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NEUIGKEITEN/AKTUELLES EINZELANSICHT

GLUBB: GLADBACH AM 4.3., UNSER SENFT

Es stand auf dem Banner im Gästeblock. "Heute wird Europapokal klar gemacht!" Die designierten Europapokal-Spieler aus dem Ruhrpott verpissten sich allerdings nach Abpfiff etwas geknickt in die Kabine, denn es hatte drei Minuten vor Schluß Bum-Bum gemacht.
GLUBB: GLADBACH AM 4.3., UNSER SENFT

Ein sensationelles Jahr für die Gladbacher! Nachdem die Fohlen im letzten Jahr mit Glück und Schlussspurt dem Abstieg entkommen waren, lief es in der neuen Spielzeit grandios. Eine Top-5-Platzierung ist in Reichweite, und die Teilnahme für den Europapokal stand in Nürnberg auf der To Do-Liste. So stand es auf den Banner im gut gefüllten Gästeblock. Die designierten Europapokal-Spieler verpissten sich nach Abpfiff allerdings etwas geknickt in die Kabine, denn es hatte in Nürnberg drei Minuten vor Schluß Bum-Bum gemacht.

Unser Rotbäckchen aus der Schweiz spielte sich in der Pause noch etwas lustlos mit Landsmann Tim Klose warm, als er kurz vor Schluss eingewechselt wurde und dann aber all den Frust des durch Knieproblemen verlorenen Jahres in einen knackigen Kick ins gegnerische Netz gesetzt hatte. Da brachen in der Nordkurve alle Dämme! Vorarbeit des 1:0 natürlich - Alexander Esswein - auf jeden Fall rieben sich alle die Augen auf den Rängen, denn Glück will hart erarbeitet sein. Und das hat die Mannschaft echt gut hingekriegt.

Eigentlich war die Stimmung vor dem Spiel etwas überhitzt, denn in der Presse duftete es nach Heimsieg. Dass aus dem nichts werden würde, war nach Anstoss klar. Hecking hinterhältige Grottenkick-Taktik hatte ein erneutes Opfer gefunden: Die Spaßfussballer aus Gladbach mit ihrem Wohlfühlfranzosen als Trainer. Er ist ein Mann der 1:0-Ergebnisse. Das hat er bekommen, für ihn halt auf der falschen Seite.

Die erste Halbzeit sorgte durch vorsichtiges Abtasten der beiden Mannschaften und die gewohnten Fehlpässe für langsames Einlullen der Gladbacher Happy-Fussball-Kicker. Die Fohlen dachten sich, das können wir auch mit dem passiven Gekicke, und wagten ebenso nicht viel. Schrecksekunde in der Nordkurve war einmal, als der Ex-Glubberer Nordtveit (oder war es Arangio?) allein  vor Schäfer auftauchte und schwach versemmelte.

Gladbacher Fussballprofessoren bescheinigten mir zwar dutzende von Chancen, die hatte ich allerdings etwas harmloser in Erinnerung. Dass von Reuss, Hanke und Arango nicht viel zu sehen war, ist wohl auch Verdienst einer aufmerksamen Nürnberger Hintermannschaft, die den Grün-Weißen einfach keine Luft ließ. Hier war die Hecking-Ansage, die Grün-Weißen seien Westvorstädter, wieder treffend. Schon spielte der Glubb mit hoher Konzentration.

Pause. Die Jugendtrainer des FCN versuchen durch unmotiviertes Einlullen des Publikums Argumente zu liefern, der U19 ins Stadion zu folgen für das Pokalspiel demnächst. Aus der Kabine kamen zuerst die Glubberer. Nach weiteren Minuten Spiel war klar, dass dies ein stinkelangweiliger 0:0-Sonntagnachmittags-Grottenkick werden würde.

Gelbe Karten gab es auch kaum, aber langsam kam Bewegung in Heckings Auswechselbank. Hegeler zeigte auf dem Feld plötzlich Drive und Einsatz, also schien seine Auswechslung kurz bevor zu stehen. Zuerst aber wurde Chandler vom Feld genommen, für ihn lief die Tormaschine Eigler auf. Dann auch noch Cohen für den überforderten Spielgestalter Didavi. Almog hatte heute übrigens einen ganzen Fanclub aus Israel im Publikum, da war klar, dass erspielen musste. Und der Israeli spielte plötzlich gut! Offensives Mittelfeld mit grandios übersichtlichen Pässen. was immer er auch vorher gegessen hat, gebt ihm das weiterhin!

Dann kam Albertle auf den Platz und erlöste die Zuschauer von Hegeler. Wenn Angriffe liefen, dann über Essweins Seite. Drüben musste der fleissige Feulner vorne mit aushelfen. da er nicht für Turbodribblings bekannt ist, lief da natürlich nicht viel. Und so stand Bunjaku drei Minuten vor Schluss goldrichtig, und zeigte Tomas Pekhard mit einer Linksfuss-Direktabnahme, dass Tore schießen so einfach sein kann. Und dass man aus kurzer Distanz durchaus den Kasten treffen kann.
 

Nach Abpfiff: Alle feiern Albert. Gladbach ist schon auf dem Heimweg.

Und schon sah die Glubberer Welt nach drei Siegen in Folge ganz anders aus. In der S-Bahn fasste es jemand genau richtig zusammen. "Jetzt können die Gegner kommen wie sie wollen, zumindest eine Chance haben wir jetzt zuhause immer. Auch gegen große Vereine." Stimmt.

Wir gratulieren den arschcool agierenden Innenverteidiger Dominic Maroh für ein tolles Spiel an seinem Geburtstag. Er wurde nicht nur beschenkt, sondern hat auch viele Fans an seinem Freudentag glücklich gemacht. Vom Abstiegsgespenst haben wir nach dem Spiel erstmal nichts mehr gesehen in der Stadt. Und die Derbyschmach ist nun schon zu 2 % getilgt. Die nächste grüne Mannschaft wird dann Volksburg sein. Auf geht es, zuerst aber mal nach Mainz!

Ewald Funk

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STIMMEN ZUM SPIEL

Lucien Favre (Gladbach): "Eine gute Mannschaft braucht halt nicht nur Ballbesitz, sondern auch Beschleunigung und Durchschlagskraft."

Raphael Schäfer: "Wir spielen zwar kein Hurra-Fußball, aber trotzdem waren wir heute ein unangenehmer Gegner. Wir haben einfach andere Mittel, um den Verein in der Ersten Liga zu halten und jetzt auch ein gutes Polster nach unten."

Albert Bunjaku: "Alex hat den Ball super rausgespielt und ich hatte einfach Glück, dass ich da stehe. Mein letztes Tor war 2010 und jetzt bin ich einfach nur total glücklich. Ich danke dem Verein, den Fans und dem Trainerteam, die mich nie aufgegeben haben und ich hoffe, dass ich zukünftig noch mehr davon zurückgeben kann."

Dominic Maroh: "Ich gehe heute mit meiner Familie noch Essen – es könnte doch nicht schöner sein, seinen Geburtstag mit einem Sieg zu feiern."