ROSE HILL DRIVE
AMERICANA
THE ORGANISATION / SOULFOOD
Neues Futter für Fans von The Black Keys oder Kings Of Leon.
Die nächste Retro-Rock-Rakete heißt Rose Hill Drive und kommt
aus Boulder / Colorado. Wie so viele Bands in diesen Tagen
verquirlt das Quartett Hardrock, Blues und Punkrock. Nach zwei
Alben unter dem Radar-Schirm legen die beiden Brüder Daniel und
Jacob Sproul, Sandkastenkumpel Nate Barnes und Nachzügler Jimmy
Stofer ihr sensationell gutes drittes Album "Americana" vor.
Die 9 Songs bieten allerdings keinen langweiligen Alternative
Country à la Ryan Adams oder Bright Eyes, sondern
saftig-kraftvollen Rock im Stil der Siebziger Jahre mit
krachigen Gitarren und schnörkellosen Beats. Die Jungs lieben
alte Helden, deshalb spielen sie bei ihren traditionellen
Neujahrsshows gerne Rockklassiker wie Led Zeppelin 2 oder Who’s
Next in voller Länge. In 20 Jahren werden vielleicht junge
Bands die Songs von Rose Hill Drive an Feiertagen zelebrieren.
Elektrisierend!
8 von 9 Punkten wh
ROSE HILL DRIVE
AMERICANA
THE ORGANISATION / SOULFOOD
Heilige Wolfmother, machen diese Retrorock-Jungs Spaß! Wer
nach den in Deutschland sensationell durchgestarteten Black
Keys nach neuem krachigen Roots-Futter sucht, muss sich bei den
vier Jungs aus Denver / Colorado mit auf die Gästeliste setzen
lassen. Serviert bekommt man plärrenden Mikrosound beim Gesang,
Analog-Wummerbass, Röhrenverstärker-Gitarrensound mit viel
Verzerrer und ein schön schepperndes
Waschmitteltrommel-Schlagzeug. Und wunderbar holprige Songs mit
viel Charme aus den 70ern, als man zum Imbiss noch... Shit, es
gab damals keinen Imbiss, da ging man zum Bäcker oder zum
Metzger. Instrumente kaufte man nicht im Internet, sondern der
Händler zeigte einen noch ein paar wertvolle Pflegetipps und
neue Musik wurde in erster Linie durch Journalisten oder an der
Plattentheke unseres Vertrauens weiter empfohlen. Rose Hill
Drive machen eigentlich genau diese Musik, die man früher unter
der Hand als „heiß“ empfohlen bekam, wo man stolz darauf war,
locker-flockig ins Fachgespräch einfließen zu lassen, dass man
die verfickte LP bereits seit zwei Wochen zuhause stehen hat.
Und dabei spielte es die moderierte Diaspora-Sendung im
öffentlich rechtlichen Radio erst am Sonntagnacht um elf das
erste Mal... Heute hat man es ja besser, denn wenn ich
erbärmlicher Schreibwurm diese CD allen Retro-Garage-Psychos
ans Herz lege, dann kann der Angesprochene einfach mal schnell
auf dem Smartphone bei youtube oder Soundcloud nachhören, ob
ich hier Schietkram erzähle. Wer also den White Stripes
nachweint, wer Josh Hommes QOTSA schätzt und anerkennt, dass
die Band bereits im Vorprogramm der grandiosen The Who spielen
durfte, der nehme mich beim Wort! Eine Scheibe ganz ohne
wirkliche Hits, und das ist gut so!