CD REZI INDIE-ROCK: INTERPOL
INTERPOL
COOPERATIVE MUSIC / UNIVERSAL
Um den Weggang von Bassist Carlos Dengler kommt man bei diesem
Interpol-Album einfach nicht drum herum, ist die
Abschiedsstimmung diesem vierten Werk der New Yorker
Post-Punker doch von vorne bis hinten anzuhören. Direkt nach
den Aufnahmen verließ einer der Hauptideengeber die Band. Und
da dieses selbstbetitelte Platte eine noch intensivere Stimmung
als die ihrer Vorgänger kreiert, wirkt die Musik noch etwas
dunkler und melancholischer als bisher. Die ästhetischen
New-Wave-Kompositionen sind düster-romantisch und tonnenschwer,
so dass sich das Interpol-Klanggebilde schon nahezu mystisch in
das Ohr des Hörers legt. Die dynamisch-schneidenden Gitarren
und der schwermütig-empathische Gesang weben ein dichtes und
atmosphärisches Netz, das einem durchaus den ein oder anderen
Freudenschauer über den Rücken laufen lässt. Bis auf die
bärenstarke Single „Barricade“ sind auf „Interpol“ nicht ganz
so viele Sofort-Hits wie auf den bisherigen Platten vertreten.
Trotzdem ist dieses Album absolut empfehlenswert. MAE
8 von 9