KRAFTKLUB, 08.11.2011, CAFÉ CAIRO,
WÜRZBURG
Noch nie zuvor war das Cairo in seiner Geschichte wohl so schnell ausverkauft. Die etwa 200 Tickets für die Show von Kraftklub waren schon Wochen vor dem Termin ratzfatz weg und ein paar Tage vor dem Konzert hätte man wohl satte Gewinne auf Ebay für ein Ticket in Würzburg eingefahren. So viele Ticketverkäufer sieht man vor dem Würzburger Jugendkulturhaus selten. Denn Kraftklub sind heiß. Die Jungs aus Chemnitz waren schon mit Beatsteaks, Casper und Fettes Brot auf Tour und haben beim Bundesvision Song Contest vor ein paar Monaten Platz 5 eingeheimst.
Die Fans singen die Strophen und Refrains vom ersten Takt an mit. Die Band trägt einheitlich schwarz-weiße College-Jacken und darunter weiße Polohemden mit dem Bandemblem auf der Brust.
Und auch akustisch ähneln die Sachsen der schwedischen Band The Hives. Es gibt stramme Schlagzeugbeats und Stakkato-Riffs. Dazu liefert Frontmann Felix Sprechgesang im Stil von Mediengruppe Telekommander. Slogans zum Mitgrölen wie „Nie wieder Ritalin!“, „Mein Leben ist ein Arschloch!“ oder „Ich komme aus Karl-Marx-Stadt! Ich bin ein Verlierer, Baby!“ Zwischendurch verteilen die Girls aus der ersten Reihe einen ganzen Kasten Wasser im Publikum. Alles trieft, die Verstärker brummen und der Dampf im Cairo-Saal erreicht Sauna-Dimensionen. Vor allem bei den Hits „Ich will nicht nach Berlin“, „Zu jung“ oder „Scheißindiedisco“ gibt es keinen Entrinnen mehr. Eineinhalb Stunden lang dauert die sächsische Turnstunde und dabei veröffentlichen Kraftklub erst im Januar ihr Debütalbum. Das nächste Konzert wird wohl in der Posthalle sein. Respekt!
Wolfram Hanke