HEAVY PROGROCK
KASKADEUR
UNCANNY VALLEY
NOISOLUTION / SOULFOOD
(VÖ: 25.09.2020)
Raider heißt jetzt Twix, geändert hat sich nix. Naja, so ganz
trifft der beliebte Werbeslogan aus den Neunzigern nicht zu.
Die Jungs aus Potsdam, die uns hier mit ihrem Debütalbum
überzeugen wollen, gab es die vergangenen sieben Jahren in
gleicher Besetzung unter dem Namen Stonehenge. Lupenreiner
Stonerrock. Ein paar Alben, Kassetten, EPs, jede Menge
Konzerte. Weil sie aber musikalisch in die nächste Stadt ziehen
und progressiver, poppiger und psychedelischer klingen wollen,
entschieden sie sich für einen Neustart unter dem Namen
Kaskadeur. Bleibt alles anders. Heavy Progrock heißt die
Schublade, in der sie herumlümmeln. Vertrackte Rhythmen,
Retro-Orgeln und dicke Gitarren. Von tonnenschwerem Groove ist
nicht mehr viel zu hören. Ein leichtfüßiges, fröhliches
Kuddelmuddel. Mit herrlich anarchischen Songs, die "Bonzen
haben alles", "Flashback Fatkids" oder "Spacegear Awayteam"
heißen. Nicht ohne Grund haben sich die vier Brandenburger
Kaskadeur genannt, das heißt übersetzt Stuntman oder Akrobat.
Ein schönes Synonym für die Verrenkungen, die das Quartett mit
seiner Musik vollführt.
WH
7 von 9 Punkten