Ein weiterer Höhepunkt für uns war Livingston, die am frühen
Nachmittag in der Arena aufspielten. Unsere Titelhelden vom
letzten Oktober überzeugten mit ihrem unaufdringlichen
Alternativerock und der genialen Stimme von Sänger Beukes. Am
Ende des Gigs hatten die Jungs einiges an Percussion auf die
Bühne geholt und legten noch eine psychedelisch angehauchte
Session auf die Bretter und dankten dem angenehm zahlreichen
Publikum. Wir hatten die Gelegenheit hinterher mit allen zu
plaudern, die Jungs sind zufrieden mit den stetig wachsendem
Publikumszuwachs und werden in Kürze wieder touren. Sänger
Beukes ist ja seit Oktober Vater, seine Frau zieht jetzt zu ihm
nach Berlin. Schön auch die Worte des deutschen Gitarristen
Jakob Nebel am Ende des Konzerts, der die besonders bunte
Bandbiografie in drei Sätzen komprimierte.
Rammstein schließlich ballerten bei ihrem Auftritt mehr Pyro
in den Nürnberger Himmel, als manche andere Bands während der
gesamten Tournee. Alles in allem das Gegenteil von RATM am
Vortag. Witzig wie immer: Keyboarder Flake, der ein Laufband an
seinem Tasteninstrumentenblock installiert hat und eigentlich
immer am "walken" war. Allerdings ohne "Nordic". Sound und
Effekte waren ziemlich perfekt und manches Anwohnerhaustier ist
bei diesem vermeintlichen medialen Bombenangriff sicher unter
den Tisch gekrochen. Ewald Funk
...Sehr gut war ebenfalls, dass der Bereich der Alternastage
deutlich vergrößert und die Bühne mit Videowänden versehen
wurde. Hier drehten am Freitag Bad Religion, auch nach einer
dreißig jährigen Punkgeschichte kann man noch oder gerade
deswegen ein starkes Konzert abliefern, Gogol Bordello mit
einen irrsinnigen Mix aus Rock, Punk, Dub, Roma- und
Sinti-Klängen und natürlich die unverwüstlichen Hives um den
charismatischen Sänger und Mädchenschwarm Howlin' Pelle
Almqvist stark auf. Auf der Centerstage hatten viele Bands
gegen die nachmittägliche Hitze zu kämpfen. Stimmung schafften
Bullet For My Valentine mit einen harten Metallset und Gossip
um das Stimmwunder Beth Ditto. Ihr Tina Turner Cover What's
Love Got To Do With It schlägt schon alleine von der Stimmkraft
das Original um Längen. Spätestens mit ihrer Liebeserklärung an
unsere Gefilde wegen des leckeren Gerstensaftes hat sie fast
alle Herzen gewonnen. Die Headliner Rammstein und Kiss sorgten
mit einer gewaltigen Show incl. Feuer, Pyros und Raketen satt
für großes Rockkino. Wobei Rammstein chancenlos gegenüber den
Erfindern opulenter Bühnenshows war und ist. Roland
Hornauer
Spielplan Freitag:
04. Juni 2010
Centerstage 21:30-23:00
Rammstein
Centerstage 19:15-20:30
Rise Against
Centerstage 17:45-18:45
In Extremo (nur Park)
Centerstage 16:15-17:15
Bullet For My Valentine
Centerstage 15:05-15:50
Pendulum
Centerstage 14:15-14:45
Five Finger Death Punch
Alternastage 23:45-01:00
Them Crooked Vultures
Alternastage 22:15-23:15
HIM
Alternastage 20:45-21:45
The Hives
Alternastage 19:25-20:20
Tocotronic
Alternastage 18:15-19:00
Gogol Bordello
Alternastage 17:05-17:50
Bad Religion
Alternastage 16:05-16:40
Dizzee Rascal
Alternastage 15:15-15:45
A Day To Remember
Alternastage 14:25-14:55
Cancer Bats
Alternastage 13:35-14:05
Carpark North
Clubstage 01:00-02:00
Foals
Clubstage 23:35-00:30
Die Sterne
Clubstage 22:25-23:15
Delphic
Clubstage 21:20-22:05
The Cribs
Clubstage 20:20-21:00
Crystal Castles
Clubstage 19:20-20:00
WhoMadeWho
Clubstage 18:25-19:00
Martin & James
Clubstage 17:30-18:05
Sleigh Bells
Clubstage 16:35-17:10
Livingston
Clubstage 15:45-16:15
Absynthe Minded
NEUIGKEITEN/AKTUELLES EINZELANSICHT
ROCK IM PARK: TAGESTICKER FREITAG
Der Rammstein-Tag. Als gegen Ende ihrer Show der Geschmack von Napalm, pardon, Benzin in der Luft lag wußte auch der letzte Zuschauer, dass diese Band wohl zum größten gehört, was die deutsche Musikszene zu bieten hat. Sicher, sie haben auch schon motiviertere Shows gespielt, aber aufgrund ihrer Show sind sie einfach einzigartig. Niemand provoziert besser...
Mit weißen Stutzen: Die Hives!