DEUTSCHSPRACHIGER PUNKROCK
ANGELIKA EXPRESS
LETZTE KRAFT VORAUS
UNTER SCHAFEN RECORDS / AL!VE
Die Party ist vorbei. Huldigte das komplette letzte Album noch
dem Rauschgaranten Alkohol, rettet sich diese Platte
buchstäblich mit letzter Kraft über die Ziellinie. „Immer mehr
Leute gehen permanent auf dem Zahnfleisch", sagt Sänger Robert
Drakogiannakis. „Egal ob Beruf, Politik oder Beziehung. Das
kann nicht ewig so weitergehen." Der Entwicklung zum Nullpunkt
steuern die Kölner konsequent mit Power-Pop entgegen.
Straighte, lebensbejahende Songs mit einfachen Strukturen und
Mitwipp-Garantie. Rotzfreche Texte über Bockwurst zum Kaffee
oder die Poesie der Totenstarre. Sarkastisch, leidenschaftlich
und manchmal gnadenlos. Angelika Express klingen streckenweise
sogar wie das Farin Urlaub Racing Team. Und es gibt jede Menge
illustre Gäste am Mikrofon: Jörkk Mechenbier (Love A), Suzie
Kerstgens (Klee) und Frank Spilker (Die Sterne).
VÖ 17.11.2017
WH
8 von 9 Punkten
DEUTSCHSPRACHIGER PUNKROCK
ANGELIKA EXPRESS
LETZTE KRAFT VORAUS
UNTER SCHAFEN RECORDS / AL!VE
Bitte Einsteigen, hier kommt der Angelika Express: „Letzte
Kraft voraus" ist bereits das achte Studioalbum der Band um
Sänger Robert Drakogiannakis, die mit „Geh doch nach Berlin"
2002 einen kleinen Hit landete. Diesmal geht es um die großen
Themen Kapitalismus, soziale Ungerechtigkeit und die Gespenster
des Nationalismus. Der Sound ist solide: dreckiger
deutschsprachiger Punkrock mit Popeinflüssen. Die Texte sind
einfallsreich („Gegen den Rhythmus") bis krude („Comeback im
Dreck"). Auf „Agenten" gibt sich Frank Spilker (Die Sterne) die
Ehre. Wer in den Angelika Express einstiegen will: Mit zwei,
drei Bier intus kann man schön mitgrölen (etwa bei „Geboren in
der BRD") und die Fahrt ist durchaus unterhaltsam.
VÖ: 17.11.2017
BJS
6 von 9 Punkten