LIVE REZI: NADA SURF, 27.07.2010, NÜRNBERG, HIRSCH
Auf die Urgesteine des amerikanischen Indie ist
einfach Verlass. Sie haben Spaß an ihrer Musik und jedes
Konzert ist ein, wegen der sich laufend ändernden Setlist, fast
einmaliges Erlebnis. Ab den ersten Tönen von „Weightless“ vom
vorletzten Album Lucky sorgte der bandtypischen Mitwipp-Sound
für Bewegung und der fast volle Hirsch ging gut mit. Die Band
selbst genoss den Abend, Sänger und Gitarrist Mat-thew Caws
bestellte nach den ersten drei Songs, nachdem die Fotografen
die vor-derste Reihe räumen mussten, einen Whiskey on the
Rocks und trank im Laufe des Abends das sehr gut gefüllte Glas
Song für Song, nach und nach aus. Bei der Aus-wahl der
insgesamt 21 Songs bediente sich Nada Surf ihrer gesamten
Discographie. Im Zugabeblock wurde z.B. „Popular“ aus dem Jahr
1996 von ihrem ersten Album angestimmt. Auffällig war, es gab
bei den Songs keinen Bruch. Selbst die vier ange-stimmten
Coversongs vom letzten Album „If I Had A Hi-fi“, wie das genial
rockig ge-spielte „Enjoy the Silence“ von Depeche Mode, klangen
wie originäre Nada Surf Songs. Bei einigen Songs sorgte
Tour-Keyboarder Louie Lino mit einer Trompete für einen eher
ungewohnten Sound. Ein Nada Surf Konzert muss man nicht
unbedingt gesehen haben. Aber die vier Musiker schaffen es mit
ihrer Professionalität und Lei-denschaft für flächendeckend
gute Stimmung zu sorgen und das ist schließlich auch viel
Wert.
Roland Hornauer