CD REZI NORWEGIAN WESTCOAST ROCK
SUGARFOOT
THE SANTA ANA
STICKMAN / SOULFOOD
Die Norweger sind schon ein schlaues Völkchen. Verdienen mit
ihrem Öl dermaßen viel Kohle, dass man als Musiker eigentlich
völlig asynchron arbeiten kann und sich einfach etwas aus der
Zeit gefallene Musik gönnt. Sugarfoot entstammen aus dem
Motorpsycho/Spidergawd Dunstkreis und produzierten im Winter
völlig entspannten 70er Jahre Softrock. Hierzu fuhr man wie
auch bei dem vorherigen „Different Stars“ – Album ein zweites
Mal nach Kalifornien, um dann im zwar kurzen, aber sehr hellen
norwegischen Sommer genau die richtige Mucke zu haben, wenn man
mit den Jungs am Sommerabend zuhause die Lachshälften auf den
Grill klatscht. Ganz softer Westcoast Style wie weiland zu den
goldenen Zeiten von Bands wie America, Doobie Brothers, Crosby,
Stills & Nash oder Fleedwood Mac. Erinnerungen werden wach
an die legendären Euroboys, die Mitte der 90er mit ihrem
Easy-Listening Surfsound im Wikingerland oben mitmischten.
Deren Bandkopf Knut Schreiner ist Kennern auch als der Euroboy
von Turbonegro bekannt. Ähnlich soft wie Euroboys, aber mit
mehr Gitarren und ähnlichem Ami-Saitengedöns hingegen brachten
Sugarfoot ihren Psych-Pop in die Rillen. Man hat sich diesmal
besser vorbereitet und in nur einer Woche im ›The Santa Ana‹
von David Catching nahe Joshua Tree / Kalifornien dieses Album
eingeklopft. Dort nahmen bekanntlich Kyuss, QOTSA oder Fu
Manchu schon auf. Auch wenn Sugarfoot keinen Stoner machen, die
Produktion klingt absolut amerikanisch. Kaum Ausfälle, etwas
Tom Petty-Spirit bringt zusätzlich einer der beiden Sänger mit
ins Boot. Definitiv keine Musik für hektische Tage, kein Wort
beschreibt diese Scheibe besser als ›Feierabend‹. Auf geht’s,
o-zünd is!
EF
7 von 10 Punkten