.rcn - event & music – Seit 34 Jahren gratis! Wir rocken Franken!

Die Infos zur neuen Datenschutzverordnung lest Ihr ganz unten auf der Seite oder über diesen Direktlink:
Hinweise zum Datenschutz auf www.rcnmagazin.de

NEUIGKEITEN/AKTUELLES EINZELANSICHT

GLUBB GEGEN VFB: UNSER SENFFT

Ob Montag die Bild titelt: "Club: Bader Wutrede nach Schiri Pleite" oder die AZ "Club 11er Schock: War Wingenbach gedopt?" wissen wir nicht. Hier gibt es das Protokoll aus der Nordkurve.
Die Gäschte aus Schwahbä.

MEHR AUCH DIREKT IN UNSEREM SCHMIERFINKENBLOG

22.10.2011, FCN - VFB: 2:2

Vielleicht hat es ja zwischenzeitlich jemand bemerkt, aber mit einem weiteren spärlichen Punkt durch das Spätzlespiel trudeln unsere Recken nunmehr geradewegs in Richtung Abtiegszone. In der kommenden englischen Woche muß der Glubb ja nun Mittwoch nach Erzgebirge Aua im Pokal und danach zu den Bauern am kommenden Wochenende in die Fröttmaninger Rosette.

In der üblichen was-wäre-wenn-Prognose vor dem Spiel käme der Glubb bei einem Sieg bis auf zwei Zähler an die Spätzle heran, selbige würden bei einem Sieg ihrerseites kurzzeitig auf Platz zwei marschieren. Themawechsel. Schon vor dem Anpfiff im Stadion war eine gewisse Lethargie im Stadion zu spüren, so richtig wollte man die Recken einfach nicht anfeuern... was wird passieren? Welche Halbzeit wird diesmal versemmelt und welcher Spieler versemmelt seine todsichere Chance oder versemmelt diesmal etwa der Schiri? Alle drei Fälle wurden dann erfüllt, juchu! Und die Choreo der Ultras war - sorry - diesmal zwar schön aber doch rigendwie eher Westvorstadtnivea. Hab absichtlich nicht Niveau geschrieben.

Zum Auftakt gab es dann erstmal eine tolle Freistoßvariante der Schwaben, bei der gleich drei Spieler über den Ball liefen und die Kirsche letztendlich ganz weit weg von der Mauer zu einem sich frei spurtetenden Österreicher gekickt wurde, der knapp den Volleyschuß verfehlte. Sah aus wie tausend mal geübt, aber peinlich figuriert. Immerhin. Dafür hatte man ja die Weltmannschaft Stuttgart zu Gast, von denen darf man solche Kabinettstückchen erwarten. Dann aber gab der Glubb simpel einfach Gas und rannte dreimal gegen das Südkurventor an, bis schließlich Papa Simons das machte, was vorher eine Zeitung titelte: "Simons wird es schon richten". Nach Geplänkel und Abprallern verwandelte der golden Belgier auf feines Zuspiel von Tasci zum Auftakttor für den Glubb, über das man sich in der neunten Minute naturgemäß nie besonders freut. Zuviel Sicherheit, viel zu früh und so. Mir wäre ein 1:0 durch Timmy in der 90. Minute auch lieber gewesen. Die Taktik des frühen Störens bringt den VFB weiter in Bedrängnis, statt dies aber über die gesamten 90 Minuten zu praktizieren, läßt man dem Gegner lieber seine Chancen... Die vielen Fehlpässe auf beiden Seiten sorgten weiter für ein Niveau des unteren Tabellendrittels, von der Tribüne aber aus war der Kick mit drei Bier im Gesicht trotzdem ganz unterhaltsam. Gegen Schiris und Pässe zum Gegener ist man ja mittlerweile fast immun. Hegelers feiner Direktfreistoss schließlich brachte in der Nachspielzeit sogar etwas Kitzel ins Spiel. Ganz bitter: Klose wurde durch einen gegnerischen Spieler auswechselreif geschubst und Grätschen-Maroh durfte deswegen endlich einmal wieder spielen und zeigte seine effektiven Rutschpartien.

Nachdem den Schwaben in der zweiten Hälfte minutenlang immer noch nichts gelang, legte sich beim Schiri Wingenbach dann so etwas wie ein Schalter um, und er griff aktiv ins Spielgeschehen ein. Ja, ihr habt richtig gelesen, ein Schiri ist unantastbar und blabla, aber mit drei Bier im Gesicht und diverser TV-Studien danach bleibe ich bei der kühnen Behauptung: Der Elfer war eine ziemlich exklusive Entscheidung dieses blau gewandeten Referees. Und die beinflußte nachhaltig das Spiel. Als Dank bekam aber Elder Statesman Timmy Simons, ansonsten immer ein Gentleman, gleich dazu noch eine Gelbe serviert von unserem Exklusivschiri, der später unter Ovationen des Publikums die Arena verließ. Ich hätte ihm gerne auch den Regenschirm gehalten und im richtigen Moment weggezogen. Zurück zum Elfmeterpunkt. Natürlich hielt Stephan den Elfer nicht, auch wenn das sein Job ist. Er will ja auch die Nummer 1 werden. Wohin er bei der Flanke im letzten Spiel gesegelt ist... nun, das fiel wohl auch unter dieses Bestreben.

Welcher Voodoozauber den emsigen Esswein gerade daran hindert, nach genialer - oft eigener - Vorarbeit einfach kalt einzunetzen ist mir schleierhaft. Hecking dachte sich dann, jetzt sei eigentlich der Zeitpunkt für seine eigene und ganz persönliche, exklusive Entscheidung des Spiels soweit. Und er brachte Juri Judt, der dem Spiel hernach auch eine deutlichen Stempel aufdrückte, nämlich keinen. Später erfuhr ich, dass wohl Chandler dafür nach vorne ging... Oder hatte die Einwechslung doch einen? Pech für den Schiri nämlich, denn Wollscheid köpfte gleich nach einem Standart zur erneuten Führung ein. Damit die ständigen Rufe des Nürnberger Publikums nach einem ehemaligen Leihspieler aus Stuttgart mit Vornamen Julian endlich verstummten, zückte der Pfeifenmann dann auch irgendwann zur Feier des Tages ein Gelbe gegen den Torwart der Schwaben. Wegen Ballwegkickens. Diese Gelbe ist halt billig, tut nicht weh und besänftigt das Publikum. Weil es ja dann schon die 84. Minute war, kam dann auch pünktlich der Ausgleichstreffer durch die agilen Gegner. Der Tag hätte ja so schön werden können, denn Stuttgart war bisher immer ein dankbarer Verlierer.

Natürlich ist diese Schreibe jetzt einseitig, unkorrekt und nicht ritterlich und blabla, aber ich will mich einfach auch nächste Woche noch sehr genau an dieses Drecksgefühl von liegen gebliebenen und wichtigen Punkten vor dem Abstiegskampf erinnern. Und nicht wieder sagen, beim nächsten Spiel wird alles besser, wenn der Groll verlaufen ist...

Alles was der Glubb jetzt tun muß, ist einfach noch einen Deut besser werden und die Schlafenszeit innerhalb des Spiels weiter zu reduzieren. Und vielleicht auch mal ein Spiel defensiv zu überstehen um dann mit den Krankenhausrückkehrern und einer eingespielten Mannschaft all den Strohfeuern der Hinrunde tüchtig den Arsch im neuen Jahr zu versohlen.

Ewald Funk

STIMMEN ZUM SPIEL

Dieter Hecking: "Der Elfmeter, der zum 1:1 führt, ist für mich eine Frechheit. Wenn so etwas gepfiffen wird, dann gute Nacht deutscher Fußball."

Bruno Labbadia: "...Zum Elfmeter: Für den Nürnberger Verteidiger ist es da natürlich schwer, auszuweichen."

Jens Hegeler: "Nach der Pause haben wir es einfach nicht mehr geschafft, den VfB von unserem Tor fern zu halten."

Philipp Wollscheid: "Beim Elfmeter springe ich rein, um den Schuss zu blocken. Es fällt mir schon schwer diese Entscheidung zu verstehen. Als ich den Pfiff gehört habe, war ich einfach fassungslos. Es ist schon bitter, mit nur einem Punkt dazustehen. Nach dem Spielverlauf wäre ein Sieg in Ordnung gewesen. Mit der Einstellung von heute werden wir aber noch genug Punkte holen."

Timmy Simons: "Klar, der Schiedsrichter muss schnell entscheiden. Aber als Kapitän darf ich ja noch nachfragen. Und dann habe ich halt die Gelbe Karte bekommen..."

Bums, da war er drin. Kopfball Wollscheid, der "Elfmeterverursacher".