PUNKA-ROCKABILLY
THE CREEPSHOW
DEATH AT MY DOOR
CONCRETE JUNGLE RECODS / EDEL
VÖ: 15.09.2017
Wenn es um Psychobilly, also die punkigere Variante des
Rockabilly geht, kommt man neben anderen aktiven Bands wie den
Rezurex, Mad Sin oder Demented Are Go an The Creepshow
keinesfalls vorbei. Albumveröffentlichungen aus diesem Genre
sind selten geworden und die Kanadier mit dem leichten Hang zu
Horrorgeschichten in ihren Texten haben nun nach einigen Jahren
– u.a. durch Besetzungswechsel bedingt - mit „Death At My Door“
seit 15. September endlich eine neue Scheibe am Start! Die
klingt fantastisch breitenkompatibel, man muss also nicht
unbedingt mit US-Car und Gel im Haar durch die Gegend fahren,
wer melodischen und poppigen Rockabilly an der Grenze zum
Pop-Punk mag, ist mit der Platte hervorragend bedient! Auf
ihrem fünften Album holen sie auch Hörer abseits der
Szene-Nische mit ins Boot. Sängerin Kenda klingt streckenweise
angenehm rau nach Pink. Sie ersetzt die vor fünf Jahren
ausgestiegene Sängerin Sarah Blackwood perfekt, welche wiederum
ihre eigene Schwester Jennifer beerbt hat, die nach einer
Schwangerschaft nicht in die Band zurückgekehrt war. Die neuen
Songs aber haben schon fast unverschämten Pop-Appeal. Für
Creepshow braucht man keine Tolle mehr um dabei zu sein. Damit
können die Kanadier auf jeder Party landen - im März wird die
Band auf Deutschlandtour kommen! Sean "Sickboy" McNab,
Gründungsmitglied und Mann am Standbass, definierte mir neulich
bei einem Interview die Ratlosigkeit in seinem Heimatland,
warum und vor allem welche Leute im Nachbarland Trump gewählt
haben: „Ich habe da eher einen Vergleich als Antwort. Wer bitte
kauft die ganzen Nickelback-Platten? Ich kenne niemanden, und
trotzdem verkaufen die Millionen von Alben. Je weiter du aber
aus der Stadt raus fährst, desto mehr Nickelback Shirts siehst
du an den Tankstellen. Das dürfte bei den Trump Wählern in den
Staaten etwa genauso sein.“
EF
7 von 9 Punkten