CD REZI CLASSIC ROCK
THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA
AMBER GALACTIC
NUCLEAR BLAST / WARNER
Man nehme die Crème de la Crème des Progressive Metal, werfe
sie in einen Topf, rühre einmal um – und schon ist eine weitere
All-Star-Truppe geboren. Gähn. Wird sich so mancher denken.
Denn mit Superlativen ist man ja heutzutage schnell bei der
Hand. Alles ist „endgeil“, „krass“ oder „fett“. Mindestens.
Aber wir sprechen hier nicht von irgendeiner dieser
Einheitsbrei-Bands. Es geht um Björn Strid (Soilwork), David
Andersson (Mean Streak), Sharlee D' Angelo (Arch Enemy,
Spiritual Beggars), Richard Larsson (Von Benzo) und Jonas
Källsbäck (Mean Streak) sowie Sebastian Forslund. Es geht um
The Night Flight Orchestra und ihre neue Scheibe – und die ist
einfach nur fantastisch. Zumindest, wenn man auf
End-Siebziger/Beginn-Achtziger AOR-Sound steht und nicht drauf
wartet, dass Strid losgrowlt oder schreit. Nein, die Schweden
legen eine perfekte Zeitreise hin: Augen zu, Lautstärkeregler
auf. Und zurück in die Vergangenheit. Jeder Song ist ein
Kracher, jeden will man sofort mitsingen und abrocken. Hier
spürt man sofort, dass es um das echte Handwerk des Rock'n'Roll
geht, wenn der 70er- und 80er-Rocksound aus den Boxen
scheppert. Mit viel Liebe zum Detail, einer
Wahnsinns-Melodiedichte und authentisch wird die ganze
Bandbreite des Classic Rock bespielt – in jeder Note, in jedem
Ton sind die Lust und der Spaß an der Musik hör- und fühlbar.
Meine persönlichen Anspieltipps für eine perfekte Rückkehr in
die 70er: „Sad State Of Affairs“, „Domino“ und „Saturn In
Velvet“. Fazit: Wer auf Bands wie Kiss, Toto, Teaze oder Yes
steht, der sollte sich das Album tunlichst sofort zulegen und
sich auf eine galaktische, endgeilkrassfette Scheibe freuen,
die in Dauerschleife laufen wird. Love and Peace
inklusive.
CW
8 von 9 Punkten
