KAIZERS ORCHESTRA, 6.3.2013, ERLANGEN, E-WERK SAAL
(FOTOS DAZU AUF GESICHTSBUCH HIER
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Endlich und gerade noch rechtzeitig vor ihrer angekündigten
längeren Pause sind die sechs verrückten Norweger erstmals nach
Erlangen gekommen. Nachvollziehbar nach drei Jahren
ununterbrochenen Tourens und parallel CDs wie am Stück zu
produzieren...
Ohne Vorband begannen Kaizers Orchestra mit zwei eher
klassisch rockigen, fast mainstreamartigen Stücken aus der
letzten CD der Violeta Trilogie. Danach setzte mit „Din kjole
lukter bensin, mor“ von Violeta I der bekannt schräge und wilde
Mix aus Rock, Pop, Rap, Blues, Folk, Gypsy, Punk, Balkan- und
Zirkusmusik ein. Parallel begann die typische Indiemeute mit
leichten Zucken und Tanzen.
Schräg bei Kaizers Orchestra sind auch die optischen
Eindrücke. Keyboarder Mister Helge „Omen“ Risa bestritt den
ersten Teil der Show mit Gasmaske. Die Bühne ist fast wie ein
Wohnzimmer mit Lämpchen geschmückt, mitten drin stehen Ölfässer
und liegen Autofelgen, die bei einigen Songs spektakulär mit
Brecheisen und knüppeln intensiv bearbeitet werden. Die Crew in
feinen Zwirn gekleidet überreicht sehr förmlich Gitarren,
Getränke oder Zigaretten.
Dazu kommt eine sehr gute Lightshow und der Sound ist auch
erstklassig. Sänger Janove "The Jackal" Ottensen ist der
gewohnt charismatische Daddy. Begrüßt zu Beginn die auf der
Tour mitreisenden Fans per Handschlag und entwickelt sich von
Lied zu Lied zu einer richtigen Rampensau. Höhepunkte waren für
mich, das sehr spacig gespielte und fast vom kompletten
Publikum mitgesungene „En for orgelet, en for meg“, das eher
ruhig fast romantische „Hjerteknuser“, übersetzt Herzensbrecher
und natürlich „KGB“ von der Maestro-Scheibe mit der der erste
von 3 Zugabeblöcken eröffnet wurde.
Kurz vor Schluss legten dann noch Risa und Ottesen mitten im
Publikum einen Stepptanz hin. Die 100 Minuten gingen einfach
viel zu schnell vorbei. Saudumm, dass Kaizers Orchestra jetzt
eine Pause einlegen wollen, wo sie endlich den tollen
Konzertort E-Werk kennengelernt und gleich erobert
haben...
Roland Hornauer