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ONLY HUMAN
INDIA / ROUGH TRADE
Kommerzieller Radiorock kann schrecklich banal rüberkommen,
wenn eine Band dann auch noch den üblichen
Eintagsfliegen-Stempel aufgedrückt bekommt, kann das leicht zum
Fluch werden. Alle jungen Cappuccino-Damen Deutschlands
jedenfalls summten anfangs der Nuller-Jahre ihren euorpaweiten
Hit. Als One Hit Wonder („Dancing In The Moonlight“) wurden sie
Anfang 2000 bekannt, nun, viele Jahre später versuchen die
Briten sich diesem Status erneut zu entziehen, nachdem sie sich
2003 aufgelöst haben. Und nachdem sie damals links von Coldplay
und Muse, die zur selben Zeit starteten, links überholt wurden.
Diesmal könnte es auch klappen, denn das Album ist nicht so
schlecht... zwar recht poppig, aber mit dem nötigen Drive, der
allemal Bands wie die oben erwähnten zwei schlägt. Alles andere
als verstaubt wissen sie, ihrem alten Sound etwas Pep
einzuhauchen, auch die markante Stimme des Sängers Joe
Washbourne hat sich etwas weiter entwickelt. Man kann den
Schatten eines Überhits, der auch noch eine Coverversion war
und im Original übrigens von King Harvest aus den früheren
70ern stammte, nicht entgehen.
Aber musste denn unbedingt eine Acoustic-Version von besagtem
„Fluch“-Song mit aufs Album? Doch nichts dazu gelernt?
Mitnichten, anhören sollte man sich auf alle Fälle mal „A
Balance To All Things“ oder „She Said“, die Qualität für neue
Radiohits haben. Dem Ganzen kann man aber ruhig eine Chance
geben. Zumal die Scheibe durchweg hörbar ist und beweist, dass
in der Band noch einiges an Potential steckt.
EF
5 VON 9 PUNKTEN
