SONS OF NORWAY
ALAMODE FILM / ALIVE
85 MINUTEN, REGIE: JENS LIEN
„Unsere Eltern kiffen mehr als wir, wie soll man rebellieren?
Egal wo wir hinkommen, unsere Eltern waren schon eher hier“,
heißt es im Song „Zu jung“ von Kraftklub. Ähnliche Probleme hat
der junge Norweger Nikolaj, der in den späten Siebzigern die
Sex Pistols und ihr bahnbrechendes Werk „Never Mind The
Bollocks“ in einem miefigen Vorort von Oslo für sich entdeckt.
Aber die Rebellion ist schwer, denn Vater Magnus ist ein
waschechter Hippie, der Nikolaj zum Sommerurlaub ins
Nudistencamp schleppt und auch mal den Schuldirektor vor den
Augen seines Sohnes zusammenfaltet. Die Vater-Sohn-Geschichte
ist aber nicht nur lustig, denn Mutter Lone wird bei einem
Fahrradunfall tödlich verletzt. Der Tod der Mutter beschleunigt
die Mutation von Nikolaj zum Punk. Er gründet eine Band,
provoziert Nachbarn und Passanten und macht erste Erfahrungen
mit Drogen und Alkohol. Das ist selbst im toleranten Norwegen
irgendwann zu viel. „Sons Of Norway“ ist eine tragikomische
Geschichte über Rebellion, Punkrock und Vorstadtmief, aber auch
über Verlust und Generationenkonflikte. Der rasant geschnittene
Trailer, den man auf Youtube anschauen kann, ist übrigens
völlig irreführend. So lustig, wie „Sons Of Norway“ in diesem
Teaser rüberkommt, ist der Film nicht. Eine kleine Gastrolle
hat außerdem Sex Pistols-Sänger Johnny Rotten, der den Film
mitproduziert hat.
WH
7 VON 9 PUNKTEN
