CD REZI INDIE-PUNK
MEAT WAVE
THE INCESSANT
BIG SCARY MONSTER / ALIVE
Meat Wave spielen einen wilden, ungestümen Indie-Punk der
direkt aus der Garage kommt. Mit viel Leidenschaft, dreckig,
laut und reduziert, klingt es häufig nach einer
Cassettenaufnahme. Dazwischen werden immer wieder
Ohrwurmmelodien eingestreut. Vor zwei Jahren ist die
zwölfjährige Beziehung von Frontmann Chris Sutter zu seiner
Sandkastenliebe in die Brücke gegangen. Dies und die damit
verbundene Realitätsflucht ist Thema von „The Incessant“. „Run
You Out“ ist eine einzige wütende Anklage, „I`m a Bad Man“ ist
der Refrain von „Bad Man“, „Birdland“ geriet sehr dunkel und
düster und mit „Killing the Incessant“ endet die Scheibe nach
36 Minuten wieder laut und anklagend.
ROHO
8 von 9 Punkten
MEAT WAVE
THE INCESSANT
BIG SCARY MONSTER / ALIVE
Die Verzweiflung, der Frust und die Wut von Sänger Chris
Sutter ist förmlich greifbar. In den 12 Songs verarbeitet er
eine schmerzhafte Trennung. Im zarten Alter von 22 Jahren ging
eine Beziehung in die Brüche, die zehn Jahre lang gehalten
hatte. Kein Wunder, dass jede Faser des Albums dieses Thema in
sich trägt. Und Indie-Star Produzent Steve Albini (Pixies,
Nirvana, Helmet) half dabei, die dunkle Wolke in Form zu
gießen. Er ist bekannt dafür, Bands klingen zu lassen, als
würden sie immer noch im Proberaum üben. Das Trio aus Chicago
klingt dreckig und gemein wie aus den Neunzigern. Wütender
Garagen-Punk mit ordentlich Distortion. Die Songs von Meat Wave
sind aufwühlend, unbequem und anklagend. Sinnbildlich brüllt
Sutter im fünften Track "I'm A Bad Man!" Es gibt verschiedene
Strategien, mit einer Trennung umzugehen. Meat Wave reagieren
mit akustischer Zerstörungswut. Und die klingt gewaltig!
WH
8 von 9 Punkten
