Mit den nun wieder live aktiven Rage Against The Machine ist
das so eine Sache. Allein ihr erstes Album in voller Länge
sowie die ein/zwei guten Songs der restlichen relevanten beiden
folgenden Studioalben ("Renegades" und die Liveplatte nicht
mitgerechnet) sorgen schon für ein fast zweistündiges
Knallerprogramm. Allerdings wird man wie beim letzten Auftritt
das Gefühl nicht los, als wenn die Band nur wegen des Geldes
auf der Bühne steht. Allzu euphorisch wird nicht gerockt,
sondern konzentriert gearbeitet und absolviert, recht viel
gelacht wird nicht untereinander. Zak de la Rocha verzichtet
auf jegliche Ansagen oder politische Statements zwischen den
Songs, und das bei einer Band, die immer ambitioniert ihre
linke politische Schlagseite offeriert hat. Und damit politisch
unseren vollen Beifall hat. Vielleicht ist es ihnen auch ein
klein wenig peinlich, als Verteidiger der Menschenrechte im
fetten Europa vor satten Kids der Folgegeneration ihrer
goldenen Zeit für gutes Geld zu spielen.
Doch nicht immer alles klappt bei Ihnen: Bei "Bulls On Parade"
fiel komplett Morellos Zaubergitarre aus. Der Rest der Band
groovte einfach weiter und Zak rappte Wiederholungen ins blaue.
Als die Klampfe gewechselt wurde, machte Morello einen
Bescheidsager-Rundgang auf der Bühne und man stieg bei seinem
Solo wieder ein. Was soll man sagen? Was dieser Mann an Sounds
durch Tricks abseits des Griffbretts (Stecker, Schalter und
Effekte sind sein Metier) heraus holte, war wie immer
sensationell. Wer keine Gitarre spielt wird das zwar nicht so
arg merken, sollte aber hier mal gesagt werden: Der Typ ist
unerreicht!
Nach dem regulären Set wurde dann noch "Killing In The Name"
als erster von zwei Songs der einzigen Zugabe gespielt und die
Show war pünktlich vorbei. Ach ja: Ein Bengalo wurde in unserer
Nähe im Publikum gezündet, ansonsten die überliche Schubserei,
das war es dann aber mit Besonderheiten.
Zurück zum Vorfeld: Nachdem die letzten Tage eher
durchwachsen, pardon, von Regen völlig durchwachsen waren,
legte am Donnerstag der Petrus noch eine Schippe dazu. Es goß
in Strömen, und die bereits ab Dienstag eintreffenden
Parkrocker hatten ziemlich kalte und nasse Füße. Dem Rock im
Park in seinem Lauf, hält weder Ochs noch Esel auf, meinte tags
zuvor RIP-Technikleiter Sulli optimistisch: "Ab Donnerstag soll
es schöner werden. Außerdem findet Rock im Park immer statt.
Egal, ob es regnet oder schneit." Gut, geschneit hat es bisher
noch nicht richtig, aber der Freitag soll nun doch Besserung
bringen, bereits in der Nacht gab es klaren Sternenhimmel über
Mittelfranken, also einen Tag nach Sullis Prognose.
Ein kurzer Rundgang am völlig verregneten Donnerstagnachmittag
offenbart wenig Neuerungen am Standort. Beide Bühnen stehen am
gleichen Ort, die Arena auch :-) und als einzige Änderung hat
nun die Alternastage ebenso Videoleinwände. Laufwege und
Wegweiser sind gleich geblieben, aufgrund der Anreiseentzerrung
durch den Feiertag war die Verkehrssituation dieses Jahr im
Rahmen. Allerdings waren für Mittwoch-Anreisende nicht alle
Campingpläzte geöffnet, wie in den Vorjahren, wo auch sonst
immer einen Tag vorher das campen begann. Es konnte also nicht
jeder noch die RIP Homepage besuchen. Und sonst? Sully sagte
vorher: "Wir haben die Tontechnik verbessert und können noch
genauer justieren." Die Lautsprecher wurden eingehaust, was
zumindest den Anwohnern etwas Lautstärke erspart. Die selben
Anwohner, die sich natürlich nur bei RIP beschweren, nicht aber
wenn beim Norisringrennen die Rennautos an der selben Stelle
ihr Inferno entfachen. Fazit: RATM hatten entweder einen
schlechten Mischer, oder die kalte feuchte Luft bremste etwas
Morellos Gitarre. Sound durchwachsen und auf Höhe Mischer zu
leise. Ewald Funk
Neben den Zusatztag gab es 2010 für mich noch drei weitere sehr positive Änderungen. Der Sound ist deutlich besser geworden, beim Opener des Festivals Turbostaat war er sogar besser als ein paar Wochen zuvor beim Konzert in der Clubbühne des E-Werks. Alle Bands kamen so satt und druckvoll rüber. Vielleicht auch dank des Sounds wirkten Rage against the Machine frisch und jung. Roland Hornauer
Hinweis: Für Beschwerden ist das
Bürgertelefon des Ordnungsamtes unter der Nummer 0911-8186-174
eingerichtet. Es ist am Donnerstag, 3. Juni, von 19 bis 23.30
Uhr und von Freitag bis Sonntag, 4. bis 6. Juni, jeweils von 16
bis 1 Uhr besetzt.
Aktuelle Änderungen:
04.06.2010
Gentleman ersetzt Wolfmother
Nachdem Leadsängers Andrew Stockdale erkrankt ist, mussten
Wolfmother ihren Auftritt bei Rock im Park absagen. Anstelle
von Wolfmother wird am Sonntag der deutsche Reggae-Musiker
Gentleman auf der Centerstage stehen.
Spielplan Donnerstag:
03. Juni 2010
Centerstage 21:00-22:30
Rage Against The Machine
Centerstage 19:30-20:15
Turbostaat
Spielplan Freitag:
04. Juni 2010
Centerstage 21:30-23:00
Rammstein
Centerstage 19:15-20:30
Rise Against
Centerstage 17:45-18:45
In Extremo (nur Park)
Centerstage 16:15-17:15
Bullet For My Valentine
Centerstage 15:05-15:50
Pendulum
Centerstage 14:15-14:45
Five Finger Death Punch
Alternastage 23:45-01:00
Them Crooked Vultures
Alternastage 22:15-23:15
HIM
Alternastage 20:45-21:45
The Hives
Alternastage 19:25-20:20
Tocotronic
Alternastage 18:15-19:00
Gogol Bordello
Alternastage 17:05-17:50
Bad Religion
Alternastage 16:05-16:40
Dizzee Rascal
Alternastage 15:15-15:45
A Day To Remember
Alternastage 14:25-14:55
Cancer Bats
Alternastage 13:35-14:05
Carpark North
Clubstage 01:00-02:00
Foals
Clubstage 23:35-00:30
Die Sterne
Clubstage 22:25-23:15
Delphic
Clubstage 21:20-22:05
The Cribs
Clubstage 20:20-21:00
Crystal Castles
Clubstage 19:20-20:00
WhoMadeWho
Clubstage 18:25-19:00
Martin & James
Clubstage 17:30-18:05
Sleigh Bells
Clubstage 16:35-17:10
Livingston
Clubstage 15:45-16:15
Absynthe Minded