CHRISTMAS METAL FESTIVAL PART 1, 25.11.11, LICHTENFELS,
STADTHALLE
Da das erste große Metalweihnachtsstelldichein und
gleichzeitig erste Tag der Christmas-Metal-Festival /
Thrashmetal-Classic-Tour bereits um 12.00 Uhr losgehen sollte,
bewegte sich ein Nürnberger Alt-Thrasher bereits kurz vor 10.00
Uhr mit dem Regionalexpress Richtung Lichtenfels. Punkt 11.45
Uhr (eigentliche Einlasszeit) stand schon ein kleiner Pulk
Metaller bereit für den großen Tag. Irgendwie kam ich mir vor
wie in den späten 80er. Der Großteil der bereits Anwesenden war
mindestens Ü30 und ein Viertel davon mit Heavykutte gekleidet.
Leider war das Einlassteam der Organisatoren ziemlich
unerfahren und sah sich dem Zorn von ca. 300 Leuten ausgesetzt.
Grund war, dass Mortal Sin zu spielen begann und eigentlich
noch kein zahlender Gast drin war. Nach viel Protest, auch von
mir, konnten wir noch den letzten vier Songs von Mortal Sin
beiwohnen. Leider war der Sound ziemlich matschig und viel zu
laut. Nicht mal ein beinharter Sin-Fan konnte die Songs
innerhalb der ersten 10 Sekunden erkennen. Nach einer kurzen
Umbaupause (die waren übrigens den ganzen Abend relativ
kurz…Klasse!) standen dann, die leider immer noch völlig
unterbewerteten, Heathen aus San Fransico auf den Brettern. Die
Mannen um Ausnahmegitarrist Lee Altus (auch ex-Krupps) spielten
ein grandioses Set (u.a. Goblins Blade und Death By Hanging).
Auch wenn Herr Altus steif wie ein Stock da stand waren die
Fans bester Laune. Glasklarer Sound und ein sinnvoller Dreh am
Masterregler machten Heathen zu einem der Tagessieger.
Im Anschluss Lizzy Borden mit einem kompakten Best-Of Set.
Guter Sound und eine Alice Cooper-Show für arme zogen viele der
Anwesenden vor die Bühne. Mich zog Mister Borden an die
Frittenbude. Dann kam der Dritte der Thrashmetal-Classic-Bande
an die Reihe. Destruction spielten so wie die andern Thrashacts
Songs ihrer Erstwerke. Schmier überzeugte wie immer durch seine
Größe, nicht nur in Körperlänge gemessen. Er ist einfach eine
Frontsau mit viel Charisma. Mad Butcher fehlte natürlich nicht
und brachte die mittlerweile ziemlich gut gefüllte Halle das
erste Mal zum Köcheln. Auch hier guter Sound und eine tolle
Songauswahl. Die fünfte Band des Tages war die
Altherrenkappelle Anvil aus Kanada. Leider immer noch ohne
Charterfolge aber dafür mit viel Humor ausgestattet, spielten
die drei Herren einen soliden Auftritt bestehend aus Songs der
aktuellen Scheibe „Juggernaut Of Justice“ bis hin zu Altwerken
wie „Metal On Metal“. Leider ging es mir wie beim Anhören der
Scheiben, dass Anvil nach ca. sechs bis sieben Songs
anstrengend werden. Das fast 5-minütige Drumsolo tat sein
Übriges.
Nach dem abgefeierten Amboss-Gig stiegen Exodus auf die Bühne
und brachten die Thrashdampfwalze erneut ins Rollen. „Last Act
Of Defiance“, „Bounded By Blood“, „Toxic Waltz“, um nur einige
Songs zu nennen, ließen den ersten richtigen Circle-Pit
entstehen. Die Matten kreisten in den ersten Reihen und der
Rest legte ´nen ordentlichen Pogo aufs Parkett. Leider war der
Sound wieder etwas sumpfig und übersteuert. Dadurch wurde es
nach einer gewissen Zeit doch recht anstrengend. Ach ja, Lee
Altus spielt auch für Exodus, bewegte sich aber auch hier recht
wenig. Dafür sprang Frontflummi Rob Dukes wie ein wilder über
die Bühne.
Nun kam der erste „Headliner“ des Abends. Mit Sepultura waren
die Acts der Thrashfest-Classic-Tour durch. Wie es sich für
einen Headliner gehört zeigten sich die Brasil-Thrasher in
1A-Form. Vor ca.15 Jahren, als Max Cavalera die Band verließ
und Derrick Green das Mikro übernahm, wendeten sich viele
Die-Hard-Fans von der Band ab. Fronthühne Derrick ist ein
grandioser Shouter und braucht sich zumindest stimmlich nicht
hinter Max zu verstecken. Die wichtigste Figur bei Sepultura
ist meiner Meinung nach aber schon immer Hauptsongwriter
Andreas Kisser gewesen, weshalb ich mich tierisch auf den
Auftritt freute. Viele der Altfans haben sich mittlerweile auch
wieder mit der Band versöhnt. Die Kracher der drei LP´s Beneath
The Remains, Arise und Chaos A.D. brachten die nun volle
Stadthalle zum überkochen. Circle Pit´s und wild
kopfschüttelnde Männer und Frauen begleiteten Songs wie Dead
Embryonic Cells, Beneath The Remains, Refuse/Resist und Arise.
Der neue Drummer hat übrigens tolle Arbeit geleistet und sieht
Igor Cavalera auch noch recht ähnlich. Nach 75 Minuten war der
Spuk vorbei und wir bewegten uns schon früher als geplant
Richtung Bahnhof.
Lordi, Saxon und Hammerfall mussten leider ohne mich ihre
Auftritte absolvieren. Zumindest hab ich den ersten
Thrash-Metal-Classic-Gig vollständig hinter mich gebracht. Für
mich war dieser Tag ein voller Erfolg. Mit etwas teurem Bier
(3.- für 0,4l) geschwängert, heiser, halb taub und zwei neuen
T-Shirts für die Sammlung, kam ich zufrieden in Nürnberg
an.
ANS
NEUIGKEITEN/AKTUELLES EINZELANSICHT
SO WAR: CHRISTMAS METAL FESTIVAL PART 1, 25.11.11, LICHTENFELS, STADTHALLE
Am Samstag endete der erste Teil des Christmas Metal Festivals für Lichtenfels, den Freitag hat unser Mitarbeiter Andrew Scheffel schon mal in vier Sätzen skizziert. Es wurden dann doch ein paar mehr Zeilen. :-) Er mußte zwar dann weg, hier aber trotzdem seine Schreibe aus dem Vorhof zur Hölle!