SLO MO JAZZ
BOHREN & DER CLUB OF GORE
PATCHOULI BLUE
PIAS RECORDINGS / ROUGH TRADE
(VÖ: 10.01.2020)
Das kommt also dabei heraus, wenn eine Band, die ihre Musik
selbst eh schon aus voller Überzeugung als ereignisarm
bezeichnet, von einem Quartett zu einem Trio schrumpft: Von
allem noch ein bisschen weniger. Sie stellen die unheimlichen
und psychedelischen Elemente in den Hintergrund, ebenso die
Film-noir- und Western-Referenzen, so dass sich alles erst
recht auf Bass, Saxophon, Piano, Fender Rhodes, Vibrafon und
Besenschlagzeug beschränkt, in Form von Jazz mit etwas Ambient
und dezentem Dröhnen. Und das unendlich kriechend. Man fühlt
sich unweigerlich in einen David-Lynch-Film ohne Gewalt
versetzt, sieht in dunkeldeunkeldunkelblauem Licht sich langsam
wiegende Leiber – so zum Beispiel am 20.03. im Z-Bau – oder
macht dazu autogenes Training of Doom.
MIB
7 von 9 Punkten