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NEUIGKEITEN/AKTUELLES EINZELANSICHT

AB JETZT AM KIOSK: KERRANG! – DEUTSCHE AUSGABE

Natürlich fragt man sich als erstes, wer braucht eigentlich noch ein deutsches Metalmagazin am Kiosk? Der Bauer Verlag (u.a. Bravo) bringt nun die deutsche Version des Kerrang! in den Zeitschriftenhandel und unser Wollvieh Wolle Hanke hat sich das mal zugelegt. Gibt es für "günstige" 3,50 jetzt überall am Kiosk.
AB JETZT AM KIOSK: KERRANG! – DEUTSCHE AUSGABE

Vielleicht sollte man noch etwas fachliches vorraus schicken: Das Uncle Sallys hat ja leider seinen Betrieb eingestellt, und Chefredakteuse Caroline Frey aus Berlin wechselt nun aus der stillgelegten Sallys-Redaktion direkt zum Bauer Verlag und wurde mit dem deutschen Kerrang betraut. Hierbei hilft der Editor von Bravo HipHop. In GB erscheint das Kerrang sowieso schon bei Bauer Consumer Media, einem Zweig des deutschen Verlages Bauer Media Group. Und so ist Ehrensache, dass die eh und je schon Beatsteaks-freundliche Frau Tante Sally aka Caroline Arnim von den Beatsteaks aufs Cover hievt. Drinnen gibt es weiterhin auf schön bunten Seiten allerlei News, alles wirkt etwas gestopft layoutet und das Papier ist ziemlich billig. Dafür aber der Preis niedrig. Die Zielgruppe ist natürlich eher im jüngeren Bereich angesiedelt, und wer selber in der Medienbranche ist, kann 1 und 1 zusammenzählen: damit soll indirekt der konkurrierende Axel Springer Verlag mit seinem Metal Hammer Konkurrenz bekommen. Wir sind gespannt, wie sich die Sache weiter entwickeln wird. Es entscheidet ja bekanntlich das Lesepublikum.

Hier nun aber Wolles Lesebericht:

KERRANG! DEUTSCHE AUSGABE, NUMMER 1

Nach über 30 Jahren hat sich das britische Fachmagazin für laute Musik entschlossen, eine deutschsprachige Ausgabe auf den Markt zu werfen. Rein optisch wirkt das Heft wie eine Bravo für Heavy Metal-Fans. Viele bunte Bilder, poppiges Layout und Schlagzeilen wie „Leichenschmaus in der Hölle“, „Orchester des Grauens“ oder „Eier raus!“. Und auch inhaltlich bietet das Heft wenig Aufregendes für den anspruchsvollen Musikkonsumenten. Neben dem Titelthema Beatsteaks werden die üblichen Verdächtigen wie Rammstein, Slipknot, Blink 182 oder Anthrax mit großen Geschichten gewürdigt. Da lauern kaum neue Erkenntnisse. Daneben gibt es viel Raum für pubertierende oder geschminkte Brüllaffen wie Bring Me The Horizon, Enter Shikari, 30 Seconds To Mars oder My Chemical Romance. Mille von Kreator darf erzählen, welches T-Shirt er am liebsten trägt, den Bands werden so sinnfreie Fragen gestellt wie „Ist Rockstar der beste Job auf der Welt?“ oder „Was könnten Deine Freunde auf Deinem iPod finden, das Dir peinlich wäre?“ und fürs  Teenie-Zimmer gibt’s im Mittelteil Poster von Metallica, Foo Fighters und Machine Head. Einziger Lichtblich ist der Artikel von Exil-Schweinfurter Wauz Kenobi über den Fall der sogenannten West Memphis Three - drei Teenager, die ohne stichhaltige Beweise zum Tod und zu lebenslänglicher Haft verurteilt wurden. Dieses Heft kann man sich sparen…

Wolfram Hanke