Der Glubb braucht also unbedingt einen Österreicher.
Zumindest ab 2016, wenn das Rubin Okotie-Desaster vergessen
ist, der in seiner Zeit in der Noris sowas von garnichts auf
die Kette brachte. Da ist unser Pekhart schon besser, dem kann
man die Ausrede in den Schoß legen, er bekäme keine
verwertbaren Bälle serviert. Ob man als Stürmer aber gerade
deswegen diese Berufsbezeichnung verdient, wenn man aus kaum
verwertbaren Bällen dann doch ein Tor zaubert, das steht auf
einem anderen Blatt. Auch dem Jäger auf dem Hochsitz werden die
Wildsäue nicht auf dem Silbertablett vorbei getragen...
Ach ja, Fußball wurde in Mainz auch gespielt am Freitag.
Nachdem man die Millionentruppe von Volksburg vorher haushoch
mit 1:0 überrannt hatte, freute man sich auf Mainz, denn die
spielen ja immer anfangs wie Hurrikan Sandy, da kann man sich
darauf einstellen und die Verteidigung sturmfest zurren. Man
kann aber auch dem Gegner sanft den Weg weisen. Das dachte sich
auch Platte auf rechts, dem die Zeit beim Friseur von der
Übungszeit scheinbar fehlt, während Rakowski im Tor dann den
Unterschied zum Heiner Schäfer machte. Den hätte Rapha
eventuell gehabt. Doch so hieß es 1:0. Dann mußten sich die
Mainzer aber beeilen. Der Kommentator am Bildschirm in der
Kneipe erwähnte gerade, das die Mainzer ihre meisten Tore der
Saison in den ersten 20 Minuten eines Spiels machten, da
eskortierte unser Mittelfeld den einen Quotenösi der Mainzer,
Herrn Julian Baumgartliner, sicher zum Strafraum, der dann
einfach den zweiten Quotenösi, Herrn Andreas Ivanschitz
bediente. Der mußte nur noch schnell um Patrick R. herumkurven
und noch "schnöller" einnetzen, und Nürnberg war
geschlagen.
Leider erst in der 21. Minute, also eigentlich nicht
"stotthoft", aber husch husch, die Ösis machen das halt
"leiwand und gmüatli". Pelle sorgte dann noch vor der Pause für
den Ehrentreffer der Nürnberger, auch wenn Hecking später noch
seine letzte Reserve, Polter, Mak (ohne Twittermeldung) und
Frantz aufs Feld schickte. Als Fazit muß aber gesagt werden,
man sah deutlich, dass Nürnberg nie aufsteckte und irgendwie
tat mir die Niederlage nur halb so weh, weil das Herz eines
Kämpfers in jeder Glubb-Spielerbrust pochte und nur das
Unverm.. pardon, Pech einen Auswärtssieg verhinderte.
Das Wetter war übrigens leicht regnerisch. Es regnete gelbe
Karten. So stark, dass sogar eine bis unter das "Dachl" der
Reservebank schneite, und Hanno Balitsch somit gegen die Bauern
beurlaubt sein wird. Also wie auch immer, Jungs, ihr wart
unbequem, Tuchel drehte am Rad wie ein Rumpelstilzchen und die
Nürnberger Fans waren viel lauter als die dort heimischen
Mainzelmännchen. Irgendwann klappt das! Bis dahin also üben wir
das eine oder andere. Einwürfe zum Beispiel. Oder: Das sichere
betreten des gegnerischen Strafraums. Erkennen des gegnerischen
Tores auch aus der Ferne. Usw.
Ich übergebe an Schultzie, der seinen Beitrag eigentlich als
erster fertig hatte... (Ewald Funk).
Immer noch eine architektonische Perle: Die Mainzer Coface Arena. Coface ist eigentlich bayrisch und heißt übersetzt "Koa G'sicht"...
Man sollte ja eigentlich meinen, der gemeine Fußballprofi wäre
in der Lage, dazuzulernen. Und im Vorfeld war man sich der Lage
ja auch bewusst, sprach doch Ersatzkapitän Hanno Balitsch von
einem rot-weissen Tornado, der in der Anfangsphase in Mainz auf
den Ruhmreichen warte. Da spielte auch sicherlich noch die
Erinnerung an den 25. Spieltag der vergangenen Saison eine
Rolle, als man schon in der 1. Spielminute mit 0:1 in Rückstand
geriet - wohlgemerkt nach 2 vorausgegangenen
Pfostentreffern.
Der Auftakt am vergangenen Freitag war dann eigentlich recht
ansehnlich, in den ersten 10 Minuten lief der Ball durch die
Clubreihen, das sah doch ganz gefällig aus. Aber dann
erinnerten sich die Mainzer wohl daran, dass der Anpfiff wegen
noch anreisender Clubfans nur 10 Minuten nach hinten verschoben
wurde, jedenfalls wachten die Tuchel-Schützlinge auf und
drehten an der Temposchraube. Die Folge? Plattenhardt konnte
den Ex-Westvorstädter Müller auch mit Fouls nicht bremsen und
wurde seinerseits gefoult (solche Szenen wurden im weiteren
Spielverlauf im übrigens allesamt abgepfiffen), Klose ließ sich
tunneln, Rakovsky sah den Ball zu spät und schon zappelte das
Polyurethan in den Maschen. Und bereits 9 Minuten später stand
es 0:2, nachdem ein Pass in die Schnittstelle der Viererkette
Ivanschitz fand und dieser Rakovsky umkurvte und erneut
einnetzte.
Diese 9 Minuten waren dafür verantwortlich, dass der Club
weitere 9 Minuten brauchte, um den Schock darüber abzulegen.
Ein Kopfball neben den Kasten von Pekhart und ein Weitschuss
von Kiyo waren der Appetithappen, bis es nach einem Freistoß
von Kiyotake die Hauptmahlzeit in Form eines Kopfballtreffers
von Nilsson gab. Eigentlich rechtzeitig, ein Anschlusstreffer
vor dem Halbzeittee. Leider nur war der Hunger dann vorbei,
denn wirklich gefährliche Szenen oder gar herausgespielte
Chancen konnte ich in der 2. Halbzeit nicht mehr entdecken. Und
wer keine Chancen herausspielt, der erzielt keine Tore, das
alte Spiel, müssten Heckings Jungs ja eigentlich schon zur
Genüge kennen.
So sorgte in der 2. Hälfte lediglich noch das
Schiedsrichtergespann um Thorsten Kinhöfer für Unterhaltung,
frag nach beim ausgewechselten Hanno Balitsch, der auf der Bank
sitzend seinen gelben Zettel für das Spiel gegen die
Nordösterreicher erhielt. Und sonst? Vier falsche Einwürfe,
davon drei von Chandler (in der E-Jugend gibts vom Trainer
danach "a drümmer Schelln"!), ein erneut lustloser Esswein, die
74. Minute, in der gleich ein Dreierpack eingewechselt wurde,
Schimpftiraden nach dem Spiel von Tuchel und Balitsch gegen den
vierten Offiziellen, dumme Kommentare von Sky-Reportern (Zitat:
"Robert Mak hat seine Einwechslung noch gar nicht bei Twitter
angekündigt"), aber mal wieder kein Punkt.
Jetzt folgen die Derbywochen gegen die Besatzungshauptstadt
und die Westvorstadt. Und ganz ehrlich? Ich mag da noch gar
nicht dran denken... Daheim bleibt zu hoffen, dass der
Tabellenführer es gnädig mit uns meint. Und im Ronhof stirbt
die Hoffnung zuletzt, dass der ein oder andere Spieler sich
noch dran erinnert, dass aus dem vergangenen Dezember noch
etwas gutzumachen ist. Ausgerechnet das erste Bundesligaderby
zwischen dem Club und den Teeblättern fällt auf meinen
Geburtstag! Also bleibt da hinterher entweder das Feierbier in
Maß(krüg)en oder das Frustsaufen - danke für diese Ansetzung,
liebe DFL!
Markus Schultz
Wenn unser Clubb sich an einen geschichts- und
schicksalsträchtigen Tag (am 9.11. wurde u.a. vor 94 Jahren die
Räterepublik in Deutschland ausgerufen, fiel vor 23 Jahren die
Mauer, feier ich aus Tradition) nach Mainz aufmacht, dann kann
man nicht verlangen, dass sich unsere Helden am Mainzer
Auftritt in der Vorsaison erinnern. So passierte es wieder,
dass die Mainzer uns überrollten und wir wieder nach nur 20
Minuten mit 2:0 zurücklagen. Da half auch die Defensivtaktik
unseres Supercoaches Dieter "The" Hecking, Pekhart im
Mittelfeld gegen den großen Mainzer Kirchhof spielen zu lassen,
wenig. Schließlich hat der Mainzer Trainer Tuchel von der in
vermutlich vielen Nächten ausgetüftelten cleveren Taktik nichts
gehört und setzte Kirchhof einfach gar nicht zu Beginn ein. Bis
unsere Experten dies merkten und Pekhart einen Gegenspieler
fand, war es spät und das Spiel gelaufen. Klar, in der 2.
Halbzeit sah der Clubb besser aus, aber der Ausgleichstreffer
wollte mangels wirklich zwingender Chancen nicht fallen. Einen
Clubakteur muss man herausheben. Hanno Balitsch schaffte es
durch geschicktes Verhalten auf der Bank nach seiner
Auswechslung die fünfte gelbe Karte zu bekommen. So kann er
unbelastet beim Spiel gegen Erlangen-Süd, den Heimsieglosen
auflaufen und sich das Derby gegen Bauern Lynchen aus
Nordösterreich in Ruhe von der Bank ansehen.
Roland Hornauer
Und: Mehr Geseier in unserem Glubb-Blog