David Gilmour
Luck And Strange
David Gilmour Records/Sony
(VÖ: 06.09.2024)
Es genügen wenige Takte vom zweiten Song (der erste ist ein
Intro), dem Titeltrack „Luck And Strange“ und sofort ist man
mit im Boot. Machen Sie es sich gemütlich, nehmen sie sich
einen Keks und entspannen sie sich. Sein wehmütiger Gesang hat
einen sofort eingefangen, die melancholische Strat streichelte
einen schon auf Dutzenden ikonischen Pink Floyd Platten und das
E-Piano vervollständigt den Gemütszustand auf Ruhepuls. Auch
nach vier Wochen hören freue ich mich auf jeden neuen Durchlauf
als Boomer, dem das Album schöne Erinnerungen aus der
Vergangenheit für die nächste Zukunft im hier und jetzt
bereitstellt. Wohl sein bestes Soloalbum, gerade deswegen auch
ein Strohhalm für alle Pink Floyd Nostalgiker. Gilmour kopiert
seine Hauptband aber nicht, sondern huldigt sie nur. Wir wissen
nicht, wie viel Kinder zum Pink Floyd Klassiker "The Dark Side
Of The Moon" gezeugt wurden. Aber es waren viele. Der Sound der
Band mit den beiden Köpfen Roger Waters und David Gilmour ist
weltweit ikonisch und irgendwie auch Erbe der Menschheit, bei
allem Respekt vor klassischer Musik. Pure Harmonie, ruhige
Abendmusik mit Trademarks ruhigerer Floyd Songs. Kein bemühtes
Hitmaterial, einfach Klangtherapie auf der Langdistanz. Charlie
Andrew hat ein Album produziert, dessen Wurzeln noch im
Lockdown liegen. Das Coverfoto ist natürlich von Anton Corbijn.
Gilmour meint, Andrew hätte ihn im Studio ziemlich gefordert.
Die Platte ist durchgängig kein schnelllebiger Charts-Müll,
sondern eine Gemütspille. Die Texte schrieb u.a. auch Gilmours
Frau Polly Samson. Sogar alte Keyboard-Parts von Rick Wright
wurden verarbeitet, die stammen aus 2007. Der Pink Floyd
Keyboarder starb 2008. Neben einigen bekannten Studiomusikern
haben auch Gilmours Kinder mitgewirkt, er hat insgesamt Acht
und hat zweimal geheiratet. Kaufen! Peace!
Ewald Funk
8 von 9 Punkten