SHULTZIE:
Sonntag, 20. Januar, 18. Spieltag. Gegner die
50jährigen Bundesligarauten mit der defekten Stadionuhr.
Perfekt also, um den Tag im Stadion zu verbringen. Mit dabei
der ebenso rot-schwarz-gefärbte Sohnemann und die abtrünnige
Schiedsrichtertochter mit "Petric" und der Nummer 10 auf dem
Rücken.
Bei Bekanntgabe der Aufstellung geriet ich dann schon erst
einmal ins Stocken, Nilsson krank nicht im Kader, Feulner und
Kiyo nur auf der Bank, dafür Cohen, Mak und Esswein im Team.
Gut, Markus Feulner lag vergangene Woche 2 Tage mit Grippe
danieder, bei der Breite im Mittelfeld also verständlich, ihn
noch draußen zu lassen, aber warum kein Kiyo? Und wieso
Esswein, aber nicht Mike Frantz?
Wie auch immer, der Club begann äußerst druckvoll und giftig,
allen voran Mak und Cohen. Doch man rieb sich auch verwundert
die Augen, es war nicht annähernd so rumpelig wie gewohnt,
sondern teils feiner Kombinationsfußball über mehrere
Stationen. Die Rothosen konnten sich zum Teil nur mit
Ellenbogencheck (Arslan gegen Esswein) und Grätschen von hinten
(wieder Arslan 3 Minuten später, wieso der nicht vom Platz
musste ist mir ein Rätsel) behelfen, oder meinten den Ball
entweder mit Händen für sich beanspruchen zu müssen (van der
Vaart). Jedoch gab es an Torchancen, außer Maks Vorstoß gleich
in der Anfangsphase, dem Kopfball von Balitsch in der 37.
Minute und dem verzogenen Schuß erneut von Mak kurz vor dem
Pausenpfiff, nicht viel zu sehen.
Was man jedoch unserer Elf dann in der Halbzeit in den
Pausentee getröpfelt hat, das würde mich dann schon noch
brennend interessieren, denn jegliche Aggressivität war
plötzlich wie weggeblasen. Entsprechend kamen die Finkburger
auch immer besser ins Spiel und schnürten den Ruhmreichen am
eigenen Strafraum ein. Folgerichtig dann auch die Führung,
nachdem zum wiederholten Male niemand Aogo am Flanken hindern
konnte und Pino Rudnevs einnetzen ließ.
Doch wer damit rechnete, dass unser Club jetzt in sich
zusammenfiel, der wurde eines besseren belehrt, denn plötzlich
wehrte man sich wieder! Fast im direkten Gegenzug testete
Pekhart, ob Adler denn auch noch anwesend ist. Und weitere 3
Minuten später trickste sich Timo Gebhart an der linken
Außenlinie durch, legte zurück auf Pekhart, der volley zum
Ausgleich vollstreckte! Nur war es das dann leider schon
wieder, fortan war wieder nur der HSV zu sehen. Halt, stimmt
nicht ganz, denn Käptn Schäfer zeigte nun, dass ihm auf der
Linie kaum jemand das Wasser reichen kann und hielt den - alles
in allem mehr als gücklichen - Punkt fest.
Was bleibt als Fazit? Schäfer eindeutig der Matchwinner, auch
wenns nur ein Punkt wurde. Mak brachte viel Schwung in der
ersten Halbzeit, im Gegensatz zu seinem Pendant Esswein auf der
linken Angriffsseite. Simons ein sichere und extrem abgeklärter
Nilsson-Ersatz neben dem gewohnt souveränen Klose. Pino nach
vorne mit überraschend vielen Akzenten, jedoch ließen er und
Chandler den Hamburgern außen viel zu viel Platz zum Flanken.
Cohen bissig und mit einigen schönen Pässen und
Flankenwechseln, Gebhart, Balitsch und Pekhart fleißig, solide,
aber mit Luft nach oben. Und Kiyo zeigte in der
Schlussviertelstunde, wieso Wiese und Reute ihn nicht von
Beginn an gebracht haben: lustlos und wahrscheinlich vom
Eisregen eingeschüchtert...
Für kommenden Freitag bleibt also viel zu tun, mit dieser
Leistung wird gegen aufgedrehte Zecken nicht viel Staat zu
machen sein im Westfalenstadion. Hoffen wir, dass Markus
Feulner den Erkältungsviren trotzt und Kiyo seine Lust am
Fußball wiederfindet, etwas mehr Ordnung in der
Mittelfeldzentrale kann nicht schaden. Und gegen den
Offensivwahn des BVB, nunja, leider haben wir nur einen Cohen,
also sollten wir hoffen, dass das Ergebnis nicht so schlimm
wird wie meine Heimreise: Eisregen, ungeräumte
Bundesautobahnen, Autofahrer, die bei solch einem Wetter besser
ihren SUV in der warmen Garage lassen sollten. Aber irgendwann
war ich dann ja trotzdem zuhause. ;-)
Marcus Schultz
ROLAND 911:
Danke Ultras!
Da hatte ich ja richtig Dusel, dass vor mir die Ultras u.a.
aus Adelsdorf die Winterpause gut genutzt und viel
erfolgreicher trainiert haben als unsere recht schlecht
bezahlten Profis. Sie schafften es erstmals die großen
Schwenkfahnen 90 Minuten ununterbrochen zu bewegen. Gab es
früher nur eine große Schwenkfahne und wurde diese nur bewegt,
wenn der Ball in der anderen Hälfte rollte, hat der
ununterbrochene Einsatz der Fahnen den Vorteil, dass Fan nichts
bzw. wenig vom Spiel sieht und sich ganz auf den Support
konzentrieren kann.
Lediglich einige traditionelle Anhänger des Clubbs schien dies
nicht zu gefallen und der Stimmungsblock 911 wurde ab der 50
Minute von lauten "Fahnen weg" Sprechchören dominiert. Im
nachhinein haben die Fernsehbilder meine Stadionteileindrücke
bestätigt. Es war ein schlechtes Spiel des Clubbs, der mit
Ausnahme von 5 Minuten in der zweiten Halbzeit um Hamburger
Tore richtig gebettelt hat. Unvermögen, Pfosten und
Spielverderber "Heiner" der Schäfer ließen nur ein Tor
zu.
In den 5 Minuten nach dem 1:0 der Blauen machten unsere Helden
richtig Druck bis zum Ausgleich. Dann wurde wieder um HSV Tore
gebettelt, insbesondere von unserer rechten "Abwehr"seite
besser genannt "hinterer Mannschaftsteil". Leider ist unser
neuer Startrainer zu klein und konnte dies auf der anderen
Spielfeldseite nicht sehen. Um zu beweisen, dass der Clubb
schlecht spielen kann, wären so viele Umstellungen in der
Mannschaft nicht notwendig gewesen. Kann nur Besser
werden.
Roland Hornauer
Und: Mehr Geseier in unserem Glubb-Blog