DEUTSCHPOPPUNK
RADIO HAVANNA
VETO
DYNAMIT RECORDS / BROKEN SILENCE
(VÖ: 17.01.2020)
„Allet wie jehabt“ is dit Motto der Suhler Wahl-Berliner Radio
Havanna auf ihrem siebten Album „Veto“. Fichtes Texte behandeln
wie schon auf allen Scheiben davor vor allem die Themen
Diskriminierung, Gesellschaftskritik und Antifaschismus. Aber
auch die typische Partypunknummer findet weiterhin Platz im
Kosmos der Band. Auffällig sind die recht persönlichen Nummern,
die einen kleinen Einblick in die Vergangenheit der
Bandmitglieder erlauben. Musikalisch gehen die Sympathie-Punks
auf Nummer Sicher und setzen den poppigeren Weg, den sie mit
„Unsere Stadt Brennt“ vor fünf Jahren eingeschlagen haben,
fort. Die Hitdichte ist zwar nicht ganz so groß wie auf den
beiden Vorgängern „Utopia“ und „Unsere Stadt Brennt“, aber es
sind immer noch reichlich Mitsing-, Fausthoch- und Pogonummern
vertreten. Fans können auf jeden Fall ungehört zugreifen.
ANS
7 von 9 Punkten
Von Woche zu Woche wäre es wichtiger, dass Radio Havanna aus
ihrer Wahlheimat Berlin zurück in ihren Geburtsort Suhl kämen.
Denn in Thüringen feiert AfD-Ekel Björn Höcke einen Wahlerfolg
nach dem anderen und in Themar treffen sich tausende Nazis zu
Rechtsrock-Festivals. Radio Havanna liefern mit ihrem siebten
Studioalbum den perfekten Soundtrack zur wilden Party gegen
schlechte Menschen. Gegen neue Nazis mit alten Ideen. Songs wie
„Hass ohne Verstand“, „Antifaschisten“ oder „Simsonpunk“
brauchen keine Gebrauchsanleitung. Mitreißender, hymnischer
Punkrock mit Attitüde. Gemischt von Simon Jäger (Blackmail,
Pascow, Feine Sahne Fischfilet). Vielleicht hilft es ja gegen
AfD, NPD & Co.
WH
7