BROILERS, THE KING BLUES, 19.10.11, LÖWENSAAL,
NÜRNBERG
Da sag noch einer die Jugend von heute hätte keinen Anstand
mehr. Vor dem Eingang zum Löwensaal reihte sich das Partyvolk
brav in die 30 Meter lange Schlange ein und fünf Minuten später
waren dann alle drin. Das hätte es vor 15 Jahren nicht gegeben.
Damals hätte sich ein wild grölender Pulk ballonartig vor dem
Eingang um die vordersten Platz geschlagen und im Endeffekt
wäre nichts voran gegangen. Das fand ich dann aber in der Halle
vor (den Pulk meine ich).
Pünktlich begannen die genialen The King Blues aus London ihr
Programm vor einem auf die Broilers wartendes und schwitzendes
Publikum. Der Schweiß rann uns leider nicht wegen der geilen
Vorband aus der Hose sondern wegen dem Vollpfosten der für die
voll aufgedrehten Heizungen verantwortlich war. TKB
präsentierten sich leidenschaftlich mit zwei Handvoll Songs
hauptsächlich vom aktuellen Album „Punk & Poetry“. Das
Publikum interessierten Songs wie „Headbutt“ reichlich wenig,
da konnten auch die Broilers, die kurz auf die Bühne kamen und
die hungrige Meute anfeuerten, nix dazu tun. Nach 30 Minuten
war dann der Spuk vorbei und alles wartete vor einem der zwei
mickrigen Bierstände auf die Broilers… oder doch aufs
Bier?
Das Broilerspublikum hat sich in den letzten Jahren und vor
allem mit dem aktuellen Album „Santa Muerte“ sehr in die
Mainstream-Richtung bewegt. Der gemeine Broilersfan trägt neben
dem obligatorischen Broilersshirt mittlerweile auch sehr gerne
Freiwild- oder Kärbholz-Shirts. Naja Zeiten ändern sich halt.
Die Band aber hatte von Anfang an das wild schubsende Publikum
im Griff. Für einen Circle-Pit war auf Grund des ausverkauften
Hauses leider kein Platz. Deswegen bewegte sich der ein oder
andere Fan dann lieber mit einem Crowdsurf über den Köpfen der
halb durchdrehenden Meute. Neben Klassikern wie „Schenk mir
eine Blume“ und „Paul der Hooligan“ waren natürlich auch die
Hits „Ruby Light & Dark“ und „Harter Weg (Go)“ sowie
einiges von der Lo-Fi-Scheibe in dem ca. zweistündigen Programm
geboten. Trotz der doch etwas „umstritten“ neuen Platte haben
die Broilers wieder mal bewiesen, dass sie eine der besten und
mitreißenden Livebands Deutschlands sind. Nicht umsonst sind
sie für die 1Live Krone „Beste Liveband“ nominiert.
Unterstrichen wurde die geile Show noch mit einer
stadiontauglichen Lightshow die durchaus Hollywoodkompatibel
war. Auch wenn ich mein erstes Bier erst nach 30 Minuten
anstehen ergattern konnte, war es ein gelungener Abend der um
kurz nach 23.00 Uhr mit einem The King Blues-T-Shirt unterm Arm
und drei Bier „reicher“ im Bauch zu Ende ging. Vielen Dank
Broilers…auch für die geile Vorband.
Andrew Scheffel
NEUIGKEITEN/AKTUELLES EINZELANSICHT
SO WAREN: BROILERS, THE KING BLUES, 19.10.11, LÖWENSAAL, NÜRNBERG
Wir dachten ja eigentlich, unser geschätzter Hofberichterstatter Andrew berichtet vom ausverkauften Broilers Konzert über die Biersorten an der Theke und in Sachen anwesende Weiblichkeit, und dass er die Band ja auch schon einige Jahre kennt und so. Er schrieb sogar noch mehr! Lest selber:
Fotogott: Matteo Salasnich