Nachdem mit dem Beginn der K.O.-Runde die wirklichen
Fußballspiele erst begannen, kann man schon jetzt ein Fazit
ziehen: Bisher eine der schlechteren Turniere in der
WM-Geschichte, und das liegt nicht an den Gastgebern oder deren
Oragnisation. Als schlecht werden vor allem in Erinnerung
bleiben: Die verkrustete FIFA, die sich vehement gegen
Videobeweis in strittigen Situationen sperrt, absolut
unterirdische Schiedsrichter und eine defensive Spielkultur bei
vielen Mannschaften, die nur langweilige Partien
hervorbrachte.
Gar nicht langweilig aber gestern die klassische Begegnung
Deutschland gegen England, bei der trotz nicht gegebenen Tor
für England die Jungs von Bundestrainer Löw gegen die "Three
Lions" einfach besser waren. In Deutschland dürfen die Fans der
Nationalmannschaft also ihre Fahnen noch in Gebrauch behalten,
die restlichen 15 % versuchen den Tröten zu entkommen oder sind
stille Beobachter, weil sie eher dem Vereinsfußball zugewandt
sind.
Nachdem das nicht gegebene Tor gegen Deutschland wenige Sekunden nach dem weiterspielen überall auf der Welt als falscher Pfiff sichtbar wurde, traf es die Mexikaner am Abend gegen Argentinien noch schlimmer! Der Schiri entschied auf Tor, obwohl es Abseits war. Schon als die Mexikaner sauer zum Anstoss marschierten brachte die Stadionregie die Auflösung, dann kam der Hammer: Der Schiri und seine Linienrichter sahen selbst, dass sie hier voll ins Klo gegriffen hatten. Und sie machten ihre Entscheidung NICHT rückgängig. Warum? Tatsachenentscheidung, eine Revision ist in den Augen der FIFA bzw. deren Herzog Blatter nicht vorgesehen. Das können Fußballfans seit Jahren nicht nachvollziehen. Und wie erst geht es den tausenden Gelegenheitszusehern, die jetzt die WM gucken?
Zurück zum Thema England vs. Wurstland. Wie immer bei einer
solchen Begegnung sind die Zitate das schönste, hier unsere
Bestenliste vom Tag danach:
ENGLAND:
David Beckham, Team-Maskottchen wollte dem Schiri nach Abpfiff
sogar an den Kragen: "Schäm dich, Schiri"
Englands Coach Fabio Capello: "Wir haben Fehler gemacht, aber
der Schiedsrichter hat den größten Fehler gemacht! Das darf
nicht passieren und war entscheidend. Die Partie wäre nach
einem 2:2 völlig anders gelaufen." ... "Deutschland ist ein
großes Team. Sie haben ein tolles Spiel gezeigt. Wir haben ein
paar Fehler gemacht, die sie mit Kontern ausnutzten."
Mittelfeldspieler James Milner: "Das nicht gegebene Tor war
der Knackpunkt des Spiels. Es wäre sonst ganz anders
gelaufen."
Ex-Kapitän Paul Ince: "Das ist eine schändliche Entscheidung,
die das Spiel verändert hat"
John Barnes, englischer Ex-Nationalspieler: "Das 2:2 hätte das
Spiel noch drehen können." ... "Aber um ehrlich zu sein, wir
hatten kein defensives Mittelfeld. Der deutsche Sieg hätte
sogar noch höher ausfallen können. Wir müssen endlich
akzeptieren, dass man nicht nur in der Premier League guten
Fußball spielt."
James Milner, englischer Mittelfeldspieler: "Das nicht
gegebene Tor war der Knackpunkt des Spiels. Das Spiel wäre ganz
anders gelaufen."
Steven Gerrard, englischer Mittelfeldspieler: "Die Deutschen
waren die bessere Mannschaft. Sie haben hochverdient
gewonnen. ... Das nicht gegebene Tor ist keine
Entschuldigung. Ich stelle mich nicht hier hin, um zu sagen,
wir hätten nur verloren, weil der Schiedsrichter das Tor nicht
gegeben hat."
SCHLAND:
Thomas Müller, Torschütze: "Jetzt ist es wieder ausgeglichen
mit Wembley damals."
Lukas Podolski, Torschütze: "Wir haben von hinten bis vorne
eine gute Leistung gezeigt und auch in dieser Höhe verdient
gewonnen:" ... "Bei meinem Tor hatte ich ein bisschen
Glück"
Philipp Lahm, Kapitän: "Wir haben in der Kabine das eine oder
andere Bier getrunken. Mehr nicht, denn wir haben ja das
Viertelfinale vor der Brust."
Manuel Neuer, deutscher Torwart: "Ich habe schnell versucht,
nach vorne zu spielen, damit die Schiedsrichter nicht daran
denken, dass der Ball drin war."
Joachim Löw, Bundestrainer: "Thomas Müller ist im Sechzehner
unnachahmlich."
Mesut Özil, Torvorbereiter: "Gegen England 4:1 zu gewinnen,
das schafft nicht jeder."
Per Mertesacker, Innenverteidiger: "Nach 1966 sieht man sich
immer zweimal im Leben. Ich habe geahnt, dass der Ball drin
ist, aber Manuel stand mir im Weg."
Oliver Bierhoff, Teammanager: "Mit einem so klaren Sieg hätte
ich nie gerechnet. Es tut mir leid wegen der Torszene."
Theo Zwanziger, DFB-Präsident: "Da wünscht man sich, dass es
mit diesem Trainer weitergeht. Da machen Sie sich keine Sorge,
wir werden das regeln."
Kaiser Franz, Kaiser: "Unsere Mannschaft war einfach besser,
den Engländern in allen Belangen überlegen. Sie haben die
Engländer ja förmlich auseinandergenommen."
POLITISCHE UND GEISTIGE
GRÖSSEN:
Angela Merkel, Bundeskanzlerin: "Ich bin noch ganz
bewegt."
Thomas de Maizière, Bundesinnenminister: "Gut, dass es nicht
auf das nicht gegebene Tor angekommen ist. Darüber können wir
die nächsten 30 Jahre diskutieren."
Michael Schumacher, Formel-1-Rekordweltmeister: "...so voller
Motivation und Passion - was für ein starkes Spiel,
Glückwunsch!"
Robert Zollitsch, Erzbischof: "Gegen England hat unsere
Nationalmannschaft erneut streckenweise mit genialen
Kombinationen hervorragend gespielt."
VERMISCHTES:
Michael Ballack, deutsches Team-Maskottchen:
"Riesen-Glückwunsch. Es war ein sensationeller Sieg. ... Wir
sind jetzt wohl oder übel einer der Mitfavoriten im
Turnier."
Hansi Müller, Europameister 1980: "Hättest Du das 2:1 nur über
die Zeit geschaukelt, dann hätten die Engländer sagen können:
Wir sind betrogen worden. So können sie das nicht."
Karl-Heinz Förster, Europameister 1980: "Wayne Rooney war ein
Totalausfall.Schweinsteiger, Özil und Müller waren
Weltklasse."
Paul Breitner, Weltmeister 1974: "Mit der Leistung, die die
Mannschaft heute gebracht hat, kann sie jederzeit Weltmeister
werden."
Jürgen Klinsmann, ehemaliger Bundestrainer: "Habe das Spiel
mit englischen Kollegen angeschaut, sie waren geschockt. ...
Sie wurden noch nie von einer Mannschaft spielerisch so
vorgeführt. Ein fantastischer Tag."
Guus Hiddink, Niederländer, Nationaltrainer der Türkei:
"Schade, dass Özil sich für den falschen Pass entschieden
hat."
DIE BRITISCHE PRESSE:
The Sun: "Du bist ein nutzloser Referee ... Über der
Szene lag der Schatten von 1966"
Rhe Mirror: "England kracht raus. Three Lions von Deutschland
gemüllert - und vom Schiedsrichter."
Daily Mail: "Eine der größten Fehlentscheidungen der
Fußball-Geschichte"
The Telegraph: "Während sich die englischen Spieler
verständlicherweise über die Ungerechtigkeit von Lampards nicht
gegebenem Tor ärgerten, war es eine beeindruckende Vorstellung
dieser jungen deutschen Mannschaft. Sie haben Englands
Schwächen schonungslos entblößt."
"The Times": "Deutschland bereitet England eine WM-Dresche.
Özil zerstört Capellos Traum."
INTERNATIONALE PRESSE:
New York Times: "Deutschland zerschmettert England 4:1 im
Achtelfinale von Bloemfontein und fügt Fabio Capellos Team zur
WM-Liste der Schande hinzu, auf der schon Frankreich und
Italien stehen."
USA Today: "Deutschland verprügelt England und
marschiert."
Los Angeles Times: "Deutschland schlägt England in die
Flucht."
The Irish Times: "Deutsche Youngster geben England
Nachhilfeunterricht."