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HEROES OF WAR
KSM (NEW KSM)
REGIE: FENG XIAOGANG, MIT: ZHENG HANYU, DENG CHAO. FSK: 16, 124 MINUTEN



Ausgehend von der Tatsache, dass der Film nach dem zweiten Weltkrieg in China spielt, im Prinzip also den Bürgerkrieg zwischen den Regierungstruppen und Maos Revolutionsarmee schildert, ist dieser äußerst gut gemachte Kriegsfilm ein angenehm wertfreies Monumentalwerk geworden. Hier wird Krieg nicht verherrlicht, sondern angsteinflößend realistisch inszeniert mit Handkamera und den Leuchtspuren der sirrenden Gewehrkugeln wie einst bei James Ryan. Also fast auch im Osten nichts Neues. Hauptmann Gu Zhidi muss als Himmelfahrtskommando eine Flanke der roten Armee verteidigen und weil er in Ungnade fiel, auch bis zur letzten Patrone. Das erste Drittel des Filmes schildert diese Schlacht und die Angst der Protagonisten auf erstaunlich gefühlsbetonte Weise, das sind also nicht roboterhaft kämpfende Kommunisten sondern Familienväter und Bauernsöhne mit Heimweh. Gu überlebt das Gemetzel als einer der wenigen und quält sich jahrelang über der Frage, ob er damals durch einen Rückzug die Leben seiner Untergebenen hätte retten können. Wenn man nach zwei Stunden dann endlich an den Punkt kommt, wo Gu seinen gefallenen Kameraden eine späte Ehrung und ihren Angehörigen eine wirtschaftliche Hilfe erstreitet, hat man ein klasse umgesetztes Stück Zeitgeschichte aus der Sicht der Betroffenen gesehen! Ist vielleicht etwas steifer inszeniert als amerikanische Blockbuster, aber ein grausam realer Antikriegsfilm, diesmal eben aus chinesischer Sicht.


Ewald Funk
7 von 9 Punkten