SO WAR: MISS LI, 12.12.2011 ERLANGEN –
E-WERK-CLUBBÜHNE
Wer hätte gedacht, dass einen alten Konzertgänger die
schwedische Pianistin und Sängerin Linda Carlsson alias „Miss
Li“ so angenehm überrascht. Angekündigt als eine Band, die eine
Mischung von Elementen aus Jazz, Pop, Blues, Soul, Dark Cabaret
und Country-Musik spielt, dominiert von einem recht hohen,
manchmal fast nervigen, Gesang, spielte dagegen im E-Werk eine
richtig gute, sehr spritzige und abwechslungsreiche Rockband
auf. Beeindruckend mit welcher Sicherheit da improvisiert wird
und selbst für Rock eher untypische Instrumente wie Saxofon
oder Kontrabass sich gut in den rockig treibenden Sound
einfügen. Die gute Begleitband wird durch Linda Carlsson noch
getoppt. Sie machte ihre Ankündigung zu Beginn wahr und röhrte,
schrie und sang rotzfrech wie eine junge Janis Joplin. „Miss
Li“ dürfte einige der wenigen Menschen sein, deren Gesang durch
die extremen Belastungen einer Tournee im Herbst gewinnt und
besser wird. Die volle Clubbühne ging begeistert mit und vor
dem mit 2 Songs viel zu kurzen Zugabeteil wurden die aus der
Werbung bekannten „Oh Boy“ und „Ba Ba Ba“in jeweils opulenten
Liveversionen angestimmt. Dass „Miss Li“ so gut ist, wussten
natürlich alle, die ihren Herkunftsort Borlänge kannten. Denn
neben „Miss Li“ kommen schließlich „Sugarplum Fairy“ und „Mando
Diao“ aus dem Kaff mit 40.000 Einwohnern.
Roland Hornauer