SO WAR: THE BREW, 24.10.2011, NÜRNBERG, HIRSCH
Es kann einem ja viel Mist passieren an so einem langen
Montag: verbrannte Frühstückstoasts, kilometerlange Staus,
unfreundliche Typen an der Konzertkasse. Im Idealfall sorgt das
anschließende Konzert halt für Abhilfe, das hofft man
jedenfalls stark. Vorband Kamchatka legte auf therapeutischer
Ebene schon einmal ordentlich vor mit groovig-komplexem Heavy
Rock, Anleihen aus der Stoner-Ecke und wieselflinken
Gitarrensoli, die die strapazierte Seele rauf und
runtermassierten. Aber dann passierte das Unvorhergesehene: Ein
Dimensionssprung tat sich auf und die Zuschauer im Hirsch
fanden sich plötzlich auf einem fremden Planeten wieder. Bunte
Farben umnebelten uns und aus großen schwarzen Boxen dröhnten
uns erstaunliche, fremde Klänge entgegen. Ist es Hendrix? Ist
es Wolfmother? Da! Drei Männer mit englischem Akzent hüpften
instrumentiert durch den Farbschleier. Ein Tim Smith, der
souverän am Bass zupfte. Ein Jason Barwick, der alles
verkörperte, was man von einem Rockkonzert erwartet – Gestik;
irre, hendrixsche Riffs bei flummi-artigen Bewegungen
(gleichzeitig!) und ein obergeiles Hemd. Und eine Naturgewalt
mit dem Namen Kurtis Smith am Schlagzeug (20-Minuten-Solo? Kein
Probleeeem.) Zusammen wirkt das Trio erfrischenderweise immer
noch so als hätten die da wirklich echten, richtigen Spaß auf
der Bühne. Und damit war der ganze Alltagsscheiß wie
weggeblasen. Für mehr Informationen zum Thema „Rocktherapie mit
The Brew“ fragen sie ihren Arzt oder Plattenhändler.
Jan Bratenstein
Auch unser Fotomann Matteo war hin und weg:
Das Konzert war echt super! Ich habe noch nie jemand so
Gitarre spielen sehen, ein Monster! Und dabei ist Jason Barwick
noch so jung! Er spielte wie ein Gott, machte faxen, unterhielt
sich mit dem Publikum und animierte alle zum singen… wow! Dazu
in einem proppenvollen Hirsch, der Altersdurchschnitt lag
zwischen 25 und 50, also keine Teenies anwesend. Als der
Drummer am Schluss dann noch ohne Stöcke mit den Händen weiter
spielte, war ein Konzert mit einem energiegeladenen Bassisten
und einem Gitarristen, der in altbekannter Jimmy Page-Manier
sogar einen Streicherbogen zum spielen benutzte vorbei. Es war
nicht leicht Fotos zu machen, wenn der Gitarrist ständig wie
ein Wiesel über die Bühne wetzt und die Security dir ständig
sagt, was du nicht darfst… egal, das Konzert war genau das
richtige für alle, die den Rock’n’Roll lieben!
Matteo Salasnich
NEUIGKEITEN/AKTUELLES EINZELANSICHT
SO WAR: THE BREW, 24.10.2011, NÜRNBERG, HIRSCH
Die englische Retrorocktruppe The Brew stehen für eine der besten Rock'n'Roll-Clubshows, die man im Moment kriegen kann. Und das mit zwei Jungs Anfang zwanzig an Klampfe und Schießbude. Sollte man gesehen haben. .rcn präsentierte und an diesem Abend ging wohl keiner unzufrieden nach Hause. Definitiv schwer zu empfehlen die Band, hier unser Nachbericht von Brati und Matteo!
Jason Barwick (Foto: Salasnich)