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GLUBB: UNSER SENFT ZUM SAISONABSCHLUSS GEGEN VIZEKUSEN (5.5.2012)

Ein schönes Saisonfinale zur Abrundung haben wir uns anders vorgestellt. Der Glubb schoß zu wenig Tore, Kusen schoß einfach zuviele Tore durch weitgehend in Nürnberg ausgebildete Spieler. Ganz einfach. "Vor allem der dou!" meinte mein Sohn, auf Kießling deutend. Lichtblick war der sehr korrekte und sportlich sehr faire aufbrandende Szenenapplaus, als Michael Ballack in seinem letzten Spiel etwas früh vom Feld geholt wurde. Ich an Trainer Hyypiä's Stelle hätte ihn durchspielen lassen.
GLUBB: UNSER SENFT ZUM SAISONABSCHLUSS GEGEN VIZEKUSEN (5.5.2012)
Nach dem Spiel: es gab soviel Freibier,
dass manche ganz schön blau wurden.

...Abschied gab es noch mehr, der eine schmerzlich, der andere durchwachsen. Aus Anstand erwähnen wir jetzt mal nicht, ob der Weggang von Juri Judt, Jens Hegeler, Philipp Wollscheid, Albert Bunjaku, Christian Eigler und im Nachhinein Dominic Maroh Fluch oder Segen für Mannschaft und Chemie derselben in der neuen Saison sein wird. Dann ist da noch Daniel. Didavi ist mittlerweile leider nicht mehr bezahlbar, es sei denn Thomas Sabo sponsort einmal nicht den Eishockey sondern ein einzelnes Spielermodel als zentrale Werbefigur. Gewinnsteigerung eingebaut, auch wenn er dann für die Nationalmannschaft leider in der unpassenden Mannschaft spielen würde.

Alles Zukunftsmusik, das Ergebnis gegen Vizehausen habe ich vergessen. Ich freue mich jetzt auf eine lange Pause zum herunter kommen vom Fußballstreß. Und dann freue ich mich auf Spieler wie Kyotake, der den neuen Didavi geben darf oder den neuen Mittelfeldriegel mit Balitsch, Cohen und Timo Gebhard, der dann wohl das giftigste Trio sein wird, das die Westvorstadt bei den zwei Derbys zu überwinden hat. Der Glubb kaufte außerdem ein Abwehrtalent aus Herne-West, für die Standarts sollte nach der Pause Adam Hlusek wieder zur Verfügung stehen und Chandler will beim Glubb bleiben, statt auf den Wasen auf der Bank zu sitzen. Gebhard wollte zum Glubb statt für besseres Geld zu scheinbar "höheren" Vereinen... wann gab es das schon mal in den letzten Jahren?
 

Gästeblock: Das Transparent mit "Auf Wiedersehen ihr Hurensöhne" war sicher für Köln gedacht, die zu dieser Zeit ziemlich sicher abgestiegen waren. Links übrigens ganz klein zu sehen: Ein Betttuch mit der Aufschrift: "Danke Hanno!" Und wir dachten, die mochten Balitsch nicht in Pillenhausen?

Wir sind uns auch sicher, ob bei den Nachbarn Büskens bleiben wird. Sind ja schließlich tolle Vorraussetzungen für die neue Saison mit bundesligaerfahrenen Spielern wie Asamoa und so, dazu noch ein großzügiger Vorstand, wir sind gespannt auf die Einkaufsliste in Zirndorf-Ost. Aber Maul halten, Hochmut kommt vor dem Fall.

Kollege Bader, unser vereinsinterner Segen zusammen mit Hecking, hat ja seine Hausaufgaben bereits erledigt. Vielleicht werden wir ja neunter in der neuen Saison und es passiert noch etwas unvorhergesehenes... Ekici kommt plötzlich wieder zurück, oder Breno nach seiner Haft? Träume!
Ewald Funk

Zurück zum Spiel...

Unser Mann im Stadion: Roland "911" Hornauer

Zum Finale Vizekusen

Dem Anlass entsprechend passend im Eigler-T-Shirt gewandet (später stellte sich heraus, dass ich wohl der Einzige so gekleidet war), macht sich der passionierte Clubbfan auf der S-Bahnfahrt in das Frankenstadion zum letzten Saisonspiel natürlich zwangsläufig seine Gedanken. Was für eine Saison, ich hätte mein Mintal-Shirt verwettet, dass Augsburg, Freiburg und Mainz den Abstieg unter sich aus machen und die Bauern wieder einmal Meister werden. Ziemlich daneben gelegen, dabei sind Prognosen recht einfach. Wer beide Spiele gegen uns verliert, wie Lautern, Kölle und Hertha, landet auf den letzten drei Plätzen.

Ein Glück, dass die Punktelieferanten aus Krankfurt und Erlangen-Süd in der nächsten Saison die Liga ergänzen. Wer beide Spiele gegen uns gewinnt, wird Meister oder Vizemeister. Na gut, da ist dann noch die Niedersachsenallergie: gegen Wolfsburg und Hannover haben wir auch 12 Punkte verschenkt, die bleibt bei der Betrachtung außen vor.

Im Stadion wurde seitens der Fans die kostenlosen Kopftücher mit Kernenergiewerbung bewusst verschmäht. Plötzlich fällt auf, dass die "Traditionself" aus der Nähe von Köln den Gästeblock komplett gefüllt hat. Wohl zum ersten Mal in ihrer Geschichte. Auch zum ersten Mal - der Clubb weiß was sich gehört - verabschiedet man vor dem Spiel nicht nur unsere Helden um Christian Eigler (ihn zieht es aus familiären Gründen - viertes Kind vermutlich - nach Hamburg), sondern auch Michael Ballack vor seinem letzten Auftritt in der Bundesliga mit einen Bocksbeutel. Erstmals und dann auch noch einmal bei seiner Auswechslung, nach rund 53 unbedrängten Minuten auf dem Rasen, bekommt Ballack im Frankenstadion Applaus. Bei seiner Auswechslung waren es sogar Standing Ovations des kompletten Stadions incl. unserer Bank.

Kurz vor Anpfiff: Der Gästeblock greift an mit der Bayer-Chemiekeule. Bunter Rauch, der die Sinne unserer Spieler vernebelte und sich auf die Zielgenauigkeit auswirkte. Robert Mak war da gerade auf dem Klo, Albert Bunjaku aber hat die volle Packung aus dem Leverkusener Giftlabor abbekommen. Gehört sich verboten, sowas!

Kurz vor dem Spiel enthüllen die Vizefans ein großes Transparent "Farbenstadt" und zum Einlauf der Mannschaften zündeten sie dahinter bunte Pyros. War ein schönes Bild, roch aber wegen der Chemie irgendwie komisch. Das Spiel selbst ist schnell erzählt. Sechste Minute, der von uns ausgebildete Reinartz auf "unseren" Kieß 0:1, obwohl die ganze Nordkurve, aber leider nur diese, (wie die Fernsehbilder zeigten) ein Abseits gesehen hatte. 32. min. Traumpass Ballack auf Schürle, Pass nach innen und unser Kieß trifft wieder. Und wieder, entgegen der Sicht der kompletten Nordkurve, nachweislich laut Fernsehbild kein Abseits. In der 43. min. winkt der Linienrichter erstmals Abseits, wieder lag er richtig und bekommt großen Applaus der Nordkurve und Zugabesprechchöre zu hören.

58. Minute: Traumpass der künftigen Lauterer Torfabrik Albertchen Bunjaku auf Mak und dieser netzt "gewohnt" souverän und trocken ein. 61. Minute: Albertchen denkt an seine neue Heimat und verstolpert völlig frei vor Leno. 77. Minute: demnächst Vizekusen Hegeler verdattelt im Mittelfeld den Ball, es folgt der vierte Torschuss, das dritte Tor, dieses Mal von Schürle. Die Luft ist draußen, der Clubb spielt nicht mehr mit und Heiner Stuhlfauth-Schäfer, der dieses Spiel kaum gefaustet hat, darf Kieß' dritten Treffer zum 1:4 Endstand in der 89. Minute noch hinnehmen. Danach wird natürlich unsere Mannschaft für eine tolle Saison gefeiert. Für Platz Zehn und für einige wirklich geile Spiele wie das gegen Schalke oder in Lautern.

Richtig leidenschaftlich wird dann der Kampf um`s Freibier, aber gegen 18.00 Uhr ist auch dieser vorbei. Die verbliebenen Clubberer kommen jetzt ohne Probleme an das fränkische Lieblingsgetränk und es wird ziemlich ruhig in Kleingruppen gefachsimpelt und sich der Tank bis zum Anschlag mit Freibier aufgefüllt. Eine merkwürdig ruhige Stimmung herrscht nach dieser tollen Runde zum Abschluss hinter der Nordkurve...

Roland Hornauer

 

Abpfiff. Zur selben Zeit in Dortmund: "Unser" Ilkay feiert die Schale. Leider im falschen Trikot. So ein kleines Glubbkäppi wäre schon schön gewesen, hätte ihm aber die Nominierung für die Nationalmannschaft gekostet.

EINTRÄGE INS KLASSENBUCH

Pelle Nilson: Stand zusammen mit dem nächste Saison in Vizekusen spielenden Wollscheid einige Male komplett neben sich. Damit hat sich der Schwede in die alte Glubbtradition eingefügt, dass brave Skandinavier nicht so ganz zu den manchmal etwas herb-spröden Bratwürsten passen.

Dominic Maroh: Hat ohne zu murren wochenlang als zweite Wahl auf der Bank gesessen, hat seine Knochen dutzende Male ohne großartige Verletzungen für den Glubb hin gehalten, machte die Oldschool-Grätsche wieder salonfähig und half beim Aufstieg, in der Relegation und und und... und hat deshalb eigentlich hier Sonderlob verdient, obwohl er Samstag nicht gespielt hatte. Weil wasweißich, Pelle noch einmal zeigen sollte, ob er sein Geld wert ist. Maroh war es wert, aber Stammplatzgarantie hat halt auch keiner mehr heutzutage. Die Blödzeitung hat ihn dann mit „Ich glaube nicht, dass man mich hier überhaupt noch haben will. Ich wollte keine Stammplatzgarantie, nur eine faire Chance. Doch die bekomme ich nicht.“ zitiert. Keiner weiß, ob er das so gesagt oder gemeint hat. Bleibt nur eins, eine ganz ganz persönliche Meinung: Er war immer ein guter Handwerker, auch mit Haarband. Mannschaftsdienlich. Solide. Aber halt auch ohne Spieleröffnungskreativität. Aber er wird sicher seinen Weg machen, und wir sind schon gespannt, wo er hingeht und freuen sich mit einem tollen Kerl.

Markus Feulner: Von der Grundschnelligkeit her Note Vier, seine Eckbälle waren entweder eine neue Taktik oder einfach nur grottenschlecht (Sechs), und überhaupt fehlte Chandler hinten und vorne.

Robert Mak: Macht sich heimlich still und leise...

Albert Bunjaku, Jens Hegeler: Ganz viel Erfolg und verletzungsfreie Zeit in der Zukunft!

Hanno Balitsch: Wird immer besser.

Tomas Pekhart: Hätte Bum Bum nicht dauernd sein Anstandstor vorbereitet bekommen, hätte der Tscheche sicher eine Bude gemacht. Zum Beispiel als er mit Albert zusammen vor dem Tor stand und Bunjaku verstolperte.

ZITATE ZUM SPIEL:

Sascha Lewandowski: "4:1 klingt zwar sehr deutlich, doch so deutlich ist es natürlich nicht gewesen. Wir hatten in der zweiten Halbzeit eine zwanzig-minütige Phase, in der wir keinen Zugriff auf die Nürnberger Offensive gefunden haben – da hätte das Spiel durchaus kippen können."

Raphael Schäfer: "Man hat gesehen, dass wir bis zum Schluss alles gegeben haben."

Philipp Wollscheid:  "Zwei Minuten nach dem Abpfiff habe ich mich schon geärgert, dass wir so blöd verloren haben."

Ewald Funk

Hier ein interessanter Bericht aus der Süddeutschen, in dem ein englischer Glubbfan aus Manchester erzählt, dass es mittlerweile oft billiger ist, per Flug aus Manchester zu Glubbspielen zu jetten (inklusive Ticket) als per Saisonkarte in England zu einem Viertligisten zu gehen.

SUEDDEUTSCHE.DE

 

 

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