QUERCORE
SVEN VAN THOM
ACH!
ROOF MUSIC / EDEL
Sven van Thom kennt man auch als Sven Rathke, den ehemaligen Sänger der Bands Sofaplanet und Beatplanet. Erstere reüssierten mit ihrem One Hit Wonder „Liebficken“, letztere nahmen vor vier Jahren mit der Single „Dreh dich um und geh!“ an Stefan Raabs Bundesvision Song Contest teil. Jetzt ist Sven van Thom allein unterwegs und wie sein Pseudonym schon andeutet, setzt der Berliner auf Wortwitz im Stil von Farin Urlaub. Allerdings ist die Musik weniger Punkrock als vielmehr radiotauglicher Singer-Songwriter-Sound. Ein bisschen Mandoline, ein bisschen Banjo, ein paar Frauenchöre und das unvermeidliche Cello. Das alles ist nicht besonders spannend. Bis auf ein paar positive Ausnahmen wie „Ihr Vater ist ein Nazi“ oder „Scheiß Silvester“. Wenn Kim Frank, der Sänger der unerträglichen deutschen Teenie-Popband Echt, heute noch Musik machen würde, hätte er wohl genau diese Platte gemacht.
Wolfram Hanke 3 von 9 Punkten
ACHtung ACHtung, dem Herren hier sollte man Gehör schenken! Das begnadetste Phantom seit Marek Mintal, zumindest in Sachen Lyrik, denn Textzeilen wie „Spreewald, mein Amazonas im Osten – lass mich doch von deinem Gurkensaft kosten“ sind einfach nur groß. Generell verpackt der Berliner seine Geschichten von unerfüllter Liebe in Ironie und Sarkasmus. Da wird einem ganz warm ums Herz, zudem beherrscht er die Kunst dennoch nie in die Blödelbarden-Riege abzurutschen. Verspielt folkiger Singer-/Songwriter-Country-Pop, unterhaltsam von Anfang bis Ende. Das Wort Entertainment könnte im Duden auch durch seinen Namen ersetzt werden, denn da ist er ganz weit oben mit dabei und ein Fürst der guten Laune! Bewiesen hat er mir das schon zweimal in Nürnbergs kleinstem Konzertschuppen, der Mata Hari Bar. Augen und Ohren offen halten – immer wieder ein Genuss.
Thorsten Adelhardt 8 von 9 Punkten