06.10.2012 SC FREIBURG - FCN: 3:0
Wir wollen jetzt hier weder auf einzelnen Spielern herum
hacken, noch in den Chor der Hecking-Kritiker einstimmen.
Überall in den Foren wird schon eindringlich diskutiert, es
werden Lösungen gesucht und die Fehler werden mal schlecht, mal
recht, aufgezeigt. Eigentlich war es so wie beim letzten Spiel:
Ich wusste eigentlich schon vorher, dass wir wieder eine
Watschen bekommen würden, egal wie schlagbar der Gegner sein
würde. Und in der Kneipe fiel auch in der 80. Minute der Strom
aus, ich zahlte und ging (hat mir die Schmach des 2:0 und 3:0
zumindest erspart), weil ich keinerlei Vertrauen mehr habe in
den Willen des Teils der Mannschaft, der nicht einmal Eier
genug in der Hose hat, um sich nach dem Spiel in der Kurve bei
den mitgereisten Fans für das eigene Versagen zu
entschuldigen.
Fans, die mit Sicherheit nicht im Luxusliner, ohne oder mit
Nummernschild, nach Hause fahren und einen ganzen Tag des
Wochenendes selber finanziert einer Mannschaft gewidmet haben,
welche sie nun schon zum vierten Mal nacheinander bitter
enttäuscht. Krisen hatten wir immer, Krisen haben andere auch
(siehe Labbadias Wutrede am Wochenende) und bisher hat Hecking
in seiner Amtszeit auch immer die Kurve gekriegt. Aber egal wie
Scheiße ein Spieler heutzutage spielt, sein Gehalt wird so oder
so überwiesen, Straftraining hilft auch nix und Medizinbälle
haben auch noch kein Spiel gewonnen. Es gibt auch keine Taktik,
die hundertprozentigen Erfolg verspricht, aber am
weitesten kommt man eigentlich zumindest hier draußen in
der freien Wirtschaft mit Disziplin, Kreativität und nochmal
Disziplin.
Warum z.B. in der Medienbranche bei Außendienstlern kaum mehr
Festgehälter bezahlt werden, sollte manchem Profifussballer mal
vor Augen geführt werden, denn das leistungsgerechte Bezahlen
wird in der Zukunft sicher auch ein Erfolgsmodell bei den
Fussballvereinen werden. Kann ja nicht jeder Trainer seine
jungen Spieler mit viel Kuschelpädagogik über die Spätpubertät
der Anfangszwanziger helfen... An der scheitert scheinbar sogar
Käptn Schäfer, der früher noch wenigstens seine jungen
Vorderleute bei Fehlern zusammen gefaltet hat.
Alles in allem eine lahme, konzeptionslose Vorführung in
Freiburg, bei der mir die Worte fehlten. Ortswechsel. In Fürth
verlor man auch mal wieder am Wochenende, Trainer Büskens
stellte sich im TV demonstrativ vor die Mannschaft und sagte,
man werde trotzdem wieder von vorne anfangen. Sonntag war auch
der große Umzug auf der Födder Kerwa. Die Spieler fuhren auch
im Festzug mit und wurden bejubelt. Als Tabellenletzter. In
Nürnberg würden sie dafür gerade sicherlich mit Eiern beworfen.
Und das nicht zu knapp.
Mein Hoffnung liegt bei den aufrichtigen paar Spielern, die
den Laden gerade noch so am laufen halten. Außerdem bin ich am
Überlegen, einen Dankesbrief an Timm Klose aufzusetzen, weil
ich es geil fand, wie der sich trotz Psychokrise wieder selber
aus der Scheisse gezogen hatte. Man ist schließlich
erwachsen. EF
STIMMEN ZUM SPIEL
Timm Klose: "So macht es keinen Spaß. Da versucht man alles,
und dann ist man in der Abwehr der Arsch."
Trainer Dieter Hecking: "In der Bundesliga reicht es nicht nur
ein bisschen mitzuspielen..."
Javier Pinola: "...Es gilt in den nächsten zwei Wochen viel zu
reden und vieles zu korrigieren. Ich verstehe den Unmut der
Fans."
Mike Frantz: "Freiburg war die bessere Mannschaft und hatte
die besseren Chancen. Es ist schwer in Worte zu fassen, was in
einem nach so einer Niederlage vorgeht. Ich fühle tiefe
Verbitterung."