30 SECONDS TO MARS - KONZERT, ARENA, NÜRNBERG,
12.8.2011
Trotz Schnäppchenpreisen, etliche Sitzplatzkarten der besten
Kategorie wurden bei Ebay als Sofortkauf für 22,50 (incl.
Versand per Einschreiben) statt 46,35 Euro verhökert, füllten
"30 Seconds to Mars die Arena" nur zu rund 80 %. Dies tat der
Stimmung keinen Abbruch, denn gekommen waren fast nur die
absoluten 30StM-Fans. Der Optik wegen war der satte Griff in
den Haargeltiegel für die männlichen Besucher Pflicht. Klar,
wenn Jared Leto als Frontman die Show zelebriert, muss Mann
einfach mit der Mode gehen. Die Show selbst war typisch
amerikanisch. Opulente Lightshow, einige gesellschaftskritische
Videoeinspielungen, Glitter, riesige Luftballons, aufblasbares
Wasserspielzeug, zahlreiche Mitmachaktionen, (gerade bei den
Hits wie „A Beautiful Lie“ war mithüpfen Pflicht) alles damit
die Menge sich halt nicht langweilt. Für die Ohren gab es den
typischen Alterna-Rock, viele unterschiedliche Musikstile
gepaart mit krachenden Riffs. In der Mitte des Konzertes
brachte Jared Leto drei Songs alleine mittels akustischer
Gitarre zum Besten. Ein Höhepunkt war dabei „Hurricane“. Auf
der Setlist standen insgesamt 15 Songs. 11 davon alleine vom
2009 veröffentlichen Album „This is war“. Im Vergleich zum
Auftritt von 30 STM vor gut einen Jahr bei Rock im Park fällt
auf, dass sich nichts geändert hat und kein einziger neuer Song
dazu kam. Entweder die beiden Leto Brüder und Mitstreiter
Milicevic arbeiten im Stillen an was Großem oder sie haben eine
längere kreative Schaffenspause eingelegt und spielen seit über
einen Jahr ihr Tourtheater ab. Roland Hornauer
30 SECONDS TO MARS - KONZERT, ARENA, NÜRNBERG,
12.8.2011
Willkommen zur Jared-Leto-Show, denn für seinen Liveauftritt
in der Arena brauchte der singende Schauspieler seine
Bandkollegen im Grunde genommen gar nicht. Der gut gelaunte
Jared war Anfang und Ende, und bestimmte zwischendrin alles. Er
hörte mitten im Liedsingen auf, weil ihm auffiel, dass das
Publikum nicht genug mit ging. Er forderte alle - selbst die
Sitzenden - zum (Aufstehen und) Springen auf, und holte sich
Leute auf die Bühne. Einmal stoppte er, weil er im Publikum ein
weinendes Mädchen entdeckte. Und was machte er dann? Er holte
sie auf die Bühne, umarmte sie und ließ sie einige Lieder lang
in seiner Nähe sitzen. Der Mann versteht das Spiel mit dem
Publikum perfekt und weiß genau, wie er es aufstacheln und
einwickeln kann. Das zeigte sich auch in seinen vielen
Erzählungen zwischen den Songs. Zum Beispiel, wie gut es ihm in
Deutschland gefiel und dass dies vermutlich am guten deutschen
Brot läge. Zum Ende hin hängte er sich die deutsche Flagge um
und spazierte damit wie Freddie Mercury über die Bühne. Da
wurde die Musik fast zur Nebensache. Aber auch die rockte
ebenso gewaltig wie großartig. Allen voran die drei
Akustiksongs, die Jared allein auf der Gitarre spielte. Das
Publikum klebte ihm an den Lippen. Nach 90 Minuten (quasi eine
normale Filmlänge) war der Auftritt vorüber und das Publikum
wurde selig in die Nacht hinaus entlassen. Sören Prescher
Von: Roland Hornauer, Sören Prescher, Olivia Barth-Jurca