Da ist zum ersten Mal der Ball. Ist zwar der
selbe wie bei den anderen Begegnungen, aber mit einem Veto aus
der Säbener Straße sollte für den Rest der Saison tunlichst
wieder normal fliegende Bälle ihren Einsatz finden. Das
Problem: Statt geradeaus, flog der in der 46. Minute nicht
erwartungsgemäß in die Hände von Mauel N., sondern bog vorher
rechts ab. Eindeutige Verletzung der StVo, und das ohne zu
blinken!
Zum zweiten betrifft das dieses uralte
Stadion in Nürnberg, das allweil nicht einmal einen
vernünftigen Namen hat. Es ist wirklich Zeit, ein paar
Millionen zu investieren, um ein modernes geschlossenes Stadion
zu bauen, wo man auch bei 10 Grad plus im November ohne
Handschuhe und Strumpfhose spielen kann. Und wo das Grün trotz
Rasenheizung aber gerade wegen dem nach oben offenen Dach nicht
so tiefgründig ist. Also einfach professionelle Bedingungen.
Haben wir eigentlich einen Greenkeeper hier, oder heißt der
noch Rasenwart?
Punkt drei der zukünftigen Bedingungen war
zumindest vorab schon erfüllt. Auf Ansage vorher aus
Bazi-Fankreisen wurden Bengalos für das Spiel angekündigt, und
durften auch mangels Kontrolle der Schlachtenbummler mit ins
Stadion genommen werden. Die wurden dann auch im Gästeblock zu
Beginn des Spieles ordnungsgemäß abgebrannt, und die
Sichtbehinderung des rauchenden Grußes in der
Glubb-Vereinsfarbe rot (Schwarz haben sie vergessen) aus dem
Schiggeria-Teil des Gästeblocks verfehlte auch ihre Wirkung
nicht. Bereits in der dritten Minute stand es 0:1 für die
Gäste. In der zweiten Halbzeit hat es dann wieder funktioniert
mit der Sichtbehinderung. Nur: die Bazi-Fans hätten
berücksichtigen müssen, dass nun die Nürnberger auf ihren Block
zu spielen und so stand es eine Minute nach Wiederanpfiff 1:1,
weil Super-Manuel den Ball nicht richtig kommen sah. Kein
Wunder, dass die Münchener Fans auch ihre Fahne nicht dabei
hatten... unter solchen Bedingungen, also wirklich!
Punkt vier ist dann wieder mangelhaft
gewesen. Laut stillscheigendem Bundesligarecht darf die
gegnerische Mannschaft gegen ihre hohen Herrschaften aus
München nur eskortieren und nicht so eng mitspielen, wie es der
Glubb am Samstag tat. Schließlich haben die Glubberer dies beim
letzten Derby gegen die Westvorstadt im Pokal doch auch richtig
gemacht und haben die Fürther damals geleitet und gemeckert
haben sie dann auch erst hinterher, die Greuther hätten
unsportlich gespielt, weil sie es ja nicht anders können und
so. Neuer sagte am Samstag hinterher, das FCB-Spiel wurde
stellenweise "kaputt gefoult". Komischerweise behaupten das
aber einige Glubbfans (Betonung Fans, nicht Spieler) auch.
Taktikfouls statt Technik konnten die Nordtiroler einwandfrei.
Punkt fünf war dann wieder konform der
Oberbayrischen Verfassung, nach der Gegner des FC
Greinmaicherla grundsätzlich nicht das Recht haben, eine
Mannschaft, die zu zwei Dritteln aus sackteuren
Nationalspielern besteht, so kurz und klein zu schlagen. Gut,
dass hierbei die Regelauslegeung des Schiris völlig in Ordnung
ging aus Sicht der Fussballhalbgötter von der Isar: 13 Fouls
des Glubbs standen 25 des BL-Primus gegenüber, der aber nur
zwei gelbe bekam. Elfmeter für den Glubb wurden grundsätzlich
nicht gegeben und vor allem Tymoshchuk zeigte wahre
Bundesligareife, denn er stoppte seinen Gegner wie auch viele
seiner Bazi-Kollegen vor allem durch taktische Fouls und
speziell Tymosdings bekam auch keinen Karton dafür.
Punkt sechs, hier muß auch noch nachgebessert
werden: Bei Preisen von bis zu 26 EUR für einen Stehplatz im
Gästeblock sollte eine Sitzheizung mit drin sein! Kein Wunder,
wenn aus Wolfsburg oder Hoppenhausen stets nur maximal 300
Gastfans ins Frankenstadion, diese windige Zugluft-Bude,
anreisen!
Um es mal für ein paar Zeilen ernst zu machen: Wenn man ab der
76. Minute in einem 12:10-Verhältnis auf dem Feld als
europäische Spitzenmannschaft nicht schafft, den vermeindlich
technikschwachen Gegner noch ein Törla einzuschenken, dann kann
man auch mal zugeben, dass der Gegner heute halt einfach die
bessere Taktik und Einstellung hatte. Fussball ist weder
Wunschkonzert noch Lehnstuhl, und wenn man als Führungsspieler
in der Nationalmannschaft gesetzt ist, sollte man in Interviews
auch als professionelles Vorbild argumentieren. Mit Gegreine
heimst man sich auch außerhalb Bayerns keine Symphatien ein.
Ich habe hingegen Respekt vor dem Trainer Osram Heynkes, der
das Unentschieden einfach als "kein Beinbruch" sah, bzw.
Glubb-Trainer Hecking, der ebenso keine Unsachlichkeiten
auspackte: "Ich glaube, dass Bastian Schweinsteiger einfach
enttäuscht war."
Super gekämpft Glubb! Mit etwas Dusel hätte man sogar noch
gewinnen können, aber viel wichtiger ist jetzt das Derby am
kommenden Samstag, das man nach dieser beherzten Heimleistung
auf keinen Fall schon als halb gegessen sehen darf.
Keinesfalls!
P.S.: Leider las man nirgendwo etwas über Tomas Pekhart. Das
soll man vielleicht als Kompliment für Polter werten. Kirsche
auf der Sahne aber wäre gewesen, wenn Hanno Balitsch dabei
gewesen wäre. Wenn ich jetzt noch wüßte, wer dieser Bastian
Schleimscheißer war, der in den Blogs überall erwähnt wurde.
Ewald Funk
STIMMEN ZUM SPIEL
Raphael Schäfer: "Wir haben dem FC Bayern
einen Fight hingelegt. Auch wenn nur ein Punkt herausgesprungen
ist, ist das der Maßstab für uns, wie wir auftreten müssen. Es
war ein Fingerzeig im ersten Derby, aber jetzt kommt noch ein
ganz wichtiges Spiel."
Bastian S./FCB: "Die Nürnberger haben
versucht, den Schiedsrichter zu beeinflussen, zu provozieren.
Es ist halt nicht so einfach, wenn du immer einen Tritt
bekommst. Aber Nürnberg kann ja nicht anders, gerade in einem
Derby. So macht das keinen Spaß."
Jupp Heynckes: "Dieses 1:1 ist kein Beinbruch
für uns, wir können damit leben. Man kann ja nicht alle Spiele
gewinnen. Wir haben es Mitte der ersten Halbzeit versäumt, den
zweiten und dritten Treffer nachzulegen. Nach dem 1:1 stand
eine andere Nürnberger Mannschaft auf dem Platz, die es uns
sehr schwer gemacht hat."
Manuel N.: "Wir hatten nach 20, 25 Minuten
keinen Spielfluss mehr, weil es sehr viele Fouls gab. Unser
Spiel wurde in manchen Situationen kaputtgefoult."
NEUIGKEITEN/AKTUELLES EINZELANSICHT
UNSER SEMPFT ZUM SPIEL: FCN-BAUERN 1:1 (17.11.2012) WIR WAREN DABEI
Es ist schon zum Haare raufen, was man als Gastgeber noch alles aufbieten muß, damit sich die Nordtiroler Elitemannschaft auch wirklich wohl fühlt im Frankenstadion. Bis zum hoffentlich nächsten Heimspiel-Derby in der nächsten Saison muss in Nürnberg an entscheidenten Punkten nachgearbeitet werden! Hier unser Sechs-Punkteplan!
Solche Bälle gehören echt verboten:
Das 1:1durch Feulner, 46. Minute.
Das 1:1durch Feulner, 46. Minute.