LIVEREZI: DIKTA, 25.5.2011, ERLANGEN, E-WERK,
CLUBBÜHNE
Die rund 300.000 Isländer trotzen seit Jahrhunderten
erfolgreich allen Naturgewalten auf ihrer jungen Insel.
Vermutlich liegt darin das Erfolgsgeheimnis, das dort eine
ganze Reihe kreativer Künstler entstanden sind. Dazu gehören
ganz sicher die vier seit Sandkastenzeiten befreundeten Jungs
von Dikta. Schön, dass sie bei ihrer ersten Deutschlandtour das
E-Werk beglückten. Tatsächlich beglückten, denn Dikta spielten
über 65 Minuten lang tollen, wunderschön verträumten Indiepop.
Mal etwas rockiger, mal traurig und melancholisch begleitet und
unterstützt durch eine tolle Lightshow. Der Name, Dikta heißt
übersetzt Video, scheint Programm zu sein. Dazu kommt eine
extrem gut gelaunte Band. Beim dritten Song riss eine Bassseite
und Frontmann Haukur Heiðar Hauksson - Gitarre, Piano und
Gesang - gab spontan eine Solonummer zum Besten bis das Malheur
behoben wurde. Zwischen den Songs gab es immer wieder launige
Ansagen wie "sorry for the fucking vulkano" oder die
isländische Form des Sozialismus, "we have no money, you have
money, you give us the money for CDs, T-Shirts and than we have
money". Mit den Song "Say Goodbye" endete das Konzert und die
Band sprang von der Bühne und mischte sich sofort unter das
leider recht spärliche Publikum, um ihre Sachen zu verkaufen
und zu signieren. Der Abend hat bewiesen, warum Dikta als
populärste isländische Band ausgezeichnet wurden und hätte für
ihr Konzert 500 statt 30 Besucher verdient gehabt.
Roland Hornauer
NEUIGKEITEN/AKTUELLES EINZELANSICHT
SO WAR: DIKTA, 25.5.2011, ERLANGEN, E-WERK, CLUBBÜHNE
Trotz Staatspleite, Eyjafjallajökull und Grímsvötn schaffen es gelegentlich einige Isländer rüber aufs europäische Festland. Und neben Björk, Sigur Rós und GusGus gibt es da musikalisch viel zu entdecken. Neulich war Dikta im Erlanger E-Werk zu Gast, Spürnase Roland war vor Ort.