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CD REZI BLUES ROCK: JOE BONAMASSA - BRITISH BLUES EXPLOSION LIVE

CD REZI BLUES ROCK: JOE BONAMASSA - BRITISH BLUES EXPLOSION LIVE
BLUES ROCK
JOE BONAMASSA
BRITISH BLUES EXPLOSION LIVE
PROVOGUE / MASCOT / ROUGH TRADE
VÖ: 18.05.2018

Was soll/kann man über Joe Bonamassa eigentlich noch schreiben? Dass der Amerikaner ein begnadeter Blues- und Bluesrock-Gitarrist, Sänger und Komponist ist? Dass er laufend Konzerte gibt und bei den Eintrittspreisen inzwischen jenseits der 100 Euro-Grenze gelandet ist? Dass er sehr umtriebig ist und reihenweise Konzert-DVDs und -CDs veröffentlicht? Dass er in den sozialen Medien wie Facebook sehr präsent ist und mehrmals täglich Bilder von sich und seinen vielen Gitarren veröffentlicht? Der geneigte und aufmerksame Leser des .rcn wird die fortlaufende Präsenz des Herren in den Heften bestimmt auch schon registriert haben. Trotzdem oder gerade deswegen hat Bonamassa sich eine treue Fangemeinde aufgebaut und die wird sicherlich schon nach dem Konzert in der Nürnberger Arena im März 2018 unter Entzug leiden und nach neuem Stoff lechzen. Schließlich ist das letzte Studioalbum „Black Coffee“ vor einer halben Ewigkeit, nämlich am 25.01.2018, erschienen und unter Amazon finden sich auch nur 46 Scheiben des Meisters. Genug gelästert, denn Joe Bonamassa ist einfach nur genial. Mit „British Blues Explosion Live“ verneigt er sich vor den großen britischen Bluesrockgitarristen wie Jeff Beck, Jimmy Page oder Eric Clapton. 2016 hatte er seinen Vorbildern eine kurze, nur fünf Konzerte umfassende Tour gewidmet. Die jetzige Veröffentlichung dokumentiert auf CD, DVD, BluRay und 3-LP die Show beim Greenwich Music Time Festival am 07.07.2016. Begleitet von fünf sehr guten Musikern wird in den insgesamt 14 Songs der britische Blues wiederbelebt. Natürlich finden sich auf der Scheibe einige sehr rockige Interpretationen wie „Plynth (Water Down The Drain)“ oder das Cream-Cover „SWLABR“, die nach Deep Purple oder Ten Years After klingen. Bei dem wunderbaren Bluesrockstück „Tea For One/I Can`t Quit You Baby“, einem Led Zeppelin-Cover, weint Joes Gitarre akustisch richtig. „Spanish Boots“ ist eine krachende Hardrocknummer. „Black Winter/Django“ klingt stark nach Nahem Osten, ein orientalisch angehauchtes Stück. Natürlich finden sich auch viele, fast endlose Gitarrensolos, manchmal sehr wild mit vielen Improvisationen, wo Joe Bonamassa aber immer wieder im richtigen Moment die Kurve zurück zum Song kriegt. Wie es sich für den britischen Bluesrock gehört, setzt beim letzten Song, „How Many More Times“, nach über 10 Minuten noch ein längeres Drumsolo ein. Bei aller Kritik am Geschäftsgebaren Bonamassas: Die Doppel-CD enthält einfach geile Bluesrock-Stücke und für Fans dieser Musikart ist es deshalb fast ein Pflichtkauf.
ROHO
8
von 9 Punkten