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TYPE 0 NEGATIVE FANS AUFGEMERKT: AN HALLOWEEN ERSCHEINT DAS DEBUT ALBUM NEON NIGHTMARE "FADED DREAM"

Unvergessen in der .rcn Magazin Historie aus den 90ern, unsere Interviews mit Type 0 Negative. Johnny Kelly, Kenny Hickey, Pete Steele und auch Josh Silver, der freimütig zugab, statt wie manche mit einer Handvoll immer mit einen ganzen Koffer "Happy Pills" unterwegs zu sein. Am 01.11.2024 erscheint ein wundervolle Kopie, pardon, Hommage an Typ 0 Negative. Neon Nightmare heißt die Band, klingt wie Type 0 und das so nah am Original, dass man als Ü50 fast in ewiggestriger Melancholie versinken könnte. Wer dahinter steckt? Ein anonymer Musiker. Wir haben in die Scheibe mal reingehört...
TYPE 0 NEGATIVE FANS AUFGEMERKT: AN HALLOWEEN ERSCHEINT DAS DEBUT ALBUM NEON NIGHTMARE "FADED DREAM"
Der anonyme Musiker hinter der Band.

Neon Nightmare
Faded Dream
20 Buck Spin/Soulfood
VÖ: 01.11.2024


Type O Negative mit ihrem charismatischen, leider verstorbenen Frontmann Pete Steele waren eine der wenigen Bands, die einen derart eigenen Sound hatten, dass man ihn nach wenigen Sekunden sofort wieder erkannte. Es hat sich auch noch niemand getraut, die erfolgreiche Band stilistisch nachzuahmen. Schwerblütige Riffs mit ganz eigenem Gitarrensound und ausufernd-wabernden Synthies, dazu Pete’s extrem tief gelegte Stimme und sein herunter geschraubter Bass. In Anspielung auf die Beatles (“Fab Four”) nannten sie sich gerne die Drab Four (“die eintönigen Vier”) und hatten als skandalfreudige Band auch sonst ein sehr humorvollen Eigenverständnis. Mit dem Tod Steeles, löste sich die Band aus Brooklyn auf.

Im September 2024 bekam ich Vorabmusik der Band Neon Nightmare. Ich dachte, oh mein Gott, wer steckt hinter dieser dreisten Type O-Kopie? Ein tatsächlich gut gemachtes Plagiat ihrer oft langatmigen, wunderbar betrübten Doom Klassiker! Vielleicht die ehemaligen Type-O-Mitglieder Kenny oder Josh? Oder ist die erste KI außer Kontrolle geraten und ärgert uns mit depressiven Wiedergänger-Sound, bevor sie den roten Knopf drückt? Mittlerweile gibt es schon Interviews mit dem Musiker, der das alles im Alleingang gemacht hat und natürlich mit Maske in der Öffentlichkeit agiert. Man mutmaßt, dass es sich um den Bandchef Nate Garrett von der US-Heavyband Spirit Adrift handelt, der als Komponist einer Singleauskopplung gelistet ist.

Im Interview erklärt der Künstler hinter Neon Nightmare, man habe den speziellen Type-O Gitarren- und Basssound mit einem Audio-Chorus-Effekt relativ schnell nachstellen können, die eigentlich schwerere Aufgabe war, das Songwriting hinzubekommen. Ich muss zugeben, chapeau, ist ihm gelungen. Wer als ehemaliger Type-O-Follower das erstaunlich vollwertige Album mehrmals anhört, wird es als liebevolle Hommage an die Gothic Doomster aus NY gerne weiter hören. Ich persönlich bin nur etwas genervt, dass scheinbar das tragen von Masken im Metal auch außerhalb der Corpsepaint-Fraktion langsam zur Seuche wird. Ghost als erfolgreiches Beispiel seien genannt und dutzende von weiteren Bands vornehmlich aus dem Themen-Metal Bereich… haben die alle Angst, auf der Straße von ihren Fans erkannt zu werden? Egal, Platte ist hörenswert.

Ewald Funk

Video: "Lost Silver"
https://youtu.be/MeVJoJsX-fshttps://youtu.be/MeVJoJsX-fs