CD REZI ALTERNA ROCK:
WEEZER
HURLEY
EPITAPH /
INDIGO
Die gute Nachricht für alle treuen Weezer-Fans: auf Hurley gibt es kein Stück, für das sie sich schämen müssen. Dem war ja auf den letzten drei Alben nicht so, als Rivers Cuomo mit steigender Tendenz immer mehr Songs und Texte mit erhöhtem Peinlichkeitsfaktor produzierte. Nun sind Weezer auf dem richtigen Weg aus der Belanglosigkeitskrise. Der Wechsel vom Major- zum Indie-Label scheint auch die musikalische Spielfreude zurückgebracht zu haben. Endlich rockt diese Band wieder! Schmalz und Schnörksel wurden durch Energie und Tempo ersetzt, die Strophen haben wieder Drive, die Refrains kann man schnell mitsingen und dazwischen sind die unwiderstehlichen Steigerungs- Übergänge zurück. Mindestens die Hälfte der zehn Stücke sind Hits, angeführt von den genialen „Hang On, Smart Girls“ und „Brave New World“. Da kann man auch über das Gerücht hinwegsehen, dass die Band ihr Album nicht nach dem auf dem Cover abgebildeten Lost-Charakter Hurley benannt haben soll, sondern nach der gleichnamigen Klamottenmarke, die gerade eine Weezer-Kollektion herausbringt. MAE
7 von 9
Als erstes sticht einem das Coverbild von „Lost“-Star Jorge Garcias überdimensionalem Gesicht ins Auge. Das macht neugierig und man erwartet gemütliche Schunkelmusik. Doch Weezer drehen gleich im ersten Song voll auf und präsentieren Power-Pop in Reinform. Gut unterstützt werden sie dabei von der gesamten „Jackass“-Crew für den Hintergrundgesang. Weiter geht es mit noch mehr fetten Gitarren und bei „Run away“ mit Ryan Adams als Gastmusiker. Den einen oder anderen Ohrwurm enthält die Platte zweifellos, dennoch dümpelt die Musik die meiste Zeit im Mittelmaß vor sich hin. Es ist eine typische Weezer-Platte, wie wir es bereits von den sieben Vorgängeralben kennen. Gruselig ist allerdings das Coldplay-Live-Cover „Viva la vida“ bei den Bonustracks. SP
6 von 9
Passend zum neuen Label ist das achte Studioalbum der kalifornischen Partybarden deutlich punkiger ausgefallen. Seit Bad Religion-Gitarrist Brett Gurewitz Rivers Cuomo & Co. unter seine Fittiche genommen hat, sägen die Gitarren wieder härter und der Beat schlägt schneller. Für das Video zur ersten Single „Memories“ haben sich Weezer sogar die komplette Crew von MTV Jack Ass eingeladen. Johnny Knoxville und seine Chaotengang durften dann sogar noch ein paar Aaahs und Ooohs im Studio beitragen. Ob es das Album bei all diesen Veränderungen unter die Besten der Bandhistorie schafft, möchte ich bezweifeln, denn die Songs sind eher mau. WH
5 von 9