PERSISTENCE TOUR MIT HATEBREED, 18.01.2013,
LICHTENFELS, STADTHALLE
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Das Rudeltreffen der Harten, die nur in den Garten kommen.
Noch bei der zweiten Band waren noch längst nicht alle Besucher
in der Halle angekommen, doch draußen hörte man den Tenor nach
dem Motto, „Ich bin eh nur wegen einer Band da.“. Hatebreed. In
der Halle wäre man besser aufgehoben gewesen, denn verpasst hat
man da einiges. Draußen war es winterlich kalt, aber drinnen
legte jede der Bands noch ein Scheit Holz drauf zum Vorgänger,
damit es den anwesenden Fans auf keinen Fall zu kalt werden
sollte.
Fröhliches gemeinsames Pogen verhindert die ein oder andere
Unterkühlung und förderte soziale Kontakte. H2O zeigte auch
keinerlei Immobilität auf der Bühne, Frontman Toby Morse war
pausenlos zwischen Bühne und dem Publikum unterwegs. Der
direkte Fankontakt ist den New Yorkern offensichtlich sehr
wichtig und die Fans nehmen das dankbar an. Als Dankeschön
passend dazu Crowdsurfer in wogenden Brandungswellen. Melodic
Hardcore von seiner besten Seite. Zur tatkräftigen
Unterstützung kam kurzzeitig noch Roger Miret von Agnostic
Front mit auf die Bühne. Einzig das kurz angespielte, mein Herz
erwärmende Black Sabbath Meisterstück „War Pigs“, löste beim
doch meist sehr jungen Publikum etwas ratlose Gesichter
aus.
Weitaus bewegter ging es dann bei Agnostic zur Sache. Sie
wurden ja bereits in den 1980er Jahren gegründet, sind also ein
wahres Urgestein des New York Hardcore. Das einzige noch
mitspielende Gründungsmitglied, Gitarrist Vinnie Stigma, und
der seit 1983 zur Band gehörende Sänger Roger Miret sind aber
mitnichten Passivsenioren. Voller Schwung und Elan sprangen die
alten Hasen von einer Ecke der Bühne zur anderen. Die Fans
kamen immer mehr in Bewegung. Der krönende Abschluss mit dem
Ramones-Cover „Blitzkrieg Bop“ ließ auch den letzten
angereisten Fan auf die richtige Betriebstemperatur für den
Headliner bringen. Wer jetzt noch fror hatte irgendwas falsch
gemacht.
Unglaublich, aber noch einen draufsetzten konnte dann
Hatebreed. Vom ersten Takt an ging die metalgeschwängerte
Hardcore-Post ab. Die Fans riss es einfach nur noch mit. Selbst
gemächliche Zeitgenossen konnte es nicht mehr ruhig auf den
Beinen halten. Frontmann Jamey Jasta und seine Mannen legten
Pfund um Pfund drauf, wer nicht von den Drums auf die Reise
geschickt wurde dem half der treibende Bass auf die Sprünge.
Fitnessmetal inklusive Moshpit eben. Besser kann man die
demnächst (Ende Januar) erschienene Hatebreed-CD „The Divinity
of Purpose“ nicht promoten. Die US-Amerikaner wissen was ihr
Publikum braucht. Bestnote!
Im Ganzen betrachtet ein sehr lohnenswertes Konzert mit sechs
Bands, für jeden Geschmack aus dem Hardcore etwas dabei. Das
durchwegs junge Publikum konnte sich richtig austoben und
entsprechend glücklich-ausgepowert die Heimreise antreten. Und
nicht wenige wünschten sich in der Zukunft mehr ähnliche
Veranstaltungen in Oberfranken. Etwas straff war der Ablauf,
fast jede Band begann sehr pünktlich, und so war dann auch
überpünktlich gegen Mitternacht Schluß.
Text und alle Fotos: Jan Oulehla