...Abschied gab es noch mehr, der eine schmerzlich, der
andere durchwachsen. Aus Anstand erwähnen wir jetzt mal nicht,
ob der Weggang von Juri Judt, Jens Hegeler, Philipp Wollscheid,
Albert Bunjaku, Christian Eigler und im Nachhinein Dominic
Maroh Fluch oder Segen für Mannschaft und Chemie derselben in
der neuen Saison sein wird. Dann ist da noch Daniel. Didavi ist
mittlerweile leider nicht mehr bezahlbar, es sei denn Thomas
Sabo sponsort einmal nicht den Eishockey sondern ein einzelnes
Spielermodel als zentrale Werbefigur. Gewinnsteigerung
eingebaut, auch wenn er dann für die Nationalmannschaft leider
in der unpassenden Mannschaft spielen würde.
Alles Zukunftsmusik, das Ergebnis gegen Vizehausen habe ich
vergessen. Ich freue mich jetzt auf eine lange Pause zum
herunter kommen vom Fußballstreß. Und dann freue ich mich auf
Spieler wie Kyotake, der den neuen Didavi geben darf oder den
neuen Mittelfeldriegel mit Balitsch, Cohen und Timo Gebhard,
der dann wohl das giftigste Trio sein wird, das die
Westvorstadt bei den zwei Derbys zu überwinden hat. Der Glubb
kaufte außerdem ein Abwehrtalent aus Herne-West, für die
Standarts sollte nach der Pause Adam Hlusek wieder zur
Verfügung stehen und Chandler will beim Glubb bleiben, statt
auf den Wasen auf der Bank zu sitzen. Gebhard wollte zum Glubb
statt für besseres Geld zu scheinbar "höheren" Vereinen... wann
gab es das schon mal in den letzten Jahren?
Gästeblock: Das Transparent mit "Auf Wiedersehen ihr Hurensöhne" war sicher für Köln gedacht, die zu dieser Zeit ziemlich sicher abgestiegen waren. Links übrigens ganz klein zu sehen: Ein Betttuch mit der Aufschrift: "Danke Hanno!" Und wir dachten, die mochten Balitsch nicht in Pillenhausen?
Wir sind uns auch sicher, ob bei den Nachbarn Büskens bleiben wird. Sind ja schließlich tolle Vorraussetzungen für die neue Saison mit bundesligaerfahrenen Spielern wie Asamoa und so, dazu noch ein großzügiger Vorstand, wir sind gespannt auf die Einkaufsliste in Zirndorf-Ost. Aber Maul halten, Hochmut kommt vor dem Fall.
Kollege Bader, unser vereinsinterner Segen zusammen mit
Hecking, hat ja seine Hausaufgaben bereits erledigt. Vielleicht
werden wir ja neunter in der neuen Saison und es passiert noch
etwas unvorhergesehenes... Ekici kommt plötzlich wieder zurück,
oder Breno nach seiner Haft? Träume!
Ewald Funk
Zurück zum Spiel...
Unser Mann im Stadion: Roland "911" Hornauer
Zum Finale Vizekusen
Dem Anlass entsprechend passend im Eigler-T-Shirt gewandet
(später stellte sich heraus, dass ich wohl der Einzige so
gekleidet war), macht sich der passionierte Clubbfan auf der
S-Bahnfahrt in das Frankenstadion zum letzten Saisonspiel
natürlich zwangsläufig seine Gedanken. Was für eine Saison, ich
hätte mein Mintal-Shirt verwettet, dass Augsburg, Freiburg und
Mainz den Abstieg unter sich aus machen und die Bauern wieder
einmal Meister werden. Ziemlich daneben gelegen, dabei sind
Prognosen recht einfach. Wer beide Spiele gegen uns verliert,
wie Lautern, Kölle und Hertha, landet auf den letzten drei
Plätzen.
Ein Glück, dass die Punktelieferanten aus Krankfurt und
Erlangen-Süd in der nächsten Saison die Liga ergänzen. Wer
beide Spiele gegen uns gewinnt, wird Meister oder Vizemeister.
Na gut, da ist dann noch die Niedersachsenallergie: gegen
Wolfsburg und Hannover haben wir auch 12 Punkte verschenkt, die
bleibt bei der Betrachtung außen vor.
Im Stadion wurde seitens der Fans die kostenlosen Kopftücher
mit Kernenergiewerbung bewusst verschmäht. Plötzlich fällt auf,
dass die "Traditionself" aus der Nähe von Köln den Gästeblock
komplett gefüllt hat. Wohl zum ersten Mal in ihrer Geschichte.
Auch zum ersten Mal - der Clubb weiß was sich gehört -
verabschiedet man vor dem Spiel nicht nur unsere Helden um
Christian Eigler (ihn zieht es aus familiären Gründen - viertes
Kind vermutlich - nach Hamburg), sondern auch Michael Ballack
vor seinem letzten Auftritt in der Bundesliga mit einen
Bocksbeutel. Erstmals und dann auch noch einmal bei seiner
Auswechslung, nach rund 53 unbedrängten Minuten auf dem Rasen,
bekommt Ballack im Frankenstadion Applaus. Bei seiner
Auswechslung waren es sogar Standing Ovations des kompletten
Stadions incl. unserer Bank.
Kurz vor Anpfiff: Der Gästeblock greift an mit der Bayer-Chemiekeule. Bunter Rauch, der die Sinne unserer Spieler vernebelte und sich auf die Zielgenauigkeit auswirkte. Robert Mak war da gerade auf dem Klo, Albert Bunjaku aber hat die volle Packung aus dem Leverkusener Giftlabor abbekommen. Gehört sich verboten, sowas!
Kurz vor dem Spiel enthüllen die Vizefans ein großes
Transparent "Farbenstadt" und zum Einlauf der Mannschaften
zündeten sie dahinter bunte Pyros. War ein schönes Bild, roch
aber wegen der Chemie irgendwie komisch. Das Spiel selbst ist
schnell erzählt. Sechste Minute, der von uns ausgebildete
Reinartz auf "unseren" Kieß 0:1, obwohl die ganze Nordkurve,
aber leider nur diese, (wie die Fernsehbilder zeigten) ein
Abseits gesehen hatte. 32. min. Traumpass Ballack auf Schürle,
Pass nach innen und unser Kieß trifft wieder. Und wieder,
entgegen der Sicht der kompletten Nordkurve, nachweislich laut
Fernsehbild kein Abseits. In der 43. min. winkt der
Linienrichter erstmals Abseits, wieder lag er richtig und
bekommt großen Applaus der Nordkurve und Zugabesprechchöre zu
hören.
58. Minute: Traumpass der künftigen Lauterer Torfabrik
Albertchen Bunjaku auf Mak und dieser netzt "gewohnt" souverän
und trocken ein. 61. Minute: Albertchen denkt an seine neue
Heimat und verstolpert völlig frei vor Leno. 77. Minute:
demnächst Vizekusen Hegeler verdattelt im Mittelfeld den Ball,
es folgt der vierte Torschuss, das dritte Tor, dieses Mal von
Schürle. Die Luft ist draußen, der Clubb spielt nicht mehr mit
und Heiner Stuhlfauth-Schäfer, der dieses Spiel kaum gefaustet
hat, darf Kieß' dritten Treffer zum 1:4 Endstand in
der 89. Minute noch hinnehmen. Danach wird natürlich unsere
Mannschaft für eine tolle Saison gefeiert. Für Platz Zehn und
für einige wirklich geile Spiele wie das gegen Schalke oder in
Lautern.
Richtig leidenschaftlich wird dann der Kampf um`s Freibier,
aber gegen 18.00 Uhr ist auch dieser vorbei. Die verbliebenen
Clubberer kommen jetzt ohne Probleme an das fränkische
Lieblingsgetränk und es wird ziemlich ruhig in Kleingruppen
gefachsimpelt und sich der Tank bis zum Anschlag mit Freibier
aufgefüllt. Eine merkwürdig ruhige Stimmung herrscht nach
dieser tollen Runde zum Abschluss hinter der Nordkurve...
Roland Hornauer
Abpfiff. Zur selben Zeit in Dortmund: "Unser" Ilkay feiert die Schale. Leider im falschen Trikot. So ein kleines Glubbkäppi wäre schon schön gewesen, hätte ihm aber die Nominierung für die Nationalmannschaft gekostet.
EINTRÄGE INS KLASSENBUCH
Pelle Nilson: Stand zusammen mit dem nächste
Saison in Vizekusen spielenden Wollscheid einige Male komplett
neben sich. Damit hat sich der Schwede in die alte
Glubbtradition eingefügt, dass brave Skandinavier nicht so ganz
zu den manchmal etwas herb-spröden Bratwürsten passen.
Dominic Maroh: Hat ohne zu murren wochenlang
als zweite Wahl auf der Bank gesessen, hat seine Knochen
dutzende Male ohne großartige Verletzungen für den Glubb hin
gehalten, machte die Oldschool-Grätsche wieder salonfähig und
half beim Aufstieg, in der Relegation und und und... und hat
deshalb eigentlich hier Sonderlob verdient, obwohl er Samstag
nicht gespielt hatte. Weil wasweißich, Pelle noch einmal zeigen
sollte, ob er sein Geld wert ist. Maroh war es wert, aber
Stammplatzgarantie hat halt auch keiner mehr heutzutage. Die
Blödzeitung hat ihn dann mit „Ich glaube nicht, dass man mich
hier überhaupt noch haben will. Ich wollte keine
Stammplatzgarantie, nur eine faire Chance. Doch die bekomme ich
nicht.“ zitiert. Keiner weiß, ob er das so gesagt oder gemeint
hat. Bleibt nur eins, eine ganz ganz persönliche Meinung: Er
war immer ein guter Handwerker, auch mit Haarband.
Mannschaftsdienlich. Solide. Aber halt auch ohne
Spieleröffnungskreativität. Aber er wird sicher seinen Weg
machen, und wir sind schon gespannt, wo er hingeht und freuen
sich mit einem tollen Kerl.
Markus Feulner: Von der Grundschnelligkeit
her Note Vier, seine Eckbälle waren entweder eine neue Taktik
oder einfach nur grottenschlecht (Sechs), und überhaupt fehlte
Chandler hinten und vorne.
Robert Mak: Macht sich heimlich still und
leise...
Albert Bunjaku, Jens
Hegeler: Ganz viel Erfolg und verletzungsfreie Zeit in
der Zukunft!
Hanno Balitsch: Wird immer besser.
Tomas Pekhart: Hätte Bum Bum nicht dauernd
sein Anstandstor vorbereitet bekommen, hätte der Tscheche
sicher eine Bude gemacht. Zum Beispiel als er mit Albert
zusammen vor dem Tor stand und Bunjaku verstolperte.
ZITATE ZUM SPIEL:
Sascha Lewandowski: "4:1 klingt zwar sehr
deutlich, doch so deutlich ist es natürlich nicht gewesen. Wir
hatten in der zweiten Halbzeit eine zwanzig-minütige Phase, in
der wir keinen Zugriff auf die Nürnberger Offensive gefunden
haben – da hätte das Spiel durchaus kippen können."
Raphael Schäfer: "Man hat gesehen, dass wir
bis zum Schluss alles gegeben haben."
Philipp Wollscheid: "Zwei Minuten nach
dem Abpfiff habe ich mich schon geärgert, dass wir so blöd
verloren haben."
Ewald Funk
Hier ein interessanter Bericht aus der Süddeutschen, in dem
ein englischer Glubbfan aus Manchester erzählt, dass es
mittlerweile oft billiger ist, per Flug aus Manchester zu
Glubbspielen zu jetten (inklusive Ticket) als per Saisonkarte
in England zu einem Viertligisten zu gehen.
SUEDDEUTSCHE.DE
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