W.A.S.P., KISSIN' DYNAMITE, ALPHA TIGER, NITROGODS, 30.11.2012, ROCKFABRIK, NÜRNBERG
(FOTOS DAZU AUF GESICHTSBUCH HIER
LANG/KLICKEN)
Gleich mal zu Anfang Hut ab vor W.A.S.P.! Andere 80er
Jahre-Größen hätten nicht den Mut, mit Alpha Tiger und
Kissin' Dynamite, zwei der hoffnungsvollsten deutschen
Newcomer, mit auf Tour zu nehmen. Trotzdem ließen sich Blackie
und Co. nicht die Show stehlen und so mancher Kritiker der
L.A.-Heroen - der Schreiber eingeschlossen - ist nach diesem
Abend mehr als positiv überrascht nach Hause gegangen.
Aber von Anfang an: Nitrogods habe ich leider verpasst, da sie
zu einer wirklich unchristlichen Uhrzeit spielen mussten –
schade. Zu Alpha Tiger aber gerade noch rechtzeitig gekommen.
Und was soll ich sagen? Seit dem Oha!-Auftritt am Keep It True
2011 mag ich die putzigen Zonis, die musikalisch irgendwo
zwischen alten Queensryche und Helloween zu Keeper-Zeiten
anzusiedeln sind und einen absoluten Ausnahmesänger in ihren
Reihen haben. So etwas findet man in unseren Landen zur Zeit
leider viel zu selten. Da warten wir doch gespannt die zweite,
am 28.1. erscheinende, Scheibe ab.
Kissin' Dynamite sind für mich dagegen eine zwiespältige
Angelegenheit. Musikalisch mir persönlich zu
schwäbisch-melodisch und mit zu wenig Kanten. Die Show aber ist
1a. Man merkt, dass die Jungspunde schon seit Kindesbeinen auf
der Bühne stehen (Tigerentenclub!). Live ein absoluter
Hingucker.
Das sind auch W.A.S.P. Immer noch – trotz merklichen Falten in
Herrn Lawless' Gesicht. Die Frage des Abends war aber:
Wieviel Playback und Backings vom Band wird es geben, und wird
es wieder eine lustlose 08/15-Show werden? Nichts dergleichen.
Ich persönlich habe W.A.S.P. in den letzten Jahren nie in
besserer Form gesehen. Geiler Gesang, tolle Setlist
(Schwerpunkt auf Crimson Idol, 20jähriges Jubiläum) und ein
Blackie in bester Spiel- und Laber(!)laune.
Ob jetzt nicht doch der ein oder andere Backingchor aus der
Konserve kam, kann ich nicht mit 100%iger Sicherheit sagen,
aber von den lahmen Auftritten vergangener Tage war das
meilenweit entfernt. Die große und vor allem hohe Bühne der
Rockfabrik war noch das i-Tüpfelchen auf einem wirklich tollen
Abend mit viel Haarspray und noch mehr Rock 'n' Roll. In dieser
Form und mit so interessanten Begleitbands gerne wieder.
„der wahre“ Peter Kraus