns ein
Geschicklichkeitslegasteniker am fest installierten
Flaschenöffner. Fünf Versuche braucht er, brabbelt und
grantelt, da ist der Egersdörfer ein Schöngeist dagegen.
Weiter hinten dann der Schock: Walter Birkner aus
Fürth (der Städtename darf in diesem Kontext
ausgeschrieben werden), die lebende Spielmannslegende vor dem
Stadion, steht völlig fassungslos neben seiner stummen
Drehleier: Ich frage "Wossn? Gäidz ned hait?", er: „Dou hobbi
irgendwäi den Gondaggt umbogn, äitz gäidz nimmer!“, wir werfen
trotzdem einen Euro in sein Schüsselchen. Vor dem Stadion
schnell die leere Flasche derjenigen Pfandsammel-Oma
zugesteckt, die auch wirklich bedürftig aussieht und rein ins
Stadion. Anpfiff, und nach 60 Minuten muht das Stadion wie eine
riesige Kuhherde. Unfassbar: Mu Kanazaki wird eingewechselt und
gefährdet schon in 20 Minuten den Stammplatz von Frantzl.
Polter haut den Gästen aus Hangover dann in der 92. Minute den
Ausgleich rein und ich liebe das Leben und umarme unser
knorriges Franken. Deswegen brauche ich weder Comedy oder einen
Dschungel im Fernsehen, zwei Stunden Glubb pro Woche heilen
alles!
Ewald Funk
Gespielt wurde auch, ich übergebe den brennenden Bengalo (den man als Risikofan ja immer am Mann trägt) an Shultzie:
Zieler? Heißt er Zieler? Ja, Ron Robert greift nach sich, als Klose Kyos Standart zum ersten Ausgleich verlängert.
DER NEUE GLUBB! FCN-HANNOVER AM 17.02.2013,
2:2
Nach dem Spiel vom vergangenen Sonntag lässt sich trefflich
streiben, ob das jetzt nur ein glücklicher Punktgewinn war oder
ob es verschenkte 2 Punkte waren. Die Wahrheit liegt vielleicht
irgendwo in der Mitte und lässt sich je nach Tagesform und
Laune variieren. Fakt ist, dass man gegen einen Gegner, der die
letzten Jahre in der Bundesliga viele etablierte Teams in der
Tabelle hinter sich gelassen hat und nun schon im zweiten Jahr
in der Europa League ein mehr als würdiger Vertreter des
deutschen Fußballs ist, auch einmal statistisch gesehen aus der
Rolle des Spielzerstörers geschlüpft ist.
Mehr Ballbesitz, mehr Torchancen, mehr Schüsse aufs
gegnerische Tor, mehr gewonnene Zweikämpfe und ein
Eckenverhältnis von 4:1 sprechen da eine deutliche Sprache.
Gut, die Chancenauswertung war wieder fränkisch mager, aber mit
dem Last-Minute-Treffer unseres einzigen Leihspielers konnte
die Heimbilanz mit nunmehr 8 ungeschlagenen Spielen (im
übrigens ist kein Bundesligist augenblicklich länger daheim
ungeschlagen) ausgebaut werden.
Und dabei zeigt sich, zumindest sehe ich das so, schon
deutlich die Handschrift des Trainergespanne Wiesehagen bzw.
Reutinger. Unter Hecking kann ich mich nicht an viele Spiele
erinnern, in denen ein 0:1 Rückstand dann nicht gleichbedeutend
mit der Niederlage war. Aber die Mannschaft scheint gelernt zu
haben, dass Rückstände eher ein Ansporn sind, das wurde nun
schon gegen Hamburg als auch jetzt gegen Hangover gezeigt.
Sicher, der Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit war
letztlich doch sehr glücklich, aber Glück hat ja bekanntlich
nur der Tüchtige (es sei denn man kommt aus
Oberschleißheim-Süd).
Und auch sonst sehe ich eine positive Entwicklung im Spiel.
Beschränkte man sich früher auf das pure Zerstören des
gegnerischen Aufbauspiels, so hält die Mannschaft nun mit
Kombinationsfußball dagegen. Auch wehrte Michael Wiesinger sich
in einem Sky-Interview vor dem Spiel gegen die Behauptung man
wolle "eklig spielen", der Begriff "eklig" hat in seiner
Spielphilosophie nichts mit Fußball zu tun. Und mit
Spielertypen wie Muuuuuuu Kanazaki oder auch Momo Ildiz (der
wegen Aduktorenproblemen Sonntag nicht im Kader stand) scheint
nun auch endlich der Konkurrenzkampf im Kader entfacht zu sein,
die Tatsache dass trotz der Neuzugänge zum dritten Mal in Folge
die gleiche Startelf auf dem Platz stand, zeigt, dass die
etablierten den Kampf angenommen haben.
Nach den ersten 5 Bundesligaspielen von Wiesehahn bzw.
Reutinger stehen nun also ein Sieg, drei Unentschieden und eine
Niederlage auf dem Konto. Das mal die nüchternen Fakten. Aber
trotzdem sehe ich einen neuen Glubb, solche Spiele wie das
vergangene gingen unter Hecking zu 99% verloren, diesmal konnte
man sogar gleich zweimal einen Rückstand drehen! Daher freue
ich mich auf die kommenden Aufgaben...
Shultzie
Ihr wollt mehr so Zeugs lesen?
Mehr Geseier in unserem Glubb-Blog: http://www.rcnmagazin.de/go/rcn/home/derwahreglubb.xhtml
UNSER SEMPFT ZUM FRANKFURTER WÜRSTEL – KOLUMNE DER WAHRE GLUBB
9.2.2013 - 0:0 gechen Eintracht, Glubb in Frankfurt... auf dem Weg zum Fussballgucken in die Kneipe sage ich zu einem anderen Glubberer „bestimmt bekommen wir heute als erstes einen Elfer nicht gepfiffen“. Was passiert Minuten später? War ja klar. Aber wir wollen mal nicht jammern. Der Glubb hat gut aufgespielt in Bankfort, hat sich selber trotz vieler Torschüsse zwar nicht belohnt aber aufrecht mit Unentschieden gewonnen. Danke für nichts. Unglaubliches auf Sky: Der Reporter schildert den Glubb als dominierend und clever sortiert und wiederholt gebetsmühlenartig, dass der FCN einen Elfer nicht bekommen hat. Und hier eigentlich trotz prozentual weniger Ballkontakte das Spiel gemacht hat. Sogar Gastgeber Armin Veh zollte den Nürnbergern Respekt, das sei ein ganz harter Brocken gewesen und wird für dieses glückliche Unentschieden... ins aktuelle Sportstudio eingeladen.
Den Nürnberger Fans hingegen wird nicht erlaubt, Banner oder Fahnen mit ins Stadion zu nehmen. Wahrscheinlich stand „Wir fordern jetzt: Jenö-Konradt-Stadion!“ drauf...
Danke Glubb, tolles Spiel, beim nächsten Mal schießen wir halt zwei mehr als der Schiri erlaubt. Unser Grenzgänger Roland war in Bankfort, hier sein Bericht!
9.2.2013 Zwietracht Bankfort – 1. FC Nürnberg:
Äußerst glückliches 0:0, dafür verlieren die Würstchen das
Match um die Randalemeisterschaft.
Zum Auswärtsspiel in Frankfurt ganz bewusst das Schöne
Wochenend-Ticket der Bahn gebucht und dann muss doch
tatsächlich der Fan im dichten Schneegestöber bei schneeglatten
Boden zum Bahnhof radeln und nachts bei gleichen Bedingungen
wieder zurück nach Hause. Gilt das Ticket nicht in Erlangen?
Das Wetter: Ab Nürnberg war es hingegen ein sonniger, in
Krankfurt dann sogar ein fast frühlingshaft warmer Tag. Mit dem
Schönes-Wochenende-außerhalb-Erlangen-Ticket wird übrigens auch
automatisch Spannung von Anfang an gebucht. Der Regionalexpress
ab 8:05 Uhr hielt nämlich die Anzeigetafel im Nürnberger
Hauptbahnhof tüchtig in Bewegung. Mal kam die Meldung „Zug
fällt heute aus“, dann war sie wieder weg, dann verschwand der
Zug ganz von der Tafel und tauchte gegen 7:55 Uhr wieder auf
und fuhr dann letztendlich doch, wenn auch mit einigen Minuten
Verspätung. Die Bahn lässt sich halt immer wieder was Neues zur
Unterhaltung ihrer Fahrgäste einfallen. Die Verspätung wurde
zum Glück unterwegs zum Main aufgeholt und der Anschluss an den
Regionalexpress Würzburg-Krankfurt geschafft.
Zu Riffala sagt man in Hessen Leiterchen.
Erstaunlich!
Im hessischen Nahverkehr fahren richtig lange und bequeme Züge
mit deutlich mehr Toiletten als im bayerischen Netz. Klar
eigentlich, die Franken müssen halt nicht so oft wie die
Hessen. Angekommen in Krankfurt Süd, dank unseres erfahrenen
Reiseexperten aus Erlangen-Süd, Manny, ist die Anreise mit dem
Bus Nr. 61 von Bankfort Süd zur Haltestelle Osttribüne die
Kürzeste zum Fanblock. Zuvor gestärkt, mit einheimischen,
gegrillten Leiterchen und Binding Plörre (der angebotene
Apfelwein-Rosé war zu abschreckend), ging es zum Stadion. Ein
dichter Pulk stand vor dem Gästeeingang.
Es herrschte gute Stimmung und es wurde fleißig mitgehüpft auf
„Wer nicht hüpft ist ein Erlanger-Südler“. Derartiger Sport
hatte auch Folgen: So verteilte sich der kurz zuvor entleerte
Mageninhalt eines Fans, der wohl zu viele Würstchen erwischte,
gleichmäßig auf Boden und Klamotten. Die Einlasskontrollen
waren äußerst penibel, insbesondere die schönen Hintern unserer
fünfköpfigen Altherren-Reisegruppe wurden aufs intensivste
befummelt. Ein bisschen Erotik als Ausdruck hessischer
Gastfreundschaft halt. Zum eigentlichen Geschehen: Die
Stadionhymne, quasi die Krankfurter "Legende", ist ein
peinliches und dümmliches Lied was nicht einmal Schlagerniveau
erreicht. Der Text nur zum Magen entleeren. „Eintracht vom
Main, nur du sollst heute siegen! Eintracht vom Main, weil wir
dich alle lieben! Schiess noch ein Tor dem Gegner in den Kasten
rein! Jeder wird sagen, ohne zu fragen in dieser schönen Stadt
am Main, Eintracht aus Frankfurt, du schaffst es wieder,
Deutscher Meister zu sein!“ Dazu werden zahlreiche
Start-Zielflaggen geschwenkt, vermutlich damit das Spiel
beginnen kann.
Bei der Parallel ausgetragenen Randalemeisterschaft durften
„unsere“ Fans hingegen keine Fahnen in das Stadion mitnehmen.
Ein äußerst dümmliches Verbot. Nachdem die Sicherheitskräfte
das Verbot konsequent durchsetzten, verließen „unsere“ den
Block geschlossen und „beschäftigten“ mit diversen Rangeleien
und Aktionen die Polizei draußen. Das Match um die
Randalemeisterschaft wurde damit haushoch gegen die starken
Krankfurter gewonnen. Ein dummes Verbot wurde damit aber durch
ein noch dümmeres Verhalten überboten.
Bei der für einige Fans nicht ganz so wichtigen Sache im
Stadion überraschte der Clubb. Engagiert und äußerst klug
defensiv spielend, wurden die Hessen laufend zu Fehlpässen
gezwungen. Im Ballbesitz konterte der Clubb clever und schnell
und nützte zunehmend geschickt und spielerisch glänzend den
Raum. Wir fragten uns langsam, ob das wirklich der Glubb dort
auf dem Feld ist. Chancen über Chancen wurden kreiert und
leider vergeben bzw. durch einen überragend haltenden Torwart
Leno äääh Trapp vernichtet. Besonders grausam war die 25.
Minute, Pekhart brachte eine 100 prozentige Chance nicht rein
und zeitgleich wurde der 1:0 Rückstand von Erlangen-Süd über
den Anzeigenwürfel verkündet. Welches massiv fränkische Leid in
einer Minute in der Ferne!
Harmlose Senioren wurden obszön befummelt. Auch
Fussballfans müssen als Sexobjekte herhalten.
Unser argentinischer Grauburgunder, „Pino“ Grigio, war
glänzend aufgelegt und ein äußerst gefährlicher Linksaußen.
Leider wird es wohl noch Jahre dauern, bis er mal wieder
trifft. Der Torgefährliche hat zuletzt ja erst am 22.9.2010
getroffen, das war dieser sehenswerte Abstauber. Auf der
anderen Verteidigerseite hatte der frühere Frankfurter Chandler
viel Lust, die Würstchen zu vernaschen. Dank unserer
Außenverteidiger hatten wir so eine gefährliche Flügelzange.
Unsere Strafraumkönige Pekhart, später Polter und Frantz (nach
seinen Flug gegen Gladbach blieb bei ihm die Schiri-Pfeife
auffallend ruhig) kamen sehr häufig zu guten Abschlüssen, doch
Torwart und einmal eine, ungerechterweise nicht mit Elfmeter
bestrafte, Handabwehr verhinderten unseren Torerfolg. Apropos
Torwart unser „Heiner“ hatte wohl eine Verletzung am Handgelenk
und konnte heute nicht fausten.
Alle, wirklich alle, auch Eckbälle, scharfe Flanken und alle Schüsse auf sein Tor fing er absolut sicher in seinen güldenen Trikot im Nürnberger Kasten. In der zweiten Halbzeit machte dann nur in den ersten Minuten Krankfurt etwas Druck. Wohl angespornt durch ihr etwas kryptische Fanbanner „Opium & Scheiße für die Massen, Standardartikel füllen leere Kassen“ und danach “Soll Euch im Hals stecken bleiben! Die Scheiße mit der ihr uns bewerft“ und „Petra M. ergib Dich“. Solche Denksportaufgaben haben zumindest dazu geführt, dass der Clubb wieder das Spiel dominierte. Trotzdem wurden die Nürnberger Fanrufe „macht das Tor, wir kommen doch nicht umsonst her“ beharrlich ignoriert. Die Heimmannschaft aus Mainhattan ergatterte so einen Duselpunkt. Passend für die Krankfurter Trostlosigkeit der Spruch im Stadionheft auf der letzten Seite „In Nürnberg wurde das Papiertaschentuch erfunden. Für Tage wie diesen.“
<Zwei Tage später am lokalen Blöd-Automaten eine merkwürdige Kombi: Dem oben geht die Kraft aus, der unten ist plötzlich wieder der alte...
Die Heimreise, wieder mittels zweier Regionalexpresse,
verlief fast langweilig. Nur oberfränkische Intellektuelle
sorgten mittels schlichten und doofen Liedguts im Stile
dummgesoffener Kerwasburschen für einen hohen Lärmpegel im Zug.
Ihr bestes Stück, „Bist Du heiser“ – „Nein ich heiß Tom“. Tja
nicht jeder kann tiefe Teller erfinden. Noch was, der Vorsprung
auf Tasmania Erlangen-Süd, die ja mitten in einer
sensationellen Aufholjagd stecken, beträgt jetzt 13 Punkte,
mehr als diese überhaupt bisher haben. Und die Einlaufkinder in
Krankfurt kamen übrigens vom SV Fürth. Wenigstens diese
Odenwäldler konnten einen Punktgewinn bejubeln.
Roland Hornauer
MANCHMAL VERSPEIST MAN DEN BÄREN, UND MANCHMAL WIRD MAN EBEN VOM BÄREN VERSPEIST
Wir alle kennen den berühmten Spruch aus "The Big Lebowski", als Sam Elliott im Cowboyoutfit eine Sarsaparilla bestellt und zum Dude sagt: "Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal: manchmal verspeist man den Bären, und manchmal wird man eben vom Bären verspeist." Punkt. Das könnte man zur zentralen Frage des Spiels sagen, ob der Strafstoß berechtigt war oder nicht. Als der Glubb bereits in der vierten Minute nach einer Fallstudie von Mike Frantz einen Elfer zugesprochen bekam. Sowohl Frantz als auch der daraus resultierende Verlauf des Spieles waren Ziel von Schmähungen durch Gladbacher Fans im Internet, denen das Luxusproblem eines 7. Tabellenplatzes für die Fohlen inklusive Euroleague-Teilnahme am 20. von 34. Spieltagen wohl Kopfzerbrechen bereitet.
Und hier kommt der Spruch von oben zum Ansatz, denn der Glubb hatte wie oft zitiert diese Tage schon genug zweifelhafte Elfer oder ähnliche Entscheidungen zu unseren Ungunsten einstecken müssen. Inklusive des oft anders verlaufenden Spielverlaufs usw., diese Diskussionen sind aber müßig. Denn entweder wir hätten das Spiel mit unserem Willen trotzdem gewonnen, oder wären am Unvermögen gescheitert. Aber diesmal war der Glubb wie ausgewechselt und war quasi seines Glückes Schmied.
Simons, 1:0. Es folgten zwei weitere clever vollstreckte
Tore auf beiden Seiten. Einmal als Kunstfussballer Kyo sich den
Ball im Mittelfeld schnappte und sofort ohne Umwege zu
Torfabrik Peckhart passte. Der hatte unter der Woche Abschluss
geübt und schoß aus 15 Metern an Ter Stegen vorbei ins rechte
Eck. Mit dem vorher scharf mittig vollstreckten Elfer von
Immobilienhai Timmy Simons stand es 2:0 und es war noch eine
Stunde zu spielen. Das andere Tor war ein schnell ausgeführter
Freistoß der Fohlen, der auch über eine Station gleich
eingenetzt wurde hinter Heiner Stuhlfaut-Schäfer.
Zurück zur 30. Minute nach dem 2:0 - Man ließ dann die
Gladbacher auch mal mitspielen. Besonders beeindruckend:
Patrick "Speedy" Herrmann, der einmal den bald Messi-erprobten
Pelle Nilsson und dann beim zweiten Mal unseren passionierten
Kartensammler Pinola durch Spurts dermaßen deklassierte, dass
mir sofort unser ewiges Talent, Flügelsprinter Alexander
Esswein, einfiel. Was der aus sich machen könnte, wenn er es
täte! Im weiteren Verlauf blieb Nürnberg aber weiter unbequem
und verlegte sich ab der 80. Minute meist auf cleveres
Hinarbeiten auf den baldigen Feierabend. Deswegen ließ der
Schiri dann auch die die Nachspielzeit mit richtigem DB-Delay -
erst nach gefühlten fünf Minuten statt drei - enden.
Schöne Choreo der Nordkurve für Rapid und deren
Neuzugang Momo Ildiz
Auch wenn die Fohlenfans (welche vorbildlich die
fantastische FCN-Ultra-Choreo mit eigenem Banner gegen den
Verkauf von Stadionnamen ergänzten) das Spiel ihrer Mannschaft
eindeutig als galaktisch besser beschrieben, der Einsatzwille
war beim Glubb größer und das war Balsam für die geschundene
Glubbererseele nach all den bösen Gerüchten und pessimistischen
Miesmachertiraden der letzten Wochen.
Im Gegensatz zu manch todernsten Spielen in anderen Stadien
kam sogar so etwas wie Lebensfreude ins Match. Da neigt der
sonst grüblerisch-melancholische Franke sogar zu kreativen
Ideen. Vor allem der Japaner mit dem 1,80 m-Basketballmaß, Mu
Kanazaki wurde in den letzten Spielminuten massiv durch sonore
"Muuuuuu"-Rufe als Einwechslung gefordert. Apropos
Einwechslung: Favre hat leider noch nicht davon gehört, dass
man gegen Nürnberg immer mit Österreichern spielen muß. Die
netzen gegen uns regelmäßig ein. Stranzl blieb auf der Bank,
und Gladbach verlor. Ganz einfach.
Gern zurück denken wir an die Halbzeitpause, wo auf der
Anzeigewand der Beitrag zur Jenö Konrad-Choreo der Ultras und
den Besuch seiner Tochter auf Einladung des Glubb gezeigt
wurde. Das hatte mal Gehalt, war ansprechend und sinnvoll...
statt dämlicher Sponsorenspielchen in der Pause dürften die
Gladbacher Gäste damit sicher einen guten Eindruck von Nürnberg
mitgenommen haben. Endlich ein Verein, der seine braune
Geschichte aufarbeitet, statt den braunen Mob auf der Tribüne
sitzen zu haben. Das ist doch mal ein Ausrufezeichen! Und wer
hat es initiiert? Die Die Hard-Fans.
Ebenso ein Highlight: Kyos Rettung auf der Linie, die den
Spielverlauf ebenso entscheident beeinflusste. Ein
aufopferungsvoll kämpfender Feulner, der noch vor dem an der
Strafraumgrenze agierenden Simons operierte und wie ein kleiner
Almog Cohen herumwirbelte, und ständig Bälle erkämpfte.
Erleichtert stellten wir wieder einmal fest, das zumindest
Robbie beim Wackelkanditatenduo Esswein-Mak noch irgendwie zum
Glubb gehört. Der machte sofort nach seiner Einwechslung Wind,
und wenn er auch mal abspielen würde, wüsste er, das clevere
Assists beim Trainer oft höher gwertet werden, als das Tor zu
vollenden.
Dass die linke hintere Seite beim Glubb momentan nicht
wirklich verteidigt wird, wird sich hoffentlich nicht bis
Frankfurt herumsprechen. Es wäre undankbar, den
Hobby-Kartensammler Pinola darob zu schelten, seine Verdienste
halt... Naja. Und rechts hinten? Für Chandler sähe manches
besser aus, sofern die Seitenlinie beim nächsten Spiel etwas
weiter nach außen geschoben werden würde.
Fazit: Manchmal verspeist man den Bären, auch wenn der
Schiri gefühlt und merkwürdigerweise ab der Pause anderen
Regeln folgt als in der ersten Hälfte. Und wer Mike Frantz als
unsportlich brandmarkt, der soll halt das nächste Mal vom Bären
verspeist werden. Respekt vor der richtigen Entscheidung von
Frantz: Steht man am Tabellenende, hat man seinen Beruf
verfehlt, wenn man zum Schiri rennt und sich selber verpetzt,
obwohl man es vielleicht nicht mal selber sagen kann, warum man
fiel. Liebe Gladbacher, das mit dem heilig sein und
selbstanzeigen, das könnt ihr uns gerne von Eurem komfortablen
7. Platz aus im nächsten Spiel gegen Vizekusen demonstrieren.
Wir sind gespannt.
EF
BVB-FCN: 3:0, DORMUND, 25.01.2013 - KEINE EIER!
Jaja, den Weiner den mag keiner beim Glubb. Gegen den
Unparteiischen vom Freitag sollte man nicht meckern, aber hier
sind wir auch mal parteiisch wie Weiner und meckern schon.
Sogar der Ex-Nürnberger Ilkay Gündogan, jetzt im gelb-schwarzen
Trikot tätig, wand sich nach dem Elfer befragt etwas
umständlich, möglichst nicht zu sagen, daß der Strafstoß
berechtigt gewesen wäre.
Geschrieben wurde schon genug über das Hilfespiel des Glubb
gegen die Zecken. Jetzt, wo der Zorn über das Match etwas
verraucht ist, möchten wir hier mal ausschließlich
optimistisch-unfränkisch argumentieren. Und schreiben erst
jetzt etwas. Denn es gibt nach wie vor jede Menge gute Gründe
außer der Gnade der fränkischen Geburt, Glubberer zu sein. Das
wichtigste: In den letzten Jahren wird nach Rückschlägen und in
Krisen nämlich immer das richtige gemacht.
Beim Spiel gegen den BVB agierte die Mannschaft ängstlich
und ging nicht in die Zweikämpfe.
-Ängstlich kann man so stehen lassen, sicher ist es als
Spieler nicht einfach, gegen die allseits hochgelobten
Kloppo-Kämpfer vor der gelben Wand in den Ring zu steigen. Wenn
man aber nicht in die Zweikämpfe geht, kann es auch am Schiri
Weiner liegen, der eh meistens alles tot pfeift, was nach
englischen Stil aussieht. Das hat auch Gebhard zu spüren
bekommen. Weiner + BVB: Hier kann man nur doppelt
verlieren.
Die Glubberer brachten nicht mal Aufbauspiel über mehr als
drei Stationen zustande.
-Wie man das extreme Pressing bereits in der Spieleröffnung am
besten begegnet, weiß am besten der Trainer. Ob Wiese ein
Rezept dagegen hatte, weiß der Geier. Entweder er hatte keins
oder wahrscheinlicher, die Spieler konnten es unter Druck nicht
umsetzen.
Die Aufstellung des Trainerduos konnte keiner
nachvollziehen.
-das war sicherlich auch auf die Trainingsleistung geschuldet,
und die kennen die Trainer besser als ihre Kritiker.
Der Glubb steckt jetzt in einer ernsten Krise.
-und dagegen wird jetzt auch etwas unternommen. Bader
verpflichtete als erstes für kleines Geld einen soliden
Innenverteidiger, um das Loch bei Verletzungsausfall von Klose
oder Nilsson zu stopfen. Bis Donnerstag kommen wahrscheinlich
zwei offensivere Spieler.
Pinola auf links hinten ist langsam nicht mehr
tragbar.
-Und Bader verurteilt ihn nicht haltlos, sonder verweist auf
seine bisherigen Leistungen. Wir sind uns sicher, dass Pino
demnächst mal eine Pause bekommen wird. Platte ist zwar
verletzt, aber Hlousek ist ja auch schon ins Training
eingestiegen. Mintal traf auch lange nicht, wurde aber vom
Verein nie fallen gelassen. Das spricht sich auch in anderen
Vereinen herum. Oder würdet ihr bei einer Firma anheuern, die
ffür ihr "hire and fire" bekannt ist?
Der Glubb hat mit seiner jetzigen Mannschaft kaum eine
Chance gegen die finanzgedopten Vereine.
-Das Gegenteil ist möglich, alles eine Sache der Motivation,
siehe Freiburg. Wenn Spieler nicht motiviert sind, hat man als
Verein sehr wenig Möglichkeiten. Zuerst nur leichte Sanktionen,
indem man ihnen Chancen gibt. Diese Frist ist jetzt vorbei,
denn der Discofraktion unter den jungen Talenten werden jetzt
Neuzugänge vor die Nase gesetzt, weil sie genug Chancen hatten,
den Titel ewiges Talent loszuwerden. Wer kann sich denn Vereine
vorstellen, die gerade so richtig heiß auf Glubbspieler wären
und Millionen für Mak, Esswein oder Frantz hinblättern
würden?
Mit Wiese steht der Glubb als Absteiger fest.
-Niemand stellt einen Trainer nach zwei Spielen in Frage.
Selbst international renommierte Trainer brauchten länger, um
die anvertrauten Mannschaften umzuformen. Die Glubb-Mannschaft
besteht zum einen Teil aus reifen und mental gestärkten
Altspielern der Marke Schäfer und Simons und jungen
Dauertalenten, die sich gegen ihre Bundesligatauglichkeit und
damit auch Karriere wehren. Dieses Problem war vielleicht auch
der Grund, warum Hecking neben allen anderen Argumenten wie
Geld und Heimatnähe auch irgendwann die Schnauze vom
Kindergarten voll hatte und überlief zum Volksburger Geldadel.
Wir sind uns sicher, dass Bader schon einen Schritt weiter ist
und sehr konkret wüßte, wer potentiell auf Reute-Wiese bei
einem fiktiven scheitern folgen würde. Vogel vielleicht, der
Basel zuletzt auch international betreute? Büskens wird
sicherlich nicht über die Stadtgrenze wechseln, ohne beim
tanken in Fürth zukünftig gelyncht zu werden.
Wiesinger wirkt in Interviews eher schüchtern und redet
sich gerne heraus.
-In der Tat verbesserungswürdig. Und wir dachten immer, er war
mal bei den Bauern und hätte somit das vielzitierte
Winner-Gen?
Der Glubb läßt seine Talente ziehen.
-Und hat damit jetzt fast seine gesamten Schulden getilgt und
kann auf Leihspieler mittlerweile verzichten. Vor zehn Jahren
wurden keine Ex-Glubberer Nationalspieler oder ins aktuelle
Sportstudio eingeladen. Teuer verkaufte Glubberer wurden
Vorbilder und keine Loser. Apropos Schulden: Wollt ihr es
anders? Dann fragt doch mal die HSV-Fans.
Ist ja alles schön und gut, aber der Glubb ist halt immer
noch a Depp!
-Den Titel haben wir weiter gegeben. Immerhin haben wir schon
lange nicht mehr den Ausgleich in der letzten Minute bekommen
oder haben randalierende Fans. Ultras initieren hier die
Aufarbeitung gegen die braune Vereinsgeschichte oder den Kampf
gegen rechte Fans, die andere Vereine längst fest auf der
Tribüne sitzen haben. Und wer immer noch meckert, soll doch
bitteschön mal nach Fürth schauen. Hack oder Bader, wer ist
Euch lieber? Sararer oder Kyotake? Packen wir doch einfach
wieder das alte Transparent von der Relegation unter
Klaviertrainer Oenning aus: "Mit Euch pack mers!"
EF
*Anmerkung: "Die Eier von Satan" ist nichts anderes als ein
auf deutsch aufgesagtes Rezept für Haschkekse mit Musik
unterlegt und hat keinerlei satanischen Hintergrund, sondern
ist als Gag gedacht gewesen. tool gelten so ziemlich als die
brillianteste, bizarrste und kreativste Artrockband überhaupt
und haben einige Millionen Platten verkauft. Sie kreieren auch
ihre Musikvideos selber. Der Song mit den Eiern steht übrigens
nicht repräsentativ für den typischen Sound der Band.
UNSER SEMPFT ZUM GLUBB: FCN-HSV: 1:1, FRANKENSTADION, 20.01.2013
SHULTZIE:
Sonntag, 20. Januar, 18. Spieltag. Gegner die
50jährigen Bundesligarauten mit der defekten Stadionuhr.
Perfekt also, um den Tag im Stadion zu verbringen. Mit dabei
der ebenso rot-schwarz-gefärbte Sohnemann und die abtrünnige
Schiedsrichtertochter mit "Petric" und der Nummer 10 auf dem
Rücken.
Bei Bekanntgabe der Aufstellung geriet ich dann schon erst
einmal ins Stocken, Nilsson krank nicht im Kader, Feulner und
Kiyo nur auf der Bank, dafür Cohen, Mak und Esswein im Team.
Gut, Markus Feulner lag vergangene Woche 2 Tage mit Grippe
danieder, bei der Breite im Mittelfeld also verständlich, ihn
noch draußen zu lassen, aber warum kein Kiyo? Und wieso
Esswein, aber nicht Mike Frantz?
Wie auch immer, der Club begann äußerst druckvoll und giftig,
allen voran Mak und Cohen. Doch man rieb sich auch verwundert
die Augen, es war nicht annähernd so rumpelig wie gewohnt,
sondern teils feiner Kombinationsfußball über mehrere
Stationen. Die Rothosen konnten sich zum Teil nur mit
Ellenbogencheck (Arslan gegen Esswein) und Grätschen von hinten
(wieder Arslan 3 Minuten später, wieso der nicht vom Platz
musste ist mir ein Rätsel) behelfen, oder meinten den Ball
entweder mit Händen für sich beanspruchen zu müssen (van der
Vaart). Jedoch gab es an Torchancen, außer Maks Vorstoß gleich
in der Anfangsphase, dem Kopfball von Balitsch in der 37.
Minute und dem verzogenen Schuß erneut von Mak kurz vor dem
Pausenpfiff, nicht viel zu sehen.
Was man jedoch unserer Elf dann in der Halbzeit in den
Pausentee getröpfelt hat, das würde mich dann schon noch
brennend interessieren, denn jegliche Aggressivität war
plötzlich wie weggeblasen. Entsprechend kamen die Finkburger
auch immer besser ins Spiel und schnürten den Ruhmreichen am
eigenen Strafraum ein. Folgerichtig dann auch die Führung,
nachdem zum wiederholten Male niemand Aogo am Flanken hindern
konnte und Pino Rudnevs einnetzen ließ.
Doch wer damit rechnete, dass unser Club jetzt in sich
zusammenfiel, der wurde eines besseren belehrt, denn plötzlich
wehrte man sich wieder! Fast im direkten Gegenzug testete
Pekhart, ob Adler denn auch noch anwesend ist. Und weitere 3
Minuten später trickste sich Timo Gebhart an der linken
Außenlinie durch, legte zurück auf Pekhart, der volley zum
Ausgleich vollstreckte! Nur war es das dann leider schon
wieder, fortan war wieder nur der HSV zu sehen. Halt, stimmt
nicht ganz, denn Käptn Schäfer zeigte nun, dass ihm auf der
Linie kaum jemand das Wasser reichen kann und hielt den - alles
in allem mehr als gücklichen - Punkt fest.
Was bleibt als Fazit? Schäfer eindeutig der Matchwinner, auch
wenns nur ein Punkt wurde. Mak brachte viel Schwung in der
ersten Halbzeit, im Gegensatz zu seinem Pendant Esswein auf der
linken Angriffsseite. Simons ein sichere und extrem abgeklärter
Nilsson-Ersatz neben dem gewohnt souveränen Klose. Pino nach
vorne mit überraschend vielen Akzenten, jedoch ließen er und
Chandler den Hamburgern außen viel zu viel Platz zum Flanken.
Cohen bissig und mit einigen schönen Pässen und
Flankenwechseln, Gebhart, Balitsch und Pekhart fleißig, solide,
aber mit Luft nach oben. Und Kiyo zeigte in der
Schlussviertelstunde, wieso Wiese und Reute ihn nicht von
Beginn an gebracht haben: lustlos und wahrscheinlich vom
Eisregen eingeschüchtert...
Für kommenden Freitag bleibt also viel zu tun, mit dieser
Leistung wird gegen aufgedrehte Zecken nicht viel Staat zu
machen sein im Westfalenstadion. Hoffen wir, dass Markus
Feulner den Erkältungsviren trotzt und Kiyo seine Lust am
Fußball wiederfindet, etwas mehr Ordnung in der
Mittelfeldzentrale kann nicht schaden. Und gegen den
Offensivwahn des BVB, nunja, leider haben wir nur einen Cohen,
also sollten wir hoffen, dass das Ergebnis nicht so schlimm
wird wie meine Heimreise: Eisregen, ungeräumte
Bundesautobahnen, Autofahrer, die bei solch einem Wetter besser
ihren SUV in der warmen Garage lassen sollten. Aber irgendwann
war ich dann ja trotzdem zuhause. ;-)
Marcus Schultz
ROLAND 911:
Danke Ultras!
Da hatte ich ja richtig Dusel, dass vor mir die Ultras u.a.
aus Adelsdorf die Winterpause gut genutzt und viel
erfolgreicher trainiert haben als unsere recht schlecht
bezahlten Profis. Sie schafften es erstmals die großen
Schwenkfahnen 90 Minuten ununterbrochen zu bewegen. Gab es
früher nur eine große Schwenkfahne und wurde diese nur bewegt,
wenn der Ball in der anderen Hälfte rollte, hat der
ununterbrochene Einsatz der Fahnen den Vorteil, dass Fan nichts
bzw. wenig vom Spiel sieht und sich ganz auf den Support
konzentrieren kann.
Lediglich einige traditionelle Anhänger des Clubbs schien dies
nicht zu gefallen und der Stimmungsblock 911 wurde ab der 50
Minute von lauten "Fahnen weg" Sprechchören dominiert. Im
nachhinein haben die Fernsehbilder meine Stadionteileindrücke
bestätigt. Es war ein schlechtes Spiel des Clubbs, der mit
Ausnahme von 5 Minuten in der zweiten Halbzeit um Hamburger
Tore richtig gebettelt hat. Unvermögen, Pfosten und
Spielverderber "Heiner" der Schäfer ließen nur ein Tor
zu.
In den 5 Minuten nach dem 1:0 der Blauen machten unsere Helden
richtig Druck bis zum Ausgleich. Dann wurde wieder um HSV Tore
gebettelt, insbesondere von unserer rechten "Abwehr"seite
besser genannt "hinterer Mannschaftsteil". Leider ist unser
neuer Startrainer zu klein und konnte dies auf der anderen
Spielfeldseite nicht sehen. Um zu beweisen, dass der Clubb
schlecht spielen kann, wären so viele Umstellungen in der
Mannschaft nicht notwendig gewesen. Kann nur Besser
werden.
Roland Hornauer
HECKING WECHSEL: NOCH ZWEI KOMMENTARE
Sag zum Abschied leise Servus. Unser Kompetenzstammtisch war natürlich auch bestürzt über den fliegenden Wechsel vom Herrn Hecking. Dem wünschen wir alles Gute und sagen nochmal Danke für die wohl stabilste Trainerleistung seit Jahren beim Glubb...
Shultzie:
Nunja, da hat es der deutsche Fußball in Gestalt einer
Betriebssportgemeinschaft also geschafft, zwei von mir bislang
hochgeschätzte, seriöse Fußballfachleute innerhalb kürzester
Zeit, in diesem Falle weniger Wochen, durch das Wedeln mit
Geldscheinchen zur puren Verkörperung von menschlicher
Enttäuschung zu transformieren.
Waren meine Gedanken vor 2 Monaten noch beim SV Werder Bremen,
denen der VW-Konzern den Sportchef weggekauft hatte, so trifft
mich die Entscheidung des letzten Samstages diesmal bedeutend
härter, nämlich als eben besagter Klaus Allofs sich diesmal im
nächsten Selbstbedienungsladen der Bundesliga bedient und dem
einen Rang besser platzierten Mitkonkurrenten den Trainer
wegkauft.
Als ich Samstag Morgen beim Abarbeiten meiner RSS-Feeds die
Nachricht der BILD überflog, nämlich dass statt Schuster nun
plötzlich Hecking DER Kandidat in Golfsburg sei, da dachte ich
spontan noch: Naja, BILD eben, der Hecking hat doch bereits im
Oktober erklärt, sich ein Angebot des ehemaligen
Magath-Arbeitgebers nicht einmal anhören zu wollen, außerdem
ist er ja so dick mit Martin Bader befreundet. Aber so kann
sich eben selbst der hartgesottenste Clubfan täuschen!
Und nun? Ich persönlich bin der Meinung, man sollte mal
aufhören, mit dem Finger auf Vereine wie Chelsea, Paris St.
Germain oer Malaga zu zeigen. Sicher, der Begriff "Financial
Fairplay" kommt in deren Sprachschatz nicht vor, aber sollte
man hier nicht zuerst einmal vor der eigenen Haustüre kehren?
Es gibt im deutschen Profifußball 3 Ausnahmen von der
sogenannten 50+1 Regel, nach welcher ein Investor nicht die
Kontrolle über einen Verein erlangen darf, diese betrifft
Hoffenheim, Leverkusen und eben den VFL Wolfsburg. Im Kraichgau
hat selbst ein Gelddrucker wie Dietmar Hopp so langsam
begriffen, dass man mit Geld zwar einen Wiese, jedoch keinen
Erfolg kaufen kann. In Leverkusen wird mit den finanziellen
Mitteln des Bayer-Konzerns seit Jahren nicht um sich geworfen,
sondern finanziell verantwortungsbewusst gewirtschaftet. Nur
eben in Wolfsburg sieht das anders aus! Da darf sich ein
Automobilkonzern wie VW es sich sogar herausnehmen - glaubt man
Insiderberichten - seinen Zulieferer ein Sponsorship bei der
ehemaligen Betriebssportgruppe Magath (jetzt Allofs) zu
oktruieren...
Was bleibt nun aus unserer, aus Clubberersicht? Zum einen
sollten wir den Geldregen von rund 750.000 Euro aus Wolfsburg
dankend annehmen, auch wenn wir wissen, dass ein solcher Betrag
bei dem niedersächsischen "Traditionsverein" aus der Portokasse
gezahlt wird. Martin Bader hat leider ebenfalls Lehrgeld zahlen
müssen und wird eine solche Ausstiegsklausen wohl in keinen
Trainervertrag mehr einbauen.
Desweiteren hat der Verein sich für die in meinen Augen
vernünftigste und langfristig erfolgsversprechenste Lösung
entschieden, nämlich einer Doppelspitze aus Michael Wiesinger
und Armin Reutershahn das Vertrauen auszusprechen. Auch wenn
ich bei Facebook oder in einschlägigen Foren schon wieder
"Experten"-Meinungen lesen muss, dass mir die Weihnachtsgans
wieder hochkommt. Der 1. FC Nürnberg lebt nicht allein von der
Meinung seines Cheftrainers, hinter dem Verein steht ein
fußballerisches Konzept, und das kennen Reutershahn und
Wiesinger wohl besser als jeder andere. Weiterhin: was mit
Trainern wie Tuchel in Mainz, Streich in Freiburg oder
Lewandowski in Leverkusen hervorragend funktioniert, wieso
sollte das nicht auch am Valznerweiher klappen? Und besser als
ein Huub Stevens, Loddar Matthäus oder Thomas von
Wiehießderdochgleichnoch sind Wiesinger/Reutershahn
allemal!
Glaubt ihr nicht? Wir sprechen uns am Ende der Rückrunde
wieder. Und dann stehen hoffentlich die Herren Hecking und
Allofs mit ihrer Söldnertruppe auf Relagationsplatz 16 und
verliert die beiden Entscheidungsderbies gegen Braunschweig,
während unser Glubb im gesicherten Mittelfeld frühzeitig den
Klassenerhalt gesichert hat. Dann braucht man auch keine Angst
haben, dass unser Ex-Trainer in Zusammenarbeit mit seinen
Sportchef auch spielertechnisch bei uns wildert, denn wieso
sollten in Kiyo oder Klose denn in die 2. Liga wechseln
wollen?
Und zu guter letzt: man sollte drüber nachdenken, Robert Mak
vielleicht einen Teil seiner Twitter-Geldstrafe
zurückzuerstatten. Weil so falsch lag er mit seinem "Verdammter
Trainer" ja gar nicht...
Marcus Schultz
Und Roland 911:
So geht Kapitalismus, deutlich höheres Gehalt und der
"Familien"mensch der sich in Franken so wohlfühlt wechselt oder
warum sollen Trainer anders als die Spieler sein und Verträge
einhalten? Andererseits typisch Clubb, beherrschen nach der
Hinrunde Ruhe und Zufriedenheit die vorweihnachtliche
Gefühlswelt, schafft der Clubb es in Sekunden, diese ungewohnte
Situation zu zerstören. Bleibt nur zu hoffen, dass bei der
Trainersuche niemand den Loddar, einen Konzepttrainer, einen
Klavierspieler und Spielerfrauenversteher oder einen Friedel
Rausch entdeckt. Es darf also wieder gezittert und gebangt
werden, frohe Weihanchten und guten Rutsch in 2013, hoffentlich
mit einen Trainer à la Hans Meyer!
Roland Hornauer
NOCH VOR HEILIGABEND THEMA VOM TISCH
Wiesinger spielte bereits selber als Spieler beim Glubb, später Bauern und 60. Beide werden sich als Doppelspitze versuchen und Manager Bader kann sich ruhig nach einem Volltrainer umsehen.
Hört sich im ersten Moment nicht so prall an, aber schauen wir mal!
GLUBB: DIETER HECKING WECHSELT NACH WOLFSBURG. WIR SAGEN DANKE FÜR NICHTS, JETZT ERST RECHT!
Tja, da haben wir Glubberer den Salat. Seit 2009 war der
stabile Westfale Trainer beim Glubb und hat wohl von allen
Trainern der letzten Jahre am Valznerweiher die stabilste
Arbeit abgeliefert. Keine Skandale, immer diplomatisch und
solide... von so einem Übungsleiter träumten manche
Bundesligavereine.
Der neue Volksburg-Manager Allofs holte nun Hecking heim nach
Westfalen, wo Hecking nun nicht weit von seinem Familiensitz
entfernt eine neue Wirkungsstätte bekommt. Bis zuletzt war beim
VW Wolfsburg sogar Bernd Schuster als neuer Trainer gehandelt
worden, der bisher als Coach überhaupt keine jüngere
Bundesligaerfahrung hatte.
The times they are changin': Schlagzeile aus 2010.
2013 gibt es weder die AZ noch Hecking in
Nürnberg...
Natürlich dachte jeder bisher, das Gespann Hecking/Bader sei
so eng, da passt kein Blatt Papier dazwischen. Doch
ausgerechnet jetzt bekommt der umtriebige Bader kurz vor dem
Fest eine Riesen-Hausaufgabe mit auf den Weg. Bader dazu auf
fcn.de: "Über die Nachfolge werden wir in den nächsten Tagen in
Ruhe eine Entscheidung fällen." Naja, wer jetzt keine Ruhe
haben wird, ist klar. Zum lachen ist das nicht, denn die
Winterpause ist nicht unbedingt die beste Zeit, wenn einen der
Trainer davon gekauft wird. Bader professionell:
"Nichtsdestotrotz möchte ich mich für die drei erfolgreichen
Jahre, in denen Dieter Hecking für uns gearbeitet hat,
bedanken."
Danke für nichts, denke ich mir dabei. Vor allem, was hätte
man in der Rückrunde mit dieser Mannschaft noch alles für
Fässer aufmachen können? Da bleibt nur noch der Galgenhumor,
wer denn schon alles bei MB angerufen hat. Sicherlich dürften
da Auslaufmodelle wie Peter Neururer dabei gewesen sein.
Leute wie er, Schuster, Loddar, Babbel oder Ragnick würden auf
unserer persönlichen No-Go-Liste stehen. Gute Trainer wachsen
auch nicht auf den Bäumen, und interessant dürfte auch der
Blätterwald rauschen die nächsten Tage, denn irgendwann sollte
mal der wahre Grund für den Wechsel ans Licht kommen. Und vor
allem, wann die Entscheidung bei DH fiel, zu wechseln. Ob es an
der teilweisen Mannschaftsmeuterei im Herbst lag, ob es private
familiäre Gründe bei Hecking waren, oder ob der Trainer endlich
mal einen Titel holen will. Wir wünschen uns bei so einem
Abgang allerdings, dass der Glubb wie auch immer am Ende der
Rückrunde irgendwie VOR WOB notiert sei.
Nachdem sich die Akte Breno mittlerweile auch als Luftnummer
erwies (Breno will nach der Haft heim nach Brasilien), sind
unsere Gedanken nicht bei Hecking, sondern bei Bader. Der uns
auch aus der Seele spricht: "Ich bin enttäuscht, dass wir das,
was wir angefangen hatten, nicht weitermachen." Auf Vorwürfe
verzichtet er aber: "Wir werden nichts Schlechtes über ihn
sagen. Aber ich kann keine Beweggründe nachvollziehen, wenn man
vom 1. FC Nürnberg weggeht." Wir finden: Dieser Abgang ist ein
ganz schwacher, und wir hoffen auf ein saftiges "Jetzt erst
Recht!" daheim in Nürnberg bei Mannschaft, Vorstand, Presse und
vor allem den Fans!
Vielleicht haben wir ja Glück, und erwischen einen jungen
Trainer, der weniger ein Kindergärtner ist, sondern auch
taktisch sichtbare Fortentwicklung über die Monate mit den
Spielern gebacken kriegt. Kann nicht jemand schnell mal die
eierlegende Wollmilchsau aus Klopp-Tuchel-Veh basteln? Wir
drücken die Daumen, dass der Nachfolger so überrascht wie Kyo
auf dem Feld. was haben wir zu verlieren gegen die
Retortenvereine der Liga, am Valznerweiher basteln wir an
großem, und das meine ich ohne den Größenwahn finanzgedopter
Vereine zu benützen. Zum Beispiel den, zu dem der gute Herr
Hecking jetzt geht.
Ewald Funk
NUCHAMOL: FRANGENDERBY AM 24.11.2012, VIP-EDITION
GROTTENKICK SEMPFT MIT BILDERS...
Tja, was soll man nach einem solchen Grottenkick eigentlich
noch an Worten verlieren? Ein Geschenk hatte ich als
Glubb-Mitglied eigentlich erwartet, und zwar in Form von 3
Punkten, zumindest aber ein packendes Spiel. Leider wurde es
nur ein Punkt, gepaart mit einem Fehlpassfestival und Hektik
pur auf dem Platz. Eine Voraussage traf aber dennoch ein: wir
waren uns bereits lange vor Anpfiff einig, dass das Spiel nicht
11 gegen 11 beendet wird...
Was bleibt denn sonst noch über? Nun, es war mein "erstes Mal"
im VIP-Bereich der Trolli Arena. VIP bedeutet hier allerdings
ein Zelt hinter Block I, zwischen Gegengerade und Gästefans.
Hier gibts vor Anpfiff allerlei kulinarische Köstlichkeiten wie
Schweinebraten mit Gniedla, Kaffe und Kuchen, sogar ein
Steggerlaseis darf man sich mit auf den Weg nehmen, wenn man
den grün-weissen Augenkoller in Form von Menükarte und
Pappserviettenring überlebt hat. Als kleinen Service bekommt
man dann noch die Mannschaftsaufstellung von jungen Damen
direkt an den Tisch gebracht.
Das Stadion dann, naja. Eng wars, selbst mit meinen gerade mal
174 Zentimeterchen konnte ich nicht von Beinfreiheit sprechen.
Einen besonders vertrauenserweckenden Eindruck macht die
Gerüstkonstruktion auf mich nun auch nicht wirklich, lediglich
die durch die fehlende Tartanbahn resultierende Nähe zum
Geschehen fand ich sehr angenehm. Aber trotz allem, ein
wirkliches Schmuckkästchen ist der bei allem Respekt
altehrwürdige Ronhof nun nicht mehr. Von der Infrastruktur rund
um den Sportplatz (von Stadion mag ich fast gar nicht reden)
mal ganz abgesehen, denn nach dem Spiel standen wir im Stau -
wohlgemerkt nicht erst als wir mit dem Auto unser Heil in der
Flucht aus der verbotenen Stadt suchen wollten, sondern schon
beim fußgängerischen Verlassen des Ortes des Grauens...
Was blieb denn sonst noch hängen? Die Tatsache, dass selbst
phantasievoll zusammengereimte und angezeigte Nachspielzeiten
nicht den Batteriestrom der elektronischen Tafel wert sind,
eine gaar grauslige Leistung beider Teams auf dem Platz, die
normalerweise nicht einmal mit einem Punkt hätte belohnt werden
dürfen und Westvorstadtfans, die mich auf der Tribühne von
hinten anpöbelnd in bester Asamoah-Manier provozieren wollten.
Mag ja sein, dass unser Glubb Rekordabsteiger ist, aber ich
hatte es mir dann verkniffen, den besonnenen Herren ("Des is a
Vuurgoob vo der Dee-Eff-Ell, dass däi Schiris uns ner fai blous
widder in däi zwadde Liecha pfeiffn mäin") an die Tatsache zu
erinnern, dass selbst Tasmania Berlin selbigsmal, vor vielen
Jahrzehnten in der Lage war, ein Heimspiel zu gewinnen.
Ansonsten war die Stimmung ob der Nähe zum Clubblock
hervorragend, die im zweiten Anlauf erlaubte Choreo sehenswert
und die Tatsache, dass es zu keinerlei Ausschreitungen kam, hat
mich dann doch noch zumindest ein klein wenig zufrieden
gestimmt. Wiedergutmachung für das Pokalaus im letzten Dezember
sieht zwar anders aus, aber die Hoffnung bleibt, dass unsere
Herrschaften in der Rückrunde eine andere Antwort parat
haben.
SHULTZIE
UNSER SEMPFT: FRANGENDERBY AM 24.11.2012, KRÄUTHER FÜHD-FCN, 0:0
Nullnummer, aber so richtig. Das ging schon mit dem Ausgangsverbot für Glubberer am Samstag per amtlichen Betretungsverbot in Fürth los, selbiges wurde dann von der fränkischen Regierungsmetropole Ansbach wieder aufgehoben. Und so gab es diesmal zwar keinen Marsch marodierender Glubbfans durch die Nürnberger Straße gen Ronhof, sondern nur eine Art betreuter Volkswandertag. Wie bei einem Stadtmarathon wurden die schlendernden Fans teils mit Barrieren, teils mit Menschenketten von grün verkleideten Staatshelfern zum Stadion geleitet.
Das Spiel selber war ein Grottenkick auf Bolzplatzniveau. Entweder man hatte sich vorher zur Deeskalation auf eine Punkteteilung geeinigt, oder man konnte spieltechnisch einfach nicht mehr. Bundesliga gab es an diesem Samstag woanders, definitiv nicht in Franken. Irgendwie war das ganze wie ein Scheidungstermin in zwei Akten, wo sich beide Parteien nicht riechen konnten und jeder über die Ehe vor einem genervten Richter aka Schiri herummeckerte, bis beide schließlich vorzeitig nach Hause geschickt wurden.
Zug zum Tor ließen meist nur die Fürther erkennen, grandios war alleine das Solo vom Glubb-Innenverteidiger Timm Klose gen Fürther Tor. Ach, da war ja dann noch Marvin Plattenhardt, der bei seiner Einwechslung tatsächlich mit ondulierter, sprayfixierter und federnder Tolle einlief und wahrscheinlich nach seiner abgesessenen Zeit beim Glubb ("als Durchgangsstation") so eine Art Harald Glööckler im Fußball werden wird.
Pervers wie grandios sich der Glubb doch immer an seine jeweiligen Gegener anpasst. Gegen die unbesiegbaren Bauern mit dem Herz eines Boxers, gegen Fähd ein Hauen und Stechen auf Zweitliganiveau mit vielen versteckten Fouls. Wie in der Schule früher, wenn der Lehrer nicht hinschaut. Und wer als Glubbfan von oben herab auf die Kräutermännla aus der Westvorstadt schimpft, sollte sich erstmal daran erinnern, wie er selber von oben herab behandelt wurde einen Spieltag vorher. Von den königlich boarischen Bauern, die auf Nürnberg herabschimpften.
Rapha Schäfer war wohl bei seinen Kommentaren nach dem Spiel irgendwie gedopt, oder welches Spiel hat er gesehen? Glubb deutlich besser? Und zu der Spuckattacke... da kann zwar noch was nachkommen, um den Basti S. aus M. mal zu zitieren. Auf das Niveau brauchen wir uns gottlob nicht herablassen.
Fazit: Bitte beim Heimspiel im Max Morlock zur Rückrunde
kein Derby zum Abgewöhnen abliefern, sondern Rasensport! Danke,
Sechs, setzen!
Publikum: Eine Zwei! Klasse Fangesänge, tolle Choreos (Banner
"Rückkehr der Zigarettenbürschla") und keine Pyros wie tags
zuvor beim HSV (wie blöd kann man sein: HSV Fans, die ihr
eigenes Banner angezündet haben?) und auch keine
Schlägereien.
Keine gute Noten auch für die NN, die ein paar jungen Praktis
zur Frontberichterstattung an die "Kampflinie" schickte und
schon Mittags die Stimmung aufheizte auf ihrer Webseite, als
wäre das hier die Nato-Außengrenze.
Ewald Funk
DIREKTAUS DEM TROLLI: ROLAND HORNAUER, 24.11.2012,
KRÄUTHER FÜHD-FCN, 0:0
Schöne Bescherung genau einen Monat vor
Weihnachten
Unser Clubb geht ungeschlagen aus allen bayerischen Derbys!
Zugegeben, gegen Augsburg war es am Engsten oder anders gesagt,
die Nordösterreicher Bauern Lynchen und die Färdder wollten
wohl aus Respekt vor seiner Lebensleistung unseren „Heiner“
Schäfer einfach nicht beschäftigen.
Zum Derby in Erlangen Süd. Es gab mehrere Weltpremieren. Zum
ersten Mal fuhr ich mit dem Rad Aus Erlangen zu einen
Erstligaauswärtsspiel und ich war deutlich schneller bei den
Trolls und wieder zurück zu einem äußerst schönen
Nachderbyabend als bei einen Heimspiel unseres
Ruhmreichen.
Das Verhältnis Clubbfans zu Polizisten war wohl weltweit auch
einmalig. Gefühlte zwei Polizisten pro rot-schwarzen Schal
belauerten unsere Schritte im eingegitterten Weg, Käfig von der
Ikea zum Trollplatz, um die strikte Fantrennung
durchzusetzen.
Weltweit einmalig auch die Färdder Hysterie und damit
verbundene Fanunfreundlichkeit gegen alle Clubberer. Bei soviel
Gastfeindschaft brauchen sich die Färdder nicht wundern, dass
vor und nach dem Derby niemand nach Färdd zum Einkaufen kommt
und in der Innenstadt nur noch Dönerbuden und 1-Euroshops zu
finden sind. Die Rechtsexperten aus der Färdder Stadtverwaltung
um OB Jung hatten im Amtsblatt eine "Bekanntmachung an alle
Fans des 1. FC Nürnberg" veröffentlicht, die deren Anwesenheit
in bestimmten Gebieten der Stadt Fürth während des Derbys
verbietet. Wer sich am Derbytag also außerhalb öffentlicher
Verkehrsmittel der Stadt bewegt und durch Aussehen
(Rot-schwarze Kleidung) und/oder Gesang der Nürnberger
Fangemeinde zuordnen lässt, dem drohte gar, in Polizeigewahrsam
genommen zu werden. Die Regelung sollte von 10 bis Sonntag
früh, 2 Uhr gelten. Erstaunlicherweise sind beim
Verwaltungsgericht Ansbach Rechtskundige beschäftigt und die
Färdder Verbotsverfügung wanderte da hin, wo sie hin gehört, in
die Rundablage.
Leider war dies nicht alles, wohl auch einmalig, im ganzen
Stadion mit Ausnahme des Gästeblocks waren unsere Fanutenilien
verboten. Nach drei (zwei davon außerhalb des Stadions)
äußerstes peniblen Sicherheitskontrollen war Clubbfan im
Stadion.
Nach dem Umbau der Südkurve ist dort Färdd pur. So hässlich,
dass sogar die Zaunfahnen der Lustreisenversicherung als
optische Verbesserung durchgehen. Trotz dieser Färdder
Willkommenskultur, nicht einmal ein Stadionheft war erhältlich,
so etwas gibt es in der 1. Liga auch nur in Färdd, war die
Stimmung im Block hervorragend. Kein Wunder, wenn Profis wie
der Gelb-Rot gesperrte Timo Gebhardt mitmachen.
Weitere Premieren gab es bei der Mannschaftsaufstellung.
Unsere Helden wurden auf der Anzeigetafel nur als schwarze
Schatten gezeigt, für Bilder hat es halt nicht gereicht. Bei
den Färddern spielten dagegen nur Brüder. Immer wenn das
Amateuransagerduo die Vornamen wie „im Tor unsere Nr. 26
Maaaaax“ oder „die Nr. 14 Edgaaaar“ in ihre Mikros hauchte,
schallte es anschließend laut in der Südkurve „Wichser“.
Trotzdem Respekt, dass es die Wichserbrüder bis in die 1. Liga
geschafft haben.
Der Spielbeginn wurde durch zwei schöne Choreos eingeleitet.
Neben rot-schwarzen Fahnen, roten Luftballons hatten wir als
großes Blocktransparent unseren Jacky im passenden Anti-FÜ
Trikot dabei. Die Nordkurve war gewohnt grünweiß und als Choreo
wurde ein Banner „Deswegen bin ich gern Fädder“ hochgezogen und
ein großes Banner „und deswegen bin iech schdolz aff mei
Schdadd“ gezeigt.
Dann wurde angepfiffen, aber nicht gespielt. Es war ein
Derbykampf mit vielen Nicklichkeiten, wobei sich besonders die
Färdder Altstars Asamoah und Eduardo Gonçalves de Oliveira (Edu
sagen die Schalker) auszeichneten. 49. Fouls in 90 Minuten
ließen keinen Spielfluss aufkommen. Die Färdder kamen besser in
das Spiel. Hatten nach einem schlimmen Fehler von Grauburgunder
Pino eine Riesenchance in der 34. Minute. Anschließend ging
unser Bauernschütze Feulner sehr hart in einen Zweikampf und
ging nach roter Karte vom Platz. Kurz danach hätte der Färdder
Seran Sararer nach rüden Rempler an Heiner und anschließender
Spuckattacke, Schäfers Trikot muss jetzt gewaschen werden (!),
eigentlich mit Feulner mitduschen müssen, bekam aber nur Gelb.
Mit zunehmender Spielzeit beherrschte der einzig wahre
fränkische Erstligist das Spiel, ohne Torchancen zu
erarbeiten.
In der Halbzeit zeigte die Nordkurve ein Banner „Ihr kriegt
uns hier nicht weg – Sportpark Ronhof für immer“. Eigentlich
unnötig, denn die Färdder kündigen genauso euphorisch einen
Stadionneubau an, wie sie ein paar Monate später euphorisch die
Beerdigung des ehemals tollen und einmaligen Projektes
verkünden. In der 60. Minute erhielt Seran „Wichser“ nach
einem Zweikampf mit Grauburgunder endlich Gelb-Rot und 10 gegen
10 bekämpften sich weiter. Unbestrittener Höhepunkt war, neben
dem ersten Nürnberger Torschuss in der 62. Minute und dem
Klose-Solo in der 81. Minute, das nach 65 Minuten in der
Nordkurve gezeigte Banner „Choreoverbot, Betretungsverbot,
Ticketpreise – so wird das Derby zum letzten Scheiss“. Wo die
Färdderfans Recht haben, haben sie Recht und das nächste Mal
sollte dazu eine gemeinsame Aktion stattfinden.
Viel passierte nicht mehr, nur das erstmals unser Dauerspieler
Timmy Simmons verletzt ausgewechselt wurde und „Gattuso“ Cohen
durfte noch gegen die immer harmloseren Färdder wuseln. An
Nachspielzeit wurde nur eine Minute angezeigt, vermutlich weil
der Clubb überlegen war, diese war dann nach 30 Sekunden zu
Ende und das 255. Derby Geschichte.
Kurzes Fazit, spannend und aufregend war es trotzdem und das
Wetter war sehr schön. So wie der Clubb gespielt hat, bleibt
das Mittelfeld Saisonziel. So wie Tasmania Färdd gespielt hat,
gab es am 13. Spieltag wohl eine letzte Weltpremiere, nämlich
ein doppeltes Derby. Es war vermutlich das erste und letzte
Erstligaderby in Färdd.
Roland Hornauer
BETRETUNGSVERBOT ERFOLGREICH WEGGEKLAGT
Wir hoffen nun auf ein sportlich spannendes Spiel mit viel humorvollen Schmähungen aber keinen Aggressionen in allen vier Halbzeiten.
DEMNÄCHST...
DAS Derby. Der Classico. Diesmal im Rahmen der ersten Liga. Neben diversen merkwürdigen Verfügungen in Fürth, ist seit heute, 21.11., das Betretungsverbot für FCN Fans in Fürth der größte Witz und macht die zuständige Behörde einfach lächerlich. Wenn doch: Dann wünsche ich mir, dass bei der nächsten drohenden Nazi-Demo auch so Betretungsverbot ausgesprochen wird.
ZEITUNGSMELDUNG BETRETUNGSVERBOT FÜR GLUBBERER
Was mache ich mit meinem FCN Autoaufkleber, wenn ich am Samstag nach Fürth zum Einkaufen fahren muß? Abdecken?
Hierzu meint ein amtlicher Rechtsanwalt, um einen Kommentar gebeten:
"Das ist ein Witz. Da zeigt sich einmal wieder die Provinzposse. Würde es begrüßen, wenn das gerichtlich durch einstweilige Verfügung platt gemacht wird. Schade, dass so nur einmal wieder unnötig Öl ins Feuer gegossen wird und ein paar Chaoten das sicherlich jetzt auch noch als Steilvorlage verwenden werden. So unnötig wie ein Kropf. Grundsätzlich ist aber bei mit hoher Wahrscheinlichkeit befürchteter Gefahr für Leib und Leben und die öffenliche Sicherheit eine Allgemeinverfügung möglich (gegen Alkoholbenutzung etc.). Eine derartige Einschränkung der Bewegungsfreiheit für einen derart unspezifischen Personenkreis halte ich für absolut unzulässig. Besonders, da sich der Kreis auch nicht einschränken lässt. Ich bin Clubfan, trage aber nur selten Trikot oder Schal. Was soll das?"
UNSER SEMPFT ZUM 09.11.2012, MAINZ GEGEN FCN: 2:1, UNSERE GLUBB-GOLUMNE
Es ist nicht so, dass ich Österreicher nicht mag, manchmal hasse ich sie. Vor allem wenn sie als Gegner gechen den Glubb antreten. Egal wie sie heißen, Erwin Jimmy Hoffer, Martin Harnik oder Andreas Ivanschitz, gegen die Valzner-Boys trifft man als Ösi immer, egal wie dumm sie sich zuhause in der heimischen Nationalmannschaft anstellen.
Der Glubb braucht also unbedingt einen Österreicher.
Zumindest ab 2016, wenn das Rubin Okotie-Desaster vergessen
ist, der in seiner Zeit in der Noris sowas von garnichts auf
die Kette brachte. Da ist unser Pekhart schon besser, dem kann
man die Ausrede in den Schoß legen, er bekäme keine
verwertbaren Bälle serviert. Ob man als Stürmer aber gerade
deswegen diese Berufsbezeichnung verdient, wenn man aus kaum
verwertbaren Bällen dann doch ein Tor zaubert, das steht auf
einem anderen Blatt. Auch dem Jäger auf dem Hochsitz werden die
Wildsäue nicht auf dem Silbertablett vorbei getragen...
Ach ja, Fußball wurde in Mainz auch gespielt am Freitag.
Nachdem man die Millionentruppe von Volksburg vorher haushoch
mit 1:0 überrannt hatte, freute man sich auf Mainz, denn die
spielen ja immer anfangs wie Hurrikan Sandy, da kann man sich
darauf einstellen und die Verteidigung sturmfest zurren. Man
kann aber auch dem Gegner sanft den Weg weisen. Das dachte sich
auch Platte auf rechts, dem die Zeit beim Friseur von der
Übungszeit scheinbar fehlt, während Rakowski im Tor dann den
Unterschied zum Heiner Schäfer machte. Den hätte Rapha
eventuell gehabt. Doch so hieß es 1:0. Dann mußten sich die
Mainzer aber beeilen. Der Kommentator am Bildschirm in der
Kneipe erwähnte gerade, das die Mainzer ihre meisten Tore der
Saison in den ersten 20 Minuten eines Spiels machten, da
eskortierte unser Mittelfeld den einen Quotenösi der Mainzer,
Herrn Julian Baumgartliner, sicher zum Strafraum, der dann
einfach den zweiten Quotenösi, Herrn Andreas Ivanschitz
bediente. Der mußte nur noch schnell um Patrick R. herumkurven
und noch "schnöller" einnetzen, und Nürnberg war
geschlagen.
Leider erst in der 21. Minute, also eigentlich nicht
"stotthoft", aber husch husch, die Ösis machen das halt
"leiwand und gmüatli". Pelle sorgte dann noch vor der Pause für
den Ehrentreffer der Nürnberger, auch wenn Hecking später noch
seine letzte Reserve, Polter, Mak (ohne Twittermeldung) und
Frantz aufs Feld schickte. Als Fazit muß aber gesagt werden,
man sah deutlich, dass Nürnberg nie aufsteckte und irgendwie
tat mir die Niederlage nur halb so weh, weil das Herz eines
Kämpfers in jeder Glubb-Spielerbrust pochte und nur das
Unverm.. pardon, Pech einen Auswärtssieg verhinderte.
Das Wetter war übrigens leicht regnerisch. Es regnete gelbe
Karten. So stark, dass sogar eine bis unter das "Dachl" der
Reservebank schneite, und Hanno Balitsch somit gegen die Bauern
beurlaubt sein wird. Also wie auch immer, Jungs, ihr wart
unbequem, Tuchel drehte am Rad wie ein Rumpelstilzchen und die
Nürnberger Fans waren viel lauter als die dort heimischen
Mainzelmännchen. Irgendwann klappt das! Bis dahin also üben wir
das eine oder andere. Einwürfe zum Beispiel. Oder: Das sichere
betreten des gegnerischen Strafraums. Erkennen des gegnerischen
Tores auch aus der Ferne. Usw.
Ich übergebe an Schultzie, der seinen Beitrag eigentlich als
erster fertig hatte... (Ewald Funk).
Immer noch eine architektonische Perle: Die Mainzer Coface Arena. Coface ist eigentlich bayrisch und heißt übersetzt "Koa G'sicht"...
Man sollte ja eigentlich meinen, der gemeine Fußballprofi wäre
in der Lage, dazuzulernen. Und im Vorfeld war man sich der Lage
ja auch bewusst, sprach doch Ersatzkapitän Hanno Balitsch von
einem rot-weissen Tornado, der in der Anfangsphase in Mainz auf
den Ruhmreichen warte. Da spielte auch sicherlich noch die
Erinnerung an den 25. Spieltag der vergangenen Saison eine
Rolle, als man schon in der 1. Spielminute mit 0:1 in Rückstand
geriet - wohlgemerkt nach 2 vorausgegangenen
Pfostentreffern.
Der Auftakt am vergangenen Freitag war dann eigentlich recht
ansehnlich, in den ersten 10 Minuten lief der Ball durch die
Clubreihen, das sah doch ganz gefällig aus. Aber dann
erinnerten sich die Mainzer wohl daran, dass der Anpfiff wegen
noch anreisender Clubfans nur 10 Minuten nach hinten verschoben
wurde, jedenfalls wachten die Tuchel-Schützlinge auf und
drehten an der Temposchraube. Die Folge? Plattenhardt konnte
den Ex-Westvorstädter Müller auch mit Fouls nicht bremsen und
wurde seinerseits gefoult (solche Szenen wurden im weiteren
Spielverlauf im übrigens allesamt abgepfiffen), Klose ließ sich
tunneln, Rakovsky sah den Ball zu spät und schon zappelte das
Polyurethan in den Maschen. Und bereits 9 Minuten später stand
es 0:2, nachdem ein Pass in die Schnittstelle der Viererkette
Ivanschitz fand und dieser Rakovsky umkurvte und erneut
einnetzte.
Diese 9 Minuten waren dafür verantwortlich, dass der Club
weitere 9 Minuten brauchte, um den Schock darüber abzulegen.
Ein Kopfball neben den Kasten von Pekhart und ein Weitschuss
von Kiyo waren der Appetithappen, bis es nach einem Freistoß
von Kiyotake die Hauptmahlzeit in Form eines Kopfballtreffers
von Nilsson gab. Eigentlich rechtzeitig, ein Anschlusstreffer
vor dem Halbzeittee. Leider nur war der Hunger dann vorbei,
denn wirklich gefährliche Szenen oder gar herausgespielte
Chancen konnte ich in der 2. Halbzeit nicht mehr entdecken. Und
wer keine Chancen herausspielt, der erzielt keine Tore, das
alte Spiel, müssten Heckings Jungs ja eigentlich schon zur
Genüge kennen.
So sorgte in der 2. Hälfte lediglich noch das
Schiedsrichtergespann um Thorsten Kinhöfer für Unterhaltung,
frag nach beim ausgewechselten Hanno Balitsch, der auf der Bank
sitzend seinen gelben Zettel für das Spiel gegen die
Nordösterreicher erhielt. Und sonst? Vier falsche Einwürfe,
davon drei von Chandler (in der E-Jugend gibts vom Trainer
danach "a drümmer Schelln"!), ein erneut lustloser Esswein, die
74. Minute, in der gleich ein Dreierpack eingewechselt wurde,
Schimpftiraden nach dem Spiel von Tuchel und Balitsch gegen den
vierten Offiziellen, dumme Kommentare von Sky-Reportern (Zitat:
"Robert Mak hat seine Einwechslung noch gar nicht bei Twitter
angekündigt"), aber mal wieder kein Punkt.
Jetzt folgen die Derbywochen gegen die Besatzungshauptstadt
und die Westvorstadt. Und ganz ehrlich? Ich mag da noch gar
nicht dran denken... Daheim bleibt zu hoffen, dass der
Tabellenführer es gnädig mit uns meint. Und im Ronhof stirbt
die Hoffnung zuletzt, dass der ein oder andere Spieler sich
noch dran erinnert, dass aus dem vergangenen Dezember noch
etwas gutzumachen ist. Ausgerechnet das erste Bundesligaderby
zwischen dem Club und den Teeblättern fällt auf meinen
Geburtstag! Also bleibt da hinterher entweder das Feierbier in
Maß(krüg)en oder das Frustsaufen - danke für diese Ansetzung,
liebe DFL!
Markus Schultz
Wenn unser Clubb sich an einen geschichts- und
schicksalsträchtigen Tag (am 9.11. wurde u.a. vor 94 Jahren die
Räterepublik in Deutschland ausgerufen, fiel vor 23 Jahren die
Mauer, feier ich aus Tradition) nach Mainz aufmacht, dann kann
man nicht verlangen, dass sich unsere Helden am Mainzer
Auftritt in der Vorsaison erinnern. So passierte es wieder,
dass die Mainzer uns überrollten und wir wieder nach nur 20
Minuten mit 2:0 zurücklagen. Da half auch die Defensivtaktik
unseres Supercoaches Dieter "The" Hecking, Pekhart im
Mittelfeld gegen den großen Mainzer Kirchhof spielen zu lassen,
wenig. Schließlich hat der Mainzer Trainer Tuchel von der in
vermutlich vielen Nächten ausgetüftelten cleveren Taktik nichts
gehört und setzte Kirchhof einfach gar nicht zu Beginn ein. Bis
unsere Experten dies merkten und Pekhart einen Gegenspieler
fand, war es spät und das Spiel gelaufen. Klar, in der 2.
Halbzeit sah der Clubb besser aus, aber der Ausgleichstreffer
wollte mangels wirklich zwingender Chancen nicht fallen. Einen
Clubakteur muss man herausheben. Hanno Balitsch schaffte es
durch geschicktes Verhalten auf der Bank nach seiner
Auswechslung die fünfte gelbe Karte zu bekommen. So kann er
unbelastet beim Spiel gegen Erlangen-Süd, den Heimsieglosen
auflaufen und sich das Derby gegen Bauern Lynchen aus
Nordösterreich in Ruhe von der Bank ansehen.
Roland Hornauer
UNSER SEMPFT: FCN - VOLKSBURG, 1:0, 3.11.2012
Das muss sich der Greuther-Fan mal auf der Zunge zergehen lassen: Seit dem 11. April hat der Glubb zuhause keinen Heimsieg mehr feiern können.
Doch es kam anders. Timo Gebhart erlöste die treuen Glubbfans am Samstag nun endlich mit einem sehenswerten Flachköpper und dem ersten Tor seit 453 Minuten Spielzeit. Die unsägliche Torhymne hat wahrscheinlich keiner mitbekommen, aber endlich haben sich auch unsere gehemmten Spieler für ihren knallharten Einsatz mit deutlicher Leistungssteigerung selber belohnt, und Fußball sollte im Frankenstadion jetzt endlich wieder Spaß machen. Für die Fans und die Spieler.
Hier unser Sempft, diesmal wieder von Shultzie und dem 911er-Roland.
Ganz besonders gefallen hat der engagierte Siegtorschütze, der zwar immer noch gerne Bälle beim Dribbeln verliert, als er aber zum Schluß von der Eckfahne drei VW-ler völlig naß schwanzte, und wie Ribery aufs Tor stürmte, das war schon Szenenapplaus wert. Und den hat der Glubb an dem Tag auch oft bekommen. Was vielleicht auch die Spieler zusätzlich motiviert hat. Lob gebührt auch Patrick Rakovsky, der das Spiel durch moderne Weitwürfe oft schnell machte und eine völlig neue Spieleröffnung über die Außen oder die Sechser ermöglichte. Das unsägliche Hin- und Her-Geschiebe bei der Eröffnung durch die Innenverteidigung hat jedenfalls keiner vermisst. Etwas merkwürdig pfiff der Schiri. Ist außer mir noch jemand aufgefallen, dass Simon Kjaer ZWEI gelbe Karten bekommen hat, oder habe ich mich getäuscht? Ewald Funk
SCHICKSALSSPIEL IM TABELLENKELLER, DER 16. KOMMT ZUM
15., SCHOSSHUNDE STATT WÖLFE.
Bei der Spielvorbereitung am Samstagvormittag war auffällig,
dass mit Dauerregen das typische Wetter herrschte, wenn es
gegen den Konzernclub geht. Glücklicherweise klarte es auf, je
näher der Anpfiff rückte, schließlich sind wir damals nach dem
letzten und bisher einzigen regenbedingten Spielabbruch nach
der ersten Halbzeit abgestiegen.
Um 14.30 Uhr war es dann bei blauem Himmel in der Sonne fast
frühlingshaft. Und die eigentliche Spielvorbereitung begann an
den Getränkeständen nach der S-Bahnhaltestelle auf dem Weg zum
Morlock-Stadion. Zum Glück für uns - .rcn-Mastermind Ewaldo
samt Sohn waren die Mit-Trinker - sind es nur zwei Kioske und
wir erreichten noch pünktlich zum Hymnen-Mitsingen das Stadion.
Dort und auch im Vorfeld war die Stimmung gewohnt optimistisch.
"Gerade jetzt haben die Wölfe einen Aufwärtstrend", "immer wenn
es gegen uns geht, werden die Trainer gewechselt und dann
gewinnen die", "wenn wir heut widda verlieren, dann schaut es
mehr als düster aus", "wer soll denn bei uns das Tor schießen?
- Den müssen wir doch noch verpflichten" und "nur wenn die
VW-ler ein Eigentor schießen haben wir eine Chance". So klangen
typisch fränkische Einschätzungen vor dem Anpfiff.
Schön das Hecking und die Mannschaft nicht auf die Kurve
hören. Sie spielten nämlich über die vollen 90 Minuten
engagiert, kämpften um jeden Ball, versuchten schnell nach
vorne zu spielen und ließen keine Chance der niedersächsischen
Millionentruppe zu. Ein Olic und ein Diego wurden von Chandler
und Simmons fast komplett aus dem Spiel genommen. Unglaublich,
unsere Innenverteidigung spielte fehlerlos. Dass der
Grauburgunder gelbgesperrt und unser "Heiner"
verletzungsbedingt fehlte, war nicht zu merken. Der
argentinische Pino(t Grigio) wurde durch einen sehr starken
Marvin Plattenhardt mehr als ersetzt und Patrick "der Greifer"
Rakovsky hatte wenig zu tun, strahlte aber Sicherheit aus und
machte mit seinen raschen Abspielen und Abwürfen unser Spiel
schnell.
Hoffentlich hat unser Schäfers-Heiner da zugeschaut und lernt
vom Youngster. Trotz aller Clubb-Überlegenheit, ein Tor wollte
nicht fallen. Spätestens ab der 70. Minute ging wieder die
Angst um. Nicht zum ersten Mal würde der Glubb ein überlegenes
Spiel durch ein dummes, saublödes Gegentor kurz vor Schluss
versemmeln. In der 76. Minute wollte dann unser Erfolgstrainer
Hecking Mike the Frantz für Timo Gebhart bringen. Zu seinem und
unserem Glück kam es zu keiner Spielunterbrechung. Stattdessen
spielte Esswein einen schönen Querpass auf Chandler. Dieser
flankt endlich einmal mustergültig, Wechselkandidat Gebhart
hinterläuft den Wolfsburger Schoßhund Fagner und köpft nach 452
torlosen Minuten endlich ein. Geht doch!
Unsere wild entschlossene Mannschaft spielte konsequent weiter
und gönnte den Wölfen keine Chance. So zitterten wir Fans
vergeblich. Damit brachte das dritte Heimtor der Saison den
ersten Heimsieg vor der Minuskulisse von 37.586 Zuschauern.
Angesichts der Auswärtsfanmassen des Konzernclubs war der
Gästeblock eigentlich überflüssig. Unser Torschnitt wurde somit
auf sagenhafte 0,8 Tore pro Spiel geschraubt. Der November kann
so weitergehen. Natürlich war ich mehr als froh, dass sich
meine Anfang der Woche geäußerte nachstehende Einschätzung zum
Thema "Hecking raus" erfüllt hat: "Klar, Bader und Hecking
raus, mit Lothar Matthäus direkt in die 2. und dann 3. Liga
oder mit Magath den Verein wieder in die Pleite führen. Nein,
nein, nein - Hecking muss bleiben. Ich war anfangs nicht von
dem Polizisten aus Niedersachsen überzeugt, inzwischen denke
ich, Hecking hat viel soziale Kompetenz.
Wenn Fan und Umfeld ihn in Ruhe arbeiten lassen und auch die
"Star"spieler wie Mak nicht verrückt gemacht werden, geht es
wieder in Richtung drei Punkte. Gegen Schalke hat der Clubb um
Klassen besser gespielt, als in den Wochen davor. Ein Dreier
gegen Wolfsburg, zwei Siege am 17.11 und 24.11. und die
Clubb-Welt ist wieder in Ordnung und wir sind bayerischer
Meister 2012! Also Ruhe bewahren, auch wenn wir das bislang
nicht geschafft haben. Roland Hornauer
GLUBB AM SAMSTAG: DEN KÖSTNER-EFFEKT VERPUFFEN
LASSEN!
Halleluja, es geht doch!
Ich könnte mich jetzt weit aus dem Fenster lehnen und sagen:
hätte Platte schon auf Schalke gespielt, dann wäre Farfan
niemals frei zum Schuss gekommen und wir hätten einen Punkt
mitgenommen. Oder noch weiter die Vorlage aus dem Fenster:
hätte Nilsson nach dem Hangover-Spiel nicht auf die Bank
ausweichen müssen, der Club hätte gegen schwache Stuttgarter
nicht verloren und die soeben beendete Negativ-Serie wäre
niemals so gekommen. Aber ist ja zum Glück alles
hypothetisch!
Fakt ist, dass der Glubb ab der ersten Minute gezeigt hat,
dass der Wille da ist, gegen VW-Hausen die Punkte in der Noris
zu behalten. Sogar ein gepflegtes Kurzpassspiel war da
plötzlich zu erkennen, ein ständig rochierendes
Dreiermittelfeld, ein Esswein, der selbst in der
Rückwärtsbewegung engagiert war, ein Chandler, der zeigte, dass
sein Tief überwunden sein könnte, ein Balitsch, der auch nach
vorne mal Akzente setzen konnte. Sicher, es war bei weitem
nicht alles rund, aber "the trend is your friend", und nur ein
Gegentor in 3 Spielen, der erste Heimsieg seit sieben Monaten
und der erste Dreier seit sechs Spielen zeigen, dass Dieter
Hecking die Mannschaft sehr wohl noch erreicht und etwas
bewirkt. Vielleicht verstummen nun auch endlich diese
Stammtischparolen, dass Hecking und Bader weg müssen...
Nun gilt es, in Mainz nachzulegen, gerade weil danach 2 Derbys
folgen. Erst daheim gegen Oberschließheim-Süd, die in bislang
fünf Auswärtspartien noch nicht einen einzigen Gegentreffer
kassiert haben. Und anschließend dann gegen unsere
Westvorstädter, da ist ja vom vergangenen Dezember noch gehörig
etwas gutzumachen! Da würden drei Punkte aus Mainz sicherlich
sehr gelegen kommen. Mainz hat gestern gegen Bremen verloren,
obwohl sie das bessere Team waren und sind daher daheim jetzt
unter Zugzwang. Perfekt wäre, wenn Pekhart sich für seine
Bemügungen dann endlich mal mit einem Erfolgserlebnis belohnen
würde, die Abwehr wieder zu null spielt und Plattenhardt (der
für mich in einem mannschaftlich geschlossen starken Team mit
einer extrem souveränen Vorstellung herausstach) hoffentlich
zeigen darf, dass er mehr ist als nur ein
Pinola-Backup... Marcus
Shultzie
DER NÜRNBERGER PATIENT, GLUBB GEGEN AUGSBURCH, 21.10.2012, NULLNULL
Soweit aus Block 5. Aus Block 911 berichtet diesmal unsere
verdi-Geheimwaffe, der rasende Roland.
21.10.2012, FCN - FC Augsburg ZU NULL,
BEIDSEITIG
AU! Not gegen Elend, wenigstens Serie
gehalten... Vor dem Spiel waren die Ansagen klar. Nach
dem ersten Saisonsieg gegen Werder Bremen (3:1) vor der
Länderspielpause gingen die Augsburger zuversichtlich in die
Partie gegen unsere zuletzt viermal besiegten Helden. "Wir
haben eine Riesenchance, Nürnberg zu überholen und nach dem
Spieltag zweitbeste bayerische Mannschaft zu sein", sagte
Augsburgs Trainer Weinzierl vor dem Spiel. Ähnlich die Stimmung
bei den Clubbfans. Auf den entsprechenden Facebookseiten wurde
ein 3:0 vorhergesagt. Lediglich die Pessimisten tippten nur ein
3: 1 für unseren Clubb.
Je näher der Anpfiff kam, umso ängstlicher die Fans. In der
S-Bahn herrschte eher eine bedrückte Stimmung, nach dem Motto,
"schlechter kann es eigentlich nicht werden". Nicht wenige
kauften am 1. Verpflegungsstand nach der S-Bahnhaltestelle Max
Morlock Stadion ein "Grüner". Schließlich müssen doch die
Trollys aus Erlangen Süd hinter einen bleiben, wenn Fan dieses
Getränk aus der verbotenen Stadt wegputzt.
Im Stadion selbst überraschte Biernase Alex mit seiner 2:4
Prognose, nach 2:0 Führung und anschließenden katastrophalen
Abwehrfehlern unserer Sturmkanone Alex Esswein. Zum Glück lag
unser Biernässchen zwar hinsichtlich des späteren
Abwehrverhaltens unseres Einwechselspielers Esswein völlig
richtig aber ergebnismäßig völlig falsch.
Augsburger Choreo: Minimalismus? Is' des' Kunst
oder kann des wech?
Ach ja, Augsburg ist eine bayerische Mannschaft aus Schwaben
und damit ist das Spiel eigentlich ein Derby. Eigentlich, denn
dieser Traditionsverein schafft nicht einmal was die Färdder
schaffen, nämlich den Gästeblock voll zu bekommen. So
verfolgten - zum Glück nur - 40 171 Menschen die Bewegungen auf
dem Rasen, dies war der bislang schlechteste Besuch in dieser
Saison. Über das Spiel wäre eigentlich Schweigen angesagt.
Höhepunkt der ersten Halbzeit war die 36. Minute als ein
Augsburger den Ball auf das Dach der Haupttribüne drosch und
der Ball auf dem Dach liegen blieb. Unser Clubb bemühte sich
schnell zu spielen, aber viele Fehler sorgten immer wieder zu
raschen Ballverlusten. Augsburg stellte sich hinten rein und
lauerte und lauerte und lauerte auf eine Konterchance.
Übrigens: Der Schamel hat auf der Mitgliederversammlung einen echt kultigen Spruch gebracht: Sinngemäß in etwa: "Blaue Ballettschuhe gehören nicht auf den Fussballplatz!"
Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an die fleißigen Wedler
der zwei großen Adelsdorfer Fahnen im Block 911. So blieben
etliche unansehnliche Szenen verborgen bzw. fahnenmäßig
überlappt. In der Pause wurde sich auf das einzig wahre Derby
eingestimmt, auf die alte Kerwamelodie wurde "Ei, ei, ei, der
Rohnhof brennt" gesungen, abgelöst vom Evergreen "Tod und Hass,
dem Kleeblatt FÜ". Wie das Spiel, so die Fans.
In der Halbzeit musste unser fast beschäftigungslose "Heiner"
Schäfer verletztungsbedingt in der Kabine bleiben und Patrick
"der Fänger" Rakovsky hütete unser Tor. In der 2. Halbzeit kam
es, kaum zu glauben, noch schlimmer, der Clubb verlor immer
mehr seine Struktur und mit etwas Pech hätten die Gelbfüßler
sogar ein Tor erzielen können. Es blieb beim 0:0.
Der Abstand zu Färdd wurde zwar gehalten und der zu Wolfsburg
etwas vergrößert, doch die sind in 2 Wochen unser nächster
Heimgegner. Das Bundesligaurgestein aus Niedersachsen wäre
nicht die erste Mannschaft, die der Clubb nach einer Serie an
Pleiten aufbaut. Ach ja Serie, unser Dieter Hecking hat mit uns
noch keinen Treffer der Augsburger hinnehmen müssen. So knapp
wie dieses Mal ist es hoffentlich in der Rückrunde nicht.
Das Remis, Frauen sagen auch Unentschieden, war auch das 13.
Pflichtspiel gegen die Schwaben ohne Niederlage.
Vorletzte Bemerkung, der Abstiegskampf ist wieder bei uns
angekommen, endlich denn irgendwie hat nach dem Dortmund- und
Gladbach-Spiel etwas gefehlt. Abschließend mit den Toten Hosen:
Schade, scheiße, wie kann das passieren – wie konnten wir gegen
so was nur unentschieden spielen?
Roland Hornauer
UNSER SEMPFT ZUR FCN-MITGLIEDERVERSAMMLUNG. (GESTERN)
09.10.2012: MEIN ERSTES MAL
Als einer der durch die Mitgliederaktion geworbenen
Neu-Mitglieder habe ich mich gestern auf den mit
feierabendlichem Stoßverkehr gesäumten Weg in die
Meistersingerhalle gemacht, um an der Mitgliederversammlung des
1. FCN teilzunehmen.
Direkt bei der Akkreditierung als stimmberechtigtes Mitglied
erhielt ich einen Stimmblock, welcher je einen Gutschein für
ein Getränk und Essen nach Wahl enthielt. Prima, frisch aus dem
Büro gestartet wurde der Durst mit einem alkoholfreien
Kapuziner gelöscht und der aufkeimende Hunger mit ein paar
Wienerle, hoffentlich nicht von Wurstkönig und
Oberschließheim-Süd Präses Hoeneß, gestillt.
Mit einigen Szenen der abgelaufenen Saison und Eindrücken vom
neuen Funktionsgebäude mit Club-Museum begrüßte
Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Schramm die nicht ganz 700
Mitglieder. Eigentlich eine relativ geringe Zahl, wenn man
bedenkt, dass alleine in den letzten 15 Monaten über 4000 neue
Mitglieder geworben wurden. Für fleißige Werber, welche
mindestens 11 neue Unterstützer geworben hatten, wurde dann
auch ein Audi A1 verlost. Allerdings erst im Handgriff, denn
Glücksfee Javier Pinola, gewohnt übereifrig, legte erst einmal
die Lostrommel halb auseinander.
Meerrettichfabrikant und Aufsichtsrat Hanns-Thomas Schamel
stellte dann das neu erarbeitete Markenkonzept vor. Als einer
der traditionsreichsten Vereine in unserer Republik hat der
Club nämlich bis dato noch keine eindeutige Corporate Identity,
wie es so schön neudeutsch heisst. Das vorgestellte Konzept
soll nun umgesetzt werden und endlich auch optisch unseren Club
zu einer unverwechselbaren Marke machen, von der Wahl der
verwendeten Farben bis zu den Schriftarten, vom Trikot über
Fahnen bis hin zu den Merchandiseartikeln. Einen launigen
Nebensatz konnte Schamel sich zum Thema Spielkleidung denn auch
nicht verkneifen, was mit tosendem Applaus dankbar angenommen
wurde: "Schwarze Schuhe würde ich mir wünschen! Nur eine kleine
persönliche Bemerkung, weil ich der Meinung bin, dass blaue
Ballettschuhe auf dem Fußballplatz nichts zu suchen
haben..."
Es folgten die Berichte der Vorstände, den Anfang machte
Martin Bader für den sportlichen Bereich. Er dankte der
Mannschaft und allen beteiligten für die erfolgreich
abgeschlossene Saison 2011/12, in welcher wieder zahlreiche
Talente hervorgebracht wurden. Gleichzeitig mahnte er für die
augenblickliche sportliche Situation einen ruhigen und
sachlichen Umgang an. Unterstützung bekam er aus dem Mund von
Trainer Dieter Hecking, der auch darauf verwies, dass gerade
einmal 7 Spieltage absolviert seien: "Wenn wir schon 27
Spieltage hinter uns hätten, dann würde selbst ich nervös
werden und schlecht schlafen." Er forderte aber auch den
nötigen Respekt ein, es gehe eben nicht, dass Spieler von den
eigenen Fans erbarmungslos ausgepfiffen werden, auch Spieler
seien nur Menschen, und die machen eben Fehler.
Ralf Woy, Vorstand für Finanzen und Verwaltung, präsentierte
dann die Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres. Durch den
erwirtschafteten Überschuss von 4,0 Mio. Euro wurde der
Schuldenstand nochmals auf einen Stand von jetzt 2,3 Mio.
verringert. Der Club stehe nun also wieder gut da, die
restlichen Verbindlichkeiten müssen nicht innerhalb eines
Jahres abgebaut werden, ebenso sei ein Polster für etwaige
Nachverpflichtungen in der Winterpause verhanden.
Im Anschluss gab es dann viele Fragen der Mitglieder.
Hauptktritikpunkte am Vorstand waren die Kooperation mit dem
Online Kartenportal Viagogo, vor allem aber eine sehr deftige
Kritik am Verkauf von Dominic Maroh. Hier wurden einige
Wortteilnehmer dann doch sehr unsachlich, so dass auch Dieter
Hecking nochmal das Wort ergriff und die Gemüter etwas zu
beruhigen versuchte. Das war dann auch der Zeitpunkt, an dem
meine Augenlider immer schwerer wurden und ich mich dann zur
Heimfahrt aufmachte.
Was nehme ich denn nun mit aus dieser meiner ersten
Mitgliederversammlung? Es war schön zu sehen, dass die Laune
bei den anwesenden Spielern (der Kreis war durch die
anstehenden Länderspiele sehr stark ausgedünnt) hervorragend
war. Auffällig war, dass gerade das Lachen der Spieler, bei
denen die Formkurve in den letzten Begegnungen stark nach unten
wies, am breitesten war. Dazu ein Dieter Hecking, der die
Mitglieder mit seinem flammenden Aufruf nach mehr Vertrauen und
nach gemeinsamem Zusammenstehen begeistern konnte. Und leider
die ein oder andere populistische Wortmeldung aus der Masse.
Kritik ja, aber Angriffe auf einzelne Personen ("ich weiss ja
nicht was der Christian Möckel gemacht hat als er den Marcos
Antion gescoutet hat") waren teils unter der Gürtellinie.
Außerdem sollte man mal nicht vergessen, was gerade Martin
Bader und Dieter Hecking in den letzten Jahren rund um den
Valznerweiher aufgebaut haben und ihnen zugestehen, dass sie
auch mal bei den Fans unpopuläre Entscheidungen wie im Fall
Maroh treffen. Keiner der Fans war bei den Verhandlungen mit am
Tisch gesessen und keiner ist so nahe bei der Mannschaft wie
der Trainerstab.
Alles in allem ein interessanter Abend, und ich denke dass ich
auch im kommenden Jahr den Weg nach Nürnberg antreten werde,
denn: Wir sind der Club!
Shultzie
06.10.2012 SC FREIBURG - FCN: 3:0
Links: So hätte die Schlagzeile am Montag in der Abendzeitung ausgesehen. Leider gibt es die Abendzeitung nicht mehr. Deswegen nehmen wir die Schlagzeile vom April 2010. Vom Freiburg Spiel...
Wir wollen jetzt hier weder auf einzelnen Spielern herum
hacken, noch in den Chor der Hecking-Kritiker einstimmen.
Überall in den Foren wird schon eindringlich diskutiert, es
werden Lösungen gesucht und die Fehler werden mal schlecht, mal
recht, aufgezeigt. Eigentlich war es so wie beim letzten Spiel:
Ich wusste eigentlich schon vorher, dass wir wieder eine
Watschen bekommen würden, egal wie schlagbar der Gegner sein
würde. Und in der Kneipe fiel auch in der 80. Minute der Strom
aus, ich zahlte und ging (hat mir die Schmach des 2:0 und 3:0
zumindest erspart), weil ich keinerlei Vertrauen mehr habe in
den Willen des Teils der Mannschaft, der nicht einmal Eier
genug in der Hose hat, um sich nach dem Spiel in der Kurve bei
den mitgereisten Fans für das eigene Versagen zu
entschuldigen.
Fans, die mit Sicherheit nicht im Luxusliner, ohne oder mit
Nummernschild, nach Hause fahren und einen ganzen Tag des
Wochenendes selber finanziert einer Mannschaft gewidmet haben,
welche sie nun schon zum vierten Mal nacheinander bitter
enttäuscht. Krisen hatten wir immer, Krisen haben andere auch
(siehe Labbadias Wutrede am Wochenende) und bisher hat Hecking
in seiner Amtszeit auch immer die Kurve gekriegt. Aber egal wie
Scheiße ein Spieler heutzutage spielt, sein Gehalt wird so oder
so überwiesen, Straftraining hilft auch nix und Medizinbälle
haben auch noch kein Spiel gewonnen. Es gibt auch keine Taktik,
die hundertprozentigen Erfolg verspricht, aber am
weitesten kommt man eigentlich zumindest hier draußen in
der freien Wirtschaft mit Disziplin, Kreativität und nochmal
Disziplin.
Warum z.B. in der Medienbranche bei Außendienstlern kaum mehr
Festgehälter bezahlt werden, sollte manchem Profifussballer mal
vor Augen geführt werden, denn das leistungsgerechte Bezahlen
wird in der Zukunft sicher auch ein Erfolgsmodell bei den
Fussballvereinen werden. Kann ja nicht jeder Trainer seine
jungen Spieler mit viel Kuschelpädagogik über die Spätpubertät
der Anfangszwanziger helfen... An der scheitert scheinbar sogar
Käptn Schäfer, der früher noch wenigstens seine jungen
Vorderleute bei Fehlern zusammen gefaltet hat.
Alles in allem eine lahme, konzeptionslose Vorführung in
Freiburg, bei der mir die Worte fehlten. Ortswechsel. In Fürth
verlor man auch mal wieder am Wochenende, Trainer Büskens
stellte sich im TV demonstrativ vor die Mannschaft und sagte,
man werde trotzdem wieder von vorne anfangen. Sonntag war auch
der große Umzug auf der Födder Kerwa. Die Spieler fuhren auch
im Festzug mit und wurden bejubelt. Als Tabellenletzter. In
Nürnberg würden sie dafür gerade sicherlich mit Eiern beworfen.
Und das nicht zu knapp.
Mein Hoffnung liegt bei den aufrichtigen paar Spielern, die
den Laden gerade noch so am laufen halten. Außerdem bin ich am
Überlegen, einen Dankesbrief an Timm Klose aufzusetzen, weil
ich es geil fand, wie der sich trotz Psychokrise wieder selber
aus der Scheisse gezogen hatte. Man ist schließlich erwachsen.
EF
STIMMEN ZUM SPIEL
Timm Klose: "So macht es keinen Spaß. Da versucht man alles,
und dann ist man in der Abwehr der Arsch."
Trainer Dieter Hecking: "In der Bundesliga reicht es nicht nur
ein bisschen mitzuspielen..."
Javier Pinola: "...Es gilt in den nächsten zwei Wochen viel zu
reden und vieles zu korrigieren. Ich verstehe den Unmut der
Fans."
Mike Frantz: "Freiburg war die bessere Mannschaft und hatte
die besseren Chancen. Es ist schwer in Worte zu fassen, was in
einem nach so einer Niederlage vorgeht. Ich fühle tiefe
Verbitterung."
HAMWA WIDDER WAS GELERNT: FCN-VFB (29.09.2012), 0:2 ZUHAUSE IM FRANKENSTADION
Eigentlich dachte ich neulich an einen kleinen Schabernack,
als Kollege Hornauer nach dem Unentschieden gegen den BVB von
einer leidlichen "Heimschwäche" beim Glubb sprach. Nun, seine
Bemerkung sprach für seine langjährige Glubberfahrung, sie hat
sich leider bestätigt. Denn man kommt vielleicht als neuer Fan,
der sich dieses Jahr seine Dauerkarte nach stundenlangen Warten
in aller Herrgottsfrüh vor dem Glubbshop mühsam erstanden hat,
schon arg ins Grübeln, ob sich das gelohnt hat mit der
abgöttischen Liebe für den heimischen Fussballglubb. Auch wenn
es den Föddern auch nicht anders geht, die kriegen das nicht so
spektakulär hin, wie unser Depp, der der Glubb ist.
Eigentlich ist überall schon genug gesagt worden. Schade nur,
dass in Nürnberg jetzt keine AZ-Kästen (die einstig
hellseherischste Tageszeitung am Platz) mehr stehen, wo Montag
sicher "Club-Schock: Marcos Antonio schlechter als
Gurken-Nilsson - Hecking ratlos" gestanden wäre. Sie ruhe in
Frieden. Lieber FCN: stellt die entlassenen AZ-Kickjournies
doch ein um Euer Stadionheft etwas aufzumöbeln. Kosten sicher
nur einen zehntel Antonio im Jahr und dann kauf' ich mir das
Teil auch einmal, Geld habe ich ja vom Bierbudget übrig, weil
3,90 investiere ich bekanntlich nicht mehr im
Frankenstadion.
Alles was es über das Spiel zu sagen gibt ist eigentlich
müßig. Von den Medien wird immer Verantwortung verlangt, dass
man über die Profis, die unter unglaublichen Druck stehen,
natürlich nicht zu hart urteilen darf. Fehler mache ja
schließlich jeder und ein Profifussballer steht ja auch nicht
am Steuerstand eines Atomkraftwerks wie dieser Honk damals in
Tschernobyl. Wenn ich aber wie Marcos Antonio das Spiel mit
einem Traumpaß eröffne, nur leider an den Stürmer der falschen
Mannschaft, dann kriege ich da als (unbezahlter) Spieler in
einer beliebigen Jugendmannschaft eine heftige Schelln' vom
Trainer, wie es Kollege Shultzie so trefflich
formulierte.
Wenn ich den Fehler gleich zweimal hintereinander mache, und
Spieler in einer Jugendmannschaft bin, dann bekomme ich gleich
zwei Schelln', und wenn ich frage warum, dann gleich noch eine.
Aber bei Fussballprofis gibt es ja nur das Mittel der
Auswechslung. Im Kader sollte genug Konkurrenzdenken
vorherrschen, weswegen man beim FCN vor der Saison auch von
einem "breiten" Kader sprach. Nur beim Thema Innenverteidigung
schossen zwei Protagonisten dermaßen viele Böcke, dass man fast
meinen sollte, die Spieler wären echt breit gewesen.
Und das darf bei einem hochbezahlten Bundesligaspieler einfach
nicht passieren. Ganz bitter war aber die Auswärtspleite in
Hangover, wo ein stocksaurer Trainer dann für das
Spätzleheimspiel "eine Antwort" der Mannschaft erwartete. Diese
Antwort fiel drei Tage später dermaßen katastrophal aus, dass
ich nur eine Erklärung für das Stuttgart-Heimspiel hatte: Die
Mannschaft hat gegen den Trainer gespielt. Kollege Shultzie
kommentierte das auf seine Art: "Wenn der Hecking nach
Stuttgart alles hingeworfen hätte und von sich aus gegangen
wäre, hätte ich das sogar verstehen können."
Shultzie: "was mich an unserem brasilianer am meisten genervt
hat war nicht mal, dass er gleich 2x so ne katastrophenrückgabe
gemacht hat, sondern viel schlimmer war, dass er jedes mal wie
versteinert stehengeblieben ist, anstatt dem gegenspieler
hinterher. mit so einer einstellung dürfte er wohl sein letztes
spiel gemacht haben. aber auch der rest, die haben zwar recht
gefällig gespielt, aber ein wirkliches aufbäumen gegen die
drohende niederlage war nie wirklich zu spüren, wenn man mal
von klose und cohen absieht. und sorry, aber 0:1 nach 24
sekunden, da sind dann noch mit nachspielzeit lockere 95
minuten zeit, das zu korrigieren..."
85. Minute, Block 5: Die Fans gehen scharenweise heim...
Aber Hecking, bitte bleibe, immerhin sagte Timm Klose, Du
hättest ihn neben seinen Mitspielern am meisten aufgebaut.
Jetzt heißt es halt, gestandenen Mannsbilder wieder Eier zu
implantieren. Insbesondere im nichtschweizer Teil der
Innenverteidung.
Hinterher ist man immer schlauer. Was wohl passiert wäre, wenn
ein grüner Junge wie Noah Korczowski (14 Nationalspiele von
U15-U17 für Deutschland) am Samstag die Chance seines Lebens
bekommen hätte? Er saß sicher als Backup für die
Innenverteidigung erstmalig auf der Bank, falls es eine
Noteinwechslung geben sollte. Es verlangt ja keiner eine
Wollscheid-Karriere von ihm, aber warum kommen junge Talente
zum Glubb? Hätten wir was verloren dabei, wenn er gekommen
wäre? Was wohl passiert wäre, wenn der oft im ausreichenden
Sicherheitsabstand patroullierende Pinola endlich seine fünf
gelben Karten für eine Sperre beieinander gehabt hätte, und
Platz für den hoffentlich noch im Kader stehenden Plattenhardt
gemacht hätte? Mir wäre ein Spiel aussetzen (und ich trage eine
Pino-Trikot) für den Gaucho lieber gewesen, denn - bei allem
Kampfesmut und gesunder Härte die er hat - seine Konter, die
meist in Verstolpern oder in Schüssen ins Wolkenkuckucksheim
enden, die kann ich langsam nicht mehr ab.
Schade auch, dass Kiyotake endlich ein Franke ist und sich
unserem vorhersehbaren, behäbigen Spiel angepasst hat.
Vielleicht schöpft er ja Mut, im Duracell-Cohen endlich einen
zweiten Wuseler gefunden zu haben, der nie aufgibt. Was wäre
passiert wenn Frantz' Paß zum Torschuß geglückt wäre und der
Torhunger im Saarländer wiedererwacht wäre? Von einem
Flügelspiel konnte man am Samstag nicht sprechen, den Job hatte
Klose einmal eindrucksvoll per Blitzkonter durch die Mitte
übernommen. Klose schoß sogar vorher noch ein Tor, was nicht
gegeben wurde, weil es zu schön war und die ganze Wut des
Siegeswillens demonstrierte, den allweil nicht die ganze
Mannschaft hat. Was nervt: Unsere Spieler machen ständig
Fehlpässe und lassen sich vor allem permanent die Bälle vom Fuß
klauen. Oh, was war das, Ibisevic? Seit wann dürfen sich Gegner
im Fussball infam von hinten anschleichen?
Ich finde ja Gebhardts Tänzchen beim Aufwärmen vor der
Nordkurve immer recht unterhaltsam, aber gegen den Ex-Verein
ist es einfach Pflicht, zu treffen und nicht für das aktuelle
Sportstudio zu trainieren. Remember Schieber. Didavi war auch
da, als genesender VFB'ler. Der hatte ja schon mal groß
verkündet, es sich durchaus vorstellen zu können in Nürnberg...
und ging dann zurück nach Bad Cannstadt oder wie die Stadt am
Neckar gleich wieder heißt, die in dieser Saison noch kein
Spiel gewann. Mit Ibisevic, Träsch und so... Am Schluß der
letzten Kolumne schrieb ich, dass gegen Stuttgart alles drin
sei, entweder wird nach dem Spiel Labbadia gefeuert oder der
Glubb ist mal wieder der gütige Samariter, der den armen und
grottig spielenden Vereinen unter die Arme greift. Labbadia
blieb im Amt.
Wir hoffen halt jetzt mal, dass wir am Samstag vom Samariter
zum Lazarus werden, und in Freiburg wiederauferstehend
zumindest einen Punkt erlangweilen, damit uns die Westvorstadt
im Unterhaus nicht noch überholt. Und in der Winterpause
unbedingt Hans Sarpei holen! Der Mannschaft drücken wir aber
aufrichtig die Daumen für eine Kurskorrektur. Wir brauchen
eigentlich keine neuen Spieler, das ist wie eine Ehe, gemeinsam
durch dick und dünn!
Ewald Funk
29.09.2012 H 96 - FCN: 4:1, BLAMABEL
Bevor wir jetzt die Lobreden auf die fantastische Mannschaftsleistung gegen Hangover huldigen, wollen wir kurz leise Ade sagen zu den Kollegen von der AZ. Was sie in den letzten Jahren an Lokalkolorit in die Stadt gebracht haben, und wir meinen hier explizit die Fussball-Berichterstattung, war schon klasse! Was für eine Gaudi, immer die tollen Schlagzeilen an den Zeitungskästen im Stadtgebiet frühmorgens nach Skandalspielen zu lesen. "Was haben die sich heute wieder ausgedacht..." Unvergessen auch der Riecher der AZ-Leute, wo heute schon drin stand, was morgen passierte.
Meistens begann das immer mit den Worten "CLUB-SCHOCK: ..." Tschüss, den letzten Club-Schock habt ihr ja noch begleiten können in Hangover.
ZURÜCK ZUM SPIEL FÜR HANNOVER
Nein, ich werde den Namen eines Abwehrspielers jetzt hier
nicht namentlich nennen, der ist schon genug gestraft. Es war
eher die schlechteste Mannschaftsleistung des Glubb seit dem
Zweitligaspiel gegen Wehen Wiesbaden kurz nach der
Währungsreform. Oder war es später? Egal... Was denkt sich ein
Fan, der an einem normalen Werktag Urlaub nimmt, nach Hannover
dackelt und seinen Glubb unterstützt, und der dann so
abgewatscht wird. Am schlechten Essen in Niedersachsen kann es
nicht gelegen haben, denn Trainer Hecking ließ die Mannschaft
schließlich nur kurz anreisen, rein ins Stadion und
los...
...gings mit einem tollen Tor für die Gäste. Zuhause in der
Kneipe gab es entgegen sonstiger Gewohnheit nicht einmal einen
Ouzo bei einem Glubbtor. Chandlers Frust-Ehrentreffer, um
zumindest sein Unvermögen nicht zur Debatte zu stellen, war da
nur noch Kosmetik, und wir warteten eigentlich alle noch auf
weitere Hangover-Tore.
Mehr werden wir jetzt nicht berichten, es haben sicher schon
genug Medien auf die Mannschaft eingehackt und wer da
einigermaßen helle in der Birne ist, weiß das auch. Nervig aber
war unendlich, wie weit die Mannschaft ständig vom Gegner
entfernt war, ihn nicht bekämpft sondern begleitet hat. Und
sich neben ständiger Fehlpässe auch dauernd den Ball vom Fuß
hat klauen lassen.
Hannover hatte nicht die bessere Mannschaft, sondern hat
einfach nur Fussball gespielt. Das Zitat von Dieter
Hecking nach dem Spiel sagt alles. "Hannover hat
heute eigentlich nicht viel tun müssen, sondern einfach auf
unsere Fehler warten müssen."
Ewald Funk
21.9.2012, FCN-EINTRACHT: 1:2. FRANKFURTER HERBSTNEBEL IM FRANKENSTADION
In Nürnberg dank tatkräftiger Mithilfe mehrer Torpfosten und gut akzentuierter Pfeifen an der falschen Stelle sogar noch erweitert, den Saisonstart. Und wie immer beim verrückten Saisonauftakt die selben Fragen. Wer soll Düsseldorf aufhalten? Warum kackt der BVB gerade ab. Was ist in Frankfurt plötzlich los? Die Gäste machten zumindest auf der Tribüne mächstig Rabatz und Krach, weswegen unsere Jungs auch nicht gleich zu Anfang aufwachten. Aber man tastet sich aj erstmal ab.
Was ich beim unglücklichen Null-Punkte-Spiel daheim gegen die Hessen aber nicht verstand: Da wird man als biederer Familienvater mit halbwüchsigen Sohn am Stadioneingang mit Sauermiene durch den Security gefilzt, als hätte man DIE Schiggeria-Fahne dabei. Was aber mein Schlüsselbund mit einer Nahbereichswaffe zu tun hat, weiß ich auch nicht, behalten durfte ich ihn und für so etwas habe ich auch aus Sicherheitsgründen Verständnis. Hab ja Zeit, denn seit der letzten Bierpreiserhöhung im Stadion trinke ich innerhalb nichts mehr und so ist man schneller im Block. Da macht eine längere Kontrolle nichts aus.
Und die gegnerischen Fans sind sicher auch genauso gründlich von den Sicherheitsfachleuten am Einlass kontrolliert worden. Nö. Schon vor dem Anpfiff ballern die Bankfort-Fans Böller aus allen Rohren und nebeln mit ihren Bengalos das ganze Stadion ein, als wäre gerade ein Militärmanöver oder hier wäre Österreich. Vielleicht wurden auch die geschätzten zwei Bollerwagen voller Pyro der einträchtigen Gästefans beim Einlass von den Securities übersehen, weil man sich auf Autoschlüssel konzentriert hatte? Oder das Zeug für Handkäs’ oder Vesperpakete gehalten?
Dieser – wie alle Jahre wieder – völlig verrückte Saisonstart hat jetzt schon dutzende faustdicke Überraschungen parat. Und mit faustdick meinte ich jetzt nicht Raphael Schäfers bevorzugte Klärungsmethode im Strafraum, sondern völlig abgepfiffene Spielergebnisse. Und die Deutungstheorien schießen wieder ins Kraut! Zum Beispiel schlug unser Glubb auswärts die, in diesem Jahr nach eigener Einschätzung Championsleague-reifen Glatzbacher, weil ein Japaner den Unterschied macht. Dabei hat Lucien Favre dreizehnmal soviel Millionen für seinen Topstürmer ausgegeben, wie unser Bader für den gezahlt hat, der Gladbach hat weinen lassen durch sein Sahnetor.
Oder der HSV, der nach drei Spielen mit so was von nu-hell Punkten am Ende der Tabelle klebte, und plötzlich den amtierenden Meister schlug. Ich finde es einfach goldig, wie sich mancher so selber einschätzt. So meinte Gladbachs Xhaka nach dem Spiel, sie hätten uns dominiert und wir hätten auch keine Traumtore erziehlt, sondern es waren ihre Fehler. Andere wiederum zählen Pfostenschüsse auf und Schiri-Fehlentscheidungen, falsche Laufwege oder Taktikfehler. Ich bleibe da nüchtern dank Bierpreiserhöhung und analysiere, dass der Glubb gegen Frankfurt gleich am Anfang so hätte spielen sollen, wie die letzte Viertelstunde... Zuhause muss man gewinnen! Und der Besucher muss auch anstandshalber Geschenke für Nürnberg mitbringen, und nicht so explosives Zeug zu lasten der Gastgeber!
Ewald Funk
GLUBB: UNSER SENFT ZUM SPIEL GEGEN GLATZBACH (15.9.2012)
Weiter mit: Trauerflor und mit Spocht.
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Jede Serie reißt einmal, die oben erwähnten Natural-Born-Grantler meinen natürlich die Erfolgserie beim Glubb. Unser Leithengst Roland Hornauer ortet hingegen eine schlimme Heimschwäche, weil wir ja gegen den Deutschen Meister neulich zuhause nur Unentschieden gespielt haben. Trotzdem freuen wir uns einfach mal, dass Glubbschauen endlich wieder Spaß macht. In meiner Stammkneipe herrscht mittlerweile Bombenstimmung beim Schauen, sogar alte Erfolgsfans sind wieder zurück von der Exil-Gartenarbeit Samstag Nachmittag und jetzt ist Zeit für den brillianten Bericht aus Gladbach. Aber, bremst die Euphorie! Jetzt wo der Glubb plötzlich in aller Munde ist, werden uns sicher mehr gegenerische Späher ausspionieren und nach Schwächen suchen. Das sagt zufälligerweise auch Dieter Hecking, der früher den fränkischen Gewohnheitspessimismus immer belächelt hatte... Kollege Betzelt hingegen ist uns seinen Bericht aus der Westvorstadt bis jetzt noch schuldig geblieben. So sans, die Schale-Fans.
Wenn die schlimme Heimschwäche nicht wäre
- 4. Bundesligaauswärtssieg in Folge -
Auch die Fohlen vernascht...
Im Nachhinein war es eigentlich umsonst, als unser
Fanclub-Schumi mit seinem Volvo S 60 gleich zu Beginn der
Anreise mit 100 km auf der Straße am Europakanal in Erlangen
gen Gladbach donnerte. Hätten uns die Kameraden in Grün
geblitzt, hätten wir schon vor Anpfiff drei Punkte sicher
gehabt. Auch sonst trieben uns die vielen PS die 470 km
förmlich fliegend nach Mönchengladbach Rheydt. Weit vor
Stadioneröffnung stiegen wir noch vor Mittag aus unseren roten
Geschoss und die Zeit reichte sogar zu einem kleinen
mittäglichen Imbiss bei einer netten Italienerin. Mehr darf ich
zur Lokalität leider nicht kommunizieren.
Trotzdem und natürlich wurde der Busshuttle zum Borussia-Park
viel zu früh bestiegen. Drinnen entwickelte sich dann dank der
relativ langen Fahrtzeit von 15 Minuten ein heiteres
Rätselraten mit den Heimfans, welche Gegner die Borussia in der
Europa League hat. Ohne unsere Unterstützung, dank Hans Meyer
sind wir halt international erfahren, brachten sie dann
Fenerbahce, Marseille und Limassol als wahrscheinliche Gegner
zusammen...
Noch immer viel zu früh fielen wir in das Stadion ein, was
will Fan sonst schon in dieser Tote-Hose-Gegend machen? Im
Stadion war bei der Kinderspielecke schon viel Betrieb und die
jungen Fohlenfans ließen sich erwartungsfroh Gladbachwappen auf
die Wangen schminken. Ähnlich erwartungsfroh wurde die
Rückseite des Club-Magazins, dort heißt es erstaunlicherweise
Fohlen Echo, mit dem Spruch "Nürnberger verputzen wir am
liebsten im Elfer-Pack" versehen. In der Nähe der Schminkecke
parkte dann der Gästebus und ich schaute mir deshalb
ungeschminkt die Ankunft unserer Helden an.
Wie Gladiatoren durften sie in einen Metallkäfig zu den
Umkleiden laufen. Eine Neuerung gibt es bei unseren Helden.
Fast alle haben jetzt große Kopfhörer auf, aber jeder in einer
anderen Farbe. So kommt Individualität trotz Mannschaftsdress
zustande. Eine schöne Neuerung gibt es auch im Stadion. Die
Fanproteste hatten in Gladbach Erfolg und das in der
Vergangenheit eingeführte Plastikkartenbezahlsystem im Stadion
ist wieder abgeschafft worden. Fan bekommt so mit fränkischen
Euros Speis' und Trank.
Der Trank, außerhalb des Gästeblocks auch mit Alkohol, wird in
Bechern mit dem Spruch "Öl` Deine Stimme, damit wir dich hören"
ausgeschüttet. Bei so einer Becheraufschrift muss der Glubbfan
ja zugreifen. Im Stadion selbst waren unsere Ultras mit
rot-weißen Hütchen nett anzusehen und sorgten auch mit
rhythmischen Trommeln und Klatschen im Wechsel mit
Gesangseinlagen für gute Stimmung. Von der heimischen Nordkurve
der Fohlenfans war dagegen nichts zu hören. Im Gegensatz zu
Nürnberg ist der offizielle Ablauf im Stadion viel
fanfreundlicher.
Der Stadionsprecher stellte sich vor unseren Block als er
unsere neuen Spieler und ihre Stärken, Besonderheiten
darstellte. Zum Glück hörten die heimischen Bolzer nicht zu als
er unseren Hiroshi vorstellte. Auch unsere
Mannschaftsaufstellung wurde in voller Lautstärke vor unserem
Block verlesen, Pfiffe der Heimfans waren nicht zu hören. Nach
einer Opernouvertüre wurde "Go West" angespielt und die
Heimfans schüttelten ihre Fähnchen und Schals. Nach der
heimischen Aufstellung kündigte der Sprecher die Nationalhymne
an, es war "Die Elf von Niederrhein".
Auch hier nachahmenswert: Zwischendurch wurde die musikalische
Begleitung aus den Lautsprechern ganz runtergedreht und es war
der reine Fangesang zu hören. Wäre doch was bei unserer
"Legende" im Morlockstadion, oder? Zum Spiel ganz kurz, unsere
Tipps waren überwiegend, ein dreckiges 2 zu 1 für uns. 50 %
unserer Reisegruppe hatten sich auf diesen Tipp verständigt,
die anderen beiden meinten Unentschieden. Mit dem konkreten
Ergebnis lagen wir etwas daneben, der erste Teil sollte sich
aber bewahrheiten.
Schon der Anstoß ließ Schlimmstes befürchten, schlampig
ausgeführt vermied Hanno Balitsch mit letzten Einsatz den
Ballverlust nach der ersten Ballberührung und drosch den Ball
in die Gladbacher Hälfte. In der 7. Minute bewies "Heiner"
Schäfer, zum Leidwesen der Clubbfans, dass er noch Fausten
kann. Zum Glück waren dies die einzigen Schreckmomente und
unsere Helden dominierten die Anfangsphase. In der 17. Minute
dachte sich unser Japaner, dass es Zeit ist am Niederrhein was
zu zeigen und zirkelte einen Freistoss auf die Haare von Klose
und die Haarspitzen lenkten den Ball in das Tor.
Neun Minuten später dachte sich Hiroshi angesichts der großen
Japanischen Kolonie im nahen Düsseldorf, dass es gut wäre noch
einmal japanische Kunst zu demonstrieren. Seine Ecke
streichelte er auf Timmy Simons Kopf und von dort ging der
Plastikball zum 2:0 in das Gladbacher Tor. Borussentrainer
Favre hat wohl noch sehr alte Unterlagen, in denen nichts über
die Standardstärken der fränkischen Nummer 1 stand. Torhüter
Ter Stegen jedenfalls rastete völlig aus, warum ihn niemand
deswegen gebrieft hatte.
Der Clubb hatte Spiel und Fohlen sicher im Griff, eine Vierer
und zwei Dreierketten unterbanden alle Gladbacher
Angriffsversuche umgehend. zehn Minuten vor dem Pausenpfiff
rappelte sich dann die Borussia auf. Unsere linke Seite bot
viel zu viel Platz. Pino wurde zu wenig unterstützt von
Esswein. Und weil ohne Unterstützung, also alleine orientierte
er sich viel zu sehr Richtung Innenverteidigung. Wer will schon
einsam auf der linken Seite stehen? Den freien Raum nutzte
unfairerweise der 7er von Gladbach, Patrick Herrmann und
flankte im Minutentakt sehr gefährlich in den Strafraum. Einen
Direktschuss des Granatenstürmer Luuk de Jong aus nächster Nähe
lenkte unser "Heiner" gerade noch an den Pfosten.
Kurz vor dem Pausenpfiff war der Stuhlfauth-Erbe dann machtlos
und de Jong erzielte seinen ersten Fohlentreffer, der sofort
frenetisch bejubelt wurde (Bei Sky überschlug sich der Reporter
plötzlich über den 13-Millionen-Mann und seine Qualitäten).
Erstaunlich aber: Nach der Halbzeit dominierten wir wieder das
Spiel, bis in der 53. Minute unser Abwehrbollwerk auf den
Abseitspfiff wartete, das Verteidigen einstellte und Xhaka (ist
wirklich ein Fußballspieler und kein Rapper!) den Ausgleich
erzielte. Die Fohlenfans waren jetzt richtig euphorisch und
warteten auf weitere Heimtore.
Von wegen. Wir haben doch Kiyotake gekauft. Für ein Zwölftel
De Jong. In der 55. Minute etwa bekamen wir durch geschicktes
Pressing im Mittelfeld freundlicherweise den Ball von Martin
Stranzl, dieser wurde schnell zu Hiroshi weitergeleitet, der
ließ seine Gegenspieler stehen, verlud Ter Stegen, netzte ein
und jubelte zum 3:2. Gladbach drückte erst in den letzten
Minuten massiv auf den Ausgleich. Dank einer sehr guten
Verteidigung, auch Pino ließ jetzt sehr wenig zu, eines
wirklich gut haltenden "Heiner" Schäfer, einer kämpferisch und
taktisch sehr guten Mannschaftsleistung und auch Glück, Dusel
und Ruß wurde der Auswärtssieg eingetütet. Ausnahme:
Einwechselspieler Timo Gebhart der in der Nachspielzeit zwei
Mal Zeit an der Eckfahne gewinnen wollte, obwohl der Rest
unserer Truppe anspielbar war, und jeweils schnell den Ball
verlor.
Langsam gefällt mir der Borussia-Park. Meine persönliche
Bilanz, ja ich kenne zwei die dort noch nie verloren haben,
eine Niederlage, ein Unentschieden und jetzt ein Sieg, Nett
anzusehen die Parade der Pferdetransporter hinter der
heimischen Nordkurve. Damit reisen wohl die ganz harten
Fohlenfans an? Abends in Leverkusen in einer schönen Kneipe
haben wir dann noch bei reichlich Kölsch festgestellt, dass
nicht nur Italienerinnen sondern auch die Frauen vom
Niederrhein sehr nett sind. Outete sich doch unsere Bedienung
als Bayer Vize-Leverkusen Fan mit Dauerkarte und gab uns
Tagessiegern als Tagesverliererin eine Runde Kölsch aus.
Die Rückfahrt am nächsten Sonntag nach Franken verlief
unspektakulär, sehr zügig und in sehr guter Stimmung. Selbst in
Erlangen wurden die Geschwindigkeitsbegrenzungen eingehalten.
Lediglich die Autobahnausfahrt ging unser Schumi nach den
ängstlichen Reaktionen seiner drei Mitfahrer sehr optimistisch
und laut 75 % der Beteiligten etwas zu schnell an.
Roland Hornauer
STIMMEN ZUM SPIEL:
Lucien Favre, Trainer von Borussia
kommentiert die höchste Anzahl an Kisten, die ein Gegner seit
langem im B-Park geschossen hat: "Drei Tore zu bekommen, ich
hasse das."
Glatzbach-Torschütze Xhaka "Wir haben ganz
klar dominiert und müssen uns an die eigene Nase fassen.
Nürnberg hat keine drei Traumtore erzielt, es waren wieder
eigene Fehler, die zu den Gegentoren geführt haben"
Dieter Hecking: "Es werden Momente kommen, in
denen sich der Gegner auf uns eingestellt hat."
Dieter Hecking, geboren am 12. September
1964: "Diesen Sieg widmen wir Markus Feulner, dessen Vater
gestern ganz plötzlich verstorben ist. Die Mannschaft hat für
ihn gespielt."
1.9.2012, FCN-BVB: 1:1. MAUERN ODER AUGEMERKT?
So blieb dem Klopp nichts anderes mehr übrig, als den Schiri
zu kritisieren. Der Glubb habe mehr Freistöße gepfiffen
bekommen als die Zecken, komischerweise hatte unsere Nordkurve
eine ganz andere Meinung und sah das gelbe Zeugs aus Dortmund
im Vorteil. Die Statistik sieht das sicher ähnlich. Berühmt war
die Schiri-Leistung sicher nicht, wenn Mak zweimal besser
gezielt hätte, hätten wir auch den nicht gegebenen Elfer nicht
gebraucht, aber eines hat mir Angst gemacht: Javier Pinola hat
bis zur 93. Minute keine gelbe Karte bekommen. Trotz seiner von
wilder Gestik begleiteten Zurufe von argentinischen
Grillrezepten in Richtung Schiri.
Aus unserer Sicht einwandfrei verlief das Miteinander der
Fans. Mittlerweile scheint es auch in der Region einiges an
BVB-Fans zu geben. Allemal besser als Bauern-Mitläufer.
Gemeinsam sah man Anhänger beider Lager beim Bier auf dem
Bahnhof, in der S-Bahn oder auf dem Volksfest. Beim näher
kommen: Die sprachen fränkisch. OK, Meister-Mitläufer. Genial
auch die 50.000-Zuschauer-ausverkauft-Kulisse ohne gelbe Wand
aber mit rot-schwarzer Kurve. Der grandiose Torjubel bei der
Pekhart-Führung sorgte auch für den angenehmen Nebeneffekt,
dass man in der Nordkurve diese komische Micky Krause-artige
Tor"hymne" gar nicht registrierte. Kann man in Zukunft aber
gerne abspielen, nur halt leise genug.
Gut gemischt in Gelb und Rotschwarz: Fränkische Glubbfans, fränkische Zecken und außerfränkische Insektentiere. Aber Schalke-Fans haben wir fei kaum gesehen!
Nett auch Julian (der mit einem furiosen
Schieber-Schieber-Chor von der Kurve begrüßt wurde) Schieber
und Ilkay Gündogan wieder zu sehen. Letzterer spielte
eigentlich hauptsächlich Querpässe, der Ex-Stuttgarter hingegen
prüfte immerhin einmal seinen alten Torhüter recht rustikal und
besser als beide Ex-Nürnberger war eigentlich neben unserem
Japaner der Käptn im Tor. Zum HSV-Spiel legte das
Reaktionswunder aus Polen noch eine Schippe drauf und sicherte
das verdiente Unentschieden.
Die Standarts eines Mehmet Ekici vermißt man durch den
Hiroshi-San eigentlich nicht mehr. Er zirkelte eine Ecke so
genau auf den Kopf unseres oft etwas lethargisch wirkenden
Tschechen-Tomas, dass der nur noch höher als Hummels springen
mußte, um einzunicken. Das vielzitierte Übermachtspiel des BVB
kam selten zum Tragen, da mit Tomas angefangen, außer den
Linienrichtern jeder auf dem Feld gegen die Zecken verteidigte.
Als der Ausgleich kurz vor der Pause fiel, brach in selbiger
nicht nur der Bierumsatz ein (kostet jetzt 3,90 EUR,
Frechheit!), sondern die zweite Hälfte sollte anders kommen.
Anders, als sich die Gelben bereits siegessicher für die zweite
Halbzeit rüsteten.
Bis zum Schluss grüßte der Glubb nun gegen die eigene Kurve
spielend mehr als einmal am gelben Strafraum. Nicht nur das,
teilweise waren Ballstaffetten zu sehen, die kannte man bisher
nur von Mannschaften aus der Champions League. Beruhigend auch,
dass Nilsson außer ein paar Fehlpässen und Klose als Inhaber
der Lufthoheit im eigenen Strafraum für viel Sicherheit
sorgten, während vor allem Mak des öfteren ziemliche Salven
aufs BVB-Tor abfeuerte. Marco Reus wirkte nicht sehr glücklich,
als er ausgewechselt wurde. Er kam kaum zur Entfaltung.
Alles in allem hätten wir das Spiel auch gewinnen können, vor
allem Dank Schäfer war das Augenhöhe. In der
Fernsehberichterstattung sah man das natürlich anders. Gut so,
hier spricht auch noch keiner von höheren Zielen als in der
Tabelle vor den Fürthern zu stehen. Ab und zu aber ließen sich
unsere Jungs die Bälle zu leichtfertig von hinten vom Fuß
klauen, ansonsten gab es rein gar nichts zu meckern, als dass
Maks Pfosten in der 85. einfach als Phantomtor gegeben werden
hätte können. Das die überregionale Presse schreibt, der Glubb
hätte sich zu Unentschieden gemauert, kann man definitiv nicht
gelten lassen.
STIMMEN ZUM SPIEL
Jürgen Kloppo (BVB): "Die
Schiedsrichterleistung ging mir echt an die Nieren, es ist so
schwer, Fußball zu spielen, wenn einem alles weggepfiffen wird.
Das ist eine Zweikampfsportart."
FCN-Trainer Dieter Hecking: "Ich habe meiner
Mannschaft gesagt: 'Wenn Klopp an der Seitenlinie gestikuliert'
haben wir sie."
Raphael "Stuhlfaut" Schäfer:
"Das sind vier Punkte von 40, die wir im Abstiegskampf
brauchen. Jetzt werden wir daran arbeiten, so schnell wie
möglich die anderen zu holen."
Robert "Understate" Mak:
"Wir hatten zwar einige gute Szenen, aber es wäre mehr drin
gewesen."
Mats Hummels zum Mount-Pekhart-Tor: "Pekhart
war (beim Tor) in den Lüften, er war wahnsinnig weit
oben."
EINTRÄGE INS KLASSENBUCH
Javier Pinola: Gewohnt cholerisch bisweilen,
ließ sich ab und zu verladen und hatte offensiv wieder anfangs
nichts anderes zu bieten, als verstolperte, eigensinnige
Konter. Wurde dann aber besser, aber nicht schneller und bekam
endlich seinen Treibstoff: "Pinola"-Anfeuerungsrufe. Trotzdem
eins mit Sternchen: Er bekam nämlich erstmals seit 21947236
Spielen keine gelbe Karte!
Mehr zum Glubb in unserem Blog Archiv: KLICKEN
25.08.2012, BUNDESLIGA-AUFTAKT HSV-FCN: 0:1
Gegen die Leistung in Havelse war dies nun ein starker Fortschritt. Die Abwehr stand wesentlich besser und nicht zuletzt ein reaktionsschneller Käptn Schäfer im Tor lief zu einer grandiosen Form auf. Da verzeiht man ihm seine notorischen Warteminuten bei der Spieleröffnung... Immerhin hatte man gegen den HSV seit 294 Jahren in Hamburg ja nicht gewonnen. Dieser Bann ist nun also gebrochen und der Glubb ging mit drei Punkten in die Saison.
Nicht wirklich leid, aber so ähnlich, können einen die spärlich erschienenen Hamburger Fans tun. Mit durchaus fähigen Spielern bestückt fehlte oft jeglicher Zusammenhang in der Gastgebermannschaft. Manchmal hatte man das Gefühl, nur Jansen oder der Ex-Fürther Westermann wollten hier wrklich Fussball spielen. Dem neuen Keeper Adler ist es wohl zu verdankten, dass nicht mehr Bälle im HSV-Netz landeten.
STIMMEN ZUM SPIEL
Hanno Balitsch: "...HSV dazu gezwungen, lange Bälle zu spielen und waren in der Luft stark. Außerdem haben wir viele zweite Bälle gewonnen."
Dieter Hecking: "...in der Halbzeit habe ich die nötige Konsequenz in der Offensive gefordert."
HSV-Trainer Thorsten Fink: "Ich glaube, dass wir viel können, aber wir müssen weiter an uns arbeiten." (Hätte Oenning nicht besser formulieren können.
KLASSENBUCHEINTRÄGE
Ganze Mannschaft: Gute Mannschaftsleistung, trotz anfänglich holprigen Spiels. Aber um einiges besser als gegen Havelse. Das 1:1 gegen den Torwart üben sollte auf die To-Do-Liste.
HSV: Viel zu tun bis zum 29. September 2012, dem Tag, an dem der HSV 125 Jahre alt. Da spielt man daheim gegen Erzrivalen Hannover. Davor noch gegen den Erzrivalen Bremen, auswärts Frankfurt (gut drauf momentan) und auch der BVB gibt sich die Ehre. Ob die Stadionuhr schon wackelt?
KOLUMNE SEPTEMBERHEFT: DER WAHRE GLUBB
Aus is’, die Sommerpause, und begonnen hat sie mit einer extrem gedehnten Vorbereitungsphase, in der die neue Glubbmannschaft fast alle Vorbereitungsspiele gewann. In Köln würde nach so einer Bilanz die lokale Presse bereits lautstark die Herbstmeisterschaft fordern, hierzulande bemüht man sich, dem fränkischen Klischee des „bassd scho“ zu entsprechen und hält den Ball flach.
So gesehen war die Pokalblamage bei Havelse, wenige Kilometer von Trainer Heckings Hauptwohnsitz entfernt, genau die richtige Bretschen, die unsere Jungs gebraucht haben. Beim glücklichen, aber verdienten BL-Auftaktsieg gegen den HSV zeigte man sich wieder geordneter, und wundersame Dinge passieren, die man als Glubberer von früher nie kannte: Man lernt aus seinen Fehlern beim FCN.
Wenn heute irgend so ein Rhetorikgenie „Bader raus“ schreit, erntet er nicht mehr breite Zustimmung im Umfeld wie früher, als die komplette Bank und sportliche Führung beim FCN angespannt wie scheue Rehe alle auf ihren Schleudersitzen hockten. Natürlich liegt dieses fatale Fehlen wirklicher Angst vor dem Abstieg nicht nur an Bader und Hecking, denn beide haben letztendlich „nur“ etwa 90% Anteil an der positiven strategischen Entwicklung.
Wer also die Wollscheid-Millionen kritisiert, vergisst, dass Bader für ein Sechstel der Summe einen Japaner geholt hat, der mit 22 schon so weit ist, dass er das kleine Barcelona-Tikitaka-Alphabet rückwärts einhändig aufsagen kann. Wen kümmert da ein Marcos Antonio, ablösefrei? Kyotake ist zwar momentan noch um eine Klasse zu gut für seine Mitspieler, aber irgendwann werden auch die mal kapieren, dass man nicht unbedingt schneller als der Gegner sein muss, sondern nur dessen nächsten Schritt einfach voraussehen sollte. Aber das ist was für die Fußballmathematiker auf den Hochschulen.
Was völlig nervt, sind diese Heckenschützen aus dem Internet. Diese Grantler aus der Cloud, die nicht nur im Internet wohnen, sondern denen das auch noch gehört und die es verteidigen wie ihren kleinen Zeh. Und ich sage Euch: Erst wenn das letzte Pixel verglüht ist, werdet ihr Hornbrillen merken, dass man Bytes nicht essen kann! Wenn also der Glubb millimeterdünne zwei Tage vor dem BL-Start NKD als Hauptsponsor aus dem Hut zaubert, nachdem die Mannschaft gerade den Pokal versemmelt hat, ist das schon wie ein Mintal-Phantomtor. Sagt mir eine Firma in Deutschland, die vier Mille in Fußball investiert und keine Leichen im Keller hat? Oder wäre euch Nörglern Trolli lieber gewesen?
Doch zurück zur Nummer 11. Nochmal danke Marek, dass du sogar als Phantom im Stadion präsent warst, als du noch in Rostock gespielt hast und deine ehemaligen Mannschaftskameraden Pässe ins Leere gespielt haben, weil das Phantom ja nicht mehr da stand. Ich bin mir sicher, die Zeckenjungs vom BVB waren bei deinem Abschiedsspiel sicher neidisch und wollen jetzt auch so ein Idol bei ihrem Verein werden und so ein Fetzengaudi-Abschiedsspiel kriegen. Unsterblich!
Und nicht vergessen: Kyotake chipt keine Pässe ins Leere, er gewährt Phantompässe! Nur dass das Phantom dafür jetzt in der Zweiten spielt.
EF
NEUER FCN TRIKOTSPONSOR NKD?
Wir sind gespannt, wie der meckerfreudige Franke darauf
reagiert. Die einen attestieren nüchtern, dass NKD ja eine
"Billigmarke" für Klamotten darstellt, die meisten Oberfranken
freuen sich, dass wenigstens einige Firmen im strukturschwachen
Randgebiet super funzen und der übliche investigative
Journalismus wird wohl drohend die Keule mit den von
tibetanischen Kleinkindern geknüpften Billigsocken im Sortiment
schwingen.
Uns persönlich ist das Wurschtwasser. Die Firma wäre gut
aufgestellt, kommt aus Franken und hat weder mit Kernenergie
oder Massentierhaltung zu tun, noch stehen mutmaßlich russische
Oligarchen oder dubiose Scheichs dahinter. Und es ist doch mal
ein Ding, wenn auf dem hochpreisigen Adidas-Leibchen ein
Riesenlogo steht, das für diametral gegensätzliche
Preisgestaltung von Textilprodukten steht. Außerdem kann man
unwissende Fans aus anderen Städten dann immer erklären, für
was die Buchstaben in NKD eigentlich stehen. Wurde der Gegner
aus dem Frankenstadion geschossen, kann es "Nürnberger Killer
Druppe" heißen oder bei Niederlage (Copyright Shultzie)
"Nämbärcher Kollektiv-Deppen". Also, so what?
Hier werden 3 Millionen kolportiert. War das nicht so, dass
Vermarkter Sportfive 3,5 Mio. zahlt, wenn kein Sponsor gefunden
ist? Die Zukunft wird es uns beantworten.
Hier also die Meldung im Wortlaut als Link.
/www.bild.de/sport/fussball/fc-nuernberg/
And now to something completely different...
Hier der Eintrag um unseren ersten Gegner. Stammt von einem
Hamburger Facebook-Mitglied, HSV-Fan, er hatte Trainer Fink bei
Saturn im Aufzug getroffen.
Zitat:
"...hatte eigentlich gute laune, aber muß ich ausgerechnet
heute thorsten fink im fahrstuhl bei saturn treffen? (zitat
meiner frau:" das ist euer hsv-trainer? der sieht ja aus wie
ein neureicher möchtegern-lude vom kiez") ich frage: " herr
fink, wie sieht es eigentlich mit neuverpflichtungen aus? geht
da noch was? ich muß ihnen als altgedienter fan sagen das mir
nach den zuletzt gesehenen leistungen die ich sah absolut bange
ist und ich zum ersten mal seit 27 jahren die ich ins stadion
gehe pure abstiegsangst habe" fink: " ach wissen sie, ich hoffe
auch das da noch gelder auftauchen. zu diesen bedingungen wird
es aber auch für mich schwer zu arbeiten. wenn nichts mehr
passiert bin ich dann wohl leider im winter weg, aber ich bin
hoffnungsvoll." WIE BITTE?!? also leute, bei diesem höchst
einfach gestrickten "tollen" motivator sehen wir uns nächstes
jahr in liga 2. beim derby wieder. oh mann..."
19.08.2012 ERSTE RUNDE DFB-POKAL. TSV HAVELSE - 1.FCN 3:2
Optisch ist dieses Antreibergen bei keinem Spieler zu erkennen, auch nicht bei denen, die nach Nürnberg kamen, um der Mannschaft einen neuen Leitwolf zu geben: Hanno Balitsch nicht, Timmy Simons nicht, Pelle Nilsson nicht. Von Marcus Antonio ganz zu schweigen. Ausgerechnet der beim ersten Treffer zielsicher hinter Gegener und Ball stehende Timm Klose zeigte sich in der Hitzeschlacht als bemerkenswerter Offensivspieler und auch nicht mehr alles Spieleröffnungen gingen über ihn.
Mehr gibt es wohl nicht zu sagen, der Glubb macht mit den Teebeuteln, am Tag davor ausgeschieden, Fußballfranken zum Gespött in ganz Deutschland. Punkt. Neben der Derbyschande haben sich die Spieler damit noch eine zweite Bringschuld auf die Schultern gepackt. Diese Abwehr geht garnicht!
EINTRÄGE INS KLASSENBUCH
Esswein: Inklusive Tor(en) aktiv und trickreich wieder mit gewohntem Zug zum Tor, leider wurde nur einer seiner Treffer anerkannt.
Antonio: Inakzeptabel. Einfach grausam, wie er Gegenspieler meist unbehelligt begleitete und sich auch regelmäßig mangels Grundschnelligkeit abhängen ließ. Platz eins in der Fehleinkaufsliste, wenn er sich schnell zusammen reißt. Gibt es in seinem Vertrag keine Probezeitklausel, wo Bader noch schnell raus kann und lieber einen hungrigen... lassen wir es.
Kiyotake: Kam überraschend aufs Spielfeld und seine erste Amtshandlung war ein steiler Traumpaß genial in den Sturm. Danach sah man von ihm allerdings nicht mehr viel außer grottigen Eckstößen.
Mak: Und wieder blitzte sein Talent auf, als er einen Ball mit Schwerlast unter die Latte hämmerte. Mit Esswein zusammen ein Lichtblick.
Polter: Unter strenger Bewachung zweier Kettenhunde ging nicht immer viel. Toll dann auch die Doppelspitze mit Pekhart, als sich beide bei einer Traumflanke gegenseitig um ein sicheres Kopfballtor brachten.
Pinola: Ließ zum Schluß hin stark nach, spielte aber zwei Stunden bei 35 Grad. Am Anfang einfach einer der wenigen, die auch bei Rückstand cool blieb.
EF
TORHYMNE-FINALISTEN STEHEN FEST
"Für die anstehende Bundesligasaison sucht der 1. FC
Nürnberg zusammen mit der Musikzentrale Nürnberg nach einer
neuen Torhymne. Und dabei wird nicht einfach auf bereits
bestehende Songs zurückgegriffen, sondern der umtriebigen
fränkischen Musikszene eine Chance gegeben. So hatten Bands und
Musiker aus der Region die Möglichkeit sich mit ihren eigenen
Vorschlägen für die neue Tormusik zu bewerben. Dabei wurden an
die 50 Liedideen unterschiedlichster Genres eingesandt.
In der letzten Sitzung hat sich die Jury des 1. FC Nürnberg
und der Musikzentrale Nürnberg e.V. auf die zwei
aussichtsreichsten Einsendungen für die neue Torhymne
festgelegt. Die beiden fränkischen Liedermacher El Mago Masin
und Atze Bauer haben mit ihren Vorschlägen überzeugt und sind
damit in die Finalrunde eingezogen. Die beiden Torhymnen werden
nun am 21. und 22.08.2012 im MUZstudio der Musikzentrale
Nürnberg aufgenommen und produziert."
El Mago ist cool, aber Atze Bauer... pffff. Egal, erst mal hören, wir benachrichtigen, sobald Hörproben für die Fan-Abstimmung hörbar sind.
FCN SUCHT NEUE TORHYMNE BIS 27.7.2012
Unten ein link mit der alten Hymne und ein Beispiel, wie das
in Herne-West klingt. Das geht auch besser, finden wir.
Immerhin gibt es Ruhm und Ehre, 500 EUR für die Rechte und
einen Liveauftritt beim Glubb. Die Meldung kam von der MUZ
Nürnberg, die Einsendung muß bis 27.7. vorliegen und soll wie
unten auch angegeben an die MUZ Nürnberg erfolgen. Hier der
Wortlaut:
"Liebe Mitglieder,
der Beginn der neuen Bundesliga-Saison rückt immer näher und
auch der 1. FC Nürnberg bereitet sich auf eine erfolgreiche
Spielzeit mit spannenden Spielen und hoffentlich vielen
geschossenen Toren vor. Und was hat das mit der Musikzentrale
zu tun, werdet ihr euch fragen: In der folgenden Ankündigung
geht es um Musik und Fußball gleichermaßen.
Der 1. FCN sucht eine neue Torhymne für den schönsten Moment
im Stadion: Ein Schuss, ein Tor! Die neue Hymne soll bei jedem
Torerfolg des 1. FCN im Stadion abgespielt und von allen Fans
stimmungsvoll mitgesungen werden.
Gesucht wird die Komposition einer regionalen Band, die als
neue Club-Torhymne möglichst viele der folgenden Kriterien
erfüllen soll:
- Eigeninterpretation der Hymne „Franconia Fantastica“ (mit
oder ohne Text)
- Komplette Neukomposition (mit oder ohne Text)
- Möglichst einprägsame Grundmelodie zum mitsingen
- Gesamtlänge von ca. 1 Min 30 Sekunden.
- Der Spannungsbogen sollte in den ersten 2-4 Sekunden
aufgebaut sein und direkt mit der maßgeblichen, mitsingbaren
Hookline starten
- Markantes Ende, das ohne einen Fade auskommt
Für die Gewinner gibt es:
- Airplay der Torhymne bei jedem geschossen Tor des 1. FCN im
Stadion
- Einen Live-Auftritt bei einer Veranstaltung des 1. FCN
- Kostenlose Studioproduktion der eigenen Torhymne
- Aufwandsentschädigung in Höhe von 500 €
Aus allen Bewerbungen werden die drei aussichtsreichsten
Kandidaten ausgewählt. Diese bekommen die Möglichkeit, zusammen
mit einem erfahrenen Studiotechniker, vom 3. bis 5. August im
MUZstudio kostenlos ihre Version der Torhymne aufzunehmen und
fertig zu produzieren. Eine Jury u.a. bestehend aus Martin
Bader (Vorstand 1. FCN) und Guido Seibelt (Stadionsprecher)
wählt am Ende die neue Torhymne aus. Bewerbungen können ab
sofort als Demo-CD oder per Link an die Musikzentrale Nürnberg
gerichtet werden:
Musikzentrale Nürnberg e.V.
Stichwort: Torhymne
Fürther Straße 63
90429 Nürnberg
oder per E-Mail an: druhe@musikzentrale.com
Einsendeschluss ist der 27.07.2012.
Hier die alte Version der Club-Torhymne Franconia
Fantastica:
https://www.box.com/s/a350e494e742e0653b11
Als kleinen Denkanstoß und um zu verorten, wo es ungefähr
hingehen soll die Torhymne des mit dem 1. FCN befreundeten FC
Schalke 04:
http://www.youtube.com/watch?v=8bpGZU5lPdw
Wir freuen uns auf viele kreative Einsendungen und wünschen
viel Spaß beim Musizieren, Texten und Komponieren.
Alles Liebe, eure MUZ
MUZ - Musikzentrale Nürnberg e.V.
Diana Ruhe
Fürther Str. 63
90429 Nürnberg"
Ende Meldung
MAI 2012: EM 2012 POLEN/UKRAINE
FCN - VIZEKUSEN, 5.5.2012, DANKE FÜR NICHTS
...Abschied gab es noch mehr, der eine schmerzlich, der
andere durchwachsen. Aus Anstand erwähnen wir jetzt mal nicht,
ob der Weggang von Juri Judt, Jens Hegeler, Philipp Wollscheid,
Albert Bunjaku, Christian Eigler und im Nachhinein Dominic
Maroh Fluch oder Segen für Mannschaft und Chemie derselben in
der neuen Saison sein wird. Dann ist da noch Daniel. Didavi ist
mittlerweile leider nicht mehr bezahlbar, es sei denn Thomas
Sabo sponsort einmal nicht den Eishockey sondern ein einzelnes
Spielermodel als zentrale Werbefigur. Gewinnsteigerung
eingebaut, auch wenn er dann für die Nationalmannschaft leider
in der unpassenden Mannschaft spielen würde.
Alles Zukunftsmusik, das Ergebnis gegen Vizehausen habe ich
vergessen. Ich freue mich jetzt auf eine lange Pause zum
herunter kommen vom Fußballstreß. Und dann freue ich mich auf
Spieler wie Kyotake, der den neuen Didavi geben darf oder den
neuen Mittelfeldriegel mit Balitsch, Cohen und Timo Gebhard,
die dann wohl das giftigste Trio geben werden, das die
Westvorstadt bei den zwei Derbys zu überwinden hat. Der Glubb
kaufte außerdem ein Abwehrtalent aus Herne-West, für die
Standarts sollte nach der Pause Adam Hlusek wieder zur
Verfügung stehen und Chandler will beim Glubb bleiben, statt
auf den Wasen auf der Bank zu sitzen. Gebhard wollte zum Glubb
statt für besseres Geld zu scheinbar "höheren" Vereinen... wann
gab es das schon mal in den letzten Jahren?
Gästeblock: Das Transparent mit "Auf Wiedersehen ihr Hurensöhne" war sicher für Köln gedacht, die zu dieser Zeit ziemlich sicher abgestiegen waren. Links übrigens ganz klein zu sehen: Ein Betttuch mit der Aufschrift: "Danke Hanno!" Und wir dachten, die mochten Balitsch nicht in Pillenhausen?
Wir sind uns auch sicher, ob bei den Nachbarn Büskens bleiben wird. Sind ja schließlich tolle Vorraussetzungen für die neue Saison mit bundesligaerfahrenen Spielern wie Asamoa und so, dazu noch ein großzügiger Vorstand, wir sind gespannt auf die Einkaufsliste in Zirndorf-Ost. Aber Maul halten, Hochmut kommt vor dem Fall.
Kollege Bader, unser vereinsinterner Segen zusammen mit
Hecking, hat ja seine Hausaufgaben bereits erledigt. Vielleicht
werden wir ja neunter in der neuen Saison und es passiert noch
etwas unvorhergesehenes... Ekici kommt plötzlich wieder zurück,
oder Breno nach seiner Haft? Träume!
Ewald Funk
Zurück zum Spiel...
Unser Mann im Stadion: Roland "911" Hornauer
Zum Finale Vizekusen
Dem Anlass entsprechend passend im Eigler-T-Shirt gewandet
(später stellte sich heraus, dass ich wohl der Einzige so
gekleidet war), macht sich der passionierte Clubbfan auf der
S-Bahnfahrt in das Frankenstadion zum letzten Saisonspiel
natürlich zwangsläufig seine Gedanken. Was für eine Saison, ich
hätte mein Mintal-Shirt verwettet, dass Augsburg, Freiburg und
Mainz den Abstieg unter sich aus machen und die Bauern wieder
einmal Meister werden. Ziemlich daneben gelegen, dabei sind
Prognosen recht einfach. Wer beide Spiele gegen uns verliert,
wie Lautern, Kölle und Hertha, landet auf den letzten drei
Plätzen.
Ein Glück, dass die Punktelieferanten aus Krankfurt und
Erlangen-Süd in der nächsten Saison die Liga ergänzen. Wer
beide Spiele gegen uns gewinnt, wird Meister oder Vizemeister.
Na gut, da ist dann noch die Niedersachsenallergie: gegen
Wolfsburg und Hannover haben wir auch 12 Punkte verschenkt, die
bleibt bei der Betrachtung außen vor.
Im Stadion wurde seitens der Fans die kostenlosen Kopftücher
mit Kernenergiewerbung bewusst verschmäht. Plötzlich fällt auf,
dass die "Traditionself" aus der Nähe von Köln den Gästeblock
komplett gefüllt hat. Wohl zum ersten Mal in ihrer Geschichte.
Auch zum ersten Mal - der Clubb weiß was sich gehört -
verabschiedet man vor dem Spiel nicht nur unsere Helden um
Christian Eigler (ihn zieht es aus familiären Gründen - viertes
Kind vermutlich - nach Hamburg), sondern auch Michael Ballack
vor seinem letzten Auftritt in der Bundesliga mit einen
Bocksbeutel. Erstmals und dann auch noch einmal bei seiner
Auswechslung, nach rund 53 unbedrängten Minuten auf dem Rasen,
bekommt Ballack im Frankenstadion Applaus. Bei seiner
Auswechslung waren es sogar Standing Ovations des kompletten
Stadions incl. unserer Bank.
Kurz vor Anpfiff: Der Gästeblock greift an mit der Bayer-Chemiekeule. Bunter Rauch, der die Sinne unserer Spieler vernebelte und sich auf die Zielgenauigkeit auswirkte. Robert Mak war da gerade auf dem Klo, Albert Bunjaku aber hat die volle Packung aus dem Leverkusener Giftlabor abbekommen. Gehört sich verboten, sowas!
Kurz vor dem Spiel enthüllen die Vizefans ein großes
Transparent "Farbenstadt" und zum Einlauf der Mannschaften
zündeten sie dahinter bunte Pyros. War ein schönes Bild, roch
aber wegen der Chemie irgendwie komisch. Das Spiel selbst ist
schnell erzählt. Sechste Minute, der von uns ausgebildete
Reinartz auf "unseren" Kieß 0:1, obwohl die ganze Nordkurve,
aber leider nur diese, (wie die Fernsehbilder zeigten) ein
Abseits gesehen hatte. 32. min. Traumpass Ballack auf Schürle,
Pass nach innen und unser Kieß trifft wieder. Und wieder,
entgegen der Sicht der kompletten Nordkurve, nachweislich laut
Fernsehbild kein Abseits. In der 43. min. winkt der
Linienrichter erstmals Abseits, wieder lag er richtig und
bekommt großen Applaus der Nordkurve und Zugabesprechchöre zu
hören.
58. Minute: Traumpass der künftigen Lauterer Torfabrik
Albertchen Bunjaku auf Mak und dieser netzt "gewohnt" souverän
und trocken ein. 61. Minute: Albertchen denkt an seine neue
Heimat und verstolpert völlig frei vor Leno. 77. Minute:
demnächst Vizekusen Hegeler verdattelt im Mittelfeld den Ball,
es folgt der vierte Torschuss, das dritte Tor, dieses Mal von
Schürle. Die Luft ist draußen, der Clubb spielt nicht mehr mit
und Heiner Stuhlfauth-Schäfer, der dieses Spiel kaum gefaustet
hat, darf Kieß' dritten Treffer zum 1:4 Endstand in der 89.
Minute noch hinnehmen. Danach wird natürlich unsere Mannschaft
für eine tolle Saison gefeiert. Für Platz Zehn und für einige
wirklich geile Spiele wie das gegen Schalke oder in
Lautern.
Richtig leidenschaftlich wird dann der Kampf um`s Freibier,
aber gegen 18.00 Uhr ist auch dieser vorbei. Die verbliebenen
Clubberer kommen jetzt ohne Probleme an das fränkische
Lieblingsgetränk und es wird ziemlich ruhig in Kleingruppen
gefachsimpelt und sich der Tank bis zum Anschlag mit Freibier
aufgefüllt. Eine merkwürdig ruhige Stimmung herrscht nach
dieser tollen Runde zum Abschluss hinter der Nordkurve...
Roland Hornauer
Abpfiff. Zur selben Zeit in Dortmund: "Unser" Ilkay feiert die Schale. Leider im falschen Trikot. So ein kleines Glubbkäppi wäre schon schön gewesen, hätte ihm aber die Nominierung für die Nationalmannschaft gekostet.
EINTRÄGE INS KLASSENBUCH
Pelle Nilson: Stand zusammen mit dem nächste
Saison in Vizekusen spielenden Wollscheid einige Male komplett
neben sich. Damit hat sich der Schwede in die alte
Glubbtradition eingefügt, dass brave Skandinavier nicht so ganz
zu den manchmal etwas herb-spröden Bratwürsten passen.
Dominic Maroh: Hat ohne zu murren wochenlang
als zweite Wahl auf der Bank gesessen, hat seine Knochen
dutzende Male ohne großartige Verletzungen für den Glubb hin
gehalten, machte die Oldschool-Grätsche wieder salonfähig und
half beim Aufstieg, in der Relegation und und und... und hat
deshalb eigentlich hier Sonderlob verdient, obwohl er Samstag
nicht gespielt hatte. Weil wasweißich, Pelle noch einmal zeigen
sollte, ob er sein Geld wert ist. Maroh war es wert, aber
Stammplatzgarantie hat halt auch keiner mehr heutzutage. Die
Blödzeitung hat ihn dann mit „Ich glaube nicht, dass man mich
hier überhaupt noch haben will. Ich wollte keine
Stammplatzgarantie, nur eine faire Chance. Doch die bekomme ich
nicht.“ zitiert. Keiner weiß, ob er das so gesagt oder gemeint
hat. Bleibt nur eins, eine ganz ganz persönliche Meinung: Er
war immer ein guter Handwerker, auch mit Haarband.
Mannschaftsdienlich. Solide. Aber halt auch ohne
Spieleröffnungskreativität. Aber er wird sicher seinen Weg
machen, und wir sind schon gespannt, wo er hingeht und freuen
sich mit einem tollen Kerl.
Markus Feulner: Von der Grundschnelligkeit
her Note Vier, seine Eckbälle waren entweder eine neue Taktik
oder einfach nur grottenschlecht (Sechs), und überhaupt fehlte
Chandler hinten und vorne.
Robert Mak: Macht sich heimlich still und
leise...
Albert Bunjaku, Jens
Hegeler: Ganz viel Erfolg und verletzungsfreie Zeit in
der Zukunft!
Hanno Balitsch: Wird immer besser.
Tomas Pekhart: Hätte Bum Bum nicht dauernd
sein Anstandstor vorbereitet bekommen, hätte der Tscheche
sicher eine Bude gemacht. Zum Beispiel als er mit Albert
zusammen vor dem Tor stand und Bunjaku verstolperte.
ZITATE ZUM SPIEL:
Sascha Lewandowski: "4:1 klingt zwar sehr
deutlich, doch so deutlich ist es natürlich nicht gewesen. Wir
hatten in der zweiten Halbzeit eine zwanzig-minütige Phase, in
der wir keinen Zugriff auf die Nürnberger Offensive gefunden
haben – da hätte das Spiel durchaus kippen können."
Raphael Schäfer: "Man hat gesehen, dass wir
bis zum Schluss alles gegeben haben."
Philipp Wollscheid: "Zwei Minuten nach
dem Abpfiff habe ich mich schon geärgert, dass wir so blöd
verloren haben."
Ewald Funk
Hier ein interessanter Bericht aus der Süddeutschen, in dem
ein englischer Glubbfan aus Manchester erzählt, dass es
mittlerweile oft billiger ist, per Flug aus Manchester zu
Glubbspielen zu jetten (inklusive Ticket) als per Saisonkarte
in England zu einem Viertligisten zu gehen.
SUEDDEUTSCHE.DE
28.04.2012, HOPPENHAUSEN VS. FCN: 2:3
.
Solche vorletzten Spieltage dürfen wir nach den Abstiegs-
und Relegationsjahren gerne öfter haben! Leider fehlt hierzu in
der nächsten Saison Kronprinz Daniel Didavi, der sich mit einem
weiteren Tor unendlich teuer gespielt hat und laut Stuttgart
unbedingt wieder zu seinem Heimatverein wechseln muß.
"Der Club ist immer für verrückte Sachen zu haben, auch wenn
die Wahrscheinlichkeit eher gering ist" stufte Hecking nach dem
Spiel die Chance ein, dass man noch die Euro-League Quali
-Siege gegen Vizekusen vorrausgesetzt- erreichen könnte.
Beton, und was man daraus machen kann II: Im Stadion sind geschätzt dreimal soviel VIP-Zellen installiert als in Nämberch. Sagt viel aus, was den jeweiligen Verein eigentlich ausmacht.
In der Zwischenzeit dreht sich schon vor Saisonabschluss das
Transferkarusell, und da sei auch einmal ein Blick auf die
anderen Vereine erlaubt, denn Direx Bader hat seine
Hausaufgaben bereits gemacht. Chandler geht nicht zu Stuttgart,
sondern bleibt. Eigler, Bunjaku (geht zu Kaiserslautern in die
zweite Liga) und Juri verlassen den Glubb und machen Platz für
unseren Quotenjapaner Kyotake (Deal fast perfekt) und dem
Mobbingopfer vom VFB, Timo Gebhard. Mit letzterem haben wir
dann laut unserem Kurvengott Roland "das fieseste Mittelfeld
mit Cohen, Balitsch und Gebhard" was man so kriegen kann. Nicht
zu vergessen: Marek Mintal kommt zurück aus Rostock und wird
Tutor in der zweiten Mannschaft.
Einträge ins Klassenbuch gibt es keine,
sondern nur positive Meldungen:
-Der oft als langsam gescholtene Feulner legt eine
Traumvorlage exakt vor die Füße von Prinz Didavi, der kurz vor
der Pause zur erneuten Führung von 1:2 einnetzt.
-Der nicht immer Torhunger ausstrahlende Pekhard beantwortete
den Anschlusstreffer der Geldkicker durch eine sehenswerte
Kombi: Pinos Direktschuss ließ Hoppel-Starke abprallen, Tomas
knallt den Ball gegen die Latte und netzt aber im Nachsetzen
per Kopf unerreichbar für den Gegner ein.
-Alles zu Bum Bum: Bunjaku wurde zwar reichlich mit Pässen
gefüttert und zeigte sehenswerte Sturmläufe, blieb aber
letztendlich glücklos. Das wünschen wir ihm beim neuen Verein
nicht mehr, sondern Glück!
Ewald Funk
21.04.2012, FCN VS. HSV, 1:1. EIN FINANZIELLER VERLUST
Wenn ich als Rockband vor rappelvollen Stadion (45.837 Zuschauern) ein Konzert spiele und die Menge mich frenetisch feiert, wenn ich auf die Bühne komme, würde ich als Musiker Vollgas geben. Das würde beflügeln, und wenn man schon einige solcher Gigs gegeben hat, hat man auch kein Lampenfieber mehr. Allerdings stand vor den 45.000 im Frankenstadion ein Ballspiel auf dem Programm, was nicht nur mir den Anschein gab, dass heute da unten keiner so wirklich gewinnen - das eigentliche Ziel dieser Sportart - wollte. Aber das ist nur der Eindruck von der Tribüne aus. Vielleicht willst du es als Spieler mit aller Gewalt anders, aber irgendetwas bremst dich aus...
Freundlicherweise zeigte Hamburg später auch eine
schöne Choreo mit Banner, dass der Sponsor im Stadionnamen
nichts zu suchen hat. Der Spruch auf diesem Banner hat auch
nicht funktioniert. Gott sei Dank. Kurz vor dem Abpfiff sorgte
ein Patzer beim Glubb fast noch für ein Happy End für die
Nordlichter. Pffff...
Der hier besagte Tobi ist der am Bahnhof in Köln verunglückte Glubbfan, der an diesem Samstag das erste mal wieder im Stadion zuschauen durfte. Gute weitere Besserung!
Außerdem standen Prämien für die Protagonisten und zusätzlich Fernsehgelder für den Verein in Aussicht. Und es wurde... ein Grottenkick. Ob der bremsfreudige Referee Gagelmann, unterstützt von Bibi als vierte Offizielle, da eine Rolle spielte, bleibt dahingestellt. Als Spieler hat man es schließlich selbst in der Hand und genug Zeit, ein Tor mehr zu schießen als ein relativ harmloser Bundesligadino, der schon lange einmal bei allem Respekt eine Ehrenrunde in der zweiten Liga verdient hat. Hatten wir selber ja oft genug...
Immer wenn in den Foren nach dem Spiel genug auf Spieler und Gegner, Wetter, Trainer und Rasenbeschaffenheit herum gelästert wurde, ist der Schiri dran bei der Meckerstunde. Ultrakrasse Fehlentscheidungen innerhalb der immerhin von einem fleischlichen Menschen auf dem Feld schnell zu treffenden Zeit traten meiner Meinung nach nicht auf am ärmsten Glubb-Spieltag dieses Monats. Bremser Gagelmann pfiff wie immer kleinlich, schnell ausgeführte Freistöße sind ihm halt wie immer ein Greuel und sein Seitenpfeifer vor der Haupttribüne übersah etliche Bälle, die längst im Aus waren. Immerhin: Einen stark übertretenen Einwurf der Hamburger hatte er gesehen. Sonst war dann vor allem an der Nachspielzeit zu meckern, und die war eine Frechheit. Gagelmann soll angeblich etwas von Grottenkick gesagt haben, bei dem alle froh sein durften, dass es vorbei war.
Er hat es nicht vor laufender Kamera in die Linse gesagt, also läuft das wohl unter nicht nachweisbar geführter freier Meinungsäußerung. Zudem steht er direkt neben dem Geschehen auf dem Platz und kriegt 90 Minuten direkt vor der Nase mit, wenn ein Spiel eine Bolzerei wird. Vielleicht war er am Schluß einfach aufgeladen, und das musste mal raus. Ich schlage trotzdem vor, dass alle BL-Schiris am Ende der Saison mal ein Match gegeneinander machen müssen, und die zehn Opfer der größten Fehlentscheidungen dürfen als Spieler dann dann mal die Rollen tauschen und jeweils 9 Minuten pfeifen. Das wäre sicher ein Quotenrenner! An der Betriebsweihnachtsfeier in der Privatwurtschaft müssen doch sonst überall auch immer die Chefs mal was vorführen, oder? Sooch faich, Gagelmann!
Pyros im Stadion müssen nicht sein. Den Effekt hier hätte man auch auch mit Taschenlampen und ein paar großen Hans Söllner-Gedächtnis-Paffzigaretten erreichen können. Dann wären auch die rabiaten Gästefans ruhiger gewesen, die später vor dem Stadion alkoholisiert und dumm herumpödelten. Also liebe Westvorstadt, das gibt es ab Herbst nun auch bei Euch!
Zitate aus der Presse:
Raphael Schäfer nach dem Spiel: "Ich habe Gagelmann
hinterher gefragt, warum er nur eine Minute nachspielen ließ.
Er meinte, dass es doch ein Dreckskick war und wir froh sein
sollen, dass es vorbei ist."
Zu einem zweiten Glubberer angeblich: "...Ihr haut euch hier
nur auf die Socken, seid froh, dass es vorbei ist."
David Jarolim (Ex-Glubberer, jetzt HSV): "Er hat unfassbar
arrogante Sprüche auf dem Platz rausgehauen. Das habe ich noch
nie erlebt."
Zum Spiel: Hier zitiere ich Dieter Hecking, der genug hatte
vom Grottenkick und nur einer Minute Nachspielzeit (der FC
Bauern hätte sicher auch bei Grottenkick 3 Minuten + bekommen):
"Kurz und knapp: Kein gutes Spiel, gerechtes Unentschieden,
schönes Wochenende!"
Mehr gibt es nicht zu sagen.
Fazit: Zum Schalke-Spiel als Vergleich war das eine andere Mannschaft, die verdient die monetär wichtigen drei Punkte nicht erringen konnte gegen eine schlagbaren Gegner im Abstiegskamp, den man nach bester Mutter Theresa Manier auf eigene Kosten wieder aufgebaut hatte. Wie so oft in dieser Saison dauern Serien nie lange beim Glubb. Ehrenrettung: Es haben auch nicht alle Spieler schlecht gespielt, fast jeder hatte wirklich gute Momente, aber schön war das nicht in der Gesamtheit... Von 90 Minuten wurden auch gefühlt nur 45 Minuten wirklich gespielt.
Klassenbucheinträge:
David Jarolim (HSV): Ist jetzt neuer Rekordhalter für 96 gelbe Karten in der jüngsten Geschichte der Bundesliga, hat aber auf Platz 1 von Effe noch gut 20 zu machen. Wir sagen: Das schaffst du! Aber nicht mehr in dieser Saison...
Philip Wollscheidt: 50. BL-Spiel für den Glubb. Er ist seit 2009 beim Glubb.
Maik Frantz: 50. BL-Spiel für den Glubb, fing aber schon 2008 an beim Glubb.
Almog Cohen: 50. BL-Spiel für den Glubb. Ist seit 2010 beim Glubb.
Ewald Funk
FC KAISERSLAUTERN - FCN, 14.4.12, 0:2... WILLKOMMEN BEIM FRITZ!
Die Teufel sind nur noch Osterlämmer
Vierte Auswärtsfahrt in Folge und dieses Mal mit dem Fan"bus"
vom Clubbock. Die feine und kleine Fangruppe (siehe auch www.clubbock.de)
versteht es, Auswärtsfahrten mit interessanten Routenänderungen
und kulturellen Leckerbissen zu verbinden. Hängt damit
zusammen, dass der Chef und Fahrer Peter halt gerne nach
Frankfurt will. So war klar, dass nach Würzburg nicht die
(sinnvolle) Richtung Heilbronn, sondern Frankfurt eingeschlagen
wurde.
Nach der Besichtigung von Speyer, dem Dom und Essen beim
Chinesen wurde dann natürlich die Zeit knapp. Verschärft durch
einen schlafenden Kassierer beim Chinesen, der erst nach
mehrmaliger Aufforderung von uns, "wir haben es eilig, wir
haben einen Termin in Lautern" geweckt wurde und uns
abkassierte. Aus Speyer raus, es waren nur noch knapp 90
Minuten bis zum Anpfiff, fuhr Peter natürlich auf der Autobahn
Richtung Frankfurt statt Richtung Saarbrücken/Kaiserslautern.
Klar, welcher Fanclubchef hört schon auf ein Navi.
Zu Peters Ehrenrettung, er hat das Bussla dann ordentlich
geheizt und gegen 14:50 Uhr standen wir direkt am Betzenberg.
Parken war kein Problem, den Clubbock verpflichtet immer einen
Zweitfahrer, der Bauernfan ist und den Ruhmreichen nicht sehen
will. Stefan also fuhr den "Bus" folglich wohl Richtung
Innenstadt. So kamen Peter und Ich noch pünktlich vor dem
Gästeblock an, erfreuten einen Clubberer und kauften ihm für 25
Euro zwei seiner überzähligen Sitzplatztickets ab.
Erste Enttäuschung im Fritz-Walter-Stadion: Die berüchtigte
Westkurve der Lauternfans war nicht voll. Würde so etwas in der
Nürnberger Nordkurve jemals passieren, der Verein wäre am Ende.
Denn, die heimische Nordkurve ist doch schon voll, wenn eine
neue Eckfahne aufgestellt wird. Zum Spiel: Lautern war
erschreckend schwach und harmlos. Kein Kampf und keine
Leidenschaft, Nürnberg spielte bissiger und aggressiver.
Vertauschte Rollen, es sah so aus, als wäre Lautern längst im
gesicherten Mittelfeld und für den Clubb war es die letzte
Chance. Unser Kapitän und Torwartlegende "Heiner" Schäfer hatte
wenig zu tun und konnte sich deshalb ein buntes
Unterhaltungsprogramm für seine Clubb-Fans ausdenken.
Liebe Glubbspieler, wenn ihr das nächste Derby verliert, spendieren uns die Lautern-Fans sicher dieses Transparent.
Nach drei Ballrückgaben, die er per Fuß weiterverarbeitete,
pflückte er souverän und sehr sicher eine Flanke herunter.
Danach streute er mal locker eine für alle überraschende
Faustabwehr ein. Diese schönen Abwechslungen behielt er bis zum
Schlusspfiff bei. Bei der Lauterer Harmlosigkeit vor dem Tor
hätten wir fast aber auch ohne "Heiner" spielen können.
Erschreckend wie viele Ballverluste, Abstimmungsprobleme und
Stellungsfehler der Heimmannschaft unterliefen.
Nur unser Clubb ließ sich Zeit diese zu bestrafen. Bis zur 43.
Minute, als Didavi aus schlechtem Winkel, "...warum schießt der
denn jetzt?" abzog und zur Überraschung aller der Ball im
langen Eck einschlug. Interessant war, als der Lauterer
Erfolgstrainer Krassimir Balakov mit seiner blütenweißen
Niederlagenserie in der zweiten Halbzeit Sandro Wagner für
Julian Derstroff einwechselte, bekam dieser ein gellendes
Pfeifkonzert von seinen Fans zur Begrüßung zu hören. So baut
man Spieler auf. Oder die Heimfans ahnten es schon vorab,
jedenfalls versemmelte er dann eine Großchance, indem er
Freistehend unseren "Heiner" einfach anknallte. Den hätte sogar
Joshua Kennedy reingemacht.
Auch in der 2. Halbzeit gab es kein Aufbäumen der
Heimmannschaft. Der Clubb spielte und kombinierte nach Lust und
Laune. Robertla Mak machte ein ums andere Mal seine
Gegenspieler nass und spielte sie schwindlig. Der Lauterer
Torhüter Sippel versuchte immer wieder durch schnelle Abstöße
Konter einzuleiten. Doch 95 % seiner Bälle gingen in das
Seitenaus. Gut, dass unser "Heiner" nicht auf derartige Ideen
wie schnelle, moderne Abstöße kommt. Es war klar, dass
irgendwann das 2:0 für uns fallen musste.
Tinky-Winky für die Gastgeber. Ihr packt das wieder mit Krassimir!
In der 73. Minute war es endlich so weit, nach tollen
Didavi-Solo netzte Torfabrik Pekhart wieder einmal ein. Dann
begann die Abschiedsfeier. Als die Clubbfans weiße
Taschentücher schwenkten, packten auch die Heimfans in der
Westkurve ihre Tücher aus und schwenkten sie, sicherlich mit
sehr traurigen Gefühlen mit. 5 Minuten vor Schluss wurde auf
der Westkurve ein großes Transparent "Versager" ausgerollt und
die Heimmannschaft nach dem Schlusspfiff gellend ausgepfiffen.
Passend der Stadionsprecher nach Abpfiff, "Wir alle sind sehr
sehr traurig".
Passend auch der Hauptsponsor der Lauterer "Allgäuer Latschen
Kiefer". Laut dessen Werbeanzeigen im Stadionheft vertreibt
dieser Produkte für "Wenn`s wirklich weh tut" bzw. "Nimmt
Schmerzen die Schwere". Weiter bemerkenswert am Stadionheft "In
Teufels Namen", Kurzfassungen der redaktionellen Beiträge
stehen dort auch in Englisch - wissen die nicht, dass Nürnberg
in Franken und damit Deutschland liegt?
Wie praktisch es ist, einen Bauernfan als Zweitfahrer
mitzunehmen, merkte ich nach dem Spiel. Stefan parkte mit dem
"Bus" direkt am Ausgang und wir mussten nicht einmal 200m
laufen und konnten ohne Stau und Gedränge mit drei Punkten heim
fahren. Bilanz meiner Auswärtsquadrologie, Mainz 2:1, Stuttgart
1:0, Freiburg 2:2 und Lautern 0:2. 5:5 Tore, 4:7 Punkte für
uns, über 1250 km gefahren, das sind 312,5km pro Punkt und
250km pro Tor. Es gab auch schon schlechtere Bilanzen.
Roland Hornauer
GLUBB GECHEN HERNE-WEST, 11.04.2012, 4(VIER):1
Nicht nur am nahen Volksfest war Party angesagt, auch im Stadion nach dem Apfiff. Gegen die uninspirierten Ruhrpöttler machte der Glubb unerwartete Big Points. Hat eh außerhalb Hernes und Frankens kaum jemand bemerkt, denn Fussballdeutschland schaute auf den Classico am selben Abend: Die Zecken gegen die Bauern. Etwas das Wässerchen getrübt hat allerdings auch diese Meldung. Am benachbarten Volksfest wurde im Zelt von Glubb-Aufsichtsrat Stahlmann ein Bauernfans-Biotop eingerichtet, in dem sich Event-Fans das Spiel des BVB ansehen konnten:
Zurück ins Stadion.
Nebenan war sofort nach Anpfiff klar, wer heute das Spiel
machen würde. Doch nach den üblichen Warmlaufminuten unserer
Jungs war klar, dass die ersatzgeschwächte Elf eigentlich ein
Vorteil sein würde. Der emsig störende Mike Frantz (endlich mal
wieder Startelf), ein klasse aufspielender Robbie Mak (zündete
leider erst gegen Ende der Saison, hohe Laufleistung) und nach
Erststörer Pekhart ein nervender Riegel am Mittelkreis machten
es den Gästen zunehmend schwer, irgendetwas sinnvolles
aufzubauen. Balitsch, Simons und eigentlich alle in der
Mannschaft wollten nur eins, vor allem Didavi: mehr Tore als
der Gegner schießen. Frantz brachte es auf den Punkt: "wir
waren giftig! Eben so wie man gegen Schalke spielen muss und
dazu auch noch eiskalt vor dem Tor."
Vielleicht wurde das Spiel trotzdem in der Defensive gewonnen.
Wolle stand eigentlich immer richtig und pflückte alles an
hohen Bällen herunter. Gegen Pino hat man als Weltstar eh
verloren, denn der durch große Namen immer angestachelte
Weltklasseverteidiger nimmt jedem den Ball ab, egal ob die
Huntelaar, Raul, Pukki oder Farfan heißen, davon kann
Classico-Held Robben aus der Elf von Osram sicher auch viel
erzählen. Der gelbgesperrte Feulner wurde bestens ersetzt und
ein Käptn Rapha Schäfer ist immer dann gut, wenn er dirigieren
kann und möglichst wenig zu tun bekommt.
Seltener Gast im Nürnberger Strafraum: Schalke.
Zumindest nach den ersten zehn Minuten...
Ansonsten wurden es ein Didavi-Festspiel (Standart,
Balitsch-Kopf-Tor zum 1:0), unter freundlicher Hilfe des jungen
Unnerstall im Schalke Tor und eines - bis auf die gelben Karten
- sehr ausgleichend und gerecht pfeifenden Florian Meyer aus
Burgdorf und natürlich Mike Frantz. Der wollte unbedingt auch
ein Tor schießen und konnte nur durch Handauflegen von
Papadingsdapolous kurz vor dem Ziel gestoppt werden. Den
nachfolgenden Elfer nagelte Simmons nicht nur ins richtige Eck,
sondern auch mit Warp 4, also 110 km/h.
Bum Bum Simons legt sich die Kirsche
zurecht.
Auch wenn man als Franke an die verschenkte 0:2 Pausenführung
in Freiburg dachte, klappte es diesmal mit Rumpelfussball,
schnellen Kontern und feinen Standarts, alles in trockene
Tücher zu legen. Offenbarungseid einer schwachen Tagesform der
Gäste war das Didavi-Ei (4:1), welches kurz vor Schluss als
Freistoss getarnt ins Knappen-Tor gelegt wurde. Und dabei hatte
doch Rapha als Hilfe vorher die Wanderlust gepackt bei seinem
heimlichen Geschenk für Schalke weit draußen im 16er (3:1).
Nach dem Spiel: Eitel
Sonnenschein...
EINTRÄGE INS KLASSENBUCH
Daniel Didavi: Nach Balleroberung gab es für
unser neues Kopfballungeheuer nur Spurts zum Tor. Das sollte er
Adam Hlousek nach dessen Genesung mal beibringen. Leider wird
das nicht passieren. Didavi hat sich gestern so teuer gespielt,
dass ihn sich der Glubb nach der Ausleihe daheim in Stuttgart
wohl nie im Leben leisten kann.
Timothy Chandler: Nachdem Mak auf seine Seite
wechselte, klappten auch gefährliche Konter. Allerdings:
Fehlpassquote 50 %
Robert Mak: Ließ einen Esswein gestern
vergessen. Wurde sechsmal offiziell gefoult, was für seinen
Drang spricht.
Jens Hegeler: Gestern als Flügelstürmer. Wie
zuletzt tat ihm die viele Ruhezeit auf der Bank sehr gut.
Zeigte plötzlich nie gesehene Sprints und wollte nicht ohne Tor
zurück nach Pillenhausen abtreten. Leider hatte die
Abseitsregel etwas dagegen, trotz des ehenswerten
Treffers.
Fazit: Mit Arschbacken zusammen den Schwung
nach Klabautern mitnehmen, denn das wird kein Selbstläufer. Und
dann heißt es mit etwas Glück für Franken: Die Westvorstadt
kann kommen!
Ewald Funk
Die Westvorstadt kann kommen! Das sagte auch Kurvenidol
Roland, hier sein Bericht:
4:1, Fäärd kann kommen
Eigentlich kann man es kurz machen, ein starker Clubb knüpft
an die starken Leistungen der Vorwochen dieses Mal über die
ganzen 90 Minuten an und schießt vier, vier, vier, vier
Tore.
Oder: der Drops ist gelutscht.
Oder: Clubb zu schnell im Schneckenrennen.
Oder: Tschüss Abstiegskampf.
Oder: bitterer Tag für unsere Schalker Freunde.
Oder: einfach BALITSCH, SIMONS, DIDAVI und DIDAVI.
Der Reihe nach. Nachdem es am Dienstag der englischen Woche
fast ausschließlich Wunschergebnisse gab - die anderen wollen
halt viel mehr absteigen - breitet sich zunehmend die Vorfreude
auf das Treffen mit unseren Freunden aus Schalke aus. Selbst
wenn wir wieder, wie so oft in den Spielen gegen die Knappen,
unverdient und unglücklich verlieren sollten (der Heimsieg im
Herbst 2010 war wohl eine einmalige Ausnahme) haben wir immer
noch ein fettes drei Punkte Polster plus Torverhältnis vor der
Relegation. Ein Sieg und der Klassenerhalt ist greifbar.
Als Spielvorbereitung schnell noch das Restprogramm analysiert
und bewertet. Augsburg holt noch vier Punkte, Unentschieden
gegen Schalke und Sieg gegen den HSV jeweils daheim, verliert
aber Auswärts in Wolfsburg und Gladbach. Köln holt nur noch
einen Punkt daheim gegen Stuttgart und verliert gegen Gladbach,
Freiburg und gegen die Bauern. Hertha gewinnt die beiden
Heimspiele gegen Lautern und Hoffenheim und verliert in
Leverkusen und auf Schalke. Wenn wir keinen Punkt mehr holen,
sind wir auf einen Relegationsplatz und Augsburg, der HSV
(hätte dann bei uns gewonnen) und Berlin haben uns doch noch
abgefangen. Auch wenn wir Relegationsmeister sind, eine
schaurige Vorstellung.
Im Stadion war der Gästeblock sehr gut gefüllt mit unseren
Freunden aus Herne-West. Diese überraschten kurz vor Beginn mit
einer schönen Wendechoreo. Erst Blau-Weiß und dann Rot-Weiß mit
Banner „Max-Morlock-Stadion jetzt“. Sah klasse aus und es hätte
eigentlich „Schalke und der FCN“ als Choral angestimmt gehört.
Leider sind die Vorsänger vor Block 911 so flexibel wie ein
ausgeleiertes Casettenrekordertape, und Änderungen in der
Liedgutabfolge sind daher traditionell unmöglich. Andre Heller
würde was draus machen!
Zum Spiel, eine zunehmend hochkonzentrierte Clubbelf hatte
in den ersten 15 Minuten mehr als genug zu tun, dem Schalker
Druck stand zu halten. Die Knappen kombinierten insbesondere
über Raul schnell und direkt. Allerdings - bis auf einen
Weitschuss - erspielten sie sich keine Torchance! Dass unser
Held im Tor im ganzen, wirklich ganzen Spiel beschäftigungslos
bleiben sollte, trotz Raul, trotz Huntelaar, trotz Pokalkiller
Draxler, trotz Farfan und trotz Pukki, ahnte zu diesem
Zeitpunkt niemand unter den 44.031 Zuschauern.
Ab der 15. Minute dominierte eine überragend Clubbelf das
Spiel. Nur im Gegensatz zum Spiel in Mainz und Stuttgart fielen
für uns auch Tore. Vier Tore von unseren Angriffsminimalisten
und weitere sehr gut heraus gewirbelte Chancen, unglaublich,
dass ist wirklich unser Glubb. Mit den Knappen hatte
schließlich unser Torwart Mitleid und schenkte ihnen, indem er
scheinbar planlos das Tor verlies, den Ehrentreffer. Es war
trotzdem ein grauenvoller Tag für die Freunde aus
Gelsenkirchen, haben doch die Zecken gegen die Bauern die
Schale wohl fest gemacht. Bei der Einblendung des
Zeckentreffers jubelten zwar die Clubbfans aber im
Schalkerblock blieb es ruhig. An diesem Spieltag war der
Fußballgott ein Clubberer und hat mein Klagen aus dem letzten
Berichten erhört. Ich opfere dafür gerne am Sonntag ein
fränkisches Landbier auf den Kellern.
Roland Hornauer
P.S.: Die Trainer waren sich einig... Friedel
Rausch heißt die neue Taktik.
Dieter Hecking (Club-Trainer): "Wir haben uns
in der ersten Halbzeit in einen Rausch reingespielt."
Huub Stevens (Schalke-Trainer): "Der Club hat
sich in einen Rausch gespielt und es uns sehr schwer
gemacht."
7.4.2012: FREIBURG VS. GLUBB, 2:2. DER FREIBURG FLUCH
SC FREIBURG - 1. FCN: 2:2 (7.4.2012)
Wenigstens ein Ei ins Nest gebracht
Interessant, wenn man am Vortag schon anreist und dann am
Ostersamstagvormittag durch Freiburg stiefelt, erfährt Fan
einiges über das dortige Völkchen. Die Breisgauer scheinen zwar
in der Mehrzahl liebe und nette Menschen zu sein, aber Ahnung
vom Fußball haben sie nicht. "Ist heute wirklich ein
Fußballspiel?", "...spielen heute die Freiburger?" und
"...spielen wir heute gegen Nürnberg?" prasselte es fast
pausenlos in der Freiburger Innenstadt auf uns Clubbfans
ein.
Dies würde in Nürnberg nie passieren, weiß doch daheim jeder
und jede, welchen Gegner unser Ruhmreicher gerade empfängt. Der
Höhepunkt war, als ein Freiburger Hardcorefan unseren Fürther
Clubbfan mit "Absteiger" provozieren wollte. So ein Breisgauer
Doofkopp, einen Fürther Clubbfan kann man doch nur mit
"Aufsteiger" provozieren und richtig treffen. Schließlich
scheinen es die Trolls aus der Trollyarena 2012 endlich einmal
nicht zu versemmeln.
Weg von den Niederungen der fußballerischen Diaspora. Angenehm
heimatlich ist die Fahrt in der Straßenbahn der VAG (kein
Witz!) zum Dreisamstadion. Nur Rot-Schwarz zu sehen. Auch sehr
angenehm, der Fantreff hinter der Haupttribüne. Eine Rote mit
Zwiebeln für 2,30 und dazu ein Schoppen 0,25 l Gutedel für
3,30. Lecker und einfach fanfreundlich. Genauso freundlich der
Einlass, ohne jegliche Kontrolle. Warum habe ich kein
Schächtelchen des leckeren Rieger Bier aus dem
Kaiserstuhlgebiet mitgenommen? Auf jeden Fall ging es zügig
rein und wir standen plötzlich an unseren Mannschaftsbus.
Gleich daneben war Günter Koch, wohl aus der dem Glottertal
entsprungen, unser Bader und der FCN-Aufsichtsrat
"SENF"-Schamel aus Baiersdorf zum willigen Plausch
anzutreffen.
Wer unbedingt wollte, konnte sich sogar vom Freiburger Maskottchen "Füchsle" ein Autogramm geben lassen. Im Stadion war, sofort auffällig, der komplette Gästeblock ist bis unter das Dach eingenetzt. Das Stadionlied "Badenerland" ist eher eine lahme Schwarzwaldfolklore. Bei der Mannschaftsaufstellung wird das komplette Freiburger Trainerteam vom Stadionsprecher angekündigt und die Meute schreit wie bei den Spielern den Nachnamen laut mit. Ja, so macht man das, wenn man keine gescheiten Spieler hat. Der Clubb überraschte mit einer eher traditionellen Aufstellung. Es begannen die Rückennummern 1, 2, 3, 5, 6, 7, 9 und dann wurde es doch noch etwas höher. Beim Einlaufen zeigte die Freiburger Tribüne mindestens vier Pyros. Zwar angesichts der fehlenden Einlasskontrollen keine große Leistung, aber für Heimfans doch eher überraschend.
Diese Pyros schockten die heimischen Breisgaukickers und unser
Clubb dominierte wie in Stuttgart die erste Hälfte. Nur dass
dieses Mal Didavi schon nach 8 Minuten einen Freiburger Fehler
bestrafte und nach einer Eckentrilogie unsere Torfabrik Pekhart
in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit zur sicheren 2:0
Pausenführung traf. In der Halbzeit bekamen die Freiburgerfans
normalerweise zwar die Highlights der ersten Halbzeit
angekündigt, aber wohl dank der sehr starken Clubbleistung
blieben die Videowürfel diesmal dunkel. Souverän setzte der
Rumreiche sein Spiel in der zweiten Halbzeit fort. Unsere
Torwartlegende Schäfer vergaß auf einmal das Fausten und
pflückte Flanke um Flanke sicher runter. Wann sehen wir das
eigentlich mal daheim?
Ging gut versichert in Ordnung: Die Pausenführung
So konnte nur der Schiri dem bis dahin harmlosen Freiburger helfen. Wieder einmal fing unser Heiner Stuhlfaut der Neuzeit eine Flanke sicher und für alle 24.000 im Stadion völlig überraschen pfiff Schiri Kinhöfer Elfmeter. Nilsson, unsere schwedische Eiche und die eine Hälfte unserer unsicheren Innenverteidigung, muss wohl absolut unnötigerweise seinen Gegenspieler berührt haben. Mit dem versenkten Elfmeter nahm der Druck der Breisgauer, angetrieben vom kompletten Stadion, auch der Haupttribüne (!), zu. Zwar erspielten sie kaum Chancen, aber unser Clubb konnte sich nicht mehr befreien.
Einwurfchoreo durch Chandler
Eine Flanke köpfte Pino dummerweise vor die Füße von Dusel
Makiadi und dessen von doppelten Unglücksraben Nilsson
abgefälschter Schuss senkte sich zum 2:2 in das Netz. Dank der
Hereinnahme von „Gattuso“ Cohen und dem Tausch Pino für
Chandler in den Sturm konnten wir in den letzten 10 Minuten
wieder Druck aufbauen. Das Spiel verlagerte sich an den
Freiburger Strafraum, doch ohne zählbaren Erfolg. So endete ein
sehr spannendes und aufregendes Spiel, "dank" der ausgeteilten
Pappklatschen auch ein sehr Lautes - die Freiburger beherrschen
wohl das Klatschen intellektuell nicht. Die anschließenden
geschmelzten Maultaschen haben trotzdem geschmeckt, ein
Auswärtspunkt bleibt ein Punkt, gerade auch Ostern.
Roland Hornauer
31.03.2012, FRANKENSTADION; GLUBB VS. BAUERN: 0:1. DERBYSCHANDE 2?
"So, dann holen wir uns mal wieder die nächste Bretschen ab" sagte ich beim Abschied von zuhause vor dem Spiel. Dass wir heute nicht punkten, war eh klar, aber ein Pünktchen auf unserer Seite hätte dem Spiel dann doch gut getan. Und wäre auch nicht unverdient gewesen. Über nicht gegebene Tore und Bauerndusel beim Schiri durfte man sich ebenfalls diesmal nicht groß beklagen, und so lag es am armen Dominic Maroh, der für den Gegner eine kluge Vorlage auflegte, die dann zum einzigen Tor des Spieles führte.
Oder sollte man sagen: Jämmerlich, dass es die Weltstars nur zu einem 0:1 im nordbayerischen Outback schafften?
Die grandiose Choreo in der Nordkurve war mal wieder etwas für das Kabinett, auch wenn uns dadurch auf unserem Platz wie gegen Fürth die üblichen ersten Zitterminuten unserer Kicker erspart blieben. Weil wir schlichtweg hinter dem unsrigen Banner im Block nichts sahen. Die Bauernfans hatten keins. Wurde angeblich geklaut. Weswegen dann auch ein Sondereinsatzkommando aus München von Amts wegen nach Nürnberg zu einer Ultra-Gruppierung geschickt wurde. Dort wurde dann Einsicht in einen Tresor genommen, das Corpus Delicti aber nicht gefunden. So einen Aufwand möchte ich mal bei diversen Steuersündern sehen, wo es um unser allernötigstes Steuergeld geht. Aber ich schweife ab.
Konzentration vor dem Spiel in der Nordkurve. Instruktionen aus Zuschauersicht. Das Bierflaschendisplay hinter dem Tor als Zielhilfe finden wir gut. Bei Cohen hätte es fast genützt.
Am meisten in Erinnerung war mir das ständige Verschleppen des
Spiels. Ob es da auch schon Statistiken gibt, wie lange der
Ball nicht rollt, die Spielzeit dabei aber schon? Dass in einem
Bauernspiel viel für die üblichen Diskussionen der Stars mit
dem Schiri drauf geht, ist man ja gewohnt. Eigentlich spielen
die Münchener ja oft kaum, sondern legen eine gemütliche aber
dauerhafte Talkrunde mit dem Referee ein.
Zeitklau 2. Dazu kommt dann immer noch unser trotzdem sehr geschätzter Keeper Rapha, der sich immer gerne vor dem Abschlag ausführlich Zeit nimmt, nachdem er durch Adlerblick und Schulterzucken auch dem letzten Blinden auf den Rängen signalisiert, es wäre ja keiner frei. Dann, nachdem sich auch die Gegner wieder alle sorgsam in Grundstellung befinden, haut er den Ball dann nach vorne. Zum Gegenspieler. Manchmal ist dann auch Pekhart da. Trotzdem hat Rapha an diesem Derby einige Tausendprozenter toll pariert. Und der Abschlag von Neuer... Huuui!
Ein weiterer Zeitschinder: Das Ping-Pong Geschiebe unserer
Innenverteidiger, andernorts als Spieleröffnung bezeichnet. Wir
in Nürnberg haben etwas neues erfunden. Die Spielsperrung durch
Querpässe. Hübscht immerhin die Statistik auf, plupps, und
schon haben wir 30 % mehr Ballkontakte und 20 % mehr
"angekommene Pässe". Nur durch Geschiebe.
Auf jeden Fall sah der Glubb gegen die B-Elf des FC Hollywood
letztendlich gar nicht mal schlecht aus. Sofern man den
Nürnberger Rumpelfussball, eine Mixtur aus Befreiungsschlägen,
Fehlpässen und saumäßiger Spieleröffnung in Kombination mit
uninspiriertem Aufbauspiel als bundesligawürdig bezeichnen
kann. Andere Mannschaften können das aber auch nicht
besser.
Den Unterschied machte Javier Pinola, der jegliche böse
Schlagzeilen über Altersschwäche, Heimweh oder Wechselgerüchte
an diesem Nachmittag vom Tisch fegte und in der Regel mit den
Ball in nur zehn Sekunden am gegnerischen Strafraum war. Da
braucht der brave Soldat Hlusek schon mal etwas länger
dafür.
Wollscheid hatte bereits früh die Führung auf dem Kopf und
auch das Schlußwort. Beides daneben. Wie er selbst sagte: Immer
die selbe Scheisse. Das gegnerische Tor ist seit einem Monat
für den Glubb wie vernagelt. Nicht einmal einem formschwachen
Söldner Neuer glückte die Einladung für Wolle in der
Nachspielzeit.
Was im Kopf blieb, war das traumhafte Esswein-Dribbling von
Robert Mak an der Grundlinie, der Knaller von Kampfzwerg Cohen
und Pinola, der diesen glatzköpfigen Wohnwagenschieber, dessen
Name mir gerade nicht einfällt, oft unter Szenenapplaus
düpierte.
Oft lullte das Spiel wieder ein, aber als es langsam Zeit für
die Führung wurde, wechselte Osram dann Scarface und Pinky ein.
Trotzdem machte das Ei dann der oben besagte Kasroller. Die
wievielte Niederlage in Folge nervt einfach. Wie auch in
Stuttgart war einfach mehr drin. Und das nächste Spiel gegen
Freiburg... lassen wir es. Ich traue der Mannschaft noch einige
überraschende Wut-Halbzeiten zu, bei denen der Ball auch mal im
Netz landen sollte. Wir sind immer noch besser als
Kaiserslautern! Auf jeden Fall ist die sportliche Leitung
ruhig, und im Umfeld rumort es kaum. Bei anderen Vereinen geht
es da gerade zu wie früher bei Dreharbeiten mit Klaus Kinski
und Werner Herzog.
EINTRÄGE INS KLASSENBUCH
Adam Hlusek: Ich persönlich schätze seine
solide Ballsicherung und die Standarts, die jemand anderer in
der Mannschaft bitte erstmal so exakt schießen soll. Offensiv
gefällt er mir neuerdings aber viel mehr. Wurde damit auch Zeit
für einen Kreuzbandriss, nachdem er seinen Platz gefunden
hatte. :-( Freut einige Kritiker, mich nicht. Gute Besserung!
(Riss des Innenmeniskus und vorderen Kreuzbands)
Javier Pinola: Die Pino-Rufe im vorletzten
Spiel waren berechtigt, als er immer noch auf der Bank saß.
Bester Mann im Kader am Samstag. Allein wie alt dieser
Weltklasse-Bauernstürmer manchmal aussah. Das war schon fast
blamabel für dessen Gehaltsklasse.
Robert Mak: Auf ihm wurde nach dem Spiel nur
herumgehackt. Trotzdem reichte die kurze Einsatzzeit bei ihm
für einigen Alarm im inneren Bauernhof.
Timothy Chandler: Spielte stets bemüht.
Scheinbar hat er schon vorgeschobene Probezeit bei einem
anderen Verein. Der macht aber noch ein Tor! Auf gehts!
Dominic Maroh: Die ärmste Sau am Platz wegen
seines katastrophalen Fehlers. Man tut ihm aber unrecht, denn
sein Haben-Konto ist noch viel voller, als das mancher
Mannschaftskollegen.
Christian Eigler: Fehlte zwar entschuldigt,
fehlte aber trotzdem. Denn Neuer war am samstag eigentlich in
Form für ein Eigler-Tor.
Fazit: Wir sind keine Un-Mannschaft wie
Kaiserslautern, haben keinen Michael Preetz als Vorstand,
keinen Sonnenkönig wie Prinz Poldi und auch keinen Dressman mit
Dutt als Trainer. Wir wissen im Gegensatz zum HSV, wie bitter
ein Abstieg ist, uns werden nicht wie in der Westvorstadt schon
vor dem Saisonende die Spieler subtil weggekauft und unsere
Fans legen für die Mannschaft auch in schlechten Zeiten die
Hand ins Feuer. Mit schönem Gruß nach Hoppenhausen. Ich sage
nicht, wir steigen nicht ab, aber ich sage, diese Mannschaft
DARF NICHT absteigen!
STIMMEN ZUM SPIEL
Raphael Schäfer über das Abstiegsgespenst:
"Komplett an den Haaren herbeigezogen. Gewinnen wir dreimal,
redet ihr alle von der Europa League, jetzt wollt ihr uns alle
nach unten reinpressen."
Javier Pinola zur Strategie der verbleibenden
Partien: "Punkten und nicht auf die Konkurrenz schauen."
25.3.2012, VFB - FCN: 1:0 SCHANDE OHNE DERBY
FÜR UNS IN SCHDUGORD: JULIAN HORNAUER, HIER SEIN
SENFT
Der Fußballgott kennt Franken nicht
Schon am Dienstag hatte Borussia Lüdenscheid in Erlangen-Süd
Dusel für drei als es sich in der letzten Sekunde der
Nachspielzeit gegen die Westvorstädter durchsetzte und in das
Pokalfinale einzog. Genug von den unbekannten Filden der
unteren Ligen. Unter äußerst schwierigen Bedingungen gestaltete
sich die Frühlingsfahrt in das Schwabenland. Zuerst musste die
Zeitumstellung bewältigt werden, vor oder zurückstellen, war
Sonntagmorgen die Frage. Ich entschied mich für das Vorstellen
und musste deshalb zu ungewohnt früher Zeit durch den sehr
kalten und nebligen Wiesengrund zum Bahnhof. Richtig
umgestellt, die Bahnhofsuhr war in der gleichen Stunde mit
meinem Gerät und ich enterte pünktlich den Zug nach Stuttgart.
Eine Fahrt in das Ungewisse, war doch wegen einer
Bombenentschärfung die komplette Sperrung des Stuttgarter
Bahnhofes für den Sonntagvormittag angekündigt. Es blieb bei
der Ankündigung, denn die vermeintliche Bombe stellte sich ein
Abwasserrohr heraus.
Sind die blöd: Erst wird der alte Bahnhof abgerissen, dann vergraben sie ihn auch noch...
So doof können wohl nur Schwaben sein. Pünktlich angekommen, ein weiteres Rätsel, die doofen Schwaben reißen doch tatsächlich einen schönen, historischen und voll funktionierenden Bahnhof ab. Nach einer kurzen Erholungsphase am frühlingshaften Stuttgarter Schlossplatz ging es zum Stadion. Wau, war das frühere Neckarstadion eine weite Betonschüssel, protzig und hässlich, nach dem WM-Umbau irgendwie eine Arena um Funktionsgebäude anzubauen, ist das Stadion nun nach dem letzten im Juli 2011 beendeten Umbau ein richtig heißer Fußballkessel. Natürlich immer noch voll Kommerz an allen Ecken und Enden. Bei so vielen Nebeneinnahmen ist das Stadionheft natürlich auch ein kostenloses Anzeigenblatt. Ein Fußballkessel der im Übrigen gut zur im Kessel liegenden Schwabenmetropole passt.
Komisch: Die Stuttgarter wollen jetzt auf einmal auch, dass ihr Stadion "Max-Morlock-Stadion" heißt. Sind die blöd!
Zum Spiel, im Gegensatz zu Mainz waren unsere Helden ab der ersten Sekunde hell wach und beherrschten souverän Ball und Vfb'ler. Unser neugestalteter Sturm um Center Esswein mit den Außen Chandler und Hlousek wirbelte schnell die hüftsteife Stuttgarter Abwehr durcheinander, Boka muss heute noch schwindelig sein, und erspielte sich eine Großchance nacheinander. Leider standen Latte, Pfosten, Stuttgarter immer in letzter Sekunde im Weg oder das Stuttgarter Tor hatte sich im letzten Moment um einige Zentimeter verschoben. Zur Halbzeit hätte der Clubb dank einer überragenden Leistung aller mindestens 3:0 führen müssen. Die Stuttgarter Fans schauten recht bedrückt und hofften auf eine Wende in der 2. Halbzeit. Von wegen, entgegen der sonstigen Gewohnheiten nur 45 Minuten gut zu spielen, beherrschte unser Clubb weiterhin das Match. Angesichts der vielen Chancen machte sich das Gefühl, wenn man derartig viele Großchancen versemmelt, rächt sich das, immer breiter.
Leider zu Recht, nach ein paar kleiner Unaufmerksamkeiten
netzte ausgerechnet der undankbare und immer unbeliebter
werdende Cacau in der 78. Minute ein. Trotz des Rückstandes
spielte unser Clubb noch druckvoller und die Stuttgarter
bettelten förmlich um den Ausgleich. Auf Bettelei gibt unser
stolzer Clubb nichts. Die doofen Stuttgarter konnten ihr Glück
nicht begreifen und fuhren einen sehr dreckigen Sieg ein. Zum
Glück pfiff Schiedsrichter Dingert aus dem Ort der Sehschwachen
- Lebecksmühle - den Elfmeter nicht, nach dem für alle
sichtbare Foul an Esswein im Stuttgarter Strafraum. Bei unserer
Chancenverwertung hätten wir selbst fünf Elfer verschossen. 17
zu 9 Torschüsse und 9 zu 4 Ecken für uns und doch verloren, ein
fränkischer Fußballgott würde so etwas nie zu lassen.
Roland Hornauer
FCN VS. WOLFSBURG, 17.3.2012: 1:3. BLAMABEL!
Was machte die Konkurrenz derweil? Gewinnen. Wie eine
Zweitligamannschaft spielt Augsburg auch oft, aber die wissen,
dass es in der Saison gegen Bundesligisten geht. Unsere
Glubberer zeigen lieber die alte "Tugend" nach einer guten
Serie: Dekadenz. Sie gehen ja nicht am nächsten Montag am
Zeitungsständer vorbei und sehen es grinsen, das wieder
gesichtete Abstiegsgespenst. Wir haben ja dreimal gut gespielt
zuletzt...
Samstag. Bestes Grillwetter, Zeit für Aktivitäten im Freien,
besser hätten die Verhältnisse nicht sein können. Ich habe
eigentlich nur noch darauf gewartet, dass die Frühlingslüfte
zuviel Leichtigkeit in ein Punktespiel bringen würden, und dies
als Entschuldigung neben dem üblichen Phrasen bei einer
Niederlage gebracht werden würde. Schließlich wurde Mainz ja
als einmaliger Ausrutscher abgehakt. Und so lief es, das sah
man sofort nach dem prompten Ausgleich. Und dabei haben die
Glubberer anfangs mal etwas richtig gemacht, und zu Spielbeginn
weniger geschlafen als die Westfalen.
Wenn man eine so schlechte Auswärtsbilanz wie Magats
Medizinballer hat, dann kann es eigentlich keinen besseren
Gegner geben als Nürnberg auf dem satten 9. Tabellenplatz. 90 +
1 Minuten später war der Glubb nach einer zweitligareifen
Leistung sogar examinierter Aufbaugegner.
Das frühe Tor, durch Didavi auf Vorarbeit von Feulner und -
eh klar - Esswein, reichte für eine hohe Niederlage.
Normalerweise bringt man so ein Spiel mit Konzentration über
die Runden, nervt den Gegner oder hat das Glück des Tüchtigen.
Tüchtig war fortan keiner mehr, und Wolfsburg spürte, dass man
dieses Spiel in kurzer Zeit diktieren konnte.
Zwar wurde in der Presse hernach kollektiv eine schlechte
FCN-Leistung attestiert, trotzdem spielten einige Spieler sogar
deutlich noch unter ihrem sonstigen Niveau und enttäuschten die
vielen Fans im vollen Stadion mehr als manche aktivere
Glubberer wie Esswein oder Didavi.
Als was-wäre-Situation möchten wir einfach mal eine
Aufstellung mit Rakowsky, Cohen, Frantz, Pino oder besser
Plattenhard, Wießmeier oder Mendler in den Raum stellen, die
nach dem Spiel sicher mehr Anklang beim Publikum bekommen
hätte. Aber das weiß man ja vor dem Spiel nicht und schon gar
nicht der Trainer.
Natürlich fallen jetzt nach dem Spiel wieder reihenweise die
Sprüche, die wir alle nicht mehr hören können... Wir haben den
Kampf nicht aufgenommen... Der Gegner war in entscheidenten
Situationen heute einfach besser...
EINTRÄGE INS KLASSENBUCH:
Hlousek: Fehlte bei den Defensivkursen in der
Grundschule wohl völlig. Spielt ansonsten nach vorne seinen
braven Soldaten Schwejk, der auf Ballsicherung aus war, statt
etwas zu riskieren.
Balitsch: Wäre am Samstag zuhause beim
Grillen besser aufgehoben gewesen. Mitunter aber kluge Pässe
als kreative Lichtblicke.
Wollscheid: Zumindest teilweise entschuldigt
durch muskuläre Probleme.
Maroh: Empfahl sich heute eher für eine
etwaige Vertragsverhandlung für eine Liga tiefer.
Chandler: Wirkte bemüht, aber auch wie die
letzten Spiele irgendwie fehl am Platz vorne.
Pekhard: War aufgestellt. Fehlt zum Prädikat
"Phantom" aber noch mehr als ein Tor im Monat.
Hegeler: Spielte heute nicht, fiel
komischerweise das niemandem auf. Vermisst wurde er jedenfalls
nicht, auch nicht in der Nachberichterstattung.
Helmes: Zeigte heute auf Seiten der
Volksburger, dass er zu Unrecht in der Winterpause auf dem
Transfermarkt als schwer zu vermitteln galt. Die
Pekhard-Million hätte hier als Teilbetrag sicher Rendite
versprochen.
Simons: Bedankt.
Feulner: Sollte bei laufstarken Stürmern der
Gegenseite lieber mit Chandler tauschen.
Bunjaku: Positiv, zeigte neben Esswein
mitunter Tordrang.
Schäfer: Machte es seinen Mitspielern als
Kapitän vor und stand eigentlich fast immer an der falschen
Stelle.
Mannschaftswertung: Please change a winning
team!
STIMMEN ZUM SPIEL
Raphael Schäfer: "Heute hätten wir den Sack
zumachen können. Da gehst du 1:0 in Führung und denkst, das
schaukeln wir schon nach Hause. Dass wir dann so stark abgebaut
haben, ist nicht zu begreifen."
Alexander Esswein: "Der Führungstreffer ist
uns nicht gut bekommen"
Felix Magath vor dem Spiel zur
Auswärtsschwäche von Golfsburg: „Dieses leidige Thema soll aus
den Köpfen der Spieler raus“
Fans nach dem Spiel (nordbayern.de): "Das
Spiel war grottenschlecht. Wenn der Club drei Spiele gewinnt,
fühlt er sich sicher und hört auf zu kämpfen. So kann man den
Klassenerhalt aber nicht sichern."
Dieter Hecking: "Wir haben die Substanz, um
den Klassenerhalt zu schaffen, doch zu mehr reicht es
nicht."
10.03.2012, MAINZ 05 – FCN: 2:1
Vort Ort in Mainz: Roland Hornauer
Zerstört der Narrenverein aus Mainz schon wieder
unsere Träume von Europa?
Tja nach vier ungeschlagenen Spielen in Folge, einer
unglaublichen Siegesserie von drei Matches hintereinander, wird
bei der Zugfahrt nach Mainz natürlich nur über mögliche
internationale Spiele diskutiert. Euroleaque-Quali bedeutet
kein Urlaub im Juli, erste Runde Bukarest, zweite Runde Rom, in
Kopenhagen schellt das Telefon.... So schnell ist Fan dann in
Mainz. Beim letzten Abstecher am 24.2. 2007 ging es noch in das
Stadion am Bruchweg. Nomen war Omen, eine alte
zusammengeflickte zugige Bruchbude mit miserablen
Sichtbedingungen im Gästeblock und einer verdienten 2:1
Niederlage des Clubbs.
In der Zwischenzeit haben die Narren ein neues Stadion gebaut.
Schaut aus wie ein Möbelhaus und liegt Mitten in der Pampa nur
von Äckern umgeben. Passend der Name "Coface Arena" von
einheimischen fast wie Kuhfüss ausgesprochen. Bemerkenswert,
die Stadionzäune sind direkt an der Tribüne und die Kuhfüss
Arena kann leicht umrundet werden. So konnte die Mainzer
Mannschaft locker beim Aussteigen aus dem Mannschaftsbus
beobachtet werden und mangels Sicherheitspersonal wäre auch für
uns Clubbfans ein "Abklatschen" der Mainzer Spieler möglich
gewesen. Hätten wir es doch gemacht!
Der Gästeblock-Eingang liegt etwas abseits, die
Gästefanbusse parken in einen umzäunten Bereich und nach der
Sicherheitskontrolle führt ein Tunnel, bewacht von äußerst
martialisch gekleideten Polizisten, direkt in den Gästeblock.
Drinnen ist das Stadion ein typisch modernes Stadion, mit
steilen Rängen und guten Sichtverhältnissen auch im Gästeblock.
Im Gegensatz zum Frankenstadion gibt es in den Herren WC
Urinale mit Fliege, im weiblichen Bereich allerdings nicht.
Geblieben ist die freundliche Behandlung der Gästefans durch
den Stadionsprecher. Wie daheim wird nur der Vorname verlesen
und wir können laut ergänzen.
Schön, dass die Mainzerfans dies nicht durch Krawall oder
Pfiffen störten. Weniger schön, dass etliche Clubbfans bei der
Mainzermannschaftsaufstellung nur den Namen Arschl... kannten
und diesen laut skandierten. Die Musik ab einer Stunde vor
Spielbeginn ist schmerzengeldpflichtig, laute übersteuerte
Fanschlagerlieder wie "wir sind nur ein Karnevalsverein"
streift die Grenze zur Körperverletzung. Allerdings hört die
Beschallung rund 20 Minuten vor Anpfiff auf und die Fans können
sich einsingen. Im Clubb-Block wurde natürlich gleich das
Europapokallied angestimmt, während die Mainzer nun "You never
walk alone" als Stadionlied, verbunden mit den Schal in die
Höhe recken, haben. Passt einfach nicht in die
rheinland-pfälzische Saumagenprovinz.
Ach ja gespielt wurde ja auch. Absolut neu war für unsere Helden natürlich, dass die Mainzer bekannt dafür sind in den ersten Minuten wie die Feuerwehr loszulegen und frühe Tore erzielen. So kam es auch, die Helden irrten herum als wäre der Restalkohol vom vorabendliche Kappenabend noch nicht verdaut. Die Mannschaft schwamm panisch, nach wenigen Sekunden traf Nicolai Müller den Pfosten, gefühlte zwei Schreckmomente später der nächste Pfostenschüsse von Maxim Choupo-Moting (nur am Rande: er hat jetzt auch das Arbeiten nach Hinten gelernt) und Müller staubte völlig frei in der 57. Sekunde zum 1:0 ab. Wohl neuer Guiness-Rekord, zwei Pfostentreffer und ein Tor in weniger als eine Minute.
Mainz wurde glücklicherweise ruhiger, blieb aber überlegen.
In der 22. Minute senkte sich dann - nicht unverdient - ein als
Flanke gedachter Freistoss von Mohamed Zidane zum 2:0 in das
lange Eck. Zum Glück, da Hecking ja nicht elf daneben liegende
Spieler wechseln kann, änderte sich nach dem erstenDrittel das
Spiel und von der 30. bis 60. Minute war die Partie
ausgeglichen. Zidane fiel auch nur noch dadurch auf, dass er in
der 2. Halbzeit gelbe statt blaue Schuhe trug.
Schiedsrichter Kinhöfer ließ in dieser Phase keinerlei
Hilfsbereitschaft zu. Als unser Schäfer während der Behandlung
eines Mainzer Spieler den Verbandskoffer und die Kühlbox
wegtragen wollte - natürlich nur um zu helfen - bekam er
unerklärlicherweise seine vierte Gelbkarte. Im dritten Drittel,
auch dank der Hereinnahme von Didavi für den unterirdisch
schwachen Hegeler (leider war er nicht der Einzige in dieser
Kategorie) kippte das Spiel völlig. Spätestens nach dem
Anschlusstor von Didavi, spielte und überrannte der Clubb die
Mainzer. Die Glubberer waren drückend überlegenund alles
spielte fortan nur noch in der Mainzer Hälfte.
Erstaunlicherweise segelten auch - weil sonst selten zu sehen -
viele hohe Flanken durch den Mainzer Strafraum. Einmal wenn nur
"kleine" Stürmer spielen, kommen die für Tomas Pekhart
passenden Flanken massenweise. War wohl ein Fehler, dass
Pekhart in der Woche vor dem Spiel mittrainiert hat. Ab der 84.
Minute spielten die Mainzer zu 10., da Szalai nach einer sehr
plumpen Schwalbe im Strafraum gelb-rot sah.
Von Minute zu Minute wurde es überdeutlich: Mainz war platt
und fertig. Und unsere Helden kämpften und rackerten als wäre
es ein Relegationsspiel. Leider, aber dies ist ja nichts Neues,
blieben zwingende Torchancen für unsere Torjäger aus und damit
erzitterten sich die Mainzer einen glücklichen aber nicht
unverdienten Sieg in einen spannenden und rassigen Spiel.
So modern das Stadion ist, so wurde doch an der Sicherheit
gespart. Der Auf- und Abgangsbereich im Gästeblock ist nur
ca.1,50 Meter breit und es stauten sich die Clubbfans einige
Minuten auf den steilen Treppen. Wenn da Panik ausbricht, oder
ein Vollpfosten von Hinten schiebt... Aber Vollpfosten gibt es
ja unter Clubbfans nicht.
Roland Hornauer
Dieter Hecking: "Unterm Strich ist der Sieg
von Mainz verdient, weil wir die ersten 20 Minuten nur zum Teil
auf dem Platz gestanden haben."
Dieter Hecking: "Ein Punkt wäre drin gewesen,
aber wenn man nur 70 Minuten am Spiel teilnimmt, ist es schwer,
etwas zu holen."
Dieter Hecking: "Fußball beginnt mit der
ersten Minute."
Ex-Fürther Müller: "Ich war acht Jahre in
Fürth. Dann ist es was besonderes, gegen den Club zu
gewinnen."
DER REST VOM SCHÜTZENFEST: LETZTE SPIELTAGE TERMINIERT
Endlich festgelegt, hier die letzten Spieltage in der Saison. Alle Samstags um 15:30 Uhr, einzig Schalke kommt zur englischen Woche Mittwochs um 20 Uhr zum Gastspiel ins Frankenstadion.
<==
Wichtiger Termin: Die U19 im Pokal am 11.3.2012 am Valznerweiher auf dem B-Platz unterstützen!
Spieltag |
Tag |
Datum |
Uhrzeit |
Spiel |
---|---|---|---|---|
28 |
Samstag |
31.03.12 |
15.30 Uhr |
1. FCN - FC Bayern München |
29 |
Samstag |
07.04.12 |
15.30 Uhr |
SC Freiburg - 1. FCN |
30 |
Mittwoch |
11.04.12 |
20:00 Uhr |
1. FCN - Schalke 04 |
31 |
Samstag |
14.04.12 |
15.30 Uhr |
1. FC Kaiserslautern - 1. FCN |
32 |
Samstag |
21.04.12 |
15.30 Uhr |
1. FCN - Hamburger SV |
33 |
Samstag |
28.04.12 |
15.30 Uhr |
1899 Hoffenheim - 1. FCN |
34 |
Samstag |
05.05.12 |
15.30 Uhr |
1. FCN - Bayer 04 Leverkusen |
4.3.2012, FCN - GLADBACH: 1:0
Ein sensationelles Jahr für die Gladbacher! Nachdem die Fohlen im letzten Jahr mit Glück und Schlussspurt dem Abstieg entkommen waren, lief es in der neuen Spielzeit grandios. Eine Top-5-Platzierung ist in Reichweite, und die Teilnahme für den Europapokal stand in Nürnberg auf der To Do-Liste. So stand es auf den Banner im gut gefüllten Gästeblock. Die designierten Europapokal-Spieler verpissten sich nach Abpfiff allerdings etwas geknickt in die Kabine, denn es hatte in Nürnberg drei Minuten vor Schluß Bum-Bum gemacht.
Unser Rotbäckchen aus der Schweiz spielte sich in der Pause
noch etwas lustlos mit Landsmann Tim Klose warm, als er kurz
vor Schluss eingewechselt wurde und dann aber all den Frust des
durch Knieproblemen verlorenen Jahres in einen knackigen Kick
ins gegnerische Netz gesetzt hatte. Da brachen in der Nordkurve
alle Dämme! Vorarbeit des 1:0 natürlich - Alexander Esswein -
auf jeden Fall rieben sich alle die Augen auf den Rängen, denn
Glück will hart erarbeitet sein. Und das hat die Mannschaft
echt gut hingekriegt.
Eigentlich war die Stimmung vor dem Spiel etwas überhitzt,
denn in der Presse duftete es nach Heimsieg. Dass aus dem
nichts werden würde, war nach Anstoss klar. Hecking
hinterhältige Grottenkick-Taktik hatte ein erneutes Opfer
gefunden: Die Spaßfussballer aus Gladbach mit ihrem
Wohlfühlfranzosen als Trainer. Er ist ein Mann der
1:0-Ergebnisse. Das hat er bekommen, für ihn halt auf der
falschen Seite.
Die erste Halbzeit sorgte durch vorsichtiges Abtasten der
beiden Mannschaften und die gewohnten Fehlpässe für langsames
Einlullen der Gladbacher Happy-Fussball-Kicker. Die Fohlen
dachten sich, das können wir auch mit dem passiven Gekicke, und
wagten ebenso nicht viel. Schrecksekunde in der Nordkurve war
einmal, als der Ex-Glubberer Nordtveit (oder war es Arangio?)
allein vor Schäfer auftauchte und schwach
versemmelte.
Gladbacher Fussballprofessoren bescheinigten mir zwar dutzende
von Chancen, die hatte ich allerdings etwas harmloser in
Erinnerung. Dass von Reuss, Hanke und Arango nicht viel zu
sehen war, ist wohl auch Verdienst einer aufmerksamen
Nürnberger Hintermannschaft, die den Grün-Weißen einfach keine
Luft ließ. Hier war die Hecking-Ansage, die Grün-Weißen seien
Westvorstädter, wieder treffend. Schon spielte der Glubb mit
hoher Konzentration.
Pause. Die Jugendtrainer des FCN versuchen durch unmotiviertes
Einlullen des Publikums Argumente zu liefern, der U19 ins
Stadion zu folgen für das Pokalspiel demnächst. Aus der Kabine
kamen zuerst die Glubberer. Nach weiteren Minuten Spiel war
klar, dass dies ein stinkelangweiliger
0:0-Sonntagnachmittags-Grottenkick werden würde.
Gelbe Karten gab es auch kaum, aber langsam kam Bewegung in
Heckings Auswechselbank. Hegeler zeigte auf dem Feld plötzlich
Drive und Einsatz, also schien seine Auswechslung kurz bevor zu
stehen. Zuerst aber wurde Chandler vom Feld genommen, für ihn
lief die Tormaschine Eigler auf. Dann auch noch Cohen für den
überforderten Spielgestalter Didavi. Almog hatte heute übrigens
einen ganzen Fanclub aus Israel im Publikum, da war klar, dass
erspielen musste. Und der Israeli spielte plötzlich gut!
Offensives Mittelfeld mit grandios übersichtlichen Pässen. was
immer er auch vorher gegessen hat, gebt ihm das
weiterhin!
Dann kam Albertle auf den Platz und erlöste die Zuschauer von
Hegeler. Wenn Angriffe liefen, dann über Essweins Seite. Drüben
musste der fleissige Feulner vorne mit aushelfen. da er nicht
für Turbodribblings bekannt ist, lief da natürlich nicht viel.
Und so stand Bunjaku drei Minuten vor Schluss goldrichtig, und
zeigte Tomas Pekhard mit einer Linksfuss-Direktabnahme, dass
Tore schießen so einfach sein kann. Und dass man aus kurzer
Distanz durchaus den Kasten treffen kann.
Nach Abpfiff: Alle feiern Albert. Gladbach ist schon auf dem Heimweg.
Und schon sah die Glubberer Welt nach drei Siegen in Folge
ganz anders aus. In der S-Bahn fasste es jemand genau richtig
zusammen. "Jetzt können die Gegner kommen wie sie wollen,
zumindest eine Chance haben wir jetzt zuhause immer. Auch gegen
große Vereine." Stimmt.
Wir gratulieren den arschcool agierenden Innenverteidiger
Dominic Maroh für ein tolles Spiel an seinem Geburtstag. Er
wurde nicht nur beschenkt, sondern hat auch viele Fans an
seinem Freudentag glücklich gemacht. Vom Abstiegsgespenst haben
wir nach dem Spiel erstmal nichts mehr gesehen in der Stadt.
Und die Derbyschmach ist nun schon zu 2 % getilgt. Die nächste
grüne Mannschaft wird dann Volksburg sein. Auf geht es, zuerst
aber mal nach Mainz!
Ewald Funk
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STIMMEN ZUM SPIEL
Lucien Favre (Gladbach): "Eine gute
Mannschaft braucht halt nicht nur Ballbesitz, sondern auch
Beschleunigung und Durchschlagskraft."
Raphael Schäfer: "Wir spielen zwar kein
Hurra-Fußball, aber trotzdem waren wir heute ein unangenehmer
Gegner. Wir haben einfach andere Mittel, um den Verein in der
Ersten Liga zu halten und jetzt auch ein gutes Polster nach
unten."
Albert Bunjaku: "Alex hat den Ball super
rausgespielt und ich hatte einfach Glück, dass ich da stehe.
Mein letztes Tor war 2010 und jetzt bin ich einfach nur total
glücklich. Ich danke dem Verein, den Fans und dem Trainerteam,
die mich nie aufgegeben haben und ich hoffe, dass ich zukünftig
noch mehr davon zurückgeben kann."
Dominic Maroh: "Ich gehe heute mit meiner
Familie noch Essen – es könnte doch nicht schöner sein, seinen
Geburtstag mit einem Sieg zu feiern."
GLUBB: WERDER - FCN, 25.02.2012, 0:1
Bereits beim Einlauf war klar, dass selbiger heute Abend für die Nürnberger Gäste auf der Karte stehen würde. Viele Bremer Schlüsselspieler waren nämlich beim Friseur und hatten sich für den Kampf die entsprechenden Tonsuren machen lassen. Pizza mit neuer Kurzhaarfrisur, Note 2 - modern und gekonnt. Wiese wie immer mit Indianer-Haarband (sieht Bully Herbig als Abahadschi immer ähnlicher) und genug Öl auf dem Kopf für zwei Schüsseln Salat, dazu noch Arnautovic mit einer steilen Mischung aus MI6-Iro und kunstvoll rasierten Zierleisten an den Seiten. Kurz nach dem Anpfiff der in der DFL zum Spiel des Tages hochsterilisierten Begegnung war klar, dass heute mit offenem Visier gekämpft werden würde, und die neue Hecking-Grottenkick-Taktik kaum greifen würde. Bremen hatte das neue System nämlich auch verinnerlicht und schon bald wetteiferten beide Teams um die höchstmögliche Zahl an Fehlpässen.
Auch der Schiri pfiff total fair, allerdings teilten mit ihm diese Meinung nur Nicht-Glubbfans im Stadion und zuhause an den Apparaten. Auch das in der Presse oft gekürte FCN-Enfant Terrible Hanno Balitsch bekam das zu spüren und holte sich seine gelbe Schelln-Sau gleich nach wenigen Minuten ab, blieb dann aber hochprofessionell ruhig und kommentierte die Schirientscheidungen mit sensationellen Grimassen, von der ironischen Mimik her Oscarverdächtig. Doch die Bremer stahlen 24 Stunden vor der Oscar-Verleihung unseren Darstellern voll die Schau. Marin figurierte in tollen Flugeinlagen, streng innerhalb des schwierigen 16ers, sein weltbekannter Kollege Pizza ebenso. Da kann man Oberschelm Pizza schon mal verzeihen, wenn er nach dem Abseitspfiff einnetzt, denn er bekommt für sowas ja keine der üblichen gelben Karten. Feulner schon, klar, der Schesslitzer ist ja auch nicht so bekannt. Dafür spielte er besser als die Hälfte der Bremer Frösche, die Taktik Heckings ging also auf, als er den Spielern vorher erklärte, die grünen auf dem Platz seien Greutherfürther, und der Glubb könne hier die Schande vom Pokal wieder gut machen. Apropos Schiri, er pfiff unterm Strich doch subber! Lieber oft und kleinlich ohne Folgen und bei zwei Schwalben von Marko M. und Claudio P. dann aufpassen. Weiter so, Herr Zwayer, gimme' zway!
Chancen gab es auf beiden Seiten, also wollte der Glubb nicht so verschwenderisch damit umgehen und Esswein netzte nur einmal ein, zog vorher daneben, genauso wie Hegeler und Pekhart mit einem wunderschönen Direktkopfball in Wieses Arme. Auf der Gegenseite scheiterte Pizza an Schäfers zweitem Tormann, dem rechten Pfosten, Marin setze den Ball ins Netz, und zwar ins Fangnetz über dem Tor. Unser Hlousek erzielte zwei Punkte, indem er den Ball gegen Schluss auf Linienhöhe wegkratzte oder besser gesagt volley Richtung innere Planetenlaufbahnen ballerte. Dort ist der Ball demnächst zu sehen, was in der Presse als Venusdurchlauf vor der Sonne verkauft wird.
Nach einer spannenden Partie, in der die Bremer Musikanten zuletzt vogelwild gegen das Schäfertor anrannten, hatte der Glubb immer mehr Zeit und spielte seinen Vorteil aus, selbiges Tor nicht mehr machen zu müssen. Sehr lobenswert war die ganze Mannschaft, das feuchte Marschland - als Spielfeld getarnt - sorgte für einige lustige Ausrutscher, ansonsten waren das wichtige Punkte und der einzige Bremer, der mir wirklich leid tat, war Memo Ekici auf seinem neuen Stammplatz - der Werder-Ersatzbank. Trainer Schaaf wünscht sich jetzt sicher einen Schäfer. Im Tor... kriegt er aber nicht! EF
Für ernsthaft an einem Spielbericht interessierte Glubberer empfehlen wir den eigentlich immer treffend und ehrlich verfassten Spielbericht auf Faszination Nordkurve.
STIMMEN ZUM SPIEL
Hanno Balitsch: "Wir haben es erst einmal aus der Stadt gejagt, das Abstiegsgespenst. Darüber sind wir überglücklich."
Hanno Balitsch: "Es war davon auszugehen, dass ich die fünfte Gelbe Karte nicht bis nächstes Jahr Weihnachten hinausschieben kann..."
Dieter Hecking: "Zu Alex Esswein kann ich nur sagen: Jugendfußball ist out, Profifußball ist in. Mit dem Tor hat er sich heute belohnt."
Alexander Esswein: "Ich bin ein junger Spieler. Und die sind manchmal zu schnell zufrieden."
Raphael Schäfer zu Wieses Kick-Tipp: "Werder sollte sich nicht größer machen als es ist."
RÜCKBLICK: KÖLLE UND KOLUMNE DER WAHRE GLUBB .rcn 156
Am idealsten wäre halt ein Spiel, in dem der "alte
Glubberer" Memo Ekici seinem Ex-Verein nicht schon wieder ein
Tor einschenkt wie im Hinspiel. Und sich vielleicht auf der
Bank in Bremen hinterher denkt, bei welchem Verein er denn
tatsächlich den nächsten Schritt gemacht hätte.
Rückblickend: Im Spiel gegen Köln war allerdings nicht alles
so fett, wie man es jetzt in Bremen hofft. Fehlpässe en massé,
wirre Ordnung, versemmelte Chancen. Also entweder stark
verbesserungswürdig oder eben die neue, sorgsam getarnte
Spieltaktik von Hecking. Der Hlusek ist ja oft recht nett
anzusehen, aber katastrophale Stellungsfehler rechtfertigen für
die nächsten Partien eine Pause oder einen anderen Platz am
Feld. Linksverteidiger ist wohl nicht so seins... Esswein war
der offensive Aktivposten, der das Glubbspiel mit seiner
Einwechslung echt mitriß und Pekhart hat zwar eine
Tausendprotzentige versemmelt, aber trotzdem sein wichtiges Tor
gemacht. Aber das machen andere Mittelstürmer öfter, und die
brauchen auch keinen Psychologen, wenn es mal nicht klappt. Auf
geht's also, Tomas! Gefallen haben auch unser neuer
Rechtsverteidiger Feulner und Neuzugang Balitsch, der keine
groben Fehler im Mittelfeld machte. Das sah schon mal gut aus!
Im Gegensatz zu den sensationellen Spieleröffnungen eines P.
Wollscheidts. Aber der hat halt andere Qualitäten.
Weiter mit der Golumne.
DER WAHRE GLUBB – ACHTERBAHN UND
GROTTENKICK
Willkommen beim kuriosen Monatsrückblick in unserem
erstklassigen Schmierblatt mit der inkompetentesten
Fussballberichterstattung dieser Galaxie! Nach der
ausführlichen Behandlung der Derby-Schande im letzten Heft kann
eindeutig festgehalten werden, dass Dieter Hecking eine
bahnbrechende neue Taktik erfunden hat. Der Begriff
„Grottenkick“ gilt zunächst als Arbeitsname für das
Zukunftsmodell unserer Mannschaft, auch weil er in der
Nachberichterstattung jetzt so oft benutzt wurde.
Bevor wir aber das neue System erklären, greifen wir kurz zurück auf das Editorial in diesem Heft. Da steht, man sollte öfters die Perspektive ändern. Wenn dir der Arsch auf Grundeis geht, dann schau doch mal zu den Nachbarn... Die stehen vielleicht schon hüfthoch im Dreck.
Im Pool der eventuellen Mit-Abstiegskandidaten sind z.B.: Hoppenhausen, Hopp zählt Stani öffentlich an und erklärt den sympathischen Hanseaten einfach als Missverständnis. Der Mäzen verschafft danach Babbel endlich wieder einen Job im Süden, mit arroganten Stars im Kader zwar, aber zumindest momentan noch mit ausreichendem Punktepolster.
Dann: Augsburg, die scheinbar den besten Psychologen der Liga haben. Der kriegt es offensichtlich hin, dass die Spieler auch nach sieglosen Monaten noch immer an Happy Fussi glauben. Freiburg kommt ebenfalls nicht in die Gänge, infiziert aber überraschend grippal sogar die Bauern. Die wollen nach ihrer Breisgau-Nullnummer zur Spielermotivation bestimmt händeringend die Nummer dieses dubiosen Augsburger Spielerpsychologen.
Weiter. Hertha gehört unbedingt auch in den erlauchten Kreis am Abgrund, denn der Babbel-Rauswurf, das kurze Skibbe-Gastspiel (versaut diesem gerade so richtig die berufliche Zukunft) und die Verpflichtung des alten Bremer Feuerwehrmanns Rehakles ist ein Possenspiel, was nicht mal der FC Hollywood zu Klinsi-Zeiten fertig brachte.
Und in Köln belegt die Boulevardpresse wegen Diva Prinz Poldi und diverser Sauftouren anderer Spieler das Umfeld beim FC Hennes gerade mit Trommelfeuer, bis es irgendwann mal heißt, ihr dänischer Trainer „Sol Bakken“.
Natürlich ist der Glubb auch Abstiegskandidat, was aber in Wirklichkeit nur ein perfider Plan von Hecking ist, denn wir packen im BL-Endspurt die Barca-Keule aus! Gegen Hangover lullte man den Gegner mit Grottenkick ein, und spielte dann sogar richtig auf. Leider in der falschen Halbzeit. Erst aufspielen und treffen, dann einlullen wäre der bessere Plan gewesen. Zuhause gegen Lüdenscheid erschreckte man den Gegner mit einigen versemmelten Chancen in der ersten Halbzeit, gab dann aber brav mit Grottenkick die drei Punkte an die Zecken ab: Irgendjemand muss den Bauern ja das Triple versauen. Hier wäre eine starke zweite Halbzeit und einlullen in der ersten besser gewesen.
In Augsburg schließlich lullte man in der ersten HZ mit dem
phänomenal schlechtesten Grottenkick seit Wehen Wiesbaden den
Gegner ein, und spielte dann gewohnt dominant und wagte erste
Barcelona-Kurzpassorgien, bei denen trickreich der letzte
tödliche Pass ins Leere gespielt wird. Nicht ins
Grottenspiel-Konzept passte dann allerdings ein verkaterter 1.
FC Köln, mitten im Karneval, ohne Poldi und mit erstaunlich
viel Pyro schwenkendem Gefolge. Pekhart traf zwar aus drei
Metern wieder nur die Latte wie einst Andy Wolf, patzte dann
aber und köpfte unhaltbar ein. Skandal. Drei Punkte, die
Konkurrenten versagten alle, und der Glubb steht plötzlich auf
Platz 12. Ganz ohne Grottenkick-Taktik!
Ewald Funk
12.02.2012, FC AUGSBURG VS. FCN: 0:0
Auch wenn Augsburg im Tabellenkeller zu den durchaus schlagbaren Mannschaften gehört, sorgt der Glubb wie immer für eine Überraschung.
Solche Spiele gehören unbedingt gewonnen war der Tenor in der Öffentlichkeit vor dem Spiel, die Öffentlichkeit sah dann einen Grottenkick vom Feinsten und bei den janusköpfigen Nürnbergern wieder zwei völlig verschiedene Halbzeiten. Vielleicht sollte man die Kabinenpredigt von Dieter Hecking einfach vor dem Spiel durchführen, dann bestehen Chancen, dass der Glubb durchaus über die gesamte Spielzeit Druck aufbauen kann, damit die Topstürmer besser nicht treffen. Und so wie die eine Hälfte des Spielfelds in Augsburg beheizt war, die andere nicht, gab es wieder zwei völlig gegensätzliche Halbzeiten.
Augsburg begann furios und drückte, und wenn der Glubb nicht
das Spiel machen muss, ist er ja besser. Er muß ja nur
verteidigen. Das passierte hochnotpeinlich durch Wegbolzen des
Balls und völligen Wegfall von Kontern oder etwa koordiniertem
Aufbauspiel. Pässe die ankommen, kennt der Glubbfan in dieser
Spielzeit ja nur von gegnerischen Mannschaften. Aber in
Wirklichkeit ist das ein perfider Plan! Hier zeigt sich nämlich
ein völlig neues Spielsystem, von Hecking erfunden und von
seinen Spielern perfektioniert.
Phase eins: Gegner einlullen durch grottiges
Spiel, ihm das Gefühl geben, seine Angriffe würden nur mit Not
abgewehrt und ihm gezielt mit strohdummen Fehlpässen anfüttern
und aufbauen... In der Pause ist der Gegner überzeugt, dass der
Sieg in greifbarer Nähe liegt.
Phase zwei: Zweite Halbzeit. Eiskalt
zurückschlagen, den Gegner überrumpeln und Kurzpass spielen wie
der FC Barcelona. Damit die Saison aber spannend bleibt und die
großen Mannschaften keine Angst bekommen, darf der letzte Pass
vor dem Tor aber nicht kommen und Stürmer müssen völlig ins
Leere laufen. Kurz vor Ende der Saison wird dann aufgedreht,
denn die Spieler wollen ja zu anderen Vereinen.
EF
Soviel zur Einführung, Glubbexperte Shultzie hat ihn gemacht, den wirklich fundierten Spielbericht!
Foto: Rechtrupp
12.2., FC AUGSBURG - FCN: 0:0
Nach der ersten Halbzeit gegen Hangover war ich eigentlich der
Meinung, ich hätte den schlechtesten Glubb dieser Saison schon
gesehen, es könne also nur noch aufwärts gehen. Doch weit
gefehlt, seeehr sehr weit! Denn was Heckings Memmen (das Wort
Männer verbietet sich da ehrlich gesagt) in den ersten 45
Minuten in der Fuggerstadt da angeboten haben, das hatte mit
dem Begriff "Fußball" wohl nicht mehr wirklich viel zu
tun.
Okay, die eine Platzhälfte war ob einer angeblich defekten
Rasenheizung vereist und nicht wirklich so bespielbar, dass
Herr Klopp seine Dortmunder dort hätte spielen lassen. Aber
täusche ich mich oder musste da auch der Gegner drauf spielen?
Jedenfalls nutzen die Augsburger das einzig probate Mittel bei
solchen Platzverhältnissen, nämlich das Kurzpassspiel. Und das
war sogar ziemlich ansehnlich. Ob das nun daran lag, dass sie
sämtliche Champions League Spiele des FC Barcelona auswendig
gelernt haben oder einfach nur daran, dass außer Maroh und
Cohen keiner wenigstens mal versucht hat, eine Balleroberung
durchzuführen, das entzieht sich meiner Kenntnis. Jedenfalls
muss man dem Fußballgott dafür danken, dass der Gegner an
diesem Nachmittag FC Augsburg hieß und nicht etwa eine wirklich
bundesligataugliche Mannschaft, denn sonst hätte es locker ein
halbes Dutzend Male im Kasten geklingelt! Was für ein Gegensatz
zu dem, was kurze Zeit vorher die klassentieferen Kollegen aus
der Westvorstadt geboten haben: ein kurzweiliges Offensivspiel,
bei dem auch die Belohnung in Form von Toren stattfand. Mein
Neid sei mit den Teeblattfans...
Zumindest konnte Dieter Hecking ein wenig mit der Offensive
experimentieren und musste dann wohl feststellen, dass weder
Pekhart noch Bunjaku im Augenblick höheren Ansprüchen genügen.
Auch Chandler ist für mich persönlich auf der offensiven
Flügelposition genauso schlecht aufgehoben wie Adam Hlousek,
der auch am Sonntag wieder einen Stellungsfehler nach dem
anderen beging (Was bitte war eigentlich an Marvin Plattenhardt
so schlecht?!?). Wie gut nur, dass die Augsburger Offensive
keinen Deut besser ist als die des Ruhmreichen... Zumindest hat
die Hereinnahme von Jens Hegeler (oh ja, selbst ich muss hier
mal lobende Worte an seine Adresse richten!) dem Clubspiel nach
der Pause sehr gut getan, es wurde sogar die ein oder andere
Chance herausgespielt. Dass diese dann entweder kläglich
vergeben wurden, vom stets wachen Jentzsch zwischen den FCA
Pfosten vereitelt wurden, oder aber nach spanischem Ballzauber
anmutenden Ballstaffetten kurz vor dem Gehäuse der Augburger
zum Rohrkrepierer wurden, darüber decken wir mal besser den
Mantel des Schweigens. Auf jeden Fall können Heckings Memmen
sich bei ihrem Kapitän bedanken, denn obwohl selten geprüft
blieb auch Raphael Schäfer stets aufmerksam. Seiner
Blitzreaktion beim Schuss von Koo war es zu verdanken, dass man
wenigstens einen Punkt mit in die Noris nehmen konnte.
Aber wie nun weiter? Gegen wen will man denn gewinnen oder
zumindest Tore schiessen, wenn nicht gegen den
Tabellenvorletzten? Und wer soll für die ladegehemmten
Alibistürmer den Job erledigen? Dass weder Pekhart noch Eigler
oder Bunjaku im Moment auch nur den Hauch von Torgefahr
ausstrahlen, das war nun schon zum wiederholten Male
unverkennbar. Alexander Esswein hat auch mehr Schatten als
Licht, ein Robert Mak scheint nur in Freundschaftsspielen das
Runde ins Eckige befördern zu können. Wer bleibt also? In
meinen Augen nur Nachwuchskräfte wie Julian Wießmeier, Markus
Mendler oder Sinan Tekerci aus der A-Jugend, evtl. ein Jann
George oder Niclas Görtler aus der U23. Denn ganz ehrlich,
NICHT das Tor zu treffen werden die eben genannten sicherlich
nicht schlechter machen als die etablierten
Nominalstürmer...
Shultzie
STIMMEN ZUM SPIEL
Dieter Hecking: "Ich kann nur jedem raten,
dass er die Zeichen der Zeit erkennt."
Raphael Schäfer: "Wir haben einen Punkt
geholt, das ist das Erfreuliche. Über alles andere werden wir
sprechen müssen."
Raphael Schäfer: "Wir haben viele Spieler mit
viel Talent, aber es geht auch darum, wie man Fußball
arbeitet."
3.2.2012, FCN - BVB: 0:2
-15 + 3 TORE + 40 SEKUNDEN = 0:2
Sehr schön sah die Kalkulation nach dem Dortmund Spiel nicht aus. Minus 15 Grad, drei Tore in der 84. Minute, 40 Sekunden später "nur" 0:2. Irgend so ein Ergebnis hatte man als Glubbfan erwartet, und wurde nicht überrascht. Aber in der ersten Halbzeit haben die Jungs doch ganz gut mitgespielt. Lag vielleicht an Pekhart, der auch aus 2 m Entfernung nicht den Kasten trifft. Ein Tor zu dieser Minute und ein Kopfball wenig später hätten den Spielverlauf... lassen wir es. Immerhin können wir mächtig stolz sein:
Einen Torwart zu haben, der sich mächtig lang macht um das 0:0 zu halten, ein Adam Hlusek, der feine Standarts schiesst und treu seinen Dienst über Vorschrift macht und einem Albert Bunjaku, der nach Einwechslung um die 80. Minute auch mal den ersten Schuss auf den Dortmunder Kasten losließ. P.S.: Naja, Cohen war auch wieder mal eine tolle Defensiv-Nervensäge für den Gegner.
Mir wären offensive Nervensägen lieber.
Während des Spiels bekam ich eine sms von Shultzie: "Schreit
mal lauter in der Kurve, auf Sky hört man nur die BVB-Fans".
Ich schrieb zurück, dass seit vielen Spielen keiner mehr auf
Emotionen Lust hat im Frankestadion. Sogar die
dauer-vogelwilden Ultras werden ruhiger. Wegen der Mannschaft:
Entweder sie können es nicht oder der Gegner ist so schlecht,
das wir mit Dusel gewinnen. Von Schirimeckern, schlechtem
Wetter und Hüftschiefstand oder falsche Stollen mal gar nicht
zu reden. Irgendwas ist immer, bloß eins nicht: Eine Mannschaft
zu sein. Einen Plan zu verfolgen, eine Strategie... von dem war
wie schon die letzten Spiele nichts zu sehen beim FCN.
Nun endlich Rolands Bericht:
Arschkalt , gut gespielt und doch keine
Punkte
Ein Teil der Nordkurve scheint aus „Schönwetterfans“ oder
„August-Sitzplatzhocker“ zu bestehen. Selten versuchten so
viele Clubbfans vor dem Spiel noch Tickets zu verkaufen. Der
Eingang war vor dem Anstoß von einen Heer von Ticketschwenkern
belagert und in der Nordkurve, sowohl in den Stehplatz- als
auch Sitzplatzblöcken, war es selten so leer wie am vergangenen
Freitag. Dank der Spielplangestaltung kam der Deutsche Meister
Dortmund, (was ist schwarzgelb und stinkt wie ein Hund…), am
bislang kältesten Tag des neuen Jahres zum Clubb und
sinnigerweise wurde der Anstoß auf 20.30 Uhr festgesetzt.
Entsprechend schön sibirisch gekühlt war das Frankenstadion und
so wurde kein Getränk warm. Passend gekleidet, mindestens 2
Paar Socken, lange Unterhosen als Standard, wenn es die Figur
zuließ noch eine weitere lange Hose unter den Jeans, mehrere
Pullis unter der Jacke und der Fanschal als Gesichtsschutz,
freuten sich doch über 45.572 auf das Spiel.
Unser Clubb legte, vermutlich temperaturbedingt, los wie die
Feuerwehr und kam innerhalb weniger Minuten auf ein
Eckenverhältnis von 5:0, verbunden mit einigen Großchancen.
Borussia Lüdenscheid hätte sich nicht beschweren dürfen, wenn
es nach 15 Minuten 2:0 für uns gestanden hätte. „Hätte“, bei
einer normalen Chancenverwertung. Allerdings spielten auch die
Maja Bienen immer schnell und direkt nach vorne und zwangen
unseren Kapitän zu einigen Glanzparaden. Es war ein tolles
Spiel beider Teams in der 1. Halbzeit, die locker auch 3:3
ausgehen hätte können. In der 2. Halbzeit war es dann ein Spiel
wie fast immer gegen Lüdenscheid. Ihr Oldie Kehl netzte gleich
nach dem Anstoß in der 47. zum 1:0 ein. Sie zogen sich dann
natürlich zurück und unsere Helden schafften es nicht, den
schwarz-gelben Abwehrbeton aufzubrechen. Leider ist ein
Ausgleich ohne jegliche Chancen ziemlich schwer zu schaffen und
so führte ein Konter der Dortmunder in der 82. Minute durch
Barrios zum 2:0. Das Spiel war eigentlich gelaufen und viele
machten sich auf in wärmere Gefilde. Sie verpassten noch ein
Highlight. Der Dortmunder Japaner schoss in der 84. Minute ein
Abseitstor.
Wohl kältebedingt bekam die Stadiontechnik (oder bedient das
Gästeteam jetzt die Technik?) den Schiripfiff nicht mit,
kündigte per Lautsprecher das 3:0 an und drei lange Minuten
zeigte die Anzeigen“tafel“ ein dann doch viel zu unverdientes
3:0 an.
Roland Hornauer
FREITAG, 27.01.2012 HANNOVER 96 VS. FCN: 1:0
Guten Morgen, verehrte Clubstars!
Eigentlich sollte man ja meinen, dass die Herren Profis bei
einem Spiel, dessen Anstoß erst um 20.30 Uhr erfolgt, also zu
einer Zeit, in der selbst die hartnäckigsten Studenten bereits
ihren Wochenendeinkauf erledigt haben, doch bitteschön
ausgeschlafen aufs Spielfeld einlaufen. Aber was war das bitte
wieder für eine erste Halbzeit in Niedersachsen? Sieht man
einmal von Almog Cohen ab, so scheinen sich die anderen
Protagonisten ob den Kurzpassspiels des
Europaleague-Teilnehmers noch den Schlaf aus den Augenwinkeln
gerieben zu haben. Allen voran Neu-Pino-Ersatz Adam Hlousek,
der ja ein ums andere Mal defensiv von Stindel schwindelig
gespielt wurde, und seinen Offensivdrang dadurch begrenzte,
indem er in seinen Lauf gespielte Pässe abfing, um das Spiel
wieder vors eigene Tor zu verlagern.
Beim Gegentor vergaß Hlousek dann, dass offensive
Flügelspieler auch gerne mal die Frechheit besitzen, einen Ball
maßgerecht auf einen Strafraumspieler zu flanken, anders kann
ich mir nicht erklären, wieso er unbeteiligt der Szene zusah
ohne einzugreifen. Und vor dem Tor konnten sich dann Wollscheid
und Maroh nicht einigen, wer denn nun Abdellaoue am Torschuss
hindern solle, und so stands 0:1...
Das Pausengewitter von Dieter Hecking wird man wohl selbst
noch am Valznerweiher als dumpfes Grollen vernommen haben,
jedenfalls kam nach der Pause eine komplett andere Mannschaft
aus der Kabine. Leider jedoch - mal wieder - ohne die
nötige Durchschlagskraft. Dass kurz vor Schluss dann auch noch
Didavi den möglichen Ausgleichstreffer von Hegeler verhinderte,
nunja, das passte ganz gut ins Freitagsbild aus Hangover.
Erlaubt sein müssen aber noch ein paar Zeilen zum Thema
Schiedsrichter, auch wenn ich nicht die Szene in der 59. Minute
nicht als spielentscheidend erachten mag. Aber gleich 2
Tätlichkeiten den verhinderten Karatekas Emanuel Pogatetz
innerhalb von nicht einmal 10 Sekunden zu übersehen, da gehören
entweder große Tomaten auf die Augen, oder aber eine Portion
seltsamer Humor. Auch wenn der Club davon nichts mehr haben
wird, aber ich hoffe doch schwer, dass die DFL da eingreifen
wird und diesen nahkämpfenden Österreicher für geraume Zeit aus
dem Verkehr ziehen wird. Erst ein Ellenbogencheck, dann noch
hinterher ein Faustschlag ins Genick von Wollscheid, das hat
mit Fußball oder gar Fair Play rein gar nichts mehr zu tun!
Marcus Schultz
STIMMEN ZUM SPIEL
Dieter Hecking: "Wie kann ein Schiri das
nicht sehen? Die Bilder sind eindeutig. Klare Tätlichkeit. Rote
Karte, Elfmeter für uns, eine halbe Stunde elf gegen zehn. Und
dann weiß ich nicht, ob Hannover als Sieger vom Platz gegangen
wäre."
Dieter Hecking: "Man muss doch vom
Schiedsrichter verlangen können, dass er den Überblick behält.
Das war bereits das siebte Spiel in dieser Saison, in dem ich
so eine Schiedsrichter-Entscheidung zu monieren habe. Das ist
sehr ärgerlich, weil es Punkte kostet. Jetzt habe ich langsam
die Schnauze voll!"
Philipp Wollscheid: "Ich kann mir unsere
heutige Leistung einfach nicht erklären. Das war
leidenschaftslos, ohne Kampfkraft. So darf man sich nicht
präsentieren"
Emanuel Pogatetz: "Er wollte mich wegblocken,
ich wollte mich freimachen. Eine ganz normale Rangelei. Wenn,
dann war es eher ein Foul an mir."
Mirko Slomka: "Im Strafraum muss man sich
schon mal ein bisschen wehren. Allerdings darf man das nicht
mit der Faust tun."
Raphael Schäfer: "Schade, dass wir nichts
mitgenommen haben. Wir haben die große Chance verpasst, uns ein
wenig den Druck zu nehmen."
Raphael Schäfer: "Wir sollten uns von der
zweiten Halbzeit nicht zu sehr blenden lassen, die Chancen für
den Ausgleich hatten wir nicht."
Dominic Maroh über den Schiedsrichter: "Er
hat das Spiel nicht entschieden."
COHEN DER ZERSTÖRER. 21.1.2012, FCN - TANTE HERTHA: 2:0
Cohen der Zerstörer... der kleine Treibauf dürfte sich
bestimmt schon beim einen oder anderen Mittelfeldspieler in der
Liga auf die Hassliste gespielt haben. Aber nicht wegen
unfairen Mitteln sondern wegen seiner possierlichen
Anhänglichkeit im Stile einer hungrigen Hyäne. Gerade der
Israeli ist offensiv ständig in der Kritik, er spiele zuviel
Fehlpässe und Aufwand und Ertrag stünden in keinem Verhältnis
zueinander. Was Almog aber im Hertha Spiel auf dem Zettel hatte
waren vor allem seine zerstörerischen Läufe im Mittelfeld. Mal
ehrlich, die Herthaner schauten sich doch bei Ballannahme
ständig subtil um, ob nicht schon wieder dieser blauhaarige
Wadenbeißer händerudernd angerannt kommt und ihnen das Leben
schwer macht. Weiter auf der Liste. Cohens zweimal von der
Linie kratzen. Und der klug und schnell ausgeführte Freistoss
zu Hegeler, der auf Eiglers Kopf passte. Dieser vergab an die
Latte. Fast ein Tor. Unter dem Strich die Frage: Wie hätte
unser Spiel ohne diesen Wadenbeißer Almog ausgesehen?
Vielleicht ein Tor mehr, aber sicher auch ein-zwei mehr für den
entnervten Gegner. Deswegen bei aller Kritik: Sonderlob für den
destruktiven "Spielgestalter".
Ansonsten lobte die Presse den Kick in allerhöchsten Tönen.
Not gegen Elend, Grottenkick, unterstes Niveau, schwaches
Match, von Fehlern beider Mannschaften nur so gespickt... Die
Antwort Heckings nach der Begegnung in der Hinrunde hätte die
gleiche nur mit veränderten Daten sein können: "1. Spieltag,
Auswärtssieg, 3 Punkte, der Rest ist mir Scheißegal!" sagte er
damals nach zähem Spiel. Frisch aus der zweiten Liga
aufgestiegen, wurde damals in Berlin vor Anpfiff nur noch
darüber diskutiert, wie hoch der Glubb verlieren würde. Jetzt
war man sich sicher, dass der frische Coach Skibbe einen Bonus
für den Verein mit dem altmodischen Frauennamen geben wird.
Doch nicht seine sondern unsere Jungs wurden für ihr Herzblut
wieder belohnt, sie haben alle Ausfälle kompensiert und Esswein
hatte endlich mal seinen Stammplatz mit einem glücklichen Tor
bestätigen können. Niemand in der Mannschaft hatte dann den
zweiten Treffer so verdient wie Maroh, der zwar nur den Fuß
hinhalten musste, sich aber ein halbes Jahr lang ohne zu
meckern auf die Bank setzte, während Klose in der
Innenverteidigung Lorbeeren einfuhr. Das Ergebnis ist
letztendlich verdient und korrekt und dem eines 1000. BL Spiels
würdig, in zehn Jahren steht das in den Chroniken und
interessiert vom Zustandekommen keine Sau mehr.
Der Glubb hatte es richtig gemacht. Im Hertha Kasten klingelte
es viermal (traditionell werden ja Tore für Nürnberg auch nicht
immer gleich gezählt und man wartet vor dem Jubel erstmal was
dem Pfeifer so einfällt), also sind zwei gezählte eine gute
Quote. Spaß beiseite, Gagelmann pfiff professionell, die beiden
überzähligen Abstauber wahren berechtigte
Abseitsentscheidungen.
Fazit, bitte auch den Schluss lesen: Sollte
jemand glauben, damit seien die Fans für das verkackte Derby
versöhnt, dann liegt er meilenweit daneben. Könnte ich
tauschen, ein Sieg gegen Fürth wäre mir tausend mal lieber
gewesen als dieser Auftaktsieg gegen eine fahrige Mannschaft
auf Augenhöhe im Abstiegskampf. Versöhnung war das noch lange
nicht, also bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Außerdem
fehlen dem Glubb eine Pokalmillion, die Strafe wegen den
Zigarettenbürschle kommt jetzt ja demnächst noch dazu. Salopp
gesagt, ist jetzt das erste Prozent vom Derbyschmach wieder gut
gemacht, für Siege gegen übermächtige Gegner gäbe es mehr...
Das verdrängen wir jetzt aber mal alles und sind lieber stolz
auf eine Mannschaft, die auch mit 4-4-2 ziemlich rumpelig
spielt, aber es jetzt verdammt nochmal kapiert hat, wofür die
Fans ins Stadion kommen.
Ewald Funk
Dieter Hecking: "...Natürlich war der eine
oder andere Fehlpass zu viel dabei, dafür haben wir heute
versucht, Fußball zu arbeiten."
Michael Skibbe (kennt Abstiegskampf noch
nicht so gut, trotz vorheriger Stelle): "...Wir haben besonders
in der ersten Halbzeit das Spiel kontrolliert und hatten eine
richtig gute Torchance."
Michael Skibbe (macht den Schweinsteiger):
"Allerdings war der Boden sehr schwer zu spielen und..."
Dominic Maroh: "Nach der Enttäuschung im
Pokal wollten wir etwas gut machen, vielleicht auch zu viel. In
der Tabelle sieht es jetzt schon besser aus; gegen einen
Mitkonkurrenten musst du so ein Spiel auch gewinnen."
Standen vor 1000 Bundesligaspielen für den Glubb auf dem Platz: Gustav Flachenecker, Stefan Reisch, Karl-Heinz Ferschl, Heini Müller und Richard Albrecht. Das war der erste Spieltag der neuen Bundesliga am 24. August 1963
Einer der das leider nicht mehr erleben durfte war ein
ehemaliger Trainer.
NACHRUF WILLI ENTENMANN!
Abseits von Liga und Pokal trauern wir über den leider
verstorbenen Willi Entenmann, bis ins Alter selber sportlich
hoch aktiv. Er war einer der erfolgreichsten Trainer der
jüngeren Glubbgeschichte, unter seiner Ägide gelang ein 3:1
gegen die Bauern. Und er holte den Glubb nach tiefem Fall auch
wieder aus der Regionalliga heraus... Shultzie macht das:
Der ruhmreiche 1. FC Nürnberg hatte in seiner nunmehr fast
112-jährigen Geschichte viele Trainer. Selbst absolute Insider
tun sich schwer, da alle noch zusammen zu bekommen. Darunter
Schuhkartonverschwinder Jeff Vliers, 41-Tage-Trainer Rudi
Kröner, Revolten-Niederschläger Heinz Höher, Zampano Max
Merkel, Pokalsieger Hans Meyer. Vielen, wie Thomas von Heesen,
weint man keine Träne hinterher. Anders bei dem Trainer, der am
3. Januar von uns gegangen ist: Willi Entenmann.
Der Bilderbuch-Schwabe und Realschulsportlehrer Willi
Entenmann trat 1991 die Nachfolge von Arie Haan am
Valznerweiher an. In seiner ersten Amtszeit tat er sich als
unheimlich volksnaher und bodenständige Persönlichkeit hervor,
der bei den fränkischen Fans einfach gut ankam. In einem
Interview kurz vor seinem Tode sagte er einmal, dass eines der
schönsten Komplimente für ihn gewesen sei, als eine Marktfrau
auf dem Hauptmarkt ihn mit "unser Trainer" anredete. Ironie des
Schicksals war es, dass ausgerechnet dieser beliebte Coach nach
einem 2:0 Heimsieg gegen die ungeliebten Landeshauptstädtler
vom damaligen Präsidenten-J.R. aus Lauf, Gerhard Voack,
entlassen wurde. Doch als "sein Club" im Mai 1996, mit
eineinhalb Beinen schon aus der 2. Liga abgestiegen, rief, da
ließ er sich nicht lange bitten, es war ihm eine
Herzensangelegenheit, dem Club zu helfen.
Mit ihm wurde die Tretmühle Regionalliga auf schnellstem Wege
durchquert, er führte den Verein auf direktem Wege wieder
zurück in die 2. Liga. Doch auch ein Michael A. Roth hatte dann
nicht die Geduld, ihm dort eine Eingewöhnungszeit zu gewähren
und löste ihn bereits nach wenigen Spielen wieder ab. Jedoch
blieb Willi Entenmann bei den Clubfans immer unvergessen! Ich
kann heute noch die schallenden "Wiiiiiilllllliiiiiiiiiiii"
Rufe hören, mit denen die komplette Nordkurve "ihrem Willi" die
Sympathie bekundete. Er war mit Sicherheit einer der
beliebtesten Übungsleiter, die jemals am Valznerweiher tätig
waren.
Willi Entenmann starb am 3. Januar in einem Krankenhaus in
Garmisch-Partenkirchen an Herzversagen. Willi, wir werden Dich
niemals vergessen!
Shultzie
20.12.2011 FCN - WESTVORSTADT: 0:1. UNSER SENFT...
Selten war eine Niederlage gegen Zirndorf-Nord demütigender
als die im 254. Derby zuhause im Frankenstadion. Und dabei
haben die Fürther einfach nur ihre Hausaufgaben gemacht und
verdient gewonnen:
Erstens: Sie haben sich darauf vorbereitet,
den Gegner studiert und die Schwächen analysiert. Ein derart
unkreativ spielender Gegner wie der Glubb der Vorrunde ist
leicht auszurechnen. Man muss nur die immer selben Laufwege
zustellen und früh ein Führungstor schießen. Der Glubb-Angriff
und die Spieleröffnung läuft eh immer nach dem gleichen Schema
ab. Und ein frühes Führungstor des Gegners lässt die Träger des
Glubbtrikots regelmässig einknicken. Der Torwart braucht immer
ewig für das Zuspiel, womit mit Überraschungskonter nicht zu
rechnen ist.
Zweitens: Sie nahmen das Derby ernst. Nach den Anfangsminuten hatten sie ihre Angst abgebaut und merkten, dass man nur hart spielen muss, um unsere Mimosen zu besiegen. Allerdings verwechselten die Grünen das oft mit Unsportlichkeit. Fußball ist kein Rugby und ich kann einen Gegner nicht einfach rammen sondern sollte mich noch im Rahmen der Genfer Konvention bewegen. Fussball soll später mal ein Event für die ganze Familie werden...
Half nichts: Fahnen schwenken...
Drittens: Als Zweitligist kann man im Pokal
eigentlich nichts verlieren, vor allem wenn der Gegner nur
einen Almog Cohen hat. Ab dem Führungstreffer läuft die Zeit
für einen und die Glubberer werden es hinterher halt auf den
Schiri schieben. Außerdem schüren die Medien vorher genug
Erwartung, welche die ausreichend entlohnten Jungstars nicht
immer durch die sogenannte "abgerufene" Leistung erfüllen
können.
...noch mehr Fahnen schwenken...
Ich hatte während der 90+5 Minuten jedenfalls nicht das
Gefühl, das die als Glubbspieler verkleideten Stars das Derby
richtig ernst nahmen. Sicher, einige Glubberer waren
hochmotiviert, aber sie konnten ihre Kollegen leider nicht von
der Wichtigkeit des Spiels überzeugen. Und so spielte der Rest
wieder wie bei einer der beliebigen unzähligen Niederlagen der
Hinrunde. Wir haben ja noch genug Zeit, wird schon... oder halt
nicht. Beim Derby muss man halt die ganze Zeit Gas geben. Als
die Herrschaften in Rot das mal zehn Minuten in der zweiten
Halbzeit umsetzten, fiel auch prompt ein Tor. Was aber leider
vom Schiri wieder aberkannt wurde. Kennt man als Glubbfan ja
zur Genüge. Aber dann muss man halt noch eins mehr schießen...
wenn man es kann.
Auf jeden Fall haben die Westvorstädter mit der üblichen
Zeitschinderei und viel unsportlicher Holzerei ihr Törla über
die Zeit gerettet und so irgendwie Respekt verdient weil sie
wie oben aufgeführt halt den Sieg einfach gewollt haben. Dann
wünschen wir ihnen von mir aus den Aufstieg, aber nur wenn wir
drinbleiben. Dann gibt es auch bald wieder einen Derbysieg für
uns.
...und das Christkind himself.
Die bitterste Pille: Nicht zu vergessen unsere vogelwilden
Buben von der Ultra-Fraktion. Derartige Aktionen wie das
Stürmen des Spielfelds und die Schneeballschlacht mit den
Fürthern gehen gar nicht. Genauso wie Pyro aufs Spielfeld
schmeißen durch die grüne Gegenfraktion. Da kann man sich
eigentlich nur noch fremdschämen. Lösung? Unsere Ballsportler
sollten halt einfach auch mal verdient gewinnen, dann haben
diese sogenannten Fans auch keinen Grund für Randale. Aber der
Umkehrschluß hinkt hier natürlich. Überhaupt: Ob viele bei den
Ultras auch schon mal selber Fußball gespielt haben? Zum
Kommentar Büskens/Hecking, aber nicht falsch verstehen: Bitte
nicht so argumentieren, Fußball sei ein Familiensport und ein
Event für die ganze Familie... Randale mal weggeschoben, die
hat wirklich nichts im Stadion verloren, aber ob das ein Modell
für die Zukunft ist, mit der ganzen Familie ins Stadion zu
gehen? Ich gehe doch zum Fussballgucken, um dem Gemecker
zuhause zu entfliehen! Mit der Familie gehe ich halt zum
Davis-Cup oder zu Holyday On Ice, weil Fussball steht für
Schweiss, gesunde Härte, filigrane Technik, Athletik, Bierdunst
und völlig ungewissen Ausgang. Nochmal: Distanzieren möchte ich
mich trotzdem klar von der Ultrafraktion, die sich auch sonst
gerne unsportlich und mit stierem Blick beim Einlaß im Stadion
vordrängelt, um dann drinnen "Für die Ultras" ihren 14-jährigen
Nachwuchs mit der Sammelbüchse hinzustellen. Die Choreo war
wirklich supertoll, was da auf die Beine gestellt wurde
verdient Applaus. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass man
als friedlicher Fan jetzt die nächsten Monate diese Randale der
Krawallbrüderfraktion unter den Ultras um die Ohren gehauen
kriegt. Und der Verein sicher auch.
EINTRÄGE INS KLASSENBUCH
Das Klassenziel von 1,2 Millionen Fernsehgelder für die
nächste Runde und für das Prestige wurde nicht erreicht.
Positiv aufgefallen sind doch einige Spieler, je nach
Sichtweise wo man im Stadion saß. Zum Thema Hegeler fällt mir
heute lieder einfach nichts mehr ein. Esswein hingegen nahm
seinen Job sofort nach der Einwechslung sehr ernst, Cohen
spielte seine Rolle wieder perfekt, Eigler streckenweise ebenso
und viel Mut brachten auch die paar Rotleibchen auf die Beine,
die sich bei der Nordkurve nach dem Spiel für die Unterstützung
bedanken wollten. Kapitän Schäfer kann man hier vorbildlich
eintragen, der in Leverkusen durch tolle Reflexe glänzte und
beim Derby eher dadurch, dass er abseits des Spielfeldes ohne
zu zögern sofort und mit viel Schneid zu schlichten versuchte,
als eine Eskalation der Randalierer drohte und andere längst in
der warmen Kabine waren.
Fazit: Jungs, eine Derbyniederlage ist vom
Anspruch des FCN her unverzeihbar und ein Vertrauensbruch an
die Fans. Ihr habt viel gut zu machen. Fangt schon mal an, wir
sehen uns am 21. Januar gegen Hertha! Denn wir sind der Glubb!
Nicht der Glubb sind die 300 Zigarettenbürschle
vom harten Kern, im Gegensatz zu den anderen 35.000 Glubbfans
im Stadion.
EF
17.12.2011, VIZEKUSEN - FCN: 0:3. NUR GETRÄUMT?
www.sueddeutsche.de
Wer solche Artikel nicht nur lesen sondern auch deuten kann, sollte den Absatz im Bezug auf die möglichen Käufe in der Winterpause genau durchgehen, denn Bader gibt hier eine Liste von Spielern an. Meine Vermutung: Das sind die, welche nicht kommen werden, weil MB ja immer jemanden holt, den vorher niemand auf der Liste hatte.
Spielten die Glubberer etwa die letzten Male gar nicht sondern waren das nur verkleidete Aushilfen? Wollte sich Bayer schon auf die zugelosten Barca konzentrieren? War die Pille defekt? Hohn und Spott über die Pillendreher auszuschütten verbietet sich nach dem Spiel: Die sind schließlich selber in der fachlichen und finanziellen Lage, Trainer- und Spielerprobleme zu lösen. Haben außerdem einen Sponsor der sich mit Chemie auskennt und ab Sommer auch einen weiteren, guten Innenverteidiger. Bei Standarts sah man auf dem Bildschirm oft den beim Glubb früher gelobten Leih-Verteidiger Stefan Reinartz im Kusen-Trikot an der Seitenlinie im Hintergrund beim Warmlaufen. Ja, den hätten wir auf Rechts aktuell gut gebrauchen können, nachdem sich wegen Chandlers Rot-Sperre Ersatzmann Judt auch noch diese Woche verletzt hatte. Aber Hecking schaute auf seine Spieler, dachte an den Vidosic-al-Verteidiger-Fehler und setzte auf Erfahrung: Feulner verteidigte überraschend und äußerst ordentlich auf Rechts und fügte zu Judts sonstiger Leistung vor allem bravourös das Segment Offensive dazu. Schade für den Oberfranken Feulner, dass er gegen Tante Hertha zum Rückrundenauftakt seine Gelbsperre absitzen muss. Auffallend: Es gab eigentlich an keinem Nürnberger Spieler aus der Grundaufstellung etwas zu meckern. Eigler probte schon mal den Ehrgeiz für das Derby gegen Zirndorf-Nord mit einer Bananenvorlage auf Didavi und füllte alle Spielfeldpositionen ausser Torwart und Schiri zäh ackernd aus. Pekhard brachte mit einem Kopfball sogar Jungkeeper Leno zur Verzweiflung, der ausgerechnet an diesem Abend als neuer Stern am deutschen Torwarthimmel gehypt ins aktuelle Sportstudio eingeladen wurde und dort auch ein bißchen die drei Treffer vom Nachmittag erklären musste. Didavi haute gleich am Anfang zur ersehnten Führung einfach drauf und Hegeler wurde endlich mal wieder mit einem Tor entlohnt. Und das gegen seinen Stammverein... Nicht zu vergessen Maskenmann Maroh, der hinten mit Wollscheid routiniert rackerte, als hätte er die ganze Vorrunde schon gespielt. An Plattenhard gefielen einzig die Standarts, eine neue Spielerposition für ihn sollte man sich noch überlegen. Und Cohen in der Startelf funktionierte diesmal brav als defensiver Mittelfeld-Terrier gegen seine eingeteilte Zielperson. Und dann noch Alt-Keeper Schäfer, der die brisanteste Kusener Chance auf Anschlusstreffer mit einer selbstlosen Gesichtsabwehr gegen Derdiyok verhinderte. Stand auch sonst immer da, wo der Ball gerade angesaust kam.
Fazit: Unverhofft kommt oft. Und die Sticheleien der ganzen Fans anderer Vereine braucht man sich zumindest bis Dienstag 19 Uhr erstmal nicht mehr anhören. Hoffen wir, auch darüber hinaus.
STIMMEN ZUM SPIEL
FAZ: "In der Champions League will Leverkusen Barcelona herausfordern. In der Bundesliga reicht es beim enttäuschenden Hinrundenkehraus nicht einmal für Nürnberg."
Bayer 04-Trainer Robin Dutt: "Es war ein hochverdienter Sieg für den Club." ... "Heute ist es besser, wenn man als Trainer mal ruhig ist."
Philipp Wollscheid: "Heute hat man gesehen, dass wir eine Mannschaft sind, die in Liga eins gehört."
Jens Hegeler: "Es war heute ein günstiger Spielverlauf, das frühe 1:0 hat uns geholfen."
Werkself-Fans im Stadion (Gesang): "Außer Leno könnt ihr alle gehen."
Martin Bader vor Tagen zur Diskussion der neuen Ruhe im Verein: "...die Zeiten sind vorbei beim 1. FC Nürnberg, dass wir uns einen Trainer waidwund schießen lassen."
Michael Ballack vor Monaten beim letzten Aufeinandertreffen: "Der Club hat mit seiner rustikalen, körperbetonten und aggressiven Spielweise über das Ziel hinausgeschossen. Das hatte mit Fußball nichts zu tun."
11.12.2011 FCN-HOPPENHAUSEN: 0:2 WENN VIEL SCHATTEN DA IST, WO IST DANN DAS VIELE LICHT?
Gebetsmühlenartig werden wir nun schon seit etlichen
Spieltagen auf den nächsten eingeschworen mit den üblichen
Plattitüden von Verein und Glubb, beim nächsten Mal würde es
besser werden. Man kann hin und her analysieren, Statistiken
auswerten und Formkrisen, den Schiri, den unsportlichen Gegner
und von mir auch dem Rasenstrich oder dem schlecht aufgepumpten
Spielgerät die Schuld geben. Man könnte vielleicht auch mal
aufhören, die Schuld woanders zu suchen und Kritik nicht
verdrängen sondern auch ernst nehmen.
Ich persönlich finde brottrocken und ernst, jeder Spieler des
1. FCN hat am Samstag im Rahmen seiner momentanen Möglichkeiten
das Beste gegeben. Die Mannschaft hat sich halt noch nicht
"gefunden", es wäre schön, wenn das vor April den Herren noch
gelingen würde. Auf keinen Fall vor dem nächsten Spiel irgendwo
Bratwürste für einen guten Zweck grillen, sonst explodiert noch
das Forum auf der Glubb-Facebookseite. Ob das Niveau des Spiel
jetzt nun zweitklassig war, soll jeder für sich ausmachen. In
der letzten Spielzeit bekamen bei der üblichen
Glubb-Herbstdepression junge Talente eine Chance, selbige finde
ich dieses Jahr leider noch nicht. Was könnten wir nach diesem
Spiel eigentlich damit verlieren? Jogi würde sagen "Die
Schbieler müschen den haischen Atehm ihres internen
Konkurrenten im Nack-Ken schbühren!" Neidisch schaut man auf
Vereine wie Augsburg, die fast die gesamte Hinrunde Woche für
Woche vor den Latz geknallt bekamen und allen Grund für
Herbstdepression hätten. Am besten einfach mal deren letzte
Spiele gegen schwere Gegner betrachten. Jammert da jemand?
Steht deren Trainer zur Diskussion?
Bekam unter Gejohle mehr Applaus als die Mannschaft: Ein aufs Spielfeld gestürmter Fan wollte mitspielen und wurde an der Eckfahne abgeführt.
Ich kann nur wiedergeben, wie die Stimmung im Block war.
Kopfschütteln in einer Tour, ansonsten betretenes Schweigen.
Nicht mal "Hecking raus"-Rufe von den etwas Unsachlichen. Über
die ständigen Fehlpässe wird nicht einmal mehr gemeckert,
sondern nur noch beißend ironisch kommentiert. "Ey Simons, du
spielst aufs falsche Tor!" oder "Innenverteidigung, ihr sollt
das Spiel eröffnen, net den Gechner anspielen!"
Damit den sich vor dem Spiel (im Gegensatz zu unserem Verein)
offensichtlich sehr wohl über ihren Sparringspartner kundig
gemachten Hoppenhausenern die Arbeit etwas leichter gemacht
wurde, ließ Hecking unverändert zum letzten Spiel in Hamburg
antreten. War ja schließlich ein tolles Spiel gegen den HSV,
außer drei Toren zuwenig. Sehr positiv am Samstag: Der Glubb
kam nicht in der zweiten Minute in Rückstand sondern erst fünf
Minuten vor der Pause. Torchancen gab es nach dem Warmlaufen
und Aufwachen trotzdem einige, die Atmosphäre auf dem Feld
scheint wohl sehr bissig gewesen zu sein, denn es regnete gelbe
und rote Karten. Über die Spielzeit aufgeteilt faire 50:50, ein
statistisch toller Wert für den Schiri Drees. Da ist es doch
gleich nebensächlich, dass Chandler vom Glubb seine in der 43.,
Compper von Hoppenhausen aber erst in der 90. Minute bekam.
Nach der Halbzeit merkte man schnell, dass der Glubb den Sieg
auch nicht erringen würde, wenn das Tor doppelt so groß gewesen
wäre. Der trickreiche Freistoß eines gebürtigen Kölners kurz
vor Schluß hat dann das Stadiondach trotzdem nicht beschädigt.
Selbst 15 Minuten Nachspielzeit wären wohl eher Strafe als
Chance gewesen...
Fazit: Liebe Spieler, Teambuilding ist
angesagt! Schaut Euch die Rocky-Filme von mir aus bis zum
Erbrechen an und erkennt die Botschaft. Das ist die selbe wie
aus Galaxy Quest: "Niemals aufgeben, niemals kapitulieren!"
Spielt beim nächsten Mal in leuchtorangenen Trikots, damit ihr
Eure Mitspieler besser erkennt. Und besinnt euch auf euer
Können, ihr könnt das besser und jede Mannschaft kann ein Spiel
jederzeit komplett drehen! Den nächsten Dreier einfach in
Leverkusen abgeben und stattdessen die Fürther studieren! Und
so fallen lernen, dass selbst schlechte Schiris auch mal dem
Gegner Rot zeigen müssen.
KLASSENBUCH
NOTENDURCHSCHNITT: 5 Versetzung
gefährdet
BESONDERHEITEN: Sonderlob für Maroh: sitzt
seit Monaten auf der Bank und spielt jetzt ohne Jammern wie ein
Verrückter... und das meist gut. Didavi: lieferte tolle Bälle,
meistens leider für Hoppenhausen. Plattenhard: trotz Schnitzer
noch einer der aktiveren, lief sich oft frei und winkte
meistens meilenweit frei links vergeblich. Schäfer: hält
momentan leider nicht mehr, was er verspricht. Im wahrsten
Sinne des Wortes. Strahlt leider die Gewinnermentalität einer
zeternden Marktfrau aus. Bunjaku: kleines Strohfeuer am
Schluss, löblich. Pekhard: magels verwertbarer Zuspiele eine
arme Sau, sollte sich vielleicht auch mal als Arschloch wie
Ibisevic benehmen. Hegeler: nur 4 statt 5 - die ersten 20
Minuten gerechnet. Merkwürdig: früher stand Hecking nicht so
teilnahmslos am Spielfeldrand, sondern verteilte Zettel und
schrie Taktikbefehle.
EF
STIMMEN ZUM SPIEL
TIMOTHY CHANDLER: "Gegen Leverkusen und Fürth
müssen wir dann noch einmal alles geben."
RAPHAEL SCHÄFER: "Und so ist es auch
gekommen. Wir haben das Spiel heute 0:2 verloren, dieser Fakt
steht."
MANNI BREUCKMANN (MODERATOR): "Eine
erschreckende Leistung und nicht Bundesligareif"
FANBERICHT SUPPORTERS CLUB-N (leere
Internetseite): "Keine Leistung - Kein Bericht!"
SHULTZIE:
"ich gestehe, ich habe das spiel samstag nicht live gesehen.
aber ich habs mir dann doppelt hart gegeben und mir - obwohl
ich die zusammenfassung bereits gesehen hatte - das spiel
nochmals in voller länge angesehen! und ganz ehrlich? natürlich
war das ein foul vor dem 1:0, natürlich war die rote karte
gegen chandler viel zu hart. aber auch ohne diese beiden szenen
hätten wir das nie und nimmer gewonnen!
was für ein pomadiger auftritt! im gegensatz zum hsv-spiel
waren nichtmal didavi und esswein noch brauchbar, einzig maroh
grätschte was der rasen hergab und pekhart, nunja, der kann
einem echt leid tun! der rackert, rennt und läuft, und das
mittelfeld rückt niemals entsprechend nach und er steht allein
auf weiter flur... da muss sich schleunigst was tun! und damit
meine ich nicht die trainerbank, sondern vielmehr in sachen
kader. mindestens noch ein stürmer, umstellung auf ein
spielsystem mit 2 stürmern und leute wie hegeler einfach zur 2.
mannschaft schicken! und ganz ehrlich? in der presse wird jetzt
wieder auf dem plattenhardt rumgehackt, weil er 2x nicht den
ibisevic am schuss gehindert hat. aber wieso bitteschön haben
chandler beim ersten und hegeler beim zweiten tor den überhaupt
flanken lassen, wo war die innenverteidigung? und ich will
nicht noch mehr baustellen aufmachen, aber an guten tagen hat
auch der schäfer mal sowas gehalten..."
04.12.2011, HSV - FCN: 2:0, MUTTER THERESA DER LIGA
Nach zehn Spielminuten dachte ich mir, toll, die spielen ja wirklich überlegen, wahrscheinlich kriegen sie beim ersten wirklich gefährlichen Konter der biederen Hanseaten ein Ei, dann knicken sie wieder ein, und verlieren dann zu Null. Wieder einmal sollte mich die Realität einholen. Kein Aufbäumen nach dem Tor, kein Kratzen, kein Beißen. Die übliche Schicksalergebenheit, weil wir sind ja der Glub und haben ja nicht schon die halbe Saison hinter uns. Und den Klassenerhalt erledigen wir halt dann in den letzten beiden Spielen. Am besten gegen Vizekusen. Kein Spieler reißt die anderen mit, dafür versucht man vornehmlich durch Einzelaktionen, ein Tor zu erzielen und patroulliert ansonsten gerne bei Kontern den Gegner im respektablen Sicherheitsabstand.
Mein Mitleid für Pekhard, der zweimal Aluminium traf und
auch für Hecking, der sich am Spielfeldrand den Auftritt seiner
Kunstfussballer ansehen mußte, um danach wieder schönen Fußball
leider ohne Ergebnis kommentieren mußte. Mitleid auch für den
einen oder anderen unermüdlichen Spieler, vor allem den
tapferen Maroh, vielleicht auch bisweilen Ackerer wie Esswein
oder Chandler, dessen Freundin vor dem Spiel bei ihm einen
Wunsch wie letzten am Spieltag wohl vergessen hatte. Und nicht
zuletzt Mitleid für die vielen mitgereisten Glubbfans, die sich
hernach Hohn und Spott anhören mussten. Wie ich selber auch.
Ein guter Bekannter aus Hamburg schickte mir zwei Stunden vor
Anpfiff schon das Ergebnis per Mail (Name geändert), kein
Witz:
Betreff: Mein Tipp
Datum: Sun, 04 Dec 2011
13:00:13 +0100
Von: "xxx
Müller"
An:
redaktion@rcnmagazn.de, xxxxx.Hxxxxxxx@uxxxxxx.com
Sehr geehrte Herren,
an dieser Stelle möchte ich Ihnen vorab das Ergbnis des
heutigen Spiels Ihres Clubs mitteilen:
2:0
Mit freundlichen Grüßen, Dr. Schwxxxx
Vielleicht hat er auch nur einfach die Zeit auf seinem PC
zurück gestellt, egal... Ich hatte wie immer einen Hals nach
dem Spiel und der Sonntag war versaut.
Haaaaallo! Gibt es noch irgend einen Patienten in der Liga?
Kommt zum Glubb, wir bauen euch wieder auf, unser Punktepolster
reicht ja endlos und füllt sich scheinbar immer wieder von
selber auf! Ihr braucht ganz einfach nur schnell ein Tor gegen
uns schießen, das holen wir dann nie wieder ein. Pirscht euch
einfach von hinten an uns ran, da kann man sich einfach den
Ball von unseren aufmerksamen Spielern klauen oder man geht zu
dritt auf Hegeler los, der schenkt euch den Ball dann nach
kurzen Kabinettstückchen für die Galerie freiwillig. Stellt
euch einfach hinten rein, unsere Stürmer verlieren die Lust,
wenn ihnen ein paar mal nichts gelungen ist. Man kann das ja
dem Schiri in die Schuhe schieben, oder Fortuna, oder ...ääh,
hatten wir schon mal schwierige Platzverhältnisse? Oder weil
die eigenen Fans nicht laut genug angefeuert haben? Die Anreise
nach Hamburg war auch sicher anstrengend. Ich weiß ja nicht wie
es Euch Lesern geht, aber in meinem Job fragt niemand, ob mir
gerade das Symnoseband zwickt.
Mein Fazit? Ich kann diesen Hegeler nicht mehr sehen. Auch
wenn er sich bemüht, wir brauchen keinen Zirkusartisten sondern
einen Strategen im Mittelfeld. Da können die Statistiken noch
so toll sein, laßt den armen Filou doch einfach mal auf der
Bank urlauben und stellt den Cohen rein und schaut was
passiert. Mag sein dass Schäfer die Mannschaft hinten ordnet,
aber die zwei Eier hat er früher mal gehalten. Und wenn ich mir
Augsburg anschaue, die hören auch nicht nach dem 1:0 das
Spielen auf und haben sogar noch viel weniger Punkte als
wir...
Shultzie übernimmt diesmal den Spielbericht, hier seine
Hommage an das Hamburg-Spiel...
Habe fertig.
Ewald Funk
04.12.2011, HSV - FCN: 2:0
Das heutige Spiel gegen die Fischköppe war mal wieder sowas
von typisch, dass einem nur zu sagen bleibt, dass der Glubb
einfach ein Depp ist und bleibt! Nie war es in den vergangenen
Jahren einfacher, dem Bundesliga-Dino HSV daheim mal die
Grenzen aufzuzeigen. Aber dafür sollte man das kleine
Fußball-Einmaleins beherrschen... Was wird da getrickst, wie
oft will man den Ball mit Hacke-Spitze zum eigenen Mann
spielen, doch leider gewinnt man dadurch keine Spiele! Die
Kugel muss einfach mal in die Kiste rein, aber Pekhart mit
Latte und Pfosten, Drobny zweimal in letzter Sekunde gegen
Didavi, Esswein zweimal knapp neben den Kasten. So trickst man
sich schnurstracks in Liga 2.
Aber wie will man da Abhilfe schaffen? Es ist kein Marek
Mintal mehr da, der wieder einmal in einer schwierigen Lage
eine Serie mit Torerfolgen startet, kein Julian Schieber, der
den Ball einmal aus dem Nichts über die Linie bugsiert.
Vielleicht fehlen einem Tomas Pekhart oder einem Alex Esswein
einfach mal ein Erfolgserlebnis, aber es sind ja auch noch
andere Spieler auf dem Feld! Und auch da ist keinerlei
Torgefahr zu erahnen, so wie bei Eiglers Schuss,
Entschuldigung, Schüsschen, kurz nach Beginn der Partie. Ein
Robert Mak, auf dem rechten Flügel für Eigler gekommen, hatte
der eigentlich mehr als zwei Ballkontakte? Ich habe nicht
einmal einen bestrittenen Zweikampf gesehen! So bleibt nur die
Hoffnung, dass vielleicht Albert Bum-Bunjaku wieder fit wird
und zur Form der vorletzten Saison zurück findet. Oder
vielleicht doch ein Transfer in der Winterpause?
Ich gebe zu, ich bin auch kein Freund von solchen Transfers,
aber wir brauchen einfach mal einen Stürmer, der auch mal aus
einer halben Chance ein Tor macht! Und mir fiele da spontan
Patrick Helmes ein, von Magath aussortiert, weil er nur ein
Abschlussstürmer sei, der nicht nach hinten arbeitet. Das wäre
doch genau das, was der Ruhmreiche bräuchte! Dafür Cohen statt
Hegeler wieder auf die zweite 6er-Position, dann haben wir
einen Spieler, der Helmes den Rücken freihält und nach einem
verloren Zweikampf - im Gegensatz zu Schönspieler Hegeler -
auch mal nachsetzt! Und dann solche Aussetzer im
Defensivverhalten, einfach haarsträubend! Da wird in den
Interviews das Spiel wieder schön geredet und die Schuld dem
Schiedsrichter in die Schuhe geschoben, der vor dem 0:1 von
Guerrero nicht auf Stürmerfoul entschieden hat. Aber mal ganz
ehrlich, zum einen habe nicht mal ich als parteiischer
Zuschauer ein Foul gesehen, zum anderen darf einem Routinier
wie Timmy Simons sowas auch nicht passieren... Dementsprechend
wurde er für mich auch folgerichtig - übrigens zum ersten Male
seit dem 1.7.2010 in einem Pflichtspiel - ausgewechselt.
Anstatt also in das kommende Heimspiel gegen Stanis Hoppenheim
mit 18 Punkten von Platz 11 aus hineinzugehen nun also doch
wieder mit 15 Punkten von Platz 15. Und dann wieder so ein
richtungsweisendes Spiel, das unbedingt gewonnen werden muss...
Mein armes Herz...
Shultzie
STIMMEN ZUM SPIEL:
Haben wir uns gespart.
DIE UNZENSIERTEN KOMMENTARE AUF FCN-FACEBOOK
(Zitate)
Thema 1: "Am Mittwoch grillen die Club-Profis wieder ab 18
Uhr auf dem Christkindlesmarkt für einen guten Zweck. (link)"
-Amen !
-Trainiert mal lieber!
-Tore schießen, statt Würstel verkaufen! Eine ganze Region
fiebert mit dem Club und die verkaufen für einen guten Zweck
Würstel.....der Erhalt der Bundesliga wäre für den Club-Fan
sicher auch ein "guter" Zweck!
-bin ja gespannt ob die jungs wenigstens die reinmachen! wenn
schon keine tore dann wenigstens würstchen in die semmel!
-So lange es keine höness wörscht sind
-Die sollten lieber das KÄMPFEN üben!!!! Abstiegskampf ist
kein Grillabend unter Freunden!!!
-.. es ist doch unglaublich, was hier sog. "FANS" alles so
ablassen! Man ist offenbar geistig nicht fähig, Dinge zu
trennen... ja ja, in deren Augen sind das alles nur
"Fussballmaschinen", ..... das sind MENSCHEN!!... vielleicht
mal darüber nachdenken...falls man dazu überhaupt in der Lage
ist.... Mund halten ist oftmals besser!
-statt drei im Weggla, döffens a gern mal drei Punkte
sein!!
-Vielleicht können sie wenigstens das, wenns schon zum
Fußballspielen nicht reicht
-Profis??? Check i niad stoplerer oder Unfähigkeit trifft eher
zu naja vll Treffens ja a grillbude wenn's scho as Tor nicht
treffen
-spielerisch war das in hamburg doch gar nicht schlecht es
muss halt mal eingenetzt werden
-hört halt mit dem gemaule auf. die aktion ist super!!! und
rund um die uhr trainieren wie das manche von euch wollen is ja
wohl absolut kontraproduktiv. dann geht nämlich gar nix
mehr.
-leute das spiel in hamburg war nicht so schlecht von uns..
wir haben einsatz gezeigt nur die tore nicht gemacht, das kann
doch gegen hoffe schon anders ausschaun, wenns da ned klappt,
dann wirds sehr eng werden für den club und auch für hecking.
denn am letzten vorrundenspieltag gehts nach leverkusen..
-ich schimpgt hier alle über den Club und wenn unser Verein
dann Absteigt steht ihr alle da und heult euch die Augen aus
dem Kopf, als es am Anfang der Saison gut gelaufen ist da waren
alle Glubberer und jetzt auf einmal wird wieder voll auf die
Spieler eingehackt und ich muss dem chaster da recht geben das
die spieler das für einen guten zweck machen und man sollte das
auch mal honorieren glaube die wenigsten hier würden sich auf
den Christkindlesmarkt stellen und grillen also denkt mal
drüber nach bevor ihr euch euere mäuler drüber zerreist
Thema 2: "Heimspielzeit = CLUBmagazin-Zeit! Stellt wieder
einem unserer Profis eure Facebook-Fragen, die schönsten
stellen wir diesmal Daniel Didavi und drucken sie im CM 08
gegen 1899 Hoffenheim ab. Legt los!"
-Daniel, was sind deine Ziele diese Saison noch mit dem
Club?
-dida zurück ins ländle oder direkt nach madrid ?
-Wann haust du mal deine Bude rein.? (;
-Spielt lieber mal gscheid und GEWINNT !!!!
-"profis"??? naja... was die jetzt alle zusammen leisten ist
zweite liega reif.... kaum hat club paar gute spieler, werden
die wieder verkauft! WOFÜR???? TOLL der club hat dann geld und
spielt dafür einfach nur scheisse! => weniger besucher bei
heimspielen =>> weniger einnahmen.... WO IST DA DER
SINN??????
-..wann schiesst ihr endlich mal tore ;-)
-Was macht ihr in der ersten Liga?
-Warum sind wir zu doof so ein Spiel zu verlieren wie das
gegen den HSV?....
-Ob er weis wo das Tor steht!!!
-wenn wir gegen HsV nich gewinnen gegen wen dann ?
P.S. Trainiert mal lieber das wir mal gewinnen :D
Nun, der Glubb war entgegen dem Tiefpunkt gegen Schalke wie ausgewechselt und dominierte die Partie und profitierte von einer schwachen und fahrigen Mannschaft aus roten Teufelchen. Chandler nahm sich endlich ein Herz und zog mit links einen echten Hitzlsberger mit 105 km/h ins Tor. Seine Freundin hatte ihn gebeten, ein Tor zu schießen. Sie kann gerne öfter kommen und vor allem derartige Wünsche vor den Spielen äußern. Hecking wird sicher nicht eifersüchtig sein... aus dem Stadion heute ein Bericht von Roland Hornauer:
1. FC Nürnberg : FC Kaiserslautern 1: 0 (1 : 0)
26.11.2011
Acht sieglose Spiele in Folge und dann kommt Kaiserlautern in
das heimische Geläuf. Kann doch eigentlich gar nichts anderes
wie einen Dreier geben. Nur ganz genauso waren die Überlegungen
vor fast genau einen Jahr. Am 20.11.2010 kreuzte der damalige
Aufsteiger Kaiserslautern auf und die gesamte Nordkurve
diskutierte nur noch über die Höhe des Sieges. Unterstützt
wurde sie dabei von der genialen Aufstellung unseres Trainers
Hecking. Die gelernte Offensivkraft Dario Vidosic, unser
australischer Wunderstürmer bekam bunte Fußballschuhe verpasst
und wurde als rechter Verteidiger aufgeboten. Nach Heckings
Plan sollten die Pfälzer damit so verwirrt werden, dass ein
Clubsieg locker eingefahren werden kann. Alle mit
Langzeitgedächtnis werden sich erinnern, der Plan ging völlig
in die Hose und nach drei Angriffen lag Lautern 3 : 0 in Front
und gewann das Spiel 3 : 1.
Ach ja, damals gab der völlig unbekannte Philipp Wollscheid
mit der Nummer 38 sein Debüt als Einwechselspieler und seit
dieser Zeit, d.h. nach einen Jahr ist er Stammspieler in
unserer Innenverteidigung. Ein Jahr Clubbinnenverteidigung ist
den Pillenclub bei Köln 7 Millionen Euros wert und unser
Philipp wechselt bekanntlich zum Saisonende nach Leverkusen.
Mit dem Geld können wir ja den Andi Wolf zurückholen und wir
bekommen dann wieder eine erfrischend fehlerhafte
Innenverteidigung. Genug Vergangenheit, auf dem Weg zum
Stadion, wechselte das Fanbefinden zwischen blanker Angst -
"wenn mer des heute vergeign, stehn wir bis Schluss unten drin"
- und Zuversicht - "heut pack mers endlich". Na ja, die
Heimbilanz mit 11 Siegen, 9 Niederlagen und 7 Unentschieden sah
ja nicht so berauschend aus. Im Stadion bei der Präsentation
der Aufstellung gab es fetten Sonderapplaus für den erstmals in
der Startelf stehenden Innenverteidiger Dominic Maroh und
gellende Pfiffe für seinen Partner Wollscheid.
Zum Spiel: Nach den letzten Auftritten waren unsere Helden
ungewohnt konzentriert, aufmerksam, gingen aggressiv in die
Zweikämpfe und versuchten schnell und direkt zu spielen. Ab der
ersten bis zur letzten Minute war der Clubb dominant. Eigler
und Esswein arbeiteten sehr gut nach Hinten mit und so hatten
die Pfälzer währende des ganzen Spiels keine Chance.
Plattenhardt ersetzte Pino vollkommen und behauptete sich gegen
Lauterns Spielmacher Tiffert. Maroh war in der Abwehr
überragend und so konnte sich Wollscheid den einen oder anderen
Patzer leisten. Nach 13 Minuten war es so weit, Timothy
Chandler fing einen Pass ab, hob den Kopf, schoss aus 16 Metern
platziert zum 1 : 0 ein. Das war es eigentlich, denn die
Betzebuben beschäftigten Schäfer nur mit harmlosen Standards.
Simons und Hegeler als Doppelsechs machten das Mittelfeld
dicht. Unser Mittelstürmer Pekhart erinnerte erstmals mit
seiner Spielweise an Markus Schroth in seinen Glanzzeiten als
Clubberer. Daniel Didavi spielte unglücklich als 2. Spitze und
hätte eigentlich mindestens ein Tor schießen müssen. Esswein
dagegen, hätte er rechtzeitig abgegeben, hätte mehr als 2 Tore
vorbereitet. Damit ist eigentlich schon die 2. Halbzeit
erzählt. Chancen über Chancen für den Clubb. Fast alle
unkonzentriert, leichtfertig oder mit einer Prise Pech (Eigler
Volley aus 9 Metern) vergeben. So souverän wie unsere Helden
agierten, so zittrig wurden die Fans. Klar wer seine Chancen so
leichtfertig vergibt, der kriegt noch den unverdienten
Ausgleich. Nicht so dieses Mal, inklusive Nachspielzeit blieb
der Club aufmerksam und ließ keine Chancen der Pfälzer zu.
Nachdem unser Gattuso Cohen eingewechselt wurde, war dies
eigentlich eh klar. Nach diesen überzeugenden Sieg haben wir
hoffentlich für alle Zeiten Platz 16 oder schlechter verlassen
und sind jetzt, vor der sonntäglichen Bauernpleite gegen den
Karnevalsverein bei Frankfurt, 13.. Ärgerlich war
Schiedsrichter Welz bei seinen Kartenvergaben, vier gelbe
Karten für uns, bei gleicher Regelauslegung hätte Lautern drei
Mal Gelb-Rot sehen müssen. Stattdessen bekam Kouermaha nur
einmal und viel zu spät Gelb. Eigentlich wurscht, wenn so ein
wichtiges Spiel so überzeugend gewonnen wurde. Am Rande, für
das kommende Pokalderby wurden diverse Sprechchöre wie "Tod und
Hass dem Kleeblatt Fürth" in der Kurve eingeübt und die Ultras
haben ihre "Anti-FÜ"-Kollektion erneut aufgelegt. Hoffentlich
gibt es bis dahin noch ein paar Punkte in der Bundesliga.
Roland Hornauer
STIMMEN ZUM SPIEL
Dieter Hecking: "Man hat ihr den unbedingten
Willen angemerkt, die Negativ-Serie zu beenden. Dass wir das
ein oder andere Tor mehr hätten machen können, steht außer
Frage."
Marco Kurz (Trainer Lautern): "Ich will
allerdings nicht vergessen, dass Nürnberg uns in allen Belangen
überlegen war und deshalb verdient gewonnen hat."
Timothy Chandler: "Es war wichtig, dass wir
das Tor früh gemacht haben. Unser einziger Fehler war, dass wir
nicht ein zweites Tor nachgelegt haben."
Dominic Maroh: "Das Gefühl heute war
überwältigend, nach so langer Zeit mal wieder gebraucht zu
werden."
19.11.2011 SCHALKE - FCN: 4:0 BLAMORÖS!
Was für ein grausames Spiel! 13 Minuten hat der Glubb im Rahmen seiner Möglichkeiten forsch mitgespielt, dann reicht ein Huntelaar mit seinem Treffer nach Patzer der Hintermannschaft aus und das Selbstvertrauen der Glubbspieler klappt zusammen wie ein Kompaktregenschirm, den man auf Minigröße zusammenschieben kann. Nach dem Spiel war ich erstmal ein Woche bedient, denn das Spiel hat mich fatal an die letzte Partie unter Oenning in Köln erinnert, wo am Ende der Hinrunde die Mannschaft überdeutlich und sehr sehr unprofesionell gezeigt hat, was sie von ihrem Fußballlehrer hält. Gar nichts mehr.
Also Freunde jetzt ist Schluß mit lustig und beim nächsten Spiel wird alles besser, zieht jetzt nicht mehr. Die Signale waren deutlch.
Man braucht nur eins und eins zusammen zählen und das
Statement von Hecking nach dem Spiel sich auf der Zunge
zergehen lassen, denn er sprach der Mannschaft bisweilen
Bundesligareife ab. Ich würde das schon fast
Arbeitsverweigerung nennen, was auf dem Platz geschah, denn sie
spielten nicht mehr zusammen, unsere Jungs. Bei den meisten
fehlte Leidenschaft und es gab Frustfouls statt
Einsatzbereitschaft. Gut dass der Schalker Trainer Stevens so
nett war, und den Finger in die Wunde legte, und nur das eigene
Spiel als "nicht gut" bezeichnete. Das hat gesessen. Die
üblichen Sprüche der Spieler liegen mir immer noch schal im
Magen. Ich kann diese Spieleranalysephrasen von dem
Zusammenhalt in der Mannschaft nicht mehr hören, wenn es
optisch keine Mannschaft mehr ist. Das sind klare Zeichen und
wenn dann der Trainer auch stinkesauer ist, stimmt etwas nicht
mehr. Schon bei der Rückpassorgie, pardon, beim Testspiel gegen
Ingolstadt bemerkte man, welche wichtige Rolle alte Hasen wie
Eigler und Schäfer spielen, und wie wenig ihnen von der jungen
Legion zugehört wird.
Was dem Glubb hilft ist Lust am Fussball. Wenn man aber nach
dem ersten Gegentor gleich aufgibt, löst man das eigene
Schicksal von dem des Vereins. es passiert einem ja nichts, der
Spielerberater wird das schon mit dem nächsten Verein
auskarteln und unter den Teppich kehren. Und das geht auf die
Nerven genauso wie schlechte Schiedsrichter oder
Adduktorenzerrungen oder das Symnoseband.
Spiel für Spiel, Niederlage für Niederlage wurde einem erklärt
und beteuert, das es beim nächsten Mal besser wird. Nein, nicht
das nächste Spiel ist entscheident, sondern die Aussage, dass
man ja noch einige Spiele bis zum Saisonende habe und somit
wird der Klassenerhalt als feste Größe am Horizont aufgezeigt.
Nur Schade, dass man zuviel Zeit verschendet hat, und der Tank
bereits sehr leer ist. Wahrscheinlich reicht es gar nicht mehr
bis zum Ziel.
Das Schalke Spiel war kein Endspiel, es war schon eins
danach... um die goldene Anananas. Es liegt nun an Mannschaft
und Trainer, sich mit den Fans wieder auszusöhnen. Den diesmal
gab es einen wirklichen Bruch. EF
Einer der beliebtesten Spieler war wohl bisher
Wolle Wollscheid, als der am 21.11. zum Chat
bereit stand, wurden trotz Aufforderung im Vorfeld auf
FCN-Facebook kaum Fragen gestellt, sondern eher Feststellungen
eingetragen. Auszug gefällig?
"Geht nur noch ums Geld und das auch schon bei den jungen
Spielern..."
"Die soll'n lieber Trainieren als am pc zu hocken!"
"kämpft endlich mal sonst habt ihr bald keine zuschauer mehr
reißt euch endlich den arsch auf gegen lautern"
"Ist euch das eigentlich egal, dass die Fans in der Kurve
stehen und völlig fertig sind mit den Nerven oder auf Schalke
Rotz und Wasser heulen? Ihr wirkt, als gehe euch das alles nix
an."
"Fühlt man sich gut ohne Lust auf den Platz zu gehen und
entsprechend zu verlieren?"
"wann begreift ihr was ihr uns an tut? Wir stecken jeden hart
verdienten Euro in euch rein um euch verlieren zu sehen"
"Wenn ein normaler Mensch 7 wochen so eine Leistung in der
Arbeit abliefert wie ihr zur Zeit auf dem Fußballplatz, wäre er
vermutlich schon längst am Arbeitsamt!"
".. die zeit für fragen ist vorbei - wir wollen einfach nur
punkte sehen !"
"Ihr könnt alle Fußballspielen warum macht ihr das nicht ,
spielt ihr gegen eueren Trainer."
"80 min. Arbeitsverweigerung war das am sa."
Am 22. November dann platzte dieBombe und die Kommentare
wurden noch schärfer...
Wollscheid geht im Sommer nach Leverkusen.
GLUBB: TEST GEGEN INGOLSTADT
Gleich nach Anpfiff eine achtzigprotzentige Chance der
Audistädter, geht knapp am Tor vorbei.
Riesengebrülle am Platz, das sind aber nicht die Fans sonder
Schäfer, der alle wach schreit, dazwischen fangen andere
Spieler auch damit an. Die Niederbayern schreien ebenso wie die
Verrückten... Ist heute wie am Fischmarkt, nur aggressiver.
:-)
Distanzschuss von Eigler, Kirschstein klärt knapp. Langsam
wacht der Glubb auf. Ring Ring!
7. Minute: Tekerci aus der A-Jugend (!) zum 1:0 für den Glubb
durch Flanke, die sich ins Tor senkte. Der wendige
Technikspezialist kann auch schießen. Erinnert etwas an Ivan
Saenko, ist aber schneller im Anzug und rennt wie ein Wiesel.
Und ist hochmotiviert. Der Ex-Fürther im Tor der Ingolstädter
sah hier bei dem Bananenheberflankenball ziemlich alt
aus.
Die Schanzer spielen jetzt auch gut mit und profitieren von
den üblichen Fehlpässen der Glubberer, 2-3 gute Konterchancen
waren aber dabei. Beim Glubb: Wie immer langweiliges Hin- und
Hergeschiebe statt Spieleröffnung, viele Rückpässe, niemand
nimmt sich ein Herz. Lediglich Frantz schmeißt manchmal alle
nach vorne oder hilft hinten aus. Didavi ist ganz klar auch
Aktivposten. Hegeler mitunter auch, leider spielt er in der
Liga vergleichsweise bescheiden.
Juri heute links als Verteidiger und unterirdisch. Verliert
Bälle oder traut sich keine Tricks, trägt keinen Ball mal
Richtung 16er. Verteidigt solide, rettet immerhin einmal auf
der Linie, aber das war es dann auch. Wehe es sagt noch jemand
etwas über Pino! Das hier ist noch schlechter. Drüben ersetzt
Kamavuaka Chandler, das liegt ihm nicht besonders, er macht
aber einen guten Job, nur halt nicht mehr. Maroh solide,
Wollscheidt eine Klasse besser als die anderen. Selbstsicher
und agil. Traditionell das Gegenteil: Seine
Spieleröffnung.
10. Minute etwa. Daß ein Gnom wie Almog Cohen locker einköpfen
kann spricht nicht für die Ingolstädter Hintermannschaft. Die
Flanke kam von - wem wundert es - Frantz.
Standarts sind heute fast alle gefährlicher. Feulner ist ja
krank. Zur Halbzeit steht es 2:0, Hecking brieft die
Mannschaft, alle hören geduldig zu.
Weiter geht es, Hegeler und Didavi verlieren viel Zeit in
Zweikämpfen. Ab und zu aber Offensivdrang, Didavi ist hierbei
weniger selbstverliebt und dafür kreativer und vor allem
durchdacht. Hegeler wiederum holt mehr hohe Bälle vor der
Abwehr bereits herunter. Didavi denkt aber immer einen Spielzug
weiter, was man von Hegeler weniger beobachten kann.
Und wieder Frantz, er prüft diesmal den eingewechselten Keeper
Özcan. Tekerci spielt ebenso drei Schanzer schwindlig und der
platzierte Schuß ins lange Eck ist dann aber zu zaghaft oder
nicht gut genug getroffen. Wäre ein tolles Solotor
gewesen.
Klement kommt für Didavi und reiht sich zentral vor der
Innenverteidigung ein. Die Schanzer lassen jetzt nach. Manuel
Zeitz kommt für Cohen, der sogar Applaus bekommt. Für sein
Pensum berechtigt! Lief wohl dreimal soviel wie Eigler, aber
nur für Schandmäuler. Eigler bewegte sich einfach, ähem,
gezielter... :-)
Schon wieder tanzt Tekerci wie ein Blitz an den Audis vorbei
und legt punktiert auf Frantz' Kopf, der sicher einnickt. 3:0.
Frantz wird fünf Minuten vor Ende ausgewechselt und darf erst
nach weiteren fünf zum Duschen, weil er sofort von sehr jungen
Autogrammjägern umringt wird. Für ihn kommt George, zu spät um
beurteilt zu werden.
Trotz der frühen Tore wirkte der Glubb anfänglich ziemlich
unsicher und seltsam rückwärtsorietiert. Flottere Gegner hätte
sicher öfter Tore aus einfachem Pressing erzielen können.
Wollscheid defensiv eine Klasse für sich. Hegeler glücklicher
als in der Bundesliga. Fouls machte eigentlich nur der FCI. Als
vier Jungspunde am Platz standen, ging nach vorne die Post ab.
Matchwinner war wohl der vor Spielfreude sprühende Tekerci,
Komplettausfälle gab es keine, eher die Taktik war ein Ausfall.
Zumindest was die Mannschaft daraus machte.
Fazit: Viel zu statisches Geschiebe hinten und
im Mittelfeld, gegen Schalke wäre das Selbsmord. Offensiv aber
untadelig, die Defensive meist auch, Mittelfeld eher nicht
vorhanden.
EF
NACHTRAG VON SHULTZIE ZU FREIBURCH:
Zuerst zum Tthema Schiri: Pino foult einen Freiburger an der
Eckfahne, ein Foul wie es 'zig hundert andere in jedem Spiel
gibt, aber er kriegt Gelb. Dagegen darf der Barth mit unfairen
Mitteln abräumen, was er nur vor die Beine kriegt. Das
eigentlich reguläre Tor von Esswein abzuerkennen grenzt in
meinen Augen an Realitätsverzerrung, schlimm ist nur, dass sich
ein sogenanntes Fachblatt wie der kicker auch noch auf die
Seite der (angeblich) Unparteiischen schlägt und schreibt, das
Tor sei regelkonform aberkannt worden. Aber durch das
Abfälschen ist weder eine neue Spielsituation entstanden, noch
haben die Clubstürmer den Keeper irritiert!
Aber es wäre wirklich zu einfach, die Niederlage auf den
Schiri abzuwälzen! Was da am Platz herumlief war wirklich
unterirdisch! Feulners Standards waren auf
Diekmeier-Flanken-Niveau, da hätte ich mir Ecken und Freistöße
von Platte wieder hergewünscht, der ist da um Klassen besser!
Fehlpassquote, dass es einem die Schamesröte ins Gesicht
treibt, wollten Klose und Simons da einen
Andy-Wolf-Gedächtnis-Spielaufbau zelebrieren?
Zum Glück gab es Lichtblicke, allen voran Mike Frantz, von
seiner Sorte bräuchten wir noch ein paar! Und entgegen der
früheren Jahre hat er sogar mal 75 Minuten durchgehalten, bevor
er unters Sauerstoffzelt musste! Dann noch Esswein, der
wenigstens mal was probiert, auch wenn ihm nicht alles gelingt,
aber immer noch besser als vom Anstoßkreis zurück zum Keeper zu
passen...
Im Augenblick bin ich einfach ratlos, was soll bis in 14 Tagen
auf Schalke denn besser werden? Meine Hoffnungen ruhen auf
Maroh und Wießmeier, und darauf, dass sich einige bei ihren
Nationalteams mal etwas Selbstvertrauen holen. Und natürlich
darauf, dass der Hecking mal anständig dazwischen haut, denn so
geht's übers Pokalaus im Derby schnurstracks in die zweite
Liga...
Schultzie
05.11.2011 FCN - FREIBURG: 1:2. SPIEL UND SPASS IM FRANKENSTADION
Die Meinungen über das Spiel teilen wir heute mal auf fünf
verschiedene, teils fiktive Zuschauer-Charaktere auf. Wie
würden die urteilen? Hier geht es los mit dem
NEU-DAUERKARTENBESITZER
"Jetzt habe ich mir nach der tollen Saison im letzten Jahr
endlich mal eine Dauerkarte gekauft, nachdem sich der Glubb
wohl dauerhaft in der ersten etablieren kann. Pfeiferdeckel!
Ich habe dieses Jahr noch kein gutes Spiel gesehen und das
nächste Mal bleibe ich zuhause und verleihe meine Karte an
meinen Nachbarn, dann war der auch mal bei einem Fussispiel.
Heute war eine Frechheit! Von der tollen Abwehr keine Spur, das
sind doch alle verwöhnte Jungspunde, und der Pino hatte auch
nach zehn Minuten wieder seine erste Gelbe. Und die etablierten
waren auch nicht besser, das Gegentor geht voll auf die Kappe
vom Schäfer. Und der Schiri war bestimmt geschmiert, so wie der
gepfiffen hat!"
Auch von hier ein Gruß ans Ehrenamt!
DER FUSSBALLSACHVERSTÄNDIGE
"Das Mehr an erfahrenen und wieder genesenen Spielern konnte
heute nicht die erhoffte Dominanz erbringen. Wieder einmal
baute der Club den Gegner unnötig auf und kassierte auch noch
kurz nach der Führung den Gegentreffer durch einen
katastrophalen Fehler von Raphael Schäfer, der auch schon vor
der Verletzung oft unter seinem früheren Niveau agierte. Zu
viele individuelle Fehler im Zuspiel auf dem Platz brachten die
eher farblosen Freiburger ins Spiel und hielten die Partie in
der Balance, statt dass ein Heimvorteil zu erkennen war.
Aktivposten beim FCN waren zum einen Esswein, der sich oft die
Bälle auch noch selber erkämpfen mußte und zum anderen Frantz,
der das Karma vom Elferverursacher aus der vorvorherigen Partie
völlig abgelegt hatte und ständig für Unruhe im gegnerischen
Starfraum sorgte. Außerdem lenkte er den strammen Schuß von
Pekhard noch ins Tor und verdiente sich den Schützentitel.
Feulner im Mittelfeld wirkte farblos und ohne Impulse. Während
der Sturm heute relativ gut agierte, passierte hinten und im
Mittelfeld fast gar nichts. Es fehlt nach wie vor eine
eingespielte Grundmannschaft, die man dann durch Einwechslungen
dem Spielverlauf anpassen könnte. Den Elfmeter der Freiburger
hat man geben können, Essweins Tor aber hätte nach meinem
Derfürhalten zählen müssen."
MEIN SOHN (12)
"Jeden Samstag im Stadion die selbe Scheiße mit den sch....
Schiris, ich habe bald keine Lust mehr, das ist doch heute mal
wieder ein voller Witz gewesen. Was haben wir bloß verbrochen,
dass wir jedesmal nur noch verpfiffen werden."
DER ALTFAN
"Also so etwas hat es früher nicht gegeben. Ich glaube die
verdienen alle a bisserl zuviel heutzutage. Unten die Ultras
sind so besuffen, die feiern auch wenn der Glubb schlecht
spielt und a jeder hat eine Bierflaschen in der Hand vor dem
Spiel. Und unsere Herren auf dem Platz können nicht einmal
gescheit abspielen, des klappt ja in jeder Altherrenmannschaft
besser! Von dem Schäfer hab ich jetzt schon wieder die Schnauze
voll, und von den Schiris erst recht. Der Pino hat gleich
wieder a Gelbe kassiert, der Gegner kann foulen was er will,
die Karten bleibt drin. Und das mit dem nicht gegebenen Tor war
ein Witz, ich hab mir des extra danach nochmal hinterher im
Fernsehen angeschaut. Eitz frage ich mich, wenn wollen'sen etz
eigentlich noch schlagen? Und des Pokalderby wird des Jahr a
Blamage, aber wos für ahne!"
ICH SELBER
"Hatten wir eigentlich in der letzten Saison zuviel Dusel, wo
wir doch solche Spiele dann immer durch ein Tor kurz vor
Schluss gewonnen hatten? Jetzt machen das Tor die anderen
Mannschaften und wir stehen seit etlichen Spielen ohne Punkte
da. Wenn ich mir Augsburg gegen die Bauern in der
Zusammenfassung angeschaut habe, dann haben die Fuggerer gegen
den Tabellenersten mehr fürs Spiel getan als der Glubb heute
gegen den Letzten. Auch wenn man die Partie zwei Tage sacken
läßt, ich habe immer noch einen Hals: Auf den Schäfer mit
seiner Slapstickeinlage, auf Klose, unseren König der
Spieleröffnung mit seinem dunkelsten Moment der Saison dazu.
Auf Feulner, der keinen einzigen vernünftigen Standart gebacken
bekommt. Auf Hegeler, von dem außer selbstverliebten
Rumgeschwanze nichts, aber auch gar nichts für die Mannschaft
kommt. Der Sturm braucht sich heute weniger Vorwürfe machen.
Pino machte gleich wieder mehr Alarm als Platte, Esswein wie
immer trickreich und mit Zug zu Tor, Frantz ganz der alte
brandgefährliche Kämpfer mit Löwenherz und Eigler wie immer
sehr unbequem und körperbetont. Immerhin wurde Pekhard mal
öfters in Szene gesetzt, der blieb seine
Transfersummen-Gegenleistung aber wieder schuldig. Schlimm das
Mittelfeld und die Spieleröffnung. Klose hatte glaube ich eine
Paßgenauigkeit im einstelligen Prozentbereich und statt Feulner
hätte es Cohen sicher auch nicht schlecht gemacht. Aber da
hätte man defensiver spielen müssen und es mal mit Konter
probieren sollen. Natürlich sieht man das aus der Kurve nicht
im Detail, aber von den besseren Plätzen hörte man über den
arroganten Schiri nur Pfiffe. Mit dem Spiel ist der
Abstiegsrang und der Saisontiefpunkt erreicht und wie schon
gehabt labert sich die Mannschaft heraus, beim nächsten Spiel
werde das besser. Hecking würde ich außer der Hegeler
Einwechslung keinen Vorwurf machen, eher der Mannschaft. Ich
las bei Clubfans-United im Blog, ob denn "Schäfer die
Aufstellung diktiert" habe? Dem kann ich nur weinend zustimmen.
Wann wird eigentlich Rakovsky wieder gesund? Vielleicht
übernimmt der mal die Spieleröffnung. Die Fehlpassquote war
katastrophal und ein System im Aufbau war nicht zu erkennen. So
machen wir uns zur Lachnummer und nächste Woche werde ich immer
noch nicht heruntergekühlt sein, meine Herren! Warum müssen wir
immer zwei Tore mehr als der Gegner schießen, damit wir mit Ach
und Krach ein Unentschieden bekommen?"
EF
STIMMEN ZUM SPIEL
Raphael Schäfer offiziell (Bild): "Herzlich
willkommen im Abstiegskampf!"
Ex-Fürther und Jetzt-Freiburger Stefan
Reisinger: "Danke für die zwei Tore. Wir hätten hier
nichts getroffen."
Dieter Hecking über Mike Frantz: "Mike hat
Kampf und Leidenschaft gezeigt, die Eigenschaften, die wir
unbedingt brauchen. Auch Eigler, Esswein und Pekhart haben gut
gekämpft."
Tim Klose: "Ich bin fassungslos. Es tut mir
so leid. Ich weiß nicht, wie ich das verkraften soll."
Dieter Hecking zur Schiedsrichter-Leistung:
"Es wäre nicht gut, wenn ich jetzt die Wahrheit sagen
würde."
Freiburgs Trainer Marcus Sorg: "Ob der Sieg
verdient ist oder nicht, sollen andere entscheiden."
ARD Live Ticker: "Esswein nimmt Maß aus 20 Metern, Barth fälscht unhaltbar ab. Das Tor zählt allerdings nicht, weil Schiri Dingert einen Nürnberger im passiven Abseits gesehen haben will. Fehlentscheidung, denn ein Freiburger fälscht den Ball ab, und niemand behindert das Sichtfeld des Torhüters. Das Tor hätte zählen müssen. "
29.10.2011: FCB - FCN 0:4 DERBY IN NORDÖSTERREICH
WUNSCHERGEBNIS ERZIEHLT
An einen schönen Herbsttag fährt Clubbfan natürlich gerne mit
dem ICE 527 Wendelstein, dank Nutellagutschein um 10 Euro
preisermäßigt, zu den Österreichern, um in der Arroganzarena
beim Derby gegen die Bauern mitfiebern zu können. Der Zug war,
vermutlich wegen Ferienbeginn, proppenvoll und ab Stinkolstadt,
auch Seehofer/Haderthauer-Center genannt, war wegen Nebels
keine Sonne mehr zu sehen. Kurz vor München war der Nebel dann
plötzlich weg, ein gutes Omen? Egal, es war noch Zeit bis zum
Anpfiff und so machte ich mich auf in`s Münchner Gärtla. Schon
ein bißchen gewöhnungsbedürftig, das Gärtla weit weg vom
Stadion, direkt neben dem Marienplatz zu finden. Heißt auch
anders, die Österreicher sagen Viktualienmarkt dazu. Wäre für
uns Norisstädter aber auch nicht schlecht, wenn das Gärtla
neben dem Hauptmarkt wäre. Mancher Einkaufsbummel ließe sich so
bei einer Halben oder Maß gut überstehen. Das kulinarische
Angebot im Münchner Gärtla war überraschend gut. Biere vom
Münchner Hofbräuhaus, zwar nur drei Sorten (Weizen, Bier,
Radler), aber immerhin eine Auswahl. Dazu gibt es sehr viele
kulinarische Leckereien an zahlreichen Marktständen. Sehr
gewöhnungsbedürftig, durch das Gärtla laufen sehr viele
Touristengruppen und zahllose Touris lassen sich mit einer
Halben fotografieren. Wenn Clubbfan den Touris folgt, landet er
automatisch beim Hofbräuhaus. Eine ätzende Gegend, ein
Bauernfanshop verschandelt das historische Ambiente. Direkt
gegenüber gibt es ein 60er Fanshop, haben wir gegen die nicht
irgendwann mal gespielt und ein Benny Lauth hat gegen uns fast
immer getroffen?
Mia sann mia und schiffa do hi, wo mir wolln!
Egal, wir sind ja nicht beim Historikertreffen. In der U-Bahn-Station versucht eine erschreckend deutliche Stimme, die Österreicher sind vermutlich schwer von Begriff, die Fußballfans in die U-Bahn zu lotsen.
Solang no net apfiffa' is, trinka ma no an Prosecco in der Laundsch!
An der Arroganzarena fällt auf, vor dem Stadion gibt es keinen Bierausschank mehr, gut dass vorher das Gärtla besucht wurde. Es wird auch keine Stadionzeitung mehr verkauft. Fans die nicht verlieren können und "Wir san mia" Kappis tragen, sind wohl mit dem Lesen überfordert. Genauso überfordert ist der gemeine Bauernfan mit dem Einführen der Eintrittskarte in das elektronische Kartenlesegerät. In meiner Schlange war ich wohl der Erste, der dies ohne Hilfe geschafft hat. Ähnlich geschickt, sind die Einlasskontrolleure. Trotz einer sehr oberflächlichen Durchsuchung, liegt wohl an meiner seriösen Erscheinung, hat es doch der Nordösterreicher geschafft, sich an meiner Maiplaketten vom DGB blutig zu ritzen. In der Arroganzarena im Clubb-Block ist die Stimmung verhalten optimistisch. "Wenn mehr 3 : 0 verlieren, wäre ich zufrieden", "gegen die ham mir keine Cance", "ich wäre schon mit einen 4 : 0 glücklich". Ähnlich die Wettquoten, 1,15 für einen Bauernsieg, 7,0 für ein Unentschieden und 14,5 wenn unsere Nachwuchself einen Dreier mitnimmt. Die Statistik schaut ähnlich aus, 27 Bundesligaspiele gab es in Nordösterreich, 3 hat der Clubb gewonnen und 20 die Bauern. Auffällig, vor dem Spiel werden die Bauernspieler viel individueller warmgemacht und die Durchsage der Aufstellung wird durch die elektronische Werbebanden begleitet und quasi unterstützt. Kurz vor Spielbeginn wird mittels laut zu hörenden Pulsschlag die Spannung gesteigert, klar wenn die Heimfans das Kartenlesegerät am Eingang nicht bedienen können, müssen sie mit allen Mitteln auf das Event aufmerksam gemacht werden.
Sogar der Glubb bekam in der zweiten mal eine Ecke.
Zum Spiel: 88 Sekunden 1 : 0, 19. Min. 2 : 0, 39. Min. 3 : 0,
41. Min. Gesang, "2. Liga Nürnberg ist dabei", 66. Min. 4 : 0,
Wunschergebnis erreicht. Das war es eigentlich. In keiner
Sekunde kam Derby-Stimmung auf. Auf dem Platz hat es nie
gebrannt, unsere junge Mannschaft bekam eine Lerneinheit
verpasst. Das Spiel war ein gefühltes Erlangen-Süd gegen
Paderborn. Der Stadionsprecher der Bauern war zu doof, die
Clubbaufstellung zu lesen, er kündigte einen Weißmeier statt
unseren Helden Wießmeier als Einwechselspieler an und ab der
81.min. wurde ein friedliches und hörbares "Schlagt die Bayern
die Schädel ein" angestimmt. Dank ICE war ich ratz-fatz kurz
nach 20.00 Uhr daheim und konnte unseren Trainer drei Stunden
später im Sportstudio sehen und hören, wie er das
Wunschergebnis erklärte.
Roland Hornauer
26.10.2011. POKAL ERZGEBIRSCHE AUA - FCN: 1:2
DFB Pokal 2. Runde, 26.10.2011, 20.30hr,
Sparkassen-Erzgebirgsstadion FC Erzgebirge Osnabrück - Holland
1:2
Den Sombrero auf, die Doc Martens an – ach ne, das war ein
anderes Spiel... dennoch machten wir uns frohgelaunt mit
Reisepass und Visum an diesem schönen Mittwoch auf ins schöne,
fremde Aue, denn unter den 16.397 Plätzen sollte doch auch noch
ein Platz für uns erlebnisorientierte Groundhopper sein. Was
gab es all für Schauermärchen von den bösen, gewaltbereiten
Ossis... nun, in Aue leben jedenfalls keine. Kein Bengalo, kein
Rauch, Nichts. Selbst die Security kam aus Chemnitz und hatte
mit Aue nichts am Hut. Dafür Polizei und SEK vom Feinsten –
natürlich alles auf Steuerzahlers Kosten. Was machen die nur,
wenn Dynamo kommt? Egal, nach treudeutschem Liedgut (oli, ich
will es lieber nicht wissen, was das für Lieder waren! EF) und
acht Seidla Bier, raus aus dem Kleinbus und rein ins
Stadion.
Ausverkauft? Offiziell ja, aber in der Realität Nein. Massig
Karten für allerlei Blöcke. Fies nur vom gemeinen Aueraner, daß
er alle Clubfans mit Karten für allerlei herrlichste Plätze nur
in den F-Block gezwängt hat, der natürlich massig überfüllt
war. Und dann der Schock: Osnabrück gegen Holland! Stuhlfauth,
Bruns und Volkert hätten sich diese augenverätzenden Neonshirts
niemals übergezogen! Da redet man groß von Tradition und
Max-Morlock-Stadion und dann läuft man in den Signalwesten der
Müllabfuhr auf! Wo sind die schönen, weißen Auswärtstrikots
geblieben? Nach zehn Minuten Fußball und der ersten
Kopfballchance für Oranje wendete sich ein Großteil der
angereisten Fußballpromillenz dem sympathischen Bierstand
hinter dem Block zu. Das Wichtigste aus Halbzeit eins: Es gab
Hasseröder, Glühwein und Kaffee und – Leberkäs. Das nennt man
in der ehemaligen Zone „Wiegebraten“. Selbstverständlich hat
man in Aue nicht damit gerechnet, daß zum Spiel der Spiele auch
noch Zuschauer kommen, die hungrig und durstig sind. Daher gab
es in Halbzeit zwei die Bratwurst statt im Semmel/Brötchen in
der Serviette. Mit Senf. Gibt’s nicht? Gibt’s doch. Und gaaaar
nicht heiß. Alexander Esswein (64.) und Joker Julian Wießmeier
(68.) sorgten mit einem Doppelschlag für die Entscheidung und
den tapfer kämpfenden Veilchen gelang durch Ronny (das war
klar!) König nur noch der Anschlusstreffer (79.). Hausaufgaben
gemacht, Mund abwischen, ins Gestrüpp pinkeln und wieder heim
in die ehemalige BRD. Natürlich nicht, ohne vorher eine Stunde
im Stau zu stehen, denn die massiv anwesende Staatsgewalt aß
lieber eine Bratwurst (pur, ohne the Serviette) oder surfte mit
dem Diensthandy auf Facebook, statt den Verkehr zu regeln. Hat
denen ja auch keiner gesagt... kann man nicht wissen... merkt
man auch nicht und wenn 150 Autos hupen... ist bestimmt so ein
West-Ritual Mann, Mann, Mann – ohne Regeln geht im Erzgebirge
echt nix voran.
Fazit: Pflichtsieg, scheiß Trikots, keine
Gegner weit und breit und als nächstes bitte keinen Gegner, bei
dem Julian Draxler spielt. Danke. Bitte. Glück. Auf und Ab.
Oliver "OB" Betzelt
22.10.2011, FCN - VFB: 2:2, VERSCHENKTE PUNKTE
In der üblichen was-wäre-wenn-Prognose vor dem Spiel käme
der Glubb bei einem Sieg bis auf zwei Zähler an die Spätzle
heran, selbige würden bei einem Sieg ihrerseites kurzzeitig auf
Platz zwei marschieren. Themawechsel. Schon vor dem Anpfiff im
Stadion war eine gewisse Lethargie im Stadion zu spüren, so
richtig wollte man die Recken einfach nicht anfeuern... was
wird passieren? Welche Halbzeit wird diesmal versemmelt und
welcher Spieler versemmelt seine todsichere Chance oder
versemmelt diesmal etwa der Schiri? Alle drei Fälle wurden dann
erfüllt, juchu! Und die Choreo der Ultras war - sorry - diesmal
zwar schön aber doch rigendwie eher Westvorstadtnivea. Hab
absichtlich nicht Niveau geschrieben.
Zum Auftakt gab es dann erstmal eine tolle Freistoßvariante
der Schwaben, bei der gleich drei Spieler über den Ball liefen
und die Kirsche letztendlich ganz weit weg von der Mauer zu
einem sich frei spurtetenden Österreicher gekickt wurde, der
knapp den Volleyschuß verfehlte. Sah aus wie tausend mal geübt,
aber peinlich figuriert. Immerhin. Dafür hatte man ja die
Weltmannschaft Stuttgart zu Gast, von denen darf man solche
Kabinettstückchen erwarten. Dann aber gab der Glubb simpel
einfach Gas und rannte dreimal gegen das Südkurventor an, bis
schließlich Papa Simons das machte, was vorher eine Zeitung
titelte: "Simons wird es schon richten". Nach Geplänkel und
Abprallern verwandelte der golden Belgier auf feines Zuspiel
von Tasci zum Auftakttor für den Glubb, über das man sich in
der neunten Minute naturgemäß nie besonders freut. Zuviel
Sicherheit, viel zu früh und so. Mir wäre ein 1:0 durch Timmy
in der 90. Minute auch lieber gewesen. Die Taktik des frühen
Störens bringt den VFB weiter in Bedrängnis, statt dies aber
über die gesamten 90 Minuten zu praktizieren, läßt man dem
Gegner lieber seine Chancen... Die vielen Fehlpässe auf beiden
Seiten sorgten weiter für ein Niveau des unteren
Tabellendrittels, von der Tribüne aber aus war der Kick mit
drei Bier im Gesicht trotzdem ganz unterhaltsam. Gegen Schiris
und Pässe zum Gegener ist man ja mittlerweile fast immun.
Hegelers feiner Direktfreistoss schließlich brachte in der
Nachspielzeit sogar etwas Kitzel ins Spiel. Ganz bitter: Klose
wurde durch einen gegnerischen Spieler auswechselreif geschubst
und Grätschen-Maroh durfte deswegen endlich einmal wieder
spielen und zeigte seine effektiven Rutschpartien.
Nachdem den Schwaben in der zweiten Hälfte minutenlang immer
noch nichts gelang, legte sich beim Schiri Wingenbach dann so
etwas wie ein Schalter um, und er griff aktiv ins
Spielgeschehen ein. Ja, ihr habt richtig gelesen, ein Schiri
ist unantastbar und blabla, aber mit drei Bier im Gesicht und
diverser TV-Studien danach bleibe ich bei der kühnen
Behauptung: Der Elfer war eine ziemlich exklusive Entscheidung
dieses blau gewandeten Referees. Und die beinflußte nachhaltig
das Spiel. Als Dank bekam aber Elder Statesman Timmy Simons,
ansonsten immer ein Gentleman, gleich dazu noch eine Gelbe
serviert von unserem Exklusivschiri, der später unter Ovationen
des Publikums die Arena verließ. Ich hätte ihm gerne auch den
Regenschirm gehalten und im richtigen Moment weggezogen. Zurück
zum Elfmeterpunkt. Natürlich hielt Stephan den Elfer nicht,
auch wenn das sein Job ist. Er will ja auch die Nummer 1
werden. Wohin er bei der Flanke im letzten Spiel gesegelt
ist... nun, das fiel wohl auch unter dieses Bestreben.
Welcher Voodoozauber den emsigen Esswein gerade daran hindert,
nach genialer - oft eigener - Vorarbeit einfach kalt
einzunetzen ist mir schleierhaft. Hecking dachte sich dann,
jetzt sei eigentlich der Zeitpunkt für seine eigene und ganz
persönliche, exklusive Entscheidung des Spiels soweit. Und er
brachte Juri Judt, der dem Spiel hernach auch eine deutlichen
Stempel aufdrückte, nämlich keinen. Später erfuhr ich, dass
wohl Chandler dafür nach vorne ging... Oder hatte die
Einwechslung doch einen? Pech für den Schiri nämlich, denn
Wollscheid köpfte gleich nach einem Standart zur erneuten
Führung ein. Damit die ständigen Rufe des Nürnberger Publikums
nach einem ehemaligen Leihspieler aus Stuttgart mit Vornamen
Julian endlich verstummten, zückte der Pfeifenmann dann auch
irgendwann zur Feier des Tages ein Gelbe gegen den Torwart der
Schwaben. Wegen Ballwegkickens. Diese Gelbe ist halt billig,
tut nicht weh und besänftigt das Publikum. Weil es ja dann
schon die 84. Minute war, kam dann auch pünktlich der
Ausgleichstreffer durch die agilen Gegner. Der Tag hätte ja so
schön werden können, denn Stuttgart war bisher immer ein
dankbarer Verlierer.
Natürlich ist diese Schreibe jetzt einseitig, unkorrekt und
nicht ritterlich und blabla, aber ich will mich einfach auch
nächste Woche noch sehr genau an dieses Drecksgefühl von liegen
gebliebenen und wichtigen Punkten vor dem Abstiegskampf
erinnern. Und nicht wieder sagen, beim nächsten Spiel wird
alles besser, wenn der Groll verlaufen ist...
Alles was der Glubb jetzt tun muß, ist einfach noch einen Deut
besser werden und die Schlafenszeit innerhalb des Spiels weiter
zu reduzieren. Und vielleicht auch mal ein Spiel defensiv zu
überstehen um dann mit den Krankenhausrückkehrern und einer
eingespielten Mannschaft all den Strohfeuern der Hinrunde
tüchtig den Arsch im neuen Jahr zu versohlen.
Ewald Funk
STIMMEN ZUM SPIEL
Dieter Hecking: "Der Elfmeter, der zum 1:1
führt, ist für mich eine Frechheit. Wenn so etwas gepfiffen
wird, dann gute Nacht deutscher Fußball."
Bruno Labbadia: "...Zum Elfmeter: Für den
Nürnberger Verteidiger ist es da natürlich schwer,
auszuweichen."
Jens Hegeler: "Nach der Pause haben wir es
einfach nicht mehr geschafft, den VfB von unserem Tor fern zu
halten."
Philipp Wollscheid: "Beim Elfmeter springe
ich rein, um den Schuss zu blocken. Es fällt mir schon schwer
diese Entscheidung zu verstehen. Als ich den Pfiff gehört habe,
war ich einfach fassungslos. Es ist schon bitter, mit nur einem
Punkt dazustehen. Nach dem Spielverlauf wäre ein Sieg in
Ordnung gewesen. Mit der Einstellung von heute werden wir aber
noch genug Punkte holen."
Timmy Simons: "Klar, der Schiedsrichter muss
schnell entscheiden. Aber als Kapitän darf ich ja noch
nachfragen. Und dann habe ich halt die Gelbe Karte
bekommen..."
Bums, da war er drin. Kopfball Wollscheid, der "Elfmeterverursacher".
20.10.2011: PELLE NILSSON...
15.10.2011, VFL WOLFSBURG - FCN: 2:1. NERVEN... MEINE NERVEN!
Wutbürger wurde Wort des Jahres...
...und Glubbtrainer Hecking hielt laut Presse nach dem Spiel eine Wutrede.
Mit Wut im Bauch schreibt es sich übrigens schlecht einen Nachbericht. Deswegen war angesagt, das Volksburg-Spiel in Ruhe sacken zu lassen und erstmal die Fresse zu halten. Mit der gehörigen Distanz wandert der Fokus über die verschenkte Partie gegen die nicht gerade überragenden Magath-Medizinball-Boys dann eher hinüber zu den einschlägigen Medien und ihrer Berichterstattung. Die Zeitung mit den vier Buchstaben erkannte in Wolfsburg nicht nur, dass der Glubb verlor, sondern titelte auch, was man besser machen muß.
"BILD-Analyse nach Horror-Spieltag: Das muss sich beim Club
schnell ändern" war die Überschrift und jeder der auf Lösungen
hoffte fand aber nur drei Punkte, die so überschrieben wurden.
Abschluss-Schwäche, Defensiv-Schwäche, Standard-Schwäche. Tja,
mehr gibt es ja fast nicht an Fehlerquellen und die Lösung ist,
es "...sollte am Samstag gegen den VfB mal wieder ein Sieg
her." Heureka! Fussball ist so einfach!
Rückblickend war sogar die traditionell stiefmütterliche
Behandlung im Fernsehen noch fair, wo weitgehend konstatiert
wurde, der Glubb habe die zweite Halbzeit dominiert und nur mit
Pech verloren. In meinem privaten Umfeld wurde die Niederlage
aber eher auf dem Blindflug Stephans, den fehlenden Torriecher
Essweins und Frantz' unglückliches Foul im Strafraum reduziert.
Hach, wenn das alles gewesen wäre! Mich nervte eher der
fehlende Biß und diese fast pomadige Lässigkeit der
Restmannschaft über weite Strecken. Man hatte echt das Gefühl,
der Glubb sitzt gerade mit zehn Punkten Vorsprung auf einem
Champions-League Platz und nicht am Abgrund zum
Abstiegsstrudel. Jetzt aber heißt es, nachdem die Kellerkinder
der Liga am Spieltag alle gepunktet haben: Willkommen,
heißgeliebter Dämon Abstieg, da bist du ja wieder! Nebenan in
Mainz -ebenfalls tief gefallen dieses Jahr- fragte ein
verwunderter Tuchel nach seiner Niederlage sogar "was ist
Abstiegskampf?". Bin ich froh, dass sich Hecking nie zu so
einer Aussage herablassen würde.
"In unserer gegenwärtigen Form können wir Bayern uns nur noch
selber schlagen" prophezeite erst die Tage ein gewisser Bastian
Schweinsteiger an der Tabellenspitze. Pah! Sowas kann der Glubb
schon lange, wie am Samstag deutlich zu sehen. Ein System war
nicht erkennbar, die Mannschaft zeigt auch keinerlei
Fortschritte bei den Kardinalschwächen Spieleröffnung,
Standarts und Mittelfeldkreativität. Auch wenn es unfair ist,
persönlich zu werden, aber einen Hals bekomme ich bei Jens
Hegeler. Falls möglich, bitte das Spiel noch einmal anschauen
und die Nummer 13 beobachten. Vor allem wenn das Spielgeschehen
mehr als drei Meter von ihm entfernt stattfindet. Hegeler,
unsere Ausgeburt an Spritzigkeit, irrlichtert meist
teilnahmslos in irgendwelchen offenen Räumen umher, und wenn er
nicht gerade mal den Ball vertändelt oder ihn sich vom Fuß
klauen läßt, liegt ihm eine Unterstützung benachbarter Spieler
oder vielleicht der überraschende Pass so fern wie Daniela
Katzenberger von einem Physikstudium. Welchen Vertrag Hegeler
hat, dass er immer wieder aufgestellt wird, ist mir nicht
bekannt. Da richtet ja Cohen mit seinem Gerudere nicht soviel
Schaden an, auch wenn der nur defensiv zu gebrauchen ist.
Effektiv war beim Glubb nur Eigler, der in den wenigen Minuten
seiner Einsatzzeit nur eine effektive Chance hatte, und die
nutzte. Fazit: Nachdem das erstrebenswerte klettern in der
Tabelle nun schon einige Spiele immer auf den nächsten Spieltag
verschoben wurde, frage ich hier ganz offen: Liebe Mannschaft,
wen wollt ihr denn jetzt überhaupt schlagen?
Schade dass ausgerechnet die gescholtenen Stephan, Esswein und
Frantz sonst eigentlich eher die Aktivposten in der Mannschaft
waren. Obwohl: Mannschaft im klassischen Sinne waren sie an
diesem Samstag eher nicht... wir warten eigentlich nur noch auf
die Meldung, dass der vereinslose Zwetschge auf dem Nürnberger
Flughafen gesichtet wurde. LINK
EF
P.S., Kommentar von Marcus "Günther
Koch":
Wenn ich sehe, dass jetzt in der Presse und der
öffentlichen Wahrnehmung auf Esswein, Stephan und Frantz
herumgehackt wird, dann bitte ich diejenigen, doch einmal die
Scheuklappen abzunehmen: Außer Esswein war am Samstag kein
Spieler in der Lage, sich überhaupt eine zwingende Torchance zu
erarbeiten. Natürlich muss er die Dinger machen, aber fragen
sollten wir uns, wieso gegen eine solch schwache Wolfsburger
Verteidigung nicht mehr Chancen heraussprangen! Genauso die
Kritik an Alex Stephan. Natürlich fliegt er bei 0:1 unter der
Flanke durch! Aber mit 2 Riesenparaden hat er überhaupt den
Club noch im Spiel gehalten! Und dass Mike Frantz extrem
übermotiviert den Strafstoß zum 1:2 verursacht hat, nun ja, er
war wenigstens engagiert bei der Sache, nur einen Bruchteil
dieses Engagements würde ich gerne mal bei Jens Hegeler sehen!
Er bringt vom Können und vom Talent her wirklich alles mit, um
ein herausragender Bundesligaspieler zu werden. Aber dazu
bedarf es auch Einsatz, Engagement, Wille - aber das kann ich
bei ihm leider nicht entdecken, so lustlos wie er immer über
den Rasen trabt, als sei er gerade beim ersten öffentlichen
Auslaufen nach dem Gewinn der Meisterschaft...
Mit aufsichtsrätlichen Grüßen
Der Koch, der Günther"
STIMMEN ZUM SPIEL
Dieter Hecking: "Mich kann heute nichts
trösten, ich bin stinksauer. Das ist eine Niederlage, mit der
ich nicht gut leben kann. Was mich heute am meisten gestört
hat, war, dass die Mannschaft nicht gespürt hat, dass sie einen
Gegner vor der Brust hat, der nicht stabil war."
Timm Klose: "Das war heute einfach
enttäuschend, wir wollten gewinnen ... Auf die zweite Halbzeit
missen wir unbedingt aufbauen. Da haben wir aggressives
Pressing gespielt und Wolfsburg unter Druck gesetzt. Wir müssen
alles Positive mitnehmen, wir haben das Potential, sind jung
und lernwillig."
Philipp Wollscheid: "...in der zweiten
Halbzeit haben wir unser wahres Gesicht gezeigt."
Jens Hegeler, auf der FCN Homepage: "Wenn ich
mich selbst im Fernsehen sehe, denke ich... ...der schaut ein
bisschen träge aus."
1.10.2011, FCN - FSV MAINZ 05: 3:3. HINTEN JUCKT'S!
Der Karnevalsverein macht einfach keinen
Spaß!
8. Spieltag, bislang 10 Punkte geholt, da grübelt man auf dem
Weg ins Morlockstadion wirklich, wohin geht die Saisonreise?
Wieder wie letzte Saison, nach einen Dreier in die obere Hälfte
oder nach einer schon öfters erlebten Niederlage gegen Mainz 05
in die Niederungen des Abstiegskampfes? Trotz dieser
bedeutenden und richtungsweisenden Gedanken tobte vor dem
Stadion der Wahlkampf. Je weniger ein Gremium zu entscheiden
hat, umso höher sind wohl die Begehrlichkeiten in dieses zu
kommen. In den nächsten Tagen wird auf der
Glubb-Mitgliederversammlung ein Teil des Aufsichtsrates neu
gewählt. Um Aufsichtsratmitglied zu werden, ließ Jochen
Kohler Bierfilze verteilen. BAC, das "Bündnis aktiver
Clubmitglieder" beschränkte sich auf einen Flyer, um nach
Ralf Peisl im letzten Jahr nun Chris Ehrenberg als zweiten
Fanvertreter in den Aufsichtsrat zu bekommen. Immerhin sah man
auch ein Banner. Wie entscheidend und wichtig dieses Gremium
ist, zeigt, dass die schwarze "überall dabei und drin sein
Nase"-Markus Söder nicht wieder für ein Mandat antritt. Im
knallheißen Stadion - warum ist die Sommerpause eigentlich
nicht im Oktoberhochsommer - gibt es wie inzwischen
glücklicherweise üblich wieder eine schöne Choreographie der
Ultras. Wir im 911 dürfen rot-schwarze Fahnen schwenken und zum
Anpfiff Konfetti schmeißen. Muss von den anderen Blöcken geil
ausgesehen haben. Vielleicht setzt der neue Aufsichtsrat mal
durch, dass die Choreographien der Saison auf den Leinwänden
gezeigt werden, als Vorprogramm oder in der Halbzeit.
Wahlkampf am Frankenstadion
Zum Spiel: Mainz fängt passiv und behäbig an und unser Clubb
spielt wie die Mainzer sonst. Schnell, auch gedanklich,
agressiv und ab Ballgewinn geht es turbomäßig rasch und direkt
auf das Mainzer Tor. Gleich beim ersten Angriff nach 5 Minuten
schepperts und Feulner erzielt das 1:0. So geht es weiter und
15 Minuten später schießt Mak das 2:0. Genial, weiter so
und alleine das Mainzspiel hat für ausreichend Freibier zum
Saisonende gesorgt. Schöne Gedanken bzw. Wünsche, nur unsere
Mannschaft hat was dagegen. Urplötzlich nach 32 Minuten kippt
das Spiel. Unsere Verteidigung übersieht, dass auch am langen
Pfosten gespielt werden kann, nach einen Freistoß segelt der
Ball dahin, ungedeckt köpft ein Mainzer nach innen und Bungert
nickt dank schlafender Innenverteidiger zum 1:2 ein. Jetzt sind
die Rollen komplett vertauscht, der Clubb ist passiv und
behäbig, Mainz dagegen agressiv, schnell, spielbestimmend und
bezieht weiter - im Gegensatz zur Clubb"verteidigung" - den
langen Pfosten in das Spiel mit ein. Kurz vor der Pause wird
eine Ecke per Kopf auf den langen Pfosten verlängert, der in
Nürnberg bereits bekannte Choupo-Mouting (leider im falschen
Trikot gegen das falsche Tor aufgelaufen) schießt und sein
Schuß geht abgefälscht zum 2:2 in das Tor. So schnell ist ein
sicherer Sieg futsch. Nach der Pause wird es noch schlimmer.
Der gute Mak startet in der 52. Minute zu einen tollen Solo,
der Mainzer Torwart kannn seinen plazierten Schuß gerade noch
mit dem Fuß abwehren. Aus seinen Abpraller entsteht ein
schneller Konter mit einer Flanke, genau auf den langen Pfosten
(!) und Schluchtenscheißer Ivaneschitz köpft zur Mainzer
Führung ein. Jetzt ist der Clubb und besonders die bisher so
gut spielende Innenverteidigung komplett von der Rolle und
bettelt förmlich um weitere Gegentreffer. In dieser Phase sind
die großen ständig bewegten Schwenkfahnen im 911 wirklich von
Vorteil, das Grauen ist nur teilweise sichtbar. Zum Glück will
Mainz keine Geschenke und in der 82. Minute gewinnt Wollscheid
mal wieder einen Zweikampf, passt schnell nach vorne auf Mak,
dieser dribbelt sich auf der Außenlinie durch und sein guter
Querpass wird von Pekhart zum noch glücklichen Ausgleich
verwertet.
Die bescheidene Anzahl der Mainzer Gäste mit ihrer farbigen Choreo vor dem Spiel.
So bleiben die Fragen, geht es in dieser Saison nach oben
oder unten und was kann ein Aufsichtsrat eigentlich tatsächlich
bewirken, unbeantwortet an diesem schönen
Sommernachmittag.
Roland Hornauer
STIMMEN ZUM SPIEL
Robert Mak: "Das Remis war wie eine
Niederlage. Ein 2:0 darfst du einfach nicht mehr
hergeben."
Trainer Dieter Hecking zu den vermehrten
Pfiffen von der Tribüne: "Ich wäre auf der Tribüne auch
unzufrieden gewesen. Fans haben das Recht zu pfeifen."
Trainer Dieter Hecking: "Wir haben nicht nach
vorne gespielt, sondern den Gegner aufgebaut, indem wir
teilweise vom Mittelfeld den Ball zum Torwart zurückgespielt
haben. Damit haben wir das falsche Signal gesendet."
stern.de: "Mainz schenkt Nürnberg einen
Punkt"
spox.com: "Mainz verpasst in Nürnberg den
Befreiungsschlag"
24.09.2012, GLADBACH - FCN: 1:0, GÄHN!
Zunächst aber die besten Zitate aus diversen Foren und von den Protagonisten:
Dieter Hecking: "Der Gegner war uns in allen Belangen überlegen. Wenn wir einen Punkt mitgenommen hätten, wäre das nie und nimmer verdient gewesen."
Dieter Hecking: "So einen Elfmeter gibt man nur, wenn man sich zu hundert Prozent sicher ist ... Und deshalb ärgere ich mich schon über die Art und Weise, wie diese Niederlage zustande gekommen ist."
Dieter Hecking: "Ich muss mich totlachen, wenn ich höre, dass Pino mit dem Unterarm geschoben haben soll."
Timm Klose: "Wir haben die Bälle nur nach vorne geschlagen. Da war zu viel Respekt und Angst dabei ... Im Grunde haben wir uns selbst geschlagen."
Lucien Favre (Trainer Gladbach): "Nürnberg ist ein unangenehmer Gegner und schwer zu schlagen. Wir hatten aber mehr Chancen. Ich bedauere, dass es nur für ein Tor gereicht hat."
Timothy Chandler: "Es lag heute nicht nur an der Abwehr, alle haben viele Fehler gemacht."
faszination-nordkurve.de: "In allen relevanten Kategorien waren die Gladbacher deutlich überlegen: 58%:42% Ballbesitz, 55%:45% Zweikämpfe, 82%:75% angekommene Pässe, 21:8 Torschüsse ... Doch die beißende Ungefährlichkeit vor dem Tor treibt dem geneigten Beobachter durchaus Sorgenfalten auf die Stirn. Immerhin fiel das letzte Tor des FCN aus dem Spiel heraus am 27. August gegen Augsburg."
sportmedienblog.de "Und ohne Reus wird aus der 1-0-Borussia schnell eine 0-0-Borussia."
nn-online.de: "...absteigen sollte diese Elf nicht, dazu ist – trotz des sehr jungen Kaders – schon zu viel Substanz vorhanden. Die einzige Gefahr ist eine mentale Krise, etwa resultierend aus einer Niederlagenseerie..."
Alexander Stephan: "Adam Matysek hat mir gesagt, ich soll beim Elfmeter flach in die linke Ecke gehen, Daems schießt halbhoch, deswegen hat es leider nicht gereicht, obwohl ich mit den Fingerspitzen dran war."
Blogger Michael Fischer zu Marco Reus: "Tausendmal gesehen, tausendmal sollte nix drauf geschehen. Lernt man schon in der Schiedsrichter-Grundschule."
n-town.de: "...mit Stephan im Tor. Der Ersatztorwart des Ersatztorwarts hatte als Ersatztorwart Uphoff auf der Bank dabei ... ABER Tatsache ist eben, dass die Favre-Jungs heute nix zusammengebracht haben und ohne “Kirchers Marienerscheinung” wir mit einem, zwar glücklichen, Punkt nach Hause gefahren werden ... Ich wäre weiterhin für technische Hilfsmittel, wenn der Mensch versagt."
.rcn152 Oktoberheft
DIE KOLUMNE
DER WAHRE GLUBB
Werte Freunde des runden Leders, diesen Monat hätte ich um ein Haar mal gerne eine Kolumne über den Glubb, aber ohne Glubb geschrieben. Grund? Es passiert einfach soviel Skurriles – bei anderen Vereinen. Ganz groß bei Drucklegung dieser Ausgabe: die Causa Breno. Wir erinnern uns an den stämmigen Brasilianer mit den Rastalocken, der uns im Frühjahr 2010 von den Bauern ausgeliehen wurde und so wunderbar in der Verteidigung ausgeholfen hatte. Der sitzt gerade in U-Haft, quasi wegen Fluchtgefahr, und hat seine Villa in Grünwald angeblich selbst angezündet. Wurst-Uli poltert derweil, dass er so etwas in unserem Land nicht für möglich gehalten habe und wie die Münchener Staatsanwaltschaft sich gerade aufführe, das sei Wahnsinn. Da wird mir doch ganz schummrig, denn das kenne ich nur aus dunklen Science Fiction-Filmen, dass sich Wirtschaftsbosse über das Gesetz stellen und in diesem Ton Judikative wie Exekutive zurechtweisen. Naja, ich bin ja auch nur Musikjournalist und wenn ich Sportvereinpräsis mit Wirtschaftsbossen gleichsetze, also wenn man keine Ahnung hat… ihr wisst schon, sagte ja mal Dieter Nuhr. Nächster Fall: Ralf Ragnick. Chronische Erschöpfung, peng, Rücktritt als Trainer auf Schalke und schon gewinnt Herne-West nach der Bauern-Pleite gegen Freiburg. Weiter geht es an der Küste: Mad aus Münster geht in den Zwangsurlaub als Trainer beim Hamburger Statistenverein nach einem 0:1 gegen Gladbach, während Hecking nach dem selben Ergebnis gegen den selben Verein eine Woche später felsenfest auf der Nürnberger Bank sitzt. Oenning bekam vor der Fahrkarte noch einen Treueschwur von seinem Präsidium in die Medien posaunt, da wusste selbst der letzte Depp, dass er jetzt bald viel Zeit am Piano verbringen darf. Ein Stück weiter an der Küste entlang haben sie einen tollen Torwart, der neben Kung Fu auch als Greifer sehr fundiert ist und soeben gegen – endlich sind wir wieder daheim – den Glubb die dritte Arschkarte seiner Karriere wegen Unsportlichkeit bekommen hat. P.S.: Wenn Wiese weiterhin als Nationaltorwart geführt wird, werde ich aber auch mal laut wie Wurst-Uli! Menno, Memo! Ja, das Bremen-Spiel, bei all dem Zinnober um Unwetter und das zweite nicht gegebene Mendler-Tor gab es doch auch Gänsehaut. Ekici schoss ein tolles Tor, leider auf der falschen Seite und das falsche Trikot hatte er auch an. Schön fand ich, dass er auf Torjubel verzichtete wie mein lieber Schieber. Und als Andi Wolf nach dem Spiel – auch im falschen Trikot – eine Runde durch sein altes Wohnzimmer Franggnschdadiohn schritt, pfiff auch keiner, sondern es wurde geklatscht. Es gibt sie noch, die schönen Momente. P.S.: Schön, dass wir beim Glubb nach der unterirdischen Leistung gegen Gladbach endlich wieder auf dem Boden der Tatsachen sind, zuviel Lob für die junge Mannschaft wäre doch gar nicht fränkisch, also: baßd scho!
Ewald Funk
Letzte Schlagzeilen
28.9.2011
Breno sitzt in Stadelheim, Robin Hood, aus Nürnberg,
Pinola will "seinen Freund" helfen...
22.9.2011
Ralf Ragnik gibt völlig überraschend seinen Job als
Schalke-Trainer ab. Akute Erschöpfung, er brauche eine
Pause.
20.9.2011
-Die Villa des ehemaligen Nürnberger Leih-Verteidigers
Breno in München-Grünwald ist komplett ausgebrannt. Der Spieler
kam leicht verletzt ins Krankenhaus, seine Familie war nicht im
Haus.
19.9.2011, 18 Uhr
-Bremens Tim Wiese wurde nach seiner Notbremse gegen
Nürnberg für drei Partien gesperrt.
-Lothar Matthäus soeben als Nationaltrainer von Bulgarien
abgesetzt
-Michael Oenning entgegen voriger Schonzeitverlängerung gegen
Stuttgart heute doch als HSV-Coach entlassen
-Arne Friedrich kündigt freiwillig bei Wolfsburg
-Weder Lothar Matthäus noch Arne Friedrich sind beim HSV
vorerst eingeplant
17.9.2011, FCN - WERDER BREMEN 1:1, DREES DER REGENMACHER
Das hätte einfach ein Dreier sein müssen, verdammt!
Gegen Mannschaften in Grün regnet es bei Glubb-Heimspielen überproportional oft sehr stark. So auch am Samstag, als ein kurzer Starkregen den Rasen im Frankenstadion in eine ziemlich wässrige Marschlandschaft verwandelte. Das kam den Weserländer Deichhirten ziemlich gelegen, spielten sie doch in Unterzahl gegen einen ziemlich fitten Glubb. Der aber versuchte zwar fit aber auch etwas verzweifelt, eine Kiste im dicht zugemauerten Bremer Tor unterzubringen. Das gelang ausgerechnet einem Verteidiger: Philipp Wollscheid. Und das unter Mithilfe eines nicht vorhandenen Bremer Innenverteidigers. Endlich ein Kopfballtor von Wolle - leider einmal zuwenig. Und noch was: Wir erinnern uns an die Wasserschlacht gegen WOB, die auch ein gewisser Dr. Drees pfiff, damals spielten noch Dribbler wie Saenko beim Glubb und der Himmel weinte aus Kübeln...
Die Zeitung mit den vier Buchstaben titelte "selten war Bremen mit einem Unentschieden so glücklich". Kann man als Kompliment für Nürnberg sehen, immerhin flog bei den Hansestädtern der anerkannte Karate-Experte Tim Wiese von der Wiese, nachdem er Eigler nach einer mißglückten Offensivaktion außerhalb des 16ers festhielt. So mußte Schiri Drees Rot pfeifen, obwohl Mendler den Ball bereits zum 1:0 im Bremer Tor versenkt hatte. Jeder erinnert sich noch an den Karate-Sprung gegen Bauern-Müller, nachdem Wiese vor einigen Monaten bereits einmal vom Platz flog, früher gab es auch schon mal einen weiteren Platzverweis für den Mann mit der sorgsam gegelten Halbweltlerfrisur von der Küste. Auf eine Nationaltorwartempfehlung wird spätestens jetzt hoffentlich auf Bundesebene verzichtet. Egal, nein nicht egal, aber Drees pfiff ab und Nürnberg mußte fortan das Spiel machen, während Werder zwar ohne Marin aber mit Pizza bequem auf Konter lauern konnte. Das taten sie dann auch mit freundlicher Unterstützung durch gezielte Pfiffe des Unparteiischen, die gerne weniger kleinlich und vor allem an der richtigen Stelle hätten ausfallen dürfen. Das übliche Spielchen, Bremer fällt, Schiri pfeift, Nürnberger dürfen fallen, aber auf keinen Fall nahe dem Abseits stehen. Da kann man manchmal schon fast eine Paranoia aufbauen, wenn die eigene Mannschaft nicht nur durch den Gegner ständig am Spiel gehindert wird, sondern auch durch die Judikative! Gespielt wurde auch: Mehmet Ekici schoß dann aber nach feinem Zuspiel von Alexander Stephan ein Tor, schade dass er jetzt grün trägt und beim falschen Verein spielt.
Ende der ersten Halbzeit, durch Drees natürlich pünktlich abgepfiffen, auch wenn Wieses Auswechslung drei Minuten dauerte.
Ein zur Zeit furchtbar hipper sogenannter Starkregen (früher war das halt einfach heftiger Regenschauer) ging dann auf die Gegend um das Stadion nieder und setzte kurz vor Ende der ersten Halbzeit das Feld unter Wasser. Deswegen wurde auch die zweite Halbzeit verspätet angepfiffen, was Sinn machte, aber den Fischköppen sicher nicht ungelegen kam. Gut ins Konzept passte den grünen Gästen auch die miese Flankenarbeit der Nürnberger und die immer selbe Angriffsschemata, die man von der Tribüne bald schon im Vorraus kommentieren konnte.
Wer als nächstes zu wem spielt, konnte man auch ohne das Nostradamus-Diplom vorraussagen. Auch Heckings Einwechslung von Wießmeier (für den eifrigen Esswein) und Mak blieben ohne Wirkung. Zumal Esswein noch eher ein Spieler war, der Unerwartetes tat und so vorraussehbare Situationen vermied. Natürlich möchte man nicht überheblich werden, aber mit Pekhart und vielleicht einem Frantz wäre das Spiel sicher noch gewonnen worden inklusive Verbesserung der ohnehin schon guten Tabellenbilanz. Und so blieben auf der To-Do-Liste für Nürnberg dann die Sparte Fernschüsse und Zug zum Tor leider nicht abgehakt. Immerhin hat Wollscheid die Kopfballbilanz der Innenverteidigung verbessert. Anständig dann der sehr kräftige Applaus für den Neu-Bremer Andy Wolf, der im Gegensatz zum Ex-Schalker Neuer in der alten Heimat viel herzlicher und sportlicher empfangen wurde.
Unterer Rand Nordkurve: Pitschnaß, gefeiert wird gröhlend
trotzdem.
EINTRÄGE INS KLASSENBUCH
Schiri Drees: Nachsitzen und Regeln pauken,
wartete nicht den Vorteil ab, sondern pfiff noch vor dem Tor
Mendlers Wieses Rote.
Mehmet Ekici: Verwechselte beim Torschuss den
Kasten. Verzichtete aber sportlich auf den Torjubel.
Philipp Wollscheid: Anerkennung für sauber
nach unten gedrücktem Kopfball ganz nach Trainervorgabe.
Timm Klose: Machte seine Hausaufgaben und
schaltete sich zunehmend in den Angriff mit ein. Die hohen
Bälle der Bremer erreichten so gut wie nie ihren
Bestimmungsort.
Alexander Stephan: Schreibt bitte jetzt
hundert mal: "Ich soll nicht den Gegner anspielen."
Markus Feulner, Alexander
Esswein, Timmy Simons: Wie
immer Fleißnoten.
Jens Hegeler: Seufz
Alexander Bunjaku: Noch keine überragende
Leistung für den Sitzengebliebenen.
Andy Wolf: Nachtrag trotz Weggang, Danke
Andi!
STIMMEN ZUM SPIEL
Dieter Hecking: "Wir sind sehr gut ins Spiel
gekommen und haben gezeigt, dass wir Bremen schlagen
können."
Christian Eigler: "Drei Punkte hätten es
heute eigentlich sein müssen, gerade weil Werder nur die eine
Chance hatte."
Alexander Stephan: "Das Gegentor nehme ich
auf meine Kappe."
Philipp Wollscheid: "Heute hat es mit dem
Kopfball endlich geklappt, aber wir werden auch weiter daran
arbeiten."
Mehmet Ekici: "Das Wiedersehen heute in
Nürnberg war nicht einfach."
Andreas Wolf: "Natürlich habe ich mir in den
Stunden vor dem Spiel viele Gedanken gemacht. Vor allem als wir
mit dem Bus vorgefahren sind und ich zum ersten Mal nicht „Die
Legende“ gehört habe, war das komisch für mich."
Tim Wiese: "Das ärgert mich natürlich. Ich
wollte den Ball klären"
Ewald Funk
11.9.2011, 1.FC KÖLN - FCN, 0:2. GEFÄLLT MIR: DAS SOLBAKKEN-SYSTEM
Also ich bin ab jetzt Fan vom Solbakken-System, wo man -
laut Hegeler vor dem Spiel - irgendwo im Raum verteidigt.
Dadurch hatte der Glubb eigentlich immer total viel Platz zum
spielen. Vor allem im Mittelfeld wurden unsere Vorstöße zwar
optisch registriert, taktisch aber nicht immer attackiert. So
konnte man ohne lästige Gegenspieler meist munter Richtung
Rensing marschieren, der frisch genesen, am Sonntag wohl die
ärmste Sau im Kölner Trikot war. Angeblich soll auch Jeromel
eine arme Sau wegen zwei verschuldeter Elfer für Nürnberg
gewesen sein. Sein nerviges Theater wegen der Fouls die in
seinem Universum keine waren, erhöhte aber nur das Augenrollen
bei Schiri Weiner, der eigentlich beide Clubs gerecht mit genug
Karten und Verwarnungen versorgte und beim Klassenleiter "der
kicker" eine "Eins" bekam. Das Spiel endete übrigens mit einem
spannenden 2-2-2-5-3-System. Zwei Tore, zwei Elfer, zwei rote
und fünf gelbe Karten und drei Punkte für den Glubb, frei nach
fcn.de.
Die Glubberer haben diesmal NICHT die erste Viertelstunde
verschlafen. Vielmehr schoß der Rheinländer Esswein zum
Aufwachen für die Domstädter vom Rhein gleich nach einer
knappen Minute gegen den gastgebenden Außenposten. Half aber
wenig, Pekhart machte es dann aber nach einigen Minuten
richtig, und zimmerte einen Direktschuß nach Anstauber gegen
den rechten Kölner Torwinkel, der das Gehäuse tüchtig zittern
ließ. Fortan war auch der letzte Kölner Spieler wach, und das
Publikum langsam ruhiger. Der Kölner Käpt'n Geromel allerdings
war immer noch nicht wach, und zog zweimal nicht seinen Fuß
weg, als der Ball ihn im Strafraum längst passiert hatte. Beide
Male hätte er einfach seinen Fuß weglassen sollen und sich
nicht hinterher darüber beschweren, dass unser belgischer
Mannschaftspapa Simons die Summe der gehaltenen Elfer eines
Herrn Rensing weiter ganz klein hielt. Auf Null nämlich.
Architektonisch ein Zuckerle: das Kölner Stadion mit einem
flotten Mix unterschiedlicher Baustile. Ein paar gotische
Wasserspeier wie am Dom möchten wir aber noch anregen...
Spielbestimmend war auch Schiri Weiner, der einerseits tüchtig
verwarnte und andererseits den Kick trotzdem nicht aus dem Fluß
gleiten ließ. Zumal es die Kölner auch nach der gelb-roten
Karte an Pekhart und der kölschen Angriffs-Wutattacke inklusive
Anschlusstreffer durch Chihi nicht schafften, anständig und
fortwährend Druck aufzubauen. Die Glubberer hingegen brachten
es auch bei einem 3:2-Konter wie zum Schluß durch den
eingewechselten Plattenhardt nicht auf die Reihe, ein
beruhigendes 1:3 zu erzielen.
Zu Weiners Entscheidungen: Beide Elfer waren vertretbar und in
der Zeitlupe keine Schwalben. Podolskis Tor war klar Abseits,
Pekharts hohe Beine sicher diskussionswürdig, sollten an der
Kölner Klagemauer aber um des himmlischen Friedens Willen als
berechtigt kleben bleiben. Miso Breckos Frustfoul gegen Feulner
aber war ein Frustfoul ohne Sinn, und mit oder ohne Feulners
Fall-Choreographie einfach überflüssig. Der Kölner wurde dafür
inzwischen für drei Spiele gesperrt.
Fazit: Als Glubberer möchte man auf keinen
Fall einen solchen Kader wie den Kölner auf dem Platz stehen
haben. Zur Abrundung des streitsüchtigen Haufens hätten die
Kölschtrinker am besten noch "Verleihnix" Diego ausleihen
sollen, dann wäre das gallische Dorf komplett gewesen und die
Kölner Lokalpresse hätte Munition für dutzende Rekordauflagen
gehabt und dazu noch Hilfe gegen die Krise in der dortigen
Druckindustrie dazu. Wie so oft hängen Spiele an einem seidenen
Faden, aber das Glück des Tüchtigen muß man hier nicht einmal
bemühen. Schiri hin und her, man kommt so oder so zu der
Erkenntnis, dass der Glubb einfach besser war. Ein Lob auch an
die Kölner Fans, die es diesmal unterlassen haben, mit
Fäkalienbechern zu werfen. Seit gestern wird zurückgeschossen:
Solbakken kickt jetzt mit Plastikflaschen aufs Publikum. Hat
sich aber sofort danach entschuldigt. P.S.: Letzteres bitte als
Humor verstehen!
EINTRÄGE INS KLASSENBUCH
Jens Hegeler: Der kölsche Jung im Glubbtrikot
irrlichterte leider zu viel als vogelwilder Techniker durch die
Kölner Reihen und verlor haufenweise Bälle mit seinem nervigen
Ballett. Blieb auch nach dem Ballverlust meist seltsam
unbeteiligt stehen und ließ die anderen Stürmer hinten
verteidigen. Hat zwar bei Hecking scheinbar immer noch Kredit,
jedoch würden ihm zwei Spiele auf der Bank gut tun. Als Joker
hatte er ja zuletzt in Berlin gut gestochen.
Javier Pinola: So langsam wirkt er wie ein
alter Mann, seine Tempovorstöße versanden wie immer häufig.
Lediglich seine Flanken sind immer noch sinnvoller Bestandteil
des Spiels. Enttäuschend: Hat nicht mal die sonst bei ihm zum
guten Ton gehörende gelbe Karte bekommen.
Schiri Weiner: Viele Glubberer wußten schon
vorher, dass Nürnberg mit Pfeifer Weiner verlieren würde. Ganz
ohne Satire: Alle seine Entscheidungen waren mit oder ohne
Zeitlupe nachvollziehbar und fair. Pfiff ausgeglichen und zeigt
damit Rafati deutlich die Rücklichter im Poesialbum unserer
Lieblings-Referees. Somit positiver Eintrag ins
Klassenbuch...
Alexander Stephan: Verhinderte mit "der Hand
Gottes" bei einem Querpaß den er um Zentimeter abfälschte, den
Kölner Ausgleich. Ließ sich sonst nicht aus der Ruhe bringen.
Kann man verstehen, schließlich sind seine Vorderleute
inzwischen viel besser als der Hühnerhaufen in Weiß, der
Stephans letztes Spiel in Köln auch das letzte Spiel von
Oenning werden ließ.
Michael Rensing: Hielt einen Distanzknaller
von Eigler und entweder er oder seine Pfosten hielten Köln im
Spiel. Respekt! Ein Keeper von der unterhaltsamen Sorte, das
war nach seinem Smalltalk mit Chihi klar...
BESTNOTEN: Fast die ganze restliche
Mannschaft, vielleicht ist auch Klose und Wollscheid positiv
hervorzuheben, wie auch Feulner, Esswein und der
Klassensprecher Simons.
STRAFARBEIT... bekam Pekhart für seine
artistischen Ballannahmen kurz unter der Schneefallgrenze.
Bremser mußte von der Bank auf die Tribüne.
STIMMEN ZUM SPIEL:
Dieter Hecking zu den Schiri-Entscheidungen:
"Ich habe mir aber nach dem Spiel die Szenen noch einmal im
Fernsehen angesehen und da muss ich sagen: Muss man so
akzeptieren."
Dieter Hecking: "Ich habe vor dem Spiel eine
Statistik gesehen, dass ich hier noch nie gewonnen habe. Ich
habe der Mannschaft gesagt, die hätte ich gerne ausradiert. Es
ist schön, dass meine Spieler mir zugehört haben..."
Stale Solbakken (Trainer 1. FC Köln): "Ich
bin sehr unzufrieden mit großen Teilen des Spiels. Diese
Leistung war so nicht akzeptabel und ist eine sehr große
Enttäuschung für mich. Nach zwei guten Leistungen war das ein
Schritt zurück."
Spox.com Blog "Ich wäre heute gerne im
Stadion gewesen. Dann hätte ich den Sky Kommentator nicht
anhören müssen, der wohl mit Nürnberg Trikot, Schal und
Fähnchen in seiner Kabine gesessen hat und erst bei der roten
Karte gegen Brecko mal eine unparteiische äußerung
tätigte..."
Stale Solbakken (Trainer 1. FC Köln) is not
very amused: "Ich bin very down. Das war so nicht akzeptabel,
und das habe ich den Spielern auch gesagt. Das für mich die
größte Enttäuschung, seit ich hier in Köln bin"
Michael Rensing über Adil Chihi (Köln): "Ich
versteh mich super mit ihm, und er ist ein Riesenfußballer,
aber ich habe ihm schon tausend Mal gesagt, dass er nicht in
der eigenen Hälfte seine Scheißdribblings ansetzen soll. Vorne
kann er dribbeln, wie er will."
Michael Rensing spricht auf: "Wir sind
eigentlich zu gut, um da unten rumzukrebsen und gegen den
Abstieg zu spielen. Wir haben alle keine Lust, dass es wieder
so eng wird wie im letzten Jahr."
EF
27.08.2011: FCN-FCA, 1:0. EIN TOR MEHR GESCHOSSEN ALS DER GEGNER...
Mit etwas Distanz zum Spiel nach einer Woche fragt man sich, wie der Glubb denn gegen die vorderen Teams in der Liga bestehen soll, wenn er sich gegen einen Aufsteiger wie Augsburg (ohne bisherigen Sieg in der Bilanz) schon so schwer tut? Dagegen spricht aber, dass keine Mannschaft bereits in den ersten Spielen der Saison ihre spätere Form an den Tag legt, da ist noch alles drin für jeden. Ob das für Ausgsburg auch zutrifft, steht in den Sternen, denn die technische Qualität lag klar auf Seiten der Glubberer und hier vor allem in der Verteidigung. Der blutjunge Rakovski im Tor deutete erneut seine kommende Klasse an, wenn er weiter bis zu Schäfers Genesung derart modern mitspielt und mit etwas Glück und Reaktionsvermögen einen Elfer hält, möchte ich nicht in Raphas Haut stecken. Der Jugendwahn geht schließlich um in der Bundesliga. Doch er machte auch Fehler: Ein Abklatscher auf einen Augsburger. Andererseits hatte er auch nur einen einzigen ernsthaft gefährlichen Ball zu parieren. Seine beiden Vorderleute verdienen ebenfalls ein Lob, denn insbesondere der Luftraum gehört ihnen ganz allein, auch am Boden hatten die Fuggerstädter Stürmer einen frustrierenden Tag von der Nürnberger Hintermannschaft geschenkt bekommen.
Langsam scheinen gerade die Glubb-Spieler aufzublühen, die einen Spieltag mal nicht aufgestellt wurden. Das zeigte sich bei Esswein, der gegen die Zecken nicht im Aufgebot stand und nach seiner Einwechslung genau das tat, wofür er geholt wurde: Alarm über seinen Flügel zu machen. Das hat Eigler an seiner Stelle 60 Minuten leider vermissen lassen. Nachdem Bum Bunjaku nun auch drei Spiele pausieren muß, erwarten wir von dem dann eine sogenannte Explosion.
Das zu einem angeblichen "Derby" hochstilisierte Spiel war
unter dem Strich eine - auch wenn das arrogant klingt -
lehrreiche Stunde für die bayrischen Schwaben, denn für die
Bundesliga fehlt es ihnen noch etwas an Qualität. Aber das
Problem kennen wir ja beim Glubb noch von früher...
Tagesabrechnung: Punktgleich mit dem angeblich um ein Jahr
älteren Verein aus der Sinsheimer Gegend überherbsteln wir über
die Länderspielpause nun in der Mitte der Tabelle und fänden es
gar nicht gut, nach dem kommenden Spielen gegen Köln oder
Bremen weiter unten zu stehen.
LICHT UND SCHATTEN, LOB UND KRITIK
KLOSE: Vorne mal wieder ein Chancentot.
Ansonsten: Unser Peter Crouch in der Abwehr. Miro pflückt mit
der Birne alles hohe herunter und überrascht neuerdings sogar
mit anständiger Spieleröffnung nach vorne. Ebenso...
WOLLSCHEID: Probiert mittlerweile auch
Spieleröffnung. Diese könnte aber auch gerne etwas exakter
sein. Trotzdem muß Pino jetzt nicht mehr als alleiniger
Reisender den Ball über die Mittellinie tragen.
PEKHART: Auch wenn ihm ein Treffer pro Spiel
gut zu Gesicht stünde, hatte er ohne Tor mit dem klugen Assist
für Esswein wieder einmal eine unentbehrliche Tat pro Spiel
aufzubieten. Dies stand für Eigler an diesem Spieltag noch auf
der To-Do-Liste. Pekhart hingegen ackerte auch sonst sehr
gefällig, leider war aber das Ganze nicht gefährlich.
CHANDLER: Wie immer ohne nachzulassen
gleichzeitig hinten und vorne zu finden, Judt sieht seit
Monaten nur noch seine Rücklichter.
SIMONS: Tauchte kaum in der
Nachberichterstattung auf, seine Pässe kamen aber zu 90 % zum
Mitspieler, eine Quote von der Duracell-Cohen noch
träumt.
WIESSMEIER: Ging nur optisch etwas unter,
weil er ja nicht Kloses Novitzki-Gardemaß hat oder eine Frisur
wie dieser Davids von Augsburch. War aber emsig und wer weiß,
ob das Feulner besser gemacht hätte, der kurzfrsitig vor dem
Spiel beim Aufwärmen Urlaub durch einknicken verschrieben
bekam.
PINO: Außer, dass er den Altersdurchschnitt
bei Nürnberg deutlich nach oben drückte, machte er einen
soliden Job mit dem üblichen Quotenschnitzer. Langsam wird
seine Grundschnelligkeit in der Defensive aber ein kleines
Problem.
DOMINIC MAROH: Endlich mal wieder auf dem
Platz, wir vermissen deine chirurgischen Grätschen!
STIMMEN ZUM SPIEL:
AUGSBURGS MANAGER RETTIG KANN NICHT MEHR VIEL
FÜR QUALITÄT AUSGEBEN: "Wir können nur zum Studententarif
einkaufen."
AUGSBURGS MANAGER RETTIG ZUM SPIEL: "Das war
ein typisches 0:0-Spiel - nur muss man dann auch 0:0
spielen."
DIETER HECKING SIEHT ES ANDERS UND HAT RECHT:
"Wenn man alle Chancen zusammen zählt, dann haben wir heute
verdient gewonnen."
AUGSBURGS TRAINER LUHUKAY HAT AUCH RECHT:
"Durch unser harmloses Spiel nach vorne mussten wir heute
Lehrgeld zahlen - Glückwunsch an Nürnberg."
ALEXANDER 'EINSTEIN'
ESSWEIN: "Vor dem Tor habe ich noch überlegt,
ob ich den Ball ins ins lange oder kurze Eck mache - ich habe
mich dann für das lange entschieden. Zum Glück ist das gut
gegangen."
P.S.:
FRAGE AN ANDY WOLF IM FERNEN BREMEN, "NERVT
SIE IHR RUF ALS (GELB-)SÜNDER? "Es ärgert mich – vor allem,
weil ich gar nicht so oft foule. Ich
meckere fast nie und bin nie
tätlich geworden. Dass ich gern offensiv spiele, ist
doch okay."
DER WAHRE GLUBB, DIE KOLUMNE .rcn 151 UND KURZBERICHT BVB - FCN AM 20.8.11, 2:0
Willkommen, liebe Leser in der Saison 2011/2012, ein herzliches Hallo auch an alle fußballhassenden Frauen, Bauernfans und Teebeutelfreunde aus der Westvorstadt! Ich grüße letztere besonders, weil mir durch viele zuverlässige Quellen zugetragen wurde, dass auch Ihr unser Amateurgeschreibsel über den Glubb gerne lest. Wirt Norbert vom „Zum Bühler“ in Gostanbul möchte jetzt sogar seinen Gastrostopper in der Kolumne haben, weil sofort nach Anlieferung die halbe Kneipe erstens das Heft und zweitens die Glubb-Kolumne aufschlägt. Wohlan! Ach, fast vergessen! Willkommen auch Tante Hertha zurück in der ersten Liga. Danke für die drei Punkte am ersten Spieltag! .rcn-Schönschreiber Roland war in Berlin, sein Bericht auf unserem Blog rcnmagazin.de > der wahre Glubb ist inzwischen schon für den Pulitzer Preis nominiert worden. Auf seinem Weg mit der Berliner S-Bahn wurde seitens der Hertha-Fans nur noch über die Höhe der Packung diskutiert, die Nürnberg bekommen würde. Kam anders. Hätten wir da nicht gegen ängstliche Berliner gewonnen, lägen wir jetzt hinter Viva Colonia und dem Hamburger Statisten Verein, kurz HSV, der gerade von den Norditalienern demontiert wurde. Im Blickwinkel des Geschehens: Der Pianist, in Hamburg inzwischen Herzblatt-Michi genannt, wie auf der eilends gegründeten Facebook-Gruppe „Michael Oenning feuern“ zu lesen war. Also ich finde Michi gut, der hat z.B. damals Gündo-an (neue Sprechweise bei Kommentatoren) geholt, welcher gerade für gutes Geld vom Glubb zu den Zecken ging. Dadurch wurde der von mir und vor allem meinen Sohn hochgeschätzte Ilkay auch von der Nürnberger Hundescheiße befreit, die an seinem Schuh klebte. Die kriegt man nicht weg, da hilft nur Schuhwechsel. Denn kaum war das Abi hier in der Noris erledigt und ein sauberes Paar BVB-Schuhe angezogen, rief der Jogi an und berief ihn in die Nationalmannschaft. Seitdem zünde ich jeden Tag eine Kerze an meinem Wollscheid-Hausaltar an und bete, dass der Gute nicht zu schnell einen Anruf von Jogi bekommt, kaum dass er neue Schuhe woanders angezogen hat. Über das Hangover-Heimspiel schreibe ich mal nichts, weil ich die Partition auf meiner Festplatte da oben bereits formatiert habe. Das Thema Zecken allerdings verursacht Schmerzen. War doch die erste Halbzeit gegen den BVB richtig geil, zumindest wenn die 100% Chancen unserer Jungs auch versenkt worden wären.
Und jetzt ist Schluss mit Humor, hier kommt eine Ansage nach dem Dortmundspiel: Auch wir werden wieder gewinnen und uns einspielen, absteigen will keiner. Und kaum ist unser Käpt’n krank, kreisen überall die Geier und loben den 18-jährigen Ersatztorwart für eine ganze Parade in 90 Minuten. Was sich wohl Rapha auf dem Krankenbett denkt, über die überall aufflammenden Kritiker? Leute, Familienvater Schäfer hält seit Jahren für uns seine Knochen hin und hielt bei jedem Scheißwetter sommers wie winters seinen Kasten sauber, was soll das Gemecker, kaum dass er zwei Tage auf dem Klinikbett liegt? Ball erstmal flach halten! Ewald Funk
NACHBERICHT BVB - FCN AM 20.8.11, 2:0
Adulte Zecke in seiner typischen Trikotfarbe, Vorderansicht. Quelle: Baxter
Der gemeine HSV-Fan kann einen schon leidtun, nach jedem
Spiel muss sich der ehemalige FCN-Trainer Oenning rechtfertigen
und Defizite erklären. Da ist unser Hecking schon aus einem
anderen Holz geschnitzt, er verzichtet schon mal auf
Erklärungen und zeigt uns Fans, dass er selber auch so sauer
ist wie sie. Macht die Ergebnisse nicht besser, aber tut nicht
so weh in der Glubbererseele.
Schön, dass der Glubb voll im Visier der Medien stand. Hatte
man doch mit Patrick Rakovsky einen 18-jährigen als Ersatz für
den verletzten Rapha im Tor stehen. Sein Debut war
bewundernswert cool und modern geprägt, sprich, der Keeper
spielte auch mit und teilte die Bälle auch schnell wieder aus.
Der Dortmunder Sieg war schmeichelhaft, aber irgendjemand muss
doch den Zecken mal ein paar Punkte gönnen. Irgendjemand muss
ja Meister werden, damit Geld keine Titel kauft im Fußball,
sprich, die Bauern sich auf ihre Championsleague konzentrieren
können. Als Glubberer weint man auf jeden Fall der ersten
Halbzeit nach, wo man früh in Führung gehen hätte können. Und
Jens Hegeler hätte den Sololauf mit einem besseren Heber
reinsetzen müssen. Bei den Dortmundern hingegen gehen
unmögliche Eier wie der Abpraller in der zweiten Halbzeit
rein.
Komisch aber, dass sobald eine Bundesliga Mannschaft einen
18-jährigen aufs Feld stellt, alle Journalisten wie im Affekt
die Notizblöcke zücken und ihre medialen Scheinwerfer auf jedes
Kickerküken richten, welches mal unter 20 aufs Feld hoppelt.
Natürlich sind Mendler, Wießmeier, Mak, Plattenhardt und eben
Rakovsky für ihr Alter schon sehr weit, ihr medialer Schatten
verdeckt aber auch viel verdiente, reifere Spieler die eine
Partie tragen und die jüngeren auch anpeitschen. Wer spricht
denn noch über den 30-Meter Hammer von Pinola, den Weidenfeller
kaum halten konnte, über Feulners rastlosen Einsatz in der
Dortmunder Hälfte, seine Standarts. Oder über Cohen, der wie
ein Staubsauger den BVB die Luft im Mittelfeld nahm. Simons
wurde in die Kicker-Elf des Tages gewählt.
Als im Spiel der Glubb in der ersten Hälfte über weite
Strecken die Macht übernahm war der Sky-Sprecher meistens damit
beschäftigt, über Götze, Illy und weitere Lichtgestalten zu
salbadern. Wann gibt es endlich auf dem Bezahlkanal alternative
Kommentatoren? :-)
Fazit: Wie vorher gut gespielt, Lob von allen
Seiten und die Punkte bekam jemand anders. Eine
Abschlussschwäche hatten die Dortmunder auch, denn beim ersten
Tor mußßte man ja nur drauf hauen, beim zweiten war es pures
Glück. Wird Zeit, dass wir auch wieder Glück haben und gegen
Augsburg einen guten Tag und Schiri erwischen.
STIMMEN ZUM SPIEL
Patrick Rakovsky: "Das zweite Tor hat mich
geärgert, weil ich vielleicht einen Tick zu weit vorne war.
Insgesamt war es eine super Defensivleistung der
Mannschaft."
Jürgen Klopp: "Hut ab, was das schon wieder
für eine gute Truppe ist. Nürnberg hatte schwerwiegende
Abgänge, doch davon ist kaum was zu sehen. Er hat schon wieder
tolle Talente im Kader!"
Timmy Simons: "Wir brauchen Punkte und nicht
eine gute Leistung.
Manager Bader: "Wir hatten nicht nur in der
ersten Halbzeit gute Chancen, sondern auch in der zweiten, als
Julian Wießmeier die Möglichkeit zum Ausgleich hatte. Wir sind
gut gestanden, zwei Tore waren ärgerlich, aber das war der
individuelle Unterschied in der Klasse..."
EF
13.08.2011: FCN VS. HANGOVER: 1:2. TJA, DIE EFFIZIENZ...
Traditionell beginnt ein Spiel im Frankenstadion meist mit
einem bedächtigen ins-Spiel-finden unserer Mannschaft, Experten
nennen das Abtasten. Ich nenne das gerne verpennen, weil uns
diese behäbigen Minuten immer am Schluß fehlen. Und der Glubb
regelmäßig Gegner einstampfen würde, wenn er so spielen würde
wie in den letzten zehn Spielminuten... Rückstand und Einläuten
der 80. Minute vorausgesetzt. In diesen letzten zehn Minuten
pennten diesmal vor allem die 96er, das aber absichtlich. Was
auch effektiv ist bei einer komfortablen 1:2 Führung bei einem
Gegner mit mangelnder Chancenverwertung im Abschluss. Und bei
einem Schiri, der wohl meistens an etwas schönes ganz weit weg
dachte, als sich die Gäste Bälle für Abstoß, Ecke oder die
vielen Freistöße völlig entspannt zurecht legten. Apropos,
Freistöße gab es viele, vor allem wenn der Gegner gerade grazil
fiel oder der Glubb gerade einen Konter startete. Schnelles
Umschalten war hier nicht, zuhause vor dem Fernseher hätte ich
das auch Ärger vielleicht des öfteren mit der Fernbedienung
getan.
Da wir diesmal auf dem Taubertal Festival weilten, hatten wir
eine entsprechend lange Anreise. Gute 90 Minuten pure
Auto-Anreise für 90 Minuten Kick ist schon ein deftiges
Stückchen. Aber über solche lange Wege zum Stadion lachen
bestimmt Glubbfans von der Rennsteig-Pampa oder aus
Wunsiedel-Kongo, für die ist das ein normales zweiwöchiges
Procedere. Wunderschön dann die Choreo der Nordkurve, der Autor
dieser Zeilen befand sich direkt unter dem "t" von "fordert"
und sang mal wieder die Legende, ohne etwas zu sehen. Kollege
Woll-Fram aus Schweinfurt war jedenfalls mehr beeindruckt, er
saß im 14er und konnte alles überblicken:
Findet die Nordkurve gut: Wolle aus Schweinfurt...
Beeindruckend auch sein Kartenpreis, denn ein Fuffi für zwei
Tickets auf dem freien Markt vor dem Stadion waren für einen
Gelegenheitsbesucher wie ihn etwas üppig.
Zum Spiel: Hannover ist bereits in der letzten Saison ein
kleines Phänomen gewesen. Da sie kaum die Mannschaft verändern
mußten, sollte das auch in dieser Spielzeit so bleiben. Keine
größeren Verletzungsausfälle vorrausgesetzt. Der Glubb verlor
das Spiel nicht nur wegen verpatzter Torchancen, sondern konnte
den Druck auf die 96er nur über kurze Zeit erhöhen. Da wäre
mehr drin gewesen, denn 96 sah unter Druck nicht ganz so stabil
aus. In der überregionalen Presse wird nun sicher verstärkt
erwähnt werden, Nürnberg habe mit Schieber und Ekici wichtige
Kreativspieler und Standartspezialisten verloren und deswegen
zuhause erstmal verloren. Diese Meinung kann ich nicht teilen,
weil Illy in der Rückrunde erstens eh wenig spielte und Feulner
statt Memo auch ganz anständige Standarts schießt. Hier muss
sich der richtige Mann innerhalb der Mannschaft vielleicht erst
noch finden. Was nützt einen ein kreativer Paßgeber, wenn die
Stürmer die typischen Laufwege noch nicht kennen. Deswegen also
hier lieber mal die aufgefallenen Einzelspieler etwas
kommentiert, statt fehlende Ordnung kritisiert:
Cohen: Wie gewohnt unser Mittelfeldmotor und
Wadenbeißer. Allerdings nur defensiv. Schade, viel Aufwand ist
zwar publikumswirksam, aber letztendlich nach vorne nicht
hilfreich.
Hegeler: In rein körperlicher Größe und der
Körpersprache wie immer das Gegenteil von Cohen. Wirkte wieder
auf seltsame Art zu lässig, verlor Bälle, wurde aber leider
auch zu selten angespielt. Verspielte wie schon oft die Chance,
beim Glubb eine wichtige Nummer zu werden.
Eigler: Ein alter Fuchs, das merkte man
sofort nach der Einwechslung. Lief sich immer frei, war
fleissig und sogar meist lauffreudig. Warum macht er solche
Spiele nur, wenn er nicht in der Startelf steht?
Feulner: Bemühte sich, die Rolle der
Schaltzentrale auszufüllen. War nicht sein Tag.
Pekhard: Verdient ein gesuchter
Interviewpartner für die Presse nach dem Spiel. Macht einen
super Job in Sachen Ballbehauptung und Kopfballüberlegenheit.
Wie wird die Presse reagieren, wenn er mal keine böse
Überraschung für die nächsten Gegner sein wird, weil er unter
verschärfter Bewachung steht? Und: Stand leider zu oft im
Abseits.
Simons: Hatte einen schlechten Tag, sonst
paßgenau, diesmal eher fahrig.
Chandler: Nach hinten solide aber nicht
fehlerfrei, nach vorne wie immer wichtigster
Mittelfeldüberbrücker neben Pinola.
Klose: Wir empfehlen eine Hypnosetherapie.
Ziel: Wenn er die Mittellinie übertritt, soll er glauben, er
sei ein eiskalter Top-Stürmer. Dann klappt es bestimmt auch mit
der Chancenverwertung.
Esswein: Lob dafür, Unruheherd zu sein.
Darauf kann man schon mal aufbauen.
Schäfer: So eine Art Legende, aber mit
Macken, an die man sich auch nach Jahren nicht gerne gewöhnt.
Reagiert auch als Mittdreissiger leider immer noch zu oft
cholerisch.
Wollscheid: Durch seine Spieleröffnung und
Abspielfehler meiner Meinung nach noch lange kein
Nationalmannschaftsthema.
Pino: Wiegt seine oft katastrophalen Patzer
immer als Mittelfeldmotor mit Tordrang auf. Hoffentlich noch
lange...
Fazit: Weh getan hat, dass sich die neue
Mannschaft beim ersten Heimspiel nicht mit Ruhm bekleckert hat.
Leute! Wir haben tolle Fans, aber Unterstützung gibt es in
Nürnberg nicht gratis liebe Zugänge und Stammspieler! Wenn eine
ausgebuffte und sonst meist harmlose Mannschaft wie Hannover
zusammen mit einem schwachen und kleinlichen Schiri zusammen
kommen, muß man anders reagieren. Total nervig die
Spieleröffnung nach dem immer gleichen Muster. Typisches
Beispiel: Schäfer versäumt traditionell einen modernen Abwurf
und rollt zu Chandler, der bereits attackiert wird. Querpaß zu
Klose, der zu Wollscheid weiter gibt. Das geht so lange hin und
her, bis es Pino zu bunt wird und der dann furchtlos nach vorne
marschiert. Oder Chandler auf der anderen Seite zum Sprint
starten kann. Wenn das nicht klappt, dann ballert Schäfer nach
vorne, einer der langen Jungs wird den Ball schon herunter
fischen. Erinnert fatal an das alte Meyer-System mit Koller als
einzige Spitze.
Aber das ist ja erst der zweite Spieltag, bis Weihnachten
kriegen das die Jungs schon zurecht gebogen!
STIMMEN ZUM SPIEL:
Mirko Slomka (H96): "Wir hatten Glück,
Qualität und Zieler"
Timm Klose zu den letzten zehn Minuten: "Ich
glaube, dass jeder gesehen hat, dass wir gekämpft haben, alles
gegeben haben und den Ausgleich unbedingt wollten."
Markus Feulner: "...Danach haben sie uns
eiskalt erwischt und wir mussten uns erst einmal
sammeln..."
Tomas Pekhart: "...kann ich mir nur bedingt
über mein zweites Tor im zweiten Spiel freuen."
06.08.2011: WILLKOMMEN ZURÜCK IN DER BUNDESLIGA, TANTE HERTHA
"1. Spieltag, Auswärtssieg, 3 Punkte, der Rest ist mir Scheißegal!" sagte Trainer Dieter Hecking als Fazit nach dem Spiel zum Sky-Reporter... und ließ diesen dann mit seinem Mikro allein stehen. Kommt da etwa eine Spur der lang vermisste Hans Meyer - Humor durch bei dem gebürtigen Westfalen? Betrachtet man die Nachberichterstattung in den überregionalen Medien, wurde der Glubb trotz Dominanz nicht gerade mit Lob überhäuft. Kann uns auch egal sein, als graue Maus hat man es in der letzten Saison ja auch schon sehr weit gebracht. Und die Rolle der Heulsuse überlassen wir doch gerne anderen.
Am ersten Spieltag hatten zumindest die Bauern allen Grund dazu: Ihre Partie ging verloren gegen Gladbach und Schiri Rafati, eine Allianz, die die Glubberer nur zu gut kennen. Siehe auch letzte Saison: KLICK Außerdem: Köln patzte gegen Wolfsburg, Schalke versagte beim VFB und Vizekusen gegen Mainz.
Wir hingegen hielten durch geschickte Taktik das eigene
Spielfelddrittel über 90 Minuten weitgehend frei von jeglichen
Berliner Spielern. Unser Bericht aus Berlin diesmal von unserem
Schreibsenior Roland Hornauer:
Auch ohne Harry lohnt sich eine Reise nach
Berlin
Bundesligaeinstand nach Maß
Zur Erinnerung am 26. Spieltag in der Saison 2009/2010 im März
2010 besiegelte der glückliche Siegtreffer unseres griechischen
Superstars Angelos "Harry" Charisteas, der inzwischen bei dem
international bekannten griechischen Spitzenverein Panetolikos
Agrinio spielt, letztendlich fast schon den Abstieg des
Hauptstadtclubs mit seinen aggressiven Fans (der Platz wurde
nach Spielende gestürmt). Der völlig unverdiente Sieg bei der
Hertha in Berlin brachte uns in die Relegation gegen Augsburg
und damit zum Klassenerhalt.
Ein Jahr 2. Liga muss ja auch nicht schaden, die Perspektiven
werden zu recht gerückt, neue Freude auf die Bundesliga kommt
auf und die gegnerischen Teams werden mit einigen Respekt
eingeschätzt. So haben wir Clubberer es ja oft genug selber
mitgemacht, manchmal auch mehr als ein Jahr 2. Liga. Bei den
gemeinen Hauptstädtern ist das Jahr 2. Liga scheinbar
gedanklich ausgeblendet worden. In der S-Bahn zum Stadion, das
S steht für Sauna in der schwülheißen Hauptstadt, wurde nur
über die Höhe der Packung die Nürnberg bekommt geredet. Der
Sieg war schon vor Anpfiff klar und eingetütet.
Das Stadion selbst wirkt dank der vereinzelten Gerüste,
herumstehenden Container und Cateringwohnwagen im Außenbereich
nach wie vor wie eine fast fertige Baustelle. Der Sponsor der
Berliner hat ein kleines Stück eines ICE vor der Ostkurve
aufgestellt. Imagegerecht liegt das ICE-Teil auf einen
Sattelschlepper, so ist es wenigstens immer mobil. Der Blick in
völlig durch geschwitzten Klamotten auf das Olympiabad von 1936
lässt kurz den Gedanken entstehen, habe ich die richtige
Location gewählt? Dank eines Carlsbergs - Glühwein wurde nicht
verkauft - und den angebotenen Sangria (gab es ohne Strohhalme
und Kopfschmerztabletten) und dank der frischen Brise im
Oberrang des Stadions, war das Stadion dann doch die richtige
Platzwahl. 61.118 fanden sich dort ein. Klar, nach einen Jahr
Bundesligapause, im einwohner-schwachen Berlin und an einen
sehr warmen Samstag im August beim Spiel gegen den
Tabellensechsten der vorherigen Saison würden in Nürnberg auch
nicht mehr als 15.000 Zuschauer kommen. Trotzdem die Kulisse
hat gepasst und was in Berlin eher selten ist, es gab zwei
Choreos. Die Ostkurve der prolligen Hauptstadtfans war
blau-weiß und davor wurde ein großes Banner (ein Arm der die
Herthafahne hochhält) vor dem Block zum Stadiondach hochgezogen
und mit einigen Mühen, das Spiel lief schon über 200 Sekunden,
herunter gezogen. Die Clubbfans boten ebenfalls ein schönes
Bild, zahllose rote Luftballons wurden beim Einlaufen
hochgehalten und ganz brav so entsorgt, dass kein einziger das
Spielgeschehen belebte.
Die Berliner Ostkurve hatte unseren Raphael nicht vergessen,
angeblich soll er einen Finger beim letzten Berlinsieg in diese
Richtung gehalten haben (fotografische oder filmische Belege
davon gibt es bis heute nicht). Jeder Ballkontakt unseres
Keepers wurde mit "aufmunternden" gellenden Pfiffen begleitet.
Doof wie die Berliner nun mal sind, trugen einige
Schäfer-Trikots, nur der Name war mit „Raffael“ falsch
geschrieben.
Zu Beginn der 2. Halbzeit als Schäfer vor der Ostkurve
spielen durfte, wurden zahlreiche Fahnenstangen und Latten
drohend geschwenkt. Dies waren die gefährlichsten Berliner
Szenen während der gesamten 90 Minuten. Berlin erspielte sich
keine einzige Torchancen, bei Ballverlusten zogen sie sich
schnell, fast ängstlich in die eigene Hälfte zurück, um vor dem
Sechzehner einen Verteidigungswall aufzubauen. Bei Ballgewinn
blieb ein Großteil der Mannschaft hinten stehen und schaute zu,
wie glücklose Stürmer meistens mittels Fehlpass uns den Ball
zurück gaben. Ihr neuer Torwart Kraft zeichnete sich dadurch
aus, dass er den Ball mehrfach unbedrängt bei Abstößen oder
Abschlägen direkt in das Seitenaus beförderte, nachdem er ewig
gewartet hat, bis er sich von der Kugel trennte. Zu den beiden
anderen früheren Bayern „Stars“: Christian Lell glänzte durch
peinliche Stockfehler und Andreas Ottl tauchte von Minute zu
Minute – stand er in der 2. Halbzeit überhaupt auf dem Platz? -
immer mehr ab. Siegergene sind halt doch nicht so einfach zu
kaufen. Beim Clubb waren fast alle in der Defensive
hochkonzentriert und das Berliner Spiel wurde meist schon weit
vor dem eigenen Tor unterbunden. Etwas unkonzentriert wirkte
unser linker Verteidiger Pino. Lag vermutlich an seinen
genialen Gegenspieler Patrick Ebert. Immer wenn dieser auf der
Außenbahn völlig frei stand, trabte er Richtung Platzmitte zu
Pino. Mein Sitznachbar meinte dazu, "Fußballer sind von Haus
aus doof, die suchen sich einfach immer ihre Gegenspieler". Der
Clubb spielte taktisch brilliant, knüpfte in der Defensive an
den guten Leistungen der letzten Saison an. Die Hertha wurde
komplett aus dem Spiel genommen und wirkte von Minute zu Minute
immer hilfloser.
Der Clubb war zusätzlich in den Zweikämpfen deutlich
aggressiver, schneller, auch gedanklich und Berlin spielte wie
ein Aufsteiger, der das Niveau der neuen Liga noch nicht kennt.
Überragend unsere fehlerlose – wann hatten wir dies schon in
den früheren Jahren? – Innenverteidigung mit Wollscheid und
Klose. Die gesammelte Bundesligaerfahrung von 19 plus 0 Spielen
ließ einfach keine Torchance zu. Leider folgte auf die jeweils
sehr gute Defensivarbeit nicht eine ebenso gute
Angriffsleistung des Clubb. Die entscheidenden Zweikämpfe
gingen meist verloren bzw. der letzte „tödliche“ Pass kam
häufig nicht an. Der Clubb hatte zwar ein extremes Übergewicht
an Chancen, aber die zwingenden Torchancen fehlten. Bis zur 80.
Minute, wo bekanntlich Hegeler 20 Sekunden nach seiner
Einwechslung den hüftsteifen rustikalen Maik Franz vernaschte
und von der Torauslinie, zum Glück winkte der Linesman nicht,
auf Pekhart passte und der sofort einnetzte. Endlich, der
verdiente Siegtreffen war da und das Spiel gelaufen. Leider
haben die Herthafans auch in der 2. Liga nicht die
Gastfreundschaft gelernt. Nach dem Auswärtssieg wurden die
Clubbfans auf dem Weg zur S-Bahn und dort wiederholt angepöbelt
und die eine oder andere Hauptstadtglatze wartete nur auf einen
Anlass zum Zuschlagen.
Der Sieg selbst wurde im neuen fränkischen Biergarten
„Republik Frank und Frei“ an der Köpenickerstraße bei
Bratwürsten (einzige Alternative war Obazter oder Kraut pur),
Spalter Bier, Gutmanns-Weizen (in der speziellen
Preußen-Version, die Hefe bleibt in der Flasche), Held-Bier
oder Schanzenbräu angemessen mit etlichen anderen Clubb-Fans
bzw. Franken gefeiert. Die Biergartenbetreiber haben sich
übrigens den Radlersonderpreis der Bundeshauptstadt verdient.
Schenkten sie doch erst das Bier ein und waren erstaunt, warum
die Limo die Luft nicht mehr verdrängte. So sind die
Hauptstadtgastronomen! Noch mal zur Gastfreundschaft, es gibt
doch auch sehr sehr angenehme Berlinbewohner. Lisa, Fan von
Hertha und nette Begleiterin unseres Stadionbesuchs gab mir als
Gewinner ein Spalter als Verliererin aus. So schön können
Auswärtssiege enden!
Roland Hornauer
STIMMEN ZUM SPIEL
Trainer Markus Babbel (Hertha BSC Berlin):
"Heute haben wir zuviel Angst, zuviel Respekt gehabt und sind
ohne Mumm angetreten. Vom ganzen Auftreten her war es
enttäuschend. Die Spieler haben sich zu sehr unter Druck
gesetzt. Wir müssen ohne Respekt auftreten. Wir werden genauso
zielstrebig weiterarbeiten wie in den letzten Wochen."
Trainer Dieter Hecking (1. FC Nürnberg): "Man
muss der neuen, jungen Mannschaft ein Kompliment machen, vor
60.000 ein solches Spiel zu zeigen. Wir müssen aber im
Umkehrspiel noch besser werden. Aber: erster Spieltag, drei
Punkte geholt - fertig."
Keeper Raphael Schäfer zu dem Flitzer-Fan,
der ihm auf dem Spielfeld besuchte: "Er war friedvoll und hatte
nur zwei, drei zu viel getrunken."
Gladbach-Präsidiumsmitglied Hans Meyer: "Die
Nürnberger machen dieses Spiel gegen den Ball zusammen mit
Dortmund, mit Mainz so ziemlich am besten, wenn sie es so
durchziehen, sind sie schwer zu schlagen."
30.07.2011, DFB-POKAL, ARMINIA BIELEFELD VS. FCN: 1:5
Medienignoranz sorgt auch für Ruhe im Puff. Außerdem sollte man nicht immer so jammern. Und: Wir haben Entlastungspromis, die uns den Druck von der Mannschaft nehmen. Glück gebracht hat uns in dieser Beziehung schon immer Supermario Basler, dem in der Regel bestimmt vor dem Saisonbeginn die auflagentechnisch günstigsten Thesen und Warmluftemissionen von seinen Blöd-Kollegen zum exhalieren vorgelegt werden. Letztes Jahr sah er uns als Abstiegskandidat Nr. 1, diese Saison ähnlich und empfiehlt, schon mal für das Unterhaus zu buchen. Und der Umzugswagen für Hecking sei sicher auch flott organisiert. Nimmt man diese Prognose, haben wir ja schon mal einen Glücksbringer, Daumen hoch Mario, super!
ANPFIFF AUF DER ALM
Basler hatte Samstagnachmittag nach dem 1:0 durch die Arminia
auf der Alm daheim vor dem Fernseher sicher gleich weiter
gezappt. Recht gehabt mal wieder... In der Zwischenzeit aber
ließ sich der Glubb durch die frühe Führung des DSC nach
holprigen Start nicht beeindrucken und als die gegnerische
Abwehr "einen der besten Distanzschützen der Bundesliga so zum
Schuss kommen..." ließ, wie uns der Bielefelder Almhirte und
Innenverteidiger Thomas Hübener nach dem Spiel über unseren
Neuzugang aufklärte, war der Ausgleich da. Der habe "...schon
einen unglaublichen Schuss" (Hübener), was der gebürtige
Scheßlitzer Feulner dann bei seinem zweiten Tor zur Führung,
einem fein gezirkelten Freistoß bestätigte. Sein drittes Tor
noch vor Beginn der Halbzeit war dann auch wieder ein
Distanzhammer in bester Hitzlsperger-Manier, falls den noch
jemand kennt. Also stimmt das wohl mit dem tollen
Distanzschützen Feulner, auch wenn die Fans auf
transfermarkt.de eher Reus, Kroos und Robben als Distanzkönige
bejubeln und 20 Meter noch keine wirkliche Distanz ist. Weiter:
Auch wenn manche Pässe bei den Nürnbergern noch immer nicht
ankamen, reichte es in der zweiten Spielhälfte noch für zwei
weitere Treffer und auch für lange Gesichter bei den
leidgeplagten Bielefelder Fans. Und dabei war die Arminia doch
immer noch so ein kleiner Angstgegner, auch zu Zweitligazeiten.
Der Klassenunterschied war dann in der zweiten Hälfte deutlich
zu sehen, für das Auftaktspiel zur ersten Liga gegen Tante
Hertha sollten aber beim Glubb noch an einigen Stellen
Fahrwerksabstimmungen statt finden und vor allem auf die
Konzentration geachtet werden. Aber Hecking weiß schon was er
tut...
Die überregionalen Medien ignorierten dann wie gewohnt die
Begegnung, und da die einzige offene Wunde beim Glubb, die
Wechselgelüste von Dominic Maroh nicht zur deutschlandweiten
Beunruhigung taugen, kann es uns als supergraue Maus der Liga
mal wieder recht sein, dass wir in aller Ruhe und bescheiden
den Klassenverbleib ins Visier nehmen dürften.
LOB ZUM SPIEL FÜR:
Robert Mak: Schon wieder getroffen, lief fast soviel wie zuletzt ein Cohen. Vorne und hinten.
Tomas Pekhard: Verteidigte vorne viele Bälle, zog gegnerische Spieler auf sich und kann bei Standarts Mitspieler rüffeln, dass er deren Haarausfall oben am Scheitel besser sehen kann als sie selbst. Köpft dann wie aus dem Nichts eine Kiste. Ihn deshalb als Phantom zu bezeichnen, ist 20 Tore zu früh.
Markus "The Hammer" Feulner: Siehe oben.
...den Rest der Mannschaft: Ließen sich nicht durch die gegnerische Führung aus ihrem Plan schubsen, hier deutlich zu gewinnen. Auch in der zweiten Halbzeit ließen sie es nicht zu, mit 3 Toren Vorsprung noch mit 4:3 heim geschickt zu werden. Wie es zum Beispiel am selben Tag eine Werksmannschaft aus dem Rheinischen schaffte. Einträge ins Klassenbuch bekam beim Glubb eventuell Wollscheidt, der etwas zu locker begann. Vielleicht auch Chandler, der sich einmal nicht nationalspielerreif austanzen ließ und Eigler, der gegen seinen Exverein etwas übermotiviert spielte. Aber das waren nur Kleinigkeiten.
BESTE SZENE: Auf Sky. Feulner schießt die dritte Granate. Kameramann schwenkt auf die Tribüne und zoomt zu Martin Bader, der mit kaum erkennbaren Grinsen völlig entspannt da sitzt und wie ein Pate mit hochgezogenen Brauen an seiner Kippe zieht und genüßlich ausbläst.
CHRONOLOGISCHER AUSBLICK AUF DIE
HINRUNDE:
Hertha auswärts: Am besten die spielen daheim
so wie gegen Real kürzlich. Nämlich grottig. Auftaktspiele
taugen aber nicht für Euphorie, es gilt also in der Hauptstadt
diese beim Gegner nicht aufkommen zu lassen.
Hangover daheim: Bei dem Spiel wird es für
Hecking um seine Berufsehre gehen, und den 96ern um eine
Standortbestimmung, ob die letzte Saison nicht nur ein schöner
Traum war mit tonnenweise Glück obenauf. Ich persönlich fordere
Rache für die letzte Begegnung!
BVB auswärts: Was nicht passieren wird: Ich
würde gerne Kloppo mal wütent sehen. Man darf ja mal träumen.
Spielte der BVB bis dahin schon mal international? Wie auch
immer, erwarten darf man bei diesem Spiel nichts, wünschen aber
schon: ein Stolperunentschieden, was den Zecken später die
Herbstmeisterschaft kosten wird.
Augsburg daheim: Heimspiele müssen gewonnen
werden. Wir haben Erfahrung mit diesem Gegner, der Gegner
keinen Thurk mehr und der bayerische Rundfunk wird wegen den
Augsburgern danach sicher auch über das Spiel berichten,
hehe!
Köln auswärts: Mit etwas Glück ist in Kölle
zu der Zeit schon die Kacke am dampfen, und wir können das
ausnutzen. Eines der machbaren Spiele auf dem steinigen Weg zu
hoffentlichen 40 Punkten am Saisonende.
Bremen daheim: Machbar. Andy hat bis dahin
mit etwas Glück schon die erste Gelbsperre und muß nicht gegen
seinen Ex-Verein antreten. Arnautovic dann vielleicht
zwangsweise auf der Bank und Memo wünsche ich gute
Besserung.
Gladbach auswärts: Machbar, gegen glückliche
Relegationsgewinnler muß gesiegt werden.
Mainz daheim: Ich kann den Tuchel nicht
leiden. Die EL Quali gegen einen rumänischen Verein haben sie
aktuell mit Unentschieden schon mal vergeigt, das Pokalspiel
gegen Zweibrücken war auch nicht der Bringer und Fußballspiele
werden immer noch mit Herz und nicht mit Matchplänen
entschieden. Ergo ein Vorteil für uns.
WOB auswärts: Machbar, wenn Bum Bunjaku und
Benaglio das letzte Drittel einer langweiligen Partie gegen
eine Magath-Mannschaft auf dem Platz stehen würden und diese
dann in letzter Minute durch einen tödlichen Glubb-Konter für
uns entschieden werden würde.
Die Spätzle daheim: Mit etwas Glück fällt die
Begegnung in die traditionell schwache Startphase der
Stuttgarter, Vorteil für uns: Ein Trainer mit
Westvorstadt-Erfahrung trainiert den Gegener. Egal was
passiert, Schieber sollte auf jeden Fall Höflichkeitsapplaus
mit einem Schuß Dankbarkeit bekommen.
Bauern auswärts: Ich enthalte mich der
Stimme. Entlassungen nach dem Spiel sind aber diesmal
unrealistisch.
Freiburg daheim: Heute ist ein Dreier Pflicht
und wichtig! Und dieser Cissé soll bitte auf keinen Fall vor
unserer Kurve Grund zum Jubeln haben, abseits seiner sachlich
unbestrittenen spielerischen Klasse.
Schalke auswärts: Hoffentlich kein
Freundschaftsspiel. Es sei denn, Schalke wird durch ein
Unentschieden Herbstmeister vor den Bauern oder das Spiel wird
abgesagt, weil die Stadtwerke auf Schalke den Strom abgesperrt
haben und der Rasen nicht mehr ins Stadion gerollt werden
kann.
Kaiserslautern daheim: Sollte so laufen wie
die letzte Begegnung. Lautern wünscht sich eine ruhige Saison
ohne Aufregung, den Gefallen sollten wir ihnen spielerisch
nicht machen.
HSV auswärts: Wäre mir lieber, wenn Oenning
hinterher etwas erklären müsste. Das kann er gut und laut eines
HSV-Fans könne er sogar dem Papst ein Kondom verkaufen.
Hoppenhausen daheim: Die Statistik spricht
gegen uns, neugierig bin ich auf die Blutwurst mit
Vanillesoße-Kombination Stani/Hoppenhausen. Hoffen-tlich gehen
die Renditekicker dann ohne Punkt heim.
Vizekusen auswärts: Der Druck in diesem Spiel
lastet sicher nicht auf uns so kurz vor Weihnachten, wo sich
die Dutts und Ballacks sicher bestenfalls noch um die
Vizeherbstmeisterschaft bemühen werden.
E.Funk
16.7.2011: FCN VS. AJAX AMSTERDAM: 2:0 (SAISONERÖFFNUNG IM FRANKENSTADION)
Vor dem Spiel die traditionelle Mannschaftsvorstellung, bei
der die Gladiatoren einlaufen und wie immer humorvoll und kurz
kommentiert werden von Gong-Stadionsprecher Seibelt. Flügelass
Frantz hatte leider immer noch die lange Trainingshose an
und musste auch nach dem Spiel (als Zuschauer) wieder
fort zur Reha, was für ihn langsam und nachvollziehbar zum
nervigen Geduldsspiel wird. Applaus bekam jeder,
erwartungsgemäß am meisten schallte es bei Schäfer, Pino - und
neuerdings - Cohen im Rund. Almog hat es geschafft in der
Hierarchie bei den Fans in nur einer Saison an die
Spitzengruppe der Beliebtheitsskala zu tanzen (und zu
fuchteln). Witzig auch: Bei der Nennung von Julian (Wießmeier)
brüllten alle ein trotziges "Schieber" aus der Nordkurve.
Beruhigend auch, dass finanzielle Leistungsträger wie ein
Harrysteas beim Glubb wohl Vergangenheit sind.
ERSTE HALBZEIT
Anstoss um 15 Uhr bei strahlendem Sonnenschein, die
Aufstellung der ersten Spielhälfte bestand zum Großteil aus
Spielern der letzten Saison plus der Neuzugänge Didavi, Esswein
und Feulner. Schon nach kurzem Abtasten rieb man sich aber die
Augen, denn beim Glubb funzt so einiges von Beginn an so
richtig! Allen voran Esswein ist Gold wert, der
Ex-Dynamo-Stürmer demonstrierte auch gegen einen
Champions-League-Verein freches Tricksen und hatte einen
Antritt wie einst Diekmeier. Allerdings kamen Essweins Bälle im
Unterschied zu Dennis auch dort an, wo sie hin sollten. Wenn
Didavi mal Spielgestalter werden will, hat er sich an diesem
Tag auch wärmstens empfohlen. Leihgaben aus Spätzlehausen sind
scheinbar echt lohnend für den Glubb! Außerdem wird er wohl der
Mann für die Standarts, bis zum super-zuverlässigen Ekici ist
aber noch Luft nach oben für ihn. Oder wie eine Tageszeitung
schrieb: Die Mannschaft muß sich erst noch an seine Bälle
gewöhnen.
Und dann Robbie Mak, wir rieben uns erneut die Augen: Der
verteidigte plötzlich auch hinten! Und war nach vorne auch
eminent gefährlich. Früher oder später sollte sich in der
Bundesliga also herum sprechen, dass mit dem komischen
Vorjahressechsten und Rekordabsteiger aus Nürnberg auch 2011/12
wieder zu rechnen ist...
ZWEITE HALBZEIT
Komischerweise begann die zweite Halbzeit mit der selben
Mannschaftskonfiguration wie in der ersten. Es war schließlich
noch kein Tor gefallen, aber es lag eins in der Luft. Denn die
zwei neuen Flügelzangenkombis Pino auf Esswein links und
Chandler auf Mak rechts machten ständig Alarm bei den
Kasrollers. Und so zirkelte Mak nach kurzer Ecke von Didavi
eine wunderbare Bananenflanke im besten Christian Eigler-Manier
direkt ins lange Eck. So hatte die "erste" Garnitur ihren Job
gemacht und Hecking wechselte munter. Judt, Maroh, Klose,
Plattenhardt, Wießmeier, Bum Bunjaku, Cohen, Hegeler und unser
neuer Peter Crouch, Tomas(ch) Pekhart zogen aufs Feld. Hier
klappte nicht alles so auf Anhieb, aber auch diese Garnitur
machte ihr Tor, und das durch unser freches Kücken Markus
Mendler. Die Chancen der Holländer hielten sich insgesamt in
Grenzen, richtig markant blieb nur deren quirliger Linksaußen
in Erinnerung mit einigen sehenswerten Dribblings. Schäfer
parierte mitunter auch stramme Torschüsse, trotzdem waren diese
eher selten. Sehr bizarr die Auffassung des Ajax Trainers Frank
De Boer, seine Mannschaft habe die zweite Halbzeit
"dominiert".
FAZIT
Der Glubb darf so weiter machen. :-)
Wer bei dieser Mannschaft in typisch fränkisches Pessimistengejammer verfällt, muss halt in den Ronhof gehen (Wo die Westvorstadt ausgerechnet gegen die wenig beliebten Bankforter Absteiger tags zuvor verlor, als Saisoneinstand und das nach 2:0 Führung). Andererseits: Der Glubb wird sicher auch nicht durchmarschieren, aber einiges läuft bisher einfach genial: Dieses Jahr haben wir:
-ein hoffnungsvolles Offensivmodell
-einen Trainer, der die momentanen Umschalt- und Flankenschwächen defensiv erkannt hat und sicher noch einige interessante Laufwegmodelle einstudieren wird.
-Und für jeden Posten bei Verletzung einen richtig guten Backup!
-Außerdem sind wir nicht der Millionenclub mit 40 Mille
Einkaufskorb und dementsprechend unter Erfolgszwang. Bin mir
sicher: Einen der ganz großen Clubs wird es dieses Jahr wieder
tüchtig beuteln, denn sie sind ja alle zum Erfolg
verdammt.
MATCHWINNER
ALEXANDER ESSWEIN
Empfahl sich für einen Stammplatz durch dynamischen Antritt
und technisches Können. Zusammen mit Pino, der links ja auch
gerne offensiv geht, sollte es in dieser Saison für manche
Vereine bei Kontern sehr gefährlich brennen auf der linken
Seite.
DANIEL DIDAVI
Technisch gut und Übersicht bewahrend war er überall zu
finden, fleissig und laufstark dazu, empfahl er sich durchaus
für einen Stammplatz.
MARKUS MENDLER
Frech wie immer hatte er einfach den Mut durchzumarschieren
und belohnte sich nach Assist von Pekhard mit einem Tor.
RAPHAEL SCHÄFER
Hoppla, was ist plötzlich mit Rapha los? Erstklassige Reflexe
auf der Linie hatte er schon immer. Aber neuerdings macht er
richtig moderne Spieleröffnungen und sucht nicht gestenreich
nach Anspielpartnern sondern wirft den Ball sofort fast bis ins
Mittelfeld zur schnellen Ausführung. Wir rieben uns positiv
überrascht die Augen!
ROBERT MAK
Hat viel dazu gelernt und arbeitet nun auch hinten mit, ist
trotzdem vorne zur Stelle und schoß ein richtig schönes
Eigler-Tor wie weiland gegen Fürth im Heimderby.
.. UND VIELE WEITERE SPIELER
Klose, Pekhard und Feulner als Neuzugänge waren ebenso
tadellos, genauso wie Nilsson, Wollscheid oder auch Maroh.
Schwierig zuzuordnen von der Tribüne aus, denn man kennt die
"Neuen" optisch noch nicht so und verwechselt Gestik, Laufstil
und Frisur mitunter. Bum Bunjaku sollte seine Haare wieder
blond färben, damit man ihn wieder erkennt.
VERLIERER
EINE MINDERHEIT AJAX ANHÄNGER
Die holländischen Ajax-Fans, die am Nachmittag im
O'Shea's-Biergarten in der Nürnberger Innenstadt randalierten,
Bedienungen beleidigten und dann ohne zu zahlen gehen wollten.
Nicht aber mit Nürnberger Schupos! Die Spacken saßen zumindest
zum Wochenbeginn noch in Untersuchungshaft. Keine schöne
Duftmarke von ausländischen Fans, aber sicher nur eine
Minderheit.
PINO
(leider auch) Grund: Offensiv wie immer saugut, hechelte er
den gegnerischen Stürmern leider oft ziemlich hinterher. Die
Gegner sollten als in der Saison nicht allzu spritzige Stürmer
auf seiner Seite aufstellen.
Wer Fans hat, die sich derart geduldig in die Warteschlange
stellen, braucht sich als Verein keine Sorgen machen.
26.06.2011: KOLUMNE DER WAHRE GLUBB AUS HEFT 150 ZU ROCK IM PARK MIT MANDO UND PELLE
Nachdem die Saison gütlich mit dem sechsten Tabellenplatz
ausklang und das Trara um die Transfers meist bei anderen Clubs
durch die Medien lärmte, war ein gewisser Herr Bader beim Glubb
extrem fleißig und machte seine Hausaufgaben. Durch die Abgänge
bedingt klafften eigentlich ziemlich dicke Löcher in der
Nürnberger Mannschaft, die aber ziemlich schnell durch
günstige, sinnvolle und hoffnungsvolle Einkäufe bei
gleichzeitig weniger Ausleihen wieder gestopft wurden. Pekhard
und Klose kommen später zum bereits beginnenden Training, da
sie bei der U21-EM mit ihren Nationalteams gerade ziemlich weit
vorne sind. Die beiden Hoffnungsträger zauberte Bader als
Neueinkäufe wieder einmal wie aus dem Nichts aus seinem
Hut.
Nicht zu ersetzen allerdings sind der sensitive Nimbus eines Marek Mintal und die fränkische Bodenständigkeit eines Andy Wolf, der Ende Juni auf den Boulevardschlagzeilen innerhalb nur einer Woche nacheinander mit Russland, Frankfurt und den Inselaffen in Verbindung gebracht wurde. Wolf als eine Art moderner Vasco de Gama des Fußballs quasi, zuhause in der Welt, nachdem er 295 Jahre für den Glubb spielte. Mein Gott, wie werden wir sie in der Kurve alle vermissen! Bei wem plärren wir jetzt „Fußballgott“ in der Mannschaftsaufstellung? Wie gut, dass Pino noch da ist…
Eine schöne Auflockerung waren Rock im Park und der Besuch
in der zur Umkleide verwandelten VIP Lounge im Stadion.
Allerdings bei Mando Diao, die Besuch hatten vom
Glubb-Innenverteidiger Pelle Nilsson, der extra seinen Urlaub
mit seiner Frau unterbrach, um das Festival zu besuchen. Bei
einem kurzen Pressetermin gab er geduldig Auskunft über seine
Eindrücke bei den zahlreich erschienenen Journalisten und
überreichte den vier Mando Jungs (Drummer Samuel ist nicht mehr
mit von der Partie) brandneue FCN-Trikots mit mandofizierten
Rückennummern. Netter war dann die kleine exklusive Plauderei
mit Pelle, der hervorragend Deutsch spricht und durch seine
sympathische Art eigentlich fast zu nett für einen
Innenverteidiger wirkt. Ich schilderte mein Gefühl, dass bei
den letzten drei Spielen die Glubberer nicht wirklich gewinnen
wollten bzw. die Europaquali nicht Priorität hatte. Pelle
widersprach. „Wir alle wollten den fünften Platz! Aber Mainz
war das Problem. Die sind intern mit der hundertprozentigen
Ansage bei uns aufgelaufen, auf gar keinen Fall zu verlieren.
Diese Maßgabe wurde mir danach auch von alten Bekannten am
Telefon bestätigt. Na, und nach dem Unentschieden gegen Mainz
war für uns natürlich die Europaqualifikation nicht mehr zu
erreichen. Das hat uns schon gewurmt.“
Ewald Funk
P.S.: Auch Gustav hatte bei RIP was zum Glubb zu
sagen:
10.06.2011, AB HEUTE: FCN-DAUERKARTEN IM FREIEN VERKAUF
straße.
Ab heute, Freitag 10. Juni 2011 startet der Verkauf von ca.
4000 Dauerkarten für die Saison 2011/12 in den freien Verkauf.
Es sind noch ca. 4000 Dauerkarten in den Bereichen Südkurve,
Gegentribüne, Haupttribüne und auch noch Stehplätze in den
Blöcken 1, 3 und 5 verfügbar. Letztere werden wohl durch die
Wartenden gleich über den Tisch gehen, den der Online- und
Telefonverkauf starten erst ab 12 Uhr Mittag. Wer das vergessen
hat und die Zeit dazu, sollte sich also schleunigst auf den Weg
machen, denn z.B. vor der Ludwigstraße stehen schon lange
Schlangen.
Die Preise für die Dauerkarten wurden im Gegensatz zum Vorjahr
nicht erhöht. Die Vorteile einer Dauerkarte sind die
Stammplatzgarantie (Im Stehblock eher ein Wunschtraum), eine
Preisersparnis gegenüber Einzelticketverkauf. Außerdem kann die
Dauerkarte wenn man verhindert ist (für Fans absolutes NoGo)
auch an Freunde und Bekannte für das Spiel weiter gegeben
werden. Kostenlos VGN fahren ist ebenso mit drin wie
Vorkaufsrecht für eventuelle Relegationsspiele (was wir
vehement fürchten) und (möglichst viele) Pokalspiele im eigenen
Stadion. Topspielzuschlag wie etwa gegen die Bauern ist mit der
DK auch von gestern, das "ausverkauft" braucht man auch nicht
fürchten.
Achtung: Für die Stimmungsblöcke 9 und 11 in der Nordkurve
gibt es keine Plastikkarte, sondern nur Einzelkartensätze, weil
viele Fans dieser Blöcke ihre Karten in der Vorsaison
"verloren" hatten und diese Blocks auf wundersame Weise stets
völlig überfüllt waren. Der Verein mußte ständig Karten
nachdrucken, mit der neuen Regelung können einmal verlorene
Karten nicht mehr ersetzt werden. Man "verliert" also als Fan
nur einmal einen Eintritt, sofern man die restlichen
Karten-Papiervordrucke zuhause aufbewahrt.
Infos und links von der HP fcn.de:
Die Karten können dann wie folgt bezogen werden (gilt ab 10.6.):
-Im Service-Center am easyCredit-Stadion ab 9.30 Uhr
-Im Fan-Shop in der Ludwigstraße ab 9.30 Uhr
Im Fan-Shop am Valznerweiher ab 9.30 Uhr
Im Online-Shop ab 12 Uhr
Telefonisch unter 0911-2173-333 ab 12 Uhr
31.05.2011, ANDY WOLF GEHT
DIE SCHAFE WEIDEN WEITER, DER WOLF MUSS WEITER ZIEHEN...
Nach gefühlten 139 Jahren beim Glubb macht Andy Wolf den
Anfang und verabschiedet sich mit einem offenen Brief von
seinen Fans, noch bevor der Boulevard aus gut informierten
Quellen klappert. Im Brief (u.a. in der morgigen AZ abgedruckt)
weist er Vorwürfe zurück, es ginge ihm nur ums Geld. Die
schlechte Kommunikation durch MB und Trainer Hecking scheint
wohl auch ein Grund gewesen zu sein, im harten Profigeschäft
noch ein stimmiges Plätzchen zu finden. Der Name Wolf und
Urgestein werden aber für immer bestehen bleiben.
Hier der offene Brief im Wortlaut, zu finden auch auf der
Webseite vom
Supporters Club Nürnberg:
"Offener Brief an alle Clubfans
Liebe Clubfans,
nachdem nun nach 14 ereignisreichen Jahren beim Club für mich
leider die Zeit des Abschieds gekommen ist, ist es mir ein
Bedürfnis mich bei Euch zu verabschieden. Wir haben zusammen so
viele schöne und bewegende Momente, aber auch einige
Tiefschläge erlebt. Ich möchte keinen dieser Momente missen,
denn das alles hat uns zusammengeschweißt und geformt. Ich
möchte mich einfach bei Euch für die unvergleichliche
Unterstützung in all den Jahren bedanken. Das hat mir immer
Kraft gegeben, wenn es mal nicht so lief und es war unglaublich
schön, wenn es mal gut gelaufen ist. Durch Euch habe ich
gelernt, dass es beim Club "nicht nur um Fußball" geht. Das
wird mir nun schon ziemlich fehlen, denn der Club war MEIN
Verein, seit ich in den 90ern zum ersten Mal mit meinen Kumpels
in der Nordkurve gestanden bin, und er wird auch immer ein Teil
von mir bleiben.
Ihr könnt Euch sicher vorstellen, dass ich mir meinen Abschied
mal etwas anders erhofft hatte. Die ganzen Spekulationen und
die Darstellung in den Medien waren aus meiner Sicht leider oft
nicht ganz korrekt – das gehört aber nunmal zum Geschäft. Ich
kann Euch nur sagen, dass ich sehr gerne weiter in Nürnberg
geblieben wäre und hier vielleicht auch eines Tages meine
Laufbahn beendet hätte. Es wäre gelogen, wenn es im
Profigeschäft nicht auch um Geld gehen würde. Ihr könnt mir
aber glauben, dass für mich das Geld nicht der ausschlaggebende
Punkt war. Meiner Meinung nach sollte auf menschlicher Basis
eine gewisse Wertschätzung vorhanden sein, und die konnte ich
leider nicht vorfinden. Wenn ich das Gefühl gehabt hätte, dass
mich der Trainer und der Verein wirklich weiter mit an Bord
hätten haben wollen, wäre es nicht am Finanziellen gescheitert.
Ich habe mir hier in Nürnberg in 14 Jahren etwas aufbauen
können, meine Familie und meine Freunde sind hier und ich habe
erst letztes Jahr ein Haus gebaut. Das alles ist mir deutlich
wichtiger als "der letzte Euro".
Manchmal läuft es eben anders als man denkt. Zu diesem
Zeitpunkt kann ich auch noch nicht sagen, wo mich mein Weg
hinführen wird. Ich kann und möchte mir irgendwie gar nicht
vorstellen, gegen Euch und "meinen Club" zu spielen…
Auf jeden Fall möchte ich Euch für unsere gemeinsame Zeit und
die einzigartige Unterstützung von ganzem Herzen danken. Ich
war nie ein großer Redner, aber das musste ich einfach nochmal
loswerden. Für mich wird es wohl nie mehr das Gleiche geben.
Bleibt wie Ihr seid und unterstützt die Jungs weiter so!
Engagiert Euch weiterhin so für den Club und haltet die Augen
offen! Es war mir eine Ehre für Euch zu spielen.
Vielleicht bis bald…
Mit rot-schwarzen Grüßen
Euer Andy Wolf"
Nüchtern betrachtet sind Spieler wie Wollscheid im direkten
Vergleich sicher kurzfristig "besser", die Frage ist nur, wie
lange Wollscheid noch bleibt, da sich der Glubb in der Abwehr
schon betont luxuriös verstärkt hat. Klar ist Wolfs schrotiges
Abwehrverhalten Old School, im gelbe Karten sammeln ist er auch
sehr rührig. Aber das liegt wohl auch am Image, was Spieler mit
der Zeit beim Schiri einfach haben. Zurück zum direkten
Vergleich: Unbezahlbar waren schon immer Wolfs trotzige Läufe
nach vorne, wenn es mal nicht so lief beim Glubb. Vorstöße, wo
er die ganze Mannschaft mitgerissen hat. Das müssen die
Wollscheids und Marohs noch lernen. Apropos: Ob Maroh noch die
neue Saison erleben wird, ist fraglich. Wir tippen mal auf
Augsburg oder so... Mein Sohn wird sein Trikot mit der
Rückennummer 5 auch in Zukunft gerne tragen, und zwar nur für
Andy. Waren das noch Zeiten wie im Relegationsspiel, als er das
Stadion zum Hüpfen aufgefordert hatte.
KOLUMNE DER WAHRE GLUBB AUS HEFT 149 ZUM SAISONABSCHLUSS
So. Und jetzt meine Version als Fan. Drei Niederlagen in Folge als Abschlussgeschenk für den unantastbaren 11er und als Endresultat die goldene Ananas riecht für mich schon halb wie wenn ich als Bergsteiger damit zufrieden wäre, im letzten Basislager vor dem Everest wieder umzukehren, weil der Aufstieg bisher ja schon ganz schön anstrengend war. Und dann das stürmische Wetter, allmächt, och nee!
Hallo? Sind wir jetzt hier in der Westvorstadt mit der Lizenz zur Unaufsteigbarkeit? Mit der genetisch festgelegten Erstligaparanoia? Die Erde ist keine Scheibe und man fällt nicht jenseits des Relegationsplatzes irgendwo hin runter, Mann! Sehr vermissen werde ich allerdings den grandiosen Charakter dieser Saisonmannschaft, die gerade nicht der Glubb-Depp war, sondern sich trotz Gegner, DFB, Pfosten und diversen Schiri-Pfeifen immer zurück kämpfte. Vermissen werde ich unsere Abwehrschrotflinte Wolf, der das Kündigungsschreiben getarnt als unterirdischen Vertragsentwurf bekam, trotz seines Künstlernamens „Urgestein“ im Spielerpass. Der Marek saß heute Abend bestimmt auch weinend im Fernsehsessel, und freute sich wie ich über den nächsten Pokalgewinn des Glubb. Sah zumindest so aus, das weinrote Trikot der Gewinner aus Herne West, der Kluge und der Harry waren auch dabei, aber die anderen Spieler kannte ich bisher noch nicht im Kader. Vermissen werde ich auch die Ekicis, die Schiebers und die Gündogans, die laut Fachpresse ein Jahr später schon bei Real spielen werden. Und unser Abwehrgladiator Wollscheid wahrscheinlich schon früher als wir denken können in Vizekusen.
Bin ich froh, dass jetzt Pause ist! Der wahre Glubb? Der
heißt für mich Simons oder Pino, denn die beiden stehen im
August zusammen mit Schäfer wenigstens wieder todsicher auf dem
Platz. Und wenn der Pekhard nix trifft, ja mei, dann geht halt
der Schäfer mal für eine Weile in den Sturm.
Ewald Funk
AUS DIE MAUS, LETZTER SPIELTAG, 14.5.2011 HANGOVER VS. FCN: 3:1
In der Konferenz wurde es dann richtig spannend, weil bisweilen sogar Quälix Magath mit seinen Wölfen nach früher Hoppelhausener Führung mit der vollen Tasse Tee in der zweiten Liga stand. Bankfurt stieg dann aber letztendlich direkt ab, weil der Däumling die letzten Wochen eh nur kryptisches Zeug redete, und die frühe Führung gegen den Meister BVB noch lange nicht hieß, dass eine Meisterschalenbereifte Jung-Elf nicht doch noch aus Ehrgeiz gewinnen möchte. So kam es dann auch, auf den roten Trikots des Absteigers stand aber gottseidank nicht FCN. Super Choreo der mitgereisten Ultras für Mintals allerletztes BL-Spiel im wahren Trikot.
Im Gegensatz zu vielen anderen Glubbfans sind wir froh, dass endlich Ruhe einkehrt, und in der Bundesligapause endlich mal Zeit zum Rasenmähen am Samstagnachmittag bleibt. Ein Saisonrückblick folgt erst, wenn wir wieder Lust dazu haben und zwischendrin gibt es dann noch genug Neues im Rahmen der zu erwartenden Transfers.
STIMMEN ZUM SPIEL UND SONSTIGE ZITATE:
Dieter Hecking: "Wenn wir in der zweiten Halbzeit das 2:1 machen, läuft das Spiel ganz anders."
Mirko Slomka (Trainer 96): "Dieter, du hast mir das Leben auch schwer gemacht. Ihr habt eine tolle Mannschaft und seid auf Platz sechs durchgestartet."
Pelle Nilsson: "Aber wenn wir die gleiche Einstellung zu Training und Spiel und den gleichen Mannschaftsgeist wieder hinkriegen, werden wir auch 2011/12 viel Spaß haben."
Raphael Schäfer zur nächsten Saison: "Es wird ein schweres Jahr. Wenn wir irgendwo zwischen neun und elf landen, wäre es richtig gut. Mit Platz sechs dürfen wir jedenfalls nicht rechnen."
Manager Bader zur neuen Saison: "Mir ist nicht bange, dass wir einen guten Kader bekommen, wir haben so ein großes Selbstbewusstsein entwickelt, dass wir gute Spieler finden werden."
Mehmet Ekici im Januar 2011: "Es wäre für meine Entwicklung sehr gut, ein zweites Jahr zu bleiben."
Mani Schwabl am 7.4. über Mehmet Ekici: "Bayern wird ihn schon nicht zurückholen"
Mehmet Ekici am 7.4.: "Mir gefällt es in Nürnberg. Das Umfeld, die Stadt, die Kollegen – und zu meiner Familie in München ist es auch nicht weit. Ich kann mir gut vorstellen, hier zu bleiben."
Mehmet Ekici am 7.4.: "Ich habe 13 Jahre das Bayern-Trikot getragen. Das ist mein Verein."
Am 19.5. stand fest: Ekici wechselt zu Werder Bremen.
7.5.2011 FCN VS. HOPPENHEIM: 1:2. TSCHAU MAREK, TSCHAU EUROPA, TSCHAU ILKAY, MEMO, JULIAN UND UND UND
So hatte bei besten Wetter zwar die Führung für den Glubb
und die Führung der königsblauen Fußballtruppe auf Schalke
beste Vorraussetzungen ergeben, aber Hoppelhausen glich nach
einem Standart kurz vor der Pause aus, nachdem Memo und Eigler
mal wieder Aluminium trafen. Hegeler war später dann auch
routiniert-erfolgreich als Chancentot tätig, und dem
eingewechselten Fußballgott Mintal wollte trotz 200 % Zuspiel
der Mitmannschaft und hochgradiger Motivation des
Marek-Denkmals himself leider nichts mehr zu holen. Lange
Gesichter gab es dann noch durch den typischen
Glubb-Gegentreffer kurz vor Schluß... und ganz viel Frust, weil
wir diese Legionärstruppe wieder nicht besiegen konnten. Es war
zum kotzen.
Ganz groß war auch die Verabschiedung von Timo Ochs, Pascal
Bieler, Mehmet Ekici, Julian Schieber und Ilkay Gündogan. Mein
Gott was verläßt da an Klasse den Glubb zumindest bei den
letzten Drei. Jeder weiß, dass wir in der nächsten Saison
definitiv nicht noch einmal um Platz 5 spielen werden. Es sei
denn, die anderen Mannschaften spielen wieder so unterirdisch
wie in dieser saison.
Wer aber beim Abschied von Marek trockenem Auges blieb, war
definitiv nicht anwesend im Stadion. Wenn Wolf nun auch geht,
stehen mit Schäfer und Pino dann nur noch zwei Urgesteine am
Platz und der Glubb sollte dann die jüngste Bundesligaelf der
nächsten Saison darstellen. Sah man Mintals Einsatz an diesem
Tag, er hätte mit längerem Zeiteinsatz sicher noch einiges
bewegt in dieser Saison... Geschrieben wurde viel über die
Legende Marek in der Presse, dem wollen wir nichts mehr
hinzufügen. Wie immer wurde aber dieser große Moment der
Wertschätzung durch das treue heimische Publkum kaum in der
nationalen Berichterstattung erwähnt.
Den ganzen Rest haben wir vergessen...
TOP:
-Wollscheidt ist nun torgefährlichster Verteidiger der
laufenden Saison. Und stand am Anfang der Saison noch nicht
einmal im engeren Kader.
-Die Konfettiaktion der Ultras, zum Teil schon Monate vorher
vorbereitet. Wir haben das Material in unserem Block
vollständig aufgebraucht, da wurde nichts umsonst
vorbereitet!
-Glubb bereits in den neuen Trikots.
-Einfallsreichtum der Tagespresse für Mintal-Spitznamen: Der brave Soldat Schweijk...
FLOP:
-Wollscheids Fehler zum Führungstreffer der Hoppelheiner,
wurmte den armen Spieler hinterher noch bis aufs Blut. Kopf
hoch! Pino macht auch ständig Fehler und bleibt - momentan
zumindest noch - Publikumsliebling.
BERICHT VON ROLAND HORNAUER:
Es war im ausverkauften Frankenstadion alles gerichtet zu
einen Fußballfest, zu einer stim-mungsvollen Verabschiedung
(wann hat dies der Clubb eigentlich schon mal hinbekommen?) bei
frühsommerlichen Temperaturen. Kurz vor Spielbeginn eine
gigantische Konfetti-Choreo fast des kompletten Stadions, nur
die Haupttribüne war ausgenommen (von den Edelfans in den
Fresslogen, finanziert auf Geschäftskosten und damit zumindest
zu einen nicht geringen Teil von uns treuen Steuerzahlern ist
ein Mitmachen auch nicht zu erwarten), in der Pause erstmals
seit langen eine "Ultras" unabhängige Choreo aus roten und
schwarzen Luftballons mit Marek-Spruchband im 3er, alle Spieler
in Warmmach-Shirts mit der Nr. 11 und den Text "Es war mir eine
Ehre...", Freibier nachdem Spiel. Zusätzlich sollte der erste
dreier gegen den Angstgegner, gegen die alte Traditionself aus
Hoffenheim her. Und es passte alles. Wollscheid schoss in der
16. min. das 1:0. Das Spiel plätscherte anschließend als müder
Sommerkick dahin. Beide Mannschaften taten nur das Nötigste,
der Schiri hätte abpfeifen müssen. Bis zur 40. min. ein
Stellungsfehler nach einer Standardsituation, wurde diese
Gegentorquelle nicht gegen Ende der Vorrunde für immer
ausgemerzt, den 1:1 Ausgleich erbrachte. Danach verflachte das
Spiel noch mehr. Nur die Nordkurve sorgte immer wieder mit
Marek Mintal Chören für emotionale High-lights. Unser aktueller
Hans Meyer hörte die Signale und ab der 63 min. spielte endlich
Marek mit. Einige Minuten später hatte das Phantom seine Chance
und er zog aus ca. 11 Meter stramm und platziert ab.
Blöderweise wusste Hoffenheims Torwart Starke nichts vom
histori-schen Spiel und er verhinderte mit einer Glanzparade,
die Krönung von Mareks Abschiedsvor-stellung auf heimischen
Boden. In der 86. min. machte Wollscheid endlich mal einen
Fehler, war ja unglaublich wie lange er nahezu fehlerfrei in
der Innenverteidigung agierte, dumm nur dass die elendigen
Spielverderber aus Hoffenheim dies zum 2:1 Siegtreffer nutzten.
Nach Abpfiff gab es Emotionen, Tränen satt, auf dem Rasen, bei
Marek, den Mitspielern und bei fast der komplet-ten Nordkurve
und dem Rest des Stadions. Unbeschreibliche Szenen spielten
sich ab, Marek schmetterte mit uns "die Legende lebt" und, und,
und. Danke, Dakujeme Marek. Roland
Hornauer
Dieter Hecking: "Unterm Strich eine unnötige Niederlage, aber vielleicht ist das heute in dieser besonderen Situation auch nebensächlich. Auch hier noch einmal Danke an Marek Mintal, er hat sich immer als Musterprofi gezeigt, ich ziehe den Hut vor ihm."
Marek Mintal: "Das beste in diesen acht Jahren waren die Fans, die mir immer Kraft gegeben haben. Wo es jetzt für mich hingeht ist noch offen."
Raphael Schäfer: "Sowas wie heute erlebt man ganz selten, es geht nicht der Spieler Marek Mintal, sondern ein Freund. Der Abschied hier war genau die Bühne, die Marek verdient hat."
Mehmet Ekici: "Die Zeit beim Club war für mich sehr positiv. Mir wird die Mannschaft fehlen, denn wir hatten eine sehr familiäre Atmosphäre. Und charakterlich war das hier der höchste Level. Ich will kein Leihspieler mehr sein, ich brauche einfach Sicherheit."
ALLES GUTE GLUBB! HEUTE WIRD DER FCN 111 JAHRE ALT!
www.fcn.de/news/
Hier auch zwei aktuelle Trailer:
Hommage an den Glubb (1)
Das neue Trikot 11/12 (Leider nicht ohne Sponsoraufdruck erhältlich.)
SAMSTAG, 30.04.2011 BVB - FCN: 2:0
Es muß schon ein Scheißgefühl gewesen sein, wenn man als Fan hunderte von Kilometern fährt und die Mannschaft nach einem Gegentor innerlich schon kapituliert, obwohl sie vorher das Rezept gegen die Zecken aus Dortmund schon in der Tasche hatte. Außerdem ließ man alle Europaträume fahren und stellte schon mal die Weichen für zwei furchtbar langweilige Saisonabschlußspiele. Nur als Fan darf man träumen, dass man zumindest noch am Mainzer Karnevalsverein kratzt, sollten die noch einmal patzen. Immerhin gibt sich Hannover illusionsfrei, was die CL angeht, und die sind unser letztes Spiel. Fazit: Kein schönes Spiel, wenn man dem deutschen Meister beim Zieleinlauf zur Meisterschaft Spalier steht.
STIMMEN ZUM SPIEL
Raphael Schäfer ist Europa jetzt egal...: "Wir können stolz sein, egal ob wir am Ende Fünfter oder Sechster werden"
Andreas Wolf (hat aktuell seine Vertragsverlängerung mit weniger Grundgehalt und mehr Bonus für Einsätze abgelehnt): "Diese Stimmung wollten wir vermeiden. Wir sind gut ins Spiel gekommen und haben unnötig das 0:1 kassiert ... Dortmund ist am Anfang nicht viel eingefallen, so haben wir das Spiel positiv gestaltet. Es ist wichtig einen guten Abschluss zu haben und am besten gewinnen wir dafür jetzt zu Hause."
Christian Eigler: "Die ersten dreißig Minuten haben wir gut gespielt. Dortmund war ängstlich und wir hatten sie im Griff. Europa wird jetzt eng, aber trotzdem ist es eine gute Saison."
Julian Schieber anderntags zum Mintal Abschied: „So ist es eben im Fußball. Man fühlt sich in einer Einheit sehr wohl und geht doch auseinander.“
Dieter Hecking tage später über die Saison: "Aber auch Raphael Schäfer, Javier Pinola oder Andy Wolf haben eine Schippe draufgelegt." (Anm.: Pinola? Wann?)
Rubin Okotie zum ORF als Saisonrückblick (nur wenige Einsätze im ersten Kader beim FCN): „Ich will mich in Deutschland durchsetzen. Nach einem Jahr schon nach Österreich zurückkehren, würde ich nicht gut finden." ... "Ich wechsle sicher nicht zu einem Verein, zu dem mein Berater guten Kontakt hat, sondern zu einem Verein, wo mich der Trainer will."
23.04.2011, FCN VS. FSV MAINZ 05: 0:0
Da fährt Sky modernste 3-D Technik auf, Riesen Aktion, tolles Wetter, tolle Stimmung - zumindest am Anfang - und dann mauert sich Mainz zum Unentschieden und der Glubb kann sie in der Tabelle nicht überholen. Und ganz Fussballdeutschland schaut zu.
Man kann es auch anders sehen. Oder Mainz hatte die einzig
wirkliche Torchance. Oder Mainz hatte Glück, dass Ekici's
Freistoss an den Pfosten nicht reinging. Oder Elfer gibt es nur
für die Gäste im Frankenstadion... Oder wasweißich... Fazit:
Wir haben wieder einmal ein Tor zu wenig geschossen und die
über 60 % Ballbesitz waren meist hin- und hergeschiebe der
Verteidigung vor der Spieleröffnung. Leider nicht sehr
fruchtbar.
Hier der Bericht von unserem Erlanger Kugelblitz Roland Hornauer, ich selber habe den Spielverlauf irgendwie vergessen.
Clubb gegen Mainz - das Europapokalendspiel endet
torreich 0 zu 0!
Die Meinungen der Experten gingen nach dem Spiel in der S-Bahn
zum Hauptbahnhof doch ziemlich auseinander. Von
"grottenschlechtes Spiel", "wir haben eine fürchterliche
Gurkentruppe ohne einen Stürmer", "nächste Saison sind alle weg
und wir müssen mit einer ganz anderen Elf spielen", "die
spielen doch eine hervorragende Saison", "schau doch erstmal,
wo wir in der Tabelle stehen, bevor Du den Mund aufmachst" oder
"schon wieder hat der Schiri uns verpfiffen, der Drecks-DFB hat
was gegen uns" flogen die Analysefetzen wild durcheinander.
Tatsächlich trafen im ausverkauften Frankenstadion mit dem
Tabellenfünften und -sechsten zwei taktisch äußerst
hervorragend aufgestellte Mannschaften aufeinander, die sich
leider gegenseitig neutralisierten. Torchancen blieben, obwohl
beide Teams versuchten schnell nach vorne zu spielen,
Mangelware und resultierten aus Standards (Ekici`s Freistoss an
das Aluminium) oder groben Abwehrschnitzern (einmal Wollscheid,
mehrfach Pinola). Trotzdem blieb es bis zur letzten Sekunde
spannend und dass der Clubb keinen Dreier machte lag nicht am
Schiedsrichter - Tore müssen halt schon selbst geschossen
werden. Vom Kopf her wäre es gut, wenn wir den Europapokal
verpassen. Unser Clubb würde es schaffen den Europapokal zu
holen und gleichzeitig in die Fürther Liga absteigen. Vom
Gefühl her wären natürlich weitere Eurospiele einfach geil. Ach
ja, Dieter Hecking hat die Hans Meyer-Stufe erreicht. Nachdem
Pino einen fürchterlich schlechten Tag erwischte, dachte ich
mir, wenn der Hecking konsequent ist, dann muss er, gerade wenn
gute Junge auf der Bank schmoren, wechseln und prompt wurde
Plattenhardt für Pino eingewechselt. Unglaublich, der Clubb
kann in dieser Saisan jeden Abwehrspieler mit Ausnahme von
Dario Vidosic fast gleichwertig ersetzen.
Roland Hornauer
16.04.2011, FCK VS. FCN, 0:2: NÄCHSTER BERG ERKLOMMEN
TOPP:
-Timmy Simons: Einer der besten auf dem Platz ohne dass es jemand bemerkte.
-Erneut tolle Leistung von Wollscheidt, Cohen, Chandler und Ekici.
FLOPP:
-Pelle Nilsson mußte zur Strafe für seinen Aussetzer während des Spiels die Schuhe von Raphael Schäfer binden.
-Ekici muß nach der Saison zurück nach München. Viel Spaß auf der Bank, Du wirst uns fehlen!
-Bald wird wohl Mintals letztes Speil für Nürnberg kommen, wir weinen jetzt schon irgendwie...
STIMMEN ZUM SPIEL
Dieter Hecking: "Wir sind verdient als Sieger vom Platz gegangen, denn wir haben von der ersten Sekunde an auf Sieg gespielt ... Der nächste Sonntag kann ein denkwürdiger Nachmittag werden. Wir warten darauf, dass Mainz patzt."
Lautern-Coach Marco Kurz: "...Man darf auch nicht vergessen, dass wir gegen gute Nürnberger gespielt haben."
Christian Eigler: "Das Tor geht zu 50 Prozent auf Timothy. Er spielt mir den Ball wunderschön von rechts zu, ich muss nur noch hochspringen und mache das Tor."
9.4.2011, FCN VS. FCB, 1:1: KOA DERBYSIEG: EIGLER BEURLAUBT VAN GAAL
Wunderschön: Die Glubb-Choreo beim Einlauf durch die
Nordkurve, so etwas wird man im Schlauchboot so nie zu sehen
bekommen. Wer ko, der ko!
Wo waren eigentlich Breno und Ottl, die "Alt"-Nürnberger? Ob
Ottl wie vorab angekündigt nach dem Spiel in der Glubb-Kabine
war, wissen wir nicht, schließlich sei für ihn "der
Klassenerhalt mit dem FCN einer seiner größten Erfolge
gewesen". Er ist wohl bei Hertha kommende Saison eingeplant,
sofern Hertha nicht unglücklicherweise in die Relegation kommt
und gegen die furchterregenden Fürther spielen muß...
Warum aber der Holländer Van Gaal entlassen wurde? Zumindest
durch ihre individuelle Klasse spielten die Bauern ja nicht
schlecht, es war auch kein Spiel um den Trainer hinaus zu ekeln
wie der Glubb gegen Köln im vergangenen Winter, es war
vielmehr... ach, einfach zuviel Geld auf einmal auf dem Rasen.
Hannover tauscht nun mit dem Bauern den dritten Platz, und so
bieder Hannover auch ist, derart viel rummeckern wie Vizekusen
oder vor allem die Bauern tun sie nicht. Der BVB ganz oben hat
eh keinen Grund dazu.
Ziemlich nervig auf dem Platz: das ständige Rumgemecker der
Münchener am Schiri, am Linienrichter und auch am Ball, der
halt leider zum Fussball wie der Name schon sagt, dazugehört.
Der FC Hollywood sorgte durch Pinos Aussetzer (vielleicht war
er auch einfach durch die Sonne geblendet) für eine schnelle
Führung, und begab sich danach eher streckenweise auf das
Niveau einer Tretertruppe. Bis zur Pause wurde dann Gündogan
mit Gehirnerschütterung vom Holzhackers-Toni ausgeschaltet, ein
Münchener Verteidiger, der irgendwie versucht so gut wie
Wollscheidt zu sein, säbelte Chandler dann derart "gekonnt",
dass dieser auch noch mit seinem Gesicht bremsen mußte.
Die zweite Halbzeit war dann wieder eher unsere. Auch wenn die
Bauern gefährliche Konter setzten, reicht halt ein Unglücksrabe
im Tor und Eigler bei uns als Mann für gewisse Tore. Zumindest
zum Unentschieden. Der Kraft's-Bub im Bauern-Tor bekam in der
zweiten Halbzeit auch immer schön Applaus von uns aus der
Kurve: Wir riefen immer "Neuer, Neuer!" so laut wie wir
konnten. Immer wenn er den Ball hatte. Neuer! Aber so neu ist
er doch gar nicht! Trotzdem sagte Bratwurst Uli am nächsten Tag
sichtlich gezeichnet von der Nacht, "damit hätte die Scheiße
doch schon angefangen" als das Feierbiest den erfahrenen Butt
den Kraft vor die Nase bzw. in den Kasten stellte. Schon
unterhaltsam dieser Club aus München. Bei uns nehmen die
Verantwortlichen nicht das "Scheiße"-Wort in den Mund, hier
fliegen die Trainer nur, wenn man 2:0 gegen die Bauern gewinnt
(Willi Entenmann) und bei uns wird immer abgepfiffen, bevor wir
gewinnen. Meinetwegen halt auch, wenn ein Foul anders gedeutet
wird oder es zählen Tore, die keine waren.
Auf der Webseite der Bauern liest sich der Spielbericht auch
sehr selbstbewußt: "...gingen die Münchner schon in der 4.
Minute durch den zehnten Saisontreffer von Thomas Müller in
Führung und hatten danach alles unter Kontrolle ... Danach
überließen die Münchner zunächst den Gästen das Spiel, zogen
sich zurück und kontrollierten das Geschehen ... Die Nürnberger
blieben harmlos ... Die Bayern erhöhten nun immer mehr den
Druck, von Nürnberg war abgesehen von zwei Distanzschüssen
durch Javier Pinola (71.) und Ekici (73.) kaum mehr etwas zu
sehen ..." Und so weiter.
FLOPP:
Schiri Knut Kircher: Behandelte die
Ballmillionäre aus München immer aufmerksam zuhörend. Nach der
geringsten Spielunterbrechung stand meist ein Millionär vor
ihm, salbaterte und meckerte mindestens eine halbe Minute, vor
allem der Herr mit dem Karpfenkopf (Zitat japanischer
WM-Kommentar), den wir alle aus der Chipswerbung kennen. Der
moserte einmal besonders ausgiebig, und kickte im Weggehen
erbost den von Nürnberg zurechtgelegten Freistoßball zurück...
und bekam natürlich keine Karte.
Die Spielzeitaufteilung: 60 Minuten
Nettospielzeit, 10 Minuten Behandlungspause für zusammen
getretene Nürnberger, 5 Minuten Zurechtlegen beim Abstoß durch
Herrn Kraft, 5 Minuten Auswechslung usw. und mindestens 10
Minuten Gesprächstherapie beim Schiri durch Münchener Spieler.
Fazit: Einmal eine Minute, einmal zwei Minuten Nachspielzeit,
so hatte der FCB allein durch sein FC Bayern-sein (30 Min.)
erhebliche Spielanteile ohne etwas produktives zu tun.
Pinola: Hat seinen katastrophalen Schnitzer,
der zum 0:1 führte leider nicht ausmerzen können. War aber
leider in der ersten Hälfte links zu oft allein gegen zwei
Bauern.
Toni Kroos: Auf den besten Weg zu Mike Hanke
2, Gehirnerschütterung für Gündogan, holzte außerdem Pino
stillos nieder.
TOPP:
Timothy Chandler: Deaktivierte weitgehend
diesen meckernden Franzosen auf Links bei den Bauern. Mischte
außerdem gleichzeitig offensiv tüchtig mit. Sorry Juri, aber
weder Diekmeier noch du kannst den Ami momentan das Wasser
reichen!
Almog Cohen: War meistens schneller am Ball
als der jeweilige Gegner, bis auf Müller beim 0:1.
Schiri Knut Kircher: Natürlich "kostete" er
uns "gefühlt" den Sieg. Dass er aber trotzdem bei der ständigen
Meckerei der galaktischen Weltstars aus München ruhig blieb,
verdient höchsten Respekt. Zumindest bis Arjen Robben nach
Abpfiff das Wort ergriff.
ZITATE NACH DEM SPIEL:
Christian Eigler: "Es macht Spaß, Derbys zu
spielen..."
Andreas Wolf: "Das Foul in der Schlussphase
war für mich ein klarer Elfmeter an Philipp. Trotzdem haben wir
einen hochverdienten Punkt. geholt."
Mario Gomez über Robbens Ausraster: "Er war
wie wir alle sehr, sehr enttäuscht. Aber das ist erstens keine
Art und zweitens darf das nicht passieren."
Dieter Hecking: "Wir haben in der Pause
gesagt, wir gehen jetzt mit fliegenden Fahnen unter oder wir
kämpfen uns zurück, und letzteres haben wir gemacht. Wir haben
den Punkt letztendlich verdient."
Louis van Gaal (Ex-Trainer München): "Wir
haben sehr gut angefangen, aber wir hätten in der ersten
Halbzeit mehr Tore machen müssen, weil da war Nürnberg nicht
Nürnberg. In der zweiten Halbzeit war Nürnberg wieder mehr
Nürnberg und hat mehr Druck gemacht, da hatten wir wieder mehr
Schwierigkeiten." (Siehe auch den Spielbericht auf der
FCB-Homepage)
3.4.2011 1.FC KÖLN VS. FCN: 0:1
Selten entspannt sind inzwischen die Auswärtsfahrten. In der Gewissheit, dass meine Auswärtsserie hält und ich in dieser Saison das 4. Unentschieden sehe, machte ich mich aus dem sommerlichen Mittelfranken in das kühle Köln. Dort angekommen setzte natürlich beim Italiener am Rhein pünktlich ab 13.00 Uhr der vorher gesagte Regen ein. Kein Problem, wenn man unter`m Schirm die Mafiatorte verdrückt und erst recht kein Problem, in einer Saison wo seit gefühlten unglaublich ewigen Zeiten das Abstiegsgespenst für unseren Clubb endlich einmal ein unbekanntes Wesen geworden ist. Schon komisch, eigentlich sorgenlos, überlegt man doch laufend hin und her. Europa League wäre schon toll, aber die Gefahr wäre natürlich auch groß, dies wieder mit einen Abstieg in die Niederungen Fürths zu verbinden. Egal, wir nehmen wie es kommt. Erstmal wird die übervolle Straßenbahn zum Müngersdorfer Stadion genommen. Nach äußerst flüchtigen Einlaßkontrollen enterte ich den Kölner Karnevalstempel. Erstaunlich in fremden Stadien ist doch manches anders. Die Einlaufkids posierten und wurden dank ihrer Eltern häufiger fotografiert als später die beiden Mannschaften. Ein Teil der Einlaufkids hatte Buchstaben am Rücken, die „FC Osternest“ ergaben, bettelten so die Kölner um ein Ei im Netz oder sollte ein entsprechendes Merchandiseprodukt beworben werden? Als eine weitere Merchandiseaktion, wohl als Nachwirkung zum Kamellenwerfen im Fasching, wurden unter anderen Geißbock-Shorts in die Menge geschossen. Diese, insbesondere der männliche Teil, hechtete wie wild danach. Vermutlich sind die Geißbock-Shorts notwendiger Bestandteil rheinischer sexueller Ausschweifungen. Weiter ging es mit einem Auftritt der Kölner Cheerleaders, hat eigentlich ein anderer Verein so was? Und schon war es kurz vor 15.30 Uhr und die Kölner Hymne von „De Höhner“ wurde angesimmt. Erstaunlich, das komplette Stadion samt Logenbesucher singt begeistert mit. Insbesondere beim Refrain
Mer schwöre dir he op Treu un op Iehr:
Mer stonn zo dir FC Kölle
Un mer jon met dir wenn et sin muß durch et Füer
Halde immer nur zo dir FC Kölle!
Ov jung oder alt - ov ärm oder rich
Zesamme simmer stark FC Kölle
Durch dick un durch dünn - janz ejal wohin
Nur zesamme simmer stark FC Kölle.
Aber der Kölner singt nicht nur solch unverständliche Texte, er redet auch so. Was eine Tribünenkommunikation extrem erschwert. Man bräuchte Simultandolmetscher Fränggisch – Kölsch. Eine Besonderheit noch bei der Hymne, zu Beginn werden wie bei unserer „Legende lebt“ die Schals hoch gehalten und im letzten Drittel über dem Kopf gekreist, schaut gut aus, besser als bei den Traditionalisten in Hoffenheim. In der Pause wurde mit Wolfgang Niedecken, eine Kölner „Sehenswürdigkeit“ präsentiert. Anlass war sein 60. Geburtstag und begleitend wurde ein neuer Song von Niedecken eingespielt, wo oh Wunder der FC natürlich eine Rolle spielt. Kurz vor Halbzeitende bekommen die Kölner vom Stadionsprecher den Hinweis, „meine Damen und Herren, bitte nehmen Sie die Plätze ein für die zweiten 45 Minuten“. Ohne diesen Hinweis würden die Kölner vermutlich noch jetzt vor den Bierständen stehen, aber so füllte sich das Müngersdorferstadion wieder schnell. Erstaunlich, die Ersatzspieler wurden, als sie langsam Richtung Aufwärmbereich trabten, freundlich beklatscht.
Meine Güte, ein Fußballspiel fand ja auch noch statt. Beide Mannschaften spielten, als wären sie im Gedanken bei den folgenden Derbys (wir gegen Bauern Lynchen, Köln in Gladbach). Ein zerfahrenes Gekicke, unterbrochen durch zwei Großchancen von Hegeler, einer Tätlichkeit von Youssef Mohamad gegen unseren Andi, warum fliegt und wälzt er sich immer so theatralisch, der ab diesen Moment der Buhmann der Kölner Zuschauer war, ein klares Elfmeterreifes Foul gegen Andi, wieder hebt er ab wie ein Airbus und ein toller Schuss von Marek kurz vor Schluss. Als ich schon Zufrieden, wieder hält meine Auswärtsserie, in Gedanken den Heimweg plante, rafften sich die Kölner in den letzten 10 Sekunden zum einzigen sehenswerten Angriff auf und meine Serie ist gerissen. In dieser Saison auch wurscht.
Roland Hornauer
19.03.2011, FCN VS. WERDER: 1:3, SCHIRI WEINER AUF AUGENHÖHE MIT RAFATI
Mittlerweile stellen sich die gegnerischen Mannschaften gut
auf den Stil des Glubbs ein, man hatte sich auch vorgenommen,
auf dem Platz nicht mehr über Schiri-Entscheidungen zu
schimpfen. Aber wenn es dieser derart brilliert, gehen auch dem
erfahrensten Spieler die Gäule durch. Und Trainer auch. Getreu
dem Greinmeicherla Osram hätte man eigentlich gleich
intervenieren müssen, dass die Nürnberger Spieler vor dem
Getrete der Bremer geschützt werden müssen.
STIMMEN UNSERER MITARBEITER:
Pino: "Genau, das Spiel war völlig neben der
Spur. Und der einzige, der einem Spiel wieder in die Spur
helfen kann ist der Schiri. Und der hatte nicht einmal eine
Ahnung, was eine gerade Spur ist. Nicht dass jetzt Nürnberg zum
Greinmeicherla werden sollte, aber dem Wurst-Uli ist es doch
auch Wurst, was andere über ihn denken. Er macht einfach den
Mund auf. Osram hätte nach diesem Spiel gesagt, der Schiri habe
die 6-Millionen Beine von Gündogan nicht ausreichend geschützt,
aber wenn 45.000 lauthals pfeifen und Schieber rufen, hatte das
schon einen Grund. Ich habe immer wieder darauf gewartet, dass
Weiner sich die Maske vom Kopf reißt und Rafati darunter zum
Vorschein kommt.
Ich bleibe dabei, der Hecking wird das in der Nachbearbeitung
schon hindrehen, dass die Jungs in Köln konzentrierter sind und
zur alten Frische zurück finden und sich diese unsportliche
Niederlage als Erfahrung für die jungen Spieler
niederschlägt.
Ich bleibe auch dabei, dass der Schiri hier eine
spielentscheidente Rolle inne hatte, wenn ungerecht gepfiffen
wird und der Gegner das auch noch ausnutzt, hast du als Spieler
auch keinen Bock mehr. Wie würdet ihr reagieren, wenn Euch ein
Polizist ohne nachvollziehbaren Grund einen Punkt in Flensburg
aufbrummt, Du Dich nicht wehren kannst und in Sichtweite ein
anderer Autofahrer grinsend Verstöße am laufenden Band
produziert und dabei grinst, weil das nicht geahndet
wird."
Shultzie: "das kann ich nur genauso
unterschreiben! gut, der glubb hat schlecht gespielt, der biss
der vorwochen hat gefehlt. aber wennst dann noch einen schiri
wie den weiner gegen dich hast, dann kann da ja nix bei
rauskommen... gut, die szene als ekici von silvestre getroffen
wurde, da muss man nicht elfer geben. und das trikotzupfen von
wollscheidt bei pizarro, da war der pizza einfach zu gerissen.
aber wenn ein frings 90 minuten auf dem platz stehen darf,
obwohl er clubspieler reihenweise von hinten mit gestrecktem
bein gefällt hat, und ein chandler wegen zweiter
witzsituationen mit gelb-rot vom platz gestellt wird, dann wird
der fußball ad absurdum geführt! da war dann der angebliche
strafstoß schäfer an pizarro nur noch das i-tüpfelchen...
wirklich geärgert hat mich dann nur die reaktion von weiner
nach dem spiel, der sich keiner schuld bewusst war und den
schwarzen peter dem publikum zugeschoben hat! wenn ein referree
nicht mehr zu selbstkritik fähig ist, dann gehört der aus dem
verkehr gezogen! wie hat hecking so schön nach dem spiel
gesagt? "was sich der mann in schwarz erlaubt hat, war genauso
katastrophal wie unsere leistung"
Hans Meyer jr.: "Das war ja wohl nix - mal
wieder dank eines großartigen schiris - wenn man schon
unterirdisch spielt kommt auch noch ein noch unterirdischerer
pfeifenkopf dazu - na ja, sehen wir es mal so - nach dem
beschiss gegen gladbach haben wir dann sie serie gestartet,...
Das kann gerne nochmal passieren. Schöne woche!"
TOPP:
Die NN in der Einzelkritik zu Timothy
Chandler: "Heißt blöderweise nicht Torsten Frings, flog deshalb
nach seinem zweiten Foul vom Platz. Frings durfte
weiterfoulen."
Die NN in der Einzelkritik zu Christian
Eigler: "Spielte auch mit." Punkt.
Die Schweigeminute vor dem Spiel zum Gedenken der Opfer in Japan. Es war wirklich mucksmäuschchenstill im Stadion.
FLOP:
Fast alles. :-)
STIMMEN ZUM SPIEL:
Javier Pinola: "Natürlich ist es nicht gut
gelaufen, doch von einer Krise kann keine Rede sein.“
Andreas Wolf: "Gegen zwölf Mann ist es schwer
zu gewinnen."
Dieter Hecking: "Der (Anm.: Schiri) hatte
überhaupt keine Linie. Chandler fliegt für zwei lächerliche
Vergehen runter, Frings darf dagegen ungestraft um sich
treten."
Ulrich Gräber (Areva Geschäftsführer zu
Japan): Ich habe natürlich Verständnis für diese Emotionen.
Dennoch sind wir gut damit beraten, die Debatte sachlich zu
führen. Sinn des Moratoriums der Bundesregierung ist es, vor
dem Hintergrund der Ereignisse die Sicherheit der bestehenden
Kernkraftwerke erneut zu überprüfen und zu bewerten. Wir werden
hier in allernächster Zukunft mit all unserem Wissen und
unserer Kompetenz massiv gefordert sein."
12.03.2011, VFL WOLFSBURG VS. FCN: 1:2
Im August tippte ein gewisser Mario Basler in seiner "Super Mario gibt Gas"-Bild-Kolumne für den FCN auf den letzten Platz. "Für Nürnberg-Anhänger gibt es was Neues für das iPhone: Die „Appstieg“! Da erfährt der Club-Fan, wie viele Tage sein Team noch in der Bundesliga spielt. Vorab: Sind weniger als 365 Tage – Nürnberg wird Letzter!" Heute, nach dem 26. Spieltag steht der angeblich "Letzte" auf Platz 6, auch wenn er mit einer Extraportion Glück das samstägliche Spiel gegen Littis Frösche gewonnen hat.
Hier nochmal unser Beweis: Der Weizenbierfan und Ex-Bauern-Spieler Basler hatte im August nicht recht: http://www.bild.de/super-mario-gibt-gas/
Zum Spiel: Dabei darf man in erster Linie Hecking, Simons und Schäfer danken. Hecking weil er Nilsson kurz vor Schluß zur Ergebnissicherung brachte, welcher dann prompt den Siegtreffer in der Nachspielzeit erziehlte. Simons weil er relativ unbemerkt ein Top-Stellungsspiel hinlegte und Ordnung in die Glubbelf brachte, die über weite Strecken eher auf die Wölfe reagierte, statt zu agieren. Und Raphael Schäfer stand eigentlich bei allen eindeutigen Torchancen der Niedersachsen genau an der richtigen Stelle.
Highlight war schon mal der Gegentreffer nach früher Führung
der Grünen. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte köpfte
Philipp Wollscheid goldrichtig direkt nach Standart in die
Torecke, unhaltbar für Benaglio und psychologisch perfekt kurz
vor dem Gang in die Kabine. Und dann die Einwechslung von
Nilsson durch Hecking kurz vor Schluß. Der Schwede traf zu
seinem ersten Bundesligator per Kopf ähnlich unhaltbar
platziert. So werden Tore gemacht! Aufreger waren mal wieder
diverse Schirientscheidungen. So wurde Pinolas grenzwertiger
Abwehrblock zur Verhinderung eines Abstaubertreffers im
Strafraum nicht gepfiffen, ein Wolfsburger Tor hingegen nicht,
hier lag ein ähnlicher Block vor, allerdings gegen Nürnbergs
Wollscheid. VW-Trainer Litti kochte an der Seitenlinie, kein
Wunder, denn für ihn ging es heute um Alles oder Nichts. Man
wird sehen, ob der Reigen der Trainerrauswürfe der letzten Tage
vor ihm nicht halt macht...
TOP:
Mehmet Ekici: Eine absolute Bank bei
Standarts, ohne ihn hätte der Glubb in dieser saison einige
Punkte weniger auf dem Konto...
Der Sturm: Die letzten 19 FCN-Treffer wurden
von zehn unterschiedlichen Torschützen erziehlt, das ist
Ligaspitze, trotz Eiglers Viererpack gegen ST.P "5.0"!
Andreas Wolf in der ersten Hälfte: Wieder mal
einige happige Aussetzer. Machte aber offensiv in der zweiten
alles wieder gut.
Frank Rost (HSV): Sagt auf Sky am selben
Spieltag mal gehörig seine Meinung zum Wechseltheater nicht nur
beim HSV. Zurecht... Der neue Trainer Oenning bekennt sich am
nächsten morgen aber klar zu seinem Elder-Tormann und zu
offenem Konzept: "Für mich steht er im Tor. Alles andere weiß
ich nicht"
KLICK
FLOP:
Jens Hegeler: Wirkte erneut farblos und war
bescheiden motiviert. Rieb sich in Schwanzereien auf. Ob sein
Stammplatz mittlerweile wackelt?
Ilkay Gündogan: Nicht wirklich schlecht,
überzeugte aber mehr durch Technik wie als
Schaltzentrale.
Jan Polak (VFL): War gegen seinen Ex-Club zwar
motiviert, schoß aber leider kein Eigentor.
Angelos Charisteas (selber Spieltag als
Schalker): Bringt beim Glubb monatelang nix auf die Reihe und
schießt ausgerechnet auf Schalke ein Abstaubertor.
Christian Eigler: Hat natürlich nach St. Pippi
Heldenschutz, der Unterreichenbacher war aber für seine
Mitspieler am Samstag eher Unerreichbacher.
STIMMEN ZUM SPIEL:
Dieter Hecking: "Dieses Glück, auch solche
Partien mal unverdient zu gewinnen, haben wir uns in den
letzten Wochen hart erarbeitet."
Andreas Wolf: "Wir wollen erst 44 Punkte, dann
setzen wir uns neue Ziele. Meister werden wir aber nicht
mehr."
Per Nilsson zu seinem Tor in der
Nachspielzeit: "Ich glaube, es war mein erster und einziger
Ballkontakt"
Diego (VFL): "Ich habe bisher immer um Titel
und noch nicht gegen den Abstieg gespielt. Jetzt wird es immer
komplizierter"
SAMSTAG (FEIERTAG) 5.3.2011, FCN VS: ST. PAULI: KOAN ABSTIEGSKAMPF MEHR?
Kommen wir zum Spiel. Fast ausverkauft, strahlender Sonnenschein, und die ganze Stadt voller Pauli-Rock'n'Roll-Piratenflaggen-Fußballanarchisten, die zu Gast waren in einer Stadt mit einem wirklichen Traditionsverein. Das Argument "Geld schießt Tore" als Meckerei durch die selbsternannten Piraten zieht hier nicht. Die politische Leitung in der Noris ist halt auch rot gerade, Spontis gibt es auch genug (am Kiez in Gostanbul) und wir haben sogar jede Menge einheimische Fans des Modeclubs. Die glühten vor dem Spiel in diversen Szenekneipen schon mal mit ihren angereisten Freunden vor. Alles strömte dann zum Frankenstadion. Die Bahn war mal wieder hoffnungslos überfordert. "Die lernen es wirklich nie" murmelte fast jeder zweite frustrierte Fahrgast, als man wieder vor völlig überfüllten OPNV-Wagens stand. Wieviel Geld muß man eigentlich sammeln, um den S-Bahn-Betreibern einen zusätzlichen Wagen zu spendieren? Nun gut, kein gutes Omen für das Spiel, wir kamen so spät ins Stadion dass wir nicht mal dem Drehleierspieler spenden oder die Glubbhymne direkt vor Anpfiff mitsingen konnten. Fürs Anstoßbier im Stadion reichte es auch nicht. Aber ehe wir halbwegs unbequem im proppenvollen 5er-Block standen, klingelte schon das 1:0 gegen St. Pippi. Getreu dem Motto, "jeder sollte mal" servierte Verteidiger Wollscheidt seiner Oma zum 70. sein erstes Bundesligator, jetzt muß unbedingt Juri und Pelle mal eins schießen und Schäfer sollte mal einen Elfer machen dürfen, dann wären die wichtigsten Spieler alle gesegnet. Aber das ist Zukunftsmusik.
So richtig kam Pauli nicht ins Spiel, zumal es nach einer Viertelstunde dank quasi eingestellter Abwehrleistung der Paulis 3:0 hieß. Selten war ein Spiel so schnell langweilig geworden, und - verdammt - das war ein geiles Gefühl! Anfangs der zweiten Halbzeit ließ man die Hanseaten dann auch am Geschehen teilnehmen, was diese aber eher als Strafe statt als Geschenk annahmen. Wahrscheinlich waren sie gedanklich auch schon beim nächsten Spiel. Für zwischenzeitigen Beifall sorgte dann Hannover auf der Anzeigetafel, die zuhause die Bauern gerade mit 3:1 demontierten. Zum Schluß hin hübschte dann Neu-Fußballgott Eigler mit "unwichtigen" Toren die Statistik auf und bestätigte die Serie, dass bei Glubb-Pauli die Franken entweder fünf oder gar kein Tor schossen. Fünf für uns diesmal, Gottseidank! An Europapokalträumen beteiligen wir uns an dieser Stelle nicht, sondern konzentrieren uns noch auf die kommenden offenen Rechnungen gegen die Bauern, Mainz und FCK. Ach, wenn ich einen Wunsch frei hätte: es dem BVB mal richtig schwer zu machen.
TOPP...:
-Die gesamte Mannschaft (fast)
-Die Stimmung auf den Rängen
-Der Glubb läutet die närrischen Tage ein
-Die Anzeigetafel bei den Einblendungen aus Hannover
-Es gab im Stadion entgegen aller Befürchtungen kein Leichtbier
-St. Pauli Fans haben meist mehr Hirn als Frankfurter Ultras
-Marek Mintals Einwechslung machte wirklich Sinn und hatte keinen belächelten Edeljokercharakter - er legte das letzte Tor auf.
-Der Kalif - kurz vor Schluß eingewechselt - empfiehlt sich gleich gegen das kommende WOB-Spiel.
-Der Rückrundenstart 2011, im Gegensatz zum letzten Jahr.
-Schiri Wingenbach
nach dem Abpfiff.
-Jens Hegeler: Hatte mal wieder einen seiner "Ismirwurscht"-Tage. Herrgott, was könnte der Knabe auf die Beine stellen, wenn er das Herz von Cohen hätte!
- St. Paulis hochgelobtes Kämpferherz
STIMMEN ZUM SPIEL:
Dieter Hecking: "Und ich bin eben gefragt worden, ob ich die Karte von Europa studieren würde - nein, habe ich gesagt, die Karte von Niedersachsen habe ich drauf, denn Wolfsburg ist unser nächster Gegner."
Christian Eigler: "Auch für ein 5:0 gibt es nur drei Punkte. Bei einem 5:0 gegen die Bayern würden wir heute natürlich länger ausgehen."
Christian Eigler: "Im Profifussball habe ich noch nie vier Tore in einem Spiel geschossen, das letzte Mal muss in der A-Jugend gewesen sein."
St. Pauli Trainer Holger Stanislawski: "Glückwunsch an Dieter! Glückwunsch an Nürnberg! Für uns war das Spiel nach ein paar Minuten vorbei."
Ilkay Gündogan: "Es hat sich wie mein erstes Bundesligaspiel angefühlt."
NN Einzelkritik zu Raphael Schäfer: "Konnte an diesem Nachmittag nicht überzeugend nachweisen, dass er beim 1. FC Nürnberg zu recht als Torwart angestellt ist. Musste keinen Ball halten, trug aber immerhin ein gelbes Torwarttrikot."
Spiegel online: "Mit 17 Punkten ist Nürnberg zweitbeste Mannschaft der Rückrunde hinter Borussia Dortmund (18 Zähler)."
Roland Hornauer