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CD REZI ALTERNATIVE ROCK: INCUBUS - 8

CD REZI ALTERNATIVE ROCK: INCUBUS - 8
CD REZI ALTERNATIVE ROCK
INCUBUS
8
ISLAND / UNIVERSAL

Abwechslungsreich und fett wie nie, mit einem ordentlichen Schuss Pfeffer im Arsch! Eins vorweg: Noch nie erschloss sich mir eine Incubus-Platte gleich beim ersten Durchlauf. Insofern grummelte ich beim ersten Auflegen mein übliches „plätschert so vor sich hin, Incubus halt“ in mich hinein und wartete für ein Urteil Durchlauf zehn ab. Da hatte ich aber schon auf Dauerrotation umgestellt. Und wie immer gingen die ganzen blumigen, leidenschaftlichen Songs von einer Horde wirklich hervorragender Musiker detailverliebt eingespielt auf. Diesmal mit einem ordentlichen Schuss Härte. Aber auch mit sorgsam eingefügten elektronischen Elementen. Von einer Incubus-Platte erwarte ich 90er Postgrunge mit viel Melodie und Gänsehaut-Powerballaden für die Stadien. Inzwischen habe ich bei der frischen, fetten Produktion meine drei vier überragenden Songs ausgemacht, und solange Brandon Boyd bei Incubus singt, ist das eh die halbe Chartsmiete. Wer hat sonst so eine klare, kräftige Stimme und sieht auch noch gut dabei aus außer Anthony Kiedis? Betriebswirtschaftlich ein Plus, weil dann auch unverhältnismäßig viele Frauen die Platten kaufen. Das Geschäftsmodell von John Mayer z.B. gerade ist da anders: Gut aussehen, scheißlangweilige Platten machen, aber viel Gossip produzieren und unterm Strich satt verkaufen. Boyd macht statt Gossip Strichkunst und gibt Ausstellungen und soll ein furchtbar normaler Typ mit Bodenkontakt sein. Incubus hat die Platte in Eigenregie produziert und zwei Koryphäen als Co-Produzenten ins Boot geholt. Sonny John Moore, besser bekannt als Skrillex, L.A.-Danceflor Produzent und vielfach Grammy-vorgeschlagen. Und - jippie! – Dave Sardy, für mich Mr. Noiserock, seitdem er Helmet und Harmful produziert hat. Das merkt man bei den fett rumpelnden Tracks. Dachte ich. Doch ausgerechnet die Skrillex-Tracks fetzen richtig: „Love In A Time...“ und der Opener sind ja schon fast NuMetal. Sardys Osterei hingegen ist die Mambo-Spaßnummer „When I Became A Man“, die könnte auch von Mike Patton’s Mr. Bungle sein. Lieblingsnummer: Der Kiffersong „Throw Out The Map”.
EF
8
von 9 Punkten