Ganz besonders gefallen hat der engagierte Siegtorschütze,
der zwar immer noch gerne Bälle beim Dribbeln verliert, als er
aber zum Schluß von der Eckfahne drei VW-ler völlig naß
schwanzte, und wie Ribery aufs Tor stürmte, das war schon
Szenenapplaus wert. Und den hat der Glubb an dem Tag auch oft
bekommen. Was vielleicht auch die Spieler zusätzlich motiviert
hat. Lob gebührt auch Patrick Rakovsky, der das Spiel durch
moderne Weitwürfe oft schnell machte und eine völlig neue
Spieleröffnung über die Außen oder die Sechser ermöglichte. Das
unsägliche Hin- und Her-Geschiebe bei der Eröffnung durch die
Innenverteidigung hat jedenfalls keiner vermisst. Etwas
merkwürdig pfiff der Schiri. Ist außer mir noch jemand
aufgefallen, dass Simon Kjaer ZWEI gelbe Karten bekommen hat,
oder habe ich mich getäuscht? Ewald Funk
SCHICKSALSSPIEL IM TABELLENKELLER, DER 16. KOMMT ZUM
15., SCHOSSHUNDE STATT WÖLFE.
Bei der Spielvorbereitung am Samstagvormittag war auffällig,
dass mit Dauerregen das typische Wetter herrschte, wenn es
gegen den Konzernclub geht. Glücklicherweise klarte es auf, je
näher der Anpfiff rückte, schließlich sind wir damals nach dem
letzten und bisher einzigen regenbedingten Spielabbruch nach
der ersten Halbzeit abgestiegen.
Um 14.30 Uhr war es dann bei blauem Himmel in der Sonne fast
frühlingshaft. Und die eigentliche Spielvorbereitung begann an
den Getränkeständen nach der S-Bahnhaltestelle auf dem Weg zum
Morlock-Stadion. Zum Glück für uns - .rcn-Mastermind Ewaldo
samt Sohn waren die Mit-Trinker - sind es nur zwei Kioske und
wir erreichten noch pünktlich zum Hymnen-Mitsingen das Stadion.
Dort und auch im Vorfeld war die Stimmung gewohnt optimistisch.
"Gerade jetzt haben die Wölfe einen Aufwärtstrend", "immer wenn
es gegen uns geht, werden die Trainer gewechselt und dann
gewinnen die", "wenn wir heut widda verlieren, dann schaut es
mehr als düster aus", "wer soll denn bei uns das Tor schießen?
- Den müssen wir doch noch verpflichten" und "nur wenn die
VW-ler ein Eigentor schießen haben wir eine Chance". So klangen
typisch fränkische Einschätzungen vor dem Anpfiff.
Schön das Hecking und die Mannschaft nicht auf die Kurve
hören. Sie spielten nämlich über die vollen 90 Minuten
engagiert, kämpften um jeden Ball, versuchten schnell nach
vorne zu spielen und ließen keine Chance der niedersächsischen
Millionentruppe zu. Ein Olic und ein Diego wurden von Chandler
und Simmons fast komplett aus dem Spiel genommen. Unglaublich,
unsere Innenverteidigung spielte fehlerlos. Dass der
Grauburgunder gelbgesperrt und unser "Heiner"
verletzungsbedingt fehlte, war nicht zu merken. Der
argentinische Pino(t Grigio) wurde durch einen sehr starken
Marvin Plattenhardt mehr als ersetzt und Patrick "der Greifer"
Rakovsky hatte wenig zu tun, strahlte aber Sicherheit aus und
machte mit seinen raschen Abspielen und Abwürfen unser Spiel
schnell.
Hoffentlich hat unser Schäfers-Heiner da zugeschaut und lernt
vom Youngster. Trotz aller Clubb-Überlegenheit, ein Tor wollte
nicht fallen. Spätestens ab der 70. Minute ging wieder die
Angst um. Nicht zum ersten Mal würde der Glubb ein überlegenes
Spiel durch ein dummes, saublödes Gegentor kurz vor Schluss
versemmeln. In der 76. Minute wollte dann unser Erfolgstrainer
Hecking Mike the Frantz für Timo Gebhart bringen. Zu seinem und
unserem Glück kam es zu keiner Spielunterbrechung. Stattdessen
spielte Esswein einen schönen Querpass auf Chandler. Dieser
flankt endlich einmal mustergültig, Wechselkandidat Gebhart
hinterläuft den Wolfsburger Schoßhund Fagner und köpft nach 452
torlosen Minuten endlich ein. Geht doch!
Unsere wild entschlossene Mannschaft spielte konsequent weiter
und gönnte den Wölfen keine Chance. So zitterten wir Fans
vergeblich. Damit brachte das dritte Heimtor der Saison den
ersten Heimsieg vor der Minuskulisse von 37.586 Zuschauern.
Angesichts der Auswärtsfanmassen des Konzernclubs war der
Gästeblock eigentlich überflüssig. Unser Torschnitt wurde somit
auf sagenhafte 0,8 Tore pro Spiel geschraubt. Der November kann
so weitergehen. Natürlich war ich mehr als froh, dass sich
meine Anfang der Woche geäußerte nachstehende Einschätzung zum
Thema "Hecking raus" erfüllt hat: "Klar, Bader und Hecking
raus, mit Lothar Matthäus direkt in die 2. und dann 3. Liga
oder mit Magath den Verein wieder in die Pleite führen. Nein,
nein, nein - Hecking muss bleiben. Ich war anfangs nicht von
dem Polizisten aus Niedersachsen überzeugt, inzwischen denke
ich, Hecking hat viel soziale Kompetenz.
Wenn Fan und Umfeld ihn in Ruhe arbeiten lassen und auch die
"Star"spieler wie Mak nicht verrückt gemacht werden, geht es
wieder in Richtung drei Punkte. Gegen Schalke hat der Clubb um
Klassen besser gespielt, als in den Wochen davor. Ein Dreier
gegen Wolfsburg, zwei Siege am 17.11 und 24.11. und die
Clubb-Welt ist wieder in Ordnung und wir sind bayerischer
Meister 2012! Also Ruhe bewahren, auch wenn wir das bislang
nicht geschafft haben. Roland Hornauer
GLUBB AM SAMSTAG: DEN KÖSTNER-EFFEKT VERPUFFEN
LASSEN!
Halleluja, es geht doch!
Ich könnte mich jetzt weit aus dem Fenster lehnen und sagen:
hätte Platte schon auf Schalke gespielt, dann wäre Farfan
niemals frei zum Schuss gekommen und wir hätten einen Punkt
mitgenommen. Oder noch weiter die Vorlage aus dem Fenster:
hätte Nilsson nach dem Hangover-Spiel nicht auf die Bank
ausweichen müssen, der Club hätte gegen schwache Stuttgarter
nicht verloren und die soeben beendete Negativ-Serie wäre
niemals so gekommen. Aber ist ja zum Glück alles
hypothetisch!
Fakt ist, dass der Glubb ab der ersten Minute gezeigt hat,
dass der Wille da ist, gegen VW-Hausen die Punkte in der Noris
zu behalten. Sogar ein gepflegtes Kurzpassspiel war da
plötzlich zu erkennen, ein ständig rochierendes
Dreiermittelfeld, ein Esswein, der selbst in der
Rückwärtsbewegung engagiert war, ein Chandler, der zeigte, dass
sein Tief überwunden sein könnte, ein Balitsch, der auch nach
vorne mal Akzente setzen konnte. Sicher, es war bei weitem
nicht alles rund, aber "the trend is your friend", und nur ein
Gegentor in 3 Spielen, der erste Heimsieg seit sieben Monaten
und der erste Dreier seit sechs Spielen zeigen, dass Dieter
Hecking die Mannschaft sehr wohl noch erreicht und etwas
bewirkt. Vielleicht verstummen nun auch endlich diese
Stammtischparolen, dass Hecking und Bader weg müssen...
Nun gilt es, in Mainz nachzulegen, gerade weil danach 2 Derbys
folgen. Erst daheim gegen Oberschließheim-Süd, die in bislang
fünf Auswärtspartien noch nicht einen einzigen Gegentreffer
kassiert haben. Und anschließend dann gegen unsere
Westvorstädter, da ist ja vom vergangenen Dezember noch gehörig
etwas gutzumachen! Da würden drei Punkte aus Mainz sicherlich
sehr gelegen kommen. Mainz hat gestern gegen Bremen verloren,
obwohl sie das bessere Team waren und sind daher daheim jetzt
unter Zugzwang. Perfekt wäre, wenn Pekhart sich für seine
Bemügungen dann endlich mal mit einem Erfolgserlebnis belohnen
würde, die Abwehr wieder zu null spielt und Plattenhardt (der
für mich in einem mannschaftlich geschlossen starken Team mit
einer extrem souveränen Vorstellung herausstach) hoffentlich
zeigen darf, dass er mehr ist als nur ein
Pinola-Backup... Marcus
Shultzie
NEUIGKEITEN/AKTUELLES EINZELANSICHT
UNSER SEMPFT ZUM SPIEL: FCN - VOLKSBURG, 1:0, 3.11.2012
Das muss sich der Greuther-Fan mal auf der Zunge zergehen lassen: Seit dem 11. April hat der Glubb zuhause keinen Heimsieg mehr feiern können. Doch es kam anders. Timo Gebhart erlöste die treuen Glubbfans am Samstag nun endlich mit einem sehenswerten Flachköpper und dem ersten Tor seit 453 Minuten Spielzeit. Die unsägliche Torhymne hat wahrscheinlich keiner mitbekommen, aber endlich haben sich auch unsere gehemmten Spieler für ihren knallharten Einsatz mit deutlicher Leistungssteigerung selber belohnt, und Fußball sollte im Frankenstadion jetzt endlich wieder Spaß machen. Für die Fans und die Spieler. Hier unser Sempft, diesmal wieder von Shultzie und dem 911er-Roland.
Gedämpft optimistisch: Blick durch die
rot-schwarze Fanbrille...
rot-schwarze Fanbrille...