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NEUIGKEITEN/AKTUELLES EINZELANSICHT

JINGO DE LUNCH, BAMBERG, 30.07.2010: NACHBERICHT.

Wer kennt noch Yvonne Ducksworth und die Band Jingo de Lunch? Das war Deutschpunkrock/Indie lange vor Wiedervereinigung und Grunge. Ungefähr aus Zeiten von "Atomkraft, nein Danke!"-Aufklebern. Beides ist aber immer noch aktuell. Unsere Spürnase Wolle Hanke hat sich in Bamberg bei den Berlinern von Jingo umgesehen.
JINGO DE LUNCH, BAMBERG, 30.07.2010: NACHBERICHT.
Yvonne 2010 mit dem Organ der freien
Jugend: Dem Schweinfurter Szenemag
"Der kosmische Penis"

„Help The Aged“ hat die britische Band Pulp schon 1997 gesungen - unterstützt die Alten. Und es lohnt sich, denn die Alten könnens noch. Das hat der Gig von Jingo de Lunch im Bamberger Musik Club Sounds-n-Arts bewiesen. Zehn Jahre lang gingen Jingo de Lunch getrennte Wege, jetzt sind die Berliner Punkrocker wieder da. Sängerin Yvonne Ducksworth lebte die letzten Jahre in Phoenix / Arizona und hat lange nichts mit Musik zu tun gehabt.


Ihr Geld hat sie als Fernmeldetechnikerin verdient, bis sie 2006 wegen der Fußball-WM nach Berlin zurückkehrte und die alten Bandmitglieder zufällig wieder traf. Jingo de Lunch waren wiederauferstanden. Der neue Gitarrist Gary Schmalzl ersetzt als Alleinunterhalter am Sechssaiter inzwischen die beiden ausgestiegenen Gitarristen Tom Schwoll und Tico Zamora. Sängerin Yvonne, in den Achtzigern der Traum vieler schlafloser Nächte von pubertierenden Hardcore- und Punkrock-Fans, ist immer noch Magnet für Augen und Ohren.


Ruppig und unbequem waren die Berliner schon in den Tagen, in denen sie noch große Clubs wie die Hamburger Docks füllten. Jetzt müssen sie wieder ganz unten anfangen, mit mikroskopisch kleinen Backstage-Räume leben und ihre Gäste per Handschlag begrüßen. Die sind allerdings wie die Gäste eines Familientreffens. Wie gute alte Bekannte schleichen sich Jingo-Klassiker wie „Peace Of Mind“, „Trouble“ oder „Dogs Day“ ins Ohr. Und zur Feier des Tages haben einige der knapp 50 Besucher ihre ausgewaschenen Jingo-T-Shirts von damals ausgegraben und über die inzwischen etwas fülliger gewordenen Plauze gestreift. Ein gutes Gefühl!

Wolfram Hanke