SOUTHERNROCK / RAP / COUNTRY
KID ROCK
SWEET SOUTHERN SUGAR
BMG / ROUGH TRADE
VÖ: JAN/FEB 2018
Da isser wieder! Robert James Ritchie aka Kid Rock bringt den
Spirit zurück, den wir von der legendären „Devil Without A
Case“-Platte kennen. 1998 hörte man in Europa zum ersten mal
diese völlige Unbekümmertheit, mit der er Rock, Hip Hop, Blues,
Southern und Country zusammen mit seiner Twisted Brown Trucker
Band zu einer extrem entspannten Melange vermischt hatte.
„Devil Without A Cause“ ist deshalb zumindest für mich heute
noch ein Meilenstein der Rockgeschichte und wer ihn damals mit
seinem musikalischen Wanderzirkus live gesehen hatte, der war
erleuchtet. Man spürte sofort, dass hier Musiker genau wissen,
was sie tun. Älteren Lesern wird vielleicht auch nur in erster
Linie seine Liaison mit Pamela Anderson oder sein Engagement
für die Republikaner in der Erinnerung geblieben sein, oder der
Moment als Bayern 3 diesen unsäglichen DJ-Ötzi Moment - die
Single „All Summer Long“ gehirnwäschemäßig in die Charts schob.
Wäre ich Ami und nach Kid Rock befragt werden, würde ich
„Beyond all arguments“ sagen, dass er im Kern ein feiner
Redneck Kerl ist, der nahe Detroits aufwuchs. Und guter Musiker
ist er nach wie vor, das beweist die neue Scheibe. Fans seiner
Frühwerke könnte ich uneingeschränkte Kaufempfehlung
aussprechen. Mit zwei Ausnahmen: Zwei ziemlich schlaffe
Popsongs sind auch drauf, aber beim Rest kann man im alten
Feeling schwelgen. Bis auf zwei Popsongs der geniale
Soundtrack, um an einem warmen Sommerabend mit den Jungs und
einem Kasten Landbier zum Angeln zum nächtbesten Gewässer zu
fahren... Der „Southern Countryside Hiphop-Rock von „Sweet
Southern Sugar” wird den Abend versüßen.
EF
7 von 9 Punkten