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SO WAR: KYUSS LIVES! 20.06.2012, ASCHAFFENBURG, COLOS-SAAL

John Garcia, Brant Bjork, Bruno Fevery und Billy Cordell tourten im Juni durch Deutschland und in „Aschebersch” machten sie Halt. Pflichttermin für alle Stonerfans und unser Wolle opferte Benzin, Leben und die Stimmung zuhause um für Euch zu berichten. Hier seine Zeilen!
SO WAR: KYUSS LIVES! 20.06.2012, ASCHAFFENBURG, COLOS-SAAL

KYUSS LIVES! 20.06.2012, ASCHAFFENBURG, COLOS-SAAL

Vor ausverkauften Haus donnern Kyuss lives! durch den Aschaffenburger Colos-Saal. Schon bei der mehr schlechten als rechten Vorband The Treatment – eine Art Def Leppard-Sound-A-Like - sorgen die sommerlichen Temperaturen für wüstenhafte Atmosphäre im Konzertsaal. So kann man bei Kyuss lives! Sand, Steine und Joshua Trees förmlich riechen.

Und als John Garcia, Brant Bjork, Bruno Fevery und Billy Cordell die Bühne betreten, gibt es kein Halten mehr. Die Stoner-Crowd hüpft herum wie will, Haare und Bärte fliegen durch die Luft und iPhone-Hobby-Fotografen haben keine Chance. Kyuss lives! ist ein Projekt, das von Sänger John Garcia ins Leben gerufen wurde. Die Band spielt die Songs der legendären Wüstenrock-Band Kyuss, die sich 1995 nach nur sieben Jahren Bandgeschichte und vier großartigen Studioalben im Streit getrennt hat.
 

Dem Publikum hat es gefallen! Garcia macht Klappa-Klappa...

Streit gibt es jetzt übrigens auch wieder, weil Ex-Kyuss-Gitarrist und Queens Of The Stone Age-Frontmann Josh Homme sowie Ex-Bassist Scott Reeder Klage gegen das Projekt eingereicht haben. Die Band wird darin der Markenverletzung und der Verbrauchertäuschung beschuldigt. Kyuss-Bassist Nick Olivieri, der ursprünglich auch bei Kyuss lives! dabei war, hat unter anderem deswegen das Projekt im März 2012 wieder verlassen.

Der Gig in Aschaffenburg ist also wohl eine der letzten Möglichkeiten Kyuss lives! und damit die Songs der Wüstenrocklegende im Konzert zu erleben. Vielleicht wirkt Sänger John Garcia deshalb so gehemmt. Er macht keine Ansagen, bewegt sich nur minimal und nimmt sich in langen Instrumentalteilen immer wieder lange Pausen und geht von der Bühne. Schlagzeuger Brant Bjork wirkt dagegen wie ein Jungbrunnen, drischt wie ein Duracell-Hase auf seine Trommeln ein und ist mit allen Gliedmaßen immer in Bewegung.

Kyuss lives! lassen sich nicht lumpen und spielen in kompakten 90 Minuten alle Lieblinge der Fans: „One Inch Man“, „Supa Scoopa An Mighty Scoop“, „Hurricane“ oder „El Rodeo“. Ein echter Genuss, nicht nur für Fans, von denen der eine oder andere einen saftigen Preis auf dem Schwarzmarkt für ein begehrtes Ticket hingeblättert hat.

Wollrahm Hanke