EMO PUNK
CADET CARTER
PERCEPTIONS
UNCLE M MUSIC / CARGO
(VÖ: 08.05.2020)
Es ist immer schwer, wenn ein Debütalbum so gut eingeschlagen
hat, ein zweites Album nachzulegen. Die deutsch-walisischen
Emo-Punks von Cadet Carter landeten vor zwei Jahren mit ihrem
selbstbetitelten Debüt einen echten Volltreffer. Verglichen
wurden die vier Wahl-Münchner mit artverwandten Bands wie Jimmy
Eat World, The Get Up Kids oder My Chemical Romance. Auch mit
ihrem zweiten Album steuern sie immer haarscharf an der Kante
zwischen Pop, Punk und Gefühl. Entsprechend reflektiert und
introspektiv sind die Themen in den Songs: Erwartungen, die man
nicht erfüllen kann, Vorstellungen, die sich von anderen
unterscheiden oder Dinge im Leben, die Menschen unterschiedlich
bewerten. Nach meinem Geschmack könnten die Songs manchmal ein
bisschen mehr Druck vertragen. Auch Emos brauchen ab und zu mal
ein bisschen Feuer unter dem Arsch. Aber das kann ja alles noch
werden. Die Jungs sind ja jung.
WH
7 von 9 Punkten
"A Bad Few Weeks" heißt einer der zwölf Songs auf der zweiten
Platte der Münchner Indie-Rocker Cadet Carter. Passt irgendwie.
Schließlich hatten wir die alle seit dem Corona-Shutdown. Die
Münchner machen direkt da weiter, wo sie 2018 mit ihrem Debüt
begonnen haben: catchy Songs, mal druckvoll und euphorisch, mal
ruhiger, aber immer von einer dezenten Frühlingsmelancholie
durchzogen – wie dafür gemacht, um damit im Ohr
mutterseelenallein durch den Pegnitzgrund zu spazieren. Fans
von Bands wie Jimmy Eat World oder The Get Up Kids bekommen
auch mit Platte zwei des britisch-deutschen Quartetts einen
zeitgemäßen Wiedergänger, der die gute alte
90er-Emo-Indie-Alternative-Fahne hochhält.
BJS
7 von 9 Punkten