Immer wieder schön beim alljährlichen Fest: Grummelnde Nörgler mit Thekenhalbwissen um einen herum, denn nur einmal im Jahr kauft man sich ja Karten für die Haupttribüne. Diese Nörgler sind meist Rentner ohne jeglichen Optimismus, die schon 318 Glubbabstiege mitmachen mußten und vergessen, dass der Verein gerade die letzten Jahre endlich klare Ziele verfolgt und sich neu strukturiert. Zum lachen gehen die grundsätzlich in den Keller.
Die Stimmung war meist auf dem Niveau leere Bahnhofshalle. Eh klar, die Ultras boykottieren das Volksfest ja jedes Jahr. Einer bekam aber tosenden Applaus und hat ihn auch verdient: JO MNARI wurde mit Spalier, Blumen und Umarmungen von der Mannschaft verabschiedet und wird uns sehr fehlen! Wechselt nun in die zweite Liga zum FSV.
Mit 0:1 nach einem fatalen Konter der Holländer unterlag der
Glubb vor gerade einmal 20.000 Zuschauern bei Niesel, Regen und
mitunter auch kurzen Sonnenscheinphasen. Dominanz und
Ballbesitz lagen zwar beim Glubb, aber das Spiel hatte die
typischen unglücklichen Fehler, die dem Glubb wie Hundescheiße
am Fuß kleben: Dumme Tore (eiskalt ausgekontert von den
Holländern), Schwächen im Angriff (wie immer vorne nur
Rumpelfußball) und fehlender Mannschaftsgeist (Paß zum
Mitspieler meistens Fehlanzeige). Natürlich hatte das Spiel
keinen ernsten Hintergrund und irgendwie dann aber schon, aber
wichtig war vor allem wie sich die "Neuen" im Glubbkader neben
den Arrivierten gaben. Hier ein paar Splitter:
MEHMET EKICI
Fiel uns am positivsten auf. Tanzte oft an zwei- drei
Holländer vorbei Richtung Tor und schoß fast alle Standarts,
für einen Neuling ein super Einstand, von dem wir uns noch
viele Einsätze wünschen.
ILKAY GÜNDOGAN
Von ihm sah man nicht viel, aber wenn, dann fiel wieder seine
grandiose Übersicht mit dem richtigen Passspiel auf.
JURI JUDT
Steht natürlich im Fokus, ob er Diekmeiers Posten ausfüllen
kann. Er kann, wer sonst, aber auf seine ureigene Weise.
Mischte oft vorne mit und überraschte durch Dribblings und
Vorstöße sogar bis zum Strafraum. Bekommt von uns jetzt den
Spitznamen "Lionel" Judt.
DOMINIK MAROH
Er trug den Ball immer als einziger in die gegnerische Hälfte.
Stammplatzgarantie, hoffentlich!
ALMOG COHEN
Bissig, wendig und super motiviert. Von ihm wollen wir noch
viel mehr sehen! Dürfte in der Saison emsig gelbe Karten
sammeln.
TIMMY SIMONS
Hätte bei seinem spektakulären Rückheber eigentlich ein Tor
verdient gehabt. War zwar meist unauffällig, aber sonst sehr
routiniert und fehlerfrei. Offensiv und als Lenker haben wir
von ihm aber mehr erwartet.
ALBERT BUNJAKU
Dank seiner neuen Frisur (Modell Mantafahrerdisko) kriegten
wir uns fast nicht mehr ein, spielerisch blaß.
JULIAN SCHIEBER
Braucht noch einige Monate auf der Weide!
MIKE FRANTZ
Wie immer emsig und hartnäckig, eine wichtige Säule im
Offensivspiel.
ROBERT MAK
Wohl noch zu jung für die erste Mannschaft.
JENS HEGELER
Überraschte durch sichere Ballführung, brachte die gegnerische
Verteidigung einige Male in Unruhe.
PER NILSSON
Leistete sich einige schwere Patzer. Sollte sich für die
kommenden Spiele ran nehmen, denn Kauf statt Ausleihe
garantiert sicher nicht den Stammplatz.
Fazit: Man hatte das Gefühl, dass die
Niederlage höher ausfallen hätte können, wenn die Holländer
wirklich Gas gegeben hätten. Meist im gemeinsamen Mittelfeld
spielte sich das Spiel ab, vieles auch in der gegnerischen
Hälfte.
Ewald Funk
24.07.2010, FCN - PSV EINDHOVEN, NACHSCHLAG.
Unser Mitarbeiter Roland ließ es sich natürlich nicht nehmen, auch seine Sicht des Testspiels am Samstag niederzuschreiben:
24.07.2010, FCN - PSV EINDHOVEN
Das muss man den Wohnwagenfahrern lassen, wie schnell sie die Grenzen unserer eigentlich gar nicht so jungen und unerfahrenen Defensive aufzeigten. Das war feiner Fußball. Na gut, wer PSV im Namen führt, hat natürlich auch Pässe Schnell Vorwärts zu spielen, aber dann gleich so schnell und direkt. Eigentlich kann man froh sein, dass es nur 1:0 hieß und dass viele Bundesligavereine ein derartiges international gefordertes Tempo nicht drauf haben. Ansonsten scheinen manche der neuen Spieler vielsprechend zu sein, andere wie Nilsson haben noch nicht gezeigt, weshalb sie geholt wurden. Abwehrunsicherheitsfaktoren haben wir um unseren Kaptän schließlich schon lange im Kader. Schade, dass es noch vier Wochen bis zum Start in Gladbach dauert bzw. nach der momentanen Form unseres Albertchen Bunjaku ist es eigentlich ganz gut. Vielleicht wird bis dahin auch wieder unser Topstürmer Harry der unvergeßliche Hertha-Abschießer Charisteas gefunden und taucht in Mannschaftsnähe auf. Bei der letzten Fahrt nach Gladbach hat er zumindest am Bahnsteig in Nürnberg eine gute Figur abgegeben. Siehe Bild unten.
Roland Hornauer