JOHN COFFEY
ARMS LIKE SNAKES
06.12.2012, K4-ZENTRALCAFÉ, NÜRNBERG
Extra, ich betone nochmal, EXTRA aus Holland waren sie
angereist, die wilden Männer von John Coffey und das am
Nikolaustag. Bitte, was war an diesem Tag mit Nürnberg los?
Gerade mal ca. 40 Hansel verliefen sich ins Zentralcafé. Lag es
an den vielen privaten Pärchen-Nikolauspartys oder an den
anderen zwei Konzerten im K4? Die anfängliche Enttäuschung über
die Besucherzahl legte sich ziemlich schnell als die anfänglich
etwas unbeholfenen Arms Like Snakes los legten.
Die drei jungen fränkischen Frohnaturen aus dem Coburger Raum
frönten dem Schnickschnack-freien Punkrock und überzeugten die
biernippenden Anwesenden mit ihrer Spielfreude und ernteten
ehrlichen Applaus und wippende Füße. Nach gut 40 Minuten
Spielzeit war dann Schluss.
Und kurz darauf sprangen John Coffey auf die Bühne und
zerfetzen förmlich den Saal. So was habe ich noch nicht
gesehen. Eine Band die von der ersten Minute an so abging ist
mir in meiner über zwanzig jährigen Erfahrung als Konzertgänger
noch nicht vor die Flinte gelaufen. Der Sänger war jede Minute
wo anders zu sehen: auf Gitarrenboxen, Kisten, hinter der Theke
und im Publikum. Aber nicht nur der, sondern auch seine
Instrumentalkollegen an Gitarren und Bass wurden auf DJ-Kanzeln
und Boxen gesichtet.
Die Mikroständer bewegten sich genauso viel durch den Raum
wie die Band. Die Bühne war halt der komplette Saal. Wildes
Headbangen, waghalsige Sprünge durchs Publikum und
Balanceeinlagen auf eigens mitgebrachte Holzkisten prägten den
Auftritt und unterstrichen den ultrafett abgemischten und
wilden Hardcorepunksound der mit rotzigen Punk´n´Roll
verfeinert wurde.
Der Großteil der Songs stammte vom grandiosen Zweitwerk
„Bright Companions“. Von diesem wurden neben dem Titelsong auch
die Youtube-Hits „Romans“ und „Fearless Redheads“ (geiler
Titel) unters Volk geschmettert. Vom Erstling war u.a. „Vanity“
und „Finger And Knives“ dabei. Man mag es nicht glauben, aber
diese Holländer brachten die 40-Mann/Frau starke
Publikumstruppe dazu ihre Popos in extreme Vibrationen zu
versetzen.
Man muss den Macher von Eat-The-Beat-Rec. Stephan Munz dafür
danken, dass er solche Bands nach Nürnberg holt. Prost Stephan!
Prost John Coffey!
Andrew Scheffel