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ROCK IM PARK: TAGESTICKER DONNERSTAG

Es rockt wieder hier am Nürnberger Dutzendteich zwischen Stadion und Kongresshalle. S'is wieder Rock im Park. Zum stolzen Tagesticketpreis von 50 Euronen groovten gestern Rage Against The Machine und die kurzfristig eingesprungenen Turbostaat. Sonntag Wolfmother fällt aus, dafür gibt es Gentleman. Reggae statt Stoner, das ist ja mal ein Wetterdeal! :-)
ROCK IM PARK: TAGESTICKER DONNERSTAG
Keine Glubberer-Ultras: RIP Fans zünden
Bengalo bei RATM.

Mit den nun wieder live aktiven Rage Against The Machine ist das so eine Sache. Allein ihr erstes Album in voller Länge sowie die ein/zwei guten Songs der restlichen relevanten beiden folgenden Studioalben ("Renegades" und die Liveplatte nicht mitgerechnet) sorgen schon für ein fast zweistündiges Knallerprogramm. Allerdings wird man wie beim letzten Auftritt das Gefühl nicht los, als wenn die Band nur wegen des Geldes auf der Bühne steht. Allzu euphorisch wird nicht gerockt, sondern konzentriert gearbeitet und absolviert, recht viel gelacht wird nicht untereinander. Zak de la Rocha verzichtet auf jegliche Ansagen oder politische Statements zwischen den Songs, und das bei einer Band, die immer ambitioniert ihre linke politische Schlagseite offeriert hat. Und damit politisch unseren vollen Beifall hat. Vielleicht ist es ihnen auch ein klein wenig peinlich, als Verteidiger der Menschenrechte im fetten Europa vor satten Kids der Folgegeneration ihrer goldenen Zeit für gutes Geld zu spielen.

Doch nicht immer alles klappt bei Ihnen: Bei "Bulls On Parade" fiel komplett Morellos Zaubergitarre aus. Der Rest der Band groovte einfach weiter und Zak rappte Wiederholungen ins blaue. Als die Klampfe gewechselt wurde, machte Morello einen Bescheidsager-Rundgang auf der Bühne und man stieg bei seinem Solo wieder ein. Was soll man sagen? Was dieser Mann an Sounds durch Tricks abseits des Griffbretts (Stecker, Schalter und Effekte sind sein Metier) heraus holte, war wie immer sensationell. Wer keine Gitarre spielt wird das zwar nicht so arg merken, sollte aber hier mal gesagt werden: Der Typ ist unerreicht!

Nach dem regulären Set wurde dann noch "Killing In The Name" als erster von zwei Songs der einzigen Zugabe gespielt und die Show war pünktlich vorbei. Ach ja: Ein Bengalo wurde in unserer Nähe im Publikum gezündet, ansonsten die überliche Schubserei, das war es dann aber mit Besonderheiten.

Zurück zum Vorfeld: Nachdem die letzten Tage eher durchwachsen, pardon, von Regen völlig durchwachsen waren, legte am Donnerstag der Petrus noch eine Schippe dazu. Es goß in Strömen, und die bereits ab Dienstag eintreffenden Parkrocker hatten ziemlich kalte und nasse Füße. Dem Rock im Park in seinem Lauf, hält weder Ochs noch Esel auf, meinte tags zuvor RIP-Technikleiter Sulli optimistisch: "Ab Donnerstag soll es schöner werden. Außerdem findet Rock im Park immer statt. Egal, ob es regnet oder schneit." Gut, geschneit hat es bisher noch nicht richtig, aber der Freitag soll nun doch Besserung bringen, bereits in der Nacht gab es klaren Sternenhimmel über Mittelfranken, also einen Tag nach Sullis Prognose.

Ein kurzer Rundgang am völlig verregneten Donnerstagnachmittag offenbart wenig Neuerungen am Standort. Beide Bühnen stehen am gleichen Ort, die Arena auch :-) und als einzige Änderung hat nun die Alternastage ebenso Videoleinwände. Laufwege und Wegweiser sind gleich geblieben, aufgrund der Anreiseentzerrung durch den Feiertag war die Verkehrssituation dieses Jahr im Rahmen. Allerdings waren für Mittwoch-Anreisende nicht alle Campingpläzte geöffnet, wie in den Vorjahren, wo auch sonst immer einen Tag vorher das campen begann. Es konnte also nicht jeder noch die RIP Homepage besuchen. Und sonst? Sully sagte vorher: "Wir haben die Tontechnik verbessert und können noch genauer justieren." Die Lautsprecher wurden eingehaust, was zumindest den Anwohnern etwas Lautstärke erspart. Die selben Anwohner, die sich natürlich nur bei RIP beschweren, nicht aber wenn beim Norisringrennen die Rennautos an der selben Stelle ihr Inferno entfachen. Fazit: RATM hatten entweder einen schlechten Mischer, oder die kalte feuchte Luft bremste etwas Morellos Gitarre. Sound durchwachsen und auf Höhe Mischer zu leise. Ewald Funk

Neben den Zusatztag gab es 2010 für mich noch drei weitere sehr positive Änderungen. Der Sound ist deutlich besser geworden, beim Opener des Festivals Turbostaat war er sogar besser als ein paar Wochen zuvor beim Konzert in der Clubbühne des E-Werks. Alle Bands kamen so satt und druckvoll rüber. Vielleicht auch dank des Sounds wirkten Rage against the Machine frisch und jung. Roland Hornauer


Hinweis: Für Beschwerden ist das Bürgertelefon des Ordnungsamtes unter der Nummer 0911-8186-174 eingerichtet. Es ist am Donnerstag, 3. Juni, von 19 bis 23.30 Uhr und von Freitag bis Sonntag, 4. bis 6. Juni, jeweils von 16 bis 1 Uhr besetzt.

Aktuelle Änderungen:
04.06.2010
Gentleman ersetzt Wolfmother
Nachdem Leadsängers Andrew Stockdale erkrankt ist, mussten Wolfmother ihren Auftritt bei Rock im Park absagen. Anstelle von Wolfmother wird am Sonntag der deutsche Reggae-Musiker Gentleman auf der Centerstage stehen.

Spielplan Donnerstag:
03. Juni 2010
Centerstage     21:00-22:30     Rage Against The Machine
Centerstage     19:30-20:15     Turbostaat

Spielplan Freitag:
04. Juni 2010
Centerstage     21:30-23:00     Rammstein
Centerstage     19:15-20:30     Rise Against
Centerstage     17:45-18:45     In Extremo (nur Park)
Centerstage     16:15-17:15     Bullet For My Valentine
Centerstage     15:05-15:50     Pendulum
Centerstage     14:15-14:45     Five Finger Death Punch
Alternastage     23:45-01:00     Them Crooked Vultures
Alternastage     22:15-23:15     HIM
Alternastage     20:45-21:45     The Hives
Alternastage     19:25-20:20     Tocotronic
Alternastage     18:15-19:00     Gogol Bordello
Alternastage     17:05-17:50     Bad Religion
Alternastage     16:05-16:40     Dizzee Rascal
Alternastage     15:15-15:45     A Day To Remember
Alternastage     14:25-14:55     Cancer Bats
Alternastage     13:35-14:05     Carpark North
Clubstage     01:00-02:00     Foals
Clubstage     23:35-00:30     Die Sterne
Clubstage     22:25-23:15     Delphic
Clubstage     21:20-22:05     The Cribs
Clubstage     20:20-21:00     Crystal Castles
Clubstage     19:20-20:00     WhoMadeWho
Clubstage     18:25-19:00     Martin & James
Clubstage     17:30-18:05     Sleigh Bells
Clubstage     16:35-17:10     Livingston
Clubstage     15:45-16:15     Absynthe Minded