Steve Lee war mit einer ca. 20-köpfigen Reisegruppe in den
USA auf einer Motorradtour unterwegs. Laut einer Quelle aus
seinem engen Umfeld, wartete der Sänger gerade auf einem
Pannenstreifen und zog sich Regenklamotten über, als den
47jährigen plötzlich ein LKW erfasste und tödlich verletzte.
Das Gotthard - Management bestätigte Lees Tod, der gestern um
16:33 Uhr festgestellt wurde. Den anderen Mitgliedern aus der
Motorrad - Gruppe passierte nichts.
Bereits vor zwei Monaten hatte der Rockstar einen Unfall in
Italien, bei dem seine Frau schwer verletzt wurde. Seinen
letzten Auftritt hatte Steve Lee am 25.09.10 bei den Wahlen der
Miss chweiz in Zürich. Eigentlich wären Gotthard demnächst
wieder auf Tour, auf der sie Ende Oktober auch Stopps in
Bamberg und Regensburg geplant hatten.
Der Tod des Gotthard - Sängers ist ein herber Verlust für die
Rockszene, nicht nur in der Schweiz. Gotthard sind in letzter
Zeit immer noch sehr erfolgreich gewesen, das aktuelle Album
"Need to Believe" brachte der Band Platin ein. Als
Titelstory hatten wir Gotthard in den letzten 15 Jahren bereits
viermal auf dem .rcn.
"Mit Steve Lee geht nicht nur eine der weltbesten
Rock-Stimmen von uns, sondern auch eine ganz außergewöhnliche
Persönlichkeit. Trotz seines enormen Erfolges hatte sich der
Tessiner einen sehr feinsinnigen Blick für Details bewahrt und
beeindruckte seine Umwelt oft mit seiner sensiblen
Beobachtungsgabe. Dank seiner feinfühligen Art setzte er sich
sehr tief mit dem Leben auseinander, ohne dabei jedoch den Sinn
für Humor oder Genuss zu verlieren. Steve Lee begegnete seiner
Umwelt mit Respekt und hatte in seiner feinen Umgangsweise
dennoch stets eine sehr unkomplizierte, persönliche Note. Er
verstand es wie kaum ein anderer, zu genießen ohne dabei zu
übertreiben – Alkohol oder Feiern waren für ihn Dinge, denen er
mit sehr viel Besonnenheit begegnete. Mehrere Millionen Alben
hat der Sänger im Laufe seiner Karriere mit GOTTHARD verkauft,
diverse Alben wurden mit Platin, Doppel- oder Dreifachplatin
ausgezeichnet. Und dennoch stand all dies in keinem Verhältnis
zu der menschlichen
Größe, die Steve Lee tagtäglich bewies." (schrieb die
Promogaentur)
Wir drücken unser Beileid für alle Fans und Hinterbliebenen aus. Rest In Peace, Steve!
NACHTRAG (7.10.2010) OFFIZIELLES STATEMENT DER BAND DAZU.
Offizielles Statement der überlebenden
Gruppenmitglieder
“Am Nachmittag des 5. Oktober 2010 war unsere Gruppe mit 22
Bikerinnen und Bikern auf 12 Harley Davidson bei schönstem
Wetter unterwegs von Las Vegas Richtung St. George in
Utah. Circa 15 Meilen vor Mesquite zog ein starkes
Gewitter auf. Ein Motorrad hatte aufgrund von Zündaussetzern
technische Probleme. Wir fuhren auf den Pannenstreifen und
schalteten die Warnblinker ein. Der hinterste Mann forderte
alle lautstark auf, den vorbeifahrenden Verkehr mit größter
Vorsicht zu beachten, was alle befolgten. Da es in diesem
Moment leicht zu regnen begann, entschied sich die
Gruppe, die Regenbekleidung hervorzunehmen und anzuziehen. Aus
unerklärlichen Gründen raste ein Truck auf die Gruppe zu. Mit
der Wucht eines tonnenschweren Lastwagens rammte der Truck
mehrere unserer Motorräder. Der Aufprall war so heftig, dass
ein weggeschleudertes Motorrad Steve Lee traf und ihn zu Boden
riss.
Umgehend sicherte die Motorradgruppe die Unfallstelle und
begann unmittelbar, den regungslosen Steve erstzuversorgen.
Gleichzeitig wurde die Notrufnummer 911 angerufen und bereits
nach einigen Minuten erreichte uns ein erster Polizeiwagen. Der
Polizist brachte einen Defibrillator mit und schloss ihn mit
unserer Hilfe umgehend an. Im nunmehr strömenden Regen
arbeiteten alle Teilnehmer Hand in Hand zusammen, um das Leben
von Steve zu retten. Minuten später erreichte uns ein zweiter
Polizeiwagen mit umfangreichem Rettungsequipment. Ihm folgte
ein Rettungshelikopter. In der Zwischenzeit wurde Steve weiter
reanimiert. Die Ärzte aus dem Rettungshelikopter ergriffen alle
möglichen und nötigen Maßnahmen. Nach weiterem minutenlangem
Reanimieren durch das Rettungsteam teilte die Ärztin allen
anwesenden Personen den Tod von Steve mit. Wie durch ein
Wunder wurde keine andere Person aus der
Reisegruppe ernsthaft verletzt. Wir sind uns alle dessen
bewusst, dass es jeden von uns, sogar die ganze Gruppe, hätte
treffen können. Gemeinsam mit der örtlichen Polizei
organisierten die Tourguides den Transport aller unverletzten
Personen zu einem nahegelegenen Hotel in Mesquite. Das Hotel
bot uns einen stillen Raum an, in dem wir gemeinsam trauern,
miteinander sprechen und weinen konnten.
Wir alle sind uns einig, dass die Tourguides die Reise höchst
professionell vorbereitet und durchgeführt haben. Unsere Gruppe
vertraut den Tourguides nach wie vor hundertprozentig. Steves
Verlust ist für die gesamte Gemeinschaft eine unfassbare
Tragödie. Gemeinsam versuchen alle Beteiligten, die Trauer und
den Schmerz zu überwinden und sich gegenseitig zu stützen. Es
ist eine schwere Zeit für uns alle.
Steve Lees Lebenstraum, mit einer Harley durch Amerika zu
fahren, sollte in diesen zwei Wochen Wirklichkeit werden.
Nachdem wir von Los Angeles das Death Valley und Las Vegas
passiert hatten, wäre die nächste Zwischenstation St. George in
Utah gewesen. Weiter geplant waren unter anderem Zion National
Park, Bryce Canyon und Monument Valley. Dies wäre der Ort
gewesen, an dem
Steve seiner Brigitte besonderen Indianerschmuck schenken
wollte. Ihr Las Vegas zu zeigen und den unvergleichbaren Spirit
dieser Metropole gemeinsam zu spüren, war einer seiner großen
Wünsche für diese Reise. „Eines ist sicher“, sagt Brigitte, „so
glücklich wie in diesen Tagen habe ich Steve noch nie gesehen.“
Brigitte findet nun in ihrer tiefen Trauer im Kreise der Gruppe
Trost und Halt. Wir werden durch die Tragödie für immer
miteinander verbunden sein.”
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